23. Juni 2013 - CHIO Aachen
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<strong>CHIO</strong>Beilage 8 Freitag, 21. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Mikado auf der Geländestrecke: Doch die Pferde von Michael Brauchle konzentrieren sich auf ihre Aufgabe.<br />
Momentan hinter den Niederlanden auf Platz 2<br />
Der neue Bundestrainer der Gespannfahrer, Karl-Heinz Geiger, sieht bei seinen Fahrern weiteres Potenzial<br />
Von Wilhelm Peters<br />
„Ewald Meier war voll engagiert<br />
als Bundestrainer, ich bin<br />
Honorar-Bundestrainer und<br />
teile das Amt 50:50 mit meinem<br />
anderen Beruf“, sagt<br />
Karl-Heinz Geiger. Der andere<br />
Beruf: Geiger<br />
ist Pferdezuchtberater<br />
bei der Bayerischen<br />
Landesanstalt<br />
für<br />
Landwirtschaft.<br />
Als neuer<br />
Bundestrainer<br />
der Gespannfahrer<br />
tritt er in große<br />
Fußstapfen: Ewald Meier (65)<br />
aus Meißenheim übergab sein<br />
Amt im März an Karl-Heinz<br />
Geiger (Rechtmehring/Oberbayern).<br />
Dem neuen Cheftrainer<br />
stehen als Disziplintrainer<br />
Wolfgang Lohrer (Meißenheim),<br />
Peter Tischer (Neu-<br />
Isenburg) und Dieter Lauterbach<br />
(Dillenburg) zur Seite.<br />
Den <strong>CHIO</strong> in <strong>Aachen</strong> weiß<br />
„der Neue“ natürlich einzuordnen,<br />
obwohl er ihn als Beobachter<br />
erst einmal „vor ein<br />
paar Jahren“ erlebt hat,<br />
ebenso die Weltreiterspiele<br />
„Der <strong>CHIO</strong> <strong>Aachen</strong> hat<br />
weltweit einen Stellenwert<br />
wie kein anderes Turnier.“<br />
Karl-HEiNZ GEiGEr,<br />
BuNdEstraiNEr GEsPaNNfaHrEN<br />
2006: „Nicht alle deutschen<br />
Gespannfahrer wollen unbedingt<br />
zu einer WM, aber nach<br />
<strong>Aachen</strong> wollen alle. Der <strong>CHIO</strong><br />
hat weltweit einen Stellenwert<br />
wie kein anderes Turnier.“<br />
Deutschland stellt mit<br />
sechs Viererzügen die größte<br />
Teilnehmerzahl. Geiger nominierte<br />
für die Mannschaft Michael<br />
Brauchle (Lauchheim),<br />
Georg von Stein (Modautal)<br />
und Christoph Sandmann<br />
(Lähden). Als Einzelfahrer<br />
starten Christian Plücker<br />
(Waldeck), Daniel Schneiders<br />
(Petershagen) und Ludwig<br />
Weinmayr (Fischbachau).<br />
25 Gespanne aus zehn Nationen<br />
treten in der Soers an.<br />
„Ich bin guter Dinge, dass wir<br />
längerfristig ganz nach vorne<br />
fahren werden“, sagt Geiger.<br />
Dorthin, wo die niederländischen<br />
Fahrer Ijsbrand Chardon,<br />
Koos de Ronde und Theo<br />
Timmermann stehen. „Wir<br />
haben relativ junge Fahrer mit<br />
Zukunft. Ich sehe uns momentan<br />
hinter den Niederlanden<br />
auf Platz 2.“ Vor allem in<br />
der nicht von allen Fahrern<br />
sonderlich geliebten Dressur<br />
haben Chardon und Co. Vorteile.<br />
„Daran müssen wir arbeiten“,<br />
sieht Geiger in dieser<br />
Disziplin noch Potenzial.<br />
Foto: imago/Rau<br />
Ein weiterer Vorteil der Niederländer<br />
seien „sehr viele<br />
Sponsoren, wodurch dort teils<br />
bessere Pferde zur Verfügung<br />
stehen“. In der Einzelwertung,<br />
so Geiger, „führt am<br />
Australier Boyd Exell kein Weg<br />
vorbei, Chardon fährt stark,<br />
dann sehe ich Sandmann und<br />
von Stein, aber auch Brauchle<br />
mit Chancen. Vor allem Brauchle<br />
ist solider, aber nicht<br />
langsamer geworden.“<br />
Das zeigte Brauchle im Mai<br />
eindrucksvoll bei der ersten<br />
EM-Sichtung in Zeiskam, die<br />
er gewann. Im Gelände, beim<br />
Marathon, ist Brauchle, der<br />
Draufgänger, zu Hause, das<br />
Hindernisfahren liegt ihm<br />
auch. Dass er die Dressur gewann,<br />
überraschte denn<br />
doch. „Er ist eine überragende<br />
Dressur gefahren – er hat sehr<br />
viel mit seinen Pferden gearbeitet“,<br />
sagte Geiger, der die<br />
Gespannfahrer sehr gut vorbereitet<br />
sieht auf <strong>Aachen</strong>.<br />
Und was macht<br />
Ewald Meier nun?<br />
Weil Zurücklehnen nie die<br />
Sache von Ewald Meier (65)<br />
war, bleibt der ehemalige Bundestrainer<br />
der Gespannfahrer<br />
dem Fahrsport erhalten – als<br />
Ausbilder der Richter und Parcourschefs,<br />
zudem trainiert er<br />
weiterhin Fahrer. Beim <strong>CHIO</strong><br />
<strong>2013</strong> ist Meier als Schiedsgerichts-Vorsitzender<br />
Fahren<br />
und Co-Kommentator bei den<br />
TV-Übertragungen tätig.<br />
1989 wurde Meier zunächst<br />
Bundestrainer der Zweispänner<br />
und Pony-Viererzüge,<br />
1995 Leitender Bundestrainer.<br />
In den 24 Jahren errangen von<br />
ihm betreute Fahrer bei EM<br />
und WM 72 Medaillen. (wp)<br />
Neuer Bundestrainer der deutschen<br />
Gespannfahrer: Karl-<br />
Heinz Geiger.<br />
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