Das VIGIER Kundenmagazin (PDF) - Creabeton Materiaux AG
Das VIGIER Kundenmagazin (PDF) - Creabeton Materiaux AG
Das VIGIER Kundenmagazin (PDF) - Creabeton Materiaux AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Juni 2013<br />
<strong>Das</strong> Vigier-<strong>Kundenmagazin</strong><br />
ZURÜCK ZU DEN WURZELN:<br />
TRADITION IM AUFWIND<br />
LOKAL GUT VERANKERT:<br />
<strong>VIGIER</strong> CIMENT MACHTS VOR<br />
VERANTWORTUNGSVOLL:<br />
<strong>VIGIER</strong> ALS ARBEITGEBER
DIE WELT WIRD WIEDER ZUM DORF 04<br />
Inhalt<br />
DIE RÜCKKEHR DES LOKALEN<br />
Traditionelle Werte boomen,<br />
Rückbesinnung ist angesagt. 04<br />
SYMBIOTISCHE VERBINDUNG<br />
Vigier Ciment und die Standortgemeinden<br />
Péry und La Heutte. 10<br />
LOKALE VERANKERUNG<br />
Warum die <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong><br />
in Lyss als Arbeitgeberin geschätzt<br />
wird. 14<br />
MERGEL, KALKSTEIN UND<br />
VERLÄSSLICHKEIT 10<br />
Bild: swiss-image.ch/Beat Müller<br />
NEWS<br />
Trends, neue Produkte und<br />
Inno vationen rund um Vigier. 18<br />
DR. GREEN<br />
Was hinter dem Slogan «Global<br />
denken, lokal handeln» steckt. 22<br />
«CREABETON GEHÖRT ZU LYSS» 14<br />
DIE ZAHL<br />
Altola und die Umweltbelastungspunkte<br />
(UBP). 23<br />
Impressum<br />
<strong>Das</strong> Magazin VISIONS von Vigier erscheint in der Regel<br />
einmal jährlich. Alle Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung der<br />
Herausgeberin ist unzulässig und strafbar. <strong>Das</strong> gilt<br />
insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Verarbeitung für elektronische<br />
und multimediale Systeme.<br />
Herausgeberin: Vigier Holding <strong>AG</strong>, Wylihof 1,<br />
CH-4542 Luterbach, www.vigier.ch, info@vigier.ch<br />
Redaktionsteam: Didier Kreienbühl, Anita Schmid,<br />
Rebecca Werder<br />
Texte / Redaktion: textatelier.ch, Elfenaustrasse 5,<br />
2502 Biel, www.textatelier.ch<br />
Grafik / Layout: virus Ideenlabor <strong>AG</strong>, Cornouillerstr. 6,<br />
Postfach, 2500 Biel 4. www.virusad.com<br />
Titelbild: Sonnenuntergang auf dem Faulhorn über<br />
Grindelwald. Foto: swiss-image.ch/Nico Schaerer<br />
News und Trends 18<br />
2 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Ausgabe 01_2010
EDitorial<br />
«All Business is local»<br />
1871 errichtete Robert Vigier im solothurnischen Luterbach die erste Portland-Zementfabrik<br />
der Schweiz. Er erkannte, dass Portlandzement das Bauwesen für immer verändern würde.<br />
1890 wurden in der Klus von Reuchenette (Gemeinde Péry) Produktionsanlagen gebaut. Heute –<br />
ganze 142 Jahre nach der Gründung – liegt der Sitz der Vigier Holding noch immer in Luterbach.<br />
Und auch Vigier Ciment, mit einer Produktion von jährlich rund 900 000 Tonnen einer der<br />
wichtigsten Schweizer Hersteller von Zement, ist nach wie vor in Péry-Reuchenette vor den<br />
Toren Biels tätig. <strong>Das</strong> zeigt, wie stark Vigier in der Region verwurzelt ist.<br />
Die «Heimat» von Vigier ist aber nicht mehr nur das Seeland, Bern, Freiburg und Solothurn.<br />
Wir sind heute mit eigenen Betrieben auch in Basel und vor den Toren von Lausanne (Bulle und<br />
Granges-près-Marnand) vertreten, und wir beliefern die Märkte von Winterthur und Schaffhausen<br />
bis nach Genf und Zermatt. Zu den anspruchsvollsten Grossprojekten mit unseren Produkten<br />
gehören momentan der Gotthard-Basistunnel und die Autobahn A9 mit der Umfahrung von<br />
Visp. Unser Markt ist also die Schweiz, und der «Bilinguisme» und die Kulturvielfalt gehören zu<br />
unseren Stärken.<br />
Vigier gehört zu einem weltweit führenden Baustoffkonzern, der französischen Vicat. Vicat – ein<br />
Familienunternehmen – hat das Erfolgsrezept «All Business is local» in seiner Unternehmenskultur<br />
verankert. Die Ländergesellschaften behalten ihre Marke (ihren «Brand») und werden<br />
von lokalen Mitarbeitenden geprägt und geführt. Ein Beispiel dafür ist Indien, wo ich die operative<br />
Verantwortung nach drei Jahren Aufbauarbeit in die Hände von Indern legen konnte. Auch<br />
das Management von Vigier besteht vorwiegend aus Schweizern, die dem Unternehmen in der<br />
Schweiz, in den Kantonen und Regionen Gesichter geben; Gesichter, die Kunden, Partnern, Politikern,<br />
Behörden, Verwaltungen und Bewohnern vertraut sind. Auf diese Kontinuität sind wir<br />
ganz besonders stolz!<br />
Markus Oberle<br />
Delegierter des Verwaltungsrates der Vigier Holding <strong>AG</strong><br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 3
4 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Die Welt<br />
wird wieder<br />
zum Dorf<br />
Weil die Welt immer komplexer<br />
und unüberschaubarer wird, sehnen<br />
sich viele Menschen nach<br />
Sicherheit und vertrauten Dingen.<br />
Verhaltensforscher sprechen von<br />
einem Trend hin zur Rückbesinnung,<br />
einem «Re-Grounding».<br />
Traditionelle Werte wie Sicherheit,<br />
Gesundheit und Familie feiern<br />
ein Comeback. Und das Lokale gewinnt<br />
an Bedeutung.<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 5
«Man kann heute überall aktiv, verbunden<br />
und mit der ganzen Welt in Kontakt sein»,<br />
sagt Manfred Tautscher, Leiter des Sinus-<br />
Instituts in Deutschland. Sein Unternehmen<br />
beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der<br />
Alltagswirklichkeit der Menschen und mit allen<br />
Facetten des soziokulturellen Wandels.<br />
Diese Errungenschaften der Kommunikationstechnologien<br />
führten zu einer Loslösung<br />
vom Raum, sagt Tautscher. «Wir befinden<br />
uns im Jahrzehnt der Entgrenzung.» Damit<br />
verbunden sind gemäss dem Marktforscher<br />
aber nicht nur Chancen, sondern auch Risiken.<br />
So ermögliche die Technologie die<br />
Verkürzung von Arbeitsprozessen, dränge<br />
jedoch auch gewisse Bevölkerungsgruppen<br />
in die Überforderung. Vernetzung<br />
mit der ganzen Welt<br />
und gleichzeitige Verunsicherung:<br />
Die heutigen Werte<br />
sind divergent. Einerseits<br />
gelten Leistung, Effizienz,<br />
Multitasking und Multioptionalität<br />
als erstrebenswert,<br />
andererseits gibt es die Suche nach Halt,<br />
Ruhe und Geborgenheit sowie die Trends zu<br />
Entschleunigung und Nachhaltigkeit.<br />
Jugend sucht Verankerung<br />
«In unsicheren Zeiten gewinnen Werte wie<br />
Sicherheit, Familie und soziale Zugehörigkeit<br />
wieder an Bedeutung», sagt Manfred Tautscher.<br />
Er fasst diesen Trend unter dem Namen<br />
«Re-Grounding» zusammen. Es komme<br />
vor, dass die junge Generation konservativer<br />
