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Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

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Reise<br />

Weg führt über e<strong>in</strong>e weith<strong>in</strong> sichtbare weiße<br />

Kapelle oben auf e<strong>in</strong>em steilen Bergrücken;<br />

die Lage er<strong>in</strong>nert an Ludwig Uhlands Gedicht<br />

„Droben stehet die Kapelle, schauet still <strong>in</strong>s<br />

Tal h<strong>in</strong>ab“, wie so oft <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />

Dort treffen wir die zwei Brüder und Schüler<br />

Amado und Felipe, die zu Fuß zu ihrem<br />

Dorf unterwegs s<strong>in</strong>d. So nehmen wir sie im<br />

Auto mit, was sich als nützlich herausstellt.<br />

Es s<strong>in</strong>d aufgeweckte Burschen, die viel<br />

über Land und Leute berichten können. So<br />

zum Beispiel, dass man <strong>in</strong> der Ortschaft<br />

Muniocur<strong>in</strong>i, die wir passieren, nur Aymara<br />

spricht; ansonsten s<strong>in</strong>d die Prov<strong>in</strong>zen<br />

Muñecas und Saavedra, wo wir uns derzeit<br />

bef<strong>in</strong>den, Quechuasprachig.<br />

Ehepaar L<strong>in</strong>s unternahm damals e<strong>in</strong>e<br />

Tageswanderung von Charazani nach<br />

Curva und zurück. Hut ab, wenn man bedenkt, dass dabei dreimal<br />

Höhenunterschiede von rund 300 m zu bewältigen s<strong>in</strong>d. Nun, ganz abseits<br />

will ich auch nicht stehen. Während me<strong>in</strong>e Mitreisenden den Fahrweg<br />

nach Curva benutzen, mache ich mich mit me<strong>in</strong>en beiden “Führern“ zu<br />

Fuß auf den Weg zur Ortschaft. Zuerst geht es e<strong>in</strong>e gute halbe Stunde steil<br />

bergab <strong>in</strong> das Tal e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Flusses, den e<strong>in</strong> Brückchen überspannt,<br />

übrigens noch mit kristallklarem Wasser. Von dort führt der schmale<br />

Weg steil den Berghang h<strong>in</strong>auf, bis man nach e<strong>in</strong>er Stunde wieder die<br />

Fahrstraße nach Curva erreicht. Dieser Pfad ist für die beiden Jungens<br />

der tägliche Schulweg, so kennen sie sich auch <strong>in</strong> der Vegetation gut aus<br />

und können mir fast je<strong>des</strong> größere Pflänzchen der an sonsten spärlichen<br />

Flora benennen.<br />

Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />

88<br />

Kurz vor Curva fallen am<br />

Wegesrand merkwürdige<br />

wassergefüllte, kreisrunde<br />

Löcher von etwa e<strong>in</strong>em Meter<br />

Durchmesser auf. Die Jungen<br />

erklären mir, sie dienen zum<br />

Entgiften von Oka, deren<br />

Wurzeln im rohen Zustand<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013

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