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Fortsetzung folgt - Der Fels

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und Ehe heute nicht mehr halten.“<br />

Darüber denken junge Menschen immer<br />

kritischer nach. Und sie möchten<br />

ganz offensichtlich daran etwas ändern.<br />

Das ist die große Chance für<br />

Jugendarbeit und Erziehung:<br />

Inmitten eines Kampfes um die<br />

Herzen<br />

Das soziologisch meßbare gesellschaftliche<br />

Umfeld für junge Menschen<br />

befindet sich, was die Werte<br />

„Liebe, Ehe und Treue“ betrifft, in<br />

einem Sog materieller Einseitigkeit.<br />

Starke Einflüsse und historische<br />

Rückstände ideologischer Indoktrination<br />

marxistisch-kommunistischer<br />

sowie kapitalistisch-konsumistischer<br />

Herkunft haben europaweit einen Prozeß<br />

der Destruktion dieser Werte vorangebracht.<br />

Damit aber können junge<br />

Menschen kein glückliches Leben<br />

aufbauen. In ihrem Herzen spüren sie<br />

dies. Wir müssen uns daher verstärkt<br />

und vehement für eine Regeneration<br />

gesellschaftspolitischer und sozialer<br />

Ethik einsetzen, damit junge Menschen<br />

ermutigende Rahmenbedingungen<br />

vorfinden. „Wir befinden<br />

uns“, so schreibt M. J. KEATING, „inmitten<br />

eines Kampfes um die Herzen<br />

einer ganzen Generation. Wir können<br />

gewinnen, wenn wir unsere Jugend<br />

nicht im Stiche lassen. Wir müsen sie<br />

vor jenen beschützen, die ihre Herzen<br />

wegstehlen wollen.“<br />

Scherbenhaufen enttäuschter<br />

Liebe und Treue<br />

Ernsthafte Ergebnisstudien zeigen<br />

immer deutlicher, daß bestimmte<br />

Erziehungsvorstellungen und -modelle<br />

hinsichtlich der Sexualität aus<br />

den 60er bis 80er Jahren eine erhebliche<br />

Mitschuld an einer ganzen Reihe<br />

zerstörerischer Folgen im Hinblick<br />

auf Liebe, Treue, Familie und seelische<br />

Gesundheit tragen. Solchen<br />

sexualpädagogischen Zielsetzungen<br />

sollten wir schnell den Abschied geben.<br />

Gegen diese Forderung wird sicherlich<br />

heftiger Einspruch erfolgen.<br />

Aber Leuten, die sich nicht von ihren<br />

eingefahrenen Denkmustern trennen<br />

wollen, muß dringend deutlich gemacht<br />

werden: Es geht um das existentielle<br />

Glück der jungen Generation.<br />

Wenn wir uns den Scherbenhaufen<br />

enttäuschter Liebe und Treue,<br />

kaputter Ehen, depressiver Resignation<br />

und des seelischen Notschreis von<br />

Millionen Kindern vor Augen halten,<br />

dann müssen wir alle endlich umdenken<br />

und ohne Zögern bessere pädagogische<br />

und pastorale Hilfen als die<br />

bisherigen aufzeigen. Hierzu gilt es,<br />

kritisch-progressiv gegenüber emanzipatorischen<br />

Ideologie-Konstrukten<br />

zu sein, auf eine neu zu konzipierende<br />

Sexualpädagogik, vor allem in Familie<br />

und Jugendarbeit, umzusteigen und<br />

rasch zu handeln.<br />

Infragestsellung bisheriger<br />

Sexualideologie<br />

Neuere Erhebungsdaten bei Jugendlichen<br />

lassen aufhorchen. Sie sind<br />

unerwartet und zweifellos ermutigend.<br />

Bei zunehmend mehr jungen<br />

Menschen bahnt sich ein Meinungsumschwung<br />

an. Das, was Jugend<br />

schon immer kennzeichnete,<br />

nämlich Infragestellung brüchiger<br />

Wertekonzepte der älteren Generation<br />

und Dynamik des Aufbruchs zu<br />

neuen Wegen, vollzieht sich auch heute.<br />

Diesmal trifft es die Sexualideologie<br />

der letzten Jahrzehnte. Junge<br />

Menschen beginnen, nach der Tragfähigkeit<br />

nur vordergründig erstrebenswerter,<br />

letztlich aber existentiell<br />

brüchiger Verhaltensweisen zu fragen.<br />

Sie befinden sich bei der Bewältigung<br />

ihrer Sexualität im Zwiespalt zwischen<br />

dem elementaren Drängen ihrer<br />

Natur und der Sehnsucht nach<br />

Idealen echter Liebe und Treue. Gerade<br />

diese Ideale aber erleben sie in<br />

der heutigen Welt als pervertiert und<br />

bedroht. Deshalb verspüren sie Frust<br />

und Angst. Aber sie bringen auch Mut<br />

und unverbrauchte Tatkraft ein, es<br />

besser machen zu wollen. „<strong>Der</strong> Jugend<br />

kommt es zu“, so sagte Papst<br />

Johannes Paul II. auf dem Kongreß<br />

der Jugend in Denver, „ die neue Zeit<br />

in Kirche und Welt heraufzuführen.“<br />

Hierzu müssen wir ihr unsere Hilfe<br />

anbieten. Konkret heißt das:<br />

Machen wir uns die Aufbruchsdynamik<br />

unserer Jugendlichen zunutze.<br />

Unterstützen wir ihren ehrlichen<br />

Wunsch, Sexualität sinnerfüllt in das<br />

Leben einzubringen.<br />

* Sprechen wir mit ihnen darübern,<br />

wie existentiell bedeutsam Werte wie<br />

Liebe, Ehe, Treue und Familie für ein<br />

harmonisches Zusammenleben sind.<br />

Verdeutlichen wir deren Vernetzung<br />

und wechselseitige Wirkung.<br />

* Jugendliche wollen wissen, wie<br />

man Liebe und Treue verwirklicht.<br />

Zeigen wir ihnen doch Wege, auch<br />

solche des Verzichts, wie diese Werte<br />

zu schützen und zu bewahren sind.<br />

Hierfür notwendige Verhaltensnormen<br />

müssen wir von der Sinnfrage<br />

begründen und einsichtig machen.<br />

* Junge Menschen wollen Verständnis<br />

und geborgenheitsschenkende<br />

Liebe. Allein in dieser Atmosphäre<br />

akzeptieren sie einsichtige und<br />

nachvollziehbare Begründungen. Damit<br />

aber wachsen auch Bereitschaft<br />

und Einsatz, Werte wie z.B. Beherrschung<br />

und Verzicht im Interesse der<br />

Verwirklichung von Liebe, Ehe, Familie<br />

und Treue zu investieren.<br />

* Tief in der Seele unserer jungen<br />

Menschen wurzelt die Sehnsucht nach<br />

Liebe, Treue und Gebogenheit. Lassen<br />

wir sie doch spüren, wie unsere<br />

christlichen Werte Wahrheit und Weg<br />

zugleich sind. Zeigen wir ihnen doch,<br />

wie damit die Erfüllung ihrer Sehnsucht<br />

greifbar wird. Wir werden bei<br />

ihnen „offene Türen einrennen“. Und<br />

sie werden uns dankbar ihre Hochschätzung<br />

entgegenbringen, auch<br />

wenn wir (oder gerade weil wir) gegen<br />

den Zeitgeist sprechen. ¨<br />

208 DER FELS 7-8/1997

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