Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt
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Titel<br />
Tempo <strong>des</strong> Wachsens e<strong>in</strong>es F<strong>in</strong>dernagels) bis zu mehreren dm pro Jahr<br />
(wachsende Haare).<br />
Die zentralen Anden - und somit <strong>Bolivien</strong> - liegen am westlichen Rand<br />
der südamerikanischen Platte, die sich <strong>in</strong> westlicher Richtung bewegt.<br />
Weiter im Westen bewegt sich die ozeanische Nazca-Platte <strong>in</strong> östlicher<br />
Richtung auf Südamerika zu. An der Kollisionsstelle beider Platten entlang<br />
der südamerikanischen Westküste wird nun die schwerere ozeanische<br />
Platte unter die leichtere kont<strong>in</strong>entale Platte Südamerikas unterschoben.<br />
Dort, wo die pazifische Platte auf Südamerika trifft wird sie nach unten<br />
gedrängt, es entsteht e<strong>in</strong> Tiefseegraben (trench), der vor Chile bis zu 8000<br />
m Tiefe erreicht. Die gesamte Platte wird nun im Laufe der Zeit immer<br />
weiter <strong>in</strong> das Erd<strong>in</strong>nere unter die kont<strong>in</strong>entale Platte geschoben, dieser Prozess<br />
wird „Subduktion“ genannt. Wenn die subduzierte Platte <strong>in</strong> Tiefen<br />
von 600 bis 700 km abs<strong>in</strong>kt wird diese durch die dort herrschende hohe<br />
Temperatur und den Druck aufgeschmolzen. Hierbei entsteht Magma, das<br />
nach oben h<strong>in</strong> aufsteigt. Auf dem Weg nach oben stößt das Magma gegen<br />
die Unterseite der südamerikanischn Platte, diese wird dadurch zerbrochen,<br />
teilweise aufgeschmolzen und völlig verändert. Übrigens konnte<br />
diese abtauchende ozeanische Platte erst 1996 zum ersten Mal im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternationalen Forschungsprogramms unter Leitung der Geoforschungszentrums<br />
<strong>in</strong> Potsdam mit geophysikalischen Methoden zweifelsfrei<br />
nachgewiesen und gemessen werden.<br />
Das Magma steigt weiter auf und bildet an der Erdoberfläche<br />
zahlreiche Vulkane, die <strong>in</strong> Ketten parallel zum Kont<strong>in</strong>entalrand bzw.<br />
Tiefseegraben verlaufen. Diese Vulkankette verläuft recht genau auf der<br />
Staatsgrenze zwischen <strong>Bolivien</strong> und Chile und bildet die höchsten Gipfel<br />
der Westkordillere, die bekannten Vulkane Sajama, Par<strong>in</strong>acota, Pomerape<br />
und viele andere s<strong>in</strong>d Teil dieser Vulkankette bzw. dieses magmatischen<br />
Bogens. E<strong>in</strong>mal an die Erdoberfläche gebracht, beg<strong>in</strong>nt die Erosion an den<br />
Bergen zu arbeiten, das Material wird abgetragen und wieder <strong>in</strong> Richtung<br />
Meer transportiert. Es entsteht e<strong>in</strong> Kreislauf <strong>des</strong> Massentransports, da<br />
dieses Material dann wieder verschluckt wird und Millionen Jahre später<br />
wieder über die Vulkane zur Oberfläche gebracht wird.<br />
Diese Prozesse halten viele Millionen Jahre an, durch die<br />
Massenbewegungen und Stoffumwandlung kommt es dabei im Lauf der<br />
Zeit zu Anreicherungen ganz bestimmter Elemente, die sich dann je nach<br />
den Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen und dem chemischen Verhalten der Stoffe <strong>in</strong><br />
<strong>Monatsblatt</strong> 1/2013<br />
11 Der Bettler auf dem goldenen Thron