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Allgemeine Hinweise zu<br />

Seminarvorträgen und -ausarbeitungen<br />

Reinhard German<br />

Lehrstuhl Informatik 7 (Rechnernetze und Kommunikationssysteme)<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 2


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Zweck eines Seminars<br />

• Auseinandersetzung mit aktuellem fachlichen Thema<br />

• Arbeit mit Originalliteratur<br />

• Extraktion und Aufbereitung der Information<br />

• Präsentation<br />

• Diskussion<br />

• Dokumentation<br />

üben<br />

als Vorstufe für wissenschaftliche Arbeit<br />

als Schlüsselqualifikationen (Softskills) für den Beruf<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 3


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Typischer Aufbau eines Seminarvortrags<br />

• Titelfolie<br />

• [Motivation]<br />

• Inhalt<br />

• Einleitung (Einordnung, Vorschau des Inhalts)<br />

• Hauptteil (mehrere Kapitel mit dem eigentlichen Inhalt)<br />

• Zusammenfassung (Rückschau auf Inhalt)<br />

ca. 30 Minuten<br />

mit ca. 20-25 Folien<br />

spätestens 1 Woche vorab mit Betreuer besprechen<br />

gezielte Seminardurchführung zur Verbesserung der Präsentationstechnik<br />

Vortrag üben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 4


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Typischer Aufbau der schriftlichen Ausarbeitung<br />

• Titel mit Autoren<br />

• Abstract<br />

• [Inhaltsverzeichnis]<br />

• Einleitung<br />

• Hauptteil (mehrere Kapitel)<br />

• Zusammenfassung<br />

• Literaturverzeichnis<br />

• [weitere Verzeichnisse]<br />

ca. 10-12 Seiten in „normalem“ Layout<br />

Hinweise zum Schreiben technischer Texte<br />

Abgabe bis zum Semesterende, ggfs. Überarbeitung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 5


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Mögliche Erfahrungen mit Präsentationen<br />

• überladene Powerpoint-Folien?<br />

• Folienschlachten?<br />

• unverständliche und monotone Vorträge?<br />

• unnütze Computeranimationen?<br />

• einschläfernd?<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 6


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Bedeutung von Präsentationen und Kommunikation<br />

• wer Erfolg möchte, muß Ideen, Produkte, Leistungsangebote usw.<br />

überzeugend darstellen<br />

• z.B. vor Kollegen, Kunden, Entscheidungsgremien, bei Konferenzen und<br />

öffentlichen Anlässen, …<br />

• erfolgreiche Kommunikation ist nicht nur von<br />

- sachlichen Aspekten (basierend auf Fachkompetenz) und<br />

- technischen Aspekten (wie z.B. Powerpoint) abhängig<br />

• es muß eine positive emotionale Beziehung zu den Zuhörern entstehen<br />

• diese hängt wesentlich vom Beziehungs-, Selbstoffenbarungs- und<br />

Apellaspekt der Kommunikation ab<br />

• die Vernachlässigung dieser nichtsachlichen Aspekte ist ein Fehler<br />

• häufiger bei Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Informatikern<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 7


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Verbesserung der Präsentationstechnik<br />

• umfangreiche Ratgeberliteratur: im Buchhandel meist 1-2 Regale<br />

(„Wirkungsvoll Präsentieren“, „Praktische Rhetorik“, „Präsentieren für<br />

Verkäufer“ …)<br />

• Seminare für mehrere Tausend Euro, vielfältiges Angebot durch<br />

Arbeitswissenschaftler, Kommunikationspsychologen, Autodidakten, …<br />

• relativ neu in D: Debattierklubs (Deutsche Debattiergesellschaft,<br />

Verband der Debattierclubs an Hochschulen), Wettbewerbe<br />

hier Hinweise basierend auf<br />

- Albert Thiele: Präsentieren Sie einfach, FAZ Buch, 2007 (Autor ist<br />

bekannter Anbieter von Präsentations- und Kommunikations-<br />

Seminaren)<br />

- eigenen Erfahrungen als Produzent und Konsument vieler guter<br />

und schlechter Präsentationen <br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 8


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Durchführung des Seminars<br />

• Input: Präsentationstechnik, Technisches Schreiben<br />

• Warmup: Stegreifvorträge<br />

• Seminarvorträge (aus positiven Erfahrungen des SS„06)<br />

- 30 Minuten ohne Diskussion (um Zeitgefühl zu trainieren)<br />

- jeder Teilnehmer schreibt N Fragen auf, N 1<br />

- Rollen: Zeitgeber (5 + 1 Min.), aggressiver Fragesteller, 2 normale<br />

Fragesteller, 2 Bewerter der Präsentation mit Fragebogen<br />

- lebhafte fachliche Diskussion<br />

- Feedback zur Präsentation im Plenum durch Bewerter, Dozenten,<br />

und Fragebogen (ohne Einsicht der Dozenten)<br />

- Feedback auf Wunsch auch vertraulich<br />

- kein Einsatz von Video<br />

• regelmäßige Teilnahme notwendig<br />

• weitere Vorschläge?<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 9


Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Die Ergoogelung der Wirklichkeit<br />

