Kapitel 13 Spieltheorie und Wettbewerbs- strategie Spieltheorie und ...
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Themen in diesem <strong>Kapitel</strong><br />
<strong>Kapitel</strong> <strong>13</strong><br />
<strong>Spieltheorie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wettbewerbs</strong><strong>strategie</strong><br />
• Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
• Dominante Strategien<br />
• Nash-Gleichgewicht<br />
• Wiederholte Spiele<br />
Themen in diesem <strong>Kapitel</strong><br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
• Sequenzielle Spiele<br />
• Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
• Eintrittsabschreckung<br />
• Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
• Auktionen<br />
• “Wenn ich glaube, dass sich meine<br />
Wettbewerber rational verhalten <strong>und</strong> so<br />
agieren, dass ihre eigenen Gewinne<br />
maximiert werden, wie sollte ich bei<br />
meinen eigenen gewinnmaximierenden<br />
Entscheidungen deren Verhalten<br />
berücksichtigen?”<br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
• Nichtkooperative <strong>und</strong> kooperative Spiele<br />
• Kooperative Spiele<br />
Die Spieler handeln bindende Verträge aus, auf<br />
deren Basis sie gemeinsame Strategien<br />
entwickeln können.<br />
• Beispiel: Käufer <strong>und</strong> Verkäufer handeln den Preis<br />
eines Gutes oder einer Dienstleistung oder ein Joint<br />
Venture beider Unternehmen aus (d.h. Microsoft <strong>und</strong><br />
Apple).<br />
• Bindende Verträge sind möglich.<br />
• Nichtkooperative <strong>und</strong> kooperative Spiele<br />
• Nichtkooperative Spiele<br />
Aushandeln <strong>und</strong> Durchsetzen eines bindenden<br />
Vertrages sind nicht möglich<br />
• Beispiel: Zwei konkurrierende Unternehmen<br />
berücksichtigen das wahrscheinliche Verhalten der<br />
jeweils anderen Partei, wenn sie den Preis <strong>und</strong> die<br />
Werbe<strong>strategie</strong> zur Eroberung eines Marktanteils<br />
festsetzen.<br />
• Bindende Verträge sind nicht möglich.
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
• Nichtkooperative <strong>und</strong> kooperative<br />
Spiele<br />
• “Die Strategiegestaltung beruht auf dem<br />
Verständnis des Standpunkts des Gegners<br />
<strong>und</strong> (unter der Annahme, dass dieser<br />
rational handelt) auf der Ableitung seiner<br />
wahrscheinlichen Reaktion auf die eigenen<br />
Handlungen.”<br />
• Ein Beispiel: Wie kauft man eine<br />
Dollarnote?<br />
1) Versteigerung einer Dollarnote<br />
2) Der Meistbietende erhält die<br />
Dollarnote für den gebotenen Betrag.<br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
<strong>13</strong>.1 Spiele <strong>und</strong> strategische Entscheidungen<br />
• Ein Beispiel<br />
3) Der Bieter, der das zweithöchste<br />
Gebot abgegeben hat, muss<br />
ebenfalls den von ihm gebotenen<br />
Betrag zahlen.<br />
4) Wie viel würden Sie für einen Dollar<br />
bieten?<br />
• Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
• Unternehmen A: der Käufer<br />
• Unternehmen T: das Übernahmeziel<br />
• A bietet Bargeld für die gesamten Aktien<br />
von Unternehmen T.<br />
• Welcher Preis sollte geboten werden?<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
• Szenario:<br />
• Der Wert von T hängt vom Ergebnis eines<br />
gegenwärtig durchgeführten<br />
Ölförderungsprojekts ab.<br />
Je nach Bef<strong>und</strong> können kann der Wert<br />
der Aktie zwischen 0 <strong>und</strong> €100/Aktie<br />
liegen.<br />
Alle Werte sind gleich wahrscheinlich.<br />
• Szenario<br />
• Der Wert von T wird unter dem Management von<br />
A um 50% ansteigen.<br />
• A muss sein Angebot abgeben, bevor das<br />
Ergebnis des Ölprojekts bekannt wird.<br />
• T wird sich bis zu dem Zeitpunkt, an dem T das<br />
Ergebnis bekannt wird, weder für eine Annahme<br />
noch für ein Ablehnung des Angebots<br />
entscheiden, sondern erst danach.<br />
• Wie hoch sollte das Angebot von A sein?
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
<strong>13</strong>.2 Dominante Strategien<br />
• Antwort: später!<br />
• Dominante Strategien<br />
• Strategie, die, unabhängig von den Handlungen<br />
des Gegners, immer optimal ist.<br />
• Ein Beispiel<br />
A & B verkaufen konkurrierende Produkte.<br />
Sie müssen entscheiden, ob Werbekampagnen<br />
durchgeführt werden sollen.<br />
Auszahlungsmatrix für ein Werbungsspiel<br />
Auszahlungsmatrix für ein Werbungsspiel<br />
Unternehmen B keine<br />
Werbung<br />
Werbung<br />
• Bemerkungen<br />
Werbung<br />
Unternehmen A<br />
keine<br />
Werbung<br />
10, 5 15, 0<br />
6, 8<br />
10, 2<br />
• A: unabhängig<br />
von B, ist<br />
Werbung<br />
optimal.<br />
• B: unabhängig<br />
von A, ist<br />
Werbung<br />
optimal.<br />
Werbung<br />
Unternehmen A<br />
keine<br />
Werbung<br />
Werbung<br />
Unternehmen keine B<br />
Werbung<br />
10, 5 15, 0<br />
6, 8<br />
10, 2<br />
Auszahlungsmatrix für ein Werbungsspiel<br />
<strong>13</strong>.2 Dominante Strategien<br />
• Bemerkungen<br />
• Die dominante<br />
Strategie für A & B<br />
besteht darin, zu<br />
werben.<br />
• Unabhängig davon,<br />
was der andere<br />
Spieler tut.<br />
• Gleichgewicht in<br />
dominanten<br />
Strategien.<br />
Werbung<br />
Unternehmen A<br />
keine<br />
Werbung<br />
Werbung<br />
Unternehmen keine B<br />
Werbung<br />
10, 5 15, 0<br />
6, 8<br />
10, 2<br />
• Spiel ohne dominante Strategie<br />
• Die optimale Entscheidung eines Spielers<br />
ohne dominante Strategie hängt davon ab,<br />
was der andere Spieler tut.
