Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt
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Titel<br />
neuer Lagerstätten getätigt. Die Kooperativen und die Comuneros arbeiten<br />
nur die altbekannten Lagerstätten zum wiederholten Mal durch. Aber auch<br />
die Universitäten s<strong>in</strong>d ausgeblutet: Fächer wie Geologie, M<strong>in</strong>eralogie<br />
und Metallurgie, die mal e<strong>in</strong> sehr gutes <strong>in</strong>ternationales Niveau hatten,<br />
laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Gute Lehrkräfte wandern nach<br />
Chile und Peru ab. Dies hängt mit der Gehaltspolitik zusammen. In Chile<br />
verdient e<strong>in</strong> junger Geologe mit nur 3 Jahren Praxiserfahrung 6.000 US<br />
Dollar im Monat. Dies ist e<strong>in</strong> wirkungsvoller Anreiz vor allem für junge<br />
Leute. Wir benötigen aber diese Fachkräfte und diese kritischen Stimmen<br />
zur Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Bergbaus</strong>. Weiterh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e langfristig orientierte<br />
Politik vonnöten. E<strong>in</strong>e kurzfristige Politik und ke<strong>in</strong>e Visionen s<strong>in</strong>d tödlich<br />
für den Bergbau.<br />
CM: Warum läuft das so? Auch <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong> kennt man doch das<br />
Sprichwort “Kühe, die man melken will, br<strong>in</strong>gt man nicht um!” Warum<br />
wird dann aber die „Bergbaukuh“ so schlecht behandelt, dass sie vor sich<br />
h<strong>in</strong>siecht?<br />
OK: <strong>Bolivien</strong> verfolgt derzeit e<strong>in</strong>e andere Wirtschaftspolitik. Die<br />
Regierung glaubt, dass der Sozialismus die bessere Lösung sei. Die<br />
schlechten Erfahrungen zum Beispiel <strong>in</strong> der DDR oder der Sowjetunion<br />
werden nicht zur Kenntnis genommen. Dass die entwickelten<br />
Volkswirtschaften erfolgreich die Marktmechanismen anwenden, wird<br />
nicht so wahrgenommen. Moderner Bergbau ist hoch technifiziert<br />
und bed<strong>in</strong>gt große Investitionen. Das funktioniert ohne Privatkapital<br />
nicht und die Investoren haben zunehmend das Vertrauen <strong>in</strong> <strong>Bolivien</strong>s<br />
Wirtschaftspolitik verloren.<br />
Von nichts kommt nichts: ohne Investitionen ke<strong>in</strong>e Bergbaurendite!<br />
Das Interview führte Claudia Maennl<strong>in</strong>g<br />
Was ist EITI?<br />
Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung <strong>in</strong> Johannesburg<br />
2002 wurde die Initiative zur Verbesserung der Transparenz <strong>in</strong> der<br />
Rohstoff<strong>in</strong>dustrie (Extractive Industries Transparency Initiative, EITI) mit<br />
Sitz <strong>in</strong> Oslo <strong>in</strong>s Leben gerufen. Grundlage dafür bildete der im selben Jahr<br />
verabschiedete G8-Afrika-Aktionsplan.<br />
Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />
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<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013