Erlebniskoffer Historische Dorfkerne - Landratsamt Breisgau ...
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Jennifer Zastera · Markus Numberger<br />
<strong>Erlebniskoffer</strong><br />
<strong>Historische</strong><br />
<strong>Dorfkerne</strong><br />
Unterrichtsmodul<br />
für Sekundarstufe I<br />
in Realschule und<br />
Gymnasium
INHALT<br />
Vorwort 3<br />
Zum Hintergrund 4<br />
Was macht einen historischen Dorfkern aus? 6<br />
Dorftypen 7<br />
Haus- und Gehöftformen 10<br />
Dörfliche Sonderbauten 12<br />
Äußeres Erscheinungsbild der Gebäude 13<br />
Wichtige Aspekte der Denkmalpflege 18<br />
Basisbaustein Exkursion in einen historischen Dorfkern 19<br />
Baustein A<br />
Baustein B<br />
Baustein C<br />
Fotografische Zeitsprünge<br />
Die Gegenwart trifft auf Vergangenheit und Zukunft 21<br />
<strong>Historische</strong> Bedeutung erkennen und kartieren<br />
Ein eigener Werteplan entsteht 29<br />
Darf ich vorstellen?!<br />
Wir erstellen einen Reiseführer über unseren Ort 38<br />
Baustein D Wir bilden ein Ortsbild nach 49<br />
Baustein E<br />
Verfremdung<br />
Irgendetwas stimmt hier nicht?! 58<br />
Baustein F Interessenkonflikt 65<br />
Baustein G<br />
Und…ACTION!!!<br />
Ein historisches Dorf macht Geschichte(n) 75<br />
Baustein H Straßennamen 81<br />
Literaturverzeichnis 86<br />
Foto- und Abbildungsnachweis 86<br />
2
ZUM HINTERGRUND<br />
<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind alt, sie liegen auf dem Land und sind überschaubar. Das Heft „<strong>Erlebniskoffer</strong><br />
<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> - Unterrichtsmodul für Sekundarstufe I in Realschule und Gymnasium“ setzt mit<br />
Überzeugung hinzu: <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind wertvoll, markieren wesentliche Punkte von Lebensqualität<br />
und Identität, bieten das Anschauungsmaterial für spannendes, selbst bestimmtes Entdecken<br />
und Lernen. <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> geben Anhalts- und Orientierungspunkte für Einsichten<br />
in kulturelle und wirtschaftliche Struktur- und Wirkungszusammenhänge. Sie machen klar, das „anders“<br />
nicht „fremd“ oder gar „falsch“ heißt und lehren, dem Gewohnten auf den Grund zu gehen,<br />
die eigene Meinung mit erarbeiteten Argumenten zu bilden und zu formulieren. Die Auseinandersetzung<br />
mit historischen <strong>Dorfkerne</strong>n schult und verfeinert die Wahrnehmung. Mit dem Plus der gewonnenen<br />
Orientierung wird zum „Heimatgefühl“ die „Heimatkenntnis“ gesetzt.<br />
Das vorliegende Modul stellt auch klar: Wer Funktionen<br />
und Strukturen von historischen <strong>Dorfkerne</strong>n<br />
lesen und verstehen kann, wer sich ihnen bewusst nähert<br />
und ihre von Geschichte und Gegenwart bestimmte<br />
Realität durchschaut, wird eher geneigt sein,<br />
<strong>Dorfkerne</strong> zu erhalten und ihre Bedeutung für modernes<br />
und künftiges Leben zu kommunizieren.<br />
Denkmalpädagogische Arbeit bereitet den Weg für die<br />
Wertschätzung historischer Substanz unserer gebauten<br />
Umwelt in der nächsten Generation - ähnlich dem<br />
Prozess, den Naturschutz und Umweltpädagogik bereits<br />
erfolgreich vorwärts gebracht haben.<br />
Im Modul „<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong>“ haben sich Denkmalpflege<br />
und Pädagogik die Hand gereicht. Gemeinsam<br />
und auf Augenhöhe haben sich ein<br />
freischaffender Denkmalpfleger, Markus Numberger<br />
(Büro für Bauforschung und Denkmalschutz) und die<br />
Realschullehrerin Jennifer Zastera im Auftrag der Landesdenkmalpflege<br />
auf den Weg gemacht, um zu ergründen,<br />
was die eine Profession für die Aufgabe der<br />
anderen leisten kann. Herausgekommen ist eine<br />
Sammlung von konkreten Unterrichtsvorschlägen<br />
und Hintergrundinformationen, die davon überzeugt,<br />
dass das Thema den Unterricht und das Lernen von<br />
Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I in Realschule<br />
und Gymnasium bereichern kann, Fachgrenzen<br />
überspringt und Fächer zusammenbringt. Dabei<br />
wird auch an der Balance gearbeitet, das Lernen mit<br />
allen Sinnen vor Ort mit der digitalen Informationsverarbeitung und angemessener Internetbenutzung<br />
auszupendeln.<br />
Die Aufgabe, das Thema in Bezug zu den geltenden Bildungsplänen zu setzen, wurde schnell zur<br />
Herausforderung, die Vielzahl der Bildungsplanbezüge auf beispielhafte Hinweise zu reduzieren.<br />
Hier haben die Autoren nach ihren Anliegen ausgesucht, ohne andere Bezüge ausschließen zu wollen.<br />
4
In der Überzeugung, dass Bildung mehr ist als die Vermittlung von Fachwissen, liegt ein Focus in<br />
diesem Heft auf der Stärkung und Förderung der personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen<br />
der Kinder und Jugendlichen. Entsprechend setzt das Modul auf eine handlungs- und produktionsorientierte<br />
Arbeitsweise, die den Schülern und Schülerinnen Kompetenzen wie Team- und<br />
Reflexionsfähigkeit, Empathie und Toleranz vermittelt.<br />
Das Modul „<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong>“ entstand im Rahmen des Bildungsnetzes <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
und unter Beteiligung seines Bildungsbüros. Deshalb stammen viele der aufgeführten<br />
und verarbeiteten Beispiele aus diesem südbadischen Landkreis. <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind jedoch<br />
keine kreisspezifische Eigenheit. Dem Referat Denkmalpflege im Regierungspräsidium Freiburg war<br />
es daher ein Anliegen, die Übertragbarkeit der Informationen und Unterrichtsbausteine zu sichern.<br />
Die Unterstützung durch das Landesamt<br />
für Denkmalpflege im Regierungspräsidium<br />
Stuttgart und<br />
nicht zuletzt die Finanzierung aus<br />
Mitteln der dortigen Öffentlichkeitsarbeit<br />
ermöglichte es, die Anwendbarkeit<br />
für den Unterricht in<br />
ganz Baden-Württemberg zu realisieren.<br />
Dank richtet sich an die Abteilung<br />
für Schule und Bildung im Regierungspräsidium<br />
Freiburg. Hier<br />
wurde schon das erste Modul in der<br />
denkmalpädagogischen Reihe für<br />
Schulen, das sich mit „<strong>Historische</strong>n<br />
Weinbergen“ beschäftigt, aufmerksam<br />
begleitet und in der Verbreitung<br />
an die Schulen unterstützt.<br />
Ein sehr herzliches Dankeschön gilt<br />
dem Markgräfler Gymnasium in<br />
Müllheim, das diesen <strong>Erlebniskoffer</strong><br />
erprobte und wichtige Hinweise gab.<br />
Müllheim-Britzingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
Wir wünschen Lehrkräften sowie<br />
Schülerinnen und Schülern Freude<br />
bei der Bearbeitung der Unterrichtsbausteine<br />
… und uns manche Anregung<br />
für die Weiterarbeit.<br />
Dr. Doris Jacobs<br />
<strong>Landratsamt</strong> <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
Bildungsbüro<br />
Dr. Erik Roth<br />
Regierungspräsidium Freiburg<br />
Referat Denkmalpflege<br />
5
WAS MACHT EINEN HISTORISCHEN DORFKERN AUS?<br />
„Woran liegt es, daß uns Bauwerke, Stadt- und Dorfanlagen aus vergangener Zeit so reizvoll erscheinen,<br />
daß wir uns in ihnen geborgen und zu Hause fühlen? Sie sind abwechslungsreich, besitzen<br />
vielfältige Gestalt- und Nutzungsqualitäten und ermöglichen räumliche Orientierung. Diese<br />
Eigenschaften können aber auch neuen Siedlungen zugeschrieben werden. Alten Bauten und Bereichen<br />
ist ein weiteres entscheidenderes Merkmal zu eigen, das eine unverwechselbare Ortsindividualität<br />
begründet, identitätsstiftend wirkt: Sie tragen eine geschichtliche Bedeutung. Als<br />
unwiederholbare, nicht vermehrbare Überreste abgeschlossener Geschichtsperioden sprechen sie<br />
aus ihrer vergangenen Zeit, ihrer alten Umgebung, ihrer ehemaligen Funktion heraus anschaulich zu<br />
uns. Sie sind, wie die Historiker sagen, „Quellen“, weil sich aus ihnen heraus Kenntnisse und Erfahrungen<br />
schöpfen lassen. 1 “<br />
Sicher bedarf es einer gewissen Einübung, bis wir deuten können, was uns ein Gebäude oder ein<br />
Ort von einer vergangenen Zeit berichten kann. Um sich mit einem historischen Dorfkern auseinandersetzen<br />
zu können, ist es zunächst notwendig, ihn zu erkennen und von späteren Erweiterungen<br />
abzugrenzen.<br />
Die vielfältigen Kulturlandschaftsräume in Baden-Württemberg sind noch in hohem Maße durch<br />
ländliche Siedlungsstrukturen und Bauten bestimmt. Mit Ausnahme der Streusiedlungen im<br />
Schwarzwald und im Allgäu sind Dörfer die prägende Siedlungsform. Die Hofstellen sind hier im<br />
Ort zusammengefasst, der deutlich von den landwirtschaftlichen Flächen abgegrenzt ist.<br />
Dörfer werden historisch von landwirtschaftlichen Anwesen dominiert. Je nach Region und Kulturlandschaft<br />
finden sich von Vieh- und Milchwirtschaft, von Weinbau oder auch von Wald- und<br />
Forstwirtschaft geprägte Bauernhöfe. Die Höfe bestehen aus einem oder mehreren Gebäuden zum<br />
Wohnen und Wirtschaften, die auf unterschiedliche Weise auf einer Hoffläche angeordnet sein können.<br />
Daran schließt sich meist ein (Obst-)Garten an.<br />
Zu den landwirtschaftlichen Flächen (Äcker, Wiesen, Weiden, Wald) grenzten sich die Dörfer häufig<br />
durch einen Dorfgraben, eine Hecke, einen Zaun oder auch eine Dorfmauer ab. Diese sog. Etter<br />
(Dorf-, Ortsetter) sind in vielen Dörfern, wenigsten teilweise, bis heute ablesbar. Oft verläuft noch<br />
ein Weg entlang dieser alten Grenze. Hilfreich für die räumliche Abgrenzung des historischen <strong>Dorfkerne</strong>s<br />
(innerhalb des alten Ortsetters) sind historische Orts- bzw. Katasterpläne.<br />
Hinweis<br />
Für Gebiete des ehem. Königreichs Württemberg liegen Karten der ersten Landesvermessung oft<br />
aus den 1820/30er Jahren vor. Für Gebiete des ehem. Großherzogtums Baden gibt es sog. „Gemarkungsatlanten“,<br />
die zumeist aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen. Heute werden<br />
diese historischen Planunterlagen bei den Vermessungsämtern der Landkreise oder Städte<br />
aufbewahrt. Kopien der Pläne finden sich häufig auch in Bauämtern, Gemeindearchiven und den<br />
Denkmalreferaten der jeweiligen Regierungspräsidien.<br />
1<br />
Richard Strobel, Felicitas Buch: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche. Landesdenkmalamt Baden-<br />
Württemberg, Arbeitsheft 1, Stuttgart 1986, S. 10.<br />
6
Dorftypen<br />
Die am weitesten verbreiteten Dorftypen, Hof- und<br />
Gebäudearten in unseren Dörfern im Überblick:<br />
Haufendörfer<br />
sind geschlossen und flächig angelegt<br />
und zeigen eine regellose Verteilung<br />
der Anwesen und des Wegenetzes.<br />
Straßendörfer<br />
werden durch eine zweizeilig<br />
angeordnete Bebauung entlang einer<br />
Straße besimmt.<br />
Anger- oder Platzdörfer<br />
gruppieren sich um einen runden<br />
oder länglichen Platz im Zentrum<br />
des Ortes.<br />
7
Dörfer können auch nach einer den Ort kennzeichnenden<br />
Hauptfunktion unterschieden werden, z. B.:<br />
Weinbauerndorf<br />
an Weinbergen gelegen,<br />
die Anwesen häufig mit<br />
rundbogigen Kellertoren,<br />
Sonderbauten: Weinkeltern<br />
Weil am Rhein - Ötlingen,<br />
Landkreis Lörrach<br />
Großbauerndorf<br />
geprägt durch große<br />
Hofanlagen, meistens mit<br />
Viehwirtschaft<br />
Werbach, Main-Tauber-Kreis<br />
8
Klosterdorf<br />
gegründet im Umfeld<br />
eines Klosters zu<br />
dessen Versorgung<br />
Tübingen-<br />
Bebenhausen<br />
Burgdorf<br />
gegründet im Umfeld<br />
einer Burg zu deren<br />
Versorgung<br />
Neidenstein,<br />
Rhein-Neckar-Kreis<br />
Exulantendorf<br />
planmäßig angelegt<br />
zur Ansiedlung von<br />
(Glaubens-)<br />
Flüchtlingen<br />
Illingen-Schützingen,<br />
Enzkreis<br />
9
Haus- und Gehöftformen<br />
Die Bauernhöfe im Land können auf zwei Grundformen zurückgeführt werden: das Einhaus und das<br />
Gehöft. Beim Einhaus sind alle Funktionsbereiche - Wohnung, Stall, Scheune usw. - unter dem selben<br />
Dach untergebracht. Das Gehöft besteht aus mehreren Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen.<br />
Einhaus<br />
Quergeteiltes Einhaus<br />
Wohnung, Stall und Scheune liegen auf einer Ebene nebeneinander.<br />
Sie sind von außen durch getrennte Zugänge zu erreichen.<br />
Gestelztes Einhaus<br />
Die Wohnung liegt über den Stallräumen und wird daher meistens<br />
über eine außenliegende Treppe erschlossen. Neben Wohnung und<br />
Stall befindet sich die Scheune unter dem gemeinsamen Dach.<br />
Gehöft<br />
Streckgehöft<br />
Wohnhaus und Ökonomiegebäude (Scheunen, Ställe etc.) stehen<br />
in einer Reihe zueinander.<br />
Parallelgehöft<br />
Wohnhaus und Ökonomiegebäude (Scheunen, Ställe etc.)<br />
stehen parallel zueinander.<br />
Haken- oder Winkelgehöft<br />
(offene und geschlossene Form)Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />
(Scheunen, Ställe etc.) stehen in einem Winkel<br />
zueinander.<br />
10
Dreiseitgehöft<br />
(offene und geschlossene Form) Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />
(Scheunen, Ställe etc.) stehen U-förmig um<br />
einen Hof gruppiert.<br />
Vierseitgehöft<br />
(hier geschlossene Form) Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />
(Scheunen, Ställe etc.) stehen an allen vier<br />
Seiten um einen Hof gruppiert.<br />
Wohnstallhaus<br />
Auch bei Gehöften mit separaten Wirtschaftsgebäuden (Scheunen, Remisen etc.)<br />
kann der Wohnbereich mit den Tierställen in einem Gebäude untergebracht<br />
sein (Wohnstallhaus). Dabei werden zwei Gebäudeformen<br />
unterschieden:<br />
Quergeteiltes Wohnstallhaus<br />
Wohnung und Stall liegen auf einer Ebene nebeneinander.<br />
Gestelztes Wohnstallhaus<br />
Die Wohnung liegt über den Stallräumen und wird daher oft<br />
über eine außenliegende Treppe erschlossen.<br />
11
Dörfliche Sonderbauten<br />
Neben den bäuerlichen Hofanlagen bestimmen zahlreiche weitere Gebäude<br />
unsere historischen Dörfer, z.B.:<br />
• Gasthäuser (häufig an Hauptstraßen)<br />
• Zehntscheunen (zur Lagerung der Zehntabgaben; meist herrschaftlich oder kirchlich)<br />
• Backhäuser (kleine Massivbauten mit hohem Kamin)<br />
• Waag- und Eichhäuschen (zum Wiegen und Eichen)<br />
• Rathäuser (oft in Verbindung mit Schulhausnutzung)<br />
• Schulhäuser (meist in der Nähe der Kirche)<br />
• Pfarrhäuser (oft mit Pfarrgarten), in der Nähe der Kirche<br />
• Kirche (oft mit umgebendem Kirchhof/Friedhof)<br />
In Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen/gewerblichen Prägung eines Dorfes<br />
gibt es noch zahlreiche weitere Sonderbauten wie:<br />
• Weinkeltern (in Weinanbaugebieten; oft in der Grundfläche sehr große Gebäude<br />
mit mehreren Toren und zumeist mit Walmdach)<br />
• Sägewerke (in waldreichen Gebieten, häufig mit Schienen, auf denen die<br />
Baumstämme zur Säge transportiert werden<br />
• Mühlen (oft mit Wasserrädern)<br />
• Gerberhäuser (immer in der Nähe eines fließenden Gewässers mit großen<br />
Balkonen über die gesamte Gebäudelänge zum Trocknen der Häute)<br />
• Farrenställe (Ställe im Gemeindebesitz, in denen die Zuchttiere<br />
gehalten wurden; Farre = Stier)<br />
Gemeindekelter in Remshalden-Geradstetten und Meuschenmühle bei Alfdorf,<br />
beide im Rems-Murr-Kreis<br />
12
Äußeres Erscheinungsbild der Gebäude<br />
Um Gebäude in ihrem äußeren Erscheinungsbild zu beschreiben, reichen wenige markante<br />
Hinweise aus:<br />
Lage des Gebäudes im Dorfgrundriss<br />
• innerhalb einer Häuserzeile (a) oder einer Reihe von Anwesen (b)<br />
Das Gebäude steht mit einer Seite zum öffentlichen Straßenraum.<br />
• Ecklage (an einer Straßenecke, Kreuzung) (c)<br />
Das Gebäude steht mit zwei Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />
• Kopflage (d)<br />
Das Gebäude steht mit drei Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />
• Solitärlage (z.B. mittig auf einem Platz) (e)<br />
Das Gebäude steht mit allen Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />
Ausschnitt aus dem Primärkatasterplan von 1827 der Gemeinde Donzdorf, Landkreis Göppingen<br />
Topographische Lage des Gebäudes im Gelände<br />
• Ebene Lage<br />
• Hanglage<br />
13
Vörstetten, Landkreis Emmendingen<br />
Dachfirst<br />
Anordnung des Gebäudes zur Straße<br />
• giebelständig<br />
(mit der Giebelseite zur Straße stehend)<br />
• traufständig<br />
(mit der Traufseite zur Straße stehend)<br />
Anzahl der Geschosse<br />
• Erdgeschoss, Obergeschosse (unterhalb des Daches)<br />
• Dachgeschosse<br />
Dachformen<br />
Giebelseite<br />
Dachtraufe<br />
Traufseite<br />
• Satteldach • Pultdach • Walmdach<br />
• Krüppelwalmdach<br />
• Mansarddach<br />
14
Material der Außenwände<br />
• Fachwerk<br />
• Naturstein<br />
• Backstein<br />
• verputzt<br />
• verkleidet (mit Platten, Eternit, Holzschindeln, Schiefer etc.)<br />
Fachwerk, Backstein, Schieferschindeln: unterschiedliche Baumaterialien prägen die Gestalt<br />
historischer Gebäude<br />
Zuordnung von Fenstern, Türen und Toren<br />
• Eingangstür des Wohnhauses bzw. Wohnteils<br />
• Fenster des Wohnhauses bzw. Wohnteils<br />
• Kellertor (Zugang zum Weinkeller)<br />
• Stalltüren und -fenster<br />
• Scheunentor<br />
15
Gehöft in Sulzburg-Laufen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
Die Beschreibung eines Gehöfts kann dann beispielsweise wie folgt lauten:<br />
Geschlossenes Winkelgehöft<br />
• in einer Reihe von Anwesen<br />
Wohnhaus<br />
• giebelständig zur Straße<br />
• Erdgeschoss (Sockelgeschoss), Obergeschoss (Hauptgeschoss),<br />
zwei Dachgeschossebenen<br />
• Außenwände verputzt<br />
• im Sockelgeschoss: rundbogiges Kellertor und Kellerfenster → Keller<br />
• Außentreppe zum Obergeschoss<br />
• im Obergeschoss: Hauseingang und Wohnungsfenster → Wohnung<br />
• Satteldach (ohne Dachgauben)<br />
Ökonomiegebäude<br />
• rückwärtig im Hof<br />
• im rechten Winkel zum Wohnhaus, angebaut<br />
• Außenwände verputzt<br />
• links: rundbogiges Scheunentor<br />
• rechts: Stalltüren und -fenster → Stall<br />
• Satteldach<br />
16
Einhaus in Aldingen-Aixheim, Landkreis Tuttlingen<br />
Entsprechend die Beschreibung eines Einhauses:<br />
Gestelztes quergeteiltes Einhaus (gestelztes Quereinhaus)<br />
• in Ecklage<br />
• giebelständig zur übergeordneten Straße<br />
• Erdgeschoss, Obergeschoss, zwei Dachgeschossebenen<br />
• Außenwände verputzt<br />
• Satteldach (ohne Gauben)<br />
linker Teil des Gebäudes<br />
• kleines Tor → Wagenschopf<br />
• großes rechteckiges Scheunentor → Scheune<br />
rechter Teil des Gebäudes<br />
• im Erdgeschoss:<br />
Stallfenster, Stalltür → Stall;<br />
Eingangstür, Wohnungsfenster → Wohnung,<br />
Anbau am Giebel → Erweiterung der Wohnung<br />
• im Obergeschoss:<br />
Wohnungsfenster (auch über dem Stall) → Wohnung<br />
17
Wichtige Aspekte der Denkmalpflege<br />
Der Auftrag von Denkmalschutz und Denkmalpflege richtet sich auf Sicherung, Tradierung und Vermittlung<br />
unseres gebauten geschichtlichen Erbes, um der Gesellschaft bedeutende Geschichtszeugnisse,<br />
damit aber auch wichtige Identifikationspunkte zu bewahren. Ziel der Bau- und<br />
Kunstdenkmalpflege ist es, diese Objekte in ihrer historischen Substanz und ihrem überlieferten<br />
Erscheinungsbild zu erhalten. Sie setzt sich dafür ein, dass bei Veränderungen (Umnutzung, Umbau<br />
u. ä.) die Eingriffe auf ein vertretbares Maß beschränkt werden.<br />
Als eigenes Arbeitsgebiet der Bau- und Kunstdenkmalpflege beschäftigt sich die städtebauliche Denkmalpflege<br />
mit den städtischen bzw. dörflichen Zusammenhängen. Ein historischer Dorfkern wird<br />
eben nicht nur durch die einzelnen, oft isoliert stehenden, Kulturdenkmale geprägt, sondern auch<br />
durch die gesamte historische Bebauung und die historische Dorfstruktur mit ihren Straßenzügen,<br />
Platz- und Freiräumen. Dieser räumliche und funktionale Zusammenhang macht erst einen historischen<br />
Dorfkern aus.<br />
Zwei Paragraphen aus dem Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg verdeutlichen den Schutzgedanken<br />
der Denkmalpflege:<br />
§ 2 Gegenstand des Denkmalschutzes<br />
(1) Kulturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen,<br />
an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein<br />
öffentliches Interesse besteht.<br />
(2) Zu einem Kulturdenkmal gehört auch das Zubehör, soweit es mit der Hauptsache eine Einheit<br />
von Denkmalwert bildet.<br />
(3) Gegenstand des Denkmalschutzes sind auch<br />
1. die Umgebung eines Kulturdenkmals, soweit sie für dessen Erscheinungsbild von erheblicher Bedeutung<br />
ist (§ 15 Abs. 3), sowie<br />
2. Gesamtanlagen (§ 19).<br />
§ 19 Gesamtanlagen<br />
(1) Die Gemeinden können im Benehmen mit der höheren Denkmalschutzbehörde Gesamtanlagen,<br />
insbesondere Straßen-, Platz- und Ortsbilder, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen<br />
oder heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse besteht, durch<br />
Satzung unter Denkmalschutz stellen.<br />
(2) Veränderungen an dem geschützten Bild der Gesamtanlage bedürfen der Genehmigung der unteren<br />
Denkmalschutzbehörde. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die Veränderung das Bild<br />
der Gesamtanlage nur unerheblich oder nur vorübergehend beeinträchtigen würde oder wenn überwiegende<br />
