30.12.2013 Aufrufe

Aufbau eines Kennzahlensystems als Argumentationshilfe ... - tekom

Aufbau eines Kennzahlensystems als Argumentationshilfe ... - tekom

Aufbau eines Kennzahlensystems als Argumentationshilfe ... - tekom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Prof. Dr.-Ing. Michael Schaffner<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Sturz<br />

Seminar:<br />

<strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Kennzahlensystems</strong><br />

für Technische Kommunikation<br />

Grundlagen Kennzahlensysteme<br />

und praktische Übungen<br />

<strong>tekom</strong> Jahrestagung<br />

7. + 8. November 2013, Wiesbaden


Kurzprofil<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Schaffner<br />

• FOM Hochschule für Oekonomie & Management<br />

• Lehrstuhl „Allg. BWL - Schwerpunkt Organisation“<br />

• regionale Leitung Studiengang „Technologie- und Innovationsmanagement“<br />

• GMVK Berlin GmbH, Inhaber<br />

geplante Umfirmierung<br />

zuvor u.a.<br />

• Geschäftsführer der euroscript-Unternehmen in Deutschland<br />

• Professur für Audiovisuelle Medientechnik, HTWK Leipzig<br />

• Promotion „Innovationsmanagement im Medienwesen“<br />

• Projektleiter, Institut für angewandte Innovationsforschung IAI e.V.<br />

• Studium der Nachrichten-/Automatisierungstechnik sowie Studium der Arbeitsökonomie<br />

• Industriekaufmann<br />

2


Einführung<br />

Fallbeispiel: Liegezeiten vs. Bearbeitungszeiten<br />

Tätigkeit Bearbeitungszeit Liegezeit<br />

Informationen zusammentragen 10 Stunden 6 Tage<br />

Gebrauchsanweisung schreiben 40 Stunden 10 Tage<br />

Reviewprozess anstoßen 0,25 Stunden 1 Tag<br />

Review durchführen (Entwicklung) 0,5 Stunden 1 Tag<br />

Review durchführen (Produktmanagement) 0,5 Stunden 1 Tag<br />

Review durchführen (Qualitätssicherung) 0,5 Stunden 1 Tag<br />

Korrekturen einarbeiten, Übersetzung anstoßen 2 Stunden 1 Tag<br />

Übersetzung durchführen in 2 Sprachen 8 Stunden 5 Tage<br />

Grafische Bearbeitung durchführen, Druck anstoßen 5 Stunden 1 Tag<br />

66,75 Stunden 27 Tage<br />

Beispielhafte Stundenberechnung an einer durchschnittlichen 8-seitigen Gebrauchsanweisung<br />

3


Agenda<br />

• Konzeptionelle Grundlagen einer<br />

kennzahlengestützten Organisation<br />

• Klassische Kennzahlensysteme<br />

(Fallbeispiele i l und Übung)<br />

• Balanced Scorcard<br />

(Fallbeispiele und Übung)<br />

4


Agenda<br />

• Konzeptionelle Grundlagen einer<br />

kennzahlengestützten Organisation<br />

• Klassische Kennzahlensysteme<br />

(Fallbeispiele i l und Übung)<br />

• Balanced Scorecard<br />

(Fallbeispiele und Übung)<br />

5


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Ebenen der Unternehmensführung<br />

Prozesse<br />

Prozessziele<br />

Strategie<br />

Strategische Ziele<br />

Balanced Scorecard<br />

Kennzahlen<br />

Vision<br />

Mission<br />

Leitbild<br />

normative<br />

Ebene<br />

(10 Jahre)<br />

strategische<br />

Ebene<br />

Wohin gehen wir?<br />

Woran glauben wir?<br />

Wozu sind wir da?<br />

Was wollen wir erreichen?<br />

(z.B. Geschäftsergebnisse,<br />

Produktivität, Kompetenzen)<br />

Welche Ziele leiten<br />

(3-5Jahre) sich daraus für<br />

Abteilungen, Teams,<br />

Mitarbeiter etc. ab?<br />

Prozesse, Maßnahmen, Projekte<br />

taktisch-operative Ebene<br />

(1-3 Jahre)<br />

Controlling,<br />

Analysen, Berichte<br />

in Anlehnung an: Wagner, K. W. / Patzak, G.: Performance Excellence, 2007, S. 3<br />

6


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Controlling ≠ Kontrolle<br />

Kontrolle<br />

Controlling<br />

vergangenheitsbezogen<br />

zukunftsorientiert<br />

Fehler feststellen<br />

und Schuldige suchen<br />

Betriebsprozesse lenken<br />

(planen, steuern,<br />

koordinieren)<br />

7


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Controlling-Regelkreis<br />

<strong>als</strong> zentrale Managementfunktion für alle Linieninstanzen<br />

Definition von<br />

Zielgrößen<br />

(Kennzahlen)<br />

Maßnahmen<br />

ergreifen<br />

Kennzahlen<br />

erheben<br />

Abweichungsanalyse<br />

Soll- / Ist-<br />

Vergleich<br />

8


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Definition von Kennzahlen /<br />

