Sektionsmitteilung 2007 - DAV Sektion Meiningen
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6. Tag: Tilisunahütte (2.211 m) -<br />
Latschau (995 m)<br />
4 h □ 150 HM ↑ und 1500 ↓ □ leicht<br />
Am Vorabend war getrunkene Menge Bieres<br />
wesentlich größer als weggetragene. Es hilft<br />
nichts, ich muss mal - vorm Aufstehen! Aber<br />
wie sich das für eine rundum schöne Tour<br />
gehört, hat das Ganze auch eine gute Seite.<br />
Vorm Fenster am Ende des Ganges graut’s<br />
dem Morgen nicht – er errötet über den<br />
Lechtalern. Zusammen mit den dezenten<br />
Nebelfahnen überm Gampadelstal ein Anblick<br />
für die ausgefallen Fotos. Leider bin ich<br />
noch zu sehr dem guten alten Diafilm zugetan.<br />
Wie hätte das wohl im guten alten<br />
Schwarz – Weiß gewirkt?<br />
Heute schließt sich der Kreis. Um bei der<br />
nachmittäglichen Heimfahrt nicht in den dicksten<br />
Reiseverkehr zu geraten, trödeln wir<br />
nicht lange und starten recht früh auf die<br />
letzte Etappe. Die wenigen Aufstiegsmeter<br />
beginnen gleich hinter der Hütte und bringen<br />
uns rasch auf den Bilkengrat (2.336 m). Hier<br />
gibt es nochmals einen schönen Blick übers<br />
Gauertal und den höchsten Punkt der Runde,<br />
die Schesalplana (2.966 m). Die tiefstehende<br />
Sonne sorgt dabei für ein warmes<br />
Licht, das den Felsen eine sehr fotogene<br />
Rotfärbung gibt.<br />
Nun geht’s knochenhart steil bergab. Trittsicher<br />
muss man hier schon sein. Nichts für<br />
geschädigte Knie. Unsre sind zwar noch intakt,<br />
aber der richtige Spaß will sich nicht<br />
einstellen. Nach ca. 1 h haben die Gelenke<br />
ausgelitten und wir passieren auf einen<br />
Schluck in die Lindauer Hütte (1.744 m) ein.<br />
Eine gute Gelegenheit mal zu schauen, ob<br />
meine Hüttenfinken, die ich am ersten Tag<br />
hier vergaß, eventuell noch im Trockenraum<br />
liegen. War aber leider nicht an dem.<br />
Drei Türme (2.828 m)<br />
Bereits auf dem Bilkengrat hatten wir den<br />
seilbahnunterstützten Abstieg über die Geisspitze<br />
(2.334 m) in Augenschein genommen<br />
und als Abstiegsroute verworfen. Neben<br />
dem Erscheinungsbild, ein eher langweiliger<br />
Grasmugel, war das dortige Skigebiet Stein<br />
des Anstoßes. Zudem war mit einigen Muren<br />
zu rechnen. So zogen wir der Abwechslung<br />
halber auf der Fahrstraße zu Tal. Diese entpuppte<br />
sich dann auch noch als wesentlich<br />
attraktiver als unsere Route vor sechs Tagen.<br />
Pünktlich zur Mittagszeit sind wir wieder in<br />
Latschau und lassen es uns, bevor wir uns<br />
in den Wahnsinn Straßenverkehr stürzen,<br />
auf der Terrasse eines Gasthofes noch mal<br />
richtig gut gehen. Bei der Vorbeifahrt an der<br />
ersten Tankstelle merken wir, dass doch<br />
was dran ist an den geflügelten Worten von<br />
der „Flucht vorm Alltag“. Gut, dass wir schon<br />
während der Anreise getankt hatten. Binnen<br />
Wochenfrist haben die Spritpreise unseres<br />
Nachbarn deutsche Dimensionen erreicht!<br />
Im Radio neben weiteren Horrormeldungen<br />
aus der großen Welt auch die Nennung des<br />
Verantwortlichen: Kathrina. Der ist zwar<br />
nicht wirklich für die Spritpreise verantwortlich<br />
… aber das ist Politik und um die<br />
ging es auf dieser Tour nicht mal am Biertisch.<br />
Resümierend kann letztlich festgestellt werden,<br />
dass wir eine gute Woche in einem<br />
schönen Tourengebiet hatten. Dass die Tourenbeschreibung<br />
nicht übertrieben war und<br />
uns dabei Wettergott, Glück und was auch