30.12.2013 Aufrufe

3022774_WBW-Giessen-Protokoll-Preisgericht ... - Competitionline

3022774_WBW-Giessen-Protokoll-Preisgericht ... - Competitionline

3022774_WBW-Giessen-Protokoll-Preisgericht ... - Competitionline

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WETTBEWERB LANDESGARTENSCHAU GIESSEN 2014 PROTOKOLL ZUR PREISGERICHTSSITZUNG VOM 28./29.05.2010<br />

ANLAGE 2 — EINZELBEURTEILUNGEN<br />

1015<br />

Die Planung besticht durch eine qualitativ hochwertige, formale Gestaltung. Es ergibt sich dadurch<br />

eine deutliche Zonierung und somit eine Verdichtung der Aktivitäten in einem Streifen, beginnend mit<br />

dem Hallenbad über den Messeplatz, die Theodor-Litt-Schule bis zu den Kleingärten.<br />

Ins Auge fällt die ca. 8.000 qm große Seeterrasse, die dadurch entsteht, dass diese auf dem dauerhaft<br />

entfallenden Sportplatz platziert wird. Dabei bleiben alle Röhrichtzonen erhalten, die Wasserfläche<br />

wird deutlich erweitert. Dies geht einher mit einem Eingriff in die bestehenden Baumpflanzungen,<br />

die jedoch unmittelbar in Richtung Hallenbad ausgeglichen werden. Der darüber hinaus vorhandene<br />

Baumbestand im restlichen Park bleibt erhalten bzw. wird ergänzt. Die Anbindung im Bereich der<br />

Gutfleischstraße wird kritisch eingeschätzt.<br />

Das weitere Wegenetz basiert auf der Grzimekschen Planung, rückt jedoch an ökologisch sensiblen<br />

Stellen sinnvoll davon ab, z. B. durch einen größeren Abstand von den Röhrichtzonen. Besonders<br />

augenfällig wird dies durch die Verlagerung des Fuß- und Radweges an der Wieseck. Durch die Verlegung<br />

nach Nordwesten wird das südöstliche Ufer über die gesamte Länge des Plangebietes nachhaltig<br />

von Störungen befreit, gleichzeitig wird der Verlust des Bezuges zum Wasser insgesamt kritisch<br />

gesehen. Mit der ausgewiesenen Renaturierung der Oberlache wird die Chance ergriffen, eine<br />

natürliche Barriere zum Natura 2000 – Gebiet zu bilden. Die Verfasser greifen in das Auwäldchen ein<br />

(Holzsteg, Grünes Klassenzimmer). Dieser Eingriff erscheint sinnvoll, fällt jedoch zu groß aus. Der<br />

Plan zeichnet sich besonders durch die konsequente Beruhigung des Natura 2000 – Gebietes aus<br />

und schafft dadurch eine nachhaltige Qualitätsverbesserung.<br />

Durch die Rücknahme des Weges auf dem Damm zwischen Wieseck und Schwanenteich und die<br />

Ausformung zu einer „Stabinsel“ entsteht ein neues „weicheres“ Ufer, das unter dem Gesichtspunkt<br />

der Denkmalpflege noch zu prüfen ist.<br />

Das Ausstellungskonzept ermöglicht die geforderten Inhalte. Entlang der Kleingartenanlage werden<br />

bandförmig deutliche Schwerpunkte gesetzt. Andere Bereiche werden hingegen nur vorsichtig akzentuiert.<br />

Insbesondere soll die Anbindung / Verzahnung an die Innenstadt und zur Lahn über Friedhof,<br />

botanischen Garten etc. hervorgehoben werden.<br />

Die von den Verfassern angezeigte Einhaltung des vorgegebenen Rahmenbudgets ist mit Blick auf<br />

verschiedene, von der Vorprüfung angemerkte Konsistenzdefizite kritisch zu prüfen<br />

1019<br />

Durch das Prinzip der Überlagerung der städtischen und landschaftlichen Strukturen entwickeln die<br />

Verfasser ein tragfähiges Konzept für eine gestalterisch ansprechende Verbindung von derzeit nur<br />

additiv aneinander gereihten Strukturen. An den richtigen Stellen öffnet sich der Park mit einladenden<br />

Gesten zur umgebenden Stadt. Klare Leitlinien führen in den Raum, verknüpfen konsequent die<br />

Hauptwegeverbindungen, zonieren spannende Blickfolgen und leiten angemessen gestuft in das<br />

vorhandene untergeordnete Wegesystem über. Die Konzentration der intensiven Bereiche im Westen<br />

und Norden ist richtig. Die vorgeschlagenen Inhalte wie Spiel, Trendsport mit Gartenthemen sind<br />

in Abfolge und Nachbarschaft stimmig.<br />

Die Eingriffe in die sensiblen Naturbereiche sind zurückhaltend, richtig gesetzt und angemessen<br />

ausgeglichen. Das stille, wie sensible Potenzial von Wasser, Schilf, mit ruhigen Wiesen wird angemessen<br />

inszeniert und in den Kontext steigernd eingebunden. Kritisch gesehen und teilweise kontrovers<br />

diskutiert wird die Dimension von Platzflächen, die Machbarkeit der neuen Wasserachse, die<br />

Dichte des Wegenetzes, die befürchtete Monotonie entlang der Wegeachse oder der nicht denkmalgerechte<br />

Abschluss des Schwanenteiches nach Nordost.<br />

WETTBEWERBSBETREUUNG HERBSTREIT LANDSCHAFTSARCHITEKTEN 6 von 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!