• zur Recherche wird Google, Wikipedia etc. verwendet<br />

• dann Kopieren von Textsegmenten und Bildern<br />

• Plagiarismus ohne angemessene Zitierung<br />

• Hirnverlust: schnell und bequem, der Denkprozeß des Sammelns und<br />

Strukturierens von Informationen bleibt aus, langfristig die Fähigkeit<br />

dazu<br />

• Bilder sind oft zu detailreich und oft in schlechter Qualität<br />

• ausführlich beschrieben in Stefan Weber: Das Google-Copy-Paste-<br />

Syndrom, Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden, dpunkt-<br />

Verlag, 2007<br />

• dieses Seminar zählt 2 SWS, 4 ECTS = ca. 120 h, d.h. die Zeit zum<br />

sorgfältigen Erstellen der Unterlagen ist vorhanden<br />

keine unzitierten kopierten Texte, sondern selbst formulieren<br />

einfache Bilder wie Prinzipskizzen usw. selbst erstellen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 10


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Inhalt und Bildmaterial<br />

basiert i.w. auf Albert Thiele:<br />

Präsentieren Sie einfach,<br />

FAZ Buch, 2007<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 11


Rethorik<br />

• Theorie und Praxis der Redekunst<br />

• Herkunft: griechische und römische Redner/Politiker/Lehrer<br />

(Aristoteles, Cicero, Quintilian)<br />

• Grundlagen bis heute gültig<br />

• Weiterentwicklung zu angewandter Rhetorik: wirkungsorientiertes<br />

Sprechen und Verhalten auch unter Einbezug moderner Medien<br />

• weitere Information z.B. http://www.unituebingen.de/uni/nas/definition/rhetorik.htm<br />

• Dialektik<br />

• Kunst des Argumentierens, notwendig für Diskussion<br />

• Kinesik<br />

• Lehre von der Körpersprache: für Selbstdarstellung und Signale der<br />

anderen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 12


Rethorik<br />

• 5 Produktionsstadien der Rede<br />

• Inventio: Auffinden der nötigen Argumente und Materialien<br />

• Dispositio: Gliederung des Stoffes, 4 Teile: Einleitung, Sachverhalt,<br />

Argumentation und Beweisführung, Redeschluß<br />

• Elocutio: sprachlich-stilistische Produktion der Rede, Dreistillehre:<br />

- schlichte Rede für belehrenden Zweck, alltägliche Kommunikation<br />

- Unterhaltung und Gewinnung der Zuhörer<br />

- großartige, pathetisch-erhabene Ausdrucksweise<br />

• Memoria: Einprägen der Rede ins Gedächtnis mittels<br />

mnemotechnischer Regeln und bildlicher Vorstellungshilfen<br />

• Actio: Verwirklichung durch Vortrag, Mimik, Gestik und Handlungen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 13


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 14


Stegreifvorträge<br />

• Stegreifvorträge<br />

• im Berufsleben müssen oft aus dem Stegreif einige Worte gesagt<br />

werden (z.B. aktueller Projektstand, Chancen eines neuen<br />

Geschäftsbereichs, neue Möglichkeiten der IT, Grußwort bei öffentlicher<br />

Veranstaltung, …)<br />

• Strategien<br />

- Zeit gewinnen: Übergangsworte, Durchatmen<br />

- eine Kernaussage auswählen, nicht kritisch differenzieren<br />

- einfache Struktur<br />

• Einleitung (evtl. zur Zeitgewinnung)<br />

• Hauptteil (bestehend aus 3 Unterpunkten)<br />

• Schluss (kurzes Fazit, Ausblick)<br />

- eigenen Anspruch an Niveau nicht zu hoch setzen<br />

- Ein-Minuten-Statements zu Schlüsselthemen des eigenen<br />

Verantwortungsbereichs, Storys und Zitate sammeln, aktualisieren<br />

und verfügbar halten<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 15


Stegreifvorträge<br />

• Gliederungsvarianten für den Hauptteil<br />

- gemischte Unterpunkte zur Absicherung/Illustration der<br />

Kernaussage (z.B. Gesprächsbericht, Zahlen, Prognose)<br />

- chronologisch (z.B. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft)<br />

- strukturell/kausal (z.B. Problem, Ziel, Lösungsvorschlag)<br />

- Spannungsbogen (z.B. Frage, Überlegungen, Auflösung)<br />

• Übung<br />

- jeder Teilnehmer schreibt frei gewähltes Thema auf Zettel<br />

- Zettel werden gefaltet und gemischt<br />

- jeder zieht Kärtchen und spricht 1 Minute über das Thema<br />

- Themen möglichst breit, z.B. : CO 2 , Informatik, Glasfaser, Franken,<br />

Studentenwohnheim, Peer-to-Peer, Powerpoint, Fußball-WM 2006,<br />

Mülltrennung, Elektrosmog, New York, Pisa-Studie, Streik der<br />

Lokomotivführer<br />

- auch Selbsttraining mit Karteikarten und Aufnahmegerät möglich<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 16