Modifiziertes Werbungsspiel<br />
Modifiziertes Werbungsspiel<br />
Werbung<br />
Unternehmen A<br />
keine<br />
Werbung<br />
Unternehmen B<br />
keine<br />
Werbung<br />
Werbung<br />
10, 5 15, 0<br />
6, 8<br />
20, 2<br />
• Bemerkungen<br />
• A: Keine dominante<br />
Strategie, Strategie<br />
hängt davon ab,<br />
was B tut.<br />
• B: Werbung<br />
• Frage<br />
• Was sollte A tun?<br />
(Hinweis:<br />
Berücksichtigen Sie<br />
die Entscheidung<br />
von B.)<br />
Werbung<br />
Unternehmen A<br />
keine<br />
Werbung<br />
Unternehmen B<br />
keine<br />
Werbung Werbung<br />
10, 5 15, 0<br />
6, 8<br />
20, 2<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
• Dominante Strategien<br />
• “Ich tue das Beste, unabhängig davon, was<br />
Du tust.”<br />
• “Du tust das Beste, unabhängig von dem,<br />
was ich tue.”<br />
• Nash-Gleichgewicht<br />
• “Ich tue das Beste, was ich kann, unter<br />
Berücksichtigung dessen, was du tust.”<br />
• “Du tust, unter Berücksichtigung dessen,<br />
was ich tue, das Beste, was Du tun<br />
kannst.”<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
• Definition: Nash-Gleichgewicht<br />
• Ein Nash-Gleichgewicht ist ein<br />
Strategienpaar (Strategien-N-Tupel), bei<br />
dem es sich für keinen Spieler auszahlt,<br />
einseitig (alleine) von seiner Strategie<br />
abzuweichen.<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
Die Frage der Produktwahl<br />
• Beispiele mit einem Nash-Gleichgewicht<br />
• Zwei Unternehmen, die Frühstücksflocken herstellen<br />
• Ein Markt für einen Produzenten von knusprigen<br />
Frühstücksflocken<br />
• Ein Markt für einen Produzenten von süßen<br />
Frühstücksflocken<br />
• Jedes Unternehmen verfügt nur über die finanziellen<br />
Mittel, um ein neues Produkt auf den Markt zu bringen.<br />
• Sie handeln nichtkooperativ
Die Frage der Produktwahl<br />
Die Frage der Produktwahl<br />
Knusprig<br />
Unternehmen 1<br />
Unternehmen 2<br />
Knusprig<br />
Süß<br />
-5, -5 10, 10<br />
• Beachte<br />
• Es gibt hier<br />
zwei Nash-<br />
Gleichgewichte:<br />
• (süß,knusprig)<br />
• (knusprig,süß)<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Knusprig<br />
Unternehmen 2<br />
Knusprig Süß<br />
-5, -5 10, 10<br />
Süß<br />
10, 10<br />
-5, -5<br />
Süß<br />
10, 10<br />
-5, -5<br />
Das Standort-Spiel am Strand<br />
• Szenario<br />
• Zwei Konkurrenten, Y <strong>und</strong> C, verkaufen<br />
Erfrischungsgetränke.<br />
• Der Strand ist 200 Meter lang.<br />
• Die Sonnenanbeter verteilen sich gleichmäßig<br />
über die gesamte Länge des Strandes.<br />
• Preis von Y = Preis von C<br />
• Die Konsumenten kaufen beim nächstgelegenen<br />
Verkäufer.<br />
Das Standort-Spiel am Strand<br />
Ozean<br />
C<br />
Y<br />
0 B Strand A 200 Meter<br />
Welchen Standort werden die<br />
Konkurrenten wählen (d.h. wo<br />
befindet sich das Nash-<br />
Gleichgewicht)?<br />
Das Standort-Spiel am Strand<br />
Das Standort-Spiel am Strand<br />
Ozean<br />
C<br />
Y<br />
Y<br />
Ozean<br />
C<br />
0 B Strand A 200 Meter<br />
0 B Strand A 200 Meter<br />
2) Beispiele für Entscheidungsprobleme<br />
dieser Art umfassen folgende:<br />
• Standortwahl für Tankstellen<br />
• Präsidentschaftswahlen<br />
Achtung: Ergebnis ändert sich, wenn die Wegekosten<br />
überproportional steigen:<br />
Dann gehen die Firmen an den Rand des Strandes,<br />
weil sie dann die höchsten Preise durchsetzen<br />
können. (Ergebnis schwieriger herzuleiten)
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
• Maximin-Strategien<br />
• Szenario<br />
Zwei Unternehmen konkurrieren durch den<br />
Verkauf von Verschlüsselungssoftware.<br />
Sie verwenden beide den gleichen<br />
Verschlüsselungscode (mit Hilfe der Software<br />
des einen Unternehmens verschlüsselte<br />
Dateien können mit der anderen Software<br />
gelesen werden – Vorteil für den<br />
Konsumenten).<br />
• Maximin-Strategien<br />
• Szenario<br />
Unternehmen 1 verfügt über einen viel<br />
größeren Marktanteil als Unternehmen<br />
2.<br />
Beide erwägen, in einen neuen<br />
Verschlüsselungscode zu investieren.<br />
Maximin-Strategie<br />
Maximin-Strategie<br />
Keine Investition<br />
Unternehmen 1<br />
Investition<br />
Unternehmen 2<br />
Keine Investition Investition<br />
0, 0 -10, 10<br />
-100, 0 20, 10<br />
• Bemerkungen<br />
• Dominante<br />
Strategie für<br />
Unternehmen 2:<br />
Investition<br />
• Nash-Gleichgewicht<br />
Unternehmen 1:<br />
Investition<br />
Unternehmen 2:<br />
Investition<br />
Keine<br />
Investition<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Investition<br />
Keine Investition<br />
Unternehmen 2<br />
Investition<br />
0, 0 -10, 10<br />
-100, 0<br />
20, 10<br />
Maximin-Strategie<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
• Bemerkungen<br />
• Investiert<br />
Unternehmen 2<br />
nicht, entstehen<br />
Unternehmen 1<br />
beträchtliche<br />
Verluste.<br />
• Unternehmen 1<br />
könnte “Keine<br />
Investition” wählen<br />
Minimierung der<br />
Verluste auf 10<br />
--Maximin-<br />
Strategie<br />
Keine<br />
Investition<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Investition<br />
Unternehmen 2<br />
