Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt
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Reise<br />
Nordargent<strong>in</strong>ien - E<strong>in</strong>drücke e<strong>in</strong>er Reise<br />
Von La Paz aus ist die Anfahrt etwas mühsam. Es s<strong>in</strong>d sieben Stunden<br />
nach Potosí und weitere knapp sieben nach Tarija (<strong>in</strong>zwischen ist fast alles<br />
asphaltiert). Aber eigentlich sollte man ohne Umweg über Tarija direkt<br />
nach Villazón fahren, wenn man <strong>in</strong>s schöne Humahuaca-Tal gelangen will.<br />
Man kann sich wohl auch mit dem „Autozug“ nach Villazón fahren lassen<br />
– wenn man risikobereit und gewillt ist, die Beschallung durch Horrorfilme<br />
über Nacht auf sich zu nehmen. Auf argent<strong>in</strong>ischer Seite gibt es dann e<strong>in</strong>e<br />
sehr schöne Asphaltstraße. La Quiaca, der Grenzort, ist nicht besonders<br />
anziehend, aber 16 Km entfernt gibt es den historisch <strong>in</strong>teressanten Ort Yavi<br />
mit Kirche und Hacienda, wo die Marqueses del Valle de Tojo residierten,<br />
die während der Kolonialzeit große Teile von Chuquisaca, Tarija, Tupiza<br />
und Nordargent<strong>in</strong>iens beherrschten. Irgendwie behielt e<strong>in</strong> Nachfahre noch<br />
bis 1877 große Ländereien, und die Familie lebte sogar noch bis Mitte <strong>des</strong><br />
20 Jhd. hier. Leider reichte uns selbst die Zeit für e<strong>in</strong>en Besuch nicht.<br />
Ansonsten gibt es nach Quiaca für e<strong>in</strong> paar Stunden erst e<strong>in</strong>mal wenig<br />
an Orten, dafür aber schöne Landschaft und verlassene Bahnhöfe, bis man<br />
Humahuaca selbst erreicht, den größten Ort <strong>in</strong> der Quebrada. Danach erlebt<br />
man e<strong>in</strong>e Abfolge von netten Ortschaften, zum Beispiel Tilcara (wo wir gut<br />
übernachteten) und Purmamarca (die farbigen Berge s<strong>in</strong>d außergewöhnlich<br />
aber es s<strong>in</strong>d auch immer viele Touristen dort). Zwar b<strong>in</strong> ich, was<br />
Landschaft angeht, e<strong>in</strong> absoluter Anhänger <strong>Bolivien</strong>s, aber ich muss sagen<br />
die Landschaft im Norden Argent<strong>in</strong>iens ist doch auch sehr bee<strong>in</strong>druckend.<br />
Sie ist farbiger als <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong> (grüne, lila, rote, ockerfarbene Erde) und<br />
ist lieblicher (nicht ganz so hoch). Und es hilft natürlich sehr, wenn die<br />
Dörfer noch weitgehend erhalten s<strong>in</strong>d (ohne moderne Bauten im El Alto-<br />
Stil), wenn Häuser noch mit traditionellen Materialien gebaut werden oder<br />
<strong>in</strong> moderner Architektur, die geschmackvoll ist und sich an die Landschaft<br />
anpassen. Und wenn man das Ganze vor e<strong>in</strong>em guten Café, beim Genuss<br />
guter Pastakreationen oder <strong>des</strong> berühmten R<strong>in</strong>dfleischs betrachten kann,<br />
dann hebt sich die Stimmung noch mehr. Auch die Hotels s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
Regel wirklich gut. In der Gegend ist noch sehenswert das Kirchle<strong>in</strong> von<br />
Casab<strong>in</strong>do (mit e<strong>in</strong> paar gemalten Engeln – der Ort ist aber recht abgelegen<br />
und man müsste ihn vor Ankunft <strong>in</strong> Humahuaca e<strong>in</strong>bauen) und die kle<strong>in</strong>e<br />
Kirche von Uquía – ebenfalls mit Gemälden von Engeln.<br />
Die Stadt Salta hat uns zunächst enttäuscht – das Stadtbild ist nicht<br />
bee<strong>in</strong>druckend und es gibt kaum etwas Koloniales. Man vergisst eben<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013<br />
91 Der Bettler auf dem goldenen Thron