sei als ihre Eltern. <strong>Das</strong> ist kein Zufall. Wie die<br />
jüngste Studie des Sinus-Instituts zeigt, gibt<br />
es gerade bei Jugendlichen ein wachsendes<br />
Bedürfnis nach Sicherheit, Freundschaft und<br />
anderen traditionellen Werten. Einen Grund<br />
dafür sieht Tautscher auch in der Wirtschaftslage.<br />
In Westeuropa herrsche erstmals keine<br />
Die Jugendlichen<br />
suchen nach<br />
Zuverlässigkeit<br />
und Orientierung.<br />
Aufstiegsgesellschaft mehr, und die junge<br />
Generation stehe unter Druck, den Wohlstand<br />
der Eltern überhaupt halten zu können:<br />
«Die Zeit der Sicherheit und der klassischen<br />
Lebensläufe ist vorbei. Früher hatte man sein<br />
Leben mit einer guten Bildung bis zu einem<br />
gewissen Grad abgesichert – heute ist das<br />
nicht mehr der Fall.» Je mehr der Rückhalt<br />
verloren gehe, desto mehr sehnten wir uns<br />
nach Werten wie Sicherheit.<br />
Bernd M. Michael, einer der renommiertesten<br />
Markenprofis Europas, begründet diese<br />
Entwicklung auch mit einer Orientierungslosigkeit,<br />
dem Fehlen von Vorbildern und<br />
der Sinnkrise der Erwachsenenwelt. «Die<br />
Jugendlichen suchen nach<br />
Zuverlässigkeit und Orientierung.»<br />
Genau deshalb<br />
erlebten Traditionsmarken<br />
eine Renaissance. Michael:<br />
«Sie haben über Jahrzehnte<br />
bewiesen, dass sie für Kontinuität<br />
und Beständigkeit<br />
stehen und erfüllen eine Ersatzfunktion.» Als<br />
Beispiele nennt der Markenfachmann Lacoste,<br />
Old Spice, Afri-Cola, 4711 und Sinalco. Andere<br />
Marken – wie etwa Maggi, Nivea, Odol<br />
und Persil – seien sogar über alle Jahre hinweg<br />
beliebt gewesen.<br />
«Think global – act local»<br />
Dieses Zurückgreifen auf Bewährtes geht<br />
einher mit der Rückbesinnung aufs Lokale,<br />
auf den eigenen Mikrokosmos. Kombiniert<br />
mit dem durch die Digitalisierung ermöglichten<br />
Blick aufs Globale heisst das Motto «Think<br />
global – act local», eine Verkürzung davon ist<br />
das Adjektiv «glocal». Sich «glocal» zu verhalten<br />
bedeutet, das Grosse, das Wohlergehen<br />
des ganzen Planeten im Hinterkopf zu<br />
haben, aber im Kleinen, in der Gemeinde oder<br />
6 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
In unsicheren Zeiten gewinnen<br />
Traditionen wieder an Bedeutung.<br />
Foto: swiss-image.ch/Marcus Giger<br />
Region, aktiv zu sein. Der Slogan «Think global<br />
– act local» stammt ursprünglich aus der<br />
Raumplanung. Obwohl er nicht wortwörtlich<br />
in seinem Buch «Cities in Evolution» von 1915<br />
vorkommt, wird er Patrick Geddes, einem<br />
schottischen Raumplaner und Sozialaktivisten,<br />
zugeschrieben. In den 70er-Jahren wurde<br />
die Idee dann aktiv umgesetzt: Menschen<br />
schlossen sich zusammen, um Lebensräume<br />
zu schützen, und forderten eine Architektur,<br />
welche die Umgebung einbezieht, statt sie<br />
zu bekämpfen und zu zerstören. Heute hat<br />
das Motto einen viel grösseren Anwendungsbereich.<br />
Sei es im Hinblick auf die Umwelt,<br />
den Bildungssektor oder die Geschäftswelt:<br />
«Think global – act local» ist zu einer philosophischen<br />
Grundidee geworden.<br />
Auch im ganz persönlichen Bereich gilt das<br />
Motto für viele Menschen. Die Idee dahinter<br />
ist, für eine umfassendere Überzeugung gerade<br />
auch im eigenen Umfeld zu handeln und<br />
Beiträge zu leisten. Indem man zum Beispiel<br />
wegen der immer knapper werdenden Wasserressourcen<br />
auf der Welt und aus Tierschutzgedanken<br />
auf Fleisch verzichtet. Oder<br />
indem man auf einheimisches Holz setzt und<br />
die regionalen Wälder unterhält, weil man um<br />
die globale Abholzungs-Problematik weiss.<br />
Oder indem man Gebäude mit Materialien<br />
baut, die in der Region vorhanden sind, und<br />
Baustoffe an Ort rezykliert und wiederverwendet.<br />
Oder indem man überlegt einkauft<br />
und lokale Geschäfte sowie die heimische<br />
Landwirtschaft unterstützt. Ein Beispiel dafür<br />
ist etwa der beliebte Bio-Gemüsekorb<br />
vom lokalen Bauer, der saisongerechte Produkte<br />
im Abonnement direkt nach Hause liefert.<br />
So entfallen wie beim Bauen mit lokalen<br />
Materialien weite Transportwege, welche die<br />
Umwelt belasten.<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 7
Top 10 der Wertetrends<br />
∙ Gesundheit<br />
∙ Lebensqualität<br />
∙ Liebe<br />
∙ Gerechtigkeit<br />
∙ Vertrauen<br />
∙ Ehrlichkeit<br />
∙ Eigenverantwortung<br />
∙ Freiheit<br />
∙ Zufriedenheit<br />
∙ Lebensfreude<br />
Gültig für den deutschsprachigen<br />
Raum. Zusammengestellt vom<br />
Philosophen und Werte forscher<br />
Andreas Giger (www.gigerheimat.ch,<br />
www.spirit.ch).<br />
8 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Selbstbestimmung und Umweltbewusstsein<br />
werden immer wichtiger. Soziologen<br />
sprechen vom Lifestyle of Health and Sustainability<br />
(LOHAS), der sich immer mehr<br />
durchsetze. Dieser Lebensstil ist von Gesundheitsbewusstsein<br />
und der Ausrichtung<br />
auf Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />
geprägt. Christa<br />
Müller, Soziologin und Geschäftsführerin<br />
der Stiftung<br />
Interkultur in München mit<br />
Spe zial gebiet urbane Landwirtschaft,<br />
betont die Wiederentdeckung<br />
des Nahraums<br />
und die Tendenz zum Regionalen und<br />
Lokalen. «Beides ist unmittelbar geknüpft an<br />
einen weiteren Trend: Selbermachen.» Der<br />
Konsument wolle nicht mehr vorgefertigte<br />
Waren vom Weltmarkt kaufen, sondern kultiviere<br />
das Lokale und Eigene. Sie weist auf<br />
das «Urban Gardening» hin, den Trend, auch<br />
in Städten eigene Gärten anzulegen. «<strong>Das</strong>s<br />
viele Junge das Gärtnern für sich entdecken,<br />
ist auch eine Reaktion auf die totale Flexibilität,<br />
die von dieser Generation erwartet wird»,<br />
sagt Christa Müller.<br />
Auch Silke Borgstedt, Direktorin Sozialforschung<br />
beim Sinus-Institut, beschreibt<br />
die Konzentration auf das Nahumfeld. «Re-<br />
Grounding» sei eine Strategie, sich durch<br />
selbstbestimmte Reduktion in den dauerhaft<br />
unsicheren Verhältnissen einzurichten.<br />
Borgstedt nennt drei Trends, die sie als Erklärung<br />
für die Renaissance der Stadtgärten<br />
sieht: Die Leute sehnten sich vermehrt danach,<br />
persönlich direkt zu beeinflussen und<br />
zu gestalten, nach Autonomie und Rückzug<br />
und nach mehr Sinnlichkeit und Vielfalt im<br />
Alltag. «Sie wollen mehr Mitbestimmung,<br />
aber auf sehr individualistische Weise.» Bestes<br />
