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Erlebniskoffer Historische Dorfkerne - Landratsamt Breisgau ...

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Jennifer Zastera · Markus Numberger<br />

<strong>Erlebniskoffer</strong><br />

<strong>Historische</strong><br />

<strong>Dorfkerne</strong><br />

Unterrichtsmodul<br />

für Sekundarstufe I<br />

in Realschule und<br />

Gymnasium


INHALT<br />

Vorwort 3<br />

Zum Hintergrund 4<br />

Was macht einen historischen Dorfkern aus? 6<br />

Dorftypen 7<br />

Haus- und Gehöftformen 10<br />

Dörfliche Sonderbauten 12<br />

Äußeres Erscheinungsbild der Gebäude 13<br />

Wichtige Aspekte der Denkmalpflege 18<br />

Basisbaustein Exkursion in einen historischen Dorfkern 19<br />

Baustein A<br />

Baustein B<br />

Baustein C<br />

Fotografische Zeitsprünge<br />

Die Gegenwart trifft auf Vergangenheit und Zukunft 21<br />

<strong>Historische</strong> Bedeutung erkennen und kartieren<br />

Ein eigener Werteplan entsteht 29<br />

Darf ich vorstellen?!<br />

Wir erstellen einen Reiseführer über unseren Ort 38<br />

Baustein D Wir bilden ein Ortsbild nach 49<br />

Baustein E<br />

Verfremdung<br />

Irgendetwas stimmt hier nicht?! 58<br />

Baustein F Interessenkonflikt 65<br />

Baustein G<br />

Und…ACTION!!!<br />

Ein historisches Dorf macht Geschichte(n) 75<br />

Baustein H Straßennamen 81<br />

Literaturverzeichnis 86<br />

Foto- und Abbildungsnachweis 86<br />

2


ZUM HINTERGRUND<br />

<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind alt, sie liegen auf dem Land und sind überschaubar. Das Heft „<strong>Erlebniskoffer</strong><br />

<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> - Unterrichtsmodul für Sekundarstufe I in Realschule und Gymnasium“ setzt mit<br />

Überzeugung hinzu: <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind wertvoll, markieren wesentliche Punkte von Lebensqualität<br />

und Identität, bieten das Anschauungsmaterial für spannendes, selbst bestimmtes Entdecken<br />

und Lernen. <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> geben Anhalts- und Orientierungspunkte für Einsichten<br />

in kulturelle und wirtschaftliche Struktur- und Wirkungszusammenhänge. Sie machen klar, das „anders“<br />

nicht „fremd“ oder gar „falsch“ heißt und lehren, dem Gewohnten auf den Grund zu gehen,<br />

die eigene Meinung mit erarbeiteten Argumenten zu bilden und zu formulieren. Die Auseinandersetzung<br />

mit historischen <strong>Dorfkerne</strong>n schult und verfeinert die Wahrnehmung. Mit dem Plus der gewonnenen<br />

Orientierung wird zum „Heimatgefühl“ die „Heimatkenntnis“ gesetzt.<br />

Das vorliegende Modul stellt auch klar: Wer Funktionen<br />

und Strukturen von historischen <strong>Dorfkerne</strong>n<br />

lesen und verstehen kann, wer sich ihnen bewusst nähert<br />

und ihre von Geschichte und Gegenwart bestimmte<br />

Realität durchschaut, wird eher geneigt sein,<br />

<strong>Dorfkerne</strong> zu erhalten und ihre Bedeutung für modernes<br />

und künftiges Leben zu kommunizieren.<br />

Denkmalpädagogische Arbeit bereitet den Weg für die<br />

Wertschätzung historischer Substanz unserer gebauten<br />

Umwelt in der nächsten Generation - ähnlich dem<br />

Prozess, den Naturschutz und Umweltpädagogik bereits<br />

erfolgreich vorwärts gebracht haben.<br />

Im Modul „<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong>“ haben sich Denkmalpflege<br />

und Pädagogik die Hand gereicht. Gemeinsam<br />

und auf Augenhöhe haben sich ein<br />

freischaffender Denkmalpfleger, Markus Numberger<br />

(Büro für Bauforschung und Denkmalschutz) und die<br />

Realschullehrerin Jennifer Zastera im Auftrag der Landesdenkmalpflege<br />

auf den Weg gemacht, um zu ergründen,<br />

was die eine Profession für die Aufgabe der<br />

anderen leisten kann. Herausgekommen ist eine<br />

Sammlung von konkreten Unterrichtsvorschlägen<br />

und Hintergrundinformationen, die davon überzeugt,<br />

dass das Thema den Unterricht und das Lernen von<br />

Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I in Realschule<br />

und Gymnasium bereichern kann, Fachgrenzen<br />

überspringt und Fächer zusammenbringt. Dabei<br />

wird auch an der Balance gearbeitet, das Lernen mit<br />

allen Sinnen vor Ort mit der digitalen Informationsverarbeitung und angemessener Internetbenutzung<br />

auszupendeln.<br />

Die Aufgabe, das Thema in Bezug zu den geltenden Bildungsplänen zu setzen, wurde schnell zur<br />

Herausforderung, die Vielzahl der Bildungsplanbezüge auf beispielhafte Hinweise zu reduzieren.<br />

Hier haben die Autoren nach ihren Anliegen ausgesucht, ohne andere Bezüge ausschließen zu wollen.<br />

4


In der Überzeugung, dass Bildung mehr ist als die Vermittlung von Fachwissen, liegt ein Focus in<br />

diesem Heft auf der Stärkung und Förderung der personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen<br />

der Kinder und Jugendlichen. Entsprechend setzt das Modul auf eine handlungs- und produktionsorientierte<br />

Arbeitsweise, die den Schülern und Schülerinnen Kompetenzen wie Team- und<br />

Reflexionsfähigkeit, Empathie und Toleranz vermittelt.<br />

Das Modul „<strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong>“ entstand im Rahmen des Bildungsnetzes <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

und unter Beteiligung seines Bildungsbüros. Deshalb stammen viele der aufgeführten<br />

und verarbeiteten Beispiele aus diesem südbadischen Landkreis. <strong>Historische</strong> <strong>Dorfkerne</strong> sind jedoch<br />

keine kreisspezifische Eigenheit. Dem Referat Denkmalpflege im Regierungspräsidium Freiburg war<br />

es daher ein Anliegen, die Übertragbarkeit der Informationen und Unterrichtsbausteine zu sichern.<br />

