Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Serie
Soweit bekannt ist,
wurde der erste feldmäßige
Kartoffelanbau im Jahre
1647 von Bauern aus
Pilgramsreuth in der
Nähe von Hof in Franken
durchgeführt. Ein Bauer
soll dort während des
30-Jährigen Krieges die
ersten Saatkartoffeln,
welche er dann vermehrte,
von einem holländischen
Soldaten erhalten haben.
Die Ernte war ein großer Erfolg: Es wurden mehr als 500 Zentner Kartoffeln
in dem 400 Einwohner zählenden Dorf geerntet.
Ein entscheidender Auslöser für den Anbau waren die schweren
Hungersnöte im 18. Jahrhundert in Deutschland. Als Friedrich II.
1740 König wurde, herrschte gerade wieder ein Hungerwinter. Die
Dreifelderwirtschaft, die nach Winter- und Sommergetreide stets eine
Brache brauchte, war sehr krisenanfällig. Friedrichs ständige Kriegszüge
verschärften das Problem noch. Friedrich wollte ein dichter besiedeltes
Brandenburg, aber auf den sandigen Böden gab es zu wenig Nahrung. Also
ließ der König Kartoffeln verteilen, zunächst als Geschenke, versehen mit
einer Pflanzanweisung. Von ihrem Geschmack waren die Bauern anfangs
nicht begeistert.
“Die Dinger riechen nicht und schmecken nicht und nicht einmal
die Hunde mögen sie fressen”,
berichtete Joachim Nettelbeck, der in Kolberg eine öffentliche
Kartoffelvorführung miterlebte. Ein Runderlass vom 24. März 1756
verordnete den Kartoffel-Anbau. Bei Zuwiderhandlung drohten
Geldstrafen. Trotzdem lief das Programm nur allmählich an. Welche
Ernährungsrevolution in Deutschland seine Kartoffelpolitik anstieß,
hat Friedrich bis zu seinem Tod 1786 nicht mehr erlebt. Übrigens, in
dieser Zeit hatte man noch keinen einheitlichen Namen und sie wurden
mal Tartoffeln, mal Tartüffeln, Erdtoffeln, Cartoffeln oder Artoffeln
genannt.
Der Bettler auf dem goldenen Thron
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Monatsblatt 1/2013