Keine Investition<br />
Investition<br />
0, 0 -10, 10<br />
-100, 0<br />
20, 10<br />
Maximin-Strategie<br />
• Verhalten sich beide Unternehmen<br />
rational <strong>und</strong> sind gut informiert:<br />
• investieren beide Unternehmen<br />
• Nash-Gleichgewicht
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
Das Gefangenendilemma<br />
Maximin-Strategie<br />
• Betrachten wir Folgendes:<br />
• Verhält sich Spieler 2 nicht rational oder ist nicht<br />
vollständig informiert:<br />
besteht die Maximin-Strategie von<br />
Unternehmen 1 darin, nicht zu investieren.<br />
Die Maximin-Strategie von Unternehmen 2<br />
besteht darin, zu investieren.<br />
Weiß 1, dass 2 eine Maximin-Strategie<br />
einsetzt, würde 1 die Investition tätigen.<br />
Gesteht<br />
Gefangener A<br />
Gesteht<br />
nicht<br />
Gefangener B<br />
Gesteht Gesteht nicht<br />
-5, -5 -1, -10<br />
-10, -1 -2, -2<br />
Das Gefangenendilemma<br />
<strong>13</strong>.3 Nash-Gleichgewicht<br />
• Was ist:<br />
• die dominante<br />
Strategie?<br />
• das Nash-<br />
Gleichgewicht?<br />
• die Maximin-<br />
Lösung?<br />
Gesteht<br />
Gefangener A<br />
Gesteht<br />
nicht<br />
Gefangener B<br />
Gesteht Gesteht nicht<br />
-5, -5 -1, -10<br />
-10, -1 -2, -2<br />
Gemischte Strategien<br />
• Reine Strategie<br />
• Der Spieler trifft eine ganz bestimmte<br />
Entscheidung.<br />
• Gemischte Strategie<br />
• Der Spieler trifft eine zufällige Entscheidung<br />
zwischen zwei oder mehr möglichen<br />
Handlungsmöglichkeiten, ausgehend von einer<br />
Menge ausgewählter Wahrscheinlichkeiten.<br />
Das Münzspiel<br />
Das Münzspiel<br />
Spieler A<br />
Kopf<br />
Zahl<br />
Spieler B<br />
Kopf<br />
Zahl<br />
1, -1 -1, 1<br />
-1, 1 1, -1<br />
• Bemerkungen<br />
• Reine Strategie:<br />
Kein Nash-<br />
Gleichgewicht<br />
• Gemischte<br />
Strategie: wähle<br />
Kopf bzw. Zahl mit<br />
Wkeit 50:50.<br />
• Würde ein<br />
Unternehmen den<br />
Preis auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage einer<br />
zufälligen<br />
Entscheidung<br />
festlegen?<br />
Kopf<br />
Spieler A<br />
Zahl<br />
Spieler B<br />
Kopf Zahl<br />
1, -1 -1, 1<br />
-1, 1 1, -1
Elfmeterschießen<br />
Der Geschlechterkampf<br />
Elfmeter-<br />
Schütze<br />
Linke Ecke Rechte Ecke<br />
Fußball<br />
Sie<br />
Oper<br />
Torwart<br />
Linke<br />
Ecke<br />
1, 0 0, 1<br />
Er<br />
Fußball<br />
2,1 0,0<br />
Rechte<br />
Ecke<br />
0, 1<br />
1, 0<br />
Oper<br />
0,0<br />
1,2<br />
Der Geschlechterkampf<br />
<strong>13</strong>.4 Wiederholte Spiele<br />
• Reine Strategie<br />
• Beide sehen<br />
Fußball.<br />
• Beide sehen die<br />
Oper.<br />
• Gemischte<br />
Strategie<br />
• Jim wählt Fußball<br />
mit W.keit 2/3<br />
• Joan wählt Fußball<br />
mit W.keit 1/3.<br />
Jim<br />
Wrestling<br />
Oper<br />
Joan<br />
Wrestling Oper<br />
2,1 0,0<br />
0,0<br />
1,2<br />
• Oligopolistische Unternehmen spielen<br />
wiederholte Spiele.<br />
• Mit jeder Wiederholung des<br />
Gefangenendilemmas können die<br />
Unternehmen einen Ruf im Hinblick auf<br />
ihr Verhalten entwickeln <strong>und</strong> das<br />
Verhalten ihrer Konkurrenten studieren.<br />
Ein Preisbildungsproblem<br />
Ein Preisbildungsproblem<br />
Unternehmen 2<br />
Geringer Preis Hoher Preis<br />
• Nicht-wiederholtes<br />
Spiel<br />
Unternehmen 2<br />
Geringer Preis<br />
Unternehmen 1<br />
Hoher Preis<br />
10, 10 100, -50<br />
-50, 100 50, 50<br />
• Die Strategie ist<br />
Gering 1 , Gering 2<br />
• Wiederholtes Spiel<br />
• Eine Tit-for-tat<br />
Strategie ist die<br />
rentabelste.<br />
Geringer Preis<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Hoher Preis<br />
Geringer Preis Hoher Preis<br />
10, 10 100, -50<br />
-50, 100 50, 50
<strong>13</strong>.4 Wiederholte Spiele<br />
<strong>13</strong>.4 Wiederholte Spiele<br />
• Schlussfolgerung:<br />
• Bei einem wiederholten Spiel:<br />
kann das Gefangenendilemma ein<br />
kooperatives Ergebnis mit einer Titfor-Tat<br />
Strategie haben.<br />
• Schlussfolgerung:<br />
• Dies geschieht am wahrscheinlichsten<br />
auf einem Markt mit:<br />
wenigen Unternehmen<br />
stabiler Nachfrage<br />
stabilen Kosten<br />
<strong>13</strong>.4 Wiederholte Spiele<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
• Schlussfolgerung<br />
• Selbst im besten Fall ist die Kooperation<br />
schwierig, da sich diese Faktoren<br />
langfristig verändern können.<br />
• Die Spieler handeln abwechselnd.<br />
• Die Spieler müssen mögliche<br />
Handlungen <strong>und</strong> rationale Reaktionen<br />
jedes Spielers durchdenken.<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
• Beispiele<br />
• Reaktion auf die Werbekampagne eines<br />
Wettbewerbers<br />
• Entscheidung über den Eintritt in einen<br />
Markt<br />
• Reaktion auf neue gesetzliche Regelungen<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
Die extensive Form eines Spiels<br />
• Szenario<br />
• Zwei neue (süße, knusprige)<br />
Getreideflocken<br />
• Nur erfolgreich, wenn jedes Unternehmen<br />
eine Sorte Frühstücksflocken herstellt.<br />
• Die süße Sorte wird sich besser verkaufen.<br />
• Bei nur bei einem Produzenten rentabel.
