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Rundschreiben 1/2013 - Dampfbahnclub Rhein-Main eV

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Ernst Pittenauer Richard Huber Str.25 85221 Dachau Tel.08131 15066<br />

<strong>Rundschreiben</strong> Nr.1/<strong>2013</strong> Dachau den 2. Mai <strong>2013</strong><br />

Liebe Modellbaufreunde,<br />

in diesem Rundbrief findet Ihr das Protokoll der diesjährigen Mitgliederversammlung in<br />

Karlsruhe-<strong>Rhein</strong>stetten mit Vorstandswahlen. Während sich bei den Personen des<br />

Kassiers und des 1. Vorsitzenden keine Änderungen ergaben, heißt unser neuer 2.<br />

Vorsitzende Thomas Adler und unser neuer Schriftführer Wolfgang Weißert.<br />

Wer den Beitrag für <strong>2013</strong> noch nicht überwiesen hat, findet eine Erinnerung mit<br />

Überweisungsträger in diesem Kuvert.<br />

Unser DBC-D Sommertreffen in Kassel ausgerichtet vom Modell-Bahn-Club<br />

Kassel e.V. (Steinertseebahn Kaufungen) findet vom 16.08. bis 18.08.<strong>2013</strong> statt:<br />

Auch das nächste Echtdampfhallentreffen findet wieder in Karlsruhe statt.<br />

Vom 10.01. bis 12.01.2014 mit der DBC-D Jahresversammlung am 11.01.2014.<br />

Nachdem beim Hallentreffen in Karlsruhe die Diskussion um die Modelldampfkessel<br />

noch mal hochgekommen ist, hat sich H.J. Kabbe die Mühe gemacht einiges über die<br />

Anerkennung der DBC-D Kesseldruckprüfung im United Kingdom. Dazu sind auch die<br />

nötigen Zulassungsanträge für die “Insel” abgedruckt; wer diese separat möchte, dem<br />

schicke ich sie gerne zu.<br />

Der nächste Teil unserer Schmalspurlok „Perkeo“ von Uwe-Karl Schuldt, ist als<br />

Baubeschreibung ebenfalls im <strong>Rundschreiben</strong> zu finden.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 1 Vorwort Ernst Pittenauer<br />

Seite 1 Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 2 Neu im Verein / Zu verkaufen<br />

Seite 8 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

am 12. Januar<br />

Gerhard Karl<br />

Seite 11 Bilder vom EDHT Gerhard Karl<br />

Seite 13 DBC-D Kesseldruckprüfung Hans Kabbe<br />

Seite 16 PERKEO K.U.Schuldt<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 1 –


Neu im Verein:<br />

ESV Blau-Gold Bischofsheim 1958 e.V.<br />

Knut Lipsmeier aus Hamm<br />

Dietrich Schacht aus Neubrandenburg<br />

Zu verkaufen<br />

Aufgrund eines Todesfalles ist ein RHB Traktor TE72‘ Gartenbahn mit 3 Anhängern aus<br />

Privatbesitz am besten an Bahnbauer abzugeben.<br />

Model # : RHB Traktor TE72<br />

Größe : 1:5<br />

Schienengröße : 7 1/4“ Inch<br />

Leistung: 2 PS<br />

Beladungsvermögen: 1,5t<br />

Geschwindigkeit: 10 km – 20 km<br />

Zusätzlich sind weitere fast fertige Wagen und Fahrgestelle verfügbar.<br />

Informationen unter: sascha.s.fischer@gmail.com<br />

Zu verkaufen<br />

1 Satz Zylinder aus Rotguß RG7 für Baureihe 70<br />

(nach Wittmann-Zeichnungen) fertig bearbeitet: 690 !<br />

Laufachse fertig für BR70 (nach Wittmann-Zeichnungen) 55! (ohne Bild)<br />

1 Satz Zylinder aus Rotguß RG7 für T3 mit Heusinger<br />

Steuerung (nach Wittmann-Zeichnungen) bearbeitet: 690 !<br />

4 Treibräder für 5“ fertig gedreht und gebohrt für BR70<br />

(nach Wittmann-Zeichnungen) 200!<br />

6 Treib- und Kuppelräder für T3 mit Heusinger Steuerung<br />

(nach Wittmann-Zeichnungen) bearbeitet: 260 !<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 2 –


1 Satz Zylinder aus Grauguß für BR 64 oder 24 (nach Wittmann-Zeichnungen) bearbeitet: 500 !<br />

4 Ausströmkästen für 64/24 bearbeitet 140! Liegender Stahlkessel CU-Rohre eingewalzt Prüfdruck 16bar:<br />

Betriebsdruck 8 bar 1550!<br />

Stehender Stahlkessel zum fertigbauen CU-Rohre eingewalzt Prüfdruck 16bar: Betriebsdruck 8 bar – 650! ohne Bild<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 3 –


Für BR64 oder 24 5“ nach Wittmann Zeichnungen:Stahlkessel CU-Rohre eingewalzt Prüfdruck 16bar: Betriebsdruck 8 bar<br />

(ohne Bild) 1450!<br />

Stehender Stahlkessel CU-Rohre eingewalzt Prüfdruck 16bar: Betriebsdruck 8 bar 1350! (Ohne Bild)<br />

6 Treib und Kuppelräder für 64/24 320! (ohne Bild)<br />

Fräserschleifvorrichtung mit Spannzangen 6-10-12-14-16- 150!--<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 4 –