Key Performance Indicator (KPI)<br />

• quantitative Daten (zahlenmäßige erfassbare<br />

betriebswirtschaftliche Sachverhalte)<br />

• bewusste Verdichtung der komplexen Realität<br />

• schneller und prägnanter Bericht über ein ökonomisches Aufgabenfeld<br />

das Management-Informationsinstrument<br />

ti i t t<br />

„Messe alles, was sich messen lässt,<br />

und mache alles messbar,<br />

was sich nicht messen lässt. “<br />

Galileo Galilei<br />

(15.2.1564 - 8.1.1643)<br />

9


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Kennzahlen-Arten<br />

Einzelwerte<br />

z.B. Übersetzungskosten<br />

Kennzahlen<br />

absolute<br />

Kennzahlen<br />

Verhältniskennzahlen<br />

zB TechDok-Kosten<br />

z.B. Summe Summen<br />

+<br />

Differenzen<br />

Mittelwerte<br />

Gliederungszahlen<br />

Indexzahlen %<br />

Beziehungszahlen<br />

-<br />

z.B. ÜB-Kosten minus Redundanzrabatte<br />

z.B. durchschnittliche Matchraten<br />

z.B. Term-Fehler gesamt + je<br />

Fehlerklasse<br />

z.B. Veränderung Fehlerkosten<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

z.B. Terminologiefehler je 1.000 Seiten<br />

in Anlehnung an: Vahs, D. / Schäfer-Kunz, J.: Betriebswirtschaftslehre, Stuttgart 2007, 5. Auflage<br />

10


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Kennzahlen-Systeme<br />

• geordnete Menge betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zur informellen<br />

Verdichtung komplexer Sachverhalte<br />

• systematische Analyse der Einflussfaktoren einer Kennzahl<br />

• 2 Erscheinungsformen:<br />

- Ordnungssysteme (z.B. dargestellt in einem KPI-Cockpit)<br />

- Rechensysteme (z.B. Du-Pont-Kennzahlensystem)<br />

Kennzahlen-<br />

system<br />

Performance-<br />

Measurement-<br />

System<br />

• Instrument zur mehrdimensionalen Leistungsmessung und<br />

Unternehmenssteuerung<br />

• traditionelle Finanz-Kennzahlen plus ganzheitliche Betrachtung<br />

weicher Einflussgrößen und Potentiale (z.B. Mitarbeiter- und<br />

Kundenzufriedenheit, Leistungsverhalten, Fluktuation)<br />

• Bsp.: Balanced Scorecard, EFQM-Modell<br />

11


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Kennzahlen-Systeme: Erscheinungsformen<br />

Od Ordnungssysteme<br />

• Kennzahlen sind sachlogisch organisiert (KPI-Cockpit)<br />

nach Aspekten, Unternehmensbereichen etc.<br />

(nicht durch Rechenoperationen verknüpft)<br />

• Beziehungen müssen nach Art und Wirkungsrichtung bekannt sein<br />

Rechensysteme<br />

• Kennzahlen sind über mathematische Beziehungen<br />

miteinander verbunden (z.B. DuPont-Kennzahlensystem)<br />

• rechnerische Zerlegung von Kennzahlen und hierarchische<br />

Ordnung in Form einer Pyramide zur Spitzenkennzahl<br />

12


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Du-Pont-Kennzahlensystem<br />

Gewinn in<br />

% des<br />

invest.<br />

Kapit<strong>als</strong><br />

Umsatzrendite<br />

(G/U)<br />

X<br />

Gewinn<br />

Umsatz<br />

:<br />

+ Fertigungs- +<br />

löhne<br />

Deckungsbeitrag<br />

Fixe<br />

Kosten<br />

./.<br />

Netto-<br />

Umsatz<br />

./.<br />

=<br />

Brutto-<br />

Umsatz<br />

Absatzwege<br />

Sonstige var.<br />

Fertig. -ge-<br />

meinkosten<br />

Fertigungs-<br />

Verwal-<br />

= gemein- + tungsge- +<br />

kosten<br />

meinkosten<br />

=<br />

Produktionsp<br />

rogramm<br />

-<br />

./.<br />

Fertigungsmaterial<br />

./.<br />

Erlös-<br />

Schmälerungen<br />

Variable<br />

Umsatz-<br />

kosten<br />

Vertriebsgemeinkosten<br />

Spitzenkennzahl<br />

ROI<br />

Umlaufvermögen<br />

Kapitalumschlag<br />

(U/K)<br />

Umsatz<br />

:<br />

Investiertes<br />

Kapital<br />

Zahlungs-<br />

mittel<br />

+<br />

Forder-ungen<br />

+ +<br />

Anlagevermögen<br />

Bestände<br />

13


Konzeptionelle Grundlagen<br />

Ordnungssystem am Beispiel der <strong>tekom</strong>-Studie<br />

Ausschnitt: Prozessphasen<br />

1) Planung &<br />

Konzeption<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Planung & Konzeption<br />