Frage der modifizierten Produktwahl<br />
Frage der modifizierten Produktwahl<br />
Knusprig<br />
Unternehmen 1<br />
Süß<br />
Unternehmen 2<br />
Knusprig<br />
Süß<br />
-5, -5 10, 20<br />
20, 10 -5, -5<br />
• Frage<br />
• Wie gestaltet sich<br />
das<br />
wahrscheinliche<br />
Ergebnis, wenn<br />
beide ihre<br />
Entscheidungen<br />
unabhängig,<br />
gleichzeitig <strong>und</strong><br />
ohne Kenntnis der<br />
Absichten des<br />
jeweils anderen<br />
treffen?<br />
Knusprig<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Süß<br />
Unternehmen<br />
2<br />
Knusprig Süß<br />
-5, -5 10, 20<br />
20, 10<br />
-5, -5<br />
Frage der modifizierten Produktwahl<br />
Die extensive Form eines Spiels<br />
• Nehmen wir an, das Unternehmen 1<br />
bringt seine neuen Frühstücksflocken<br />
als erster auf den Markt (ein<br />
sequenzielles Spiel).<br />
• Frage<br />
• Wie wird sich das Ergebnis dieses Spiels<br />
gestalten?<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
Die extensive Form eines Spiels<br />
• Die extensive Form eines Spiels<br />
• unter Verwendung eines<br />
Entscheidungsbaums<br />
geht vom besten Ergebnis für<br />
Unternehmen 1 rückwärts.<br />
Produktwahlspiel in extensiver Form<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
• Der Vorteil des ersten Zuges<br />
Unternehmen<br />
1<br />
Knusprig<br />
Süß<br />
Unternehmen<br />
2<br />
Unternehmen<br />
2<br />
Knusprig<br />
Süß<br />
Knusprig<br />
Süß<br />
-5, -5<br />
10, 20<br />
20, 10<br />
-5, -5<br />
• In diesem Produktwahlspiel hat derjenige,<br />
der zuerst handelt, einen klaren Vorteil.
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
• Vorsicht: Des erster Zug kann auch ein<br />
Nachteil sein:<br />
• Beispiel 1: Wenn man sich auf einen Preis<br />
festlegen muss, ist derjenige, der sich<br />
zuerst festlegt im Nachteil. Wer als zweiter<br />
entscheidet, kann den ersten Preis<br />
unterbieten.<br />
• Des erster Zug kann auch ein Nachteil<br />
sein:<br />
• Beispiel 2: Elfmeterschütze <strong>und</strong> Torwart<br />
Wenn der Torwart zu früh in eine Ecke<br />
springt, schießt der Torwart in die andere.<br />
Wenn der Schütze zu früh zeigt, wo er<br />
hinschießt, springt der Torwart in dieselbe<br />
Ecke.<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
• Des erster Zug kann auch ein Nachteil<br />
sein:<br />
• Beispiel 3: Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
(F&E) <strong>und</strong> Imitation<br />
Das innovative Firma hat hohe<br />
Entwicklungskosten.<br />
Die zurückhaltende Firma kann warten <strong>und</strong><br />
das Produkt zu geringeren Kosten ähnlich<br />
imitieren.<br />
• Des erster Zug kann auch ein Nachteil sein:<br />
• Beispiel 4: Schumi vs. Alonso:<br />
Wenn Schumi weiß, wann Alonso tankt, füllt er<br />
etwas mehr Benzin ein, um drei schnelle R<strong>und</strong>en<br />
zu fahren:<br />
Alonso denkt genauso. => Beide wollen immer<br />
etwas später als der andere tanken.<br />
Wenn der eine aber zu spät tankt (R<strong>und</strong>e 40/60), ist<br />
es wiederum vorteilhafter, wesentlich eher zu<br />
tanken (R<strong>und</strong> 30/40).<br />
<strong>13</strong>.5 Sequenzielle Spiele<br />
Wahl des Produktionsniveaus<br />
• Des erster Zug kann auch ein Nachteil<br />
sein:<br />
• Beispiel 4: Schumi vs. Alonso:<br />
7,5<br />
Unternehmen 2<br />
7,5 10 15<br />
112, 112 94, 125 56, 114<br />
Resultat: Beide Rennstelle spielen<br />
gemischte Strategien:<br />
Unternehmen<br />
1<br />
10<br />
125, 94 100, 100 50, 75<br />
Mal früh mal später tanken.<br />
15<br />
114, 56<br />
75, 50<br />
0, 0
Wahl des Produktionsniveaus<br />
Gleichgewicht mit simultanen<br />
Entscheidungen<br />
• In dieser<br />
Auszahlungsmatrix<br />
werden verschiedene<br />
Ergebnisse<br />
dargestellt<br />
• Handeln sie<br />
gleichzeitig,<br />
produzieren beide<br />
10.<br />
7,5<br />
Unternehmen<br />
10<br />
1<br />
Unternehmen 2<br />
7,5 10 15<br />
112, 112 94, 125<br />
56, 114<br />
125, 94 100, 100 50, 75<br />
Unternehmen<br />
1<br />
7,5<br />
10<br />
Unternehmen 2<br />
7,5 10 15<br />
112, 112 94, 125 56, 114<br />
125, 94 100, 100 50, 75<br />
• Frage<br />
Was geschieht,<br />
wenn<br />
Unternehmen 1<br />
den ersten<br />
Schritt macht?<br />
15<br />
114, 56<br />
75, 50<br />
0, 0<br />
15<br />
114, 56<br />
75, 50<br />
0, 0<br />
Gleichgewicht mit sequenziellen Entscheidungen<br />
(Unternehmen 1 entscheidet zuerst)<br />
Gleichgewicht mit sequenziellen Entscheidungen<br />
(Unternehmen 1 entscheidet zuerst)<br />
Unternehmen 2<br />
Unternehmen 2<br />
7,5<br />
10 15<br />
7,5<br />
10 15<br />
7,5<br />
112, 112 94, 125 56, 114<br />
7,5<br />
112, 112 94, 125 56, 114<br />
Unternehmen<br />
1<br />
10<br />
125, 94 100, 100 50, 75<br />
Unternehmen<br />
1<br />
10<br />
125, 94 100, 100 50, 75<br />
15<br />
114, 56<br />
75, 50<br />
0, 0<br />
15<br />
114, 56<br />
75, 50<br />
0, 0<br />
Gleichgewicht, bei sequenziellen Entscheidungen<br />
<strong>13</strong>.6 Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
<strong>13</strong>.6 Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
• Strategische Handlungen<br />
• Welche Schritte kann ein Unternehmen tätigen,<br />
um auf dem Markt einen Vorteil zu erzielen?<br />
Den Eintritt in den Markt unattraktiv machen.<br />
Konkurrenten zur Reduzierung des Outputs,<br />
zum Austritt aus dem Markt bzw. zur Erhöhung<br />
des Preises veranlassen.<br />
Stillschweigende Übereinkünfte zu seinen<br />
eigenen Gunsten treffen.<br />
• Gestaltung des ersten Zuges<br />
• Entscheidung demonstrieren.<br />
• Unternehmen 1 muss sein Verhalten so<br />
weit einschränken, dass Unternehmen 2<br />
überzeugt ist, dass sich 1 festgelegt hat.