7 "“ Stainz (Deuschle) mit Kessel, fahrwerk und Blechteilen 5000!<br />

5“ Zwei Triebdrehgestelle für 4-Truck Shay (nach Wittmann-Zeichnungen)<br />

950!<br />

5“ Drehgestell Räder Durchmesser 72mm ohne Bremse<br />

je 200!<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 5 –


5“ Drehgestell mit Bremse Räder Durchmesser 91,5mm je 270!<br />

5“ Kompletter Achsensatz fertig bearbeitet für Lok Stirling Single 150!<br />

H. Anton Bodenseestr. 280 81249 München<br />

ZU VERKAUFEN:<br />

1. Handräder, 2 Stück, Rotguß Durchmesser ca 80 und 95<br />

2. Für feuerbüchse Rahmen und Deckel, Rotguß, etwa 80 x90<br />

3. Die Ausrüstung des Lokomoivkessels als Kopie von Heft 135 d. Eisenbahnlehrbücherei<br />

4. Aus der DBC Schriftenreihe:<br />

Schriftenreihe 1 Dampfbahnen von F. Große Holtfort<br />

Schriftenreihe 2 Ratschläge und Tips für die Herstellung von Dampfmaschinen und Loks,<br />

zusammengestellt von Dr. E.von Gumpert<br />

Schriftenreihe 3 Technisches Wörterbuch Englisch-Deutsch<br />

Schriftenreihe 4 Konstruktionshandbuch für den Dampfmodellbau von Günter Reuchlein<br />

Heft 8 Werkstattheft, Tips und Kniffe, H. Wittmann<br />

5 Preuß. T3, Baureihe 89 70 , Satz Zeichnungen, M 1:8, 184mm 7 ! Zoll, LiveSteamService<br />

6 Güterzugtenderlok 89, preuß. T3, 5 Zoll, M 1:11. Satz Gussteile, Satz Zeichnungen<br />

(H.Hoever), Baubeschreibung (F.Große-Holtfort)<br />

Frank Eisenschmidt Parsifalstr. 9 51674 Wiehl Tel. 02262 93589<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 6 –


Niederschrift der Mitgliederversammlung am 12.01.<strong>2013</strong><br />

in Karlsruhe/<strong>Rhein</strong>stetten<br />

(16:06 bis 17:33 Uhr)<br />

1. Begrüßung und Jahresbericht durch den 1. Vorsitzenden<br />

Ernst Pittenauer eröffnet die Mitgliederversammlung und begrüßt die DBC-D Mitglieder. Ein<br />

Schwerpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung ist die Neuwahl des Vorstandes.<br />

Die Zahl der Einzelmitglieder liegt derzeit bei 291 Personen und es sind 19 Vereine Mitglied im DBC-D.<br />

Im Sommer 2012 haben die Dampfbahner Plochingen das Jahrestreffen ausgerichtet. Ernst Pittenauer<br />

bedankt sich für die erfolgreiche Organisation und Durchführung das Treffens.<br />

Hans Kabbe berichtet, dass Arbeiten an Standards für Zahnradbahnen auf Spur 7 angelaufen sind. Zur<br />

Zeit werden die bereits realisierten Fahrzeuge/Strecken erhoben. Er teilt mit, dass die Anerkennung<br />

des Kesselzertifikats des DBC-D bei den Vereinen in UK noch nicht erreicht werden konnte und vorerst<br />

wegen kultureller Unterschiede schwierig ist.<br />

2. Feststellung der Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder<br />

Es sind 10 Dampfbahnvereine durch ihre Delegierten vertreten (Stimmgewicht 44 Stimmen) und es<br />

sind 24 Einzelmitglieder anwesend. Die Gesamtzahl der Stimmrechte liegt damit bei 68 Stimmen. Die<br />

mindestens erforderliche Anzahl der Stimmrechte von über 10% der insgesamt möglichen 360<br />

Stimmrechte ist erreicht. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig.<br />

3. Bericht des Schriftführers<br />

Die Niederschrift zur Mitgliederversammlung 2012 wurde im <strong>Rundschreiben</strong> 1/2012 an alle Mitglieder<br />

verteilt. Es gab dazu keine Bemerkungen. Die Niederschrift ist damit genehmigt.<br />

4. Bericht des Kassenwartes<br />

Manfred Treber verteilt eine Übersicht zum aktuellen Kassenstand und erläutert die Einzelpositionen im Detail.<br />

Kassenstand 31.12.2011 18.171,57 !<br />

Einnahmen seit 01.01.2012 6.100,01 !<br />

Ausgaben seit 01.01.2012 5.412,64 !<br />

Kassenstand 31.12.2012 18.858,94 !<br />

Der Kassenüberschuss ist dadurch begründet, dass im Jahr 2012 nur 3 <strong>Rundschreiben</strong><br />

herausgegeben wurden.<br />

5. Haushaltsplan für das folgende Geschäftsjahr<br />

Ernst Pittenauer berichtet, dass im Jahr <strong>2013</strong> die wesentlichen Ausgaben durch die Aufwendungen für<br />

Druck und Versand der <strong>Rundschreiben</strong>, Ausgaben für die Mitgliederversammlung (Raummiete,<br />

Catering) sowie den Zuschuss zum DBC-D Jahrestreffen bestimmt sind.<br />

Bei der letzten Mitgliederversammlung war entschieden worden, dass künftig die Druckschriften und<br />

Zeichnungen des DBC-D Archivs an die Mitglieder unentgeltlich abgegeben werden sollen. Diese<br />

Möglichkeit wurde von den Mitgliedern gut genutzt.<br />

Die Digitalisierung von Zeichnungen des Archivs ist angelaufen. Durch H. Mehlhose wird ein größerer<br />

Teil der Zeichnungen gescannt.<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 7 –


6. Bericht der Kassenprüfer<br />

Die Kassenführung wurde durch Lothar Wissler und Thomas Adler geprüft und in Ordnung befunden. Dem Kassenwart wird<br />

eine saubere und korrekte Buchführung bescheinigt. Die Kassenprüfer schlagen vor, den Kassenwart zu entlasten.<br />