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 17


Überzeugend auftreten<br />

• Gesamtwirkung der Persönlichkeit<br />

• Persönlichkeit wirkt stärker als verbaler Inhalt<br />

• mit und ohne elektronische Medien<br />

• Erscheinungsbild, Stimme, Körpersprache, Einstellung<br />

• Erst- und Letzteindruck sind nachhaltig<br />

• Die letzten Sekunden vor dem Auftritt<br />

• Unterlagen und Medien checken<br />

• Kreislauf aktivieren (Treppensteigen, auf der Stelle gehen, …)<br />

• tief durchatmen<br />

• mäßig Essen, wenig Koffein<br />

• positiv einstimmen gegenüber 1. sich, 2. dem Thema, 3. den Zuhörern<br />

• warm sprechen (die ersten Sätze halblaut sagen, Gespräch mit<br />

eintreffenden Zuhörern)<br />

• Selbstanspruch nicht übersteigern<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 18


Überzeugend auftreten<br />

• Körpersprache<br />

• Kleidung: gepflegt, der Erwartungshaltung der Zuhörer Rechnung<br />

tragend, sich selbst treu bleibend<br />

• zentrale Position auf der Bühne nutzen (Standort an Peripherie wirkt<br />

weniger souverän), ab und zu wechseln<br />

• sicher und aufrecht stehen, nicht breitbeinig<br />

• positiv über Zuhörer denken<br />

• positive Beziehungsbotschaften durch Gestik und Mimik<br />

- vermeiden: verschränkte Arme, Faust, unfreundliches Gesicht,<br />

Hektik, mit Zeigestock auf Menschen zeigen, Zuhörern Rücken<br />

zuwenden, asymmetrische Arm- und Beinhaltungen, erhobener<br />

Zeigefinger<br />

- ok: Hände sichtbar, offen, Grundposition in Hüfthöhe<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 19


Überzeugend auftreten<br />

• Blickkontakt<br />

• anbieten um<br />

- Beziehung zum Publikum aufzubauen<br />

- Aufmerksamkeit zu verstärken<br />

- Reaktionen früh zu erkennen<br />

• Ursachen für fehlenden Blickkontakt z.B. Unsicherheit oder<br />

Arroganz/Dominanzstreben, beides wird negativ erlebt<br />

• Blick reihum wandern lassen, so daß jeder Aufmerksamkeit erhält<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 20


Überzeugend auftreten<br />

• wirkungsvoll Sprechen<br />

• Eigenton finden<br />

• mäßiges Grundtempo, Schwieriges/Neues/Wichtiges langsamer<br />

• Modulation: Wechsel der Lautstärke<br />

• Sprechpausen einlegen<br />

• klare Artikulation<br />

• möglichst vermeiden: zu schnell/zu leise/zu laut/eintönig sprechen,<br />

nuscheln, zu viele „Weichmacher“ wie eigentlich, vielleicht, halt, ...<br />

• Äh … Äh?<br />

• Trainingmöglichkeiten<br />

• Reden von Politikern mit Aufnahmegerät und Stoppuhr vortragen<br />

• rhetorische Aspekte von Politikerreden bewußt beobachten<br />

• Ähs wegtrainieren<br />

• dies und mehr auf CD zu Thiele-Buch<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 21


Überzeugend auftreten<br />

• Teilnehmerperspektive beachten<br />

• Informationsaufnahme<br />

- Gliederung zeigen<br />

- Teilthemen in Gesamtkonzept einordnen<br />

- wichtige Aussagen rhetorisch hervorheben<br />

- Folien, Schaubilder „hirngerecht“ gestalten<br />

- Kernaussagen durch Beispiele, Visualisierung, Wiederholung<br />

verankern<br />

- Zusammenfassungen nach längeren Ausführungen<br />

• Reaktionen beobachten<br />

- Akzeptanz, Interesse?<br />

- Signale für Widerspruch, innere Kündigung?<br />

- Verständnisprobleme?<br />

- nachlassende Aufmerksamkeit?<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 22


Überzeugend auftreten<br />

• positive Einstellung<br />

• statt Anwendung „äußerer“ Techniken<br />

zu sich selbst<br />

zum Thema<br />

positive<br />

Einstellung<br />

zum Zuhörer<br />

• Gefahr von sich selbst erfüllender Prophezeihung durch Konzentration<br />

auf negative Gedanken<br />

• innere Unruhe akzeptieren, Anspruchsniveau nicht übersteigern, keine<br />

Angst vor Versprechern<br />

• echtes Üben, mentale Simulation der Situation<br />

• Idealzustand: Präsentieren im Flow<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 23


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 24


Aufmerksamkeit sichern<br />

• Typisch<br />

• zu viel Information<br />

• Nutzen unklar<br />

• Sprache abstrakt<br />

• …<br />

• Gegenmaßnahmen<br />

• Storytelling<br />

• Kopfkino durch anschauliche Sprache<br />

• Abwechslung und hirnfreundliche<br />

Dramaturgie<br />

• Medienwechsel und hirngerechte Folien<br />

• Aktivierung der Zuhörer durch Fragen<br />

• Humor und andere Stimulanzen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 25


Aufmerksamkeit sichern<br />

• Standort- und Medienwechsel, z.B.:<br />

• Standort für Folien-Präsentation normalerweise mr<br />

• unterbrechen und auf vm wechseln, Beispiel erzählen<br />

• oder auf ml, an Flipchart/Whiteboard etwas anschreiben/Bild zeichnen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 26


