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Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

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Kultur<br />

dem Buch „Bolivia M<strong>in</strong>eros“. Er erstand 600 Exemplare der spanischen Ausgabe,<br />

schickte diese nach <strong>Bolivien</strong> und reiste e<strong>in</strong> weiteres Mal zu den M<strong>in</strong>en, Dörfern und<br />

Menschen, die er 10 Jahre davor fotografiert hatte, um ihnen die Bücher zu schenken.<br />

Weitere Bücher vermachte er den Schulbibliotheken der Bergarbeiterortschaften,<br />

damit die K<strong>in</strong>der der „m<strong>in</strong>eros“ sehen<br />

können, womit ihre Väter und Brüder<br />

das tägliche Brot verdienen. Und<br />

obwohl die Überreichung der Bücher<br />

den Abschluss se<strong>in</strong>er Arbeit darstellen<br />

sollte, bewegten ihn die Reaktionen<br />

der Menschen so sehr, dass er sich<br />

entschloss, e<strong>in</strong>en Film zu drehen.<br />

Der Film ist e<strong>in</strong>e Mischung aus<br />

Fotos se<strong>in</strong>er Ausstellung, Interviews<br />

mit den Bergarbeitern, aber auch Dokumentation der Gewohnheiten und <strong>des</strong><br />

Alltags der Bergarbeiter, wie zum Beispiel die allwöchentliche Zusammenkunft<br />

beim „Tio“ (dem Teufel), dem Zigarretten, Cocablätter und Alkohol angeboten<br />

werden, um ihn günstig zu stimmen, damit er sie am Leben lässt, oder die<br />

„Ch’allas“ an die M<strong>in</strong>e und die Pachamama (Mutter Erde), bei der Tiere<br />

geopfert werden, <strong>des</strong>sen Blut an den E<strong>in</strong>gang <strong>des</strong> Bergwerkes gestrichen wird,<br />

und die nach Segensgebeten und Gesängen gebraten werden und dann von den<br />

Familien, deren Bergarbeiter diesen Korridor bearbeiten, geme<strong>in</strong>sam gegessen<br />

werden. Oder die Feiern zu Allerheiligen und Allerseelen, bei denen Altäre<br />

errichtet werden, die von der Menge an Nahrungsmitteln zusammen zu brechen<br />

drohen: Die Seele <strong>des</strong> Verstorbenen soll sehen, wenn sie die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />

besucht, dass Überfluss herrscht und dass sie <strong>in</strong> Frieden ruhen kann. Die Gaben<br />

werden dann unter denjenigen verteilt, die das Grab <strong>des</strong> Verstorbenen besuchen<br />

und für ihn beten.<br />

Gezeigt werden auch die unmenschlichen Arbeitsverhältnisse <strong>in</strong> den M<strong>in</strong>en,<br />

die von Kooperativen bearbeitet<br />

werden, die mangelhafte<br />

Austtattung an Werkzeugen<br />

und Schutzkleidung, das karge<br />

E<strong>in</strong>kommen, gezahlt wird die<br />

Menge an M<strong>in</strong>eral, die der<br />

Arbeiter zu Tage fördert und im<br />

Gegensatz dazu die Situation<br />

der Bergarbeiter der privaten<br />

Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />

78<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013

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