Gründe des Gemeinwohls unausweichlich Berücksichtigung verlangen. Die Denkmalschutzbehörde<br />
hat vor ihrer Entscheidung die Gemeinde zu hören.<br />
Hinweis:<br />
Weitere Auskünfte und vertiefende Informationen zum Thema Denkmalschutz und Denkmalpflege<br />
stellen die Denkmalreferate in den Regierungspräsidien gerne zur Verfügung.<br />
Besonders sei hier auf die Broschüre „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“ hingewiesen,<br />
die kostenlos über die Homepage des Landesamtes für Denkmalpflege bezogen werden kann<br />
(http://www.denkmalpflege-bw.de).<br />
Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Ausgabe 2007<br />
18
Basisbaustein<br />
Exkursion in einen historischen Dorfkern<br />
Hinweis:<br />
Der Baustein kann als eigene denkmalpädagogische Aktivität durchgeführt, aber auch mit anderen<br />
Bausteinen kombiniert werden. Eine halbtägige Exkursion in einen nahe gelegenen Ort kann bei der<br />
Klasse Lust auf weitere Bausteine wecken.<br />
Ablauf<br />
Wenn Schülerinnen und Schüler 2 einen Ort bei einer Exkursion erkunden, ist es für sie hilfreich,<br />
wenn sie vorher Informationen zum Ort erhalten und im Vorfeld geklärt wird,<br />
• worauf sie während der Erkundung gezielt achten sollten (z.B. öffentliche Bauten),<br />
• welche Aspekte besondere Berücksichtigung erfahren sollten (z.B. Inschriften).<br />
Die Lehrkraft bespricht vorab bestimmte Fragestellungen mit den SuS, die die Grundlage für die<br />
eigenständige Ortserkundung der SuS bilden.<br />
Fragestellungen 3<br />
- Wie liegt der Ort in der umgebenden Landschaft (im Tal, am Hang, im Übergangsbereich, …)?<br />
- Wo lag der historische Ortskern? Gibt es noch Hinweise auf den Verlauf des Dorfetters<br />
(Gräben, Hecken, ein Weg, …)?<br />
- Wo liegen die öffentlichen Bauten (Kirche, Rathaus, (altes) Schulhaus, …)?<br />
Wodurch unterscheiden sie sich von den privaten Bauten?<br />
- Gibt es historische Wirtshäuser? Wo liegen sie (an der Durchgangsstraße, am Dorfplatz, …)?<br />
- Gibt es Sonderwirtschaftsgebäude (Weinkelter/Trotte/Torkel, Dreschschopf, …), die im<br />
Zusammenhang mit der vorherrschenden landwirtschaftlichen Nutzung im Ort stehen?<br />
Wo liegen sie?<br />
- Gibt es historische Gewerbebauten (Mühle, Schmiede, Sägewerk, …)?<br />
Wo liegen sie (am Wasser, am Ortsrand, …)?<br />
- Welche Hofformen sind zu erkennen (Gehöfte, Einhäuser)?<br />
- Sind die Höfe zur Straße hin abgeschlossen (durch Mauer, Zaun, …)?<br />
- Wie stehen die Gebäude zur Straße (mit dem Giebel, mit der Traufe)?<br />
- Welche Baumaterialien sind früher üblich gewesen (Holz, Stein, Lehm, …)?<br />
- Gibt es an den Gebäuden Hinweise zum Baudatum (Bauinschriften, Datierung an<br />
Tür-/ Torgewänden, an Eckständern von Fachwerkhäusern, …)?<br />
- Gibt es Unterschiede in der Größe der Anwesen? Kann man Unterschiede nach der Lage<br />
im Ort feststellen (z.B. größere Anwesen in der Ortsmitte, kleinere in Randlage)?<br />
- Welche Grünflächen (Hausgärten, Obstwiesen, Anger,…), Einzelbäume (Hofbaum,<br />
Dorflinde, …) oder Gewässer (Teich, Bach, Mühlkanal, …) prägen das Ortsbild?<br />
- Gibt es öffentliche Brunnen? Wo stehen sie?<br />
- Was fällt außerdem im Ort auf?<br />
Bei der Exkursion sollte ein Fragebogen eingesetzt werden (Beispiel siehe Kopiervorlage).<br />
Die Ergebnisse können nach der Exkursion in der Schule verglichen werden.<br />
2<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
3<br />
Vgl. Strobel, R.; Buch, F: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche.<br />
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1, Stuttgart 1986.<br />
19
Kopiervorlage<br />
Wir erkunden einen historischen Dorfkern<br />
Umgebende Landschaft<br />
<strong>Historische</strong>r Ortsrand<br />
Öffentliche Bauten<br />
Wirtshäuser<br />
Landwirtschaftliche /<br />
gewerbliche Sondergebäude<br />
Hofformen<br />
Stellung der Gebäude<br />
Baumaterialien<br />
Baudaten<br />
Grünflächen<br />
Gewässer<br />
Weitere Merkmale<br />
20
Baustein A<br />
A<br />
Fotografische Zeitsprünge<br />
Die Gegenwart trifft auf Vergangenheit und Zukunft<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 4 vergleichen eine historische Fotografie eines Ortsausschnitts<br />
mit der aktuellen Situation und entwickeln Ideen für bauliche Veränderungen in der Zukunft.<br />
Klassenstufe 8-10<br />
Fächerverbund<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg & Vorbereitung:<br />
Recherche historisches Bild:<br />
Neue Fotografie:<br />
Bearbeitung:<br />
Präsentation:<br />
Weiterführung:<br />
Kunst, Geschichte, Geographie, IT<br />
1 Stunde<br />
ca. 2 Wochen (außerhalb des Unterrichts)<br />
ca. 1-2 Wochen (außerhalb des Unterrichts)<br />
2-3 Stunden<br />
1 Stunde<br />
1-2 Stunden<br />
Material/Medien<br />
Computer mit Scanner und evtl. Beamer<br />
Fotokamera (evtl. Fotostativ)<br />
Bildbearbeitungsprogramm<br />
Ablauf<br />
Einstieg (15 Minuten)<br />
Die Lehrkraft zeigt nacheinander per Folie zwei Fotos von ein und demselben Ort (Kopiervorlage A),<br />
die jedoch zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden. Die SuS beschreiben zunächst, was<br />
sie sehen. Nachdem beide Fotos einzeln vorgestellt und beschrieben wurden, werden beide Folien<br />
übereinander gelegt. Die SuS sollen anhand der Überlagerung erläutern, wie sich der Ort über die<br />
Jahrzehnte verändert hat.<br />
Die Lehrkraft erklärt in einem nächsten Schritt das Grundanliegen des vorliegenden Bausteins: Mit<br />
einem gewissen zeitlichen Abstand (mehrere Jahrzehnte) erkennt man den baulichen Wandel unserer<br />
Dörfer. Dies wird besonders im Vergleich älterer Fotografien mit aktuellen Aufnahmen deutlich.<br />
1. Phase: Vorbereitung im Unterricht (1 Stunde)<br />
Vorstellung des Bausteins (ca. 5 Minuten)<br />
Die Lehrkraft erklärt, was die Aufgabe der SuS in den nächsten Stunden sein wird: Die SuS suchen<br />
nach einer historischen Fotografie aus ihrem Heimatort und vergleichen diese mit dem aktuellen<br />
Erscheinungsbild.<br />
4<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
21
Gruppenbildung und Organisation der Recherche (ca. 30 Minuten)<br />
Die SuS bilden Gruppen von 2-3 Mitgliedern, die - wenn möglich - alle im selben Ort wohnen.<br />
Als Erstes soll die Gruppe in einem festgesetzten Zeitrahmen (z.B. 2 Wochen) eine historische<br />
Fotografie von ihrem Heimatort ausfindig machen, auf der Gebäude, Straßenzüge oder Plätze zu<br />
sehen sind. „Historisch” kann dabei schon ein Foto aus den 1960er/1970er Jahren sein. Außerdem<br />
sollen sie den historischen Kontext ermitteln: Wann, wo und aus welchem Grund wurde das Foto<br />
aufgenommen?<br />
Als Hilfestellung für die SuS sammelt die Lehrkraft im Klassengespräch Ideen, wie man eine solche<br />
Fotografie finden kann.<br />
Vorschläge:<br />
• Zeitzeugen aus der Familie oder dem Bekanntenkreis (z.B. Oma, Opa)<br />
• Rathaus bzw. Ortsvorsteher<br />
• (Kreis-) Archiv in der Nähe<br />
• örtlicher Geschichtsverein<br />
• Heimatmuseum<br />
• Ortschronik<br />
• Veröffentlichungen mit historischen Aufnahmen<br />
• Internet (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (http://www.lmz-bw.de/),<br />
Bildarchiv Foto Marburg (http://www.fotomarburg.de/) etc.)<br />
2. Phase:<br />
Auffinden einer historischen Fotografie - eigenständig durch die SuS außerhalb des Unterrichts<br />
(ca. 2 Wochen)<br />
3. Phase:<br />
Aktuelle Fotografie im Heimatort (ca. 1-2 Wochen)<br />
Nachdem alle Gruppen ein historisches Foto zur Verfügung haben, erklärt die Lehrkraft das weitere<br />
Vorgehen: die SuS sollen aus derselben Perspektive, aus der das historische Foto gemacht wurde, ein<br />
aktuelles Foto erstellen. Auch dafür wird ein Zeitraum festgelegt (z.B. 1-2 Wochen).<br />
Konkrete Vorgehensweise:<br />
• Die SuS erkennen die Gebäude/den Straßenzug auf dem historischen Bild und finden<br />
ihn im heutigen Dorf wieder.<br />
• Sie machen dann den genauen Standort des damaligen Fotografen ausfindig.<br />
Hilfestellung: Abgleichung der Details auf dem historischen Foto mit dem<br />
heutigen Gebäudebestand (z.B.: Wo gibt es entsprechende Häuserfluchten,<br />
welche Fenster eines Gebäudes sind noch zu erkennen, welche Fenster sind verdeckt,<br />
wo blickt noch ein Kamin hinter einem Dach hervor?).<br />
• Wenn der richtige Standort gefunden ist, wird nun von diesem Punkt aus fotografiert<br />
(evtl. unter Zuhilfenahme eines Fotostativs). Dabei ist auch der richtige Zoomfaktor<br />
zu beachten.<br />
22
A<br />
4. Phase:<br />
Bearbeitung der Fotografien (2-3 Stunden)<br />
Wenn alle Gruppen über beide Fotos verfügen, wird am Computer gearbeitet. Die SuS scannen zunächst<br />
die historischen Fotografien ein und bearbeiten diese und ihre aktuellen Fotos ggf. mit einem<br />
Bildbearbeitungsprogramm.<br />
Dann werden beide Fotos überlagert. Dazu müssen die Fotos zunächst auf dieselbe Größe gebracht<br />
werden. Anschließend können die SuS die Bilder entweder auf Folie ausdrucken und auf dem Overheadprojektor<br />
überlagern oder sie mit Hilfe der Transparenteinstellungen, die verschiedene Bildbearbeitungsprogramme<br />
anbieten, übereinander legen und digital präsentieren.<br />
Die Gruppen bereiten schließlich eine Präsention der beiden Bilder und der Überlagerung vor. In<br />
der Präsentation sollen sie den historischen Kontext des älteren Bildes (Aus welcher Zeit? Von wem<br />
wurde es aufgenommen? Warum?) kurz erläutern und anhand des aktuellen Fotos und der Überlagerung<br />
aufzeigen, welche Entwicklung sich vollzogen hat.<br />
5. Phase:<br />
Präsentation (1 Stunde).<br />
Jede Gruppe präsentiert ihre Bilder und die Überlagerung. Dabei erläutern sie kurz, um welchen Ort<br />
und welches Motiv es sich handelt. Die Präsentation kann mit Ausdrucken oder auch mittels digitaler<br />
Präsentation über Computer und Beamer erfolgen. An dieser Stelle wird diskutiert, wie die<br />
SuS die Veränderungen selbst einschätzen (Wirkt das Straßen-/Platzbild heute besser oder<br />
schlechter auf den Betrachter? Was sind Vorteile, was Nachteile der baulichen Veränderung?).<br />
Hinweis:<br />
Bei diesem Baustein kann das Zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />
23
Kopiervorlage A<br />
Braunsbach,<br />
Landkreis Schwäbisch Hall,<br />
Schloßstraße um 1950<br />
Braunsbach,<br />
Landkreis Schwäbisch Hall,<br />
Schloßstraße 2006<br />
Braunsbach,<br />
Landkreis Schwäbisch Hall,<br />
Schloßstraße 2050<br />
?<br />
24
A<br />
Quellen, Literatur, Links<br />
3sat: Refotografie – Wenn Heute auf Gestern trifft.<br />
URL: http://www.3sat.de/page/?source=/neues/sendungen/magazin/148080/index.html<br />
(Stand: 16.11.2011).<br />
Weiterführung<br />
Im Anschluss setzen sich die SuS weiter mit der historischen Entwicklung des Ortes auseinander. Im<br />
ersten Teil des Bausteines ging es um die Entwicklung von der Vergangenheit zur Gegenwart. Jetzt<br />
überlegen die SuS, wie diese Entwicklung in der Zukunft weitergehen könnte.<br />
Bearbeitung<br />
Die SuS erarbeiten eine Zeichnung oder Fotomontage, die das Motiv auf den Fotos in einer zukünftigen<br />
Zeitstellung zeigt. Dabei sollen die SuS das Motiv so verändern, wie sie sich selbst die<br />
bauliche Entwicklung im positiven Sinn wünschen würden.<br />
Präsentation<br />
Jede Gruppe präsentiert ihre Bilder und begründet, warum sie sich ihren Ort, den dargestellten<br />
Straßen-/Platzraum in der Zukunft so vorstellen bzw. wünschen würde.<br />
Hinweis<br />
Der Baustein lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren. Eine Verfremdung<br />
kann als Grundlage für einen fiktiven Interessenkonflikt dienen (z.B.: Ein historisches Haus<br />
soll abgerissen werden, um durch einen Neubau ersetzt zu werden).<br />
25
Kompetenzerwerb zu Baustein A – Fotografische Zeitsprünge<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
BP S. 132<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die SuS „entwickeln eigene Ideen und Ansichten,<br />
überprüfen und realisieren diese<br />
und erwerben die Fähigkeit, eigenständig<br />
und eigenverantwortlich zu arbeiten […].“<br />
• „Der gestalterischen Arbeit wird die bewusste<br />
Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt<br />
[…] zugrunde gelegt.“<br />
BP S. 134-136<br />
- „Menschen - und Lebenswelt“<br />
• Die SuS „können<br />
- Situationen analysieren und bildnerisch<br />
umsetzen, […].“<br />
• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens<br />
(10)“<br />
- Die SuS „können […] die eigene […]<br />
Kultur bildnerisch erkunden: im Bereich<br />
von Architektur, […] im Vergleich von<br />
Bekanntem und Fremdem, im Vergleich<br />
von früher und heute.“<br />
„ Erleben und Darstellen“<br />
• „Natur und Umwelt (8)“<br />
- Die SuS „können Objekte […] aus Natur<br />
und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />
umsetzen.“<br />
• „Wechselnde Sichtweisen (10)”<br />
Die SuS „können<br />
- Bekanntes bildnerisch in neue<br />
Zusammenhänge setzen;<br />
- sich mit ungewohnten Darstellungsweisen<br />
auseinandersetzen.“<br />
„Raum, Aktion, Interaktion“<br />
• „Mitteilen und Kommunizieren (8)“<br />
- Die SuS „können konventionelles und<br />
digitales Bildmaterial, Layouts und<br />
Bilderfolgen analysieren und bearbeiten.“<br />
Arbeitsbereiche<br />
„Wahrnehmungsschulung, Interaktion,<br />
Medien“<br />
• „(8) Sie können<br />
- konventionelle oder digitale Fotografie<br />
einsetzen;<br />
- mit Software zur Bildbearbeitung und mit<br />
digitalen Bilddateien umgehen.“<br />
• „(10) Sie können […]<br />
- die Möglichkeit computergestützter bildnerischer<br />
Interaktionen erkennen und einsetzen;<br />
- multimediale Produkte kritisch betrachten<br />
und analysieren.“<br />
BP S. 292-294<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Der Beitrag des Faches bildende Kunst<br />
zur Bildung“<br />
• Die SuS „entwickeln im Unterricht unterschiedliche<br />
Formen von Äußerungen, die<br />
ein besseres Verständnis […] ihrer kulturellen<br />
Umwelt zum Ziel haben.“<br />
• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />
und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />
Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />
der Schülerinnen und Schüler gefödert.“<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an der emotional<br />
geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />
der“ SuS.<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />
stärker werdenden Bedürfnis der“ SuS,<br />
„ihrer Erfahrung von Wirklichkeit eine<br />
gestaltete Form zu geben.“<br />
BP S. 297<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS „können<br />
- praktische, ästhetische, symbolische und<br />
ökologische Aspekte hinterfragen.“<br />
• Sie „erproben fotografische<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Sie können<br />
- erlangte Erkenntnisse im künstlerischen<br />
Arbeitsprozess anwenden;<br />
- mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm<br />
arbeiten.“<br />
Die Zahlen in Klammern markieren<br />
im Bildungsplan die betroffenen<br />
Klassenstufen.<br />
26
A<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
EWG (RS)/<br />
Geographie<br />
(GYM)<br />
BP S. 116f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• „Sie visualisieren […] stehende und<br />
bewegte Bilder in vielfältigen<br />
Formen“.<br />
BP S. 238f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />
der“ SuS „anzustreben.“<br />
• „Erkundungen und Exkursionen, freie<br />
Arbeitsformen und Projekte gewährleisten<br />
eine Individualisierung und Autonomisierung<br />
des Lernprozesses und sind in besonderem<br />
Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />
soziale Kompetenz zu fördern.“<br />
BP S. 242<br />
„Fachkompetenzen” Klasse 10<br />
„ Menschen prägen Räume“<br />
• Die SuS können<br />
- „die Wirkung menschlicher Existenz<br />
und deren Funktion auf den Raum er<br />
fassen und raumprägende Strukturen<br />
und Prozesse analysieren;[…]<br />
- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />
und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />
- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />
aufzeigen.“<br />
Geschichte<br />
BP S. 104f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />
bei, dass die Schülerinnen und Schüler in<br />
zunehmendem Maße ihre Lernprozesse<br />
selbst organisieren.“<br />
• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />
Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />
näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />
Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
geweckt und die Verbundenheit<br />
mit dem Heimatraum und seinen<br />
Menschen gefestigt werden.“<br />
BP S. 106f<br />
„Aufgaben und Bedeutung des<br />
Faches Geschichte“<br />
• Die SuS können<br />
- „die Geschichte […] des Schulortes<br />
beschreiben (6)“;<br />
- „Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />
situationsangemessen<br />
anwenden (8);<br />
- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />
Gesamtkontext zuordnen<br />
- -<br />
(10)“.<br />
BP S. 216<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die SuS „sollen<br />
- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />
des Lebens und Denkens bewusst<br />
machen, […]<br />
- Perspektiven gewinnen,<br />
- ihre Urteilsfähigkeit schulen”.<br />
• Zu den angestrebten Kompetenzen gehört<br />
- “die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />
Urteilsbildung und Präsentation<br />
auf der Grundlage des fachgerechten<br />
Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />
• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />
Regionalgeschichte sind in besonderer<br />
Weise zu berücksichtigen”.<br />
• Die SuS „kennen Formen traditioneller<br />
und computergestützter Präsentation“.<br />
BP S. 220<br />
Klasse 6<br />
„Annährung an die historische Zeit“<br />
• Die SuS „können<br />
- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />
in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />
Geschichte begreifen und kennen den<br />
Begriff der historischen Zeit.“<br />
27
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Geschichte<br />
BP S. 218<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />
lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />
sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />
möglich ist, die Historizität eigener<br />
Lebensumstände zu formulieren, in<br />
Beziehung zur Gegenwart zu setzen<br />
und so ein historisches Bewusstsein zu<br />
gewinnen.“<br />
BP S. 219<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
• „[…] gewinnen Personen und Ereignisse,<br />
Quellen und Zeitzeugen aus der Lokalund<br />
Regionalgeschichte eine besondere<br />
Bedeutung, weil so historische Wirklichkeit<br />
konkret erfahrbar ist, ohne dass der<br />
Blick für eine generalisierende Betrachtung<br />
verstellt wird.“<br />
Informationstechnische<br />
Bildung (IT)<br />
BP S. 194<br />
„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />
Werkzeugen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />
erfassen und bearbeiten (8)“.<br />
„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />
• Die SuS können<br />
- „[…] Daten austauschen (8) und<br />
gemeinsam an digitalen Dokumenten<br />
arbeiten (10)“.<br />
BP S. 312<br />
„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />
Werkzeugen“<br />
• Die SuS „können<br />
- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />
bearbeiten (8);<br />
- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />
und weiterverarbeiten (6) und<br />
beherrschen die dazu nötigen<br />
Vorgehensweisen (8).“<br />
28
Baustein B<br />
B<br />
<strong>Historische</strong> Bedeutung erkennen und kartieren<br />
Ein eigener Werteplan entsteht<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 5 überlegen, was im historischen Ortskern erhalten werden sollte,<br />
indem sie einen Werteplan nach vorgegebenen Kriterien ausfüllen.<br />
Klassenstufe 5-10<br />
Fächerverbund<br />
Geschichte, Geographie<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Vorbereitung und Einstieg: 1 Stunde (mit Weiterführung in Kl. 8-10: 2 Stunden)<br />
Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />
Präsentation:<br />
1-2 Stunden<br />
Material/Medien<br />
Lageplan des Ortes, möglichst im Maßstab 1:1500 oder 1:2500<br />
evtl. historischer Lageplan<br />
evtl. Liste der Kulturdenkmale<br />
Buntstifte<br />
Voraussetzung<br />
Voraussetzung für diesen Baustein ist, dass die SuS bereits mit dem Begriff Denkmal vertraut sind<br />
und wissen, dass unterschiedliche Objekte unter Denkmalschutz stehen können (Gebäude, Plätze,<br />
Straßen, Parks und Gärten, technische Anlagen etc.). Dafür bietet sich unter anderem das Material<br />
des Schulförderprogramms der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an (http://www.denkmalaktiv.de/).<br />
Unter der Rubrik Materialien kann man das Heft „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht<br />
Schule“ entweder bestellen oder als online Ausgabe herunterladen.<br />
Ablauf<br />
Einstieg (ca. 45 Minuten)<br />
Als Erstes legt die Lehrkraft eine Farbfolie (Kopiervorlage B1) mit einem denkmalerpflegerischen<br />
Werteplan auf, bei dem die Legende zunächst verdeckt bleibt. Die SuS beschreiben, was sie sehen<br />