Aufmerksamkeit sichern<br />

• Stimulanzen (vorsichtig gebrauchen)<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 27


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 28


Interagieren und Diskutieren<br />

• Wozu?<br />

• nach oder bei Vortrag Umgang mit Einwänden, Fragen, Anmerkungen<br />

• erst dadurch wirkliche Überzeugung möglich<br />

• Präsentations- und Interaktionsmodelle<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 29


Interagieren und Diskutieren<br />

• Moderation der Diskussion<br />

• Eröffnung durch konkrete Fragen<br />

• Teilnehmer und Diskussionsbeiträge wertschätzend behandeln<br />

• thematische Fokussierung (keine Nebenthemen zulassen)<br />

• Worterteilung gemäß FIFO<br />

• Wortmeldungen zum Verfahren mit höherer Priorität<br />

• bei heterogenen Fragen thematisch bündeln, Flipchart/Whiteboard<br />

nutzen<br />

• Streitgespräche vermeiden<br />

• sehr spezielle Fragen offline<br />

• Kernbotschaft am Schluß verstärken<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 30


Interagieren und Diskutieren<br />

• Umgang mit Störungen<br />

• frühe Diskussionsbeiträge<br />

- Verständnisfragen sofort beantworten<br />

- Hinweis auf spätere Gliederungspunkte<br />

- auf Diskussion verschieben<br />

• Privatgespräche und Unruhe<br />

- Fragen, Interaktion, Aktivierung<br />

- rhetorische Mittel<br />

• Monologe und Dominanzgebärden<br />

- z.B. durch ranghöhere Führungskräfte<br />

- ausreden lasssen, knapp und kompetent beantworten<br />

- oder freundlich unterbrechen<br />

• Fragen jenseits der Fachkompetenz<br />

- Recherche und später beantworten<br />

- durch andere beantworten lassen<br />

• viele gleichzeitige Wortbeiträge: Moderationstechniken<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 31


Interagieren und Diskutieren<br />

• Einwände weich und wirksam behandeln<br />

• Einwände bedeuten i.a. Interesse<br />

• Zuhörer hat noch Zweifel bzw. Widerstände<br />

• schroffes Widersprechen erzeugt Spannung und Abwehr<br />

• Technik der bedingten Zustimmung (z.B.: „Dies ist ein wichtiger<br />

Aspekt, wir dürfen jedoch nicht übersehen, dass …“<br />

• Phasenkonzept:<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 32


Interagieren und Diskutieren<br />

• Umgang mit unsachlichen Angriffen<br />

• mentale Autobahn: bei unfairen Angriffen<br />

zurück auf das Sachthema lenken<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 33


Interagieren und Diskutieren<br />

• Beispiel<br />

• „Ich halte Ihren Vorschlag für Blödsinn. Sie wollen sich doch nur<br />

profilieren. Zudem ist ein strategischer Ansatz überhaupt nicht zu<br />

erkennen.“<br />

• Mögliche Reaktionen<br />

• „Ihr Einwand zeigt mir, dass Sie meinen Vorschlag mit Skepsis sehen<br />

(Brückensatz). Was finden Sie schlecht?“<br />

• „Herr Müller, Sie fragen nach der strategischen Komponente. Ich bin<br />

davon überzeugt, dass dieser Ansatz sehr gut zur<br />

Unternehmensstrategie passt. Zwei Punkte möchte ich stellvertretend<br />

hervorheben ...“<br />

Ignorieren des unfairen Angriffs und auf die Sache<br />

Lenken<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 34


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 35


Präsentationen vorbereiten<br />

• Phasen der Vorbereitung<br />

• Ziele definieren (Sachziele, Informationsziele, Überzeugungsziele,<br />

Metaziele)<br />

• Situation und Zielgruppe analysieren (Vorkenntnisse, Erwartungen, …)<br />

• Inhalte erarbeiten + gewichten (Welche drei bis fünf Kernbotschaften<br />

will ich im Kopf der Zuhörer verankern?)<br />

• Präsentation gliedern<br />

• Folien erstellen<br />

- Faustregel: 2 pro Minute<br />

- Extrafolien zur Zeitanpassung<br />

• evtl. Tischvorlagen<br />

• Vortrag üben (Faktor 3/2/1)<br />

• ggfs. Iteration<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 36


Präsentationen vorbereiten<br />

• Gliederung<br />

• Einleitung (ca. 15 %)<br />

- Zuhörer begrüßen<br />

- Selbstvorstellung falls nötig<br />

- Aufhänger falls möglich (emotional)<br />

- Thema und Ziel der Präsentation nennen (rational)<br />

- Hintergrund skizzieren, Kernbotschaft ankündigen<br />

- Information zum Ablauf geben (Gliederung)<br />

• Hauptteil (ca. 75 %)<br />

- klare inhaltliche Gliederung<br />

- Übersicht und an einigen (nicht allen) Stellen Details<br />

- Beispiele zur Veranschaulichung<br />

• Schlußteil (ca. 10 %)<br />

- knappe Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

- Ausblick<br />

- Überleitung in Diskussion<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 37


