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Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

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Kompakt<br />

Science ohne Fiction<br />

Captain Kirk kocht nicht:<br />

Nahrungsmittel aus dem Drucker?<br />

Wir schreiben das Jahr 2055. Aufwendige Küchengeräte sind<br />

nicht mehr nötig, denn der sonntägliche Braten kommt per<br />

Knopfdruck in jedem Haushalt aus dem Drucker. Im Jahr 2013 ist<br />

der 3-D-Druck keine utopische Illusion mehr <strong>und</strong> wird bereits erfolgreich<br />

in Industrie, Architektur <strong>und</strong> Medizintechnik angewendet.<br />

Sogar Organe sollen schon bald Schicht <strong>für</strong> Schicht aus dem<br />

Bioprinter kommen. Der Schritt zu 3-D ist in der industriellen Lebensmittelfertigung<br />

eine konsequente Entwicklung, jedoch <strong>für</strong><br />

Fans der Fernsehserie Star Trek ein ziemlich alter Hut. Durch einen<br />

Replikator wurden in der beliebten US-Serie Dinge des täglichen<br />

Bedarfs, so auch Lebensmittel, erzeugt. Ein Replikator ist<br />

in der Lage, jeden in seiner atomaren Struktur vorher erfassten<br />

oder programmierten Gegenstand nachzubilden. Vorgängermodelle<br />

in der Serie funktionierten mit zu befüllenden kassettenähnlichen<br />

Modulen. Die Analogie zu realen 3-D-Druckern <strong>und</strong> deren<br />

Kartuschen ist augenfällig. Durch die neuartige <strong>Technik</strong> sollen<br />

auch völlig neue Nahrungsmittel hergestellt werden können,<br />

zum Beispiel „personalisierte Nahrung“: Hochwertige natürliche<br />

Lebensmittel werden den Bedürfnissen des Verbrauchers entsprechend<br />

angereichert <strong>und</strong> in individuell angepasster Portionsgröße<br />

per 3-D-Druck auf den Tisch gebracht. So kann <strong>für</strong> einzelne<br />

Nutzer „smart food“ bei Mangelernährung, Übergewicht oder<br />

als besondere Diät eingesetzt werden. Der Trend geht allerdings<br />

noch weiter: Auch komplett neue Lebensmittel als Rohstoffquellen<br />

<strong>für</strong> Vitamine, Proteine oder Kohlenhydrate sind denkbar. Im<br />

TNO-Forschungslabor <strong>für</strong> 3-D-Lebensmittel in Eindhoven werden<br />

Spice-Bytes verkostet. Diese enthalten neben natürlichem<br />

Mehl das Protein aus gemahlenen Mehlwürmern. Wie gut oder<br />

schlecht die dreidimensionale Druckware beim Endverbraucher<br />

ankommt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Auch an Bord der<br />

„Enterprise“ kommentierte die Besatzung den Einsatz des sogenannten<br />

Proteinresequenzers in puncto Geschmack eher verhalten.<br />

Während sich der 3-D-Druck zur Herstellung von Prototypen<br />

längst etabliert hat, wird er sich wohl bald auch in der Lebensmittelindustrie<br />

durchsetzen. Der Handelskonzern Tesco denkt bereits<br />

über 3-D-Backwaren aus dem Drucker nach.<br />

der Spezialist<br />

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