7. Wahl eines Wahlleiters<br />

Dieses Jahr steht turnusgemäß wieder die Wahl des Vorstandes an. Als Wahlleiter wird Klaus<br />

Rabensdorf vorgeschlagen. Es meldet sich kein anderes Mitglied als Kandidat. Die<br />

Mitgliederversammlung stimmt dem Vorschlag ohne Gegenstimmen und mit 1 Enthaltung zu. Klaus<br />

Rabendorf übernimmt die Leitung der Versammlung<br />

8. Entlastung des Vorstandes<br />

Der Versammlungsleiter schlägt vor, den Vorstand zu entlasten. Die Entlastung des Vorstandes wird<br />

von der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen und mit 4 Stimmenthaltungen erteilt.<br />

9. Neuwahl des Vorstandes<br />

Wie bereits in der Mitgliederversammlung im Januar 2012 angekündigt, stellen sich der erste<br />

Vorsitzende Ernst Pittenauer und der Kassenwart Manfred Treber wieder zur Wahl, der zweite<br />

Vorsitzende Hans Kabbe und der Schriftführer Gerhard Karl wollen von ihren Ämtern zurücktreten. Der<br />

Wahlleiter schlägt eine offene Wahl vor. Er fragt für die einzelnen Vorstandsämter ab, wer sich zur<br />

Wahl stellt.<br />

Es wurden mit großer Mehrheit (keine Gegenstimmen, je eine Enthaltung) gewählt/wiedergewählt :<br />

1. Vorsitzender Ernst Pittenauer<br />

2. Vorsitzender Thomas Adler<br />

Kassenwart Manfred Treber<br />

Schriftführer Wolfgang Weißert<br />

Ernst Pittenauer dankt den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeiten für den DBC-D<br />

und bietet eine gute Zusammenarbeit mit den neuen Vorstandsmitgliedern an.<br />

10. Anträge<br />

Es lagen keine Anträge vor.<br />

11. Abstimmung über das Jahrestreffen <strong>2013</strong><br />

Wie in der Mitgliederversammlung im Januar 2012 angekündigt spricht Norbert Faupel vom<br />

Modellbahnclub Kassel eine Einladung für das Jahrestreffen <strong>2013</strong> aus. Beim Modellbahnclub Kassel<br />

kann im Jahr <strong>2013</strong> das 35-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden und bei der Steinertseebahn sind<br />

die Baumaßnahmen für die Ergänzung der Gleisanlage mit Spur 7 fertiggestellt. Als Termin wurde das<br />

Wochenende vom 16. Bis 18. August <strong>2013</strong> genannt.<br />

Der Vorschlag wird ohne Gegenstimmen mit 1 Stimmenthaltung angenommen. Ernst Pittenauer<br />

bedankt sich für die Einladung.<br />

Der MEC Balingen mit Sitz Bisingen hat mitgeteilt, dass der Verein 2014 sein 50-jähriges Jubiläum<br />

feiert und hat angekündigt, sich für das DBC Treffen 2014 zu bewerben. Ebenso hat sich der DBC<br />

Graz bereiterklärt, das DBC Treffen 2014 auszurichten.<br />

12. Wahl der Kassenprüfer<br />

Als Kassenprüfer für <strong>2013</strong> wurden Lothar Wissler und Wilfried Engel sowie als Ersatzmann Walter Bornath vorgeschlagen.<br />

Die Teilnehmer stimmen dem Vorschlag ohne Gegenstimmen und mit 1 Stimmenthaltung zu.<br />

13. Verschiedenes<br />

Siegfried Baum hatte mitgeteilt, dass die Messe Karlsruhe bei ihren Teilnahmebedingungen ein<br />

Kesselzertifikat verlangt, was bei einigen Teilnehmern Unruhe ausgelöst habe. Der DBC-D hat im Jahr<br />

2007 das Handbuch Modelldampfkessel, Planung, Bau, Prüfung, Betrieb herausgegeben, das auch mit<br />

einem Experten des TÜV Hessen abgestimmt wurde. Darin sind die erforderlichen Maßnahmen<br />

beschrieben, die nach den aktuellen Vorschriften zu erfüllen sind.<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 8 –


In der Diskussion zu privat gebauten und betriebenen Dampfkesseln weist Sascha Rabensdorf darauf<br />

hin, dass bei einem Betrieb auf Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, höhere Anforderungen gestellt<br />

werden. Volker Schulze erläutert, dass bei einem Verkauf eines privat gebauten Kessels der<br />

Tatbestand „in den Verkehr bringen“ erfüllt sei.<br />

Zeno Biland zeigt auf, dass in dem Artikel von Robert Peter im letzten <strong>Rundschreiben</strong> ein Hinweis auf<br />

eine risikoarme Handhabung der Gasversorgung beim Löten fehlt. Dazu wird im nächsten<br />

<strong>Rundschreiben</strong> eine entsprechende Ergänzung verteilt werden.<br />

Roland Wobser stellt die Frage, welche Erfahrungen es bei anderen Vereinen in Baden-Württemberg<br />

zu den Anforderungen der Behörden in Bezug auf Genehmigung gibt. Aus den Beiträgen einiger<br />

Vereine ist zu schliessen, dass eine Prüfung durch den TÜV die wesentlichen nichtformalen<br />

Anforderungen erfüllt.<br />

Für die Richtigkeit der Niederschrift<br />

Alter/Neuer Schriftführer<br />

Gerhard Karl Wolfgang Weißert<br />

1.Vorsitzender<br />

Ernst Pittenauer<br />

Thomas Adler und Ernst Pittenauer in Karlsruhe am Messestand<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 9 –


Bilder aus Karlsruhe<br />

Wahrhaft ein Koloss<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 10 –<br />

