Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Serie
Mit der Kartoffel beschäftigen sich spezielle “Kartoffelhistoriker.” Die
Kartoffel stammt aus Peru und Bolivien und so wird das Gebiet des Titicaca-
Sees als das “Genzentrum” der Kartoffel bezeichnet. Die verschiedenen
Kulturen Südamerikas entwickelten jeweils eigene Bezeichnungen für
die Kartoffel - ein Zeichen für eine lange Anbautradition. Die These,
wonach die Kartoffel aus Chile stammt, wurde in den 1920er Jahren vom
russischen Botaniker Vavilov in Umlauf gebracht, um den Nationalstolz
der Chilenen zu stärken. Aus Chile stammen aber nur einige Züchtungen
von der Insel Chiloé, wo der südlichste Hafen der spanischen Besetzer war.
Charles Darwin konnte auf seiner Chile-Reise auf der Insel Chiloé 1832
/ 1837 keinen Kartoffelanbau finden. Trotzdem gibt es aktuell, zu Beginn
des 21. Jahrhunderts, immer wieder Streitigkeiten darüber, ob die Kartoffel
aus Peru, Chile oder Bolivien stammt. Doch ich denke, dass beide, Peru
und Bolivien, mit dem „Genzentrum“ am Titicaca-See dies in Anspruch
nehmen können.
Kartoffelernte in den Anden
Im Mai hofft man in Bolivien auf eine gute Ernte. An den Berghängen
leuchten goldgelbe Äckerchen, von weitem sehen sie aus so groß wie
Taschentücher. Wenn man mit dem Auto oder beim Wandern näher
heran kommt, taucht ein Heer von Männern und Frauen auf. Die
Rücken gebeugt, eingehüllt in eine Staubwolke, harkt und schaufelt
die Hundertschaft entlang der Höhenkurven. Die Äcker liegen auf dem
Altiplano oft an einem von tiefen Erosionsfurchen durchzogenen Abhang
Monatsblatt 1/2013
63 Der Bettler auf dem goldenen Thron