Die Unterstützung durch das Landesamt<br />

für Denkmalpflege im Regierungspräsidium<br />

Stuttgart und<br />

nicht zuletzt die Finanzierung aus<br />

Mitteln der dortigen Öffentlichkeitsarbeit<br />

ermöglichte es, die Anwendbarkeit<br />

für den Unterricht in<br />

ganz Baden-Württemberg zu realisieren.<br />

Dank richtet sich an die Abteilung<br />

für Schule und Bildung im Regierungspräsidium<br />

Freiburg. Hier<br />

wurde schon das erste Modul in der<br />

denkmalpädagogischen Reihe für<br />

Schulen, das sich mit „<strong>Historische</strong>n<br />

Weinbergen“ beschäftigt, aufmerksam<br />

begleitet und in der Verbreitung<br />

an die Schulen unterstützt.<br />

Ein sehr herzliches Dankeschön gilt<br />

dem Markgräfler Gymnasium in<br />

Müllheim, das diesen <strong>Erlebniskoffer</strong><br />

erprobte und wichtige Hinweise gab.<br />

Müllheim-Britzingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

Wir wünschen Lehrkräften sowie<br />

Schülerinnen und Schülern Freude<br />

bei der Bearbeitung der Unterrichtsbausteine<br />

… und uns manche Anregung<br />

für die Weiterarbeit.<br />

Dr. Doris Jacobs<br />

<strong>Landratsamt</strong> <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

Bildungsbüro<br />

Dr. Erik Roth<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

Referat Denkmalpflege<br />

5


WAS MACHT EINEN HISTORISCHEN DORFKERN AUS?<br />

„Woran liegt es, daß uns Bauwerke, Stadt- und Dorfanlagen aus vergangener Zeit so reizvoll erscheinen,<br />

daß wir uns in ihnen geborgen und zu Hause fühlen? Sie sind abwechslungsreich, besitzen<br />

vielfältige Gestalt- und Nutzungsqualitäten und ermöglichen räumliche Orientierung. Diese<br />

Eigenschaften können aber auch neuen Siedlungen zugeschrieben werden. Alten Bauten und Bereichen<br />

ist ein weiteres entscheidenderes Merkmal zu eigen, das eine unverwechselbare Ortsindividualität<br />

begründet, identitätsstiftend wirkt: Sie tragen eine geschichtliche Bedeutung. Als<br />

unwiederholbare, nicht vermehrbare Überreste abgeschlossener Geschichtsperioden sprechen sie<br />

aus ihrer vergangenen Zeit, ihrer alten Umgebung, ihrer ehemaligen Funktion heraus anschaulich zu<br />

uns. Sie sind, wie die Historiker sagen, „Quellen“, weil sich aus ihnen heraus Kenntnisse und Erfahrungen<br />

schöpfen lassen. 1 “<br />

Sicher bedarf es einer gewissen Einübung, bis wir deuten können, was uns ein Gebäude oder ein<br />

Ort von einer vergangenen Zeit berichten kann. Um sich mit einem historischen Dorfkern auseinandersetzen<br />

zu können, ist es zunächst notwendig, ihn zu erkennen und von späteren Erweiterungen<br />

abzugrenzen.<br />

Die vielfältigen Kulturlandschaftsräume in Baden-Württemberg sind noch in hohem Maße durch<br />

ländliche Siedlungsstrukturen und Bauten bestimmt. Mit Ausnahme der Streusiedlungen im<br />

Schwarzwald und im Allgäu sind Dörfer die prägende Siedlungsform. Die Hofstellen sind hier im<br />

Ort zusammengefasst, der deutlich von den landwirtschaftlichen Flächen abgegrenzt ist.<br />

Dörfer werden historisch von landwirtschaftlichen Anwesen dominiert. Je nach Region und Kulturlandschaft<br />

finden sich von Vieh- und Milchwirtschaft, von Weinbau oder auch von Wald- und<br />

Forstwirtschaft geprägte Bauernhöfe. Die Höfe bestehen aus einem oder mehreren Gebäuden zum<br />

Wohnen und Wirtschaften, die auf unterschiedliche Weise auf einer Hoffläche angeordnet sein können.<br />

Daran schließt sich meist ein (Obst-)Garten an.<br />

Zu den landwirtschaftlichen Flächen (Äcker, Wiesen, Weiden, Wald) grenzten sich die Dörfer häufig<br />

durch einen Dorfgraben, eine Hecke, einen Zaun oder auch eine Dorfmauer ab. Diese sog. Etter<br />

(Dorf-, Ortsetter) sind in vielen Dörfern, wenigsten teilweise, bis heute ablesbar. Oft verläuft noch<br />

ein Weg entlang dieser alten Grenze. Hilfreich für die räumliche Abgrenzung des historischen <strong>Dorfkerne</strong>s<br />

(innerhalb des alten Ortsetters) sind historische Orts- bzw. Katasterpläne.<br />

Hinweis<br />

Für Gebiete des ehem. Königreichs Württemberg liegen Karten der ersten Landesvermessung oft<br />

aus den 1820/30er Jahren vor. Für Gebiete des ehem. Großherzogtums Baden gibt es sog. „Gemarkungsatlanten“,<br />

die zumeist aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen. Heute werden<br />

diese historischen Planunterlagen bei den Vermessungsämtern der Landkreise oder Städte<br />

aufbewahrt. Kopien der Pläne finden sich häufig auch in Bauämtern, Gemeindearchiven und den<br />

Denkmalreferaten der jeweiligen Regierungspräsidien.<br />

1<br />

Richard Strobel, Felicitas Buch: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche. Landesdenkmalamt Baden-<br />