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 38


Visualisierung<br />

• Wozu visualisieren?<br />

• Bildertypen<br />

• Textfolien (am häufigsten)<br />

• Abbilder: Fotos, Zeichnungen, Videos, Modelle, …<br />

• logisch-analytische Bilder (Diagramme, Mindmaps, …)<br />

• Stimulanzen (Karikaturen, Cliparts, …)<br />

• Kombinationen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 39


Visualisierung<br />

• Textfolien oft in einfache<br />

Strukturbilder umwandelbar:<br />

• einige logischanalytische<br />

Bilder:<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 40


Visualisierung<br />

• Foliengestaltung<br />

• aussagekräftige Überschrift<br />

• verschiedene Aufnahmekanäle ansprechen: Text + Grafik<br />

• Kerninformation auf einen Blick erkennbar<br />

• Schlüsselworte statt Sätze<br />

• Platz freilassen (ca. 25 %)<br />

• Mengenreduktion<br />

• 1 Aussage pro Folie<br />

• Details eher weglassen (aber in Tischvorlage/Ausarbeitung)<br />

• nicht mehr als 7 Elemente pro Folie<br />

• 18 bis 28 Punkt Schriftgröße<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 41


Visualisierung<br />

• Firmen haben Corporate Design<br />

• uns reicht ein schlichtes Layout<br />

• aber dennoch einheitlicher Stil<br />

• einheitliches Farbsystem<br />

• sparsamer Gebrauch von Farben, Schrifttypen, Effekten<br />

• serifenlose Schrift (z.B. Tahoma)<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 42


Visualisierung<br />

• Die übliche Blickfolge<br />

• Die blaue Linie zeigt die übliche<br />

Blickfolge Ihrer Zuhörer auf einer Folie.<br />

• Die Symbole bezeichnen Stellen,<br />

an denen das Auge am häufigsten verweilt.<br />

• Aufmerksamkeitslenkung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 43


Visualisierung<br />

• Attraktive Gestaltung von<br />

Textfolien, z.B.:<br />

• Wesentliche Informationen<br />

in Tabellen hervorheben:<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 44


Visualisierung<br />

• Die Anordnung von Tonflächen<br />

• Optische Mitte harmonischer als mathematische Mitte<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 45


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 46


Computerpräsentationen<br />

• Chancen<br />

• Dynamik im Bildaufbau, Animationen<br />

• Navigieren mit Hyperlinks (Überspringen, andere Präsentationen,<br />

Video, Programmdemos, Internet, …)<br />

• Darstellung „virtueller Realität“<br />

• Zeitersparnis bei der Vorbereitung<br />

• in professionellen Präsentationen<br />

heute üblich<br />

• Gefahren<br />

• Mensch tritt in den Hintergrund<br />

• Zuhörer bleiben passiv<br />

• ablenkende Effekte<br />

• Risiko technischer Pannen<br />

• „Powerpoint-Engineering“: Inhalt wird zu oberflächlich behandelt<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 47


Computerpräsentationen<br />

• Tipps zur Durchführung<br />

• erst der Mensch – dann die Technik<br />

• alle normalen Regeln einer Präsentation bleiben gültig<br />

• möglichst freier Vortrag, durch Technik unterstützt<br />

• Funkfernbedienung mit Laserpointer benützen<br />

• Standort- und Medienwechsel durchführen<br />

• Tastenkürzel für Powerpoint<br />

• außerdem: interaktives Whiteboard!<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 48


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Rhetorik<br />

• Stegreifvorträge<br />

• Überzeugend auftreten<br />

• Aufmerksamkeit sichern<br />

• Interagieren und diskutieren<br />

• Präsentationen vorbereiten<br />

• Visualisierung<br />

• Computerpräsentationen<br />

• Abschließende Tipps<br />

• Technisches Schreiben<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 49


Abschließende Tipps<br />

• Situation und Erwartungen analysieren, Präsentation darauf<br />

ausrichten<br />

• KISS: Keep it Simple, Stupid<br />

• Kernaussagen durch Beispiele, Visualisierung, Wiederholung<br />

verankern<br />

• Übung (echt und nicht nur mental) Memoria!<br />

• positive Einstellung (zu sich selbst, zu Thema, zu Zuhörern)<br />

• Zeit beachten (durch Üben möglich)<br />

• positiver, nicht negativer Stress (durch Vorbereitung möglich)<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 50


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Technisches Schreiben<br />

• Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Schreibtechniken<br />

• Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 51


Technisches Schreiben<br />

• Was ist technisches Schreiben?<br />

• im Englischen: Technical Writing<br />

• Gebrauchsprosa: Texte in Technik, Wissenschaft, Wirtschaft, Recht, …<br />

• an Uni: Seminarausarbeitung, Studien-/Diplomarbeit,<br />

Programmdokumentation, Antrag, wissenschaftlicher Artikel,<br />

Dissertation, Buch, …<br />

• Goethes Faust: „Es trägt Verstand und rechter Sinn mit wenig Kunst<br />

sich selber vor“<br />

• die Wirklichkeit sieht anders aus<br />

• Schreiben oft ungeliebt, ist aber wesentlicher Bestandteil der<br />

beruflichen Tätigkeit<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 52


Technisches Schreiben<br />

• Besonderheiten beim technischen Schreiben<br />

• geschrieben wird für Leser<br />

• Information (z.B. über einen technischen Zusammenhang) oder<br />

Überzeugung (z.B. mehr Zeit, Geld für ein Projekt)<br />

• Stil neutral, formal, genau, aber einfach, lesbar<br />

• einige technischen Dokumente werden von Anfang bis Ende gelesen<br />

• die meisten werden benutzt: Leser „picken“ sich Teile heraus, die sie<br />

interessieren<br />

• also: die Struktur des gesamten Dokuments muß unmittelbar klar sein,<br />

um den Lesern bei der Navigation zu helfen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 53