(z.B. Ortsplan mit Häusern und Straßen, verschiedene Farben). Anschließend überlegen die SuS, was<br />
die Farben bedeuten könnten (z.B. Größe/Alter der Häuser, Anzahl der Bewohner).<br />
Im zweiten Schritt wird die Legende aufgedeckt. Eine Schülerin oder ein Schüler liest zunächst die<br />
einzelnen Punkte vor. Dann überlegt die Klasse Punkt für Punkt gemeinsam, was genau mit den einzelnen<br />
Legendenangaben gemeint ist. Die Lehrkraft stellt dann den Plan als „denkmalpflegerischen<br />
Werteplan“ vor und erklärt, warum und von wem solche Pläne erstellt werden.<br />
5<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
29
Abschließend erläutert die Lehrkraft die Aufgabe der SuS für die nächsten Stunden:<br />
für einen ausgewählten Ort entsteht ein eigener denkmalpflegerischer Werteplan.<br />
Hinweis<br />
Denkmalpflegerische Wertepläne werden vor allem im Rahmen vorbereitender Untersuchungen<br />
für Ortssanierungen angelegt. Die Wertepläne sollen Stadtplanern, Architekten und<br />
der Gemeinde helfen, die denkmalpflegerischen und bauhistorischen Werte schnell und auf<br />
einen Blick zu erkennen und so in der anstehenden Ortssanierung auf die Erhaltung der entsprechenden<br />
Objekte vermehrt Rücksicht zu nehmen.<br />
Ob Gebäude, Straßen- und Freiflächen erhaltenswert sind, hängt u. a. von deren Alter und<br />
Überlieferungszustand ab. Erhaltenswerte historische Objekte sollten in der Regel schon auf<br />
den Karten der ersten Landesvermessung aus dem 19. Jahrhundert verzeichnet sein. Mit Hilfe<br />
dieser Karten lassen sich auch die Ausdehnung des historischen Dorfkerns und der Verlauf<br />
des damaligen Ortsrands erschließen.<br />
Erläuterungen zur Legende auf der Kopiervorlage B1<br />
Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Gebäude)<br />
Gebäude, die nach dem Denkmalschutzgesetz geschützt sind<br />
Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Bauteil/Kleindenkmal)<br />
Kleindenkmale (z.B. Brunnen, Wegkreuze, Grenzsteine, Bildstöcke, etc.) und Bauteile<br />
(z.B. Wirtshausschild, Türportal, Keller), die unter Denkmalschutz stehen<br />
Prüffall (Gebäude)<br />
Gebäude, bei denen ein begründeter Verdacht besteht, dass es sich um Kulturdenkmale<br />
handelt, die jedoch noch eingehend geprüft werden müssen<br />
Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Freifläche)<br />
Unbebaute Flächen, die einen wichtigen Bestandteil eines historischen Anwesens<br />
bilden und daher unter Denkmalschutz stehen<br />
Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Garten)<br />
Grünflächen, z.B. Haus- und Villengärten, Parkanlagen oder Friedhöfe, die unter<br />
Denkmalschutz stehen<br />
Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Archäologie)<br />
Bereiche, in denen bei Bodeneingriffen mit archäologischen Funden und Befunden zu<br />
rechnen ist und die daher unter Denkmalschutz stehen<br />
Erhaltenswertes historisches Gebäude<br />
<strong>Historische</strong> Gebäude, die deutlich als Teil des historischen Ortskerns zu erkennen sind<br />
aber nicht die Kriterien für ein Kulturdenkmal erfüllen<br />
30
B<br />
Erweiterung für höhere Klassen<br />
In höheren Klassen (8-10) kann zusätzlich mit einem historischen Lageplan (Kopiervorlage B2)<br />
desselben Ortes weitergearbeitet werden. Dieser wird von der Lehrkraft als Folie aufgelegt.<br />
Die SuS sollen durch einen Vergleich beider Pläne herausfinden, wo sich Strukturen im Straßen- und<br />
Wegenetz über die Jahrzehnte erhalten haben, wo neue Gebäude dazu gekommen sind und wo<br />
Lücke im Dorfgefüge entstanden sind. Anhand des historischen Planes wird auch der Verlauf des<br />
historischen Ortsrandes erläutert.<br />
Hinweis<br />
Ansprechpartner für Kartenmaterial:<br />
- Gemeinde<br />
- Ortsverwaltung<br />
- Tourismuseinrichtungen<br />
- Vermessungsamt<br />
- (Kreis-) Archiv<br />
- Museum<br />
Listen der Kulturdenkmale wurden z. T. in den örtlichen Amtsblättern veröffentlicht und sind<br />
dann - in dieser Form - bei den Gemeinden zugänglich (sie geben den Stand zum Zeitpunkt<br />
der Veröffentlichung wieder und sind daher nicht immer aktuell).<br />
Informationen zu vorliegenden <strong>Historische</strong>n Ortsanalysen mit denkmalpflegerischen Werteplänen<br />
sind über die Referenten für Planungsberatung im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium<br />
Stuttgart sowie bei den Referaten Denkmalpflege in den Regierungspräsidien Freiburg,<br />
Karlsruhe und Tübingen zu erhalten:<br />
http://www.denkmalpflege-bw.de/publikationen-und-service/service/kontakt.html<br />
Exkursion<br />
Wichtig ist, dass alle SuS eine Unterlage für die Kartierung und Buntstifte bei sich haben.<br />
Damit die SuS zu Beginn der Exkursion einen Eindruck von dem Ort erhalten und notwendige<br />
Informationen bekommen, ist es hilfreich, wenn vor Ort eine kurze Ortsführung mit der Klasse<br />
organisiert werden kann.<br />
Hinweis<br />
Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung kontaktieren,<br />
die Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />
Mit einem Grundwissen über die Strukturen und den Umfang des historischen Ortskerns erkunden<br />
die SuS nun den Ort noch einmal selbst. Sie beurteilen dabei die Wertigkeit der Gebäude, Flächen<br />
etc. und erstellen einen denkmalpflegerischen Werteplan. Sie erhalten dazu einen schwarz-weißen<br />
Lageplan des Ortes, in den sie die Farben eintragen. Die Legende für den Werteplan wird von der<br />
Lehrkraft vorgegeben. Alle SuS sollten dieselben Farben benutzen!<br />
31
Kopiervorlage B1<br />
Werteplan Müllheim-Britzingen, 2010<br />
32
Kopiervorlage B2<br />
B<br />
Gemarkungsatlas Britzingen, 1877<br />
33
Erweiterung für höhere Klassen (8-10)<br />
SuS höherer Klassen sollten wenn möglich auch eine Kopie eines historischen Ortsplanes erhalten.<br />
Mit Hilfe eines historischen Planes können die SuS vor Ort sofort überprüfen, ob das Gebäude<br />
schon im 19. Jh. vorhanden war oder nicht, und können so auch eine grobe Alterseinschätzung vornehmen.<br />
Außerdem wäre es denkbar, den SuS - soweit verfügbar - die Kopie einer Denkmalliste auszuteilen,<br />
sodass zum einen auch die Kulturdenkmale kartiert werden können und zum anderen die SuS sofort<br />
sehen, welche Gebäude so hochwertig sind, dass sie geschützt sind.<br />
Kartierung<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Kartierung umgesetzt werden kann:<br />
• Jeder Schüler erhält denselben Ausschnitt des Ortsplans.<br />
• Die Schüler bilden Gruppen. Diese erhalten jeweils unterschiedliche Ausschnitte des Ortsplans,<br />
welche am Ende zu einem Gesamtplan zusammengefügt werden.<br />
Als Hilfestellung für eine solche Exkursion können auch bestimmte Fragestellungen dienen, die es<br />
den SuS erleichtern, einen genaueren Eindruck vom Ort zu bekommen. Diese Fragestellungen sollten<br />
vorab von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />
Präsentation<br />
In Abhängigkeit von der Erstellung der Wertepläne (einzeln oder in Gruppen) kann die Präsentation<br />
auf zwei Arten erfolgen:<br />
• Die Lehrkraft kopiert den schwarz-weißen Lageplan auf Folie. Es wird nun Schritt für Schritt<br />
durchgegangen, wie die SuS die Wertigkeit der einzelnen Gebäude, Plätze etc. beurteilt haben.<br />
Dabei begründen die SuS ihre Entscheidung.<br />
Eine gemeinsame Lösung wird schließlich mit bunten Folienstiften auf der Folie festgehalten.<br />
• Um die Lösungsvorschläge vorzustellen, bietet es sich an so vorzugehen:<br />
Jede Gruppe legt ihr Ergebnis auf einem Tisch aus. Die Gruppe bestimmt dann ein Mitglied,<br />
das an dem Tisch bleibt, um das Ergebnis vorzustellen und Fragen zu beantworten. Die übrigen<br />
SuS gehen im Raum umher und schauen sich die Ergebnisse der anderen Gruppen an. Nach<br />
einer gewissen Zeit müssen die SuS an den nächsten Tisch gehen, sodass sich zum Schluss alle<br />
SuS sowohl bei anderen Ständen informiert haben als auch einmal an ihrem eigenen Infostand<br />
waren. Abschließend werden die einzelnen Teile des Ortsplans zusammengeheftet, sodass ein<br />
großes Ganzes entsteht.<br />
34
B<br />
Weiterführung<br />
Überlagerung<br />
Falls während des Bausteines noch nicht mit einem historischen Ortsplan gearbeitet wurde, bietet<br />
sich dies als Weiterführung an. Anhand einer Überlagerung des historischen Plans mit einem aktuellen<br />
Lageplan können Veränderungene innerhalb des historischen Ortskernes gut verdeutlicht werden.<br />
Wenn der Maßstab des aktuellen und des alten Planes übereinstimmt, ist es sinnvoll, beide auf Folie<br />
zu kopieren. Als Einstieg wird dann zunächst der historische Plan aufgelegt, den die SuS beschreiben<br />
(z.B. Anordnung der Gebäude, Verlauf von Straßen).<br />
Nachdem der historische Plan ausführlich ausgewertet wurde, legt die Lehrkraft die Folien der beiden<br />
Pläne übereinander. Die SuS bekommen nun Zeit, die Überlagerung zu betrachten und sollen<br />
dabei herausfinden, was sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.<br />
Gespräch mit einem Denkmalpfleger<br />
Eine weitere Möglichkeit der Nachbereitung ist es, eine/n Denkmalpfleger/in in die Schule einzuladen.<br />
Diese/r berichtet den SuS von ihrer/seiner Arbeit; die SuS präsentieren ihr/ihm ihre Arbeiten.<br />
35
Kompetenzerwerb zu Baustein B – <strong>Historische</strong> Werte erkennen und kartieren<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
EWG (RS) /<br />
Geographie<br />
(GYM)<br />
BP S. 116ff<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• „Sie können […] Karten […] decodieren<br />
und versprachlichen, bewerten […].“<br />
• Die SuS „sind imstande […] bei Exkursionen<br />
fachspezifische Arbeitsweisen<br />
anzuwenden.“<br />
BP S. 120<br />
Klasse 6<br />
„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />
an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />
Baden-Württemberg und Deutschland“<br />
Die SuS „können<br />
- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />
handlungsorientiert geeignete Methoden<br />
(zum Beispiel Kartierung) anwenden.“<br />
BP S. 239<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />
der“ SuS „anzustreben. […] Erkundungen<br />
und Exkursionen, freie Arbeitsformen und<br />
Projekte gewährleisten eine Individualisierung<br />
und Autonomisierung des Lernprozesses“.<br />
BP S. 242<br />
Klasse 10<br />
„Fachkompetenzen“<br />
„Menschen prägen Räume“<br />
• Die SuS „können<br />
- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />
deren Funktion auf den Raum erfassen<br />
und raumprägende Strukturen und Prozesse<br />
analysieren; […]<br />
- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />
und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />
- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />
aufzeigen.“<br />
Geschichte<br />
BP S. 104f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />
bei, dass die“ SuS „in zunehmendem Maße<br />
ihre Lernprozesse selbst organisieren”.<br />
• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />
Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />
näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />
Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
geweckt und die Verbundenheit<br />
mit dem Heimatraum und seinen<br />
Menschen gefestigt werden.“<br />
BP S. 106f<br />
„Aufgaben und Bedeutung des Faches<br />
Geschichte“<br />
• Die SuS „können<br />
- die Geschichte […] des Schulortes<br />
beschreiben (6); […]<br />
- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />
situationsangemessen anwenden<br />
(8);<br />
- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />
Gesamtkontext zuordnen (10)“.<br />
BP S. 216<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die SuS „sollen<br />
- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />
des Lebens und Denkens bewusst<br />
machen […],<br />
- Perspektiven gewinnen,<br />
- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />
- ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />
• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />
- […] die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />
Urteilsbildung und Präsentation<br />
auf der Grundlage des fachgerechten<br />
Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />
• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />
Regionalgeschichte sind in besonderer<br />
Weise zu berücksichtigen”.<br />
BP S. 220<br />
Klasse 6<br />
„Annährung an die historische Zeit“<br />
• Die SuS „können<br />
- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />
in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />
Geschichte begreifen und kennen den<br />
Begriff der historischen Zeit.“<br />
36
B<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Geschichte<br />
BP S. 218f<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />
lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />
sodass es den“ SuS „möglich ist, die Historizität<br />
eigener Lebensumstände zu<br />
formulieren, in Beziehung zur Gegenwart<br />
zu setzen und so ein historisches Bewusstsein<br />
zu gewinnen.“<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
„Personen und Ereignisse, Quellen und<br />
Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
[gewinnen] eine besondere<br />
Bedeutung, weil so historische Wirklichkeit<br />
konkret erfahrbar ist“.<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
BP S. 297<br />
Klasse 10<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
• Die SuS „gewinnen Einblick in unterschiedliche<br />
Bau- und Konstruktionsweisen.<br />
Sie können […] in Architekturbeispielen<br />
Abhängigkeiten von natürlichen und kulturellen<br />
Gegebenheiten erkennen.“<br />
Technik (RS) /<br />
NW und<br />
Technik<br />
(Profil am GYM)<br />
BP S. 147<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Bauen und Wohnen“<br />
„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />
• Die SuS „können Vorteile, Nachteile und<br />
Auswirkungen von Prozessen, Objekten<br />
und Materialien der Bautechnik beurteilen<br />
(10).“<br />
BP S. 401<br />
Klasse 10<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Technik“<br />
• Die SuS können<br />
- „die statische Konstruktion eines<br />
Bauwerkes erläutern“.<br />
37
Baustein C<br />
Darf ich vorstellen…?!<br />
Wir erstellen einen Reiseführer über unseren Ort<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 6 gestalten einen Reiseführer über einen historischen Ortskern.<br />
Klassenstufe 5-10<br />
Fächerverbund<br />
Deutsch, Geschichte, Geographie, IT, Sprachen<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg und Vorbereitung: 1 Stunde<br />
Recherche (im Computerraum): 1-2 Stunden<br />
Exkursion: halbtägig (Basisbaustein )<br />
Bearbeitung (im Computerraum): 4 Stunden<br />
Präsentation:<br />
1 Stunde<br />
Material/Medien<br />
Computer (möglichst mit Internetanschluss)<br />
ggf. Fotokamera<br />
Text- und Bildbearbeitungsprogramm<br />
Auswahlkriterien für den Ort<br />
- Organisation der Exkursion (in die nähere Umgebung)<br />
Wie weit ist der Ort von der Schule entfernt?<br />
Wie kann der Ort erreicht werden (z.B. öffentliche Verkehrsmittel)?<br />
- Sehenswertes<br />
Gibt es genug Interessantes und Sehenswertes<br />
(z.B. Kirche, Wirtshaus, denkmalgeschützte Häuser und Höfe, Zehntscheune) im Ort?<br />
- Informationsdichte<br />
Gibt es genügend Informationen über den Ort und sind diese leicht zugänglich<br />
(z.B. Homepage im Internet)?<br />
Ist eventuell eine Ortsführung möglich?<br />
Ablauf<br />
Einstieg (ca. 30 Minuten)<br />
Als Einstieg in den Baustein dient ein Brainstorming bei dem die SuS Ideen zur Thematik Reiseführer<br />
sammeln und besprechen. Dazu bietet sich die Placemat-Methode an (Vgl. Kooperatives Lernen.de:<br />
Placemat).<br />
Die SuS bilden zunächst Gruppen bestehend aus 3-4 Mitgliedern, die sich um einen Tisch herum setzen.<br />
Sie erhalten dann das Placemat (Kopiervorlage C1), das sie in die Mitte legen. Das Kästchen in der<br />
Mitte bleibt zunächst leer. Die anderen vier freien Flächen werden den SuS je nach Sitzordnung zugeteilt<br />
.<br />
6<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
38
C<br />
Dann wird wie folgt vorgegangen:<br />
1. Die Lehrkraft schreibt „Reiseführer“ an die Tafel.<br />
2. Die SuS denken kurz alleine über das Thema nach und schreiben ihre Gedanken und Assoziationen<br />
in die ihnen zugewiesenen freien Felder auf der Placemat.<br />
3. Die Tischgruppen vergleichen ihre Ergebnisse stumm, indem das Placemat nach und nach gedreht<br />
wird, sodass jeder die Eintragungen der anderen Gruppenmitglieder lesen kann.<br />
4. Die Gruppe einigt sich dann auf die drei wichtigsten Gedanken (drei Gedankenpunkte) und<br />
schreibt diese in die Mitte des Blattes.<br />
Im Anschluss präsentieren zwei Schüler/innen aus jeder Gruppe die Ergebnisse vor der ganzen Klasse,<br />
indem sie die Gedankenpunkte an die Tafel schreiben und erklären, warum sich die Gruppe auf die<br />
drei Punkte geeinigt hat.<br />
Zum Schluss können die SuS sich zu den Gesichtspunkten, die an der Tafel stehen, äußern und<br />
eventuell Ergänzungen machen.<br />
Hinweis<br />
In den unteren oder auch schwächeren Klassen ist es hilfreich, vor der Placematphase die Haus<br />
aufgabe aufzugeben, sich einen oder mehrere Reiseführer anzuschauen, damit die SuS in der<br />
Stunde mehr Ideen einbringen und besser diskutieren können. Die SuS sollen einen Reiseführer,<br />
den sie für besonders gut halten, in den Unterricht mitbringen.<br />
Vorstellung des Bausteins (ca. 10 Minuten)<br />
Die Lehrkraft erklärt, was die Aufgabe der SuS in den nächsten Stunden sein wird: die Gestaltung<br />
eines eigenen Reiseführers über einen ausgewählten Ort. Dabei bestimmen die SuS in 3er-4er Gruppen<br />
selbst, wie sie den Reisführer gestalten (Bilder, Layout etc.) und entscheiden, welche Informationen<br />
sie einbinden. Die Ideen aus dem Placemat dienen dabei als Orientierung und Anregung.<br />
Hinweis<br />
Wenn die Lehrkraft den Eindruck hat, dass die SuS trotz des Placemats nur ein vage Vorstellung<br />
von einem Reiseführer haben, ist es auch hier hilfreich, dass die Lehrkraft entweder selbst Reiseführer<br />
zur Ansicht mitbringt (Kopiervorlage C2) oder den SuS die Hausaufgabe gibt, sich Beispiele<br />
anzuschauen.<br />
Informationsrecherche (1-2 Stunden)<br />
Bevor die SuS den Ort selbst erkunden, tragen sie vorab selbstständig Informationen zusammen.<br />
Die SuS bekommen zunächst die Hausaufgabe im Internet, in Bibliotheken, im Rathaus etc. nach<br />
Informationen über den Ort und dessen Geschichte zu suchen und entsprechendes Material und Internetadressen<br />
in den Unterricht mitzubringen.<br />
Die nächste Unterrichtsstunde findet im Computerraum statt, damit die SuS im Internet nach Informationen<br />
recherchieren können. Dazu sollen sie die Internetadressen, die sie als Hausaufgabe<br />
herausgesucht haben, benutzen.<br />
39
Hinweis<br />
Internetrecherche<br />
Die meisten Gemeinden und Städte haben eine eigene Homepage, die man durch Eingabe des<br />
Namens in eine Suchmaschine schnell finden kann. Hier gibt es auch Informationen über die<br />
zugehörigen Ortsteile.<br />
Z. B. Müllheim: http://www.muellheim.de/ (-> Stadtinfo)<br />
Außerdem haben die unterschiedlichen Regionen in Baden-Württemberg oft eine Internetseite,<br />
die über Gemeinden und Städte informiert und dabei Tipps für Touristen gibt.<br />
Z.B. Markgräfler Land: http://www.markgraefler-land.com/<br />
Schwäbische Alb: http://www.schwaebischealb.de/<br />
Des Weiteren kann auch eine Internetenzyklopädie hinzugezogen werden. Allerdings werden in<br />
vielen Portalen die Informationen von den Benutzern selbst verfasst und sind deshalb nicht immer<br />
zuverlässig. Z.B. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite<br />
Eine weitere Informationsquelle sind die jeweiligen Rathäuser/Ortsverwaltungen, die Informationsmaterial<br />
für die SuS oder für die Lehrkraft bereitstellen oder Literatur empfehlen können.<br />
Nachdem alle SuS verlässliche und ergiebige Informationsseiten gefunden und einen ersten Eindruck<br />
vom Ort bekommen haben, überlegt jede Gruppe selbstständig, was sie in ihrem Reiseführer<br />
vorstellen möchte (z.B. bestimmte Gebäude, Plätze) und beginnt, die notwendigen Informationen<br />
zusammenzutragen.<br />
Dann bereiten die SuS die Exkursion vor. Die Lehrkraft gibt Hinweise:<br />
- Brauchen wir eine Fotokamera?<br />
- Welches Informationsmaterial muss mitgenommen werden?<br />
- Was benötigen wir an weiterem Material (z.B. Stifte, leere Blätter)?<br />
Exkursion<br />
Um den SuS mehr Informationen über den Ort zu bieten, ist es hilfreich, vor Ort eine Führung mit<br />
der Klasse zu organisieren. Höhere Klassen können zusätzlich den Auftrag bekommen, sich während<br />
einer solchen Führung Notizen zu machen.<br />
Hinweis<br />
Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung kontaktieren, die<br />
eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />
Die SuS bekommen im Anschluss an eine Führung Zeit, den Ort alleine zu erkunden, damit sie auch<br />
wirklich einen Eindruck von dem Ort, seiner Struktur, seinen Plätzen, Gebäuden und seiner Infrastruktur<br />
