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Ausgabe 50 - Bürgerverein Grönland 1952 eV

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Unternehmen im <strong>Grönland</strong><br />

Wula Tsaprouni - Kuhn :<br />

Von der schönen Insel Evia<br />

(Euböa) zum „Happy Hair“ in<br />

<strong>Grönland</strong><br />

von Theo Rütten<br />

Ja, wo soll man einen solchen Artikel<br />

anfangen? Damit, dass das Friseurstudio<br />

Happy Hair im nächsten Februar<br />

20jähriges Jubiläum feiert? Damit,<br />

dass man starke Unternehmerfrauen<br />

aus unserem Bezirk vorstellen will?<br />

Damit, dass man auf unser mediterran-deutsches<br />

Dreieck (italienische<br />

Pizzeria, griechischer Imbiss, griechisches<br />

Friseurstudio, portugiesisches<br />

Restaurant) nahe der Schluff-Trasse<br />

hinweist? Damit, dass man wieder<br />

mal ein kleines Stück Nachbarschaft<br />

und Vertrautheit gefunden hat? In<br />

einem kleinen Haarstudio, das sich an<br />

die Schlufftrasse schmiegt und in dem<br />

man Blumenbilder der Krefelder Malerin<br />

Hannelore Terlinde bewundern<br />

kann? Egal, lassen wir Wula Tsaprouni-Kuhn<br />

sprechen, die Betreiberin des<br />

Studios „Happy Hair“.<br />

<strong>Grönland</strong> (GR): Frau Tsaprouni-<br />

Kuhn, wann und weshalb sind sie<br />

nach Deutschland gekommen?<br />

Tsaprouni-Kuhn (TK): Das war<br />

1970. Mein Vater war als Gastarbeiter<br />

in den 60er Jahren aus Griechenland<br />

nach Krefeld gekommen, er hat bei<br />

den Edelstahlwerken gearbeitet. Ich<br />

war zwei Jahre auf einer Schule in<br />

Griechenland, bis wir auch nach Krefeld<br />

gezogen sind. Ich habe dann hier<br />

die Schulausbildung und die berufliche<br />

Bildung durchlaufen bis hin zur<br />

Meister (Innen/GR)schule.<br />

GR: Ihre Heimat in Griechenland ist<br />

die Insel Evia, auch als Euböa bekannt?<br />

TK: Ja, das ist nach Kreta die zweitgrößte<br />

griechische Insel, durch zwei<br />

Brücken mit dem Festland verbunden.<br />

Wunderschön dort, man kann an langen<br />

Sandstränden einen tollen Urlaub<br />

verbringen.<br />

GR: Nun ist der Bezirk <strong>Grönland</strong><br />

nicht kälter als andere Bezirke in Krefeld,<br />

aber einen Kontrast zu Evia stellt<br />

er sicherlich dar?<br />

TK: Ja, aber wir leben gerne hier.<br />

Schauen Sie, ich betreibe nun zwanzig<br />

Jahre einen Friseurladen im <strong>Grönland</strong>.<br />

Da fühlt man sich einfach hier zu<br />

Hause. Meinem Mann und meinem<br />

Sohn geht das genauso. Mein Sohn<br />

geht übrigens noch zur Schule und<br />

will später Journalist werden.<br />

Frau Tsaprouni und ihr Mann im Salon<br />

GR: Da kann er ja, wenn er etwas<br />

älter ist, auch gerne mal etwas für die<br />

<strong>Grönland</strong>- Zeitung schreiben! Zurück<br />

zu Ihrem Geschäft: Kommen die<br />

Kunden größtenteils aus dem Bezirk<br />

<strong>Grönland</strong>?<br />

TK: Zum größten Teil schon, es<br />

kommen aber auch viele andere. Ich<br />

habe vor 1994 in Meerbusch- Büderich<br />

gearbeitet und habe immer<br />

noch viele Kunden, die extra aus Büderich<br />

zu mir kommen. Darunter ein<br />

dort stadtbekannter Politiker, der sich<br />

hier im <strong>Grönland</strong> die Haare schneiden<br />

lässt. Eine treue Familie kommt sogar<br />

13<br />

aus Xanten.<br />

GR: Das deutet darauf hin, dass Ihr<br />

Studio mehr ist als ein Geschäft zum<br />

Haareschneiden?<br />

TK: Ja sicher, vor allem weil ich<br />

selbst ja auch ständig im Laden bin.<br />

Ich habe nur eine Kollegin, die ab und<br />

zu mit anpackt. Also kenne ich viele<br />

Kunden persönlich, zum Teil schon<br />

sehr lange. Erst vom Kinderschnitt,<br />

dann von der Frisur zur Schulentlassung,<br />

zum Rendezvous, zur Hochzeit<br />

usw.<br />

GR: Aber die Stories, die sie hören,<br />

sind nicht immer nur Glücksstories?<br />

TK: Nein, keineswegs, ich weiß<br />

nicht, wie viele Trennungsgeschichten<br />

ich gerade in letzter Zeit gehört habe.<br />

Da ist man dann Haareschneiderin,<br />

Frisurberaterin und Seelentrösterin.<br />

GR: Und jetzt verraten Sie uns bitte,<br />

warum eine Friseurin mit griechischen<br />

Wurzeln im Bezirk <strong>Grönland</strong> ihrem<br />

Studio einen englischen Namen gab?<br />

TK: Naja, in den ersten Jahren kamen<br />

ja auch viele englische Soldaten zu<br />

mir, die in den 90er Jahren noch an<br />

der Kempener Allee stationiert waren.<br />

Ich weiß nicht, vielleicht habe ich ja<br />

auch Pete Doherty (Star der Rockmusik,<br />

wohnte bis zu seinem 9. Lebensjahr<br />

auf der Gutenbergstraße; der Vater<br />

war Offizier der britischen Armee/GR)<br />

mal die Haare geschnitten.<br />

Aber der Hauptgrund war das nicht.<br />

Vor der Eröffnung saß ich mit Freunden<br />

in einem Cafe, wir hatten „Wulas<br />

Haarmoden“ in Planung, bis jemand<br />

dann auf „Happy Hair“ kam. Das<br />

gefiel uns besser.<br />

GR: Und wie wird nun das 20jährige<br />

von „Happy Hair“ gefeiert?<br />

TK: Wir werden als Dankeschön an<br />

unsere treuen Kunden Kleinigkeiten<br />

anbieten. Ansonsten wollen wir weiter<br />

einen guten Service liefern, übrigens<br />

auch mit einer Kosmetikerin im Studio,<br />

die, wenn es gewünscht wird, die<br />

gute Frisur durch entsprechende kosmetische<br />

Behandlung ergänzt. Hier<br />

gilt übrigens, wie auch beim Haareschneiden:<br />

Bitte telefonisch anmelden,<br />

Termin vereinbaren, Wartezeiten<br />

soll es möglichst nicht geben.<br />

GR: Auch auf dieses Interview haben<br />

wir nicht lange warten müssen. Dafür<br />

herzlichen Dank, Frau Tsaprouni, und<br />

herzlichen Glückwunsch zu Ihrem<br />

Firmenjubiläum!

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