Technisches Schreiben<br />

• Allgemeine Hinweise zum Stil<br />

• Genauigkeit, Klarheit, Kürze<br />

• Schaumschlägerei, Modewörter, Amerikanismen <br />

• einfache, direkte Sprache<br />

• Verben benutzen<br />

• Aktiv vor Passiv bevorzugen<br />

• Sprachlogik beachten<br />

• einige gute Beispiele einbauen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 54


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Technisches Schreiben<br />

• Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Schreibtechniken<br />

• Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 55


Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Typischer Aufbau<br />

• Titel mit Autoren<br />

• Abstract (ca. 10 Zeilen Zusammenfassung)<br />

• [Inhaltsverzeichnis]<br />

• Einleitung<br />

• Hauptteil (mehrere Kapitel)<br />

• Zusammenfassung und Ausblick<br />

• Literaturverzeichnis<br />

• [weitere Verzeichnisse]<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 56


Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Einleitung<br />

• Why and what for (four)?<br />

- Why is the topic of interest?<br />

- What (1) is the background of the previous solutions, if any?<br />

- What (2) is the background of potential solutions?<br />

- What (3) was attempted in the present effort?<br />

- What (4) will be presented in the paper?<br />

• Interesse wecken, motivieren<br />

• eigene Beiträge (contributions) explizit nennen<br />

• viele Leser werden nur diesen Teil „querlesen“<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 57


Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Hauptteil (mehrere Kapitel)<br />

• detaillierte Beschreibung<br />

- Problem<br />

- Hintergrund, Methodik, Ansatz<br />

- Ergebnisse<br />

- Diskussion<br />

- Auswirkungen<br />

• Zusammenfassung und Ausblick<br />

• Konzentration der Ergebnisse, Beiträge<br />

- eigene Beiträge (contributions) explizit nennen<br />

- rückblickende Diskussion<br />

- Ergebnisse in größeren Zusammenhang stellen<br />

- mögliche Erweiterungen diskutieren<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 58


Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Literaturverzeichnis<br />

• zwingend notwendig für wissenschaftliche Arbeit jeglicher Art<br />

• einfaches numerisches Schema meist ausreichend:<br />

- im Text: „[1] gibt Hinweise für guten Stil von technischen<br />

Dokumenten.“<br />

- Im Literaturverzeichnis:<br />

[1] J. van Emden. A Handbook of Writing for Engineers.<br />

Macmillan Education, Ltd.<br />

• Literaturverzeichnis sortieren: alphabetisch oder nach Auftreten im Text<br />

• Referenz muß alle bibliographischen Einzelheiten besitzen: Autoren,<br />

Titel der Arbeit (des Artikels und seinem Buch oder des Buchs), Verlag,<br />

Publikationsdatum, ggfs. Seitennummern<br />

• dies konsistent (Anordnung, Layout)<br />

• Web: URL und evtl. Datum des Zugriffs<br />

• Plagiarismus vermeiden<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 59


Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Anhang<br />

• technische Einzelheiten, die den Hauptteil überladen würden<br />

• Leser können dies bei Bedarf anschauen<br />

• z.B.: Kurven, Datensammlungen, Tabellen, Spezifikationen, Beweise,<br />

Handbücher<br />

• Quellkode<br />

• in den Anhang<br />

• evtl. Architektur und Auszüge im Hauptteil zeigen<br />

• Fußnoten<br />

• ähnliche Rolle wie Anhang, nur kürzer<br />

• möglichst vermeiden, da es den Lesefluß unterbricht<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 60


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Technisches Schreiben<br />

• Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Schreibtechniken<br />

• Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 61


Schreibtechniken<br />

• Fragen am Beginn<br />

• Wer sind meine Leser?<br />

• Wieviel wissen die Leser über das Thema?<br />

• Warum wollen sie das Dokument lesen?<br />

• Was will ich ihnen sagen?<br />

• Welches Ergebnis möchte ich durch das Lesen erreichen?<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 62


Schreibtechniken<br />

• Top-Down-Ansatz (deduktiv)<br />

• Ideen erst sammeln und dann strukturieren<br />

- Ideen sammeln<br />

- einen Flickenteppich von Ideen, Fragmenten, Sätzen erstellen<br />

- strukturieren<br />

- Inhaltverzeichnis aufstellen<br />

• Schreiben der Kapitel<br />

• Einleitung und Zusammenfassung am Schluß schreiben<br />

• ein klar strukturiertes Dokument erzeugt Wohlwollen des Lesers<br />

• Alternativen<br />

• induktiv: Rohtext und Gliederung gleichzeitig erstellen<br />

• chaotisch: „drauflosschreiben“ und später strukturieren<br />

• Recycling: vorhandene Textmodule zusammensetzen<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 63