<strong>13</strong>.6 Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
Preisbildung bei Computern<br />
<strong>und</strong> Textverarbeitungscomputern<br />
• Leere Drohungen<br />
• Wird ein Unternehmen schlechter gestellt,<br />
wenn es einen niedrigen Preis verlangt, ist<br />
die Androhung eines niedrigen Preises in<br />
den Augen seiner Konkurrenten nicht<br />
glaubwürdig.<br />
Hoher Preis<br />
Unternehmen 1<br />
Niedriger Preis<br />
Unternehmen 2<br />
Hoher Preis Niedriger Preis<br />
100, 80 80, 100<br />
20, 0 10, 20<br />
Preisbildung bei Computern<br />
<strong>und</strong> Textverarbeitungscomputern<br />
<strong>13</strong>.6 Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
• Frage<br />
• Kann Unternehmen<br />
1 Unternehmen 2<br />
dazu veranlassen,<br />
einen hohen Preis<br />
zu verlangen, Hoher Preis<br />
indem es eine Unternehmen<br />
1<br />
Reduzierung des<br />
Preises androht?<br />
Niedriger Preis<br />
Untern<br />
ehmen<br />
2<br />
Hoher Preis Niedriger Preis<br />
100, 80 80, 100<br />
20, 0<br />
10, 20<br />
• Szenario<br />
• Race Car Motors, Inc. (RCM) produziert Autos<br />
• Far Out Engines (FOE) produziert spezielle<br />
Automotoren <strong>und</strong> verkauft die Mehrzahl seiner<br />
Motoren an RCM<br />
• Sequenzielles Spiel, bei dem RCM die<br />
Führungsposition innehat.<br />
• FOE hat keine Macht, mit der es die Produktion<br />
großer Motoren androhen kann, da RCM die<br />
Produktionsmenge kontrolliert.<br />
Produktionsentscheidungsproblem<br />
<strong>13</strong>.6 Drohungen, Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
Kleine Motoren<br />
Far Out Engines<br />
Große Motoren<br />
Race Car Motors<br />
Kleine Autos Große Autos<br />
3, 6 3, 0<br />
1, 1 8, 3<br />
• Frage<br />
• Wie könnte FOE RCM dazu zwingen, die<br />
Produktion auf große Autos umzustellen?<br />
• FOE zerstört einen Teil seiner<br />
Produktionsanlagen für kleine Motoren.<br />
• Neue Spielmatrix:
Modifiziertes<br />
Produktionsentscheidungsproblem<br />
Modifiziertes<br />
Produktionsentscheidungsproblem<br />
Kleines Auto<br />
Far Out Engines<br />
Große Autos<br />
Race Car Motors<br />
Kleine Autos Große Autos<br />
0, 6 0, 0<br />
1, 1 8, 3<br />
• Fragen<br />
1) Wie gestaltet sich das Risiko dieser<br />
Strategie?<br />
2) Inwieweit könnte FOE durch<br />
irrationales Verhalten ein gewisses<br />
Maß an Macht erlangen, um die<br />
Gütermenge zu kontrollieren?<br />
Die vorbeugende Investment<strong>strategie</strong><br />
von Wal-Mart<br />
Das Präventivspiel der Discountketten<br />
• Frage<br />
• Wie konnte Wal-Mart der größte Einzelhändler in<br />
den USA werden, während viele bestehende<br />
Einzelhandelsketten Konkurs anmelden mussten?<br />
Hinweis<br />
• Wie hat Wal-Mart Monopolmacht erlangt?<br />
• Durch ein Präventivspiel mit einem Nash-<br />
Gleichgewicht.<br />
Geschäft eröffnen<br />
Wal-Mart<br />
Kein Geschäft eröffnen<br />
Unternehmen X<br />
Geschäft eröffnen Kein Geschäft eröffnen<br />
-10, -10 20, 0<br />
0, 20 0, 0<br />
Das Präventivspiel der Discountketten<br />
Das Präventivspiel der Discountketten:<br />
Wenn Walmart als erstes Entscheiden kann<br />
• Zwei Nash-<br />
Gleichgewichte<br />
• Unten links<br />
• Oben rechts<br />
• Um gewinnen zu<br />
können, muss<br />
präventiv gehandelt<br />
werden.<br />
(preemptive strike)<br />
Geschäft eröffnen<br />
Wal-Mart<br />
Kein Geschäft<br />
eröffnen<br />
Geschäft<br />
eröffnen<br />
Unternehmen X<br />
Kein Geschäft<br />
eröffnen<br />
-10, -10 20, 0<br />
0, 20<br />
0, 0<br />
Walmart<br />
Geschäft<br />
eröffnen<br />
Kein<br />
Geschäft<br />
eröffnen<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Geschäft<br />
eröffnen<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Geschäft<br />
eröffnen<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
-10, -10<br />
20, 0<br />
0, 20<br />
0, 0
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
Markteintrittsmöglichkeiten<br />
• Um Unternehmen vom Eintritt in einen<br />
Markt abzuschrecken, muss das<br />
etablierte Unternehmen jeden<br />
potentiellen Konkurrenten davon<br />
überzeugen, dass ein Markteintritt nicht<br />
rentabel sein wird.<br />
Hoher Preis<br />
(Anpassung)<br />
Etabliertes<br />
Unternehmen<br />
Geringer Preis<br />
(Preiskrieg)<br />
Potentieller Eintrittskandidat<br />
Markteintritt Kein Markteintritt<br />
100, 20 200, 0<br />
70, -10 <strong>13</strong>0, 0<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
• Szenario<br />
• Etablierter Monopolist (I) <strong>und</strong> zukünftiger<br />
Eintrittskandidat (X)<br />
• X einzige Kosten = €80 Millionen für den<br />
Bau der Betriebsstätte<br />
• Szenario<br />
• Tritt X nicht in den Markt ein, erzielt I Gewinne in<br />
Höhe von €200 Millionen.<br />
• Tritt X in den Markt ein <strong>und</strong> verlangt einen hohen<br />
Preis, erzielt I Gewinne in Höhe von €100<br />
Millionen <strong>und</strong> X verdient €20 Millionen.<br />
• Tritt X in den Markt ein <strong>und</strong> verlangt einen<br />
niedrigen Preis, erzielt I Gewinne in Höhe von €70<br />
Millionen <strong>und</strong> X verdient €-10 Millionen.<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
• Frage<br />
• Wie könnte I X vom Markteintritt abhalten?<br />
Ist die Drohung glaubwürdig?<br />
• Wie könnte I X vom Markteintritt<br />
abhalten?<br />
1) Durch eine Investition vor dem<br />
Eintritt in den Markt (unwiderrufliche<br />
Verpflichtung).<br />
2) Durch irrationales Verhalten.