• zeitl. Aufwand Entwurf<br />

Info-Design<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Projekteinarbeitung<br />

•…<br />

2) Recherche<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Recherche<br />

• Dauer<br />

Informationslieferung<br />

• Qualität<br />

Inputinformationen<br />

•…<br />

3) Erstellung<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Erstellung<br />

Informationseinheiten<br />

• Kosten für Medien<br />

• Termineinhaltung + -<br />

abweichung<br />

Dienstleister<br />

• Dienstleisterqualität<br />

•…<br />

4) Redaktion<br />

• zeitl. Aufwand<br />

redaktionelle Tätigkeit<br />

• Anforderungserfüllung<br />

Zulieferdokumentation<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Anpassung und<br />

Integration der<br />

Zulieferdokumentation<br />

•…<br />

5) Lektorat<br />

6) Freigabe & Korrektur<br />

7) Übersetzung &<br />

Lokalisierung<br />

8) Produktion<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Lektorat<br />

• Dauer Lektorat<br />

• Anzahl gefundener<br />

Fehler im Lektorat<br />

•…<br />

• Dauer Freigabe<br />

• Termineinhaltung + -<br />

abweichung Freigabe<br />

• zeitl. Aufwand für<br />

Änderungen<br />

• Dauer Änderungen<br />

•…<br />

• Dauer Übersetzung<br />

• Termineinhaltung +<br />

-abweichung Übers.<br />

• zeitl. Aufwand<br />

Übersetzung<br />

• Wiederverwendungsquote<br />

• Übersetzungskosten<br />

t<br />

• Anzahl Rückfragen<br />

•…<br />

<strong>tekom</strong> (Hrsg): 101 Kennzahlen für die Technische Kommunikation; Stuttgart 2008, S, 181 ff<br />

• Produktions-<br />

Stückkosten<br />

• Produktionsdauer<br />

• Seitendruckkosten<br />

• Materialkosten<br />

• Distributionskosten<br />

•…<br />

14


Konzeptionelle Grundlagen<br />

KPI-Cockpit<br />

• individuell gestaltetes Kennzahlensystem<br />

• ausgerichtet auf das Informationsziel<br />

• zur Unterstützung der strategischen Unternehmensziele<br />

• Kennzahlen, Grafiken, Auswertungen, Interpretationen<br />

HR-Cockpit auf SAP-Basis<br />

(http://www.cubeserv.com)<br />

15


Konzeptionelle Grundlagen<br />

BSC-Modell<br />

Finanziell<br />

„Wie sollen wir gegenüber<br />

Teilhabern auftreten, um<br />

finanziell Erfolg zu haben?“<br />

Kunden<br />

„Wie sollen wir gegenüber<br />

unseren Kunden<br />

auftreten,<br />

um unsere Vision<br />

zu verwirklichen?“<br />

Vision und<br />

Strategie<br />

Geschäftsprozesse<br />

„In welchen Geschäftsprozessen<br />

müssen wir<br />

die Besten sein, um<br />

unsere Teilhaber<br />

und Kunden zu<br />

befriedigen?“<br />

Lernen und Entwicklung<br />

„Wie können wir unsere<br />

Veränderungs-und<br />

Wachstumspotentiale<br />

fördern, um unsere<br />

Vision zu verwirklichen?“<br />

16


Agenda<br />

• Konzeptionelle Grundlagen einer<br />

kennzahlengestützten Organisation<br />

• Klassische Kennzahlensysteme<br />

(Fallbeispiele i l und Übung)<br />

• Balanced Scorecard<br />

(Fallbeispiele und Übung)<br />

17


Klassische Kennzahlensysteme<br />

(verkürzte) Systematik zur Kennzahlenaufstellung<br />

1.<br />

• Was sind die übergeordneten strategischen Ziele auf der<br />

Unternehmensebene?<br />

• Welche Abteilungs-Ziele leiten sich für uns ab?<br />

• Welche Einflussfaktoren auf diese Ziele, die es zu steuern gilt, sind zu<br />

beachten?<br />

2.<br />

• Was können geeignete Variablen oder Indikatoren sein?<br />

3.<br />

• Wie lautet die Formel (Definition, Erläuterung, Erhebungsform, Häufigkeit)?<br />

• Was sind die Informationsquellen für die Grunddaten?<br />

• Wie sieht er Soll-Wert aus, wie erfolgt die Auswertung?<br />

• Wer ist der Adressat der Ergebnisse?<br />

18


Klassische Kennzahlensysteme<br />

<br />

Zu jeder Kennzahl ergeben sich unterschiedliche Klärungsbedarfe,<br />

die bei Missachtung zu Fehlern und Nicht-Vergleichbarkeiten führen<br />

Bsp.: Krankenstandsquote (Quote krankheitsbedingter Abwesenheit vom Arbeitsplatz)<br />