Württemberg, Arbeitsheft 1, Stuttgart 1986, S. 10.<br />

6


Dorftypen<br />

Die am weitesten verbreiteten Dorftypen, Hof- und<br />

Gebäudearten in unseren Dörfern im Überblick:<br />

Haufendörfer<br />

sind geschlossen und flächig angelegt<br />

und zeigen eine regellose Verteilung<br />

der Anwesen und des Wegenetzes.<br />

Straßendörfer<br />

werden durch eine zweizeilig<br />

angeordnete Bebauung entlang einer<br />

Straße besimmt.<br />

Anger- oder Platzdörfer<br />

gruppieren sich um einen runden<br />

oder länglichen Platz im Zentrum<br />

des Ortes.<br />

7


Dörfer können auch nach einer den Ort kennzeichnenden<br />

Hauptfunktion unterschieden werden, z. B.:<br />

Weinbauerndorf<br />

an Weinbergen gelegen,<br />

die Anwesen häufig mit<br />

rundbogigen Kellertoren,<br />

Sonderbauten: Weinkeltern<br />

Weil am Rhein - Ötlingen,<br />

Landkreis Lörrach<br />

Großbauerndorf<br />

geprägt durch große<br />

Hofanlagen, meistens mit<br />

Viehwirtschaft<br />

Werbach, Main-Tauber-Kreis<br />

8


Klosterdorf<br />

gegründet im Umfeld<br />

eines Klosters zu<br />

dessen Versorgung<br />

Tübingen-<br />

Bebenhausen<br />

Burgdorf<br />

gegründet im Umfeld<br />

einer Burg zu deren<br />

Versorgung<br />

Neidenstein,<br />

Rhein-Neckar-Kreis<br />

Exulantendorf<br />

planmäßig angelegt<br />

zur Ansiedlung von<br />

(Glaubens-)<br />

Flüchtlingen<br />

Illingen-Schützingen,<br />

Enzkreis<br />

9


Haus- und Gehöftformen<br />

Die Bauernhöfe im Land können auf zwei Grundformen zurückgeführt werden: das Einhaus und das<br />

Gehöft. Beim Einhaus sind alle Funktionsbereiche - Wohnung, Stall, Scheune usw. - unter dem selben<br />

Dach untergebracht. Das Gehöft besteht aus mehreren Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen.<br />

Einhaus<br />

Quergeteiltes Einhaus<br />

Wohnung, Stall und Scheune liegen auf einer Ebene nebeneinander.<br />

Sie sind von außen durch getrennte Zugänge zu erreichen.<br />

Gestelztes Einhaus<br />

Die Wohnung liegt über den Stallräumen und wird daher meistens<br />

über eine außenliegende Treppe erschlossen. Neben Wohnung und<br />

Stall befindet sich die Scheune unter dem gemeinsamen Dach.<br />

Gehöft<br />

Streckgehöft<br />

Wohnhaus und Ökonomiegebäude (Scheunen, Ställe etc.) stehen<br />

in einer Reihe zueinander.<br />

Parallelgehöft<br />

Wohnhaus und Ökonomiegebäude (Scheunen, Ställe etc.)<br />

stehen parallel zueinander.<br />

Haken- oder Winkelgehöft<br />

(offene und geschlossene Form)Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />

(Scheunen, Ställe etc.) stehen in einem Winkel<br />

zueinander.<br />

10


Dreiseitgehöft<br />

(offene und geschlossene Form) Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />

(Scheunen, Ställe etc.) stehen U-förmig um<br />

einen Hof gruppiert.<br />

Vierseitgehöft<br />

(hier geschlossene Form) Wohnhaus und Ökonomiegebäude<br />

(Scheunen, Ställe etc.) stehen an allen vier<br />

Seiten um einen Hof gruppiert.<br />

Wohnstallhaus<br />

Auch bei Gehöften mit separaten Wirtschaftsgebäuden (Scheunen, Remisen etc.)<br />

kann der Wohnbereich mit den Tierställen in einem Gebäude untergebracht<br />

sein (Wohnstallhaus). Dabei werden zwei Gebäudeformen<br />

unterschieden:<br />

Quergeteiltes Wohnstallhaus<br />

Wohnung und Stall liegen auf einer Ebene nebeneinander.<br />

Gestelztes Wohnstallhaus<br />

Die Wohnung liegt über den Stallräumen und wird daher oft<br />

über eine außenliegende Treppe erschlossen.<br />

11


Dörfliche Sonderbauten<br />

Neben den bäuerlichen Hofanlagen bestimmen zahlreiche weitere Gebäude<br />

unsere historischen Dörfer, z.B.:<br />

• Gasthäuser (häufig an Hauptstraßen)<br />

• Zehntscheunen (zur Lagerung der Zehntabgaben; meist herrschaftlich oder kirchlich)<br />

• Backhäuser (kleine Massivbauten mit hohem Kamin)<br />

• Waag- und Eichhäuschen (zum Wiegen und Eichen)<br />

• Rathäuser (oft in Verbindung mit Schulhausnutzung)<br />

• Schulhäuser (meist in der Nähe der Kirche)<br />

• Pfarrhäuser (oft mit Pfarrgarten), in der Nähe der Kirche<br />

• Kirche (oft mit umgebendem Kirchhof/Friedhof)<br />

In Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen/gewerblichen Prägung eines Dorfes<br />

gibt es noch zahlreiche weitere Sonderbauten wie:<br />

• Weinkeltern (in Weinanbaugebieten; oft in der Grundfläche sehr große Gebäude<br />

mit mehreren Toren und zumeist mit Walmdach)<br />

• Sägewerke (in waldreichen Gebieten, häufig mit Schienen, auf denen die<br />

Baumstämme zur Säge transportiert werden<br />

• Mühlen (oft mit Wasserrädern)<br />

• Gerberhäuser (immer in der Nähe eines fließenden Gewässers mit großen<br />

Balkonen über die gesamte Gebäudelänge zum Trocknen der Häute)<br />

• Farrenställe (Ställe im Gemeindebesitz, in denen die Zuchttiere<br />

gehalten wurden; Farre = Stier)<br />

Gemeindekelter in Remshalden-Geradstetten und Meuschenmühle bei Alfdorf,<br />

beide im Rems-Murr-Kreis<br />

12


Äußeres Erscheinungsbild der Gebäude<br />

Um Gebäude in ihrem äußeren Erscheinungsbild zu beschreiben, reichen wenige markante<br />

Hinweise aus:<br />

Lage des Gebäudes im Dorfgrundriss<br />

• innerhalb einer Häuserzeile (a) oder einer Reihe von Anwesen (b)<br />

Das Gebäude steht mit einer Seite zum öffentlichen Straßenraum.<br />

• Ecklage (an einer Straßenecke, Kreuzung) (c)<br />

Das Gebäude steht mit zwei Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />

• Kopflage (d)<br />

Das Gebäude steht mit drei Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />

• Solitärlage (z.B. mittig auf einem Platz) (e)<br />

Das Gebäude steht mit allen Seiten zum öffentlichen Straßenraum.<br />

Ausschnitt aus dem Primärkatasterplan von 1827 der Gemeinde Donzdorf, Landkreis Göppingen<br />