Beispiel für den Trend des «Urban Gardening»<br />
ist Präsidentengattin Michelle Oba <br />
ma. Sie hat sich mit ihrem Garten vor dem<br />
Weissen Haus Gesundheit, Gemeinschaft und<br />
Local Food auf die Fahne geschrieben.<br />
Werte wie Sicherheit<br />
und soziale<br />
Zugehörigkeit<br />
werDen wichtiger.<br />
Die lokale Verankerung im Aufwind<br />
Dazu passt auch das Motto «All Business is<br />
local». Was vor über 40 Jahren als Slogan für<br />
den Handel aufkam, wurde aufgrund des Globalisierungshypes<br />
zwischenzeitlich vergessen<br />
oder unter den Tisch gekehrt. Heute erlebt<br />
auch diese Idee der lokalen Verankerung<br />
ein Revival. «Die Welt ist ein Dorf», lautet ein<br />
anderes populäres Sprichwort. Und tatsächlich<br />
spielt sich das reale Alltagsleben auch im<br />
Zeitalter der Digitalisierung noch immer vor<br />
oder hinter der eigenen Haustüre ab. Viele<br />
Menschen entscheiden sich<br />
bewusst dafür, den Wohnort<br />
wieder so nah wie möglich<br />
an den Arbeitsort (oder<br />
umgekehrt) zu legen. Denn<br />
es ist der lokale Bereich,<br />
in dem gelebt, geliebt, gestritten,<br />
kommuniziert und<br />
konsumiert wird. Die Beiz um die Ecke, der<br />
Laden in der Seitenstrasse, der Gewerbebetrieb<br />
von nebenan oder die Druckerei aus<br />
dem Quartier – all das hat noch ein Gesicht,<br />
eine Seele. Und letztlich sind es genau diese<br />
Ankerpunkte, die den Menschen im Alltag ein<br />
gewisses Mass an Vertrautheit und Sicherheit<br />
bieten.<br />
Sehnsucht nach Heimat<br />
<strong>Das</strong> Rückbesinnen auf die nähere Umgebung<br />
manifestiert sich aber auch darin, dass<br />
Ferien im eigenen Land wieder populärer<br />
werden. Eine Studie von 2012 zeigt, dass die<br />
Schweiz das mit Abstand beliebteste Ferienland<br />
der 18- bis 30-jährigen Schweizer ist.<br />
<strong>Das</strong>s Tradition wieder hoch im Kurs ist, zeigt<br />
sich auch daran, dass Sportarten wie Wandern<br />
und Langlaufen wieder «en vogue» sind.<br />
Freizeitbeschäftigungen wie Jassen und Stricken<br />
feiern ein Comeback, junge Leute treffen<br />
sich, um Konfitüre einzukochen, und mit<br />
Plattformen wie tutti.ch oder couchsurfing.<br />
org gehört der Tauschhandel wieder zum<br />
Lifestyle. Zeitschriften wie «Landlust» boomen<br />
und werden auch von Städtern gelesen:<br />
Mit 100 000 verkauften Exemplaren wurde<br />
bei der Lancierung kalkuliert, inzwischen<br />
sind es mehr als 400 000 – und die klassische<br />
Landfrau macht nur einen Drittel der Leserinnen<br />
und Leser aus. Der Trend zur Rückbesinnung,<br />
das sogenannte «Re-Grounding»,<br />
lässt sich in den verschiedensten Bereichen<br />
des Lebens feststellen – auch aus Sehnsucht<br />
nach Heimat.<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 9
Mergel, Kalkstein und<br />
Verlässlichkeit<br />
Von Vertrauen und Offenheit geprägte Kontakte (von links):<br />
Bernard Kernen (Steinbruchchef), Nelly Schindelholz (Gemeindepräsidentin La Heutte),<br />
Ulrich Schmid (Burgerratspräsident Burgergemeinde Biel), Jean-Marc Grosjean<br />
(Präsident Burgergemeinde Orvin), Max Kaspar (Delegierter des Verwaltungsrates der<br />
Ciments Vigier SA), Mina Fertig (Gemeindepräsidentin Péry).<br />
10 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Die Ciments Vigier SA ist aus dem Berner<br />
Jura seit über 100 Jahren nicht mehr<br />
wegzudenken. Die guten Bezieh ungen zu<br />
Gemeinden, Bevölkerung und Umweltschutz-Organisationen<br />
sind vielleicht der<br />
wichtigste Rohstoff für das Unternehmen.<br />
In der Welt der Ciments Vigier SA ist alles ein<br />
bisschen grösser. Zum Beispiel die riesigen<br />
Produktionsanlagen in der Klus von Reuchenette<br />
in der Gemeinde Péry, wenige Kilometer<br />
vor den Toren Biels. Autobahn und Eisenbahnlinie<br />
führen mitten durchs Werksgelände, so<br />
knapp ist der Platz zwischen den auf beiden<br />
Seiten Hunderte von Metern aufragenden<br />
Bergflanken. Dank diesen ist das Zementwerk<br />
gut abgeschirmt und fast nur für jene sichtbar,<br />
die durch die Klus fahren oder wandern.<br />
Für die Menschen in der Umgebung ist es ein<br />
fester Bestandteil der Landschaft, zu der es<br />
gleichzeitig einen Kontrast bildet. Tatsächlich<br />
hat das Unternehmen seine Umgebung schon<br />
immer geformt und verändert.<br />
Jahrzehntelang wurden<br />
die für die Zementherstellung<br />
benötigten Gesteinsarten<br />
Kalk und Mergel in der<br />
Klus von Reuchenette selber<br />
gewonnen. Doch seit einigen Jahren wird auf<br />
dem westlich gelegenen Hügelzug abgebaut,<br />
inmitten von Wäldern und Weiden. Derzeit<br />
beginnt dort, auf 900 Metern über Meer, gerade<br />
die nächste Abbauetappe im Steinbruch<br />
Tscharner – nach nur fünf Jahren der Vorbereitungen.<br />
Mit guten Argumenten überzeugen<br />
Heute, wo jeder Eingriff in die Natur von<br />
Behör den, Schutzorganisationen und der Bevölkerung<br />
kritisch beobachtet und begleitet<br />
wird, erstaunt dieses Tempo. Auch Max Kaspar,<br />
der Delegierte des Verwaltungsrates der<br />
Ciments Vigier SA, räumt ein: «<strong>Das</strong> gesellschaftliche<br />
Umfeld ist sensibler geworden,<br />
«Wir hoffen, dass<br />
Vigier hier Noch<br />
lange tätig ist.»<br />
die Leute wollen genau wissen, was wir vorhaben.»<br />
Nur wer gute Argumente vorbringe,<br />
könne die Betroffenen – Gemeinden, Grundbesitzer,<br />
Umweltorganisationen, Genehmigungsbehörden,<br />
Anwohner – überzeugen.<br />
Im Fall des Steinbruchs Tscharner habe man<br />
von Anfang an den Kontakt mit ihnen gesucht<br />
und offen informiert. So wie man das immer<br />
mache. Doch dies allein kann nicht der Grund<br />
sein, dass das Projekt alle Hürden in Rekordzeit<br />
überwand.<br />
Ganz offensichtlich wird die Ciments Vigier<br />
SA trotz der riesigen Produktionsanlagen<br />
und trotz der Abbautätigkeit in der intakten<br />
Juralandschaft nicht als<br />
Störfaktor wahrgenommen.<br />
Im Gegenteil, bestätigt Mina<br />
Fertig, die Gemeindepräsidentin<br />
von Péry: «Wir hoffen,<br />
dass Vigier hier noch lange<br />
tätig sein kann.» <strong>Das</strong> Unternehmen ist für<br />
Péry ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, es bietet<br />
145 Arbeitsplätze und setzt bei Aufträgen<br />
auch auf das lokale Gewerbe. Klar profitiere<br />
die Region wirtschaftlich, sagt Max Kaspar,<br />
aber entscheidend seien Werte wie Transparenz,<br />
Ehrlichkeit und Verlässlichkeit: «Vigier<br />
hatte längst schon einen guten Namen,<br />
als ich 2007 hierher kam. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
