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PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg

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Ideenwettbewerb<br />

//<br />

„Zuckerfabrik/Eremitage<br />

Nach dem Teilabbruch der Industrieanlage der ehemaligen Zuckerfabrik Waghäusel<br />

wird für die Örtllchkelt der Zusammenhang zwischen Kloster und<br />

Eremitage wieder sichtbar. Anlässlich des zur Zelt anstehenden Wettbewerbs<br />

zur städtebaulichen Neunutzung der Industriebrache rückt dieses hochrangige<br />

Ensemble der Schlosslandschaft der Oberrheinebene wieder In den Blickpunkt<br />

der <strong>Denkmalpflege</strong>. Der Gemeinde Waghäusel (Kreis Karlsruhe) bietet sich<br />

heute die einzigartige Chance, den zur Schlossanlage gehörenden zentralen<br />

Park mit seinem Wegstern, den Linden platz und den Klostergarten mit Gestaltungsmitteln<br />

unserer Zeit vor Ort wiederherzustellen.<br />

Andreas Vorbach<br />

Der Fürstbischof und Kardinal Damian Hugo von<br />

Schönborn errichtete 1723 ff. südlich der Wallfahrtskirche<br />

„St. Maria" und der dazugehörigen<br />

Klosteranlage die „Eremitage zu Waghäusel". Für<br />

die Planung stellte Sibylle Augusta von <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

für 300 Gulden Apanage ihren Baumeister<br />

Ludwig Rohrer zur Verfügung. Neben der religiösen<br />

Aufgabe einer dem „Rückzug aus der Welt"<br />

dienenden Eremitage wurde die im Mittelpunkt<br />

eines weit in den Hardtwald ausgreifenden Alleensystems<br />

gelegene Anlage als Jagdschloss genutzt.<br />

Die Eremitage und der dazugehörige westlich<br />

gelegene Ökonomiehof fiel durch den Reichsdeputationshauptschluss<br />

1803 an den badischen<br />

Staat, der die Anlage 1837 an die „Bad. Gesellschaft<br />

für Zuckerfabrikation" verkaufte. Die industrielle<br />

Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

bot zwar die ökonomische Grundlage für<br />

die Erhaltung der zentralen Schlossanlage, sie<br />

führte jedoch <strong>zum</strong> Verlust aller Wirtschaftsbauten,<br />

der Parkanlage, des Lindenplatzes und des<br />

Klostergartens. Substanziell in seiner Existenz gefährdet<br />

war das Kulturdenkmal, als eines der vier<br />

Kavaliershäuser der zentralen Schlossanlage 1969<br />

abgebrochen wurde, um dem Bau eines großen<br />

Melassetankes Platz zu machen. Nach dem Willen<br />

des damaligen Eigentümers waren die drei<br />

restlichen Kavaliershäuser noch sechs Jahre später<br />

<strong>zum</strong> Abbruch vorgesehen.<br />

Eine deutliche Wende im Umgang mit dem hochwertigen<br />

Kulturdenkmal wurde erst mit der sorgfältigen,<br />

substanzschonenden und mit hohem finanziellem<br />

Einsatz durchgeführten Sanierung<br />

dieser drei Kavaliersbauten durch die Südzucker<br />

AG seit der Mitte der 80er Jahre (1988/92) eingeleitet,<br />

die auch nach der Übernahme der leer<br />

stehenden industriellen Anlagen für eine symbolische<br />

DM durch die Gemeinde Waghäusel 1997<br />

für zukünftige Entscheidungen richtungsweisend<br />

sein sollte.<br />

Nach dem Teilabbruch der Industrieanlagen wird<br />

heute die eindrucksvolle, auf Balthasar Neumann<br />

? Luftbild des aktuellen<br />

Zustandes der Eremitage<br />

Waghäusel.

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