erhalten. Nur so können sie entscheiden, was sie in ihrem Reiseführer vorstellen möchten.<br />
Des Weiteren sollen sie grafisches Material in Form von Fotos oder Skizzen sammeln.<br />
Als Hilfestellung für die Exkursion dienen bestimmte Fragen, die es den SuS erleichtern, einen<br />
genaueren Eindruck vom Ort zu erhalten. Diese Fragestellungen sollten vorab von der Lehrkraft mit<br />
den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />
Hinweis:<br />
Bei diesem Baustein kann das Zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />
40
C<br />
Bearbeitung (4 Stunden):<br />
Nach der Exkursion arbeiten die SuS intensiv an der Gestaltung des Reiseführers. Der Reiseführer<br />
wird digital mit dem Computer und den entsprechenden Programmen (Bildbearbeitungs- und Textverarbeitungsprogramm)<br />
erstellt. Es ist aber auch denkbar, dass SuS der 5. und 6. Klasse den Reiseführer<br />
von Hand gestalten.<br />
Die SuS werten in einem ersten Schritt ihre gesammelten Informationen aus. Dabei entscheiden sie<br />
selbstständig, welche Informationen wichtig sind und für ihren Reiseführer benötigt werden. Rückfragen<br />
lassen sich ggf. durch eine weitere kurze Internetrecherche klären. Außerdem sichten sie das<br />
Bildmaterial.<br />
Im zweiten Schritt verfassen sie auf der Grundlage ihrer recherchierten Informationen eigene Texte.<br />
Die SuS sollten selbst darauf achten, dass die Texte sprachlich und grammatisch korrekt sind. Die<br />
Lehrkraft steht ihnen dabei für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Die Texte werden anschließend<br />
durch Fotos und Abbildungen ergänzt.<br />
Neben den Bildern und Texten müssen sich die Schüler auch für ein Layout des Reiseführers entscheiden.<br />
Dazu gehören nicht nur ein Deckblatt, sondern auch eine einheitliche Aufteilung, ein Inhaltsverzeichnis,<br />
Seitenzahlen etc. Die Details und der Umfang können je nach Klassenstufe<br />
unterschiedlich sein.<br />
Präsentation (1 Stunde):<br />
Zuerst werden die Reiseführer aller Gruppen auf Tischen ausgelegt. Alle anderen Tische und Stühle<br />
werden an die Seite geschoben. Die Tische mit den Reiseführern werden kreisförmig im Raum aufgestellt,<br />
sodass in der Mitte viel Platz ist.<br />
Die Klasse wird dann so aufgeteilt, dass vor jedem Tisch eine ungefähr gleiche Anzahl von SuS steht.<br />
Die SuS bekommen dann Zeit (z.B. 3-4 Minuten), um sich den ersten Reiseführer anzuschauen.<br />
Wenn die Zeit um ist, ertönt ein Ton (z.B. Glocke, Klangstab etc.) und die SuS gehen im Uhrzeigersinn<br />
zum nächsten Tisch und schauen sich einen weiteren Reiseführer an. Nach einer gewissen<br />
Zeit ertönt der Ton erneut und die SuS gehen wieder einen Tisch weiter. Dieser Wechsel vollzieht<br />
sich so lange, bis alle SuS alle Produkte gesehen haben. Wenn ein/e Schüler/in am Tisch des eigenen<br />
Reiseführers steht, darf er/sie einen Tisch weiter gehen.<br />
41
Kopiervorlage C 1<br />
Placemat (vgl. http://www.kooperatives-lernen.de)<br />
42
Kopiervorlage C 2<br />
C<br />
<strong>Historische</strong>r Stadtführer Merdingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald (Bronner 1989)<br />
43
Weiterführung<br />
Ortsführung<br />
Durch die Erstellung des Reiseführers haben die SuS nun bereits viele Informationen über den Ort gesammelt<br />
und ausgewertet. Die Planung einer Führung durch den Ort bietet den SuS die Möglichkeit,<br />
dieses Expertenwissen zu nutzen, um so die erworbenen Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern.<br />
Wichtig ist, dass im Vorfeld die Organisation geklärt wird:<br />
- Wen führen die SuS durch den Ort?<br />
Z.B. Eltern, andere SuS, Einwohner, Lehrkräfte<br />
- Wann finden die Führungen statt?<br />
Z.B. nachmittags, am Wochenende, während der Unterrichtszeit<br />
- Wie kommen die SuS und die anderen Beteiligten zur Führung?<br />
Z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften der Eltern<br />
Vorbereitung im Unterricht:<br />
1. Die Gruppen überlegen sich, was sie während der Führung vorstellen möchten.<br />
2. Anhand eines Ortsplanes überlegen die SuS sich eine Route für die Führung, die die einzelnen<br />
Stationen abdeckt. Nicht alle Orte werden über einen Ortsplan verfügen, den man für die SuS kopieren<br />
kann. Für diesen Fall bietet sich ein digitaler Ortsplan aus dem Internet an. Man benutzt ihn<br />
entweder direkt mit den SuS am Computer; alternativ sucht die Lehrkraft dort selbst nach einer<br />
Karte und druckt diese für die SuS aus.<br />
3. Die SuS schreiben sich Notizen zu den Stationen (z.B. auf Karteikarten), die sie während der<br />
Führung benutzen können.<br />
4. Die SuS üben innerhalb der Gruppen ihre Vorträge.<br />
Ortsrallye<br />
Die Erstellung einer Ortsrallye ist berreits nach einer Exkursion möglich. Das Wissen der SuS über<br />
den Ort wird genutzt, um Materialien zu erstellen, die dann von anderen (z.B. jüngere SuS, Kinder<br />
aus dem Ort) vor Ort ausprobiert werden.<br />
Vorgehen<br />
1. Die SuS überlegen sich mögliche Spiele oder Aufgaben, z.B. „Straßen/Häuser/Besonderheiten<br />
finden”, „Wissensfragen beantworten”, „Fenster an einem Haus zählen”, „Informationen<br />
herausfinden” etc..<br />
2. Die SuS erstellen das Material mit einem Textverarbeitungsprogramm am Computer.<br />
Ein Beispiel für eine solche Rallye mit Arbeitsmaterialien und Infotext findet sich auf der Seite des<br />
Landesbildungsservers unter:<br />
http://www.schule-bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/staedte/konstanz/3materialien.htm<br />
(Stand 16.11.2011)<br />
Hinweis:<br />
Es bietet sich an, dass Klassen, die an einer solchen Führung oder Ortsrallye teilnehmen, im Anschluss<br />
einen weiteren Baustein aus diesem Heft (z.B. Interessenkonflikt) bearbeiten.<br />
Sprachen<br />
Der Reiseführer kann in einem weiteren Schritt zweisprachig angelegt werden.<br />
Audioguide<br />
Für SuS ist die akustische Version des Reiseführers eine besonders motivierende Alternative. Hier<br />
kann das zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />
44
Kompetenzerwerb zu Baustein C – Reiseführer<br />
C<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
BP S. 49<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Kompetenzen zur eigenverantwortlichen<br />
Gestaltung von Schreibprozessen“<br />
• Die SuS „werden in die Lage versetzt,<br />
zunehmend die modernen Informationstechnologien<br />
sowohl zur Recherche als auch<br />
zur Gestaltung ihrer eigenen Texte zu nutzen.“<br />
BP S. 50-57<br />
Klasse 6<br />
„Schreiben“<br />
• Die SuS können<br />
- „Texte verfassen und einen Schreibprozess<br />
eigenverantwortlich planen und gestalten:<br />
Sie können<br />
- sich ein Schreibziel setzen“.<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS sind in der Lage,<br />
- „Texte [zu] überarbeiten hinsichtlich des<br />
Inhaltes, der Formulierungen und des<br />
Stils, sowie der sprachlichen Richtigkeit<br />
und der äußeren Form“.<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
• SuS können (Klasse 6)<br />
- „Informationen aus kontinuierlichen und<br />
nicht kontinuierlichen Texten entnehmen,<br />
sie verstehen und wiedergeben;<br />
- diese Informationen reflektieren,<br />
bewerten und für sich nutzen;<br />
- Methoden der Texterschließung […]<br />
anwenden“.<br />
• Die SuS nutzen „Informationsquellen wie<br />
Nachschlagewerke, Bibliothek, Internet“.<br />
BP S. 77<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Schreibkompetenz“<br />
• „Sie sind in der Lage, den Schreibprozess<br />
eigenverantwortlich zu organisieren und<br />
dabei auch die Möglichkeiten der neuen<br />
Medien zu nutzen.“<br />
„Medienkompetenz“<br />
• „Sowohl in der analytischen als auch produktiven<br />
Auseinandersetzung mit Medien<br />
erfahren die“ SuS, „dass Medienprodukte<br />
Ergebnis eines Gestaltungsprozesses sind.“<br />
BP S. 80ff<br />
Klasse 6<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />
Texten“<br />
• Die SuS „können<br />
- Methoden der Texterschließung […]<br />
anwenden;<br />
- gezielt Informationen aus Texten, Bildern,<br />
Tabellen und Grafiken entnehmen und in<br />
eigenen Worten wiedergeben“.<br />
Klasse 8<br />
„Schreiben“<br />
„Schreibkompetenz“<br />
• Die SuS können<br />
- „Texte unter Berücksichtigung bestimmter<br />
inhaltlicher und formaler Vorgaben planen,<br />
schreiben und überarbeiten;[…]<br />
- die spezifischen Möglichkeiten des Computers<br />
nutzen (Textverarbeitung).“<br />
„Informieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- in selbst verfassten Texten über Ereignisse<br />
berichten;<br />
- […]Wege, Orte, […] und Bilder<br />
beschreiben;<br />
- über Sachverhalte und Texte schriftlich<br />
informieren.“<br />
Klasse 10<br />
„Schreiben“<br />
„Informieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- verschiedene Techniken der Gewinnung<br />
und Verarbeitung von Informationen anwenden,<br />
auch von Informationsquellen<br />
im Internet;<br />
- Formen der Verarbeitung von Informationen<br />
(Exzerpt, Mitschrift, Protokoll) nutzen;<br />
- die Informationen zielgerichtet prüfen,<br />
bewerten und auswählen;<br />
- Begriffe und Sachverhalte klären.“<br />
45
Fächer Realschule Gymnasium<br />
EWG (RS) /<br />
Geographie<br />
(GYM)<br />
BP S. 116ff<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• Die SuS „sind in der Lage, Informationen<br />
zu sammeln und zu ordnen, Texte und<br />
Quellen zu bearbeiten und können zunehmend<br />
sinnerfassend lesen sowie eigene<br />
Texte verfassen.<br />
• Sie visualisieren Texte, stehende und bewegte<br />
Bilder in vielfältigen Formen”.<br />
• „Mithilfe der […] Medien sind die“ SuS<br />
„dazu fähig, einen zunehmenden Teil der<br />
Lernprozesse selbst zu organisieren”.<br />
• Die SuS „sind imstande […] bei Exkursionen<br />
fachspezifische Arbeitsweisen<br />
anzuwenden.<br />
• Sie können „[…] das Internet zur Informationsbeschaffung<br />
einsetzen”.<br />
BP S. 120<br />
Klasse 6<br />
„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />
an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />
Baden-Württemberg und Deutschland“<br />
• Die SuS „können<br />
- strukturelle Kenntnisse des Schulorts, des<br />
Nahraums […] wiedergeben; […]<br />
- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />
handlungsorientiert geeignete Methoden<br />
anwenden.“<br />
S. 239<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />
der Schülerinnen und Schüler anzustreben<br />
[…]<br />
• Erkundungen und Exkursionen, freie Arbeitsformen<br />
und Projekte gewährleisten<br />
eine Individualisierung und Autonomisierung<br />
des Lernprozesses und sind in beson<br />
derem Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />
soziale Kompetenz zu fördern.“<br />
BP S. 240<br />
Klasse 6<br />
„Fachspezifische Methodenkompetenzen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Erkundungen vor Ort durchführen:<br />
[…] Informationen sammeln, auswerten<br />
und Ergebnisse in angemessener Form<br />
präsentieren.“<br />
BP S. 242<br />
Klasse 10<br />
„Fachkompetenzen“<br />
„ Menschen prägen Räume“<br />
• Die SuS „können<br />
- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />
deren Funktion auf den Raum erfassen<br />
und raumprägende Strukturen und<br />
Prozesse analysieren;[…]<br />
- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />
und Gesellschaften erfassen und<br />
erklären;<br />
- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />
aufzeigen.“<br />
46
C<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Geschichte<br />
BP S. 104f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />
bei, dass die“ SuS „in zunehmendem Maße<br />
ihre Lernprozesse selbst organisieren”.<br />
• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />
Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />
näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />
Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
geweckt und die Verbundenheit<br />
mit dem Heimatraum und seinen<br />
Menschen gefestigt werden.“<br />
BP S. 106f<br />
„ Aufgaben und Bedeutung des<br />
Faches Geschichte“<br />
• Die SuS „können […]<br />
- die Geschichte […] des Schulortes<br />
beschreiben (6);[…]<br />
- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />
situationsangemessen anwenden<br />
(8);<br />
- lokalgeschichtliche Ereignisse dem<br />
historischen Gesamtkontext<br />
zuordnen (10)“.<br />
„Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“<br />
„Ständegesellschaft im Mittelalter“<br />
• Die SuS „können<br />
- die Bedeutung des Mittelalters für die<br />
heutige Gesellschaft und die Lebenswelt<br />
darstellen und einschätzen (6); […]<br />
- die gesellschaftlichen und herrschaftsmäßigen<br />
Veränderungen in Bezug auf die<br />
Gegenwart aufzeigen (6);<br />
- anhand ausgewählter Beispiele das Leben<br />
und Arbeiten von Menschen im Mittelalter<br />
beschreiben und im Hinblick auf die<br />
damaligen Umstände würdigen (6).“<br />
BP S. 216f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die SuS „sollen<br />
- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />
des Lebens und Denkens bewusst<br />
machen, […]<br />
- Perspektiven gewinnen,<br />
- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />
ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />
• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />
- […] die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />
Urteilsbildung und Präsentation<br />
auf der Grundlage des fachgerechten<br />
Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />
• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />
Regionalgeschichte sind in besonderer<br />
Weise zu berücksichtigen”.<br />
• „Kenntnisse und Fertigkeiten fachspezifischer<br />
methodischer Kompetenzen müssen<br />
in allen Klassenstufen vermittelt beziehungsweise<br />
vorausgesetzt werden. Dazu<br />
gehört, dass die“ SuS „eigenständig recherchieren,<br />
indem sie themen- und problemorientiert<br />
auf geeig-nete Informationsquellen<br />
[…] zurückgreifen.“<br />
• Die SuS „kennen Formen traditioneller und<br />
computergestützter Präsentation”.<br />
BP S. 220<br />
Klasse 6<br />
„Annährung an die historische Zeit“<br />
• Die SuS „können<br />
- sich - ausgehend von einer Spurensuche<br />
in der eigenen Lebenswelt - als Teil der<br />
Geschichte begreifen und kennen den<br />
Begriff der historischen Zeit.“<br />
BP S. 218f<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />
lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />
sodass es den“ SuS „möglich ist, die Historizität<br />
eigener Lebensumstände zu formulieren,<br />
in Beziehung zur Gegenwart zu<br />
setzen und so ein historisches Bewusstsein<br />
zu gewinnen.“<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
„Personen und Ereignisse, Quellen und<br />
Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />
weil so historische Wirklichkeit<br />
konkret erfahrbar ist”.<br />
47
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Informationstechnische<br />
Bildung (IT)<br />
BP S. 194<br />
„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />
Werkzeugen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Informations- und Kommunikationstechnik<br />
selbstständig, zweckorientiert<br />
und mit der jeweiligen informationstechnischen<br />
Anwendung angemessenen<br />
Methoden zur Informationsbeschaffung,<br />
[…] zur Strukturierung und Visualisierung<br />
von Sachverhalten […] einsetzen“;<br />
- „grundlegende (6), vielfältige informationstechnische<br />
Anwendungen<br />
selbstständig und zweckorientiert<br />
einsetzen (8)“;<br />
- „Informationen in einfachen (6), in<br />
größeren Text- und Präsentations-Dokumenten<br />
(8) und in umfangreichen<br />
digitalen Dokumenten mit eingefügten<br />
Objekten darstellen (10);<br />
- Informationen aus unterschiedlichen<br />
Quellen beschaffen (6), mit sinnvollen<br />
Suchstrategien und Hilfsmitteln recherchieren<br />
sowie die Brauchbarkeit der<br />
Ergebnisse beurteilen (8);<br />
- Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern<br />
speichern (6) und selbstständig<br />
verwalten (8);<br />
- Daten und Sachverhalte anschaulich<br />
darstellen (8);<br />
- Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />
erfassen und bearbeiten (8); […]<br />
- die Qualität von Informations- und<br />
Medienangeboten beurteilen (10).“<br />
„Zusammenarbeiten und kommunizieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- […] Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />
an digitalen Dokumenten<br />
arbeiten (10)“.<br />
BP S. 312f<br />
„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit<br />
informationstechnischen Werkzeugen“<br />
• Die SuS „sind in der Lage<br />
- selbstständig, zielorientiert und mit den<br />
jeweils angemessenen Methoden zur<br />
[…] Visualisierung und Strukturierung<br />
von Sachverhalten […] informationstechnische<br />
Werkzeuge einzusetzen.“<br />
• Die SuS „kennen<br />
- Quellen, Orte und Techniken zur<br />
Informationsbeschaffung (6)“.<br />
• Die SuS können<br />
- „Texte zweckorientiert gestalten (6) und<br />
dabei auch multimediale sowie erweiterte<br />
Funktionen effektiv, auch zur<br />
Präsentation, einsetzen (8);<br />
- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />
bearbeiten (8);<br />
- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />
und weiterverarbeiten (6) und<br />
beherrschen die dazu nötigen<br />
Vorgehensweisen (8)”.<br />
„Erfolgreich zusammenarbeiten und<br />
kommunizieren“<br />
• Die SuS kennen „rechtliche Aspekte im<br />
Umgang mit Informationen (8).“<br />
• Die SuS „wissen um die Verantwortung<br />
für publizierte Inhalte (6)“.<br />
„Entwickeln, Zusammenhänge verstehen<br />
und reflektieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- geeignete Programme zur Erfassung,<br />
Visualisierung und Verarbeitung<br />
numerischer und nicht numerischer<br />
Daten zielorientiert einsetzen (8);[…]<br />
- verschiedene Strategien anwenden, um<br />
mit informationstechnischen Methoden<br />
angemessene Probleme zu lösen, und<br />
diese beurteilen (10)”.<br />
48
Baustein D<br />
D<br />
Wir bilden ein Ortsbild nach<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 7 sollen einen ortstypischen Platz oder Straßenraum erfassen und<br />
zeichnerisch, fotografisch oder modellhaft wiedergeben.<br />
Klassenstufe 7-10<br />
Fächerverbund<br />
Mathematik, Kunst, Technik<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Vorbereitung: halbtägige Exkursion (s. Baustein )<br />
Bearbeitung: 4-6 Stunden<br />
Präsentation: 1 Stunde<br />
Material/Medien<br />
Fotokamera<br />
Zeichenutensilien<br />
evtl. Computer (mit Bildbearbeitungsprogramm)<br />
evtl. Bastelmaterial (Pappe, Styropor, Holz etc.)<br />
Ablauf<br />
Einstieg (ca. 30 Minuten)<br />
Als Einstieg zeigt die Lehrkraft zunächst unterschiedliche Fotos/Bilder von Gebäudeansichten. Die<br />
SuS sollen die einzelnen Gebäude beschreiben und die Unterschiede herausstellen (z.B. unterschiedliche<br />
Geschossanzahl, unterschiedliche Dachformen/Dachneigungen, unterschiedliche<br />
Fensteranordnungen, unterschiedliche Fassadengestaltungen/Farben, etc.).<br />
In einem nächsten Schritt sollen die SuS überlegen, warum die Gebäude unterschiedlich sind (z.B.<br />
unterschiedliche Erbauungszeit, Architekten/Handwerker, Bauherren etc.).<br />
Vorbereitung (ca. 10 Minuten)<br />
Die Lehrkraft erklärt nun den Baustein: Die SuS bilden am Beispiel eines ausgewählten Ortes eine<br />
Straßen- oder Platzsituation nach. Dazu sollte möglichst eine Straße/ein Platz im Dorf gefunden werden,<br />
die/der noch möglichst viele historische Gebäude besitzt und für das Ortsbild charakteristisch<br />
ist.<br />
Hinweis<br />
Für diesen Baustein gibt es verschiedene gestalterische Umsetzungsmöglichkeiten. Die Lehrkraft<br />
sollte zuvor selbst festlegen, welche Umsetzung sie für ihre Klasse wählen möchte bzw. welches<br />
Material (Computer, Bastelmaterial etc.) zur Verfügung steht.<br />
Umsetzungsmöglichkeiten wären beispielsweise:<br />
• zeichnerische Darstellung der Gebäudefassaden auf Papier oder Pappe. Dabei sind die Proportionen<br />
und Maßverhältnisse der Gebäude möglichst genau wiederzugeben.<br />
• Modellbau eines größeren Bereiches im Ortskern. Dabei können die einzelnen Gebäude in ihren<br />
Proportionen z.B. aus Styropor ausgeschnitten und schließlich auf einem Lageplan an entsprechender<br />
Stelle aufgeklebt werden (siehe Bastelanleitung unten).<br />
7<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
49
Exkursion<br />
Die SuS benötigen während der Exkursion ihre Zeichenutensilien sowie eine Fotokamera.<br />
Bevor die SuS mit der Arbeit beginnen, ist es wichtig, dass sie den Ort erst einmal kennen lernen<br />
und allgemeine Informationen erhalten. Dies ist am besten in Form einer Ortsführung zu organisieren.<br />
(s. Basisbaustein )<br />
Hinweis:<br />
Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung der jeweiligen<br />
Gemeinde kontaktieren, die eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />
Nach der Führung bzw. einem gemeinsamen Rundgang durch den Ort stellt die Lehrkraft einen<br />