Topographische Lage des Gebäudes im Gelände<br />

• Ebene Lage<br />

• Hanglage<br />

13


Vörstetten, Landkreis Emmendingen<br />

Dachfirst<br />

Anordnung des Gebäudes zur Straße<br />

• giebelständig<br />

(mit der Giebelseite zur Straße stehend)<br />

• traufständig<br />

(mit der Traufseite zur Straße stehend)<br />

Anzahl der Geschosse<br />

• Erdgeschoss, Obergeschosse (unterhalb des Daches)<br />

• Dachgeschosse<br />

Dachformen<br />

Giebelseite<br />

Dachtraufe<br />

Traufseite<br />

• Satteldach • Pultdach • Walmdach<br />

• Krüppelwalmdach<br />

• Mansarddach<br />

14


Material der Außenwände<br />

• Fachwerk<br />

• Naturstein<br />

• Backstein<br />

• verputzt<br />

• verkleidet (mit Platten, Eternit, Holzschindeln, Schiefer etc.)<br />

Fachwerk, Backstein, Schieferschindeln: unterschiedliche Baumaterialien prägen die Gestalt<br />

historischer Gebäude<br />

Zuordnung von Fenstern, Türen und Toren<br />

• Eingangstür des Wohnhauses bzw. Wohnteils<br />

• Fenster des Wohnhauses bzw. Wohnteils<br />

• Kellertor (Zugang zum Weinkeller)<br />

• Stalltüren und -fenster<br />

• Scheunentor<br />

15


Gehöft in Sulzburg-Laufen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

Die Beschreibung eines Gehöfts kann dann beispielsweise wie folgt lauten:<br />

Geschlossenes Winkelgehöft<br />

• in einer Reihe von Anwesen<br />

Wohnhaus<br />

• giebelständig zur Straße<br />

• Erdgeschoss (Sockelgeschoss), Obergeschoss (Hauptgeschoss),<br />

zwei Dachgeschossebenen<br />

• Außenwände verputzt<br />

• im Sockelgeschoss: rundbogiges Kellertor und Kellerfenster → Keller<br />

• Außentreppe zum Obergeschoss<br />

• im Obergeschoss: Hauseingang und Wohnungsfenster → Wohnung<br />

• Satteldach (ohne Dachgauben)<br />

Ökonomiegebäude<br />

• rückwärtig im Hof<br />

• im rechten Winkel zum Wohnhaus, angebaut<br />

• Außenwände verputzt<br />

• links: rundbogiges Scheunentor<br />

• rechts: Stalltüren und -fenster → Stall<br />

• Satteldach<br />

16


Einhaus in Aldingen-Aixheim, Landkreis Tuttlingen<br />

Entsprechend die Beschreibung eines Einhauses:<br />

Gestelztes quergeteiltes Einhaus (gestelztes Quereinhaus)<br />

• in Ecklage<br />

• giebelständig zur übergeordneten Straße<br />

• Erdgeschoss, Obergeschoss, zwei Dachgeschossebenen<br />

• Außenwände verputzt<br />

• Satteldach (ohne Gauben)<br />

linker Teil des Gebäudes<br />

• kleines Tor → Wagenschopf<br />

• großes rechteckiges Scheunentor → Scheune<br />

rechter Teil des Gebäudes<br />

• im Erdgeschoss:<br />

Stallfenster, Stalltür → Stall;<br />

Eingangstür, Wohnungsfenster → Wohnung,<br />

Anbau am Giebel → Erweiterung der Wohnung<br />

• im Obergeschoss:<br />

Wohnungsfenster (auch über dem Stall) → Wohnung<br />

17


Wichtige Aspekte der Denkmalpflege<br />

Der Auftrag von Denkmalschutz und Denkmalpflege richtet sich auf Sicherung, Tradierung und Vermittlung<br />

unseres gebauten geschichtlichen Erbes, um der Gesellschaft bedeutende Geschichtszeugnisse,<br />

damit aber auch wichtige Identifikationspunkte zu bewahren. Ziel der Bau- und<br />

Kunstdenkmalpflege ist es, diese Objekte in ihrer historischen Substanz und ihrem überlieferten<br />

Erscheinungsbild zu erhalten. Sie setzt sich dafür ein, dass bei Veränderungen (Umnutzung, Umbau<br />

u. ä.) die Eingriffe auf ein vertretbares Maß beschränkt werden.<br />

Als eigenes Arbeitsgebiet der Bau- und Kunstdenkmalpflege beschäftigt sich die städtebauliche Denkmalpflege<br />

mit den städtischen bzw. dörflichen Zusammenhängen. Ein historischer Dorfkern wird<br />

eben nicht nur durch die einzelnen, oft isoliert stehenden, Kulturdenkmale geprägt, sondern auch<br />

durch die gesamte historische Bebauung und die historische Dorfstruktur mit ihren Straßenzügen,<br />

Platz- und Freiräumen. Dieser räumliche und funktionale Zusammenhang macht erst einen historischen<br />

Dorfkern aus.<br />

Zwei Paragraphen aus dem Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg verdeutlichen den Schutzgedanken<br />

der Denkmalpflege:<br />

§ 2 Gegenstand des Denkmalschutzes<br />

(1) Kulturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen,<br />

an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein<br />

öffentliches Interesse besteht.<br />

(2) Zu einem Kulturdenkmal gehört auch das Zubehör, soweit es mit der Hauptsache eine Einheit<br />

von Denkmalwert bildet.<br />

(3) Gegenstand des Denkmalschutzes sind auch<br />

1. die Umgebung eines Kulturdenkmals, soweit sie für dessen Erscheinungsbild von erheblicher Bedeutung<br />

ist (§ 15 Abs. 3), sowie<br />

2. Gesamtanlagen (§ 19).<br />

§ 19 Gesamtanlagen<br />

(1) Die Gemeinden können im Benehmen mit der höheren Denkmalschutzbehörde Gesamtanlagen,<br />

insbesondere Straßen-, Platz- und Ortsbilder, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen<br />

oder heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse besteht, durch<br />

Satzung unter Denkmalschutz stellen.<br />

(2) Veränderungen an dem geschützten Bild der Gesamtanlage bedürfen der Genehmigung der unteren<br />

Denkmalschutzbehörde. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die Veränderung das Bild<br />

der Gesamtanlage nur unerheblich oder nur vorübergehend beeinträchtigen würde oder wenn überwiegende<br />