Sollte man nicht allzu ernst nehmen


Treffen der Giganten<br />

Hat sich als “Tender” bewährt<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 11 –


Anerkennung der DBC-D Kesseldruckprüfung im United Kingdom<br />

von Hans-J. Kabbe<br />

In der Winterausgabe 2003/4 des 71/4“ Magazins erschien ein Artikel von Brian Lee, der als<br />

Kesselprüfer über seine Erfahrung mit Dampkesselvorschriften im Geltungsbereich der N.A.M.E.<br />

berichtete. (Northern Association of Model Engineers = Dachverband im Norden des UK)<br />

Dort war zu lesen, dass erst 1997 die beiden großen Dachverbände N.A.M.E. und SFME (Southern<br />

Federation of Model Engineers) ihre Kesselprüfverfahren gegenseitig anerkannt hatten.<br />

Außerdem hätte die Harmonisierung der Bestimmungen in der EU eine Stufe erreicht, die dazu führen<br />

würde, dass innerhalb der NAME die Zertifikate<br />

Dampfbahn Club Deutschland<br />

Comite Technique des Clubs Poistes Francais<br />

Samenwerkingsverbandd van Stoomgroepen<br />

Die 71/4“ Society<br />

anerkannt würden.<br />

Allerdings schränkte er ein, dass einige Clubs möglicherweise zusätzliche Anforderungen stellten, worauf<br />

der Dachverband keinen Einfluss nehmen könnte.<br />

Kein Wunder, denn allein der SFME vertritt über 200 Vereine mit mehr als 25 000 Mitgliedern, die<br />

jedoch nicht alle mit Gartenbahnen und oder Dampfkesseln zu tun haben.<br />

Für uns kam das etwas vorauseilend, was die Anwendung der EU Vorschriften anbelangte, die ab 2003<br />

für alle angeschlossenen Staaten bindend wurden. Erst auf Drängen von einigen Mitgliedern des DBC-D,<br />

insbesondere W. Wiegand befassten wir uns mit den neuen Richtlinien 97/23 EG. Im Frühjahr 2007,<br />

unter anderem mit seiner Hilfe, erschien dann endlich unser Kesselhandbuch.<br />

Ein Exemplar übergab ich dem Präsidenten der Vereinigung – Brian Reading- auf dem Jahrestreffen der<br />

71/4“ Society 2007 in Brüssel. Der Bildteil und die Konstruktionsbeispiele hatten trotz der<br />

Sprachbarriere so beeindruckt, dass man schon auf dem Treffen laut darüber nachdachte, ob die<br />

historische Abneigung gegen Kessel aus Edelstahl noch zeitgemäß wäre.<br />

Ein Jahr später erfuhr ich dann in Sinsheim von Vertretern der 71/4“ Society, dass ein oder zwei<br />

Stimmen bei den Gesprächen den Ausschlag gegen Edelstahl gegeben hätten.<br />

Nun gut, dachte ich, dann eben kein Edelstahl aber für Kupfer- und Stahlkessel sollte es mit dem DBC-<br />

D Zertifikat keine Probleme geben, denn s.o. Das war 2007/8.<br />

Auf dem letzten Jahrestreffen 2012 in Plochingen fragte Sascha Rabensdorf, ob es denn eine offizielle<br />

Bestätigung aus England gäbe, dass unser DBC-D Zertifikat anerkannt wird.<br />

Nein, die gab es eben nicht. Also fragte ich bei N.A.M.E. und SFME nach.<br />

Hier deren Antwort:<br />

Der Vertreter von N.A.M.E. war sehr schnell mit seiner Antwort, die sich mit der Aussage aus dem<br />

Bericht von Brian Lee deckte: „ Die N.A.M.E. Vereine sollten das Zertifikat anerkennen aber er<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 12 –


empfiehlt individuell bei den Vereinen, die man besuchen will, nachzufragen, weil der Dachverband den<br />

Vereinen das nicht vorschreiben kann. (s.o.)<br />

Nicht so der Vertreter des SFME. Da gingen Fragen und Antworten hin und her.<br />

Handbuch schön und gut schrieb er, aber ob wir denn auch ein Testverfahren für die Dampfkessel hätten.<br />

Selbstverständlich, schrieb ich ihm, denn im Handbuch steht, wie die Kessel zu prüfen sind, nämlich<br />

entsprechend der Betriebssicheheitsverordnung (BetrSichV) und nicht nach irgendwelchen<br />

Amateurregeln, wie er vielleicht vermuten könnte. Die BetrSichV wiederum deckt sich fast wörtlich mit<br />

der englischen PSSR (Pressure System Safety Regulation), die und weitere Vorschriften hatte ich<br />

verglichen.<br />

Die Seiten 51 und 53 unserer Broschüre hatte ich mit Übersetzung ins Englische an beide Verbände<br />

geschickt. Aber auch das schien den Mann nicht zu überzeugen. Bei weiteren Recherchen fand ich dann<br />

heraus, dass beim SFME Unsicherheit herrschte hinsichtlich der Anwendung der EU Richtlinie, der<br />

Änderung der PER (Druckgeräte Richtlinie) sowie der Kennzeichnungspflicht mit CE Zeichen.<br />

In einem Schreiben wandte sich der Verband mit 10 Fragen an BIS ( Department für Wirtschaft,<br />

Neuerungen und Kunstfertigkeit) . Die Antworten des Departments waren klar und deutlich und hätten<br />

eigentlich ausreichen müssen, die Bedenken auszuräumen. Das war wohl nicht der Fall und so kam ich<br />

langsam zu der Erkenntis, dass eine verbindliche Aussage des SFME aus Gründen der Unsicherheit im<br />

Umgang mit den neuen Vorschriften wohl nicht zu bekommen war.<br />

So war´s dann auch .<br />

Meine Anfrage wurde im Februar an Walker Midgley Insurance Brokers Limited weitergeleitet.<br />