Platz oder Straßenzug vor, den die SuS gestalterisch wiedergeben sollen. Bei höheren Klassen können<br />
die SuS selbst entscheiden, welchen Platz sie für besonders geeignet halten bzw. welcher Platz<br />
den Charakter des Dorfes widerspiegelt.<br />
Jede Schülergruppe (2-3 Mitglieder) wählt sich ein Gebäude oder ein Gehöft am entsprechenden<br />
Platz/Straßenzug aus.<br />
In den weiteren Schritten müssen die SuS das Gebäude vor Ort fotografisch und zeichnerisch festhalten:<br />
• Fotos von der Fassade<br />
• Handzeichnung/Skizzen von der Fassade und von baulichen Details<br />
Bearbeitung<br />
Zurück in der Schule werden die Fotos mit den Skizzen verglichen. Anschließend arbeiten die Schülergruppen<br />
- nach Vorgabe der Lehrkraft - an einer Darstellung, die dei Proportionen der ausgewählten Gebäude<br />
bzw. Gebäudegruppen annähernd wirklichkeitsgetreu wiedergibt. Ein Lageplan des historischen<br />
Dorfkerns kann dabei eine Hilfe sein (beim zuständigen Bauamt bzw. Rathaus zu bekommen).<br />
Präsentation<br />
Die einzelnen Nachbildungen (Modelle, Zeichnungen etc.) werden zu einer gesamten Platz- oder<br />
Straßenabwicklung zusammengefügt. Dabei stellt jede Gruppe ihr Modell vor.<br />
Schüler beim Zeichnen eines der barocken Torhäuser in Ludwigsburg<br />
50
D<br />
Bastelanleitung für ein Dorfmodell<br />
Ein einfaches Dorfmodell aus Styropor lässt sich verhältnismäßig schnell und einfach herstellen.<br />
Dazu werden folgende Dinge benötigt:<br />
• Lageplan des historischen Dorfkerns bzw. des Bereichs des Dorfs, der nachgebaut<br />
werden soll (beim zuständigen Bauamt bzw. Rathaus zu bekommen)<br />
• Styropor-, StyroDur- oder ähnliche aufgeschäumte Kunststoff-Platten,<br />
evtl. auch altes Verpackungsmaterial<br />
• Holzplatte oder dicke Pappe als Untergrund für das Modell<br />
• Thermosäge (oder Cutter-Messer) zum Schneiden der Styropor-Häuser<br />
Schritt für Schritt:<br />
1. Zunächst muss der Lageplan des Dorfes auf die gewünschte Zielgröße für das spätere<br />
Modell vergrößert werden. Je nach Größe des Dorfes bzw. des zu bearbeitenden Bereiches<br />
kann der Lageplan gut 1,5 x 1,5 m groß werden.<br />
2. Der vergrößerte Lageplan wird dann auf die Untergrundplatte (Holz oder Pappe) aufgeklebt.<br />
3. Mit Hilfe einer Thermosäge (oder mit Cutter-Messern) werden Gebäude aus den<br />
Kunststoff-Platten ausgeschnitten. Dafür muss für jedes einzelne Gebäude zunächst<br />
dessen Grundfläche auf dem Lageplan abgemessen und auf die Grundplatte übertragen<br />
werden. Die Gebäudehöhe sowie die Dachneigung bzw. Dachform wird anhand der bei<br />
der Exkursion gemachten Fotos und Skizzen abgeschätzt und umgesetzt.<br />
4. Die einzelnen Häuschen können nun entweder ohne weitere Bearbeitung auf den Lageplan<br />
aufgeklebt werden, so dass ein Massemodell des Dorfes entsteht. Es besteht die<br />
Möglichkeit, die einzelnen Häuschen farbig zu bemalen. Dächer und Fassaden können<br />
entsprechend ihrer tatsächlichen Farbe eingefärbt werden. Türen und Fenster werden<br />
auf den Fassaden skizziert.<br />
5. Beim Aufkleben der Gebäude auf den Lageplan ist die richtige Orientierung der Gebäude<br />
zu beachten, also ob das Gebäude giebel- oder traufständig zur Straße steht. Beim Kleber<br />
muss darauf geachtet werden, dass er für die verwendeten Materialien geeignet ist.<br />
6. Neben den Gebäuden können auch Grün- und Wasserflächen auf dem Lageplan farbig<br />
angelegt und z.B. mit Modellbäumen gestaltet werden.<br />
51
Kopiervorlage D<br />
Ausschnitt aus der Abwicklung der Hindenburgstraße in Weinstadt-Strümpfelbach,<br />
Rems-Murr-Kreis (Strobel, Buch 1986, S. 70)<br />
Beispiel eines kolorierten Styropormodells für einen historischen Dorfkern<br />
52
D<br />
Hinweis<br />
Die Realschule in Ditzingen hat eine Seite mit Tipps für technisches Zeichnen am PC erstellt:<br />
http://www.realschule-ditzingen.de/5547-Technisches-Zeichnen.html (Stand: 16.11.2011).<br />
Weiterführung<br />
SuS diskutieren über die ortstypische Gestalt der Gebäude.Was ist bei allen Gebäuden gleich/ähnlich?<br />
Was unterscheidet sie?<br />
Hinweis<br />
Der Baustein lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren. Das nachgebildete<br />
Ortsbild gäbe die Grundlage für einen fiktiven Interessenkonflikt (z.B. historisches Haus soll<br />
abgerissen werden und durch einen Neubau ersetzt werden).<br />
Hinweis<br />
Dieser Baustein eignet sich auch gut zur Bearbeitung innerhalb einer Projektwoche.<br />
53
Kompetenzerwerb zu Baustein D – Ortsbild<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
BP S. 132f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der gestalterischen Arbeit wird die<br />
bewusste Wahrnehmung der eigenen<br />
Lebenswelt […] zugrunde gelegt.“<br />
• „Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />
und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />
Medien […] gibt den“ SuS „ein breites<br />
Spektrum von Ausdrucksmitteln an die<br />
Hand, um ihre Ideen und Vorstellungen<br />
auf bildnerischem Weg umzusetzen<br />
• Aufgabe des Kunstunterrichts ist es auch,<br />
künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />
moderner Bildmedien zu nutzen.”<br />
BP S. 134-136<br />
„Themenbereiche“<br />
„Menschen und Lebenswelt“<br />
• „Lebensraum und Umfeld (6)“<br />
Die SuS können<br />
- „die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />
Schule, Stadt […] bildnerisch<br />
darstellen.“<br />
• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens (10)”<br />
- Die SuS „können […] die eigene als auch<br />
andere Kulturen bildnerisch erkunden”.<br />
„Erleben und Darstellen“<br />
• „Natur und Umwelt (8)“<br />
- Die SuS „können Objekte […] aus Natur<br />
und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />
umsetzen.“<br />
• „Wechselnde Sichtweisen (10)“<br />
- Die SuS „können Bekanntes bildnerisch<br />
in neue Zusammenhänge setzen“.<br />
„Raum, Aktion, Interaktion“<br />
• „Spiele und Feste (6)“<br />
- Die SuS „können bildnerische Aktionen<br />
und Raumerfahrungen machen“.<br />
• „Räume (10)“<br />
Die SuS „können<br />
- illusionistische Räume darstellen und<br />
ausgestalten;<br />
- sich mit realen und virtuellen Räumen<br />
gestalterisch auseinandersetzen.“<br />
BP S. 292-294<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Der Beitrag des Faches bildende Kunst<br />
zur Bildung“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />
im Unterricht unterschiedliche<br />
Formen von Äußerungen, die ein besseres<br />
Verständnis ihrer selbst und ihrer kulturellen<br />
Umwelt zum Ziel haben.“<br />
• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />
und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />
Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
gefördert.<br />
• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />
der Denkweisen, Erfahrungen und<br />
Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />
und Schüler […] aufgreift“.<br />
• „In Werkprozessen und Projekten verfolgen<br />
sie eigene Wege der Gestaltung”.<br />
BP S. 293<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />
emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />
der Schülerinnen und Schüler.<br />
Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />
Materialien und Techniken<br />
auf der Fläche, im Raum und in Verbindung<br />
mit dem Phänomen Zeit erweitert<br />
ihre Erfahrungen […].“<br />
BP S. 295<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in<br />
Verbindung mit dem Phänomen Zeit.“<br />
• Sie können<br />
- „in engem haptischen Kontakt mit dem<br />
Material plastische Werke schaffen […];<br />
- sich im Umgang mit dem Material<br />
dessen Eigenschaften und Wirkungen<br />
erschließen;<br />
- verschiedene Materialien erproben und<br />
diese zur Gestaltung von Raum, Baukörpern<br />
und Baugruppen nutzen;<br />
- unterschiedliche formbare und feste<br />
Materialien einsetzen, unterschiedliche<br />
plastische Gestaltungen schaffen und<br />
unterschiedliche Zugangsweisen zum<br />
Bauen nutzen.“<br />
54
D<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
Mathematik<br />
„Arbeitsbereiche“<br />
„Grafik“<br />
• Die SuS können<br />
- „ ihren bildnerischen Ideen durch die<br />
Kenntnisse grafischer Gestaltungsprinzipien<br />
[…] die gewünschte Ausdruckskraft<br />
verleihen“.<br />
• „(6) Sie können einfache grafische Mittel<br />
einsetzen“.<br />
• „(8) Sie können<br />
- ihr Repertoire der grafischen Mittel<br />
erweitern […];<br />
- einfache räumliche Darstellungsweisen<br />
anwenden“.<br />
• „(10) Sie können<br />
- verschiedene raumschaffende, perspektivische<br />
und körperhafte Darstelllungsweisen<br />
erkennen und anwenden“.<br />
„Plastik, Körper, Raum“<br />
• „(6) Sie können mit verschiedenen<br />
plastischen Materialien und Bearbeitungstechniken<br />
arbeiten.“<br />
• „(10) Sie können […] Raummodelle<br />
erstellen, bearbeiten, analysieren und<br />
beurteilen.“<br />
BP S. 61-66<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Leitidee Messen“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS „können<br />
- die Prinzipien der Längen-, Flächen-,<br />
Volumen- und Winkelmessung nutzen;<br />
- Dimensionen von […] geometrischen<br />
Objekten abschätzen;[…]<br />
- Größen mithilfe von Vorstellungen über<br />
geeignete Repräsentanten schätzen.“<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS können<br />
- „die Prinzipien der Längen- und Winkelmessung<br />
sowie der Flächen- und<br />
Volumenberechnung nutzen“.<br />
BP S. 293<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />
stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />
und Schüler, ihrer Erfahrung von<br />
Wirklichkeit eine gestaltete Form zu<br />
geben.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler lernen in<br />
Werkprozessen und Projekten eigene<br />
Wege des Suchens, Entfaltens und Dokumentierens<br />
zu entwickeln”.<br />
BP S. 296<br />
„Kompetenzen und Inhalte“ Klasse 8<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler erproben<br />
die Verhältnisse von Baukörper und<br />
Raum, Innen und Außen, Tragen und<br />
Lasten.<br />
• Sie können modellhafte Entwürfe herstellen“.<br />
BP S. 297<br />
Klasse 10<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler gewinnen<br />
Einblick in unterschiedliche Bau- und<br />
Konstruktionsweisen.<br />
• Sie können<br />
- eine architektonische Idee entwickeln<br />
und im zwei- oder dreidimensionalen<br />
Bereich veranschaulichen;<br />
- sich mit Baukörpern und ihrer Gliederung<br />
auseinander setzen;<br />
- an Architekturbeispielen Abhängigkeiten<br />
von natürlichen und kulturellen<br />
Gegebenheiten erkennen.“<br />
S. 93f<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />
• „Wenn die Problemsituationen für die<br />
Schülerinnen und Schüler eine Bedeutung<br />
haben und wiederkehrend zu ihrer<br />
Umgebung in Verbindung stehen, wird<br />
Mathematik für sie relevant.“<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• Die SuS müssen „möglichst oft mit herausfordernden<br />
Fragestellungen konfrontiert<br />
werden, an denen sie beobachten,<br />
vermuten, begründen, abstrahieren und<br />
verallgemeinern lernen.”<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
• „Zunehmend offene Aufgabenstellungen<br />
[…] führen dazu, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler immer mehr ihr Lernen<br />
selbst strukturieren und für ihren Lernzuwachs<br />
Selbstverantwortung übernehmen.“<br />
55
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Mathematik<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS können<br />
- „gezielt Messungen vornehmen, Maßangaben<br />
entnehmen und damit Berechnungen<br />
durchführen“.<br />
„Leitidee Raum und Form“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS „können<br />
- geometrische Strukturen in der Umwelt<br />
erkennen und sie beschreiben“.<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS „können<br />
- geometrische Zusammenhänge mithilfe<br />
von bekannten Strukturen erschließen<br />
[…];<br />
- bei Konstruktionen, Berechnungen […]<br />
Sätze der Geometrie anwenden.“<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS können<br />
- „Eigenschaften geometrischer Objekte<br />
und ihrer Beziehungen untereinander<br />
erkennen, begründen und sie zur Analyse<br />
von Sachzusammenhängen beim<br />
Problemlösen nutzen“.<br />
„Leitidee Daten“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS „können<br />
- gängige Darstellungsformen in Veröffentlichungen<br />
lesen und Informationen<br />
entnehmen;<br />
- Tabellen lesen und auswerten“.<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS können<br />
- „grafische Darstellungen und Tabellen<br />
auswerten“.<br />
„Leitidee Daten und Zufall“<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS können<br />
- „verschiedene mathematische Darstellungen<br />
verwenden;<br />
- Daten interpretieren“.<br />
BP S. 95-100<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Leitidee Messen“<br />
Klasse 6<br />
Die SuS können<br />
• „Maße schätzen und bestimmen;<br />
• Messergebnisse sachangemessen darstellen.“<br />
Klasse 10<br />
Die SuS können<br />
• „Maße von Figuren und Körpern abschätzen<br />
und mithilfe der Formelsammlung berechnen.“<br />
„Leitidee Raum und Form“<br />
Klasse 6<br />
Die SuS können<br />
• „geometrische Objekte mithilfe von<br />
Geodreieck und Zirkel sorgfältig<br />
darstellen; […]<br />
• über ein angemessenes räumliches<br />
Vorstellungsvermögen verfügen.“<br />
Klasse 8<br />
Die SuS können<br />
• „Eigenschaften ebener geometrischer<br />
Figuren erkennen und begründen; […]<br />
• Kongruenz von Dreiecken erkennen<br />
und anwenden.“<br />
Klasse 10<br />
Die SuS können<br />
• „grundlegende Sätze zur Berechnung von<br />
Streckenlängen kennen und anwenden;[…]<br />
• geometrische Objekte im Raum analytisch<br />
beschreiben und ihre Lagebeziehungen<br />
analysieren.“<br />
„Leitidee Vernetzung“<br />
Klasse 6<br />
Die SuS können<br />
• „Probleme aus der Erfahrungswelt der<br />
Schülerinnen und Schüler mithilfe verschiedener<br />
mathematischer Konzepte lösen“.<br />
Klasse 8<br />
Die SuS können<br />
• „mathematische Sachverhalte und<br />
Problemlösungen verbal beschreiben“.<br />
Klasse 10<br />
Die SuS können<br />
• „Hilfsmittel sinnvoll und effizient einsetzen;<br />
• mathematisches Denken und Modellieren in<br />
außermathematischen Gebieten wie Kunst,<br />
Naturwissenschaft und Gesellschaft anwenden;<br />
• grundlegende Problemlösetechniken kennen<br />
und anwenden.“<br />
56
D<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Mathematik<br />
Technik (RS) /<br />
NW und<br />
Technik<br />
(Profil am<br />
GYM)<br />
BP S. 144f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
Bis zum Ende der 10. Klasse werden bei SuS<br />
wichtige Kompetenzen gefördert.<br />
„Fachkompetenz”<br />
• „entwickeln, planen, herstellen“<br />
„Methodenkompetenz”<br />
• „Projekte […] weitgehend selbst planen,<br />
durchführen und auswerten<br />
• Informationen beschaffen, auswerten und<br />
beurteilen“<br />
„Personale Kompetenz”<br />
• „Probleme erkennen, analysieren und lösen<br />
[…]<br />
• selbstständig und zuverlässig arbeiten<br />
• eigene Ideen einbringen, umsetzen und<br />
bewerten“<br />
„Sozialkompetenz”<br />
• „im Team arbeiten<br />
• Verantwortung in der Gruppe übernehmen<br />
• Konflikte aushalten und sachlich austragen“<br />
BP S. 146f<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Arbeit und Produktion“<br />
„Handlungsperspektive“<br />
• Die SuS „können<br />
- ausgehend von einer konkreten Problemstellung<br />
einen technischen Gegenstand<br />
selbstständig planen, entwickeln, herstellen,<br />
bewerten und optimieren (8);<br />
- technische Zeichnungen lesen und normorientierte<br />
technische Zeichnungen als<br />
Planungsmittel erstellen und einsetzen (8)“.<br />
„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />
• Die SuS „können Kriterien zur begründeten<br />
Auswahl von Werkstoffen, Werkzeugen und<br />
Maschinen ermitteln und anwenden (8)“.<br />
„Bauen und Wohnen“<br />
„Handlungsperspektive“<br />
• Die SuS „können technische Objekte aus<br />
dem Bereich Bauen und Wohnen herstellen<br />
(10)“.<br />
„Kenntnis- und Strukturperspektive“<br />
• Die SuS „können einfache Tragwerke und<br />
das Fachwerk erklären (10)“.<br />
„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />
• Die SuS „können Vorteile, Nachteile und<br />
Auswirkungen von Prozessen, Objekten und<br />
Materialien der Bautechnik beurteilen (10).“<br />
„Leitidee Modellieren“<br />
Klasse 6<br />
Die SuS können<br />
• „mithilfe geometrischer Modelle Situationen<br />
darstellen und Probleme lösen“.<br />
BP S. 400-402<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 10<br />
„Technik“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
[…]<br />
- die statische Konstruktion eines<br />
Bauwerkes erläutern;<br />
- mechanische Konstruktions- und<br />
Funktionsprinzipien anwenden“.<br />
„Mess- und Arbeitsmethoden“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
[…]<br />
- in Größenordnungen denken und<br />
sinnvolle Abschätzungen durchführen;[…]<br />
- Hilfsmittel sachgerecht als Informationsquellen<br />
nutzen: Formelsammlung,<br />
Nachschlagewerke, Tabellenwerke,<br />
technische Datenblätter, topographische,<br />
geologische Karten und Sternkarten.“<br />
57
Baustein E<br />
Verfremdung<br />
Irgendetwas stimmt hier nicht?!<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 8 verändern auf grafische Weise bewusst ein historisches Ortsbild.<br />
Klassenstufe 5-10<br />
Fächerverbund<br />
Kunst, Geographie, Politik, IT<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg und Vorbereitung: 1-2 Stunden<br />
Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />
Bearbeitung:<br />
2-3 Stunden<br />
Präsentation:<br />
1-2 Stunden<br />
Material/Medien<br />
Fotokamera<br />
Je nach grafischer Umsetzungstechnik:<br />
Computer<br />
Papier<br />
Kreide, Buntstifte, Wasserfarbe, Ölfarbe etc.<br />
Ablauf<br />
Einstieg und Vorbereitung (1-2 Stunden)<br />
Um den SuS den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, bekommt jede/r ein Blatt mit der Skizze<br />
eines fiktiven historischen Straßenzugs (Kopiervorlage E1). In der Mitte der Häuserreihe ist ein<br />
Grundstück frei. Die Schüler sollen hier ein neues Haus nach ihren Vorstellungen zeichnen.<br />
Zum Schluss stellen die SuS ihre Ergebnisse vor und die anderen SuS äußern sich dazu.<br />
Folgende Leitfragen erleichtern die Diskussion:<br />
- Passt das Haus in die Reihe? Warum?/Warum nicht?<br />
- Welche Aspekte stören?<br />
- Ist die Darstellung realistisch?<br />
Die Lehrkraft stellt nun den Baustein vor: Die SuS sollen sich bei einer Exkursion in einen historischen<br />
Ort ein Gebäude, einen Platz, eine Häuserreihe aussuchen, welche sie graphisch so verändern<br />
möchten, dass ein Kontrast zum Original entsteht.<br />
Es gibt mehre Möglichkeiten die Motive graphisch zu verfremden:<br />
- Einzelne Bestandteile (z.B. Fenster, Dach) verändern<br />
- Teile hinzufügen (z.B. Gebäude auf einer Freifläche)<br />
- Objekte weglassen (z.B. Bäume)<br />
- Objekte austauschen (z. B. Gebäude)<br />
8<br />
Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
58
E<br />
Exkursion<br />
Bevor sich die SuS mit einer graphischen Umsetzung beschäftigen, ist es wichtig, dass eine fachliche<br />
Grundlage geschaffen wird mit Informationen über den Ort und den historischen Ortskern. Nur<br />
dann können sich die SuS entsprechend intensiv mit einzelnen Elementen beschäftigen. An dieser<br />
Stelle bietet sich eine Ortsführung bzw. ein gemeinsamer Rundgang durch den Ort an.<br />
Hinweis<br />
Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung der jeweiligen<br />
Gemeinde kontaktieren, die eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />
Nach der Führung bekommen die SuS Zeit, sich etwas im Ort auszusuchen, mit dem sie sich künstlerisch<br />
beschäftigen möchten.<br />
Als Hilfestellung für die Exkursion dienen die Wahrnehmung lenkenden Fragen, die es den SuS erleichtern,<br />
sich einen genaueren Eindruck vom Ort zu verschaffen. Diese Fragestellungen sollten<br />
vorab von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />
Nachdem die SuS eine Auswahl getroffen haben, entscheiden sie, welche Ansatzpunkte sich für eine<br />
Veränderung anbieten, z.B.<br />
- Baustil<br />
- Farbe<br />
- Fenster<br />
- Umgebung<br />
- Größe<br />
Die SuS machen sich Notizen über die geplante Verfremdung und skizzieren oder fotografieren ihr<br />
Objekt als Vorlage zur späteren Umsetzung in der Schule.<br />
Bearbeitung (2-3 Stunden)<br />
Nach der Exkursion arbeiten die SuS an ihren Bildern.<br />
SuS, die sich für eine digitale Bearbeitung entschieden haben, arbeiten am Computer mit einem<br />
Bildbearbeitungsprogramm.<br />
Zum Schluss werden alle Bilder betitelt. Die SuS bereiten sich auf die Präsentation vor, bei der sie<br />
vor allem begründen sollen, warum sie sich für die gewählte Verfremdung entschieden haben.<br />
Präsentation (1-2 Stunden)<br />
Alle SuS präsentieren ihre Bilder. Dies kann zum Beispiel auch in Form einer Ausstellung organisiert<br />