Gründe des Gemeinwohls unausweichlich Berücksichtigung verlangen. Die Denkmalschutzbehörde<br />

hat vor ihrer Entscheidung die Gemeinde zu hören.<br />

Hinweis:<br />

Weitere Auskünfte und vertiefende Informationen zum Thema Denkmalschutz und Denkmalpflege<br />

stellen die Denkmalreferate in den Regierungspräsidien gerne zur Verfügung.<br />

Besonders sei hier auf die Broschüre „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“ hingewiesen,<br />

die kostenlos über die Homepage des Landesamtes für Denkmalpflege bezogen werden kann<br />

(http://www.denkmalpflege-bw.de).<br />

Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Ausgabe 2007<br />

18


Basisbaustein<br />

Exkursion in einen historischen Dorfkern<br />

Hinweis:<br />

Der Baustein kann als eigene denkmalpädagogische Aktivität durchgeführt, aber auch mit anderen<br />

Bausteinen kombiniert werden. Eine halbtägige Exkursion in einen nahe gelegenen Ort kann bei der<br />

Klasse Lust auf weitere Bausteine wecken.<br />

Ablauf<br />

Wenn Schülerinnen und Schüler 2 einen Ort bei einer Exkursion erkunden, ist es für sie hilfreich,<br />

wenn sie vorher Informationen zum Ort erhalten und im Vorfeld geklärt wird,<br />

• worauf sie während der Erkundung gezielt achten sollten (z.B. öffentliche Bauten),<br />

• welche Aspekte besondere Berücksichtigung erfahren sollten (z.B. Inschriften).<br />

Die Lehrkraft bespricht vorab bestimmte Fragestellungen mit den SuS, die die Grundlage für die<br />

eigenständige Ortserkundung der SuS bilden.<br />

Fragestellungen 3<br />

- Wie liegt der Ort in der umgebenden Landschaft (im Tal, am Hang, im Übergangsbereich, …)?<br />

- Wo lag der historische Ortskern? Gibt es noch Hinweise auf den Verlauf des Dorfetters<br />

(Gräben, Hecken, ein Weg, …)?<br />

- Wo liegen die öffentlichen Bauten (Kirche, Rathaus, (altes) Schulhaus, …)?<br />

Wodurch unterscheiden sie sich von den privaten Bauten?<br />

- Gibt es historische Wirtshäuser? Wo liegen sie (an der Durchgangsstraße, am Dorfplatz, …)?<br />

- Gibt es Sonderwirtschaftsgebäude (Weinkelter/Trotte/Torkel, Dreschschopf, …), die im<br />

Zusammenhang mit der vorherrschenden landwirtschaftlichen Nutzung im Ort stehen?<br />

Wo liegen sie?<br />

- Gibt es historische Gewerbebauten (Mühle, Schmiede, Sägewerk, …)?<br />

Wo liegen sie (am Wasser, am Ortsrand, …)?<br />

- Welche Hofformen sind zu erkennen (Gehöfte, Einhäuser)?<br />

- Sind die Höfe zur Straße hin abgeschlossen (durch Mauer, Zaun, …)?<br />

- Wie stehen die Gebäude zur Straße (mit dem Giebel, mit der Traufe)?<br />

- Welche Baumaterialien sind früher üblich gewesen (Holz, Stein, Lehm, …)?<br />

- Gibt es an den Gebäuden Hinweise zum Baudatum (Bauinschriften, Datierung an<br />

Tür-/ Torgewänden, an Eckständern von Fachwerkhäusern, …)?<br />

- Gibt es Unterschiede in der Größe der Anwesen? Kann man Unterschiede nach der Lage<br />

im Ort feststellen (z.B. größere Anwesen in der Ortsmitte, kleinere in Randlage)?<br />

- Welche Grünflächen (Hausgärten, Obstwiesen, Anger,…), Einzelbäume (Hofbaum,<br />

Dorflinde, …) oder Gewässer (Teich, Bach, Mühlkanal, …) prägen das Ortsbild?<br />

- Gibt es öffentliche Brunnen? Wo stehen sie?<br />

- Was fällt außerdem im Ort auf?<br />

Bei der Exkursion sollte ein Fragebogen eingesetzt werden (Beispiel siehe Kopiervorlage).<br />

Die Ergebnisse können nach der Exkursion in der Schule verglichen werden.<br />

2<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

3<br />

Vgl. Strobel, R.; Buch, F: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche.<br />

Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1, Stuttgart 1986.<br />

19


Kopiervorlage<br />

Wir erkunden einen historischen Dorfkern<br />

Umgebende Landschaft<br />

<strong>Historische</strong>r Ortsrand<br />

Öffentliche Bauten<br />

Wirtshäuser<br />

Landwirtschaftliche /<br />

gewerbliche Sondergebäude<br />

Hofformen<br />

Stellung der Gebäude<br />

Baumaterialien<br />

Baudaten<br />

Grünflächen<br />

Gewässer<br />

Weitere Merkmale<br />

20


Baustein A<br />

A<br />

Fotografische Zeitsprünge<br />

Die Gegenwart trifft auf Vergangenheit und Zukunft<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 4 vergleichen eine historische Fotografie eines Ortsausschnitts<br />

mit der aktuellen Situation und entwickeln Ideen für bauliche Veränderungen in der Zukunft.<br />

Klassenstufe 8-10<br />

Fächerverbund<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg & Vorbereitung:<br />

Recherche historisches Bild:<br />

Neue Fotografie:<br />

Bearbeitung:<br />

Präsentation:<br />

Weiterführung:<br />

Kunst, Geschichte, Geographie, IT<br />

1 Stunde<br />

ca. 2 Wochen (außerhalb des Unterrichts)<br />

ca. 1-2 Wochen (außerhalb des Unterrichts)<br />

2-3 Stunden<br />

1 Stunde<br />

1-2 Stunden<br />

Material/Medien<br />

Computer mit Scanner und evtl. Beamer<br />

Fotokamera (evtl. Fotostativ)<br />

Bildbearbeitungsprogramm<br />

Ablauf<br />

Einstieg (15 Minuten)<br />

Die Lehrkraft zeigt nacheinander per Folie zwei Fotos von ein und demselben Ort (Kopiervorlage A),<br />

die jedoch zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden. Die SuS beschreiben zunächst, was<br />

sie sehen. Nachdem beide Fotos einzeln vorgestellt und beschrieben wurden, werden beide Folien<br />