Der zuständige Versicherungsagent hat sogleich geantwortet.<br />

Hier die wörtliche Übersetzung :<br />

Die schnelle Antwort lautet – Das Deutsche Testzertifikat ist NICHT gültig im UK und der Grund ist<br />

nicht Versicherung. Kessel müssen in England entsprechend der PSSR 2000 (Druckgeräte Richtlinie)<br />

gesprüft werden. Zertfikate aus anderen Ländern sind deshalb nicht gültig im UK obwohl die Prüfung<br />

genauso gut sein kann wie PSSR 2000 Der „Schreibkram“ unterscheidet sich.<br />

Dieses Problem tritt häufig auf, wenn Dampftraktoren ( 1:1) das UK besuchen. Die Traktoren aus<br />

Irland müssen, obwohl sie ein gültiges Irisches Zertifkat haben, im UK nach PSSR 2000 gestestet<br />

werden, bevor sie angeheizt werden dürfen.<br />

Der Deutsche Dampfbahner muss deshalb den vollen UK Hydraulik- und Dampftest<br />

durchführen, egal ob Modell oder Original, bevor er im UK Dampf machen darf.<br />

Soweit es Versicherungsfragen angeht, deckt „Walker Midgley Club- und Verbands Police<br />

Haftpflichtschäden für Mitglieder mit Hauptwohnsitz im Ausland, aber nur solange sie sich im UK<br />

aufhalten.<br />

Nicht alle Vereine werden das so eng sehen( siehe die Aussage von N.A.M.E. am Anfang des Berichts).<br />

Es bleibt also nur der Weg, bei dem Verein, den man besuchen will, anzufragen, ob das DBC-D<br />

Zertifikat akzeptiert wird.<br />

Für Vereinskollegen, die sich auf das Prüfverfahren in England vorbereiten möchten, stehen im Anhang<br />

die Formulare nach PSSR 2000.<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

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DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

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Perkeo eine Schmalspurlok ohne Vorbild.<br />

von Uwe-Karl Schuldt<br />

(Die Kolbenstange und Kolben. (Blatt 3/1).<br />

Die Kolbenstange wird aus 5 Ø Niro, vorzugsweise Material 1.4305 gefertigt. Sie erhält<br />

an einem Ende einen Kegel 4° etwa 6 mm lang und ein Gewinde M3 etwa 10 mm tief.<br />

Das andere Ende erhält ein Gewinde M5x0,5 etwa 14 mm lang. Sie benötigen 2 Stück.<br />

Wenn Sie die Kegel an der Kolbenstange fertigen, drehen Sie an einem Stück Silberstahl<br />

5 Ø einen gleichen Kegel. Dieses Teil wird eine Reibahle für den Kreuzkopf, denn dieser<br />

muss den gleichen Kegel aufweisen.<br />

Die Kolben könnten etwas trickreich herzustellen sein, zumal die Ringnut recht tief<br />

hergestellt werden muss. Um diesen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, stellen wir<br />

den Kolben geteilt her. Spannen Sie ein Stück Rundmessing mindestens 31 Ø in das<br />

Dreibacken und drehen Sie auf 29,5 Ø ab. Anschließend drehen Sie 4 mm breit auf 19 Ø<br />

ab und prüfen Sie, dass der O-Ring gerade eben hält. Bohren Sie 7 mm tief 4,5 Ø und<br />

schneiden Gewinde M5x0,5. Stechen Sie 7,2 breit ab. Dieses wiederholen Sie; wir<br />

benötigen 2 Kolben. Drehen Sie die Stirnseite plan, bohren auch hier 4,5 Ø, schneiden<br />

Gewinde M5x0,5 und drehen einen Rezess 0,8 tief auf 19 Ø. Nehmen Sie die andere<br />

Kolbenhälfte als Lehre. Schrauben Sie die erste Hälfte des Kolbens auf die Stange,<br />

stecken O-Ring und Mantelring auf, gefolgt von der zweiten Kolbenhälfte. Eine flache<br />

Mutter M 5x0,5 bildet den Abschluss.<br />

Um die Reibahle herzustellen, müssen Sie das vorgefertigte Stück Silberstahl etwa 10<br />

mm lang zur Hälfte abfeilen oder fräsen. Polieren Sie die Schnittfläche sorgfältig und<br />

geben der Stirnfläche eine Form, welche das Werkzeug schneiden lässt. Erwärmen Sie<br />

das Werkzeug auf helle Rotglut und tauchen es in kaltes Wasser unter kräftigem Rühren,<br />

damit sich keine Dampfblasen setzen. Anschließend polieren Sie, damit Sie die<br />

Anlauffarben beim Anlassen sehen können. Erwärmen Sie das Werkzeug erneut bis sich<br />

das Metall verfärbt, etwa 300°. Wenn die Farbe gelb erscheint schrecken Sie das Teil ab.<br />

Damit ist die Bruchhärte beseitigt. Nachdem Sie das Werkzeug auf einem Ölstein<br />

abgerieben haben ist es fertig zum Gebrauch.<br />

Die Schieberkästen (Blatt 3/1 und 3/2).<br />

Die Schieberkästen können ebenfalls auf der Fräsmaschine bearbeitet werden, oder aber<br />

im Vierbackenfutter der Drehmaschine. Auch hier übertragen Sie die<br />

Befestigungsbohrungen vom Schieberkastendeckel. Letztere bestehen aus 4 mm<br />

Messing. Drei der Bohrungen im Schieberkasten werden mit einem Flachsenker 3 Ø 4<br />

mm tief versenkt. Hier finden Senkschrauben DIN 912 M3 x 16 Verwendung, damit Sie<br />

den Deckel zu Wartungs- und Einstellungsarbeiten abnehmen können, ohne dass der<br />