Schreibtechniken<br />

• Iterativer Prozeß der schrittweisen Verfeinerung<br />

1. (re-)strukturieren, (re-)write<br />

2. [warten]<br />

3. Ausdruck (!) lesen, auch andere Personen<br />

4. falls nicht ausreichend, goto 1<br />

5. abschließende Prüfung des Inhalts, der äußeren Form, der<br />

Vollständigkeit<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 64


Inhalt<br />

• Zweck und Durchführung des Seminars<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Technisches Schreiben<br />

• Struktur eines Technischen Dokuments<br />

• Schreibtechniken<br />

• Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 65


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Vokabular<br />

• einfache und möglichst treffende Wörter wählen<br />

• entbehrliche Adjektive vermeiden<br />

- z.B.: entscheidender Vorteil, ausschlaggebende Bedeutung, gezielte<br />

Maßnahme, schwere Verwüstung, überwiegende Mehrheit, …<br />

• überflüssige Wortzusammensetzungen vermeiden<br />

- z.B.: Aufgabenstellung Aufgabe, schlußendlich schließlich,<br />

Zukunftsprognose Prognose, …<br />

• Schaumschlägerei vermeiden<br />

- z.B.: „Die dynamische Entwicklung in diesen Gebieten geht<br />

ungebremst weiter.“<br />

• Umgangssprache/Klischees/Modewörter vermeiden, z.B.:<br />

- echt, instrumentalisieren, darstellen, Paket schnüren, zeitnah, Datei<br />

kreieren, Bandbreite, Quantensprung, Prüfstand, …<br />

- „Dokumentensuchsysteme dienen dazu, aus einer Sammlung von<br />

Dokumenten diejenigen herauszusuchen, die den<br />

Informationsbedarf von Nutzenden möglichst gut befriedigen.“<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 66


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Amerikanismen vermeiden<br />

- offene Amerikanismen<br />

• z.B.: „Challenge-Response-Verfahren können von einem<br />

Angreifer für einen Chosen-Plaintext-Angriff mißbraucht<br />

werden, indem dieser sich von A viele Challenges verschlüsseln<br />

läßt und so bei jeder Antwort ein zusammengehöriges Klartext-<br />

Chiffretext-Paar enthält.“<br />

• oder: „Die Zwei-Wege-Authentifizierung kann von einem<br />

Angreifer für einen Angriff mit frei wählbarem Klartext<br />

mißbraucht werden, indem dieser sich von A viele<br />

Zufallszahlen verschlüsseln läßt und bei jeder Antwort ein<br />

zusammengehöriges Klartext-Chiffretext-Paar erhält.“<br />

• oder: Bruteforce-Ansatz, File, Host, Link, …<br />

• evtl. englischen Begriff in Klammern angeben<br />

- verborgene Amerikanismen<br />

• to address = ansprechen, to adopt = übernehmen, to make<br />

sense = Sinn ergeben, to control = überwachen, …<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 67


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• verschiedene Wörter für die gleich Sache vermeiden, z.B.:<br />

- Komplexitätsproblem einmal schwierig, dann schwer<br />

- Anwendungen/Einsatzfelder/Applikationen<br />

- Verbindungsabbruch/Verbindungsauflösung<br />

• Fachterminologie und Abkürzungen<br />

- Fachbegriff vor der ersten Benutzung einführen, kursiv setzen<br />

- z.B.: „Bei der symmetrischen Verschlüsselung werden …“<br />

- mit Einführung einer Abkürzung: „Ein Linear Congruentiual<br />

Generator (LCG) ist ein …“<br />

- oder andersrum: „Ein LCG (Linear Congruentiual Generator) ist ein<br />

…“<br />

- Lokalitätsprinzip beachten<br />

- bei sehr vielen Abkürzungen evtl. Abkürzungsverzeichnis<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 68


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Satzbau<br />

• Kernbotschaft in Hauptsatz<br />

• Nebenaspekt in Nebensatz<br />

• Länge variieren<br />

• Bandwurmsätze vermeiden<br />

- z.B.: „Informatik ist die (Ingenieur-)Wissenschaft von der theoretischen<br />

Analyse und Konzeption, der organisatorischen und technischen Gestaltung<br />

sowie der konkreten Realisierung von (komplexen) Systemen aus<br />

miteinander und mit ihrer Umwelt kommunizierenden (in gewissem Maße<br />

intelligenten und autonomen) Agenten oder Akteuren, die als<br />

Unterstützungssysteme für den Menschen in unsere Zivilisation eingebettet<br />

werden müssen – mit Agenten/Akteuren sind Software-Module, Maschinen<br />

(zum Beispiel Staubsauger) oder roboterartige Gebilde gemeint.“<br />

• Aufzählungen verwenden<br />

• Verstöße gegen Sprachlogik vermeiden<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 69