Welche Fehlzeiten werden <strong>als</strong><br />

Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit<br />

bezeichnet? z.B. Kur, Arztbesuche,<br />

Mutterschutz, t Karenztage, Reha<br />

Welche Zeiten werden <strong>als</strong><br />

Fehlzeiten angerechnet, z.B. nur<br />

tageweise oder auch<br />

stundenweise?<br />

Krankenstandsquote =<br />

Anzahl Krankheitstage x 100<br />

<br />

Summe Soll.-Arbeitstage<br />

Welcher Zeitraum wird<br />

betrachtet?<br />

Nur Stammbelegschaft oder auch<br />

Zeitarbeitskräfte, freie Mitarbeiter?<br />

19


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Geschäftsprozessoptimierung <strong>als</strong> Ordnungsrahmen<br />

Welche Teilaufgaben, werden in welcher Reihenfolge mit welchen<br />

Ressourcen an welchem Ort in welcher Zeit durchgeführt?<br />

Zeit<br />

Qualität<br />

Kosten<br />

Flexibilität<br />

20


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Steuerungsparameter<br />

Durchlaufzeiten<br />

Zeit<br />

• Liegezeiten<br />

• Bearbeitungszeiten<br />

(produktiv / unproduktiv)<br />

Arbeitsaufwand<br />

• produktive Tätigkeiten<br />

• administrative Tätigkeiten<br />

• strategische Tätigkeiten<br />

Qualität<br />

Kosten<br />

Flexibilität<br />

21


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Steuerungsparameter<br />

Zeit<br />

Qualität<br />

Kosten<br />

Geradlinigkeit des Prozesses<br />

• Anzahl der<br />

Umwege im Prozess<br />

Flexibilität<br />

22


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Steuerungsparameter<br />

Zeit<br />

Herausforderungen<br />

• kurze Innovationszyklen<br />

• aktuelle rechtliche<br />

Anforderungen<br />

• Medienneutralität<br />

• begrenzte personelle<br />

Ressourcen<br />

Qualität<br />

Kosten<br />

Flexibilität<br />

23


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Steuerungsparameter<br />

Zeit<br />

Kommunikationsbrüche<br />

Medienbrüche<br />

Qualität<br />

Kosten<br />

Flexibilität<br />

24


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Übung<br />

Welche Kennzahlen<br />

zum Steuerungsbereich „Zeit“<br />

halten Sie für relevant?<br />

25


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“<br />

Σ (qualifizierte und rechtzeitige Antworten)<br />

K 1 = x 100<br />

Σ (Anfragen an F&E bzw. Produktmanagement)<br />

<br />

Maß in % für die Unterstützung tüt der täglichen Arbeit<br />

zur Erreichung der Qualitäts- und Zeitziele<br />

Ziel: z.B. ≥ 90% (ideal 100%)<br />

26


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“<br />

Σ (produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)<br />

K 2a = x 100<br />

Σ (Produktionsgesamtzeit von Bsp.Dok.)<br />

<br />

Maß in % für die Produktivität ität spezifischer Dokumentarten<br />

t<br />

(Berücksichtigung von Liegezeiten, administrative Arbeiten etc.)<br />

Ziel: z.B. ≥ 75%<br />

27


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“<br />

Σ (Liegezeiten)<br />

K 2b = x 100<br />

Σ (produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)<br />

<br />

Maß in % für die Gefahr verzögerter Auslieferungstermine<br />

i<br />

Ziel: z.B. ≤ 10% (ideal 0%)<br />

28


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“<br />

Σ (Zeiten für administrative Tätigkeiten)<br />

K 2c = x 100<br />

Σ (produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)<br />

<br />

Maß in % für die Kostenverschwendung aus nicht optimierten<br />

i t<br />

Geschäftsprozessen sowie<br />

für die Gefahr verzögerter Auslieferungstermine<br />

Ziel: z.B. ≤ 15%<br />

29


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Übung<br />

Welche Kennzahlen<br />

zum Steuerungsbereich „Kosten“<br />

halten Sie für relevant?<br />

30


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“<br />

% (wiederverwendete Informationsbausteine)<br />

K 3 = <br />

% (wiederverwendete Produktkomponenten)<br />

<br />

Grad der Kostenschonung durch Modulbauweise<br />

(oder: Mehraufwand durch Produktvarianten)<br />

Ziel: z.B. ≥ 0,9 (ideal 1)<br />

31


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“<br />

Σ (Involvierungs[voll]kosten anderer Abteilungen)<br />

K 4 = x 100<br />

