Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt
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Aktuell<br />
„Am zweiten Tag <strong>in</strong> Sucre hat sich me<strong>in</strong><br />
Leben total verändert“<br />
– Junge Deutsche <strong>in</strong> Sucre<br />
Am Anfang stand der Wunsch me<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong>nen, im Unterricht das<br />
heute gesprochene Deutsch zu vermitteln. Ich sollte die Student<strong>in</strong>nen<br />
motivieren, selbst Gespräche <strong>in</strong> deutscher Sprache durchzuführen. Doch<br />
wie sollte das ablaufen?<br />
Ich lud also junge deutsche „Weltwärts“-Freiwillige zu e<strong>in</strong>em Sem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong> die Universität e<strong>in</strong>. Die erste E<strong>in</strong>ladung jedoch brachte nicht gleich<br />
den großen Erfolg. Die Studenten waren zu zurückhaltend, so dass ke<strong>in</strong><br />
flüssiges Gespräch, geschweige denn e<strong>in</strong>es über mögliche Kultur- und<br />
Mentalitätsunterschiede, zustande kam. Also bereitete ich für das nächste<br />
Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>en Fragebogen mit 20 Fragen vor, die wir erst e<strong>in</strong>mal übten. In<br />
der folgenden Stunde bat ich die jungen Deutschen, langsamer zu reden<br />
und unbekannte Wörter an die Tafel zu schreiben. Die Fragerunde verlief<br />
dennoch sehr zäh.<br />
Schließich wurden aber doch über zwanzig Interviews durchgeführt.<br />
Zu der Gruppe der „voluntarios“ kam e<strong>in</strong>e weitere Gruppe von Deutschen<br />
und Österreichern, bestehend aus Personen mit <strong>in</strong>ternationaler Berufs- und<br />
Lebenserfahrung, h<strong>in</strong>zu. Durch private Nachfragen im Anschluss an die<br />
Interviews habe ich selbst noch Informationen zu Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong><br />
und Wahrnehmungen von Kulturunterschieden erhoben. Die Ergebnisse<br />
möchte ich im Folgenden kurz darstellen:<br />
Gruppe I: Die „voluntarios“<br />
Auf die erste Frage zur Anreise und nach der Ortswahl „Sucre“ gaben<br />
die „voluntarios“ meist e<strong>in</strong>e kurze Reisebeschreibung mit den ersten<br />
Schwierigkeiten als Antwort. Da es ke<strong>in</strong>e direkte Verb<strong>in</strong>dung von Europa<br />
nach Sucre gibt, erfolgt der letzte Teil der Reise per Bus „Ich kam nach<br />
<strong>Bolivien</strong> mit dem Flugzeug, danach mit dem Bus nach Sucre – das<br />
war schlecht; ich war e<strong>in</strong>e Woche krank und schwer verkühlt, weil das<br />
Busfenster nicht zu schließen war“, so der Bericht von Lea.<br />
Der Grund für das Auslandsjahr ist oft der Stress nach vielen Jahren<br />
Schule und den Abschlussklausuren. Danach will man nicht gleich weiter<br />
zur Universität gehen, sondern sich bewusst machen, was man für sich<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013<br />
55 Der Bettler auf dem goldenen Thron