Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Titel
Diese Unternehmermentalität, geprägt durch das Potosi-Prinzip, zeichnet
sich wie folgt aus:
● Bergbauunternehmer suchen den schnellen Gewinn;
● Bergbauunternehmer zeichnen sich durch eine extraktive,
nicht nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen
aus (während ein Viehzüchter, für die Gesundheit seiner Tiere
gutes Weideland und eine gute Wasserqualität vorhält, beutet
der Bergbauunternehmer die Lagerstätte solange aus, bis sie
erschöpft ist);
● Bergbauunternehmer verschleißen Arbeitskräfte – soziale
und ökologische Standards werden nicht befolgt, solange eine
Gesetzgebung dies nicht vorschreibt und ein starker Staat dies
kontrolliert;
● Bergbauunternehmer orientieren sich in ihrem Handeln an den
internationalen Weltmarktpreisen und nicht an der Nachfrage
in ihrem Land.
● Bergbauunternehmer zeichnen sich durch geringes Interesse
für die Entwicklung ihres eigenen Landes aus.
Um diese „wilde Bergbaumentalität“ zu kontrollieren, wurden
internationale Vereinbarungen wie Extractive Industries Transparency
Initiative - EITI etabliert (siehe dazu der Kasten auf Seite ... ).
Zum Weiterlesen für Interessierte:
Herbert S. Klein, A Concise History of Bolivia, Cambridge University
Press, 2011;
Alicia Tejada Soruco, Minería en las Tierras Bajas de Bolivia, CEDIB,
Cochabamba 2012, http://www.cedib.org/wp-content/uploads/2012/08/
mineria_tierras_bajas.pdf;
Oscar Kempff, Sorab Tawackoli, Werner H. Paar, Minerales de Bolivia,
La Paz 2003;
Haus der Kulturen der Welt, Das Potosí-Prinzip, Ausstellung, Berlin 2011,
http://www.hkw.de/de/programm/2010/potosi/veranstaltungen_40707/
Veranstaltungsdetail_49023.php;
Claudia Maennling
Monatsblatt 1/2013
9 Der Bettler auf dem goldenen Thron