werden.<br />
Die Diskussion über die Bilder arbeitet Fragen ab wie:<br />
- Wie verändert die Verfremdung den historischen Ortskern?<br />
- Ist die Darstellung realistisch?<br />
Hinweis<br />
Der Baustein Verfremdung lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren.<br />
So kann eine Verfremdung die Grundlage für die Bearbeitung eines fiktiven Interessenkonflikts<br />
bieten (z.B. historisches Haus soll abgerissen werden, um durch einen Neubau ersetzt zu werden).<br />
59
Kopiervorlage E1<br />
Abwicklung einer Straße in Weinstadt-Strümpfelbach, Rems-Murr-Kreis (Strobel, Buch 1986, S. 80)<br />
60
Kopiervorlage E2<br />
E<br />
Fotomontagen in die vorgegebene Baulücke<br />
61
Kompetenzerwerb zu Baustein E – Verfremdung<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
BP S. 132f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die Schülerinnen und Schüler „entwickeln<br />
eigene Ideen und Ansichten, überprüfen<br />
und realisieren diese und erwerben die Fähigkeit,<br />
eigenständig und eigenverantwortlich<br />
zu arbeiten […].“<br />
• „Dabei lernen sie […] eine Thematik auf<br />
verschiedenen Wegen zu erarbeiten […].“<br />
• „Der gestalterischen Arbeit wird die be<br />
wusste Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt<br />
[…] zugrunde gelegt.“<br />
• „Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />
und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />
Medien […] gibt den Schülerinnen und<br />
Schülern ein breites Spektrum von Ausdrucksmitteln<br />
an die Hand, um ihre Ideen<br />
und Vorstellungen auf bildnerischem Weg<br />
umzusetzen.“<br />
• „Aufgabe des Kunstunterrichtes ist es auch,<br />
künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />
moderner Bildmedien zu nutzen […].“<br />
BP S. 134-136<br />
„Themenbereiche“<br />
„Menschen und Lebenswelt“<br />
• Die SuS „können<br />
Situationen analysieren und bildnerisch<br />
umsetzen”.<br />
• „Lebensraum und Umfeld (6)“<br />
Die SuS „können<br />
die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />
Schule, Stadt […] bildnerisch darstellen.“<br />
• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens<br />
(10)“<br />
Die SuS können „sowohl die eigene als<br />
auch andere Kulturen bildnerisch erkunden:<br />
im Bereich von Architektur, Symbolen<br />
oder Ritualen, im Vergleich von Bekanntem<br />
und Fremdem, im Vergleich von früher<br />
und heute.“<br />
„Erleben und Darstellen“<br />
• „Natur und Umwelt (8)“<br />
- Die SuS können „Objekte […] aus Natur<br />
und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />
umsetzen.“<br />
• „Wechselnde Sichtweisen (10)“<br />
Die SuS „können<br />
- Bekanntes bildnerisch in neue Zusammenhänge<br />
setzen;<br />
- sich mit ungewohnten Darstellungsweisen<br />
auseinandersetzen.“<br />
BP S. 292ff<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Der Beitrag des Faches Bildende Kunst zur<br />
Bildung“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />
im Unterricht unterschiedliche Formen<br />
von Äußerungen, die ein besseres Verständnis<br />
ihrer selbst und ihrer kulturellen<br />
Umwelt zum Ziel haben.“<br />
• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />
und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />
Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
gefördert.<br />
• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />
der Denkweisen, Erfahrungen und<br />
Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />
und Schüler […] aufgreift“.<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />
emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />
der Schülerinnen und Schüler.<br />
• Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />
Materialien und Techniken<br />
auf der Fläche, im Raum und in Verbindung<br />
mit dem Phänomen Zeit erweitert<br />
ihre Erfahrungen und setzt neue Vorstellungen<br />
frei.“<br />
BP S. 295<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS kennen „Mischungen, Beziehungen<br />
und deren Wirkungen […] und verschiedene<br />
Möglichkeiten des Materialeinsatzes<br />
und Materialauftrags.<br />
Sie können […]<br />
- das Zeichnen für die Darstellung ihrer<br />
Sicht von inneren und äußeren<br />
Wirklichkeiten einsetzen; […]<br />
- experimentell und geplant arbeiten und<br />
unterschiedliche Materialien für malerisches<br />
und grafisches Gestalten einsetzen.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler arbeiten<br />
in Verbindung mit dem Phänomen Zeit.<br />
Sie können<br />
- […] Fotografie […] als Ausdrucksmöglichkeit<br />
für die praktische Arbeit einsetzen<br />
und gewinnen so ein erweitertes<br />
Verständnis von künstlerischen Werken,<br />
Bildmedien und der gestalteten Umwelt“.<br />
62
E<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
„Raum, Aktion, Interaktion“<br />
• „Spiele und Feste (6)“<br />
- Die SuS können „bildnerische Aktionen<br />
und Raumerfahrungen machen.“<br />
• „Mitteilen und Kommunizieren (8)“<br />
- Die SuS können „konventionelles und<br />
digitales Bildmaterial, Layouts und<br />
Bilderfolgen analysieren und bearbeiten.“<br />
• „Räume (10)“<br />
Die SuS „können<br />
- illusionistische Räume darstellen und<br />
ausgestalten;<br />
- sich mit realen und virtuellen Räumen<br />
gestalterisch auseinandersetzen.“<br />
„Arbeitsbereiche“<br />
„Grafik“<br />
• Die SuS können<br />
- „[…] ihren bildnerischen Ideen durch die<br />
Kenntnisse grafischer Gestaltungsprinzipien<br />
[…] die gewünschte Ausdruckskraft<br />
verleihen.“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS „können einfache grafische Mittel<br />
einsetzen“.<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS „können<br />
- ihr Repertoire der grafischen Mittel<br />
erweitern […];<br />
- einfache räumliche Darstellungsweisen<br />
anwenden“.<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS können<br />
- „verschiedene raumschaffende, perspektivische<br />
und körperhafte Darstelllungsweisen<br />
erkennen und anwenden“.<br />
„Wahrnehmungsschulung, Interaktion,<br />
Medien“<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS „können<br />
- konventionelle oder digitale Fotografie<br />
einsetzen;<br />
- mit Software zur Bildbearbeitung und<br />
mit digitalen Bilddateien umgehen.“<br />
Klasse 10<br />
• Die SuS können<br />
- „die Möglichkeiten computergestützter<br />
bildnerischer Interaktionen erkennen<br />
und einsetzen;<br />
- multimediale Produkte kritisch betrachten<br />
und analysieren.“<br />
BP S.293<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />
stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />
und Schüler, ihrer Erfahrung von<br />
Wirklichkeit eine gestaltete Form zu<br />
geben.“<br />
• Die SuS „lernen in Werksprozessen und<br />
Projekten eigene Wege des Suchens, Entfaltens<br />
und Dokumentierens zu<br />
entwickeln“.<br />
BP S.296<br />
Klasse 8<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- verschiedene Möglichkeiten der Erzeugung<br />
räumlicher Illusion auf der Fläche<br />
anwenden;<br />
- eine räumliche Wirkung auf der Fläche<br />
durch Linie, Hell-Dunkel, Farbe und<br />
Perspektive erzielen“;<br />
- „modellhafte Entwürfe herstellen;<br />
- Abhängigkeiten und Wirkungen<br />
erkennen.“<br />
BP S.297<br />
Klasse 10<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
• Die SuS „können […]<br />
- praktische, ästhetische, symbolische und<br />
ökologische Aspekte hinterfragen.“<br />
• Sie „erproben fotografische Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Sie können<br />
- erlangte Erkenntnisse im künstlerischen<br />
Arbeitsprozess anwenden;<br />
- mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm<br />
arbeiten.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler gewinnen<br />
Einblick in unterschiedliche Bau- und<br />
Konstruktionsweisen.<br />
Sie können<br />
- eine architektonische Idee entwickeln<br />
und im zwei- oder dreidimensionalen<br />
Bereich veranschaulichen;<br />
- sich mit Baukörpern und ihrer Gliederung<br />
auseinandersetzen;<br />
- an Architekturbeispielen Abhängigkeiten<br />
von natürlichen und kulturellen<br />
Gegebenheiten erkennen.“<br />
63
Fächer Realschule Gymnasium<br />
EWG (RS)/<br />
Geographie<br />
(GYM)<br />
BP S. 116f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• „Sie visualisieren […] stehende und bewegte<br />
Bilder in vielfältigen Formen […].“<br />
BP S. 239<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />
der Schülerinnen und Schüler anzustreben.“<br />
• „Erkundungen und Exkursionen, freie<br />
Arbeitsformen und Projekte gewährleisten<br />
eine Individualisierung und Autonomisierung<br />
des Lernprozesses und sind in besonderem<br />
Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />
soziale Kompetenz zu fördern.“<br />
BP S. 242<br />
Klasse 10<br />
„Fachkompetenzen“<br />
„ Menschen prägen Räume“<br />
• Die SuS „können<br />
- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />
deren Funktion auf den Raum erfassen<br />
und raumprägende Strukturen und Prozesse<br />
analysieren; […]<br />
- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />
und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />
- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />
aufzeigen.“<br />
EWG (RS)/<br />
Gemeinschaftskunde<br />
(GYM)<br />
BP S. 123<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 8<br />
„Raumnutzungskonflikt vor Ort“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- bei der Diskussion eines Raumnutzungsproblems<br />
an einem Beispiel aus Baden-<br />
Württemberg darstellen, wie unterschiedliche<br />
Interessen von den beteiligten<br />
Gruppen artikuliert und kompromissfähige<br />
Interessenausgleiche angestrebt<br />
werden können“.<br />
BP S. 260<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 8<br />
„Demokratie in der Gemeinde – Teilhabe<br />
und Mitwirkung Jugendlicher am<br />
Willensbildungsprozess“<br />
• Die SuS „können kommunale<br />
Entscheidungskompetenzen an einem<br />
Beispiel darstellen.“<br />
Informationstechnische<br />
Bildung (IT))<br />
BP S. 194<br />
„Arbeiten und Lernen mit<br />
Informationstechnischen Werkzeugen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />
erfassen und bearbeiten (8)“.<br />
„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />
• Die SuS können<br />
- „Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />
an digitalen Dokumenten arbeiten (10)“.<br />
BP S. 312<br />
„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />
Werkzeugen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />
bearbeiten (8);<br />
- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />
und weiterverarbeiten (6) und beherrschen<br />
die dazu nötigen Vorgehensweisen<br />
(8)“.<br />
64
Baustein F<br />
F<br />
Interessenkonflikt<br />
Voraussetzung<br />
Dieser Baustein knüpft an Erfahrungen aus anderen Bausteinen an. Entsprechend sollte mit den<br />
Schülerinnen und Schülern 9 zunächst einer oder mehrere der vorhergehenden Bausteine durchgenommen<br />
worden sein, bevor der Baustein “Interessenkonflikt” bearbeitet wird.<br />
Aufgabe<br />
Die SuS bereiten ein Rollenspiel vor, bei dem es um einen Interessenkonflikt geht.<br />
Klassenstufe 8-10<br />
Fächerverbund<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg:<br />
Bearbeitung/Vorbereitung:<br />
Präsentation:<br />
Reflexion:<br />
Deutsch, Politik<br />
1 Stunde<br />
2 Stunden<br />
1 Stunde<br />
30 Minuten<br />
Material/Medien<br />
Computer mit Internetzugang<br />
Mögliche Konfliktthemen<br />
• Mehrere alte Häuser im Ortskern sollen abgebrochen werden, damit ein modernes Altenheim<br />
errichtet werden kann.<br />
• Die enge Ortsstraße soll für den Autoverkehr verbreitert werden und dabei ein historisches<br />
Gasthaus im Ortszentrum abgebrochen werden.<br />
• Solaranlagen sollen auf Dächern im historischen Ortskern installiert werden.<br />
• Am historischen Ortsrand soll ein Gewerbe-/Industriegebiet entstehen.<br />
• Unmittelbar neben der Kirche soll ein Hochhaus gebaut werden.<br />
Ablauf<br />
Einstieg (1 Stunde)<br />
Den SuS wird ein fiktiver Interessenkonflikt im historischen Ortskern präsentiert. Ein Beispiel ist<br />
die Installation von Solaranlagen auf den Dächern der historischen Häuser im Ortskern.<br />
Zunächst wird ein Bild einer historischen Dachlandschaft ohne Solaranlagen (Kopiervorlage F1,<br />
oben) gezeigt. Nachdem die SuS kurz beschrieben haben, was auf dem Bild zu sehen ist, wird ein<br />
bearbeitetes Bild (Kopiervorlage F1, unten) von denselben Gebäuden, nun allerdings mit Solaranlagen<br />
gezeigt.<br />
Im Unterrichtsgespräch wird der Interessenkonflikt herausgearbeitet: Solaranlagen werden als ökologisch<br />
sinnvoll eingeschätzt; sie beeinträchtigen aber das historische Erscheinungsbild des alten<br />
Dorfkerns. In einem nächsten Schritt überlegen sich die SuS, welche Interessenvertreter an dem<br />
Konflikt beteiligt sein könnten und halten dies z.B. an der Tafel fest.<br />
9 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
65
Beispiele für Standpunkte von Interessenvertretern:<br />
Gemeinde: sieht Gefahr für den Tourismus aufgrund des beeinträchtigten historischen<br />
Ortsbildes<br />
Anwohner: stören sich an Sonnenreflexionen der Solarmodule<br />
Gebäudeeigentümer: möchte günstigen und umweltfreundlichen Strom produzieren<br />
Denkmalpflege: setzt sich für die Erhaltung des historischen Ortsbildes ein<br />
Umweltschutz: fordert eine umweltfreundliche Alternative zum Normalstrom<br />
Im Anschluss bilden die SuS Teams (2-3 SuS), die die jeweiligen Interessen vertreten. Es ist darauf<br />
zu achten, dass ähnlich viele Pro- und Contra-Vertreter eingesetzt werden. Ein Team übernimmt die<br />
Moderatorenrolle. Dieses Team bekommt die Aufgabe, sich über alle Positionen zu informieren.<br />
Bearbeitung/Vorbereitung (2 Stunden)<br />
In einem nächsten Schritt sammeln die SuS Argumente und Material, die die Positionen der verschiedenen<br />
Vertreter unterstützen. Die ganze Klasse geht deshalb in den Computerraum und recherchiert<br />
im Internet.<br />
Hinweis<br />
Internetrecherche<br />
Die SuS können zunächst einmal nach einem ähnlichen Interessenskonflikt im Internet recherchieren.<br />
Dabei werden sie zum Beispiel auf Nachrichten von verschiedenen Nachrichtenportalen<br />
oder auf themenbezogene Internetportale stoßen. Außerdem kann es hilfreich sein, wenn sie in<br />
einer Suchmaschine „Pro Contra“ und dann das Thema eintippen. So stößt man auf Seiten, die die<br />
Argumente nach Pro und Contra geordnet zusammenfassen.<br />
Auch wenn die Richtigkeit der Informationen immer in Frage gestellt werden muss, können Internetenzyklopädien<br />
wie Wikipedia oft nützliche Basisinformationen und vor allem weiterführende<br />
Links bieten.<br />
Gesprächsregeln<br />
Bevor die eigentliche Diskussion beginnt, legt die Klasse gemeinsam Gesprächsregeln fest, die während<br />
der Diskussion zum Tragen kommen. Diese können auf einem Plakat oder an der Tafel fixiert<br />
werden und sind so ständig für alle sichtbar.<br />
Mögliche Regeln:<br />
• Argumente deutlich vorbringen!<br />
• Keine Monologe/Selbstgespräche halten!<br />
• Andere Gesprächsteilnehmer/innen aussprechen lassen!<br />
• Keine Beleidigungen!<br />
• Sich melden, wenn man etwas sagen möchte!<br />
• Nur etwas sagen, wenn man an der Reihe ist!<br />
66
F<br />
Präsentation (1 Stunde)<br />
Die SuS bestimmen nun pro Interessensgruppe 2-3 Sprecher, die sich mit den Moderatoren in einen<br />
Kreis in die Mitte des Klassenraumes (Innenkreis) setzen. Zusätzlich wird ein freier Stuhl dazugestellt.<br />
Alle übrigen Schüler/innen bilden einen großen Stuhlkreis um die Sprecher und Moderatoren<br />
herum (Außenkreis).<br />
Die Lehrkraft erklärt das weitere Vorgehen:<br />
- Die Moderatoren eröffnen die Debatte, indem sie das Thema nennen und die Beteiligten<br />
Interessengruppen vorstellen.<br />
- Jeder Sprecher erhält dann die Möglichkeit zu einem kurzen Eingangsvortrag (2-3 Minuten).<br />
- Danach wird unter Anleitung der Moderatoren diskutiert, indem die einzelnen Sprecher<br />
ihre Argumente vorbringen, Rückfragen stellen oder Stellung beziehen.<br />
- Die SuS im Außenkreis haben jederzeit die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen,<br />
indem sie sich auf den freien Stuhl im Innenkreis setzen. Nach ihrem Beitrag gehen<br />
sie wieder in den Außenkreis zurück.<br />
Die Moderatoren beenden die Diskussion, wenn keine neuen Argumente mehr vorgebracht werden.<br />
67
Reflexion (30 Minuten)<br />
In der Reflexionsphase ist es wichtig, dass die SuS nun ihre persönliche Meinung vertreten.<br />
Den Einstieg in diese Phase bietet ein Stimmungsbild über die allgemeine Zufriedenheit mit der Diskussion.<br />
Dazu wird mit Klebeband eine Linie auf den Boden geklebt. An ein Ende der Linie wird<br />
ein lachendes Gesicht geklebt, am anderen Ende ein weinendes (siehe Kopiervorlage F2). Die SuS<br />
sollen sich nun je nach ihrem Eindruck in Richtung Lachen (= sehr zufrieden) oder in Richtung Weinen<br />
(= gar nicht zufrieden) positionieren.<br />
Anschließend ruft die Lehrkraft verschiedene SuS auf und fragt sie nach dem Grund für ihre Positionierung.<br />
Die Methode hat den Vorteil, dass wirklich alle SuS angesprochen werden und ihre Meinung<br />
verdeutlichen müssen.<br />
Im Anschluss daran soll der Verlauf der Diskussion genauer untersucht werden.<br />
Dies kann im Sitzkreis geschehen und sich an folgenden Leitfragen orientieren:<br />
- Wurden die Gesprächsregeln eingehalten?<br />
- Wie wurden die Argumente präsentiert?<br />
- Wie haben sich die SuS in ihren Rollen verhalten?<br />
- Ist eine richtige Diskussion zustande gekommen oder nur ein abwechselndes Vortragen<br />
der Argumente?<br />
- Wie haben sich die Akteure in ihren Rollen gefühlt?<br />
In einem nächsten Schritt wird in der Klasse über den inhaltlichen Konflikt der Debatte abgestimmt<br />
(Solaranlagen im historischen Dorfkern: ja oder nein?)<br />
Im Anschluss daran werden die inhaltlichen Aspekte im Plenum genauer angesprochen.<br />
Zum Beispiel:<br />
- Welche Argumente waren besonders überzeugend / welche weniger?<br />
- Welche wichtigen Argumente wurden vielleicht nicht genannt?<br />
- Wo besteht noch Informationsbedarf?<br />
- Warum haben sich SuS bei der Abstimmung für eine bestimmte Position entschieden?<br />
Zum Schluss der Reflexion gibt es noch eine Zusammenfassung der gesamten Diskussion. Die Schüler<br />
heben die Aspekte, die gut gelungen sind, hervor und benennen solche, an denen sie in Zukunft<br />
arbeiten möchten.<br />
68
Kopiervorlage F1<br />
F<br />
Ortsansicht von Müllheim-Britzingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
Bearbeitetes Foto der Ortsansicht mit fiktiven Photovoltaikanlagen<br />
69
Kopiervorlage F2<br />
70
F<br />
Quellen, Literatur, Links<br />
Beschreibung von verschiedenen Diskussionsformen mit Übungen und Arbeitsblättern:<br />
Andreas Hoffmann: Vorlesen – Vortragen – Debattieren. Vorschläge und kleine Übungen für eine<br />
Trainingsspirale in der Sekundarstufe I.<br />
http://www.d-unterricht.de/suche/nach/keyword/Vorlesen%2B%25E2%2580%2593%2BVortragen%2B%25E2%2580%2593%2BDebattieren<br />
(Stand: 16.11.2011)<br />
Kurze Vorstellung der Methode Fishbowl. Für Schüler konzipiert:<br />
Lothar Scholz/Iris Mockel: Fish-Bowl. In: Methodenkiste. Bonn 2004, Methodenkarte 4a-4b.<br />
Beschreibung der Methode Fishbowl und Vorstellungen von anderen Fishbowl-Variationen:<br />
Forschungsgruppe Jugend und Europa: „Fishbowl“-Diskussionsmethode.<br />
URL: http://materialien.fgje.de/download/demokratie_fishbowl.pdf (Stand: 16.11.2011).<br />
Ausführlicher Beschreibung der Methode Pro-Contra-Debatte mit Beispielen und Arbeitsblättern:<br />
Hans-Werner Kuhn/Markus Gloe: Die Pro-Contra-Debatte. In: Methodentraining für den Politikunterricht<br />
I. Schwalbach/Ts. 2006, S. 145-162.<br />
71
Kompetenzerwerb zu Baustein F – Interessenkonflikt<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch BP S. 52-55<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 8<br />
„Sprechen“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler sind fähig<br />
Gespräche zu führen:<br />
Sie können […]<br />
- sich sachlich und sprachlich angemessen<br />
mit Argumenten anderer auseinander<br />
setzen;<br />
- ihren eigenen Standpunkt sachlich<br />
darlegen und begründen;<br />
- Diskussionsregeln akzeptieren und<br />
einhalten;<br />
- gezielte Fragen zu Gehörtem stellen“.<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler besitzen<br />
Methoden- und Medienkompetenz:<br />
Sie können<br />
- Informationen zu vorgegebenen Themen<br />
zusammentragen“.<br />
• „Außerdem nutzen sie […] die Bücherei<br />
und zunehmend das Internet.“<br />
BP S. 77<br />
Klasse 10<br />
„Sprechen“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler sind in der<br />
Lage Gespräche zu führen:<br />
Sie können<br />
- aktiv zuhören und Äußerungen verarbeiten;<br />
- diskutieren und Streitgespräche führen;<br />
- argumentieren, Meinungen begründen,<br />
Standpunkte und Interessen angemessen<br />
vertreten und sie sachrichtig formulieren;<br />
