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Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

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Aktuell<br />

möchte und was man studieren möchte. Warum die Wahl auf <strong>Bolivien</strong><br />

fiel ist oft dem Zufall überlassen worden, oder es war im Angebot der<br />

Entsendeorganisationen enthalten. Genaue Vorstellungen vom Land hatte<br />

niemand.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Frage zielte auf den Erwerb <strong>des</strong> Spanischen vor der<br />

Ausreise aus Deutschland oder Österreich ab. E<strong>in</strong>ige hatten schon<br />

Spanischkenntnisse aus der Schulzeit, andere wiederum haben „erst <strong>in</strong><br />

Sucre Spanisch gelernt“ (Rike). Ke<strong>in</strong>e/r der Freiwilligen hatte e<strong>in</strong>en<br />

zweisprachigen Familienh<strong>in</strong>tergrund, aber die meisten konnten vor ihrer<br />

Anreise schon e<strong>in</strong> paar Worte Spanisch. Im Alltag sprechen die jungen<br />

Leute Spanisch mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den Waisenhäusern und K<strong>in</strong>dergärten,<br />

<strong>in</strong> denen sie e<strong>in</strong>gesetzt s<strong>in</strong>d, und Deutsch mit ihren deutschen Freunden<br />

und Freund<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong>ige können auch ihr Englisch nutzen.<br />

Gearbeitet wird durchgehend von Montag bis Freitag. Oft wird der<br />

Arbeitstag noch zwischen zwei E<strong>in</strong>satzorten geteilt. So ist Rike zum<br />

Beispiel vormittags im K<strong>in</strong>dergarten und nachmittags im Waisenhaus<br />

tätig. Auf die Frage, was ihr oder ihm <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong> gefalle und was nicht,<br />

wird fast durchgehend das Wetter und das Essen als positiv bezeichnet. Die<br />

negativen Seiten s<strong>in</strong>d der Müll auf den Straßen und die oft rücksichtslosen<br />

Autofahrer.<br />

E<strong>in</strong>e etwas tiefer gehende Frage zielte auf die Wahrnehmung der<br />

Unterschiede zwischen Südamerika und Europa h<strong>in</strong>. Hier werden die<br />

große Differenzen <strong>in</strong> der Mentalität genannt. Lea formuliert es so, dass<br />

die Menschen <strong>in</strong> Südamerika mehr Zeit haben und wenn mal etwas<br />

nicht funktionieren sollte, kann man es auch noch zu e<strong>in</strong>em späteren<br />

Zeitpunkt erledigen. Sie erklärt sich das so: Europa charakterisiert<br />

sich schon sehr lange durch Modernisierung und Wachstum. So ist der<br />

Kapitalismus immer stärker geworden, welcher hier eher abgelehnt<br />

wird. Durch die Fortschrittlichkeit <strong>in</strong> Europa denken die Menschen sehr<br />

kritisch, unabhängig und pragmatisch. Außerdem s<strong>in</strong>d die Menschen<br />

neugierig, wollen sehr viel wissen und immer Neues lernen. Dieses<br />

Interesse an Weltgeschichte und Weltpolitik spüre ich hier <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong><br />

sehr selten.<br />

Auf die Frage h<strong>in</strong>, was nach dem Auslandsaufenthalt kommt, antworten<br />

alle, dass sie zum Studieren nach Deutschland zurückkehren werden und<br />

hoffen, irgendwann wieder nach <strong>Bolivien</strong> zu kommen.<br />

Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />

56<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013

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