ist tief in der Bevölkerung verankert und geniesst<br />
Vertrauen.»<br />
Dieses Vertrauen, so Max Kaspar weiter,<br />
habe sich Vigier über Jahrzehnte durch Seriosität<br />
und Engagement für die Region erarbeitet:<br />
«Und wir werden uns hüten, es aufs<br />
Spiel zu setzen.» Ein Zementwerk könne man<br />
nicht wie andere Fabriken einfach versetzen.<br />
Hier gehe es um gewaltige Investitionen und<br />
langfristige Planungen. «Wir haben alles Interesse<br />
daran, die guten Beziehungen auch<br />
in den nächsten hundert Jahren zu pflegen.»<br />
In der Tat könnte ein gestörtes Verhältnis zur<br />
Region nicht nur die Entwicklung des Unternehmens<br />
bremsen, sondern auch die Versorgung<br />
der Schweiz mit Zement. Und das hätte<br />
schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft,<br />
wie Kaspar betont. «Der Baustoff Zement<br />
sichert die Entwicklung des Landes und unseren<br />
hohen Lebensstandard.» Die Ciments<br />
Vigier SA sorgt dafür, dass die Schweizer<br />
Baubranche nicht zum Erliegen kommt. Ein<br />
partnerschaftliches Verhältnis ist deshalb<br />
wichtig. Denn die Behörden, die Bevölkerung<br />
und viele weitere betroffene Stellen reden<br />
mit, wenn Vigier wie im Tscharner ein neues<br />
Abbaugebiet erschliessen will.<br />
Einsatz für Auerhahn und Waldweiden<br />
Neben den guten Kontakten zu den Gemeinden<br />
und Nachbarn ist das grosse Engagement<br />
des Unternehmens für die Umwelt ein<br />
weiterer Grund für seinen guten Ruf. «Als<br />
Bauer war ich zuerst nicht unbedingt begeistert<br />
vom Abbau im Gebiet Tscharner», sagt<br />
Jean-Marc Grosjean, Präsident der Burgergemeinde<br />
Orvin. Nachdem die Grundbesitzerin<br />
das Projekt studiert hatte, beschloss sie<br />
aber einstimmig, Vigier das Land zur Verfügung<br />
zu stellen. Denn sie kann sich darauf<br />
verlassen, dass Vigier mit grösster Sorgfalt<br />
ans Werk geht und dereinst nicht eine Wüste<br />
hinterlassen, sondern eine intakte Juraland<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 11
<strong>Das</strong> Projekt Tscharner<br />
Im Steinbruch Tscharner gewinnt die Ciments Vigier SA seit 2003 Mergel<br />
und Kalkstein. Und kann das voraussichtlich auch in den nächsten 100 Jahren<br />
tun. <strong>Das</strong> Abbaugebiet für diesen unüblich langen Zeitraum ist in den<br />
kommunalen Richtplänen der Gemeinden La Heutte und Orvin festgehalten.<br />
Wo und wie der Abbau in den nächsten 50 Jahren erfolgt, hält die «Zone mit<br />
obligatorischer Planungspflicht» fest. Sie ist von den Stimmberechtigten<br />
von La Heutte und Orvin 2011 genehmigt worden. «Dies zeigt, wie gross das<br />
Vertrauen der Bevölkerung in die Ciment Vigier SA und wie gut unsere lokale<br />
Verankerung ist», sagt Max Kaspar, Delegierter des Verwaltungsrates<br />
des Unternehmens. Sämtliche Parteien seien von Beginn an in das Projekt<br />
einbezogen worden und hätten aktiv mitgearbeitet, sagt Kaspar. «Auch Pro<br />
Natura war von Anfang an integriert.»<br />
Die demokratische Mitsprache aller Betroffenen wird durch das mehrstufige<br />
Planungs- und Bewilligungsverfahren sichergestellt. Dieses umfasst die<br />
kommunalen Richtpläne, die jetzt genehmigte Zone mit obligatorischer Planungspflicht<br />
und schliesslich die Überbauungsordnungen der Gemeinden<br />
(Zeithorizont: 25 Jahre) und die Baubewilligung der kantonalen Behörden.<br />
Für die Abbauetappe «Tscharner 2013» liegen nun sämtliche Bewilligungen<br />
vor. In den kommenden 50 Jahren wird Vigier im Tscharner rund 25 Millionen<br />
Kubikmeter Gestein abbauen. Die jährliche Zementproduktion beträgt<br />
rund 900 000 Tonnen.<br />
schaft übergeben wird. Abgebaut wird in<br />
den kommenden Jahrzehnten auf einer relativ<br />
kleinen und optisch gut abgeschirmten<br />
Zone. Flächen, auf denen während mindestens<br />
fünf Jahren kein Abbau erfolgt, werden<br />
umgehend wieder renaturiert – auch wenn<br />
der Abbau dort später weitergeht. In hundert<br />
Jahren wird sich zwar die Geländetopografie<br />
verändert haben, doch im Tscharner werden<br />
wieder Kühe den Sommer auf grünen Juraweiden<br />
verbringen.<br />
Die Abbautätigkeit ist nicht möglich, ohne die<br />
Natur im direkt betroffenen Gebiet vorübergehend<br />
zu beeinträchtigen. Ein ganzer Katalog<br />
von Ausgleichsmassnahmen sorgt aber<br />
dafür, dass die Umwelt insgesamt keinen<br />
Schaden nimmt, sondern unter dem Strich<br />
sogar profitiert. <strong>Das</strong> zum Steinbruch Tscharner<br />
gehörende Kompensationsprogramm<br />
umfasst Massnahmen auf einer Fläche von<br />
derzeit 700 Hektaren in zahlreichen Gemeinden<br />
der Umgebung, und demnächst werden<br />
weitere Flächen dazukommen. Es ermöglicht<br />
die Pflege und den Schutz von Wäldern, Lichtungen<br />
und bewaldeten Weideflächen (Wytweiden)<br />
– Lebensraum für den bedrohten<br />
Auerhahn und viele andere Tiere und Pflanzen.<br />
Die von Vigier finanzierten Massnahmen<br />
wurden gemeinsam mit den Behörden und<br />
Schutzorganisationen wie Pro Natura definiert<br />
und werden von diesen auch eng begleitet<br />
und überwacht. <strong>Das</strong> Unternehmen hat<br />
sich aber nie mit dem gesetzlich geforderten<br />
Minimum begnügt. In den 1990er-Jahren gehörte<br />
es zu den Initianten des Regionalparks<br />
Chasseral, dessen Ziel eine nachhaltige wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Region im Einklang<br />
mit der Natur ist. Die Ciment Vigier SA<br />
unterstützt auch immer wieder Einzelprojekte<br />
wie kürzlich die Sanierung der historischen<br />
Täuferbrücke («Pont des Anabaptistes»)<br />
in einer Schlucht bei Corgémont.<br />
Ein Vertrag mit der Region<br />
Auch bei der Zementproduktion selber erfüllt<br />
die Ciments Vigier SA höchste Ansprüche<br />
bezüglich Umweltschutz und Sicherheit. So<br />
12 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
wird das abgebaute Material vom Steinbruch<br />
Tscharner auf einem anderthalb Kilometer<br />
langen Förderband quer durch den Berg ins<br />
Werk transportiert – und nicht etwa mit Lastwagen.<br />
Die energieintensive Zementherstellung<br />
erfolgt zu über 70 Prozent mit alternativen<br />
Brennstoffen wie Trockenklärschlamm,<br />
Tiermehl, Altöl oder Holz. <strong>Das</strong> schont wertvolle<br />
Ressourcen und verbessert die CO₂-<br />
Bilanz. Und rund 50 Prozent des fertigen Zements<br />
werden mit der Bahn zu den Kunden<br />
transportiert.<br />
Minimum zu beschränken und die Region am<br />
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens<br />