[…]<br />
- auf andere eingehen und andere Perspektiven<br />
übernehmen;<br />
- Verfahren der Gesprächsorganisation einhalten;<br />
- Kritik sachlich vortragen; […]<br />
- Konfliktlösungen im Gespräch suchen.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler besitzen<br />
Methoden- und Medienkompetenz :<br />
Sie können […]<br />
- Informationsquellen (Nachschlagewerke,<br />
Internet) kritisch nutzen;<br />
- Informationen sachlich und sprachlich<br />
korrekt zusammenfassen und wiedergeben“.<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Kommunikative Kompetenz“<br />
• Die SuS „sind in der Lage, Sprache als<br />
wichtiges Mittel zur Verständigung verantwortungsbewusst<br />
zu gebrauchen. Dazu gehört<br />
der Ausbau der Gesprächs- und Argumentationskompetenz<br />
in unterschiedlichen<br />
Redesituationen.“<br />
BP S. 82<br />
Klasse 8<br />
„Sprechen“<br />
„Informieren“<br />
• Die SuS können<br />
- „Informationen für eine sachliche und<br />
zweckgebundene Information (Bericht,<br />
Beschreibung, Referat) sammeln, auswählen<br />
und ordnen“.<br />
„Diskutieren und Argumentieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- verschiedene Formen der Diskussion<br />
unterscheiden und ihre Regeln anwenden;<br />
- eine Diskussion organisatorisch und<br />
inhaltlich vorbreiten;<br />
- wichtige Beiträge in Stichworten zusammenfassen<br />
und explizit auf andere Argumente<br />
und Meinungen eingehen;<br />
- sachlich fair mit den Argumenten<br />
anderer umgehen;<br />
- die eigenen Argumente sinnvoll strukturieren<br />
und präzise darstellen;<br />
- eine begründete Stellungnahme abgeben.“<br />
BP S. 85ff<br />
Klasse 10<br />
„Sprechen“<br />
„Praktische Rhetorik“<br />
Die SuS können<br />
- „sich in komplexeren Kommunikationssituationen<br />
differenziert und stilistisch angemessen<br />
ausdrücken;[…]<br />
- auf die Argumente anderer eingehen und<br />
den eigenen Standpunkt angemessen<br />
vertreten.“<br />
72
F<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
„Schreiben“<br />
„Argumentieren und Erörtern“<br />
Die SuS können<br />
- Techniken und Formen des Argumentierens<br />
und Erörterns anwenden […];<br />
- Sachverhalte und Probleme in größere<br />
Zusammenhänge einordnen, eigene<br />
Standpunkte klar und folgerichtig<br />
entwickeln und sich mit fremden Sichtweisen<br />
und Argumentationen sachlich<br />
und fair auseinander setzen;<br />
- Argumentationsstrategien erkennen, darauf<br />
reagieren und eigene Argumentationen<br />
entfalten”.<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />
Texten“<br />
Die SuS können<br />
- „analytische sowie handlungs- und produktionsorientierte<br />
Methoden zur<br />
Erschließung von Texten und Medien<br />
anwenden“.<br />
„Medienkompetenz“<br />
Die SuS können<br />
- „mit den verschiedenen Medien als Mittel<br />
der Information, Kommunikation, Unterhaltung,<br />
Meinungsbildung, Werbung,<br />
Manipulation und ästhetischen Gestaltung<br />
sinnvoll umgehen“.<br />
EWG/<br />
Gemeinschaftskunde<br />
BP S. 117f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Personale und soziale Kompetenzen“<br />
„Die Schülerinnen und Schüler verhalten<br />
sich demokratisch, tolerant und ethisch<br />
verantwortlich […]. Sie vertreten die<br />
Rechtsnormen und Werte der freiheitlichdemokratischen<br />
Grundordnung“.<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „Techniken der Diskussion, der Diskussionsleitung<br />
oder der Moderatorentätigkeit<br />
[…] situationsgerecht einsetzen“.<br />
„Die Schülerinnen und Schüler sind<br />
imstande […] Plan- und Rollenspiele […]<br />
durchzuführen“.<br />
BP S. 259<br />
„Kompetenzerwerb“<br />
Die SuS „kennen<br />
- die fachspezifischen Methoden sozialwissenschaftlichen<br />
Arbeitens (Informationsbeschaffung,<br />
Informationsverarbeitung,<br />
Präsentation) und können diese altersgemäß<br />
anwenden.“<br />
Die SuS lernen<br />
- „unterschiedliche kommunikative,<br />
beziehungsweise politische Absichten<br />
(Darstellung, Appell, Argumentation)<br />
sach- und situationsgerecht zu verfolgen.“<br />
Die SuS erwerben die Fähigkeit,<br />
- „auf der Grundlage der Anerkennung<br />
von Andersdenkenden selbstbewusst,<br />
sach- und situationsgerecht Diskussionen,<br />
Streitgespräche und Debatten<br />
auszutragen.“<br />
73
Fächer Realschule Gymnasium<br />
EWG/<br />
Gemeinschaftskunde<br />
BP S. 123<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 8<br />
„Raumnutzungskonflikt vor Ort“<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „bei der Diskussion eines Raumnutzungsproblems<br />
an einem Beispiel aus<br />
Baden-Württemberg darstellen, wie<br />
unterschiedliche Interessen von den<br />
beteiligten Gruppen artikuliert und<br />
kompromissfähige Interessenausgleiche<br />
angestrebt werden können;<br />
- die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschafts-<br />
und Lebensweise auch auf<br />
kommunaler Ebene vertreten;<br />
- an diesem Beispiel die Struktur eines<br />
demokratischen Gemeinwesens erläutern<br />
und sind in der Lage, Möglichkeiten der<br />
Mitbestimmung und Mitwirkung auf<br />
verschiedenen Ebenen anzugeben und zu<br />
hinterfragen.“<br />
BP S. 125<br />
Klasse 10<br />
„Leben in demokratischen Gemeinschaften“<br />
„Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- Aufgaben und Herausforderungen in<br />
Gemeinschaften darstellen;<br />
- Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Bürgerinnen und Bürger aufzeigen;<br />
- […] ihre eigene Verantwortung für die<br />
Verwirklichung und Sicherung der<br />
Demokratie sowie Möglichkeiten des<br />
politischen Engagements aufzeigen.“<br />
Die SuS „erkennen<br />
- Möglichkeiten zur politischen Teilhabe<br />
und Mitbestimmung.“<br />
Sie erkennen<br />
- „Handlungsspielräume und deren<br />
Grenzen“ und<br />
- „bei der Behandlung kontroverser<br />
Standpunkte und ihrer Begründungszusammenhänge<br />
die Vielschichtigkeit<br />
politischer Probleme.“<br />
BP S. 262<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 10<br />
„Demokratie und Herrschaftskontrolle in der<br />
Bundesrepublik Deutschland“<br />
Die SuS „können<br />
- die Bedeutung der Grundrechte darstellen<br />
und an einem Fall das Spannungsverhältnis<br />
zwischen einzelnen Grundrechten<br />
erläutern.“<br />
Geschichte<br />
BP S. 104<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der Geschichtsunterricht vermittelt<br />
zudem die Fähigkeit, den Entscheidungsfreiraum<br />
des Individuums im Sinne von Selbstund<br />
Mitbestimmung zu erkennen.“<br />
BP S. 216<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />
- […] die Fähigkeit zur Kritik, Argumentation,<br />
Urteilsbildung und Präsentation auf<br />
der Grundlage des fachgerechten Umgangs<br />
mit Quellen und Darstellungen.“<br />
Ethik<br />
BP S. 46<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- […]Konfliktsituationen erkennen und<br />
Konfliktlösungsstrategien entwickeln;<br />
- die Bedeutung der Toleranz im gesellschaftlichen<br />
Miteinander erkennen.”<br />
74<br />
BP S. 67<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- Konflikte in Selbstfindungsprozessen<br />
sowie Generationenkonflikte anlaysieren<br />
und bewerten;<br />
- Ursachen menschlicher Aggressionen<br />
erläutern […];<br />
- Die Notwendigkeit von Konfliktregelung<br />
als Bedingung humanen Zusammenlebens<br />
erörtern.”
Baustein G<br />
G<br />
Und…ACTION!!!<br />
Ein historisches Dorf macht Geschichte(n)<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 10 denken sich eine Geschichte aus, die im historischen Ortskern<br />
spielt. Diese Geschichte soll historische Fakten, Ortslegenden und Sagen einbeziehen.<br />
Die Geschichte kann als Videofilm/Fotostory umgesetzt werden.<br />
Klassenstufe 5-10<br />
Fächerverbund<br />
Deutsch, Geschichte, Politik<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg:<br />
30 Minuten<br />
Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />
Bearbeitung/Vorbereitung: 4-6 Stunden<br />
Präsentation:<br />
1 Stunde<br />
Material/Medien<br />
Computer mit Internetzugang<br />
Literatur (Heimat- und Geschichtsbücher zum Ort)<br />
Ablauf<br />
Vorbereitung<br />
Der Baustein wird von der Lehrkraft vorgestellt.<br />
Die SuS bilden zunächst Arbeitsgruppen und sollen dann in einem ersten Schritt vorab selbstständig<br />
Informationen über den Ort zusammentragen. Generell können die SuS meistens auf folgende<br />
Informationsträger zugreifen:<br />
• Internet<br />
• (Kreis-) Archiv<br />
• Museum<br />
• Rathaus/Ortsverwaltung<br />
• Bibliothek/Literatur<br />
• Geschichtsverein….<br />
In einem zweiten Schritt beginnen die SuS mit den Vorbereitungen für die Geschichte. Sie entwikkeln<br />
eine Handlung, legen Schauplätze fest und überlegen, welche historischen Fakten einzubeziehen<br />
sind.<br />
10 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
75
Im Anschluss an die Vorbereitungen sollen die SuS dann eine Art Drehbuch verfassen, in dem die<br />
Geschichte stichpunktartig festgehalten wird. Dabei werden auch die verschiedenen Rollen, das benötigte<br />
Material und das technische Equipment zur gestalterischen Umsetzung sowie die in Frage<br />
kommenden Schauplätze vermerkt.<br />
Zum Schluss tragen sie das notwendige Material und die notwendigen Informationen, die sie für die<br />
Umsetzung vor Ort benötigen, zusammen.<br />
Exkursion<br />
Zunächst erkunden die SuS den Ort selbstständig in ihren Gruppen. Dabei können sie, wenn nötig,<br />
noch weitere Informationen sammeln und diese in ihre Geschichte einbauen, indem sie z.B. das<br />
Rathaus aufsuchen und Experten befragen (Termine vorher ausmachen!).<br />
Die SuS beginnen dann, ihre Ideen umzusetzen, und stellen ihr Bildmaterial zusammen.<br />
Als Hilfestellung für die Exkursion können auch bestimmte Fragestellungen dienen, die es den SuS<br />
erleichtern, einen genaueren Eindruck vom Ort zu bekommen. Diese Fragestellungen sollten vorab<br />
von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />
Bearbeitung<br />
Die Gruppen bearbeiten ihr Bildmaterial am Computer und vervollständigen ihre Geschichte.<br />
Präsentation<br />
Jede Schülergruppe stellt ihre Geschichte vor. Dabei wird explizit auf den historischen Hintergrund<br />
hingewiesen.<br />
Hinweis<br />
Dieser Baustein kann gut mit dem Baustein H kombiniert werden.<br />
Quellen, Literatur, Links<br />
Böhmann, Marc; Lang, Christine:Boah - ist der süß!!! Eine Fotostory als Projekt kooperativen<br />
Lernens. In: Praxis Deutsch Heft 205: Kooperatives Lernen. Seelze/Velber 2007, S. 22-31.<br />
Stengelin, Martin: Foto-Stories im GK-Unterricht. In: Bildungsserver Baden-Würrtemberg.<br />
URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/gemeinschaftskunde/projekte/fotostory/<br />
(Stand: 16.11.2011).<br />
Busch, M.; Jacob, M.; Künstle, H.; Zobel, C.: Eine Fotostory erstellen. In: Lehrer-online.<br />
URL: http://www.lehrer-online.de/fotostory.php (Stand: 16.11.2011).<br />
Lernscouts.de: Fotostories mit Powerpoint.<br />
URL: http://www.lernscouts.de/content/cont34.htm<br />
(Stand: 16.11.2011).<br />
76
Kompetenzerwerb zum Baustein G – Dorfgeschichten<br />
G<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
BP S. 48f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Gerade theaterpädagogische Arbeitsweisen<br />
liefern im Fach Deutsch sowohl Lehrmethode<br />
als auch Präsentationsformen.“<br />
„Kompetenzen zur eigenverantwortlichen<br />
Gestaltung von Schreibprozessen“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler setzen sich<br />
in Schreibprozessen mit fiktiven aber real<br />
möglichen Wirklichkeiten auseinander oder<br />
gestalten mittels Sprache Wirklichkeiten<br />
phantasievoll aus. […]<br />
• Die Schülerinnen und Schüler werden in<br />
die Lage versetzt, zunehmend die modernen<br />
Informationstechnologien sowohl zur<br />
Recherche als auch zur Gestaltung ihrer<br />
eigenen Texte zu nutzen.“<br />
BP S. 50-57<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Sprechen“<br />
Klasse 6<br />
• Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „im Spiel Rollen übernehmen und gestalten“.<br />
„Schreiben“<br />
Klasse 6<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
Texte verfassen und einen Schreibprozess<br />
eigenverantwortlich planen und gestalten:<br />
Sie können<br />
- sich ein Schreibziel setzen; […]<br />
- Gestaltungsmittel einer spannenden<br />
Erzählung gezielt einsetzen“.<br />
Sie können<br />
- „Verfahren zur Vorbereitung des Schreibens<br />
(Cluster und Mindmap) nutzen“.<br />
Klasse 8<br />
Sie können<br />
- „kreativ zu Bildern […] schreiben“.<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
Klasse 6<br />
• Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „Informationen aus kontinuierlichen und<br />
nicht kontinuierlichen Texten entnehmen,<br />
sie verstehen und wiedergeben;<br />
- diese Informationen reflektieren, bewerten<br />
und für sich nutzen;<br />
- Methoden der Texterschließung […]<br />
anwenden“.<br />
BP S. 79-87<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Sprechen“<br />
„Szenische Verfahren“<br />
• Die SuS „können<br />
- einzeln und zusammen „Spielideen<br />
umsetzen”;<br />
- grundlegende Formen von Sprechweise<br />
und Körperhaltung verwenden;<br />
- Techniken der Figurencharakterisierung<br />
anwenden (Mimik und Gestik,<br />
Kostüme, Requisiten).“<br />
Sie können<br />
- „kurze Szenen improvisieren;<br />
- eine Kommunikationssituation<br />
dialogisch ausgestalten“.<br />
„Schreiben“<br />
„Schriftliches Erzählen“<br />
• Die SuS können<br />
- „Techniken des Erzählens anwenden”;<br />
- einen Text nacherzählen, auch unter<br />
einer bestimmten Fragestellung oder<br />
Veränderung der Perspektive.“<br />
„Kreatives Schreiben“<br />
• Die SuS können<br />
- „Sprache spielerisch verwenden“.<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />
Texten“<br />
• Die SuS „können<br />
- Methoden der Texterschließung […]<br />
anwenden;<br />
- gezielt Informationen aus Texten,<br />
Bildern, Tabellen und Grafiken entnehmen<br />
und in eigenen Worten wiedergeben“.<br />
Klasse 8<br />
„Sprechen“<br />
„Szenische Verfahren“<br />
• Die SuS „können<br />
- verschiedene Ausdrucksformen der<br />
Körpersprache (Gestik, Mimik, Haltung,<br />
Gang) situationsbezogen einsetzen;<br />
- auf unterschiedliche Weise einen Text<br />
szenisch erarbeiten“.<br />
„Schreiben“<br />
„Schreibkompetenz“<br />
• Die SuS können<br />
- „Texte unter Berücksichtigung bestimmter<br />
inhaltlicher und formaler Vorgaben<br />
planen, schreiben und überarbeiten;[…]<br />
- die spezifischen Möglichkeiten des<br />
Computers nutzen (Textverarbeitung).“<br />
77
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
„Umgang mit literarischen und<br />
nichtliterarischen Texten“<br />
• Die SuS können<br />
- „analytische sowie handlungs- und produktionsorientierte<br />
Methoden der Texterschließung<br />
und des Umgangs mit<br />
Medien anwenden“.<br />
„Medienkompetenz“<br />
• Die SuS „können<br />
- Möglichkeiten der verschiedenen Medien<br />
als Mittel der Information, Kommunikation,<br />
Meinungsbildung, Werbung und<br />
Unterhaltung nutzen;[…]<br />
- produktiv und kreativ mit dem Computer<br />
(Textgestaltung, grafische Gestaltung)<br />
umgehen.“<br />
Klasse 10<br />
„Sprechen“<br />
„Praktische Rhetorik“<br />
• Die SuS können<br />
- „verschiedene Vortrags- und Präsentationstechniken<br />
und –formen […] funktional<br />
einsetzen. Sie achten dabei auch auf<br />
Gestik, Mimik und Körpersprache”.<br />
„Szenische Verfahren“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- szenische Verfahren als Interpretationsmethode<br />
anwenden und reflektieren.“<br />
„Schreiben“<br />
„Informieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- verschiedene Techniken der Gewinnung<br />
und Verarbeitung von Informationen anwenden,<br />
auch von Informationsquellen<br />
im Internet“.<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
„Umgang mit literarischen und<br />
nichtliterarischen Texten“<br />
• Die SuS können<br />
- „analytische sowie handlungs- und<br />
produktionsorientierte Methoden zur<br />
Erschließung von Texten und Medien<br />
anwenden“.<br />
„Medienkompetenz“<br />
• Die SuS können<br />
„mit den verschiedenen Medien als Mittel<br />
der Information, Kommunikation, Unterhaltung<br />
[…] und ästhetischen Gestaltung<br />
sinnvoll umgehen“.<br />
78
G<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Geschichte<br />
BP S. 104f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />
bei, dass die Schülerinnen und Schüler in<br />
zunehmendem Maße ihre Lernprozesse<br />
selbst organisieren“.<br />
• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />
Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />
näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />
Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
geweckt und die Verbundenheit<br />
mit dem Heimatraum und seinen Menschen<br />
gefestigt werden.“<br />
BP S. 106f<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Aufgaben und Bedeutung<br />
des Faches Geschichte“<br />
• Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „die Geschichte der eigenen Realschule<br />
und des Schulortes beschreiben (6); […]<br />
- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />
situationsangemessen anwenden (8);<br />
- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />
Gesamtkontext zuordnen (10)“.<br />
„Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“<br />
„Ständegesellschaft im Mittelalter“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- die Bedeutung des Mittelalters für die<br />
heutige Gesellschaft und die Lebenswelt<br />
darstellen und einschätzen (6); […]<br />
- die gesellschaftlichen und herrschaftsmäßigen<br />
Veränderungen in Bezug auf die<br />
Gegenwart aufzeigen (6);<br />
- anhand ausgewählter Beispiele das Leben<br />
und Arbeiten von Menschen im Mittelalter<br />
beschreiben und im Hinblick auf die<br />
damaligen Umstände würdigen (6).“<br />
BP S. 216f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• Die SuS „sollen<br />
- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />
des Lebens und Denkens bewusst<br />
machen, […]<br />
- Perspektiven gewinnen,<br />
- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />
- ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />
• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />
- […] die Fähigkeit zur Kritik, Argumentation,<br />
Urteilsbildung und Präsentation auf<br />
der Grundlage des fachgerechten Umgangs<br />
mit Quellen und Darstellungen.“<br />
• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />
Regionalgeschichte sind in besonderer<br />
Weise zu berücksichtigen“.<br />
• „Kenntnisse und Fertigkeiten fachspezifischer<br />
methodischer Kompetenzen müssen<br />
in allen Klassenstufen vermittelt beziehungsweise<br />
vorausgesetzt werden. Dazu<br />
gehört, dass die Schülerinnen und Schüler<br />
eigenständig recherchieren, indem sie themen-<br />
und problemorientiert auf geeignete<br />
Informationsquellen – zum Beispiel Bibliothek<br />
oder Archiv - zurückgreifen.“<br />
• Die SuS „kennen Formen traditioneller und<br />
computergestützter Präsentation“.<br />
BP S. 220<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Annährung an die historische Zeit“<br />
• Die SuS „können<br />
- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />
in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />
Geschichte begreifen und kennen den<br />
Begriff der historischen Zeit.“<br />
BP S. 218f<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />
lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />
sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />
möglich ist, die Historizität eigener Lebensumstände<br />
zu formulieren, in Beziehung zur<br />
Gegenwart zu setzen und so ein historisches<br />
Bewusstsein zu gewinnen.“<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
• „[…]Personen und Ereignisse, Quellen und<br />
Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />
weil so historische Wirklichkeit<br />
konkret erfahrbar ist “.<br />
79
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Informationstechnische<br />
Bildung (IT)<br />
BP S. 194<br />
„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />
Werkzeugen“<br />
• „Schülerinnen und Schüler können Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
selbstständig, zweckorientiert und mit der<br />
jeweiligen informationstechnischen Anwendung<br />
angemessenen Methoden zur Informationsbeschaffung,<br />
[…] zur Strukturierung<br />
und Visualisierung von Sachverhalten<br />
[…] einsetzen.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- grundlegende (6), vielfältige informationstechnische<br />
Anwendungen selbstständig<br />
und zweckorientiert einsetzen (8); […]<br />
- Informationen in einfachen (6), in<br />
größeren Text- und Präsentations-Dokumenten<br />
(8) und in umfangreichen digitalen<br />
Dokumenten mit eingefügten<br />
Objekten darstellen (10);<br />
- Informationen aus unterschiedlichen<br />
Quellen beschaffen (6), mit sinnvollen<br />