Σ (Gesamt-Herstellungskosten in Red., Übers., Prod.)<br />

<br />

Maß in % für die versteckten Kosten bei der Herstellung<br />

von Dokumentation<br />

Ziel: z.B. ≤ 15%<br />

32


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“<br />

Σ (Kosten der Produktion print, on-/offline)<br />

K 5 = x 100<br />

Σ (Gesamt-Herstellungskosten Dokumentation)<br />

<br />

Maß in % für die Optimierung i der Distributionskosten<br />

ib ti t<br />

von Informationen<br />

Ziel: z.B. ≤ 5%<br />

33


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Übung<br />

Welche Kennzahlen<br />

zum Steuerungsbereich „Flexibilität“<br />

halten Sie für relevant?<br />

34


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “<br />

Σ (Anzahl crossmedial wiederverwend. Bausteine)<br />

K 6 = x 100<br />

Σ (Anzahl Bausteine gesamt)<br />

<br />

Maß in % für die Kostensenkung durch medienneutrale Produktion<br />

Ziel: z.B. ≥ 50% (ideal 80-100%)<br />

35


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “<br />

Σ (Anzahl ad-hoc Projekte)<br />

K 7 = x 100<br />

Σ (Anzahl geplante Dokumente)<br />

<br />

Maß in % für die Gefahr nicht einhaltbarer Termine<br />

Ziel: z.B. ≤ 10% (ideal 0%)<br />

36


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “<br />

K 8<br />

= ∆ Zeit (Designfreeze – Dokubereitstellung)<br />

<br />

Maß für den Flexibilitätsanspruch in der<br />

Technischen Dokumentation<br />

Ziel: z.B. [X] Wochen<br />

37


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Übung<br />

Welche Kennzahlen<br />

zum Steuerungsbereich „Qualität“<br />

halten Sie für relevant?<br />

38


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Qualität “<br />

Σ (Anzahl reklamierte Dokumente)<br />

K 9 = x 100<br />

Σ (Anzahl Dokumente)<br />

<br />

Maß in % für die Güte der Dokumentation ti je Prozessstufe<br />

- fachliche Freigabe<br />

- redaktionelle Freigabe<br />

- „Freigabe Freigabe“ durch den Markt<br />

Maß für die Wertschätzung von Dokumentation (sofern K 9 = 0)<br />

39


Klassische Kennzahlensysteme<br />

Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Qualität “<br />

Σ (Anzahl fehlerhafte Bausteine)<br />

K 10 = x 100<br />

Σ (Anzahl Bausteine)<br />

<br />

Maß in % für die Bausteingüte (Rechtschreib-, h Oth Orthografie-, Stil-,<br />

Terminologiefehler)<br />

<br />

einmalige Kennziffer (ggfs. von einem Dienstleister ermittelt)<br />

zur Begründung für eine Systeminvestition „Autorenunterstützung“<br />

40


Agenda<br />

• Konzeptionelle Grundlagen einer<br />

kennzahlengestützten Organisation<br />

• Klassische Kennzahlensysteme<br />

(Fallbeispiele i l und Übung)<br />

• Balanced Scorecard<br />

(Fallbeispiele und Übung)<br />

41


Balanced Scorecard<br />

Balanced Scorecard (BSC)<br />

Küpper, H.-U. (2005): Controlling, Stuttgart 2005, 4. Auflage, S. 174<br />

42


Balanced Scorecard<br />

BSC-Modell<br />

Finanziell<br />

„Wie sollen wir gegenüber<br />

Teilhabern auftreten, um<br />

finanziell Erfolg zu haben?“<br />

Kunden<br />

„Wie sollen wir gegenüber<br />

unseren Kunden<br />

auftreten,<br />

um unsere Vision<br />

zu verwirklichen?“<br />

Vision und<br />

Strategie<br />

Geschäftsprozesse<br />

„In welchen Geschäftsprozessen<br />

müssen wir<br />

die Besten sein, um<br />

unsere Teilhaber<br />

und Kunden zu<br />

befriedigen?“<br />

Lernen und Entwicklung<br />

„Wie können wir unsere<br />

Veränderungs-und<br />

Wachstumspotentiale<br />

fördern, um unsere<br />

Vision zu verwirklichen?“<br />

43


Balanced Scorecard<br />

Strategy Map: Top down Kennzahlen-Entwicklung<br />

Perspektive Finanzen<br />

Was sind die monetären Ziele?<br />

Perspektive Kunden<br />

Wer sind die Kunden und wie können sie gefördert werden?<br />

Perspektive Prozesse<br />

Welche Prozesse / Prozessoptimierungen sind relevant?<br />

Wirkungs<br />

skette<br />

Perspektive Innovation, Wissen, Lernen & Entwickeln<br />

Welche Wachstums- und Veränderungspotentiale ti sind zu wecken?<br />

44


Balanced Scorecard<br />

BSC-Ursachen-Wirkungskette<br />

Perspektive:<br />

Return on Capital<br />

Finanzen Employed<br />

Perspektive:<br />

Kunden<br />

He erleitun ng top down<br />

Kundentreue<br />