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
Nach der frühzeitigen Investition von €50 Millionen<br />
Potentieller Eintrittskandidat<br />
Markteintritt Kein Markteintritt<br />
Hoher Preis<br />
(Anpassung)<br />
Etabliertes<br />
Unternehmen<br />
Geringer Preis<br />
(Preiskrieg)<br />
50, 20 150, 0<br />
70, -10<br />
<strong>13</strong>0, 0<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
Nach der frühzeitigen Investition von €50 Millionen<br />
• ist ein Preiskrieg<br />
wahrscheinlich<br />
• tritt X nicht in<br />
den Markt ein<br />
Hoher Preis<br />
(Anpassung)<br />
Etabliertes<br />
Unternehmen<br />
Geringer Preis<br />
(Preiskrieg)<br />
Potentieller<br />
Eintrittskandidat<br />
Markteintritt<br />
Kein Markteintritt<br />
50, 20 150, 0<br />
70, -10<br />
<strong>13</strong>0, 0<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung<br />
<strong>13</strong>.7 Eintrittsabschreckung:<br />
Das Ladenketten-Paradox<br />
• Das letzte Beispiel ist meiner Ansicht<br />
nach nicht ganz überzeugend, weil nicht<br />
plausibel ist, dass die Investitionskosten<br />
von 50 nur bei einem hohen Preis<br />
anfallen.<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Markteintritt<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Anpassen<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
0, 30<br />
Das Spiel in strategischer Form:<br />
Das Spiel in strategischer Form:<br />
Anpassen<br />
Walmart<br />
Preiskampf<br />
2 Nash-Gleichgewichte:<br />
Anpassen<br />
Walmart<br />
Preiskampf<br />
Markteintritt<br />
10, 20 -10, -10<br />
Markteintritt<br />
10, 20 -10, -10<br />
Unternehmen X<br />
Unternehmen X<br />
Draußen bleiben<br />
0, 30<br />
0, 30<br />
Draußen bleiben<br />
0, 30<br />
0, 30
Das Spiel in strategischer Form:<br />
Noch einmal die extensive Form:<br />
2 Nash-Gleichgewichte:<br />
Aber: das „blaue“ basiert<br />
auf unglaubwürdiger<br />
Drohung:<br />
Markteintritt<br />
Unternehmen X<br />
Draußen bleiben<br />
Anpassen<br />
Walmart<br />
Preiskampf<br />
10, 20 -10, -10<br />
0, 30<br />
0, 30<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Markteintritt<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Anpassen<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
0, 30<br />
Wenn Unternehmen X einmal in dem Markt<br />
eingetreten ist, ist die Drohung des Preiskampfes<br />
Nicht mehr glaubhaft: Walmart wird sich anpassen!<br />
Noch einmal die extensive Form:<br />
Noch einmal die extensive Form:<br />
Teilspiel<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Anpassen<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
?<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
0, 30<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Markteintritt<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Anpassen<br />
Markteintritt<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
0, 30<br />
Man sagt auch: die Drohung, einen Preiskampf<br />
anzuzetteln ist nicht Teilspiel-perfekt.<br />
Drohung, Preiskampf anzuzetteln nicht Teilspiel-perfekt.<br />
Denn im Teilspiel, nachdem Unternehmen X eingetreten<br />
ist, ist Preiskampf nicht optimal für Walmart.<br />
Teilspiel-Perfektheit:<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 2 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
• Ein Nash-Gleichgewicht eins Spieles<br />
mit sequenziellen Zügen heißt<br />
„Teilspiel-perfekt“, wenn die<br />
Handlungsanweisung des<br />
Gleichgewichtes in jedem Teilspiel<br />
immer noch ein Gleichgewicht ist.<br />
Unternehmen<br />
X<br />
Unternehmen<br />
Y<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Markteintritt<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Walmart<br />
Anpassen<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
Anpassen<br />
Markteintritt<br />
Preis-<br />
Kampf<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
0, 30<br />
10, 20<br />
-10,-10<br />
Draußen<br />
bleiben<br />
Walmart<br />
0, 30
Was passiert, wenn sich Walmart in 2 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 2 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
• Unternehmen Y tritt als letztes ein:<br />
• Weil die Situation hier dieselbe ist, wie bei nur<br />
einem Markteindringling, wird sich Walmart<br />
anpassen.<br />
• Weil bei Unternehmen Y jedoch der Ausgang<br />
feststeht, ist die Situation gegenüber<br />
Unternehmen X ebenfalls dieselbe wie bei<br />
nur einem Markteindringling.<br />
• Man nennt dieses Lösungsvorgehen:<br />
Rückwärtige Induktion:<br />
• Dasselbe Argument gilt bei 3 (4,5, ...)<br />
potentiellen Markteindringlingen.<br />
• Walmart wird sich demnach immer<br />
anpassen!<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 100 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 100 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
• Aber: ist das Lösungsvorgehen durch<br />
rückwärtige Induktion noch vernünftig,<br />
wenn sich Walmart in 100 Städten<br />
einem Markteindringling<br />
gegenübersieht?<br />
• Wir bezeichnen nun die Eindringlinge<br />
als „Unternehmen 1“ bis „Unternehmen<br />
100“.<br />
• Was wird Walmart wohl tun?<br />
‣ Falls Unternehmen 1 eintritt, Preiskampf<br />
anzetteln.<br />
‣ Falls Unternehmen 2 eintritt, Preiskampf<br />
anzetteln....<br />
‣ Unternehmen 3 wird dann damit rechnen<br />
müssen, dass Walmart auch bei ihm kämpfen<br />
wird.<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 100 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
Noch ein Beispiel zum teilspielperfekten Gleichwicht:<br />
Das H<strong>und</strong>ert-Schritte-Spiel:<br />
‣ Sollte Unternehmen 100, (99, 98) in den<br />
Markt eintreten, wird Walmart möglicherweise<br />
nicht mehr kämpfen.<br />
• Man spricht vom „Ladenkettenparadox“, weil<br />
die Lösung des teilspielperfekten<br />
Gleichgewichts durch rückwärtige Induktion<br />
hier keine sehr gut Vorhersage ist.<br />
weiter weiter weiter<br />
....<br />
weiter<br />
Stop Stop Stop<br />
Stop<br />
Spieler 1<br />
Spieler 2<br />
Spieler 1<br />
Spieler 2<br />
weiter<br />
Spieler 1<br />
Spieler 2<br />
Stop Stop<br />
weiter<br />
⎛1⎞<br />
⎛0⎞<br />
⎛2⎞<br />
⎛ 97 ⎞ ⎛99⎞<br />
⎛ 98 ⎞ ⎛100⎞<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝1⎠<br />
⎝3<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝2⎠<br />
⎝100<br />
⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝99<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝101⎠<br />
⎝100⎠<br />
Welches ist das Teilspiel-perfekte Gleichgewicht?