teilhaben zu lassen. «Wir haben ein partnerschaftliches<br />
Verhältnis mit der Region,<br />
von dem beide Seiten langfristig profitieren»,<br />
umschreibt Max Kaspar die Beziehung zum<br />
Berner Jura. «Mit dem erfolgreichen Start<br />
zur nächsten Abbauetappe im Tscharner ist<br />
es uns gelungen, diesen Vertrag zu verlängern<br />
und unsere Verankerung in der Region<br />
zu festigen.»<br />
Insgesamt setzt Vigier also alles daran, die<br />
Auswirkungen seiner industriellen Tätigkeit<br />
auf die Bevölkerung und die Umwelt auf ein<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 13
«<strong>Creabeton</strong><br />
ist für Lyss sehr<br />
wichtig»<br />
14 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Die Unternehmen von Vigier sind in ihren<br />
Standort gemeinden bestens verwurzelt.<br />
Zum Beispiel die <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong>.<br />
«Sie gehört zu Lyss», sagt der Lysser<br />
Gemeindepräsident Andreas Hegg. In der<br />
Tat: Die Betonwaren-Produzentin hat in der<br />
Seeländer Gemeinde eine lange Tradition<br />
als wichtige und soziale Arbeitgeberin.<br />
Der Mann muss es wissen. Andreas Hegg<br />
ist in Lyss aufgewachsen, seit seiner Jugend<br />
Mitglied im örtlichen Turnverein und seit<br />
knapp drei Jahren Gemeindepräsident. Der<br />
55-Jährige ist Lysser mit Leib und Seele. Er<br />
sagt: «Die Firma <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong> hat<br />
eine enorm lange Tradition in Lyss, sie ist ein<br />
wichtiger Teil der Gemeinde.» Was er damit<br />
meint: Seit 1876 wurden im Seeländer Ort<br />
durch die Firma Bangerter<br />
Kies abgebaut und Betonwaren<br />
hergestellt. Nach<br />
ihrem Zusammenschluss<br />
mit der Kanderkies <strong>AG</strong>,<br />
der Tribeton <strong>AG</strong> und BTR<br />
<strong>AG</strong> entstand 2000 die<br />
<strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong>.<br />
Als Teil der Vigier Holding ist sie an fünf verschiedenen<br />
Standorten tätig: in den Berner<br />
Gemeinden Lyss, Müntschemier und Einigen,<br />
in Düdingen (FR) und Granges-près-Marnand<br />
(VD). Die Produzentin und Anbieterin von Betonwaren<br />
beschäftigt insgesamt 430 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, 200 davon am<br />
Hauptsitz in Lyss. Diese Arbeitsstellen sind<br />
sehr wichtig für die Gemeinde, umso mehr<br />
als andere Unternehmen in jüngster Vergangenheit<br />
den Standort Lyss aufgegeben haben.<br />
Gemeindepräsident Hegg pflegt deshalb als<br />
Präsident des Grubenplanungs-Ausschusses<br />
einen «regen und guten Austausch» mit<br />
der Führung des Unternehmens.<br />
Die Zufriedenheit am<br />
Arbeitsplatz ist<br />
überdurchschnittlich<br />
hoch.<br />
Unter anderem also mit Adrian Forrer, dem<br />
Unternehmensleiter der <strong>Creabeton</strong> Matériaux<br />
<strong>AG</strong>. Dieser umschreibt seinen «partizi pativen<br />
Führungsstil» mit «Fördern und Fordern».<br />
<strong>Das</strong> zahlt sich aus: Alle vier Jahre führt das<br />
Unternehmen eine Befragung aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter durch. Die letzte im<br />
Jahr 2011 ergab eine hohe Zufriedenheit am<br />
Arbeitsplatz, «auch im Vergleich zu anderen<br />
KMU», wie Adrian Forrer<br />
bemerkt. Dazu tragen<br />
verschiedene Faktoren<br />
bei: In den jährlichen Mitarbeitergesprächen<br />
wird<br />
zum einen Wertschätzung<br />
vermittelt, zum anderen<br />
werden aber auch fünf<br />
konkrete Verbesserungsziele für das Folgejahr<br />
festgelegt und hernach überprüft. «Wir<br />
schätzen unsere Mitarbeitenden, nehmen sie<br />
ernst und übertragen ihnen viel Verantwortung»,<br />
sagt Unternehmensleiter Forrer. <strong>Das</strong><br />
steigere die Identifikation mit dem Betrieb<br />
und wirke sich positiv auf die Leistung aus.<br />
Was nötig ist, denn Adrian Forrer fügt hinzu:<br />
«Wir verlangen auch viel von unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.»<br />
«Fördern und Fordern»<br />
Deshalb sollen sie die Möglichkeit haben,<br />
sich ständig weiterzuentwickeln. Zum Beispiel<br />
mit Jobrotation innerhalb des Betriebs<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 15
Aktive Wirtschaftsförderung<br />
Auch die «De Vigier-Stiftung», die 1987 in<br />
Solothurn gegründet wurde, unterstützt<br />
junge Menschen in der Berufswelt. Sie<br />
bezweckt die aktive Wirtschaftsförderung,<br />
indem sie jungen Leuten mit Erfinder-<br />
und Pioniergeist finanzielle Mittel zur<br />
Verfügung stellt. Bis heute wurden mehr<br />
als sieben Millionen Schweizer Franken in<br />
Start-up-Unternehmen investiert. Ins Leben<br />
gerufen hat die Stiftung Bill de Vigier,<br />
der 2003 verstorben ist. Er entstammte<br />
der Gründerfamilie von Vigier und war<br />
während vielen Jahren auch Mitglied des<br />
Verwaltungsrates der Vigier Holding. In<br />
England hatte er einen globalen Stahlkonzern<br />
mit über 10 000 Beschäftigten aufgebaut.<br />
Andreas Hegg<br />
Gemeindepräsident Lyss<br />
Adrian Forrer<br />
Unternehmensleiter der <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong><br />
oder interner und externer Weiterbildung,<br />
bei der man die Angestellten nach Möglichkeit<br />
unterstütze, wie die HR-Verantwortliche<br />
Erika Gutknecht festhält. «Offene Stellen»,<br />
ergänzt sie, «werden immer auch innerhalb<br />
des Betriebs ausgeschrieben. Wenn jemand<br />
eine neue Perspektive in einem anderen<br />
Vigier-Unternehmen entdeckt, legen wir ihm<br />
keine Steine in den Weg.» Zu einem guten<br />
Betriebsklima trägt schliesslich auch bei,<br />
dass Kadermitarbeiter in Konfliktmanagement<br />
geschult werden.<br />
Soziale Verantwortung wahrnehmen<br />
Für FDP-Gemeindepräsident Hegg ist die<br />
Firma <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong> auch deshalb<br />
wichtig, weil sie «eine breite Palette an Berufsleuten»<br />
beschäftige: «<strong>Das</strong> ist gut für unsere<br />
Arbeitsplatzdurchmischung.» In der Tat<br />
arbeiten im Lysser Betonunternehmen Lastwagenfahrer,<br />
Kauffrauen, Laborantinnen,<br />
Elektriker, Logistiker, Technikerinnen, Marketing-<br />
und Verkaufsfachleute, Ingenieure<br />
oder Bauführer. <strong>Das</strong> liegt daran, dass «unser<br />
Betrieb in gewissen Bereichen hochautomatisiert<br />
ist, andererseits aber auch sehr<br />
viel Handarbeit gefragt ist», wie Unternehmensleiter<br />
Forrer erklärt. Und er fügt hinzu:<br />
«Neben hochqualifizierten Arbeitskräften<br />
beschäftigen wir auch solche mit geringer<br />