Pünktliche Lieferung<br />

Perspektive:<br />

Prozesse Prozessqualität<br />

Prozessdurchlaufzeit<br />

Perspektive:<br />

Innovation, Wissen, Lernen,<br />

Personalentwicklung<br />

Fachwissen der Mitarbeiter<br />

45


Balanced Scorecard<br />

BSC-Ursachen-Wirkungskette<br />

Perspektive:<br />

Return on Capital<br />

Finanzen Employed<br />

Perspektive:<br />

Kunden<br />

Wi rkung bottom up<br />

Kundentreue<br />

Pünktliche Lieferung<br />

Perspektive:<br />

Prozesse Prozessqualität<br />

Prozessdurchlaufzeit<br />

Perspektive:<br />

Innovation, Wissen, Lernen,<br />

Personalentwicklung<br />

Fachwissen der Mitarbeiter<br />

46


Balanced Scorecard<br />

Strategy Map (beispielhaft: Optimierung TechDoc-Produktivität)<br />

Perspektive Ziele Kennzahlen Vorgaben Maßnahmen<br />

Zahlungsmoral verbessern … … …<br />

Finanzen<br />

Kunden<br />

Prozesse<br />

Wissen/<br />

Innovation<br />

Fehlerkosten senken … … …<br />

Profit TechDoc erhöhen … … …<br />

… … … …<br />

Her rleitung<br />

top do own<br />

höhere User-Zufriedenheit it<br />

… … …<br />

neue mediale Plattformen … … …<br />

MA-Zufriedenheit steigern … … …<br />

… … … …<br />

Prozessqualität verbessern … … …<br />

internes Wissensmanagement … … …<br />

Einführung Projektmeetings … … …<br />

… … … …<br />

Richtlinien einführen … … …<br />

Einführung Vorschlagswesen … … …<br />

XML-Kompetenz erhöhen … … …<br />

… … … …


Balanced Scorecard<br />

Strategy Map (beispielhaft)<br />

Kunde en Finanzen<br />

Zahlungsmoral<br />

verbessern<br />

höhere User-<br />

Zufriedenheit<br />

Fehlerkosten senken<br />

neue mediale<br />

Plattformen<br />

Profit TechDoc<br />

erhöhen<br />

Mitarbeiter-<br />

Zufriedenheit steigern<br />

rozesse<br />

P<br />

Qualität verbessern<br />

internes Wissensmanagement<br />

Einführung<br />

Projektmeeting<br />

Innovatio on /<br />

Wissen<br />

Einführung<br />

Vorschlagswesen<br />

Einführung<br />

Richtlinien<br />

XML-Kompetenz<br />

erhöhen<br />

48


- Richtlinien-Kompetenzen<br />

Balanced Scorecard<br />

Strategy Map (beispielhaft)<br />

Perspektive Ziele Kennzahlen Vorgaben Maßnahmen<br />

Zahlungsmoral verbessern F1.1 … … …<br />

Finanzen<br />

Fehlerkosten senken<br />

F2.1 Fehlerkosten in %<br />

oder €<br />

F2.2 interne<br />

Fehlerquote<br />

minus 50%<br />

lückenlöse Erfassung der<br />

Fehlerkosten<br />

1/10.000 Stichprobenanalyse<br />

Profit TechDoc erhöhen F3.1 … … …<br />

höhere User-Zufriedenheit<br />

K. 1.1 Kundenzufriedenheitsindex<br />

x Punkte<br />

- Erhebungskonzept erarbeiten<br />

- Kundenzufriedenheit<br />

2 x im Jahr messen<br />

Kunden<br />

neue mediale Plattformen<br />

K2.1 … … …<br />

K2.2 … … …<br />

MA-Zufriedenheit steigern K3.1 … … …<br />

… K4.1 … … …<br />

Prozessqualität verbessern<br />

P1.1 Anzahl<br />

Kundenreklas<br />

5% (zu Anz.<br />

Projekten)<br />

Einführung Mess- und<br />

Bewertungssystem<br />

Prozesse internes Wissensmanagement P2.1 … … …<br />

Einführung Projektmeetings P3.1 … … …<br />

… P4.1 … … …


Balanced Scorecard<br />

Balanced Scorecard – Vorgehen<br />

1. Ausgangspunkt = Vision, Leitbild, Mission, Strategie<br />

2. Erfolgskritische strategische Ziele aus der Gesamtstrategie ableiten und<br />

den Perspektiven zuordnen<br />

SMART (Specific Measurable Accepted Realistic Timely) - S (spezifische Ziele)<br />

- M (messbare Ziele)<br />

- A (akzeptierte Ziele)<br />

- R (realistische Ziele)<br />

- T (terminierbare Ziele)<br />

3. Plausibilisierung der Strategie:Ursache-Wirkungsbeziehung zwischen den<br />

strategischen Zielen (strategy map) herleiten<br />

4. SMARTE Bestimmung von Kennzahlen<br />

5. Vorgaben festlegen und Maßnahmen ableiten<br />

6. ggf. Balanced Scorecard mit und zwischen anderen Bereichen abstimmen<br />

7. BSC in die Prozesse integrieren<br />

50


Balanced Scorecard<br />

Balanced Scorecard – Übung<br />

Gemeinsame Erarbeitung einer<br />

- Strategy-Map<br />

- Kennzahlen- und Maßnahmenplanung<br />

(Fallstudie und Metaplan-Arbeit)<br />

51


BSC‐Fallstudie im Workshop „<strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Kennzahlensystems</strong> für Technische Kommunikation“<br />