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Bandwurmsatz:<br />

“When you have logged into the computer and typed in your user name, the<br />

computer will respond with a dollar prompt, you can then set your password by<br />

invoking the `passwd´ command, this password should be used whenever you<br />

log in in the future.”<br />

• aufgebrochen in kürzere Sätze:<br />

“When you first log into the computer, type in your user name and the<br />

computer will respond with a doller prompt. You can then set your password by<br />

invoking the `passwd´ command. This password should be used whenever you<br />

log in.”<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 70


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• nicht ganz so leicht zu verstehen:<br />

“Preventive maintenance should be considered when the time interval between<br />

equipment breakdown can be predicted with reasonable accuracy, or when the<br />

cost of preventive maintenance attention is less than the repair cost when both<br />

costs include that of any lost production. It may also be appropriate when<br />

equipment failure is likely to disrupt subsequent production operations or cause<br />

customer dissatisfaction. A particularly important application is in cases when<br />

injury could result from equipment breakdown.”<br />

• aber als Auflistung:<br />

“Preventive maintenance should be considered when the following conditions<br />

apply.<br />

- The time interval between equipment breakdown can be predicted with<br />

reasonable accuracy.<br />

- The cost of preventive maintenance attention is less than the repair cost<br />

when both costs include that of any lost production.<br />

- Equipment failure is likely to disrupt subsequent production operations or<br />

cause customer dissatisfaction.<br />

- Injury could result from equipment breakdown.”<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 71


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Semikolon ;<br />

• zwei eigenständige Sätze, die im Zusammenhang stehen<br />

• „Anführungszeichen“<br />

• für Textteile aus anderen Quellen<br />

• englische Form: “quotation marks”<br />

• deutsche Form: „Anführungszeichen“<br />

• punktsymmetrisch<br />

• zur Hervorhebung von Textteilen, Fettdruck (bold face) oder kursiv<br />

(italics) besser<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 72


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Absätze<br />

• ein Absatz besteht aus einigen Sätzen zu einem verbindendem Thema<br />

• Unterteilung in Absätze ist zwingend, um dem logischen Gedankenfluß zu folgen<br />

• 3-6 Absätze pro Seite<br />

• Schriftart (Font), Größe, Zeilenlänge<br />

• in Texten Antiqua (mit Serifen) seit ca. 2000 Jahren verbreitet, z.B. Times<br />

• wird beim längeren Lesen als angenehm empfunden<br />

• serifenlose Schriften (z.B. Helvetica, Tahoma) werden für Präsentationen<br />

empfohlen, können in längeren Texten „trocken“ wirken<br />

• nur wenige Schriftarten verwenden<br />

• 10-12 Punkt, nicht kleiner als 9 Punkt, 1 Punkt = 0,375 mm<br />

• 60 Buchstaben und Leerzeichen, 10-12 Wörter<br />

• meist Layout-Vorschriften wg. Corporate Design<br />

• Ränder<br />

• Fußsteg > Außensteg > Kopfsteg > Innensteg<br />

• Standardeinstellung von Latex ist sinnvoll<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 73


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Numerierung und Überschriften<br />

• 7 Überschrift des Kapitels (capitel)<br />

• 7.1 Überschrift des Abschnitts (section)<br />

• 7.1.1 Überschrift des Unterabschnitts (subsection)<br />

• mehr Hierarchieebenen sind nicht zu empfehlen<br />

• Fettdruck und abnehmende Größe (z.B. 16, 14, 12 Punkt)<br />

• nach jeder Überschrift Text, der das Kommende ankündigt<br />

• Abbildungen und Tabellen<br />

• sequentielle Numerierung von beiden<br />

• Abbildungen mit einer Unterschrift<br />

• Tabellen mit einer Überschrift<br />

• immer mit Erläuterung im Text!<br />

Abb. 23: Usability in der Praxis.<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 74


Vokabular, Satzbau, Formatierung<br />

• Mathematische Formeln<br />

• internationale Konventionen der ISO<br />

- Variablen: kursiv<br />

- Nicht-Skalare (Vektoren, Matrizen): Fettdruck<br />

- Funktionen, Konstanten, Zahlen, Symbole, Klammern,<br />

Operationssymbole, …: nicht kursiv, nicht fett<br />

- z.B.: y = 3x 1 + 4x 2<br />

- ebenfalls Konventionen für Einheiten und Abkürzungen<br />

• ich benutze kursive Zeichen nicht in Präsentationen, aber im Text<br />

• möglichst einfache Formeln und verbreitete Symbole wie in der<br />

einschlägigen Literatur<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 75


Literaturverzeichnis<br />

• J. van Emden. A Handbook of Writing for Engineers. Macmillan<br />

Education Ltd., 1990.<br />

• J. Venolia. Wright Right! Ten Speed Press. 1988.<br />

• G. D. Ulrich. Write a good technical report. IEEE Trans. Prof.<br />

Comm., vol. PV-27, no. 1, pp. 14-19, March 1984.<br />

• E. P. Papadakis. Why and What for (Four): The Basis for Writing a<br />

Good Introduction. Materials Evaluation, vol. 41, pp. 20-21, January<br />

1983.<br />

• P. Rechenberg. Technisches Schreiben (nicht nur für Informatiker).<br />

2. Auflage, Hanser Verlag, 2003.<br />

Allgemeine Hinweise zu Seminarvorträgen und -ausarbeitungen 76

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