30.12.2013 Aufrufe

Sektionsmitteilung 2007 - DAV Sektion Meiningen

Sektionsmitteilung 2007 - DAV Sektion Meiningen

Sektionsmitteilung 2007 - DAV Sektion Meiningen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ich immer Stein und Bein behauptet, dass<br />

dem im Hochgebirge niemals so wäre. Aber<br />

eine Hochgebirgstour ist es - überschreiten<br />

wir doch die ominöse Marke alpiner Betätigung<br />

von 2000 m! 1<br />

Ein sanfter Anstieg durch die Almwiesen<br />

zum Cavelljoch (2.239 m), dann ein bequemer<br />

Abstieg zum Fuß des Schweizertores<br />

und ganz allmählich, die gerade verlorenen<br />

Höhenmeter wieder ausgleichend, zum<br />

nächsten Nachtquartier, der Garschinahütte<br />

(2.236 m) - viel mehr ist dazu nicht zu sagen.<br />

Die Garschinahütte passt sich hervorragend<br />

in die Landschaft ein. Erst im letzten Anstieg<br />

erkennen wir, dass es sich bei dem Felsblock<br />

hinter dem Grat um einen Schweizer<br />

Einheitsbau aus den 1960er Jahren handelt.<br />

Obwohl relativ neu ist die Hütte doch recht<br />

gemütlich. Hier bekommen wir es im Übrigen<br />

erstmals mit dem neuen Stil auf Hütten zu<br />

tun – und zwar bei der Frage: statt „Sind Sie<br />

Mitglied 2 ?“ lautet die nämlich „Haben Sie<br />

reserviert?“ - Haben wir natürlich nicht, was<br />

jedoch gut war. Wir dürfen das Bergführerlager<br />

belegen.<br />

5. Tag: Garschinahütte (2.236 m) –<br />

Tilisunahütte (2.211 m)<br />

4,5 h □600 HM ↑ und 650 HM ↓□ leicht<br />

Der vorletzte Tag bringt uns, wenn man bei<br />

der permanenten Anwesenheit von elektrischer<br />

Hüttenbeleuchtung, Handy, MP3 –<br />

Player und anderer Spielzeuge der modernen<br />

Elektronik davon sprechen kann, vorübergehend<br />

zurück zur urbanen Zivilisation.<br />

Der Createur d’ Tour, Herr Gantzhorn aus<br />

Hamburg, hatte als Einstieg den kleinen<br />

Schweizer Ort Partnun (1.763 m) erwählt.<br />

Da ich wegen der kürzeren Anreise diesen<br />

auf die österreichische Seite verlegt hatte,<br />

mussten wir nun, die Tour sklavisch nachvollziehend,<br />

selbigen auf unserem Überstieg<br />

zur Tilisuna - Hütte (2.211 m) passieren. Wir<br />

fanden aber ein schönes Bergdorf mit Holzhäusern<br />

und geöffneten Biergärten vor, sodass<br />

uns das in keinster Weise gestört hat.<br />

1 Ich wüsste im Übrigen zu gern: Wer hat aus<br />

welchen Überlegungen heraus die Latte<br />

eigentlich dahin gelegt? Auch die 500 Antworten:<br />

„Alles, was Sie schon immer über<br />

Berge wissen wollten“ (Alpin 5/2006), haben<br />

mich diesbezüglich noch nicht an den Baum<br />

der Erkenntnis gebracht. Auch unser sonst<br />

allwissender R. kennt die Antwort nicht!<br />

2 Im alpinen Verein natürlich!<br />

Der Abstieg verläuft sanft auf gut ausgebauten<br />

Wegen durch die Almwiesen. Unterwegs<br />

dann der Zustieg zu einer Novität. Auch die<br />

Schweiz gibt man sich nicht mehr so ganz<br />

elitär - es gibt inzwischen eine ganze Reihe<br />

nagelneuer Klettersteige. Einer davon ist der<br />

Sulzfluh – Klettersteig (1047 HM ↑/ 6,5 h/<br />

schwer) auf den Gipfel gleichnamigen Berges<br />

(2.817 m). Der würde uns sogar zu unserem<br />

heutigen Ziel bringen, aber wir machen<br />

ja „Alpen beschaulich“, sind folglich<br />

nicht ausgerüstet und lassen ihn daher links<br />

liegen.<br />

Gestärkt mit „schäumenden Gerstegetränke“<br />

geht es gleich hinter Partnun (1.763 m) immer<br />

schön die Schijenflue (2.625 m) umrundend<br />

über Engi (2.027 m), eine reizvolle<br />

tümpelreiche Hochfläche, zum Plasegggenpass<br />

(2.354 m). Hier verlassen wir die gastliche<br />

Schweiz und betreten wieder das nicht<br />

minder gastliche Österreich. Noch zwei,<br />

nicht besonders anspruchsvolle, Anstiege<br />

zum Gruobenpass (2.232 m) und der letzte<br />

sehr kurze zur Tilisuna – Hütte (2.211 m)<br />

sind dann schnell absolviert.<br />

Leider haben wir diesmal nichts von unserem<br />

frühen Erscheinen – die Schlafplätze<br />

sind durchnummeriert. Da wir zudem, Sie<br />

ahnen es schon, nicht reserviert haben und<br />

die Hütte ausgesprochen gut besucht ist,<br />

kommen wir diesmal nicht an die wahrhaft<br />

guten Liegestätten. Aber nach dem Glück<br />

der vorigen Tage ärgert uns das nicht wirklich.<br />

Besonders einladend ist das Lager nicht<br />

und so suchen wir uns für den Rest des<br />

Nachmittags ein anderes gemütliches Plätzchen.<br />

Da es mir draußen zu ungemütlich ist,<br />

leiste ich Steffen keine Gesellschaft bei seinem<br />

Luftbad und ziehe mich mit meinem<br />

Buch in die Gaststube zurück. Dieses handelt<br />

zwar von der christlichen Seefahrt, hatte<br />

sich aber trotzdem als kurzweilige interessante<br />

Lektüre erwiesen. Kurz vor dem<br />

Abendessen bekomme ich hier sogar ein<br />

wenig Live Comedie:<br />

Das Hochwasser<br />

Gast zu den beiden Jungmädeln hinterm<br />

Tresen:<br />

„War hier eigentlich viel Hochwasser?“<br />

Die beiden Grazien vom Tresen:<br />

„Na hea war ka Hochwasser!“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!