30.12.2013 Aufrufe

Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Titel<br />

3) E<strong>in</strong> weiteres Problem, das im Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er zukünftigen<br />

Lithiumgew<strong>in</strong>nung nicht aus den Augen verloren werden sollte, ist der hohe<br />

Magnesiumgehalt <strong>in</strong> der Salzlösung <strong>des</strong> Salar de Uyuni. Da Magnesium<br />

sich chemisch sehr ähnlich wie Lithium verhält, ist e<strong>in</strong>e Abtrennung von<br />

Lithium und Magnesium äußerst schwierig. Im Salar de Atacama beträgt<br />

das natürliche Verhältnis von Lithium zu Magnesium etwa 1:1. Zudem ist<br />

das Lithium zu Magnesium Verhältnis <strong>in</strong> der Sole <strong>des</strong> Salar de Uyuni etwa<br />

1:20, d.h. die Sole enthält zwanzig Mal soviel Magnesium wie Lithium.<br />

Das bedeutet, dass der Aufbereitungsprozess, der <strong>in</strong> Chile angewendet<br />

wird, wo das Lithium zu Magnesium Verhältnis weniger extrem ist, <strong>in</strong><br />

<strong>Bolivien</strong> ebenfalls nicht funktioniert und auch hier e<strong>in</strong>e neue Technologie<br />

entwickelt werden muss.<br />

Zur Gew<strong>in</strong>nung von re<strong>in</strong>em Lithiumcarbonat wurde an der Universidad<br />

Autónoma Tomás Frías e<strong>in</strong>e chemisch-technische Versuchsanlage<br />

(Technikum) nach Plänen der TU Bergakademie Freiberg gebaut, die zu<br />

gleichen Teilen von beiden Universitäten f<strong>in</strong>anziert wurde. Hier wird Sulfat<br />

und Magnesium aus der zuvor aufkonzentrierten Salzlauge durch e<strong>in</strong> an<br />

der TU Bergakademie Freiberg von Prof. W. Voigt entwickeltes Verfahren<br />

von sequentieller Kristallisation und Ausfällung abgetrennt.<br />

Erfolge und Widrigkeiten der Forschungsarbeiten<br />

Trotz langwieriger, Kräfte zehrender Entwicklungs- und Baumaßnahmen<br />

wurde im September 2010 das Technikum zur Lithiumcarbonatgew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er feierlichen Zeremonie an der Universidad Autonoma Tómas<br />

Frías <strong>in</strong> Potosí e<strong>in</strong>geweiht. Erste Versuche hatten gezeigt, dass mit<br />

Hilfe <strong>des</strong> oben genannten Aufbereitungsverfahrens e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>heit <strong>des</strong><br />

Lithiumcarbonates von etwa 90% erreicht werden kann. Dennoch s<strong>in</strong>d<br />

weiter Optimierungsschritte dr<strong>in</strong>gend notwendig, um e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational<br />

verkaufbares Produkt zu erzielen.<br />

Leider kam es unmittelbar nach der Eröffnung <strong>des</strong> Technikums zu<br />

Machtstreitigkeiten um die Leitung der Versuchsanlage, die letztendlich zur<br />

vollständigen Stilllegung sämtlicher Forschungsarbeiten führten. Bis heute<br />

wurden die Arbeiten im Technikum nicht wieder aufgenommen. Dies hatte<br />

ebenso Konsequenzen auf die Weiterentwicklung der Kegeltechnologie,<br />

die eng mit der Gew<strong>in</strong>nung von Lithiumcarbonat verbunden ist.<br />

Lediglich die Forschungsarbeiten zur Erkundung der hydrogeologischen<br />

Verhältnisse <strong>des</strong> Salar de Uyuni konnten <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

Der Bettler auf dem goldenen Thron<br />

32<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!