oder gar keiner Berufsausbildung. Auch das<br />
ist wichtig für die Standortgemeinde und deren<br />
Umgebung.»<br />
Nicht nur diesbezüglich nimmt das Unternehmen<br />
eine soziale Verantwortung wahr.<br />
Jedes Jahr beginnen mindestens sieben<br />
Jugendliche ihre Lehre in der <strong>Creabeton</strong><br />
Matériaux <strong>AG</strong>. Daneben fördert die Firma<br />
Schülerinnen und Schüler, die sich mit der<br />
Berufswahl schwer tun – sei dies, weil die<br />
schulischen Leistungen oder die Motivation<br />
16 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Mithula Sothilingam:<br />
«Meine Arbeit wird gebraucht!»<br />
«MEINE SCHEU ABGELEGT»<br />
Die 14-jährige Mithula Sothilingam arbeitet seit letztem<br />
Sommer jeweils am Mittwochnachmittag bei der <strong>Creabeton</strong><br />
Matériaux <strong>AG</strong> in Lyss. Im Rahmen des Lift-Projekts soll ihr<br />
der Einstieg ins Berufsleben erleichtert werden. Sie mag<br />
die ruhige und konzentrierte Arbeit.<br />
Mithula, was magst Du am meisten an Deiner Arbeit bei <strong>Creabeton</strong>?<br />
Ich liebe es, wenn ein grosser Stapel Lieferungen auf mich wartet! (Lacht.)<br />
Wirklich! Ich habe gerne viel zu tun, bin gerne ruhig und konzentriert. Ich<br />
muss zwar Routinearbeit verrichten, aber es gibt mir ein gutes Gefühl, dass<br />
das, was ich tue, wichtig ist und gebraucht wird.<br />
zu wünschen übrig lassen, oder weil die<br />
Eltern nicht die nötige Unterstützung leisten<br />
können. Im Rahmen des nationalen Bildungsprogramms<br />
«Lift» («Leistungsfähig<br />
durch individuelle Förderung und praktische<br />
Tätigkeit») verbringen seit letztem Sommer<br />
zwei Jugendliche ihre Mittwochnachmittage<br />
im Betrieb (vgl. Interview). Zudem, so Adrian<br />
Forrer, biete man regelmässig Führungen<br />
für Schulen und andere interessierte Gruppen<br />
an.<br />
«Tatkräftig, klar, zuverlässig»: <strong>Das</strong> seien die<br />
Grundwerte der <strong>Creabeton</strong> Matériaux <strong>AG</strong>,<br />
sagt Adrian Forrer. «Wir versuchen sie als<br />
Arbeitgeber jeden Tag zu leben und umzusetzen.»<br />
Was machst Du konkret?<br />
Ich arbeite in der Abteilung Produktionsplanung, Steuerung und Stammdaten.<br />
Ich kontrolliere die Lieferungen anhand der Lieferscheine und schliesse<br />
damit den Produktionsauftrag ab. Dann muss ich alles sauber im richtigen<br />
Ordner ablegen.<br />
Wie bist Du auf das Lift-Projekt gestossen?<br />
Ich bin in der Schweiz geboren, meine Eltern stammen aus Sri Lanka. Sie<br />
können mir bei der Berufswahl leider nicht helfen. Deshalb hat mich mein<br />
Lehrer auf das Lift-Projekt aufmerksam gemacht. Bei <strong>Creabeton</strong> erhalte ich<br />
einen Einblick in den KV-Beruf. Im Sommer werde ich im Spital Aarberg und<br />
vielleicht auch in jenem von Biel eine Schnupperlehre als Fachfrau Gesundheit<br />
absolvieren. Dann werde ich mich entscheiden, welchen Beruf ich lernen<br />
möchte.<br />
Du könntest Dir also vorstellen, eine KV-Lehre bei <strong>Creabeton</strong> in Lyss zu<br />
machen?<br />
Ja! Ich wurde hier von allen sehr gut aufgenommen, mir gefällt der Kontakt mit<br />
den Erwachsenen. Am Anfang war ich noch sehr zurückhaltend, aber die Leute<br />
und die Arbeit haben mir geholfen, meine Scheu etwas abzulegen.<br />
www.jugendprojekt-lift.ch<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 17
NEWs<br />
Vigier Ciment<br />
Zement im Fokus<br />
der Öffentlichkeit<br />
Zement ist in unserem Alltag unsichtbar, aber als Hauptkomponente von Beton<br />
doch allgegenwärtig. Eine Werbekampagne, die der Verband der Schweizerischen<br />
Cementindustrie cemsuisse gemeinsam mit Vigier Ciment und weiteren<br />
Zementunternehmen lanciert hat, soll deshalb das Bewusstsein für den<br />
Baustoff stärken. Zement dient als Fundament unserer Strassen, kommt im<br />
Bahnnetz, in unzähligen Brücken und Tunnels zum Einsatz und ermöglicht<br />
damit Mobilität. Zement schafft Lebensraum, sichert die Energieversorgung<br />
und ist schlicht unverzichtbar für unsere Zukunft. Vier Sujets machen die Bedeutung<br />
des Bindestoffs Zement im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar. In<br />
der Schweiz wird der Baustoff umwelt- sowie sozialverträglich produziert und<br />
ist damit von nationaler Bedeutung. Dauern wird die Kampagne voraussichtlich<br />
bis Ende 2013.<br />
www.vigier-ciment.ch | www.schweizer-zement.ch<br />
18 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
<strong>Creabeton</strong> Matériaux<br />
Neuer Glanz im Garten<br />
Mit dem PAVINA ® -Pflasterstein und den AREANA ® -Gartenplatten lanciert <strong>Creabeton</strong> Matériaux zwei neue<br />
innovative Betonsteinbeläge «made in Switzerland». Der in drei Formaten erhältliche Pflasterstein ist wie<br />
gemacht für Wege, Hauseinfahrten und Gartenplätze und weist alle Vorteile eines Betonprodukts aus. Dazu<br />
kommt ein attraktiver Preis. Die Gartenplatten, die sich kaum von Natursteinen unterscheiden, bieten hohe<br />
Rutschfestigkeit und dank einer glanzlosen Schutzimprägnierung dauerhafte Schönheit. Sie eignen sich nicht<br />
nur für den Garten, sondern verwandeln auch Terrassen, Balkone und Flachdächer in behagliche Freizeit-<br />
Oasen. Beide neuen Betonsteinbeläge weisen dank modernem Herstellungsverfahren und kurzen Transportwegen<br />
eine positive Ökobilanz aus.<br />
www.creabeton-materiaux.ch<br />
Vigier Beton<br />
Kiesgrube Lyss: ABBAUbewilligung<br />
auf guten Wegen<br />
Die Kiesreserven im aktuellen Abbauperimeter am Standort<br />
Lyss sind bald erschöpft. 2009 hat Vigier Beton deshalb die Planung<br />
zur Erweiterung der Kiesgrube für die nächsten 25 Jahre<br />
in die Wege geleitet. Gegen die Überbauungsordnung sind in der<br />
kürzlich erfolgten öffentlichen Auflage keine Einsprachen eingegangen<br />
– ein Zeichen für die grosse Akzeptanz des seit 1876<br />
in Lyss tätigen Unternehmens und des Erweiterungsprojekts.<br />
Bei der Planung arbeiten kommunale und kantonale Behörden,<br />
Fachplaner und Vigier Beton eng zusammen, Umweltverbände<br />
und Anwohner wurden ebenfalls einbezogen. Auf diese Weise<br />
gelang es, breit akzeptierte Lösungen zu finden. Die Abbaubewilligung<br />
wird voraussichtlich noch 2013 erteilt. Derzeit laufen<br />
diverse Bewilligungsverfahren an Abbaustandorten von Vigier<br />
Beton. Die Projekte werden in den kommenden 20 Jahren einen<br />
wichtigen Beitrag zur Versorgung der regionalen Märkte in den<br />
Kantonen Bern, Solothurn, Freiburg und Waadtland mit Sand,<br />
Kies und Beton leisten.<br />
