Pressemappe - Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik ...
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Schautruppen befriedigt, in <strong>der</strong>en Darbietungen das in Romanen vielfach<br />
beschriebene Treiben sinnlich erlebbar wurde.<br />
Irokesen, meist mit den für „die Indianer“ typischen Fe<strong>der</strong>hauben <strong>der</strong> Völker des<br />
Westens ausgestattet, wirkten bei zahlreichen „Wild West“-Shows mit o<strong>der</strong><br />
waren führend an ihnen beteiligt. Aber auch irokesische Konzertmusiker,<br />
Vaudeville-Tänzerinnen, Dichterinnen <strong>und</strong> gelehrte Vortragende profitierten<br />
von <strong>der</strong> Indianerbegeisterung fernab <strong>der</strong> Reservationen.<br />
Auf <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Reservation<br />
Trotz aller Erfolge, die einzelne Irokesen ihrer Anpassungsfähigkeit an die Welt<br />
<strong>der</strong> Weißen verdankten, <strong>und</strong> trotz des Auseinan<strong>der</strong>strebens <strong>der</strong><br />
Wertvorstellungen ihrer Bewohner blieben die Reservationen als Orte <strong>der</strong><br />
Gemeinschaft, als Bindeglied zur Vergangenheit <strong>und</strong> als Symbol <strong>der</strong><br />
Souveränität auch im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert von zentraler Bedeutung für die Erhaltung<br />
einer irokesischen Identität. Die sichtbaren Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensführung<br />
ermutigten vor allem in <strong>der</strong> Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die USA <strong>und</strong><br />
Kanada zu ihrem Versuch, die weiter bestehenden traditionellen politischen<br />
Ordnungen zu zerstören. Ungewollt leisteten sie damit einen wichtigen Beitrag<br />
zur Stärkung des Traditionsbewusstseins <strong>der</strong> Irokesen.<br />
Furchtlos in schwindelnden Höhen: Irokesen im Stahlhochbau<br />
„Diese Indianer waren so behende wie Ziegen. […] Sie schritten einen<br />
Eisenträger hoch in <strong>der</strong> Luft ab […] <strong>und</strong> es bedeutete für sie nicht mehr, als auf<br />
festem Boden zu gehen.“<br />
So beschrieb ein Beamter <strong>der</strong> Brückenbaugesellschaft die Geschicklichkeit <strong>und</strong><br />
den Mut <strong>der</strong> Mohawk-Arbeiter aus Kahnawake, die man 1886 beim Bau einer<br />
Eisenbahnbrücke über den Saint Lawrence River angeheuert hatte.<br />
Seither haben Generationen von irokesischen Stahlgerüstarbeitern an <strong>der</strong><br />
Entstehung <strong>der</strong> Skylines von New York City <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Metropolen<br />
mitgewirkt. Hier boten sich ihnen nicht nur neue <strong>und</strong> überdurchschnittliche<br />
Einkommensquellen, son<strong>der</strong>n auch die Möglichkeit, traditionelle Formen <strong>der</strong><br />
Mobilität <strong>und</strong> des männlichen Prestigegewinns fortzuführen.<br />
7. AUTONOMIE UND AKTIVISMUS<br />
Irokesische Traditionalisten sehen bis heute die Irokesenliga als unabhängiges<br />
politisches Gebilde <strong>und</strong> erachten daher ihre ungefragte Einverleibung in die<br />
Nationalstaaten USA <strong>und</strong> Kanada als nichtig. Im Kampf um Land, Identität,<br />
Rechte <strong>und</strong> Würde, <strong>der</strong> auf lokaler <strong>und</strong> panindianischer Ebene geführt wird,<br />
berufen sich allerdings Vertreter sehr unterschiedlicher Auffassungen auf die<br />
„Tradition“, um ihre Zielsetzungen zu begründen.<br />
Der Kampf um souveräne Rechte<br />
Der Anspruch <strong>der</strong> Irokesen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er indigener Völker Nordamerikas auf<br />
einen autonomen Status als „Nationen“ wird nicht zuletzt durch die Verträge<br />
gestützt, die mit ihnen als unabhängige politische Gemeinwesen geschlossen<br />
worden waren <strong>und</strong> bis heute ihren speziellen Rechtsstatus innerhalb <strong>der</strong><br />
Nationalstaaten begründen. Trotz <strong>der</strong> intensiven Bemühungen Kanadas <strong>und</strong> <strong>der</strong>