Erstellen Sie für die Abteilung Technische Dokumentation des Unternehmens „Top‐Maschinenbau AG“<br />

eine Strategy Map sowie erste Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen für eine Balanced Scorecard –<br />

bezogen auf die Produktion von Betriebsanleitungen<br />

Folgende Informationen stehen zur Verfügung:<br />

Das Unternehmen gehört mit rund 900 Mio. € Jahresumsatz zu den Weltmarktführern seiner Branche, hat eine breite Produktpalette<br />

von Werkzeugmaschinen (fünf Produktlinien: bohren, drehen, fräsen, pressen, schleifen) mit hoher Variantenvielfalt.<br />

Aufgrund steigender Kundenansprüche findet derzeit eine Umstellung von Großserienfertigung (ca. 1.000 Maschinen<br />

je Großserie) auf Kleinserienfertigung statt (ca. 60‐100 Maschinen je Kleinserie) – der Prozess ist zu 50% abgeschlossen. Die<br />

Top‐Maschinenbau AG beschäftigt 6.000 Mitarbeiter an zehn internationalen Standorten und verkauft im Jahr ca. 20.000<br />

Maschinen (Verkaufspreise zwischen 30‐60 T€). Der Export erfolgt in mehr <strong>als</strong> 30 Länder. Aktuell wird ein großer Preisdruck<br />

durch Konkurrenz aus Osteuropa und Fernost festgestellt, die Kunden erwarten immer individuellere Maschinen und kürzere<br />

Lieferzeiten. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wird die Produktivitätssteigerung <strong>als</strong> <strong>eines</strong> der wesentlichen Jahresziele<br />

für alle Unternehmensbereiche ausgerufen.<br />

Die zentrale Dokumentationsabteilung gehört zur Entwicklungsabteilung, wird von einem Dokumentationsleiter geführt und<br />

beschäftigt 13 Mitarbeiter in Vollzeit (8 Redakteure, 2 Illustratoren, 2 Projektmanager, 1 Assistenz). Zirka 60% der Gesamtarbeitszeit<br />

werden für die Erstellung von Betriebsanleitungen aufgewendet (plus Wartungsunterlagen und Unterstützung bei<br />

Ersatzteilkatalogen und Schulungsunterlagen). Die Übersetzung wird an bis zu fünf unterschiedliche Dienstleister ausgelagert.<br />

Ein zentrales Translation‐Memory wird nicht gepflegt. Die Dokumentation arbeitet historisch bedingt noch mit originären<br />

Layoutprogrammen – je nach Maschinenlinie mit Word oder Framemaker. XML‐ oder CMS‐Know‐how ist nicht vorhanden.<br />

Zu den Kenndaten der Betriebsanleitungen (BA): Je Produktlinie sind 50 unterschiedliche Kleinserien geplant. Dies erfordert<br />

250 inhaltlich bis zu 90% deckungsgleiche Betriebsanleitungen (mit je ca. 150 Seiten), die im Durchschnitt in 15 Sprachen<br />

übersetzt werden. Im Jahr sind knapp 5.000 BA‐Seiten neu zu produzieren sowie 20% der Seiten (ca. 7.000 Seiten) zu 30%<br />

überarbeiten. Mit rund 65% Textanteil (ca. 130 Worte pro Seite) entspricht dies einem Jahresvolumen von 1 Mio. Worten.<br />

Bei einer Redundanz von 70% betragen die Übersetzungskosten ca. 800.000 €. Die Kosten für Vervielfältigung und Konfektionierung<br />

der rund 3 Mio. Seiten beträgt rund 750.000 €. Das Jahresbudget für Fremdleistung beträgt somit 1,6 Mio. €. Weitere<br />

1,3 Mio. € entfallen auf die Personal(voll)kosten (davon 60% für die BA‐Produktion) und ca. 1.000 Betriebsstunden auf die<br />

Unterstützung aus der Entwicklungsabteilung. Im ersten halben Jahr der Umstellungsphase wurden zusätzliche 50.000 € für<br />

externe Redaktionsservices aufgewendet, da das Volumen nicht zu schaffen war.<br />

Das Controlling hat festgestellt:<br />

o Die Dokumentationskosten der Betriebsanleitungen werden auf weit über 3 Mio. € kalkuliert und je nach Maschinentyp<br />

im Durchschnitt über alle Sprachen bei ca. 150‐200 € je verkaufte Maschine liegen – ca. 0,5% vom Verkaufspreis.<br />

o Es kommt in der TechDoc zu erhöhten Fehlleistungen (> 3% vom Budget) und Ausfallzeiten (Krankheitsquote: > 8,3 %).<br />

o Aus dem Vertrieb und Kundenservice werden Kundenbeschwerden über Maschinenqualitätsprobleme und Konsistenzfehler<br />

in der BA laut. Die Fachpresse stellt bereits Zukunftsfragen über die Top‐Maschinenbau AG an.<br />