Altola<br />
Kompetenzzentrum für<br />
Elektrogeräte-Recycling<br />
Elektronische und elektrische Geräte sind aus unserem Alltag<br />
nicht mehr wegzudenken. Immer kürzere Technologie-<br />
Zyklen führen dazu, dass Elektroschrott die am schnellsten<br />
wachsende Abfallart ist. Doch ausgediente Elektrogeräte<br />
gehören nicht in den Kehricht. Die Verordnung über die Rückgabe,<br />
die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und<br />
elektronischer Geräte (VREG) schreibt vor, dass Händler, Hersteller<br />
und Importeure die Geräte aus ihrem Sortiment gratis<br />
zurücknehmen müssen. Finanziert wird das beim Kauf über<br />
eine vorgezogene Recycling-Gebühr (vRG). Die Konsumenten<br />
ihrerseits sind verpflichtet, ausgediente Geräte einem Fachhändler<br />
zurückzubringen oder sie an einer Sammelstelle abzugeben.<br />
Als führende Entsorgerin von Sonderabfällen und<br />
Mitaktionärin der schweizerischen Abfallsammelstellenkette<br />
«brings!» hat sich Altola entschlossen, ein eigenes Kompetenzzentrum<br />
für Elektro- und Elektronikgeräte-Recycling<br />
aufzubauen. Dort werden Schadstoffe wie Quecksilber, Cadmium,<br />
Brom und Antimon isoliert und wertvolle Stoffe wie<br />
Eisen, Edelmetalle, Indium und Europium gewonnen. Kundinnen<br />
und Kunden von Altola können ihren Elektro- und Elektronikschrott<br />
palettenweise zur Abholung anmelden. Entweder<br />
über den neuen Webshop www.altolashop.ch oder per Telefon<br />
unter 0800 altola (0800 258 652).<br />
www.altolashop.ch<br />
www.vigier-beton.ch<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 19
<strong>Creabeton</strong> Matériaux<br />
Arabische Baukunst<br />
mitten in Zürich<br />
Die Stadt Zürich hat mit der Wohnüberbauung Patumbah-Park ein neues<br />
architektonisches Juwel erhalten. Die beiden von den Basler Architekten<br />
Miller & Maranta entworfenen Häuserzeilen sorgen für Aufsehen. Eine davon<br />
erinnert optisch stark an Bauformen aus dem arabischen Raum. Dafür sorgen<br />
191 Fassadenelemente aus Beton, die den im Orient weit verbreiteten<br />
Mushara bies nachempfunden sind und Schutz vor der Sonne und neugierigen<br />
Blicken bieten. Als Balkonbrüstungen und Sichtschutz vor den Fenstern eines<br />
orientalischen Dampfbads («Hammam») erfüllen sie im Patumbah-Park eine<br />
ähnliche Funktion. Hergestellt wurden die filigranen und organisch anmutenden<br />
Betonstrukturen in der Beton-Manufaktur von <strong>Creabeton</strong> Matériaux, die<br />
sich auf die Herstellung von Design-Objekten aus Hochleistungsbeton spezialisiert<br />
hat.<br />
www.patumbahpark.ch | www.betonmanufactur.ch<br />
Vigier Rail<br />
Erster Einbau von<br />
LVT- Weichen in der<br />
Schweiz<br />
Die grösste innerstädtische Baustelle der<br />
Schweiz befindet sich derzeit in Zürich: Die<br />
Durchmesserlinie, die bis ins Jahr 2014 fertiggestellt<br />
sein soll, gewährleistet die Fahrplanstabilität<br />
der Bahn schweizweit. Ein Herzstück<br />
ist der zweite unterirdische Durchgangsbahnhof<br />
Zürich Löwenstrasse, der in 16 Metern Tiefe<br />
unter den bestehenden Gleisen des Hauptbahnhofs<br />
entsteht. Dort werden mit dem bewährten<br />
Feste-Fahrbahn-System Low Vibration Track<br />
(LVT) zum ersten Mal in der Schweiz mehrere<br />
Weichen eingebaut. Diese anspruchsvolle Aufgabe<br />
wird in enger Zusammenarbeit zwischen<br />
den SBB, der Baufirma und Vigier Rail realisiert.<br />
<strong>Das</strong>s die Wahl auf LVT fiel, ist kein Zufall. <strong>Das</strong><br />
System hat sich bei den renommiertesten und<br />
anspruchsvollsten Eisenbahnprojekten durchgesetzt.<br />
Seinen weltweit guten Ruf verdankt es<br />
der hohen Gleisgenauigkeit und dem exzellenten<br />
Vibrationsschutz. Referenzen auf fünf Kontinenten<br />
sprechen für sich.<br />
www.vigier-rail.ch<br />
Vigier Beton<br />
Kiesentnahme in<br />
Bönigen ist gesichert<br />
Vigier Beton kann an der Lütschine-Mündung<br />
in Bönigen am Brienzersee auch in Zukunft<br />
Kies gewinnen. Die kantonalen Behörden haben<br />
die Ende 2013 ablaufende Bewilligung<br />
verlängert, nachdem gegen die Pläne keine<br />
Einsprachen eingegangen waren. <strong>Das</strong> Projekt<br />
wurde in enger Zusammenarbeit mit Behörden,<br />
Fachstellen und interessierten Kreisen<br />
entwickelt. Es sichert nicht nur die<br />
Versorgung der Region mit Kies und Beton,<br />
sondern wertet auch die natürlichen Lebensräume<br />
im Bereich des Lütschine Deltas mit<br />
gezielten Massnahmen auf. Davon profitieren<br />
gefährdete Arten wie die Gelbbauch-Unke<br />
oder die Seeforelle. Zudem verhindert die<br />
Kiesentnahme die Verlandung des Lütschine<br />
Betts und des Seeufers – und damit die Gefahr<br />
von Überschwemmungen. Der Lütschine<br />
Kies wird künftig im neuen Kieswerk von<br />
Vigier Beton Berner Oberland in Wimmis aufbereitet.<br />
www.vigier-beton.ch<br />
20 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Vigier Rail<br />
Jahrhundertbauwerk unter dem Gotthard<br />
Die neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) wird dereinst die wichtigste Flachbahn durch die<br />
Alpen sein. Der Basistunnel am Gotthard ist das Herzstück der neuen Bahnverbindung. Seine<br />
Inbetriebnahme ist für Ende 2016 geplant. Diese Pionierleistung im Tunnelbau wird massive Verbesserungen<br />
des Reise- und Transportverkehrs im Herzen Europas mit sich bringen. Die Personenzüge<br />
werden dann mit bis zu 250 km / h durch den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel<br />
der Welt fahren. Die Bauarbeiten laufen derzeit auf Hochtouren, und Vigier Rail leistet dazu<br />
wichtige Beiträge. Ende Mai 2013 waren 50 Prozent der Gesamtstrecke der Festen Fahrbahn,<br />
die mit dem Fahrbahnsystem Low Vibration Track (LVT) ausgestattet wird, installiert. Auch die<br />
dazugehörigen Spurwechsel und Weichen wurden termingerecht eingebaut. Begonnen hatte der<br />
Einbau der 114 Kilometer (2 × 57 km) langen Fahrbahn im Herbst 2010. Vigier Rail liefert dafür<br />
bis ins Frühjahr 2015 insgesamt rund 380 000 LVT-Blöcke, 5800 Laufmeter Weichenschwellen,<br />
32 400 besohlte B91-Schwellen und 7800 Laufmeter besohlte Weichenschwellen.<br />
www.vigier-rail.ch<br />
Vigier Ciment<br />
Hagneck: mehr Wasserkraft<br />
dank Zement<br />
<strong>Das</strong> historische Wasserkraftwerk Hagneck der Bielersee Kraftwerke <strong>AG</strong> wird<br />
bis ins Jahr 2014 in eine moderne, effiziente Anlage umgebaut. Die Stromproduktion<br />
wird dabei um 35 Prozent von 80 auf über 108 GWh gesteigert. Ab<br />
