Sektionsmitteilung 2007 - DAV Sektion Meiningen
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4. Tag<br />
Diesen Tag verbrachten wir fast ausschließlich<br />
in der Hütte am mollig warmen großen Kaminfeuer.<br />
Die Zeit vertrieben wir uns mit lesen,<br />
dösen und den üblichen Hüttenspielen. Als es<br />
mir dann endgültig zu viel wurde, nutzte ich<br />
eine kurze Wetteraufhellung und brach zu einer<br />
"großen" Gipfeltour, zum Kleinen Allalin<br />
auf.<br />
Den Gipfel<br />
erreicht<br />
man, von<br />
der Theke<br />
der Britanniahütte<br />
gerechnet,<br />
in ca. 5<br />
Minuten.<br />
In der Hüttenkarte<br />
ist<br />
er jedoch<br />
als eigener<br />
Gipfel aufgeführt.<br />
In<br />
meinem<br />
Tourenbuch<br />
wird<br />
er jedoch nicht auftauchen - das einzige Ziel<br />
war es, die Chance zu nutzen, ein Foto von der<br />
Hütte zu bekommen.<br />
5. Tag<br />
Wir hockten immer noch wie die Orgelpfeifen<br />
in der nunmehr rappelvollen Hütte. Am Morgen<br />
trafen Teilnehmermassen eines Ausbildungskurses<br />
der Bergschule Uri ein und machten<br />
sich mächtig breit. Rund 20 Personen, die<br />
in der Gaststube mit Karte und Kompass<br />
"Amok" laufen, ist auch nicht so mein Fall.<br />
Zur Abwechslung führten dann unsere Bergführer<br />
in einem geräumigen Zimmer im Parterrebereich<br />
der Hütte diverse theoretische<br />
alpine Schulungen mit uns durch und stellten<br />
neueste Entwicklungen von Bergausrüstungen<br />
und Sicherungsgeräten vor.<br />
Am Abend diskutierten wir wieder einmal, wie<br />
es nun weitergehen soll. Abreisen oder weiter<br />
ausharren? Unsere beiden Führer informierten<br />
sich dazu noch einmal direkt beim Wetterdienst<br />
in Innsbruck. Die Prognose stimmte<br />
nicht gerade optimistisch. Es war nun obendrein<br />
ein Sturmtief für den folgenden Tag angekündigt.<br />
Allerdings machten uns die Wetterfrösche<br />
einen kleinen Hoffnungsschimmer:<br />
Kommt das Tief mehr von der italienischen<br />
Seite, schiebt es ein "Fönloch" von max. 12<br />
Stunden vor sich her. Kommt es allerdings<br />
mehr westlich, von der Zermatter Seite, können<br />
wir sofort abreisen. Denn dann kommt die<br />
Schlechtwetterfront sofort. Da stellte sich mir<br />
unweigerlich die Frage, wie sich das momentane<br />
Scheißwetter eigentlich noch weiter verschlechtern<br />
kann?<br />
Wir entschlossen uns daher zu bleiben. Sollten<br />
wir Glück haben, war die Zeitspanne für das<br />
vorgesehene Ziel, das Strahlhorn, zu knapp. So<br />
wurde auf das Allalinhorn (4.027 m) umgeplant.<br />
Als es um die Aufstiegsroute ging, fragte<br />
Berti auf seine unvergleichliche Art: "... Manderl!<br />
wollt ’s ihr nur auf’n Gipfl odr wollds<br />
bergsteig ...?". Wir entschieden uns natürlich<br />
vehement für das Bergsteigen. So wurde dann<br />
der Gipfelanstieg über den Hohlaubgrat angesetzt.<br />
6. Tag<br />
Lange vor der (eventuellen) vereinbarten<br />
Weckzeit von 04.30 Uhr war ich schon hellwach.<br />
Ich hörte gespannt auf jedes Geräusch in<br />
der Hütte. Als es nach einer empfundenen<br />
Ewigkeit bereits 05.00 Uhr war, gab ich die<br />
Hoffnung auf einen Bergtag auf. Plötzlich<br />
stand unbemerkt die Hüttenwirtin in unserem<br />
Zimmer mit dem für uns alle besten, ersehnten,<br />
erhofften Weckspruch "... Lid staahts uff, i<br />
gloab, das aufi gaht, sollts euch beeile ...".<br />
Sofort waren alle auf "Vollgas". Ein wildes<br />
Durcheinandergewusel in dem engen Zimmer<br />
war die Folge. Zum Glück haben wir uns nicht<br />
alle völlig "verkeilt". Bereits kurz nach halb<br />
sechs standen wir vor der Hütte.<br />
Mist! – Nebel, immer noch dichter Nebel - die<br />
Lichtkegel unserer Stirnlampen verschwanden<br />
nach wenigen Metern im dunkelgrauen, trüben<br />
Nichts. Trotz alledem machten wir uns vorsichtig<br />
an den schmierig rutschigen Abstieg<br />
zum Hohlaubgletscher. Auf dem Gletscher angekommen<br />
ging es dann doch recht flott voran.