Suchstrategien und Hilfsmitteln recherchieren<br />
sowie die Brauchbarkeit der<br />
Ergebnisse beurteilen (8);<br />
- Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern<br />
speichern (6) und selbstständig verwalten<br />
(8); […]<br />
- Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />
erfassen und bearbeiten (8); […]<br />
- die Qualität von Informations- und<br />
Medienangeboten beurteilen (10).“<br />
„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
[…] Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />
an digitalen Dokumenten arbeiten (10)“.<br />
BP S. 312f<br />
„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit<br />
informationstechnischen Werkzeugen“<br />
• Die SuS „sind in der Lage,<br />
- selbstständig, zielorientiert und mit den<br />
jeweils angemessenen Methoden zur<br />
Lösung, Visualisierung und Strukturierung<br />
von Sachverhalten und Problemen<br />
informationstechnische Werkzeuge einzusetzen.“<br />
• Die SuS „kennen<br />
- Quellen, Orte und Techniken zur<br />
Informationsbeschaffung (6)”.<br />
• Die SuS können<br />
- „Texte zweckorientiert gestalten (6)<br />
und dabei auch multimediale sowie<br />
erweiterte Funktionen effektiv, auch<br />
zur Präsentation, einsetzen (8);<br />
- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />
bearbeiten (8);<br />
- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />
und weiterverarbeiten (6) und beherrschen<br />
die dazu nötigen Vorgehensweisen<br />
(8)“.<br />
„Erfolgreich zusammenarbeiten und kommunizieren“<br />
• Die SuS kennen „rechtliche Aspekte im<br />
Umgang mit Informationen (8).“<br />
• Die SuS „wissen um die Verantwortung<br />
für publizierte Inhalte (6)“.<br />
„Entwickeln, Zusammenhänge verstehen<br />
und reflektieren“<br />
• Die SuS „können<br />
- geeignete Programme zur Erfassung,<br />
Visualisierung und Verarbeitung numerischer<br />
und nicht numerischer Daten<br />
zielorientiert einsetzen […] (8);<br />
- verschiedene Strategien anwenden, um<br />
mit informationstechnischen Methoden<br />
angemessene Probleme zu lösen, und<br />
diese zu beurteilen (10)“.<br />
80
Baustein H<br />
H<br />
Straßennamen<br />
Aufgabe<br />
Die Schülerinnen und Schüler 11 beschäftigen sich mit der Bedeutung von Straßennamen im historischen<br />
Ortskern.<br />
Klassenstufe 5-10<br />
Fächerverbund<br />
Zeitlicher Umfang<br />
Einstieg:<br />
Exkursion:<br />
Bearbeitung/Vorbereitung:<br />
Präsentation:<br />
Kunst, Deutsch, Geschichte<br />
30 Minuten<br />
halbtägig<br />
2-3 Stunden<br />
1 Stunde<br />
Material/Medien<br />
Computer mit Internetzugang<br />
Ortsplan mit Straßennamen<br />
Ablauf<br />
Vorbereitung<br />
Die SuS erhalten einen Ortsplan mit Straßennamen zum ausgewählten Ort. Sie sollen sich die einzelnen<br />
Straßennamen ansehen und im Gespräch erste Vermutungen zur Bedeutung und Herkunft<br />
der Namen abgeben.<br />
Exkursion<br />
Als zweiter Schritt wird eine Ortsbegehung vorgenommen. Viele Straßennamen werden dann leichter<br />
verständlich (z.B. die Kronengasse, an der das historische Gasthaus Krone steht). Anschließend<br />
können die SuS Fotos der namengebenden Objekte machen.<br />
Bearbeitung und Präsentation<br />
Jeder Schüler soll sich mit der Bedeutung und Herkunft eines Straßennamens intensiver auseinander<br />
setzen. Dabei können manche Bedeutungen sehr offensichtlich sein, andere Namen müssen die<br />
SuS über das Internet oder über Heimatbücher recherchieren.<br />
Die SuS setzen die Bedeutung ihres Straßennamens grafisch um, indem sie ein passendes Bild malen<br />
oder eine Collage mit z.B. Fotos aus Zeitschriften erstellen.<br />
Zum Schluss werden die Bilder dann zu einer großen Collage in Form des Ortsplans angeordnet.<br />
Hinweis<br />
Dieser Baustein kann gut mit dem Baustein H kombiniert werden.<br />
11 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />
81
Kompetenzerwerb zum Baustein H – Straßennamen<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
BP S. 48<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der ganzheitliche integrative Ansatz des<br />
Deutschunterrichts schließt […] die<br />
Kompetenz zur Reflexion über Sprache<br />
und die fachbezogene Methoden- und<br />
Medienkompetenz ein“.<br />
BP S. 50ff<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Sprechen“<br />
Klasse 6<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />
Methoden- und Medienkompetenz:<br />
Sie können<br />
- Informationen zu vorgegebenen Themen<br />
zusammentragen und mithilfe einfacher<br />
Medien […] visualisieren“.<br />
• „Außerdem nutzen sie Wörterbücher und<br />
Nachschlagewerke sowie die Bücherei und<br />
zunehmend das Internet.“<br />
Klasse 8<br />
„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
[…] sprachliche Bilder und deren Wirkung<br />
erkennen“.<br />
Klasse 10<br />
„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />
Sprachaufmerksamkeit:<br />
Sie können<br />
- sprachliche Strukturen reflektieren und<br />
beschreiben;<br />
- sprachliche Phänomene […] benennen“.<br />
BP S. 76-78<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Zentrale Aufgaben des Faches Deutsch“<br />
• Der Deutschunterricht macht die Schülerinnen<br />
und Schüler „vertraut mit Sprache<br />
[…] als Mittel der Welterfassung und<br />
Wirklichkeitsvermittlung“.<br />
„Kompetenzerwerb im Fach Deutsch“<br />
„Sprachkompetenz“<br />
• Die SuS „erfahren Bedeutung und<br />
Wirkung von Sprache.“<br />
„Kulturelle Kompetenz“<br />
• „Sie gewinnen Einsicht in historische und<br />
kulturelle Bedingtheit von sprachlichen<br />
Äußerungen und Wertvorstellungen“.<br />
„Sprachreflexion“<br />
• „Sprach-, Text- und Medienkompetenz<br />
setzen ein hohes Maß an sprachlichem<br />
Bewusstsein voraus. Dieses wird vor allem<br />
durch die Reflexion über eigenen und<br />
fremden Sprachgebrauch […] gebildet.“<br />
BP S. 81<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />
„Wortbedeutung“<br />
• Die SuS „können<br />
- Wortbedeutungen mithilfe von Umschreibungen,<br />
Oberbegriffen und<br />
Wörtern gleicher oder gegensätzlicher<br />
Bedeutung klären und dazu auch<br />
Nachschlagewerke und den Computer<br />
benutzen;[…]<br />
- Formen bildlicher Ausdrucksweise<br />
erkennen und erklären;[…]<br />
- Möglichkeiten der Wortbildung […]<br />
unterscheiden“.<br />
BP S. 84<br />
Klasse 8<br />
„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />
„Wortgeschichte“<br />
• Die SuS<br />
- „verfügen über Einblicke in die Geschichte<br />
des deutschen Wortschatzes<br />
(Einfluss fremder Sprachen, Unterschied<br />
zwischen Erb-, Fremd- und<br />
Lehnwort);<br />
- können die Herkunft eines Begriffs […]<br />
oder eines Namens in einem etymologischen<br />
Wörterbuch nachschlagen.“<br />
82
H<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Deutsch<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
BP S. 132f<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Der gestalterischen Arbeit wird die<br />
bewusste Wahrnehmung der eigenen<br />
Lebenswelt […] zugrunde gelegt“.<br />
• Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />
und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />
Medien […] gibt den Schülerinnen und<br />
Schülern ein breites Spektrum von Ausdrucksmitteln<br />
an die Hand, um ihre Ideen<br />
und Vorstellungen auf bildnerischem Weg<br />
umzusetzen.<br />
• Aufgabe des Kunstunterrichtes ist es auch,<br />
künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />
moderner Bildmedien zu nutzen“.<br />
BP S. 134-136<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
„Menschen und Lebenswelt“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
Situationen analysieren und bildnerisch<br />
umsetzen“.<br />
Klasse 6<br />
„Sie können<br />
- die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />
Schule, Stadt […] bildnerisch<br />
darstellen“.<br />
Klasse 10<br />
„Sie können<br />
- sowohl die eigene als auch andere<br />
Kulturen bildnerisch erkunden“.<br />
„Erleben und Darstellen“<br />
Klasse 10<br />
• Die Schülerinnen und Schüler „können<br />
Bekanntes bildnerisch in neue Zusammenhänge<br />
setzen“.<br />
„Raum, Aktion, Interaktion“<br />
Klasse 6<br />
• Die SuS „können<br />
- bildnerische Aktionen und Raumerfahrungen<br />
machen“.<br />
BP S. 87<br />
Klasse 10<br />
„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />
„Sprachgeschichte und Dialekt“<br />
Die SuS können<br />
• „wesentliche Einflüsse, die zur Herausbildung<br />
der deutschen Standardsprache<br />
geführt haben, nennen;<br />
• die Funktion von Mundart und Standardsprache<br />
erläutern.“<br />
BP S. 292<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Der Beitrag des Faches bildende Kunst zur<br />
Bildung“<br />
• Die SuS „entwickeln im Unterricht unterschiedliche<br />
Formen von Äußerungen, die<br />
ein besseres Verständnis ihrer selbst und<br />
ihrer kulturellen Umwelt zum Ziel haben.<br />
[…]<br />
• Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />
und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />
Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
gefördert.<br />
• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />
der Denkweisen, Erfahrungen und<br />
Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />
und Schüler[…] aufgreift“.<br />
• „In Werkprozessen und Projekten verfolgen<br />
sie eigene Wege der Gestaltung“.<br />
BP S. 293<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />
emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />
der Schülerinnen und Schüler.<br />
• Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />
Materialien und Techniken auf der<br />
Fläche, im Raum und in Verbindung mit<br />
dem Phänomen Zeit erweitert ihre Erfahrungen<br />
und setzt neue Vorstellungen frei.“<br />
83
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Bildende<br />
Kunst<br />
„Arbeitsbereiche“<br />
„Wahrnehmungsschulung, Interaktionen,<br />
Medien“<br />
Klasse 6<br />
• Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- „Raumwahrnehmungen im Zusammenspiel<br />
von Bewegung und Klängen<br />
machen.“<br />
Klasse 8<br />
• „Sie können konventionelle oder digitale<br />
Fotografie einsetzen“.<br />
Klasse 10<br />
• Sie können „die Möglichkeit computergestützter<br />
bildnerischer Interaktion erkennen<br />
und einsetzen“.<br />
BP S. 295<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
• Sie können „experimentell und geplant<br />
arbeiten und unterschiedliche Materialien<br />
für malerisches und grafisches Gestalten<br />
einsetzen.“<br />
• Die SuS „arbeiten in Verbindung mit dem<br />
Phänomen Zeit.<br />
Sie können<br />
- […] Fotografie […], Texte […] als Ausdrucksmöglichkeiten<br />
für die praktische<br />
Arbeit einsetzen und gewinnen so ein<br />
erweitertes Verständnis von […] Bildmedien<br />
und der gestalteten Umwelt;<br />
- spielen, nachstellen, improvisieren,<br />
inszenieren und dokumentieren.“<br />
BP S. 293<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />
stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />
und Schüler, ihrer Erfahrung von Wirklichkeit<br />
eine gestaltete Form zu geben.“<br />
• Die SuS „lernen in Werksprozessen und<br />
Projekten eigene Wege des Suchens, Entfaltens<br />
und Dokumentierens zu entwickeln“.<br />
BP S. 296<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 8<br />
• Die SuS „können<br />
- sich mit Schrift und mit der Beziehung<br />
von Schrift und Bild auseinander setzen;<br />
- unterschiedliche Formen der Gestaltung<br />
erproben und sie auf ihre Wirkungen hin<br />
untersuchen“.<br />
BP S. 297<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 10<br />
• „In einem offenen Prozess werden Materialien<br />
[…] verwendet, bearbeitet oder in neue<br />
Beziehungen gesetzt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- sammeln, auswählen;<br />
- umformen, verwandeln;[…]<br />
- Bilder, Sammlungen […] mit neuen<br />
Bedeutungen schaffen.“<br />
84
H<br />
Fächer Realschule Gymnasium<br />
Geschichte<br />
EWG (RS) /<br />
Geographie<br />
(GYM)<br />
BP S. 105<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />
Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />
näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />
Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
geweckt und die Verbundenheit<br />
mit dem Heimatraum und seinen Menschen<br />
gefestigt werden.“<br />
BP S. 116ff<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
„Methoden- und Medienkompetenz“<br />
• „Sie können Bilder, Karten […] decodieren<br />
und versprachlichen, bewerten und in<br />
einfacher Form selbstständig herstellen.“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler sind<br />
imstande, […] bei Exkursionen fachspezifische<br />
Arbeitsweisen anzuwenden.“<br />
BP S. 120<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />
an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />
Baden-Württemberg und Deutschland“<br />
• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />
- strukturelle Kenntnisse des Schulorts, des<br />
Nahraums […] wiedergeben; […]<br />
- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />
handlungsorientiert geeignete Methoden<br />
[…] anwenden.“<br />
BP S. 216<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />
Regionalgeschichte sind in besonderer<br />
Weise zu berücksichtigen“.<br />
BP S. 220<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Annährung an die historische Zeit“<br />
• Die SuS „können sich – ausgehend von<br />
einer Spurensuche in der eigenen Lebenswelt<br />
– als Teil der Geschichte begreifen und<br />
kennen den Begriff der historischen Zeit.“<br />
BP S. 218<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />
• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />
lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />
sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />
möglich ist, die Historizität eigener Lebensumstände<br />
zu formulieren, in Beziehung zur<br />
Gegenwart zu setzen und so ein historisches<br />
Bewusstsein zu gewinnen.“<br />
BP S.219<br />
„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />
• „[…]Personen und Ereignisse, Quellen und<br />
Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />
[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />
weil so historische Wirklichkeit konkret<br />
erfahrbar ist“.<br />
BP S. 239<br />
„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />
• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />
der Schülerinnen und Schüler anzustreben.<br />
[…]<br />
• Erkundungen und Exkursionen, freie Arbeitsformen<br />
und Projekte gewährleisten<br />
eine Individualisierung und Autonomisierung<br />
des Lernprozesses “.<br />
BP S. 240<br />
„Kompetenzen und Inhalte“<br />
Klasse 6<br />
„Fachspezifische Methodenkompetenzen “<br />
• Die SuS können<br />
- „Erkundungen vor Ort durchführen<br />
[…], Informationen sammeln, auswerten<br />
und Ergebnisse in angemessener Form<br />
präsentieren.“<br />
85
Literaturverzeichnis<br />
• Böhmann, Marc; Lang, Christine: Boah - ist der süß!!! Eine Fotostory als Projekt kooperativen Lernens.<br />
In: Praxis Deutsch Heft 205: KOOPERATIVES LERNEN. Seelze/Velber 2007, S. 22-31.<br />
• Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.),<br />
Bildung und Denkmalpflege. Worms 2010.<br />
• Brommer, Hermann, Merdingen - Rebdorf am Tuniberg, Große Kunstführer (Schnell u. Steiner),<br />
Bd. 162. Regensburg 1989.<br />
• Busch, M.; Jacob, M.; Künstle, H.; Zobel, C.: Eine Fotostory erstellen. In: Lehrer-online.<br />
URL: http://www.lehrer-online.de/fotostory.php (Stand: 16.11.2011).<br />
• 3sat: Refotografie - Wenn Heute auf Gestern trifft.<br />
URL: http://www.3sat.de/page/?source=/neues/sendungen/magazin/148080/index.html (Stand: 16.11.2011).<br />
• Forschungsgruppe Jugend und Europa: „Fishbowl“-Diskussionsmethode.<br />
URL: http://materialien.fgje.de/download/demokratie_fishbowl.pdf (Stand: 16.11.2011).<br />
• Hof, Johannes: Konstanz – eine Stadtrallye. URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/ faecheruebergreifende_<br />
themen/landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/staedte/konstanz/3materialien.htm (Stand 16.11.2011).<br />
• Hoffmann, Andreas: Vorlesen – Vortragen – Debattieren. Vorschläge und kleine Übungen für eine<br />
Trainingsspirale in der Sekundarstufe I. URL: http://www.d-unterricht.de/suche/nach/keyword/<br />
Vorlesen%2B%25E2%2580%2593%2BVortragen%2B%25E2%2580%2593%2BDebattieren<br />
(Stand: 16.11.2011).<br />
• Klippert, Heinz: Methoden-Training. Übungsbausteine für den Unterricht. Weinheim und Basel 2006.<br />
• Kooperatives Lernen.de: Placemat - Das "Schweizermesser" des kooperativen Lernens.<br />
URL: http://www.kooperatives-lernen.de/dc/CL/index.html (Stand: 16.11.2011).<br />
• Kuhn, Hans-Werner / Gloe, Markus: Die Pro-Contra-Debatte. In: Methodentraining für den<br />
Politikunterricht I. Schwalbach/Ts. 2006, S. 145-162.<br />
• Lernscouts.de: Fotostories mit Powerpoint. URL: http://www.lernscouts.de/content/cont34.htm<br />
(Stand: 16.11.2011).<br />
• Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende.<br />
Braunschweig, Paderborn. Darmstadt 2002.<br />
• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan 2004.<br />
Realschule. Stuttgart 2004.<br />
• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan 2004.<br />
Allgemein bildendes Gymnasium. Stuttgart 2004.<br />
• Müller, Frank: Selbstständigkeit fördern und fordern. Handlungsorientierte Methoden – praxiserprobt,<br />
für alle Schularten und Schulstufen. Weinheim und Basel 2004.<br />
• Realschule Ditzingen: Technisches Zeichnen mit dem PC.<br />
URL: http://www.realschule-ditzingen.de/5547-Technisches-Zeichnen.html (Stand: 16.11.2011).<br />
• Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber 2008.<br />
• Schöck, Inge u. Gustav: Häuser und Landschaften in Baden-Württemberg.<br />
Tradition und Wandel ländlicher Baukultur. Stuttgart 1982.<br />
• Scholz, Lothar; Mockel, Iris: Fish-Bowl. In: Methodenkiste. Bonn 2004, Methodenkarte 4a-4b.<br />
• Stengelin, Martin: Foto-Stories im GK-Unterricht. In: Bildungsserver Baden-Württemberg.<br />
URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/gemeinschaftskunde/projekte/fotostory/ (Stand: 16.11.2011).<br />
• Strobel, Richard; Buch, Felicitas: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche.<br />
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1. Stuttgart 1986.<br />
• Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (Hrsg.), Denkmalpflege in Baden-Württemberg.<br />
Aufgaben, Arbeitsweise und Möglichkeiten der Denkmalpflege heute. Stuttgart 2007.<br />
• Würfel, Maria: Projekt Denkmalpflege. Handreichung für die Zusammenarbeit von Denkmalpflege und Schule.<br />
Hrsg. vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />
Baden-Württemberg. Stuttgart 2003.<br />
Foto- und Abbildungsnachweis<br />
* Bögle, Michael: S. 41, 67, 68, 70.<br />
* Bögle, Michael; Numberger, Markus: S. 7, 10-11, 14 u.<br />
* Gramer, Kurt, Bietigheim-Bissingen (2 Fotos aus: Brommer, 1989): S. 43.<br />
* Kooperatives-Lernen.de: S. 42.<br />
* Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Referat Fotogrammetrie (aus: Strobel / Buch, 1986): S. 52 o., 60.<br />
* Numberger, Markus: S. 12, 14, 15, 16, 17, 24 u., 32, 61, 69.<br />
* Regierungspräsidium Freiburg, Referat Denkmalpflege, S. 4-5, 14 o., 33.<br />
* Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege, S. 8-9, 13, 18, 24 o.,50 (Iris Geiger- Messner),52, 60.<br />
* Stadt Rottweil, Stadtarchiv, Foto: Dr. H. Hell, Reutlingen: Umschlag (Vorder- u. Rückseite).<br />
* Templin, Karl-Heinz (www.grafik-design-templin.de), Gengenbach (Ortsplan aus: Brommer, 1989): S. 43.<br />
86
Herausgeber<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesamt für Denkmalpflege<br />
in Verbindung mit dem<br />
Regierungspräsidium Freiburg<br />
Referat Denkmalpflege<br />
Koordination und Redaktion<br />
Dr. Erik Roth<br />
Regierungspräsidium Freiburg<br />
Referat Denkmalpflege<br />
Dr. Doris Jacobs<br />
<strong>Landratsamt</strong> <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />
Bildungsbüro<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Markus Numberger<br />
Büro für Bauforschung und Denkmalschutz<br />
Esslingen<br />
Jennifer Zastera<br />
Heidelberg<br />
Gefördert<br />
vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />
Baden-Württemberg<br />
Oberste Denkmalschutzbehörde<br />
Freiburg, November 2011<br />
Gestaltung<br />
Michael Bögle<br />
Bögle GmbH<br />
Freiburg<br />
Umschlag: Ausschnitt aus der<br />
Rottweiler Pürschgerichtskarte von 1564<br />
im Stadtmuseum Rottweil<br />
87
Denkmale und historische<br />
<strong>Dorfkerne</strong> markieren wichtige<br />
Punkte von Lebensqualität und<br />
Identität. Sie bieten Anschauungsmaterial<br />
für spannendes,<br />
selbst bestimmtes Entdecken<br />
und Lernen. Das vorliegende<br />
Heft öffnet das Thema besonders<br />
für Schülerinnen und<br />
Schüler der Sekundarstufe I in<br />
Realschule und Gymnasium.<br />
Es bietet Lehrkräften bildungsplanbezogen<br />
konkrete Vorschläge<br />
und Materialien für<br />
den Unterricht und wichtige<br />
Hintergrundinformationen.