Schieberkasten verrutscht. Die Schieberkästen erhalten noch 12 mm von außen und 7<br />

mm von unten an jedem Ende eine Bohrung von 7,8 Ø, welche 8 Ø gerieben werden<br />

für die Aufnahme der Schieberstangenführung, sowie eine Bohrung 7.2 Ø gegenüber.<br />

Diese Bohrung erhält Gewinde M8x0,75 für die Dampfzuführung.<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 1 / <strong>2013</strong><br />

Seite - 16 –


Die Schieberstangenführungen fertigen Sie vorzugsweise aus Bronze 14 Ø, 23 mm lang<br />

für die hintere, welche gleichzeitig die Stopfbuchse enthält. Für die vordere Führung<br />

verwenden Sie ebenfalls Bronze 14 Ø und 32 mm lang. Spannen Sie für die hintere<br />

Führung das Material in das Dreibacken, drehen Sie die Stirnseite plan, zentrieren und<br />

bohren Sie 3.8 Ø und reiben 4 Ø. Drehen Sie 10 mm lang auf 8 Ø, verwenden Sie den<br />

Schieberkasten als Lehre, die Führung muss stramm passen. Spannen Sie das Teil um<br />

und erweitern die Bohrung auf 7,2 Ø und schneiden Gewinde M8x0,75. Hier ein Tipp:<br />

Da es kaum ein Futter gibt, welches beim Umspannen nicht versetzt, spannen Sie ein<br />

Stück Messing in’s Futter, drehen es plan, zentrieren, bohren Sie 7,5 Ø und erweitern<br />

diese Bohrung mit einem Innendrehstahl auf 8 Ø, nehmen die Führung als Lehre, sie soll<br />

stramm passen. Ein solches Hilfsmittel nennt man ein Spundfutter. Hier hinein drücken<br />

Sie die Führung und bearbeiten dann die zweite Seite. Setzen Sie den Oberschlitten 8,5°<br />

über und drehen Sie 10 mm lang konisch von 10 auf 13 Ø, lassen 3 mm lang 14 Ø<br />

stehen. Die vordere Führung arbeiten Sie analog. Sollten die Führungen nicht im<br />

Schieberkasten fest sitzen, bohren Sie von der Unterseite 2,4 Ø und schneiden Gewinde<br />

M3. Mit einem Gewindestift DIN 913 oder 915 M3x4 klemmen Sie die Führung im<br />

Schieberkasten fest. Achtung: die Führung darf im Schieberkasten keine Lose aufweisen,<br />

die Schieberstange klemmt sonst.<br />

Der Schieber (Blatt 3/2).<br />

Die Schieber fertigen Sie ebenfalls aus Bronze 24 x 20 x 11 mm. Spannen Sie das<br />

Rohmaterial auf den Frästisch und fräsen Sie die Oberfläche plan. Anschließend fräsen<br />

Sie die Außenkontur, achten dabei auf die Steuerkanten und dann die Kaverne. Als<br />

Steuerkanten werden die Kanten bezeichnet, welche die Dampfkanäle öffnen und<br />

schließen. Diese sollten schon genau sein. Am Besten wäre es, wenn Sie die Schieber<br />

etwas länger anfertigen und später korrigieren. Die Höhe der Schieber sollte etwas<br />

geringer sein als der Schieberkasten, damit der Schieber notfalls abheben kann.<br />

Die Schiebermitnehmer, sie werden aus Messing gefertigt und sollen im Schieber ohne<br />

Spiel eingepasst werden, damit hier kein Schieberweg verloren gehen kann. Gleiches gilt<br />

für die Aussparung der Schieberstange. Für den nötigen Andruck der Schieber auf den<br />

Schieberrost sorgt schon der Dampfdruck.<br />

Die Schieberstange (Blatt 3/2)<br />

Die Schieberstangen bestehen aus Niro 4 Ø und 89 mm lang. Sie erhalten an einem Ende<br />

ein Gewinde M4, am anderen Ende eine 20 mm lange Abflachung 0,5 mm. Dadurch soll<br />

vermieden werden, dass sich in der Führungshülse ein Wasserpolster bildet. Außerdem<br />

erhalten die Stangen eine 1 mm tiefe Einfräsung auf der gleichen Seite 28 mm vom Ende<br />

jeweils 4 mm nach jeder Seite. Hier befindet sich der Mitnehmer. Die Gabelköpfe<br />

fertigen Sie aus Keilstahl C45 7 x 7x 15.5; die Gelenkbolzen aus Silberstahl 7 Ø x 10,5<br />

mm. Eine Scheibe 7 Ø x 0,5 und ein Splint 1 mm sichern den Bolzen im Gabelkopf.<br />

EINSTELLEN ener STEUERUNG (Hackworth)und dergleichen<br />

Um diese einzustellen, benötigen wir keine Druckluft oder gar Dampf. Nicht einmal<br />

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eine Schublehre. Das bloße Auge genügt, allenfalls Brille aufsetzen. Jede Steue-rung hat<br />

drei Arbeitpunkte, die möglichst genau eingestellt werden. Das ist der Öffnungsbeginn<br />

der Einströmschlitze vorne und hinten, sowie die Schiebermittel-stellung. Je genauer,<br />

desto besser. Dabei müssen wir in Kauf nehmen, dass die Öffnungs- und Schließzeiten<br />

des Schiebers nie hundertprozentig auf beiden Zylinderseiten (vorne und hinten) gleich<br />

sind. Auch bei Umsteuerung von Vorwärts<br />

Zylinderseiten (vorne und hinten) gleich sind. Auch bei Umsteuerung von Vorwärts auf<br />

Rückwärts, wird die Schieberbewegung nie exakt gleich sein, weshalb wir bei der<br />