Die TechDoc‐Abteilungsleitung wird beauftragt, auf Basis einer Balanced Scorecard eine Strategie zu entwickeln, mit welchen<br />

Maßnahmen das Unternehmensziel zu erreichen ist. Kennzahlen sind im Ansatz zu benennen.<br />

Ferner sind bekannt:<br />

Die Arbeitsverdichtung wird insbesondere durch die Umstellung von Großserien‐ auf Kleinserienfertigung mit individuellen<br />

Marktanpassungen erzeugt. Auch müssen sich die Mitarbeiter sehr viel häufiger <strong>als</strong> in der vergangenen Zeit in neue Themengebiete<br />

einarbeiten (unterschiedliche Verfahren, elektronische Regelungen, Anbauten etc.) und die Dokumentationsprojekte<br />

in kürzeren Fristen abschließen.<br />

Häufige Fehlleistungen basieren zumeist auf Unkonzentriertheit sowie auf Missachtung von Vorgaben (z.B. Prüfwege, Terminologie,<br />

Prozessrichtlinien) und Dateibehandlungsfehler (f<strong>als</strong>che Speicherorte, Formate, Dateien geladen und bearbeitet).<br />

Ausfallzeiten gründen sich zumeist auf kurzfristige Arbeitsausfälle aufgrund von Erkrankungen der Atemwege, Kreislauf oder<br />

Magen/Darm. Auch besteht die Vermutung, dass sich die Häufigkeit der Arztbesuche vor allem aus dem Motiv heraus nährt,<br />

sich dem Arbeitsprozess zu entziehen (Absentismus).<br />

Aus einer Mitarbeiterbefragung im gesamten Bereich der F&E wurden folgende Stellungnahmen bekannt:<br />

„Dass mit der Kleinserienfertigung ist ja o.k., aber dann müssen auch alle Strukturen angepasst und nicht nur der Vertrieb<br />

gebauchpinselt werden.“<br />

„Die Arbeitsbedingungen sind unerträglich. Das Licht blendet und in dem Großraumbüro herrscht ein Höllenlärm. Das verstößt<br />

doch bestimmt gegen die Arbeitsschutzbestimmungen.“<br />

„Wo bleibt die Kollegialität, wenn ich dem Entwickler hinterherrennen muss, um meine Daten zu bekommen.“<br />

„Wir werden ja fast zum Akkord getrieben und schief angeguckt, wenn wir ´mal 2 Minuten zu lange auf dem Klo waren.“<br />

„Ein scheiß‘ Laden ist das hier geworden, alles Sklaventreiber!“<br />

„Letztens sprach mich ein Kunde auf der Messe an und fragte, was denn bei uns los sei. Sein zuständiger Projektmanager<br />

hätte so merkwürdige Andeutungen gemacht und der Key‐account‐Manager hätte nur abgewiegelt.“<br />

Schaffner/Sturz <strong>tekom</strong> Jahrestagung 2013 7./8.11.2013


Balanced Scorecard-Übung<br />

Ergebnisse 1. Workshop, 07.11.2013<br />

52


Balanced Scorecard-Übung<br />

Ergebnisse 2. Workshop, 08.11.2013<br />

53


Balanced Scorecard-Übung<br />

Ergebnisse 2. Workshop, 08.11.2013<br />

54


Balanced Scorecard-Übung<br />

vereinfachte Musterlösung<br />

nanzen<br />

Kunden n Fi<br />

Senkung der<br />

Doku-Kosten<br />

Verbesserung Arbeitsplatzbedingungen<br />

(Kunde hier = Mitarbeiter)<br />

Fehlerkosten senken<br />

fehlerfreie<br />

Dokumentation<br />

ti<br />

(Kunde hier = Endkunde)<br />

Krankheitsquote<br />

senken<br />

Einsatz TechDok<br />

im Marketing-Mix<br />

(Kunde hier = Vertrieb)<br />

Prozesse<br />

Innovati on /<br />

Wisse en<br />

Qualitätsmanagement<br />

(Qualität verbessern)<br />

technische Richtlinien<br />

(IT-, Redaktions-,<br />

Terminologieleitfaden)<br />

Einführung von<br />

Produkt-Roadmaps<br />

Austauschprozesse<br />

F&ETechDok<br />

optimieren<br />

TechDok-Beteiligung im<br />

Produktplanungsprozess<br />

Führungskräftetraining<br />

(i.S. Führungsstil,<br />

-methodik)<br />

Redundanzen aus<br />

Vorproduktionen nutzen<br />

Einführung <strong>eines</strong><br />

CMS und TMS<br />

Einführung modularisierte<br />

Baugruppen-Produktion<br />

techn. Kompetenz erhöhen<br />

(CMS, XML etc.)<br />

55


Sie haben es geschafft!<br />

Herzlichen Dank<br />

für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

56<br />

© yurii bezrukov - Fotolia.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!