2015 können so 27 000 Haushalte mit einheimischem erneuerbarem Strom<br />
versorgt werden. Bei diesem architektonisch anspruchsvollen Projekt werden<br />
45 000 Kubikmeter Beton verbaut. Dabei steht die Umweltverträglichkeit<br />
im Vordergrund. <strong>Das</strong> beginnt bei der regionalen Beschaffung des Rohstoffs.<br />
Der Zement wird von Vigier im nur 20 Kilometer entfernten Werk in Péry hergestellt.<br />
Die gesamte Produktion erfolgt lokal und unterliegt höchsten ökologischen<br />
Standards. Der Beton wird bei der Hurni <strong>AG</strong> in Sutz hergestellt.<br />
Der zertifizierte Familienbetrieb arbeitet seit vielen Jahren mit verschiedenen<br />
Vigier-Gesellschaften zusammen. Die Hurni <strong>AG</strong> deckt ihren gesamten Kiesbedarf<br />
aus ihren regionalen Kiesgruben aus dem naheliegenden Seeland. Ihr<br />
kompetentes Baustofflabor entwickelt auch die Betonlösungen: Eine besondere<br />
Herausforderung sind dabei die visuellen Ansprüche an die Farbbetone<br />
für das architektonisch einmalige Wasserkraftwerk. Beim Umbauprojekt<br />
wird ein besonderes Augenmerk auf die naturnahe Einbettung der Anlage in<br />
die schützenswerte Auenlandschaft gerichtet. Die umliegende Landschaft<br />
wird ökologisch aufgewertet, der bestehende Unterwasserkanal renaturiert<br />
und die Fischwanderung nach neuesten Erkenntnissen vereinfacht. Zudem<br />
schützt die deutlich höhere Abflusskapazität auch vor Hochwasser.<br />
Vigier Beton<br />
Natur pur im<br />
Steinbruch Lyss<br />
Vigier Beton Seeland Jura baut im Steinbruch<br />
Chrützwald Lyss bedeutende Sand- und<br />
Kiesmengen ab. Die von der Stiftung Natur &<br />
Wirtschaft zertifizierte Anlage verfügt über<br />
mehr als 85 000 Quadratmeter Ausgleichsfläche:<br />
Wasser, Aufschüttungen, Kies, Wiesen,<br />
Büsche und schroffe Halden – ein idealer<br />
Lebensraum für unzählige Pflanzen- und<br />
Tierarten. Mit einem ökologischen Begleitplan<br />
wird dieser einzigartige Mikrokosmos<br />
zweimal pro Jahr gefördert. So entstanden<br />
zahlreiche kleine, bewaldete Flächen sowie<br />
Sand- und Kieshügel, zwischen denen Teiche<br />
und Tümpel verstreut sind. Um die Abbauzonen<br />
herum wechseln sich Grasflächen mit<br />
steinigen Stellen, dichten Hecken und undurchdringlichen<br />
Waldgebieten ab. Diese<br />
Umgebung bietet nicht nur einer Vielzahl von<br />
Amphibien und Kleintieren Unterschlupf und<br />
Nahrung – auch zwölf Dexter-Rinder geniessen<br />
diesen Lebensraum sichtlich.<br />
www.vigier-beton.ch<br />
www.vigier-ciment.ch<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 21
Lokal handeln –<br />
für Vigier selbstverständlich<br />
«Think global – act local». Wie stark trifft<br />
das Motto, das Menschen dazu animieren<br />
soll, ans Wohlergehen des gesamten Planeten<br />
zu denken und sich auf lokaler Ebene<br />
zu engagieren, auf Vigier zu?<br />
Wer kennt ihn nicht, den Slogan «Think global<br />
– act local»: Global denken, lokal handeln.<br />
Mir als «Native Speaker» fällt zuallererst auf,<br />
dass er grammatikalisch nicht korrekt ist.<br />
Richtig müsste es nämlich heissen «Think<br />
globally, act locally». Aber lassen wir die<br />
Besserwisserei mal beiseite. Viel interessanter<br />
ist die Frage, wie es bei Vigier um das «lokale<br />
Agieren» bestellt ist. Die Antwort liegt<br />
nahe: Die lokale Verankerung ist ein klares<br />
Plus für die Unternehmen von Vigier. Mit zehn<br />
Standorten in der Region Seeland Jura, elf<br />
Standorten in der Region Berner Oberland,<br />
sieben Standorten in der Region Mittelland<br />
und deren fünf in der Region Romandie kann<br />
beispielsweise Vigier Beton viele Baustellen<br />
in der Schweiz mit lokalen Baustoffen bedienen.<br />
Und das mit kürzestmöglichen Transportwegen.<br />
Was das für die Umwelt bedeutet,<br />
brauche ich nicht weiter zu erläutern.<br />
Wie meine Recherchen ergeben haben, setzt<br />
Vigier auch auf geschlossene Materialkreisläufe<br />
und die Renaturierung von Abbaustellen<br />
und handelt nach einem umfassenden<br />
Recycling-Konzept. Bereits heute ersetzt<br />
etwa Vigier Ciment in der Zementherstellung<br />
fossile Energie zu mehr als 70 Prozent<br />
durch Sekundärbrennstoffe, darunter ein<br />
Drittel CO₂ neutrales Altholz. Abgenutzter<br />
Bahnschotter wird gereinigt und gebrochen<br />
und dann als hochwertiger Kies oder<br />
Splitt wieder verbaut. Aufbereiteter Altbelag<br />
kommt als Granulat bei der Herstellung von<br />
neuen Belägen zum Einsatz. Und auch Altbeton<br />
und Mauerbruch werden verarbeitet<br />
und landen in Form von Recycling-Beton<br />
wieder in Neubauten.<br />
Die lokale Verankerung spielt für die Unternehmen<br />
von Vigier also eine zentrale Rolle.<br />
Kurze Transportwege sind in ihrem Alltag<br />
das A und O und entsprechend positiv für<br />
die Ökobilanz. Doch das Optimum in Sachen<br />
Ökologie ist nie erreicht: Der Anteil der<br />
Bahntransporte, obwohl schon im «grünen»<br />
Bereich, könnte durchaus noch ein bisschen<br />
höher sein. Und ich wäre nicht Dr. Green,<br />
wenn ich nicht auf diesen Punkt hinweisen<br />
würde. In diesem Sinne: Act locally – and<br />
ecologically!<br />
Ihr Dr. Green<br />
22 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | Juni 2013
Die Zahl<br />
14 432 072 641<br />
So viele Umweltbelastungspunkte (UBP) werden jährlich<br />
dank Altola eingespart. <strong>Das</strong> haben Studenten des Schweizerischen<br />
Bildungszentrums für Technologie und Management<br />
(SFB) in einer Fallstudie zum Thema «ökologische<br />
Leistung von Altola» errechnet. Die Studie berücksichtigt<br />
die konsequente Einhaltung der Wertstoffkaskade für<br />
Motorenablassöle und die Nutzung der Destillationsrückstände<br />
als Sekundärbrennstoff für das Zementwerk. Die<br />
eingesparte Menge an Umweltbelastungspunkten (nach<br />
der Methode der ökologischen Knappheit) entspricht 1048<br />
Erdumrundungen mit einem Personenwagen.<br />
Olten<br />
29.3 km<br />
Sursee<br />
29.3 km = 10 000 UBP<br />
1048 Erdumrundungen = 14 432 072 641 UBP<br />
Juni 2013 | <strong>VIGIER</strong> VISIONS | 23
Persönlich, nachhaltig, gesetzeskonform<br />
Für Intelligente<br />
Entsorgung<br />
Die Sammlung und die Verwertung von Sonderabfallstoffen sind unsere Leidenschaft: Von der<br />
schnellen Abholung vor Ort bis hin zur Aufbereitung kümmern wir uns um alles. Zuverlässig<br />
und flexibel. Mit kompetenter Beratung, intelligenten Lösungen und überzeugender Logistik.<br />
Ein umfassender Service für individuelle Bedürfnisse – das ist Altola.<br />
www.altola.ch