Einstellung mit Vorwärts beginnen und dann bei Rückwärts geringe Unregelmäßigkeiten<br />

ruhig in kauf nehmen. Eine Lok fährt schließlich meistens mehr vorwärts als rückwärts.<br />

Die Ursache dieser Differenzen liegt darin, dass uns die Winkelbewegung aus der<br />

Waagrechten der Schieberschubstange immer einen geometrischen Streich spielt, ein<br />

Grundübel aller Kurbeltriebe. So steht auch der Kolben bei Mittelstellung der<br />

Treibkurbel nicht in Mitte Zylinder, sondern etwas dahinter. Je kürzer die Kurbelstange<br />

und je größer der Kurbelradius ist, desto größer ist die Abweichung aus der Mittellage<br />

(deshalb verlegt man bei der Heusinger- Steuerung die Schwinge am Besten so genau<br />

wie möglich in die Mitte zwischen Schieberkasten und Treibkurbel.)<br />

1. Einstellung:<br />

Lok mit vorderer und hinterer Pufferbohle auf Unterlegklötze aus Holz stellen, und<br />

zwar gerade so hoch, dass die Räder von Hand durchgedreht werden können. Dann<br />

stellen wir die Treibachse, an der die Treibstange angreift, mit Hilfe der zwei<br />

Stellschrauben, (oben in der Achslagerführung, unten im Achsgabelsteg) so fest,<br />

dass der Achsmittelpunkt genau auf der waagrechten Mittellinie der ganzen<br />

Triebwerks liegt. An der ersten Kuppelachse unterlegen wir zwischen Lager und<br />

Achsgabelsteg ebenfalls durch Beilagen auf gleicher Höhe. Das Triebwerk muss<br />

sich von Hand durchdrehen lassen. Wir beginnen mit der rechten Lokseite,<br />

Zylinder rechts von uns. Schieberkastendeckel abnehmen.<br />

2. Einstellung:<br />

Kolben und Treibzapfen auf vorderen Totpunkt, Steuerung auf Mitte.<br />

Kulissenstein steht nun auf Mitte Steuerwelle bzw. Kulisse. Genau gesagt um<br />

einige 10tel darunter (durch die Auslenkung der Kulissenstange nach hinten). Man<br />

spricht bei diesen und bei der Stevenson- und Allansteuerung von einer Kulisse<br />

und nur bei der Heusinger- bzw. Walshaert-Steuerung von einer Schwinge. Wenn<br />

wir jetzt die Steuerung auf auf vorwärts oder rückwärts legen, wird sich der<br />

Schieber nicht, oder besser kaum, bemerkbar bewegen. Je ruhiger er bleibt, desto<br />

besser.<br />

3. Einstellung:<br />

Steuerung wieder auf Mitte stellen, Kolben und Treibzapfen auf Mitte Hub<br />

vorwärts, also senkrecht nach unten stellen. Jetzt Schieber genau auf Mitte<br />

Schierkasten, oder besser mittig zu den Einströmschlitzen im Schieber-spiegel, die<br />

dadurch natürlich nicht sichtbar sind, stellen.<br />

4. Einstellung:<br />

Kolben und Treibzapfen wieder auf vorderen Totpunkt stellen, Steuerung auf volle<br />

Füllung vorwärts (Kulisse steht oben nach hinten) legen. Jetzt muss die vordere<br />

Schieberkante den vorderen Einströmschlitz gerade noch verschließen. Um ganz<br />

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genau zu sein, die Schieberkante überdeckt die Schlitzvorderkante noch um ca. 0,5<br />

mm. Ist das nicht der Fall, sondern der Schlitz schon mehr oder weniger geöffnet<br />

(auch wenn’s nur 1/10tel ist), so müssen die vorangegangene Einstellungen<br />

wiederholt werden. Waren diese korrekt ausgeführt, so ist der Schieber zu kurz;<br />

einzige Lösung, Schieber neu anfertigen, gegebenenfalls etwas Länger lassen. Der<br />

gezeichnete Schieber ist jedoch länger, als erforderlich, angegeben. Überdeckt die<br />

Schiebervorder-kante die Vorderkante des Schlitzes nämlich um mehr als die 0,5<br />

mm, so feilen wir von der 2,5 mm Lippe des Schiebers so lange etwas weg, bis die<br />

Überdeckung nur noch 0,5 mm beträgt.<br />

5. Einstellung:<br />

Kolben und Treibzapfen vorn lassen wie bei 4., Steuerung jedoch auf volle Füllung<br />

rückwärts stellen. Dabei darf sich jetzt der Schieber nicht, oder fast nicht, sichtbar<br />

bewegt haben. Auf keinen Fall darf der Schlitz geöffnet sein, sollte sich die<br />

Überdeckung sich etwas verkleinert oder vergrößert haben, so ist das in Ordnung.<br />

Warum bewegt sich der Schieber nicht, obwohl die Steuerung von vorwärts auf<br />

rückwärts gestellt wurde? Weil in beiden Fahrtrichtungen der Dampf von vorne<br />

auf den Kolben wirken muss. Lachen Sie nicht, darüber sind schon viele, auch<br />

