Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt
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Serie<br />
Diese Kartoffelvielfalt ist im „Centro de las Papas“ <strong>in</strong> La Paz zu sehen<br />
Chuños – die gefriergetrockneten Kartoffeln<br />
Die Anden-Kulturen kannten schon sehr früh Konservierungstechniken und<br />
so auch das Verfahren zur Gefriertrocknung bestimmter Kartoffelsorten,<br />
um e<strong>in</strong>e ganzjährige Versorgung zu garantieren. Chuño ist e<strong>in</strong>e Bitter-<br />
Kartoffel. Die zuerst gekochten und dann gepellten Kartoffeln werden<br />
mit mehrfachem Frieren <strong>in</strong> der Nacht und Auftauen an der Sonne am<br />
Tag gefriergetrocknet. Dadurch verlieren sie stark an Gewicht und<br />
Volumen. Vor der letzten Trocknung wird mit den Füßen das letzte Wasser<br />
ausgequetscht. Sie s<strong>in</strong>d bis zu 4 Jahre, manchmal sogar bis zu 10 Jahre<br />
haltbar und werden durch E<strong>in</strong>weichen wieder essbar. Durch ihr leichtes<br />
Gewicht s<strong>in</strong>d sie ebenso mühelos für den Transport geeignet. Die Chuño-<br />
Knolle galt <strong>des</strong>halb früher auch als Tauschmittel und Handelsobjekt an der<br />
Küste. Ebenso war sie der Proviant der Anden-Heere.<br />
Nach wie vor ist die Kartoffel e<strong>in</strong>es der Hauptnahrungsmittel <strong>in</strong><br />
<strong>Bolivien</strong>. Hier im Hochland gibt es die weltweit größte Vielfalt mit vielen<br />
Hundert Sorten <strong>in</strong> unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die <strong>in</strong> fast<br />
ebenso vielen Varianten zubereitet werden.<br />
Andreas Motschmann<br />
Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />
66<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013