Noch ein Beispiel zum teilspielperfekten Gleichwicht:<br />
Das 10-Schritte-Spiel (in der Vorlesung)<br />
Was passiert, wenn sich Walmart in 100 Städten<br />
einem Markteindringling gegenübersieht?<br />
weiter weiter weiter<br />
Spieler 1<br />
Spieler 2<br />
Spieler 1<br />
Stop Stop Stop<br />
⎛1⎞<br />
⎛0⎞<br />
⎛2⎞<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝1⎠<br />
⎝3<br />
⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝2⎠<br />
....<br />
weiter weiter weiter<br />
Spieler 2<br />
Spieler 1<br />
Spieler 2<br />
Stop Stop Stop<br />
⎛ 7 ⎞ ⎛9⎞<br />
⎛ 8 ⎞ ⎛10⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝10<br />
⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝9<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎠ ⎝11⎠<br />
⎝10⎠<br />
• Sowohl der Begriff der Teilspiel-<br />
Perfektheit als auch das<br />
Ladenkettenparadox gehen auf den<br />
bisher einzigen Deutschen<br />
Nobelpreisträger in<br />
Wirtschaftswissenschaften Reinhard<br />
Selten zurück!<br />
<strong>13</strong>.7.2 Weitere Beispiele:<br />
Airbus versus Boeing<br />
<strong>13</strong>.7.2 Weitere Beispiele:<br />
Airbus versus Boeing<br />
• Airbus versus Boeing<br />
• Würde Airbus nicht subventioniert, würde<br />
sich die Auszahlungsmatrix für die beiden<br />
Unternehmen deutlich von einer<br />
Auszahlungsmatrix, in der die<br />
Subventionierung zu finden ist,<br />
unterscheiden.<br />
Boeing<br />
Produktion<br />
Keine Produktion<br />
Airbus<br />
Produktion Keine Produktion<br />
-10, -10 100, 0<br />
0, 100 0, 0<br />
<strong>13</strong>.7.2 Weitere Beispiele:<br />
Airbus versus Boeing<br />
<strong>13</strong>.7.2 Weitere Beispiele:<br />
Entwicklung eines neuen Flugzeugs mit europäischen<br />
Subventionen<br />
• Boeing<br />
produziert.<br />
• Airbus<br />
produziert nicht.<br />
Produktion<br />
Boeing<br />
Produktion<br />
Airbus<br />
Keine Produktion<br />
-10, -10 100, 0<br />
Boeing<br />
Produktion<br />
Airbus<br />
Produktion Keine Produktion<br />
-10, 10 100, 0<br />
Keine Produktion<br />
0, 100<br />
0, 0<br />
Keine Produktion<br />
0, 120<br />
0, 0
<strong>13</strong>.7.2 Weitere Beispiele:<br />
Entwicklung eines neuen Flugzeugs mit europäischen<br />
Subventionen<br />
<strong>13</strong>.7.3 Die Windelkriege<br />
• Airbus<br />
produziert.<br />
• Boeing<br />
produziert nicht.<br />
Produktion.<br />
Boeing<br />
Keine Produktion.<br />
Produktion<br />
Airbus<br />
Keine Produktion.<br />
-10, 10 100, 0<br />
0, 120<br />
0, 0<br />
• Obwohl in den USA nur zwei große<br />
Unternehmen bestehen, ist der<br />
Wettbewerb sehr hart.<br />
• Der Wettbewerb findet meist in Form<br />
kostenreduzierender Innovationen statt.<br />
<strong>13</strong>.7.3 Die Windelkriege: Wettbewerb durch F & E<br />
<strong>13</strong>.7.3 Die Windelkriege: Wettbewerb durch F & E<br />
P&G<br />
F&E<br />
Keine F&E<br />
Kimberly-Clark<br />
F&E<br />
Keine F&E<br />
40, 20 80, -20<br />
-20, 60 60, 40<br />
• Beide<br />
Unternehmen<br />
investieren in<br />
F&E.<br />
• Frage<br />
• Warum<br />
kooperieren sie<br />
nicht?<br />
P&G<br />
F&E<br />
Keine F&E<br />
Kimberly-Clark<br />
F&E Keine F&E<br />
40, 20 80, -20<br />
-20, 60 60, 40<br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
• Alternative Ergebnisse sind möglich,<br />
wenn Unternehmen oder Individuen<br />
Versprechen abgeben können, die<br />
durchsetzbar sind.<br />
• Betrachten wir:<br />
• zwei Unternehmen, die jeweils eines von<br />
zwei Komplementärgütern auf den Markt<br />
bringen.
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
Produktion von A<br />
Unternehmen 2<br />
Produktion von B<br />
• Mit Kollusion:<br />
Produktion von A<br />
Unternehmen 1<br />
Produktion von B<br />
40, 5 50, 50<br />
60, 40<br />
5, 45<br />
• Produktion von<br />
A 1 B 2<br />
• Ohne Kollusion:<br />
• Produktion von<br />
A 1 B 2<br />
• Nash-<br />
Gleichgewicht<br />
Produktion von A<br />
Unternehmen 1<br />
Produktion von B<br />
Unternehmen 2<br />
Produktion von A Produktion von B<br />
40, 5 50, 50<br />
60, 40 5, 45<br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
• Nehmen wir nun an:<br />
• Jedes der Unternehmen verhandelt auch<br />
über eine Entscheidung im Hinblick auf<br />
den Beitritt zu einem<br />
Forschungskonsortium mit einem dritten<br />
Unternehmen.<br />
Kein Beitritt<br />
Unternehmen 1<br />
Beitritt<br />
Unternehmen 2<br />
Kein Beitritt<br />
Beitritt<br />
10, 10 10, 20<br />
20, 10 40, 40<br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
• Dominante<br />
Strategie<br />
• Beide treten bei.<br />
Kein Beitritt<br />
Unternehmen 1<br />
Beitritt<br />
Unternehmen 2<br />
Kein Beitritt Beitritt<br />
10, 10 10, 20<br />
20, 10 40, 40<br />
• Verbindung des Verhandlungsproblems<br />
• Unternehmen 1 gibt bekannt, dass es dem<br />
Konsortium nur beitreten wird, wenn<br />
Unternehmen 2 vereinbart, A zu<br />
produzieren, <strong>und</strong> Unternehmen 1<br />
produziert B.<br />
Der Gewinn von Unternehmen 1 erhöht<br />
sich von 50 auf 60.