‚alte Hasen’ gestolpert.<br />

Hat sich der Schieber gewaltig bewegt, so ist irgend etwas an de Abmessungen<br />

oder Einstellungen 2. und 3. nicht in Ordnung. Wiederholen!<br />

Wenn jetzt die Stellung wie unter 2. eingenommen wird und festgestellt wird, dass<br />

der Schieber nicht genau in der Mitte steht, sondern etwas nach hinten verschoben,<br />

so ist das völlig in Ordnung, man bezeichnet dies als Voreilung des Schiebers,<br />

denn er muss dem Kolben etwas vorauslaufen, um sofort öffnen zu können.<br />

Andererseits bewirkt eben diese Voreilung, dass der Schieber früher den Schlitz<br />

schließt, als der Kolben am anderen Ende zum Totpunkt kommt. Zu dem Zeitraum<br />

zwischen Schluss des Schlitzes durch den Schieberund Hubende des Kolbens, tritt<br />

die Expansion des Dampfes ein. Wenn wir nach erfolgter Einstellung den Schieber<br />

vermessen, stellen wir fest, dass er um 2 x den Betrag der Voreilung länger ist, als<br />

der Abstand der äußeren Kanten der Einströmschlitze.<br />

6. Einstellung:<br />

Stellen Sie den Kolben und Treibzapfen auf hinteren Totpunkt und nehmen nun<br />

alle Einstellungen 1 – 5 noch einmal vor, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Statt<br />

also Vorderkante oder Vorne muss es nun Hinterkante und Hinten heißen. Nur die<br />

in den Einstellungen angegebenen Drehrichtungen vorwärts-rückwärts behalten<br />

wir bei.<br />

7. Einstellung:<br />

Hat alles geklappt, wird die Steuerung auf Vorwärts gestellt und das Triebwerk<br />

von Hand langsam durchgedreht. Es muss sich nun folgender Bewegungsablauf<br />

ergeben: Begonnen wird mit Kolben und Treibstange am vorderen Totpunkt. Der<br />

Schieber muss nch wenigen Graden der Raddrehung den vorderen Schlitz öffnen<br />

und nach ! Raddrehung wieder langsam schließen. Nach ca. 1/3 Raddrehung wird<br />

der Schlitz wieder geschlossen sein, der Schieber sich jedoch nach vorne<br />

weiterbewegen. Wenige Grade nach Erreichen des hinteren Totpunktes des<br />

Treibzapfens wird der Schieber nun, noch in Vorwärtsbewegung, den hinteren<br />

Schlitz öffnen, nach ! Radumdrehung sich wieder rückwärts bewegen und nach<br />

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1/3 Radumdrehung (vom hinteren Totpunkt aus) den hintern Schlitz wieder<br />

schließen. Wurde das Rad weitergedreht, bis zum vorderen Totpunkt, so hat der<br />

Schieber immer noch Rückwärtsbewegung und steht wieder hart vor der Öffnung<br />

des vorderen Schlitzes.<br />

Jetzt wird auf Rückwärts umgesteuert und das Ganze wiederholt, indem das<br />

Triebwerk rückwärts bewegt wird. Die Ergebnisse müssen annähernd das Gleiche<br />

erbringen, kleine Abweichungen sind erlaubt wie Eingangs erwähnt, bis auf das<br />

Eine, und das ist wichtig: Der jeweilige Schlitz darf nie bereits im Totpunkt<br />

geöffnet sein. Beim Vorbild ist das etwas anders, da gibt es die sogenannte Vor-<br />

Einströmung, welche bei uns nicht ins Gewicht fällt.<br />

Nun wird das Ganze mit der linken Lokseite wiederholt. Hier gleich ein wichtiger<br />

Tipp: Versuchen Sie bei den Einstellarbeiten nicht, die rechte Lokseite mit der<br />

linken zu vergleichen, das bringt Sie nur Durcheinander und zum Schluss müssen<br />

Sie noch einmal von Vorne beginnen. Sie Lachen? Das geschieht selbst alten<br />

Hasen. Ich wurde einmal zu einem solchen ‚Alten Hasen’ gerufen. Er hatte seine<br />

Lok zerlegt und wieder zusammengebaut, er war nun beim Einstellen der<br />

Steuerung und kam dabei nicht zurecht. Er hatte dabei versucht, beide Seiten der<br />

gleichzeitig einzustellen. Das führte dazu, dass die linke Seite nicht mehr stimmte,<br />

wenn die Rechte eingestellt war, war dann die linke Seite korrigiert, war die<br />

Rechte verstellt und zwar erheblich. Er war am verzweifeln. Ich habe ihm erklärt,<br />

dass eine Lok zwei Dampf-maschinen hat, welche nur durch die Treibachse und<br />

Umsteuerwelle verbunden sind. Lassen Sie sich auch bei dieser Arbeit weder<br />

durch Telefon, Kinder, Hunde und Gänse, oder gar durch Mutti’s Ruf „der Kaffee<br />

ist fertig“ stören! Das Einstellen einer Steuerung ist eine absolut intime Sache, ein<br />

Zwiegespräch zwischen Ihnen und Ihrem Kind, Ihrer Lok!<br />

Wenn nun alles eingestellt ist und auch der beim Räderdrehen eingezwickte Finger<br />

bestens mit Hansaplast versorgt ist, dann können Sie beide Zylinder an Druckluft<br />

anschließen und Ihre Lok wird zum ersten Mal aus eigener Kraft strampeln. Hierbei kann<br />

nun ein befremdeter Effekt auftreten (wenn Ihre Lok statt der Mantelringe nur O-Ringe<br />

auf den Kolben hat), denn diese Dinge haben einen Nachteil: den sogenannten slip-stick-<br />

Effekt, zu deutsch: Rutschen und Steckenbleiben. Ein nagelneuer O-Ring braucht<br />

nämlich, um ihn das erste Mal von der Stelle zu bewegen, einen größeren Kraftaufwand<br />

als für die normale Bewegung. Aber nur um ihn in Bewegung zu versetzen. Einmal in<br />

Bewegung läuft er wesentlich leichter. Das führt dazu, dass beim ersten Druckgeben ein<br />

wesentlich höherer Druck erforderlich ist. Aber uns soll das nicht stören, wir haben ja<br />

Mantelkolbenringe, und da tritt dieser Effekt nicht auf.<br />

Wird Fortgesetzt<br />

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