Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

Forschung
Organische
Elektronik:
Der weite Weg
zum Molekularcomputer
Seit ihrer Entdeckung Anfang der 1970er-Jahre gelten organische
Halbleiter als Hoffnungsträger für Anwendungen, die mit dem
anorganischen Standardhalbleiter Silizium nicht oder nur zu unakzeptablen
Kosten realisierbar sind. Aber erst jetzt setzen sich erste
Mengenprodukte durch: kleine Displays für Mobilgeräte. Bis zum
leistungsstarken Molekularprozessor sind jedoch noch etliche Hürden
zu nehmen.
text › Dr. Ralf Schrank
Organische Substanzen mit Halbleitereigenschaften
lassen sich einfacher
herstellen und verarbeiten als reines Silizium.
Die Vision der Entwickler ist eine kostengünstige
„Plastikelektronik“: elektronische
Bauteile auf flexiblen Trägermaterialien,
hergestellt wie eine Zeitung im Endlosdruck
auf riesigen Flächen. Ohne teure
Reinstraumtechnik und aufwendige Hochtemperatur-
und Vakuumprozesse, wie sie
für die Herstellung und Mikrostrukturierung
der anorganischen Pendants erforderlich
sind.
Ein Blick in die Zukunft: Warenband
und Kasse wird es im Supermarkt vielleicht
schon bald nicht mehr geben. Beim
Verlassen des Marktes scannt ein Funkidentifizierungssystem
(radio-frequency
identification = RFID) in Bruchteilen einer
Sekunde richtungsunabhängig sämtliche
Waren im Einkaufskorb, checkt die Kreditkarte
in der Tasche, veranlasst die Abbuchung
vom Konto und druckt eine Warenliste
aus. Zu Hause verwalten ähnliche Systeme
die Inhalte des Kühlschranks und der
Speisekammer, ermitteln persönliche Konsumvorlieben,
machen Rezeptvorschläge
und generieren eine Einkaufsliste, wenn
Waren knapp werden oder das Verfallsdatum
überschritten ist.
Solche RFID-Systeme zur kontaktlosen
Identifizierung von Waren, Banknoten,
Fahrzeugen, Personen usw. sind inzwischen
technisch realisiert. Einziges, aber
entscheidendes Hindernis für die breite
Markteinführung ist der Preis für einen
der Spezialist
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