<strong>13</strong>.8 Verhandlungs<strong>strategie</strong><br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
• Stärkung der Verhandlungsmacht<br />
• Glaubwürdigkeit<br />
• Einschränkung der Flexibilität<br />
• Auktionsverfahren<br />
• Englische (oder mündliche) Verfahren<br />
• Holländische Auktion<br />
• Auktion mit verschlossenen Angeboten<br />
Erstpreisauktion (das höchste Gebot muss<br />
bezahlt werden).<br />
Zweitpreisauktion (wer das höchste Gebot<br />
abgibt, zahlt nur in Höhe des zweithöchsten<br />
Gebotes).<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Bewertung <strong>und</strong> Information<br />
• Auswahl des Auktionsverfahrens<br />
• Auktion mit privatem Wert: Die Bieter<br />
kennen den Reservationspreis der anderen<br />
Bieter nicht.<br />
• Auktion mit gemeinsamem Wert: Die Bieter<br />
sind sich über den Wert nicht sicher.<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit privatem Wert<br />
• Zweitpreisauktion mit verschlossenem<br />
Angebot: Hier wird der<br />
Reservationspreis geboten.<br />
• Englische Auktion: Hier wird mit kleinen<br />
Zuwächsen geboten, bis der<br />
Reservationspreis erreicht ist.<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit privatem Wert<br />
• Bei beiden Arten von Auktionen sind die<br />
Angebote des Gewinners gleich dem<br />
Reservationspreis des Bieters mit dem<br />
zweithöchsten Angebot.<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit privatem Wert<br />
• Auktion mit verschlossenen Angeboten<br />
• Erstpreisauktion: senkt das Angebot<br />
• Zweitpreisauktion: Angebot genau oberhalb des<br />
zweithöchsten Reservationspreises<br />
• Mit beiden Auktionsverfahren wird der gleiche<br />
Erlös erzielt.
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit gemeinsamem Wert<br />
• Der Fluch des Gewinners (“Winner’s<br />
Curse”)<br />
• Der Gewinner ist schlechter gestellt als<br />
diejenigen, die nicht gewonnen haben.<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit gemeinsamem Wert<br />
• Beispiele<br />
• Angebot für einen Auftrag in der<br />
Baubranche<br />
• Angebot für den Erwerb eines im Meer<br />
liegenden Ölreservoirs<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Auktion mit gemeinsamem Wert<br />
• Frage<br />
• Wie kann der Fluch des Gewinners<br />
vermieden werden?<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Noch einmal unser Szenario vom <strong>Kapitel</strong>anfang<br />
„Erwerb eines Unternehmens“<br />
• Unternehmen A: der Käufer<br />
• Unternehmen T: das Übernahmeziel<br />
• A bietet Bargeld für die gesamten Aktien von<br />
Unternehmen T.<br />
• Welcher Preis sollte geboten werden?<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Der Wert von T hängt vom Ergebnis eines<br />
gegenwärtig durchgeführten<br />
Ölförderungsprojekts ab.<br />
Je nach Bef<strong>und</strong> können kann der Wert<br />
der Aktie zwischen 0 <strong>und</strong> €100/Aktie<br />
liegen.<br />
Alle Werte sind gleich wahrscheinlich.<br />
Der Wert von T wird unter dem Management von<br />
A um 50% ansteigen.<br />
A muss sein Angebot abgeben, bevor das<br />
Ergebnis des Ölprojekts bekannt wird.<br />
T wird sich bis zu dem Zeitpunkt, an dem T das<br />
Ergebnis bekannt wird, weder für eine Annahme<br />
noch für ein Ablehnung des Angebots<br />
entscheiden, sondern erst danach.<br />
• Wie hoch sollte das Angebot von A sein?
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Antwort:<br />
Der Erwartungswert für Unternehmen T ist<br />
50.<br />
Wenn Unternehmen A immer<br />
Unternehmen T übernehmen könnte,<br />
wäre der Erwartungswert 50 mal 1.5=75.<br />
Aber: bei hohen Werten verkauft<br />
Unternehmen T nicht!<br />
Erwartungswert<br />
für T<br />
0 100<br />
50 75<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
A bietet P<br />
A bietet P<br />
0 50 P<br />
100<br />
0 50 P<br />
100<br />
← ⎯ ⎯→<br />
Hier nimmt<br />
T Angebot an<br />
←⎯ ⎯→<br />
Hier lehnt<br />
T Angebot ab<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
A biete P<br />
0 50 P<br />
100<br />
← ⎯ ⎯→<br />
←⎯ ⎯→<br />
Hier nimmt<br />
Hier lehnt<br />
T Angebot an<br />
T Angebot ab<br />
3<br />
=> Erwartungswert von T ist nur P<br />
1.5⋅ = P 2 4<br />
Antwort:<br />
Angenommen Unternehmen A bietet<br />
einen Preis P.<br />
Bei allen Werten (der Bohrung) größer P,<br />
lehnt Unternehmen T ab.<br />
D.h., wenn Unternehmen A eine Preis von<br />
P bietet, ist der Erwartungswert 1,5 mal<br />
P/2* =(3/4)P
Beispiel 2: Erwerb eines Unternehmens<br />
Antwort:<br />
Also: Unternehmen A sollte gar nichts<br />
bieten in dieser Situation!<br />
<strong>13</strong>.9 Auktionen<br />
Maximierung der Auktionseinnahmen<br />
• Auktion mit privatem Wert<br />
• So viele Bieter wie möglich teilnehmen lassen.<br />
• Auktion mit gemeinsamem Wert<br />
• Verwendung einer offenen Auktion<br />
• Freigabe von Informationen über den Wert<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassung<br />
• Ein Spiel ist kooperativ, wenn die Spieler<br />
kommunizieren <strong>und</strong> bindende Verträge<br />
schließen können, ansonsten ist es<br />
nichtkooperativ.<br />
• Ein Nash-Gleichgewicht ist eine Menge an<br />
Strategien, mit Hilfe derer alle Spieler bei<br />
gegebenen Strategien der anderen Spieler<br />
ihre Entscheidungen optimieren.<br />
• Bei einigen Spielen gibt es kein Nash-<br />
Gleichgewicht, wenn nur reine Strategien<br />
zum Einsatz kommen. Beim Einsatz<br />
gemischter Strategien kann es jedoch ein<br />
oder mehrere Gleichgewichte geben.<br />
• Strategien, die für ein einmaliges Spiel nicht<br />
optimal sind, können unter Umständen für ein<br />
wiederholtes Spiel optimal sein.<br />
• Beim sequenziellen Spiel handeln die Spieler<br />
der Reihe nach.<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassung<br />
• Eine leere Drohung ist eine Drohung, bei der<br />
kein Anreiz besteht, sie wahr zu machen.<br />
• Bei sequenziellen Spielen ist daher das<br />
Lösungskonzept in der Regel das „Teilspielperfekte<br />
Gleichgewicht.“<br />
• Auktionen können mit einer Reihe<br />
verschiedener Verfahren durchgeführt<br />
werden, die den erzielten Erlös <strong>und</strong> den<br />
vom Käufer gezahlten Preis<br />
beeinflussen.<br />
• Verhandlungssituationen sind Beispiele für<br />
kooperative Spiele.
Ende <strong>Kapitel</strong> <strong>13</strong><br />
<strong>Spieltheorie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wettbewerbs</strong><strong>strategie</strong>