übereinander gelegt. Die SuS sollen anhand der Überlagerung erläutern, wie sich der Ort über die<br />

Jahrzehnte verändert hat.<br />

Die Lehrkraft erklärt in einem nächsten Schritt das Grundanliegen des vorliegenden Bausteins: Mit<br />

einem gewissen zeitlichen Abstand (mehrere Jahrzehnte) erkennt man den baulichen Wandel unserer<br />

Dörfer. Dies wird besonders im Vergleich älterer Fotografien mit aktuellen Aufnahmen deutlich.<br />

1. Phase: Vorbereitung im Unterricht (1 Stunde)<br />

Vorstellung des Bausteins (ca. 5 Minuten)<br />

Die Lehrkraft erklärt, was die Aufgabe der SuS in den nächsten Stunden sein wird: Die SuS suchen<br />

nach einer historischen Fotografie aus ihrem Heimatort und vergleichen diese mit dem aktuellen<br />

Erscheinungsbild.<br />

4<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

21


Gruppenbildung und Organisation der Recherche (ca. 30 Minuten)<br />

Die SuS bilden Gruppen von 2-3 Mitgliedern, die - wenn möglich - alle im selben Ort wohnen.<br />

Als Erstes soll die Gruppe in einem festgesetzten Zeitrahmen (z.B. 2 Wochen) eine historische<br />

Fotografie von ihrem Heimatort ausfindig machen, auf der Gebäude, Straßenzüge oder Plätze zu<br />

sehen sind. „Historisch” kann dabei schon ein Foto aus den 1960er/1970er Jahren sein. Außerdem<br />

sollen sie den historischen Kontext ermitteln: Wann, wo und aus welchem Grund wurde das Foto<br />

aufgenommen?<br />

Als Hilfestellung für die SuS sammelt die Lehrkraft im Klassengespräch Ideen, wie man eine solche<br />

Fotografie finden kann.<br />

Vorschläge:<br />

• Zeitzeugen aus der Familie oder dem Bekanntenkreis (z.B. Oma, Opa)<br />

• Rathaus bzw. Ortsvorsteher<br />

• (Kreis-) Archiv in der Nähe<br />

• örtlicher Geschichtsverein<br />

• Heimatmuseum<br />

• Ortschronik<br />

• Veröffentlichungen mit historischen Aufnahmen<br />

• Internet (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (http://www.lmz-bw.de/),<br />

Bildarchiv Foto Marburg (http://www.fotomarburg.de/) etc.)<br />

2. Phase:<br />

Auffinden einer historischen Fotografie - eigenständig durch die SuS außerhalb des Unterrichts<br />

(ca. 2 Wochen)<br />

3. Phase:<br />

Aktuelle Fotografie im Heimatort (ca. 1-2 Wochen)<br />

Nachdem alle Gruppen ein historisches Foto zur Verfügung haben, erklärt die Lehrkraft das weitere<br />

Vorgehen: die SuS sollen aus derselben Perspektive, aus der das historische Foto gemacht wurde, ein<br />

aktuelles Foto erstellen. Auch dafür wird ein Zeitraum festgelegt (z.B. 1-2 Wochen).<br />

Konkrete Vorgehensweise:<br />

• Die SuS erkennen die Gebäude/den Straßenzug auf dem historischen Bild und finden<br />

ihn im heutigen Dorf wieder.<br />

• Sie machen dann den genauen Standort des damaligen Fotografen ausfindig.<br />

Hilfestellung: Abgleichung der Details auf dem historischen Foto mit dem<br />

heutigen Gebäudebestand (z.B.: Wo gibt es entsprechende Häuserfluchten,<br />

welche Fenster eines Gebäudes sind noch zu erkennen, welche Fenster sind verdeckt,<br />

wo blickt noch ein Kamin hinter einem Dach hervor?).<br />

• Wenn der richtige Standort gefunden ist, wird nun von diesem Punkt aus fotografiert<br />

(evtl. unter Zuhilfenahme eines Fotostativs). Dabei ist auch der richtige Zoomfaktor<br />

zu beachten.<br />

22


A<br />

4. Phase:<br />

Bearbeitung der Fotografien (2-3 Stunden)<br />

Wenn alle Gruppen über beide Fotos verfügen, wird am Computer gearbeitet. Die SuS scannen zunächst<br />

die historischen Fotografien ein und bearbeiten diese und ihre aktuellen Fotos ggf. mit einem<br />

Bildbearbeitungsprogramm.<br />

Dann werden beide Fotos überlagert. Dazu müssen die Fotos zunächst auf dieselbe Größe gebracht<br />

werden. Anschließend können die SuS die Bilder entweder auf Folie ausdrucken und auf dem Overheadprojektor<br />

überlagern oder sie mit Hilfe der Transparenteinstellungen, die verschiedene Bildbearbeitungsprogramme<br />

anbieten, übereinander legen und digital präsentieren.<br />

Die Gruppen bereiten schließlich eine Präsention der beiden Bilder und der Überlagerung vor. In<br />

der Präsentation sollen sie den historischen Kontext des älteren Bildes (Aus welcher Zeit? Von wem<br />

wurde es aufgenommen? Warum?) kurz erläutern und anhand des aktuellen Fotos und der Überlagerung<br />

aufzeigen, welche Entwicklung sich vollzogen hat.<br />

5. Phase:<br />

Präsentation (1 Stunde).<br />

Jede Gruppe präsentiert ihre Bilder und die Überlagerung. Dabei erläutern sie kurz, um welchen Ort<br />

und welches Motiv es sich handelt. Die Präsentation kann mit Ausdrucken oder auch mittels digitaler<br />

Präsentation über Computer und Beamer erfolgen. An dieser Stelle wird diskutiert, wie die<br />

SuS die Veränderungen selbst einschätzen (Wirkt das Straßen-/Platzbild heute besser oder<br />

schlechter auf den Betrachter? Was sind Vorteile, was Nachteile der baulichen Veränderung?).<br />

Hinweis:<br />

Bei diesem Baustein kann das Zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />

23


Kopiervorlage A<br />

Braunsbach,<br />

Landkreis Schwäbisch Hall,<br />

Schloßstraße um 1950<br />

Braunsbach,<br />

Landkreis Schwäbisch Hall,<br />

Schloßstraße 2006<br />

Braunsbach,<br />

Landkreis Schwäbisch Hall,<br />

Schloßstraße 2050<br />

?<br />

24


A<br />

Quellen, Literatur, Links<br />

3sat: Refotografie – Wenn Heute auf Gestern trifft.<br />

URL: http://www.3sat.de/page/?source=/neues/sendungen/magazin/148080/index.html<br />

(Stand: 16.11.2011).<br />

Weiterführung<br />

Im Anschluss setzen sich die SuS weiter mit der historischen Entwicklung des Ortes auseinander. Im<br />

ersten Teil des Bausteines ging es um die Entwicklung von der Vergangenheit zur Gegenwart. Jetzt<br />

überlegen die SuS, wie diese Entwicklung in der Zukunft weitergehen könnte.<br />

Bearbeitung<br />

Die SuS erarbeiten eine Zeichnung oder Fotomontage, die das Motiv auf den Fotos in einer zukünftigen<br />

Zeitstellung zeigt. Dabei sollen die SuS das Motiv so verändern, wie sie sich selbst die<br />

bauliche Entwicklung im positiven Sinn wünschen würden.<br />

Präsentation<br />

Jede Gruppe präsentiert ihre Bilder und begründet, warum sie sich ihren Ort, den dargestellten<br />

Straßen-/Platzraum in der Zukunft so vorstellen bzw. wünschen würde.<br />

Hinweis<br />

Der Baustein lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren. Eine Verfremdung<br />

kann als Grundlage für einen fiktiven Interessenkonflikt dienen (z.B.: Ein historisches Haus<br />

soll abgerissen werden, um durch einen Neubau ersetzt zu werden).<br />

25


Kompetenzerwerb zu Baustein A – Fotografische Zeitsprünge<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

BP S. 132<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die SuS „entwickeln eigene Ideen und Ansichten,<br />

überprüfen und realisieren diese<br />

und erwerben die Fähigkeit, eigenständig<br />

und eigenverantwortlich zu arbeiten […].“<br />

• „Der gestalterischen Arbeit wird die bewusste<br />

Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt<br />

[…] zugrunde gelegt.“<br />

BP S. 134-136<br />

- „Menschen - und Lebenswelt“<br />

• Die SuS „können<br />

- Situationen analysieren und bildnerisch<br />

umsetzen, […].“<br />

• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens<br />

(10)“<br />

- Die SuS „können […] die eigene […]<br />

Kultur bildnerisch erkunden: im Bereich<br />

von Architektur, […] im Vergleich von<br />

Bekanntem und Fremdem, im Vergleich<br />

von früher und heute.“<br />

„ Erleben und Darstellen“<br />

• „Natur und Umwelt (8)“<br />

- Die SuS „können Objekte […] aus Natur<br />

und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />

umsetzen.“<br />

• „Wechselnde Sichtweisen (10)”<br />

Die SuS „können<br />

- Bekanntes bildnerisch in neue<br />

Zusammenhänge setzen;<br />

- sich mit ungewohnten Darstellungsweisen<br />

auseinandersetzen.“<br />

„Raum, Aktion, Interaktion“<br />

• „Mitteilen und Kommunizieren (8)“<br />

- Die SuS „können konventionelles und<br />

digitales Bildmaterial, Layouts und<br />

Bilderfolgen analysieren und bearbeiten.“<br />

Arbeitsbereiche<br />

„Wahrnehmungsschulung, Interaktion,<br />

Medien“<br />

• „(8) Sie können<br />

- konventionelle oder digitale Fotografie<br />

einsetzen;<br />

- mit Software zur Bildbearbeitung und mit<br />

digitalen Bilddateien umgehen.“<br />

• „(10) Sie können […]<br />

- die Möglichkeit computergestützter bildnerischer<br />

Interaktionen erkennen und einsetzen;<br />

- multimediale Produkte kritisch betrachten<br />

und analysieren.“<br />

BP S. 292-294<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Der Beitrag des Faches bildende Kunst<br />

zur Bildung“<br />

• Die SuS „entwickeln im Unterricht unterschiedliche<br />

Formen von Äußerungen, die<br />

ein besseres Verständnis […] ihrer kulturellen<br />

Umwelt zum Ziel haben.“<br />

• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />

und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />

Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />

der Schülerinnen und Schüler gefödert.“<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an der emotional<br />

geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />

der“ SuS.<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />

stärker werdenden Bedürfnis der“ SuS,<br />

„ihrer Erfahrung von Wirklichkeit eine<br />

gestaltete Form zu geben.“<br />

BP S. 297<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS „können<br />

- praktische, ästhetische, symbolische und<br />

ökologische Aspekte hinterfragen.“<br />

• Sie „erproben fotografische<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Sie können<br />

- erlangte Erkenntnisse im künstlerischen<br />

Arbeitsprozess anwenden;<br />

- mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm<br />

arbeiten.“<br />

Die Zahlen in Klammern markieren<br />

im Bildungsplan die betroffenen<br />

Klassenstufen.<br />

26


A<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

EWG (RS)/<br />

Geographie<br />

(GYM)<br />

BP S. 116f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• „Sie visualisieren […] stehende und<br />

bewegte Bilder in vielfältigen<br />

Formen“.<br />

BP S. 238f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />

der“ SuS „anzustreben.“<br />

• „Erkundungen und Exkursionen, freie<br />

Arbeitsformen und Projekte gewährleisten<br />

eine Individualisierung und Autonomisierung<br />

des Lernprozesses und sind in besonderem<br />

Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />

soziale Kompetenz zu fördern.“<br />

BP S. 242<br />

„Fachkompetenzen” Klasse 10<br />

„ Menschen prägen Räume“<br />

• Die SuS können<br />

- „die Wirkung menschlicher Existenz<br />

und deren Funktion auf den Raum er<br />

fassen und raumprägende Strukturen<br />

und Prozesse analysieren;[…]<br />

- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />

und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />

- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />

aufzeigen.“<br />

Geschichte<br />

BP S. 104f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />

bei, dass die Schülerinnen und Schüler in<br />

zunehmendem Maße ihre Lernprozesse<br />

selbst organisieren.“<br />

• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />

Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />

näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />

Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

geweckt und die Verbundenheit<br />

mit dem Heimatraum und seinen<br />

Menschen gefestigt werden.“<br />

BP S. 106f<br />

„Aufgaben und Bedeutung des<br />

Faches Geschichte“<br />

• Die SuS können<br />

- „die Geschichte […] des Schulortes<br />

beschreiben (6)“;<br />

- „Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />

situationsangemessen<br />

anwenden (8);<br />

- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />

Gesamtkontext zuordnen<br />

- -<br />

(10)“.<br />

BP S. 216<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die SuS „sollen<br />

- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />

des Lebens und Denkens bewusst<br />

machen, […]<br />

- Perspektiven gewinnen,<br />

- ihre Urteilsfähigkeit schulen”.<br />

• Zu den angestrebten Kompetenzen gehört<br />

- “die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />

Urteilsbildung und Präsentation<br />

auf der Grundlage des fachgerechten<br />

Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />

• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />

Regionalgeschichte sind in besonderer<br />

Weise zu berücksichtigen”.<br />

• Die SuS „kennen Formen traditioneller<br />

und computergestützter Präsentation“.<br />

BP S. 220<br />

Klasse 6<br />

„Annährung an die historische Zeit“<br />

• Die SuS „können<br />

- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />

in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />

Geschichte begreifen und kennen den<br />

Begriff der historischen Zeit.“<br />

27


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Geschichte<br />

BP S. 218<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />

lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />

sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />

möglich ist, die Historizität eigener<br />

Lebensumstände zu formulieren, in<br />

Beziehung zur Gegenwart zu setzen<br />

und so ein historisches Bewusstsein zu<br />

gewinnen.“<br />

BP S. 219<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

• „[…] gewinnen Personen und Ereignisse,<br />

Quellen und Zeitzeugen aus der Lokalund<br />

Regionalgeschichte eine besondere<br />

Bedeutung, weil so historische Wirklichkeit<br />

konkret erfahrbar ist, ohne dass der<br />

Blick für eine generalisierende Betrachtung<br />

verstellt wird.“<br />

Informationstechnische<br />

Bildung (IT)<br />

BP S. 194<br />

„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />

Werkzeugen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />

erfassen und bearbeiten (8)“.<br />

„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />

• Die SuS können<br />

- „[…] Daten austauschen (8) und<br />

gemeinsam an digitalen Dokumenten<br />

arbeiten (10)“.<br />

BP S. 312<br />

„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />

Werkzeugen“<br />

• Die SuS „können<br />

- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />

bearbeiten (8);<br />

- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />

und weiterverarbeiten (6) und<br />

beherrschen die dazu nötigen<br />

Vorgehensweisen (8).“<br />

28


Baustein B<br />

B<br />

<strong>Historische</strong> Bedeutung erkennen und kartieren<br />

Ein eigener Werteplan entsteht<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 5 überlegen, was im historischen Ortskern erhalten werden sollte,<br />

indem sie einen Werteplan nach vorgegebenen Kriterien ausfüllen.<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Fächerverbund<br />

Geschichte, Geographie<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Vorbereitung und Einstieg: 1 Stunde (mit Weiterführung in Kl. 8-10: 2 Stunden)<br />

Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />

Präsentation:<br />

1-2 Stunden<br />

Material/Medien<br />

Lageplan des Ortes, möglichst im Maßstab 1:1500 oder 1:2500<br />

evtl. historischer Lageplan<br />

evtl. Liste der Kulturdenkmale<br />

Buntstifte<br />

Voraussetzung<br />

Voraussetzung für diesen Baustein ist, dass die SuS bereits mit dem Begriff Denkmal vertraut sind<br />

und wissen, dass unterschiedliche Objekte unter Denkmalschutz stehen können (Gebäude, Plätze,<br />

Straßen, Parks und Gärten, technische Anlagen etc.). Dafür bietet sich unter anderem das Material<br />

des Schulförderprogramms der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an (http://www.denkmalaktiv.de/).<br />

Unter der Rubrik Materialien kann man das Heft „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht<br />

Schule“ entweder bestellen oder als online Ausgabe herunterladen.<br />

Ablauf<br />

Einstieg (ca. 45 Minuten)<br />

Als Erstes legt die Lehrkraft eine Farbfolie (Kopiervorlage B1) mit einem denkmalerpflegerischen<br />

Werteplan auf, bei dem die Legende zunächst verdeckt bleibt. Die SuS beschreiben, was sie sehen<br />

(z.B. Ortsplan mit Häusern und Straßen, verschiedene Farben). Anschließend überlegen die SuS, was<br />

die Farben bedeuten könnten (z.B. Größe/Alter der Häuser, Anzahl der Bewohner).<br />

Im zweiten Schritt wird die Legende aufgedeckt. Eine Schülerin oder ein Schüler liest zunächst die<br />

einzelnen Punkte vor. Dann überlegt die Klasse Punkt für Punkt gemeinsam, was genau mit den einzelnen<br />

Legendenangaben gemeint ist. Die Lehrkraft stellt dann den Plan als „denkmalpflegerischen<br />

Werteplan“ vor und erklärt, warum und von wem solche Pläne erstellt werden.<br />

5<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

29


Abschließend erläutert die Lehrkraft die Aufgabe der SuS für die nächsten Stunden:<br />

für einen ausgewählten Ort entsteht ein eigener denkmalpflegerischer Werteplan.<br />

Hinweis<br />

Denkmalpflegerische Wertepläne werden vor allem im Rahmen vorbereitender Untersuchungen<br />

für Ortssanierungen angelegt. Die Wertepläne sollen Stadtplanern, Architekten und<br />

der Gemeinde helfen, die denkmalpflegerischen und bauhistorischen Werte schnell und auf<br />

einen Blick zu erkennen und so in der anstehenden Ortssanierung auf die Erhaltung der entsprechenden<br />

Objekte vermehrt Rücksicht zu nehmen.<br />

Ob Gebäude, Straßen- und Freiflächen erhaltenswert sind, hängt u. a. von deren Alter und<br />

Überlieferungszustand ab. Erhaltenswerte historische Objekte sollten in der Regel schon auf<br />

den Karten der ersten Landesvermessung aus dem 19. Jahrhundert verzeichnet sein. Mit Hilfe<br />

dieser Karten lassen sich auch die Ausdehnung des historischen Dorfkerns und der Verlauf<br />

des damaligen Ortsrands erschließen.<br />

Erläuterungen zur Legende auf der Kopiervorlage B1<br />

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Gebäude)<br />

Gebäude, die nach dem Denkmalschutzgesetz geschützt sind<br />

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Bauteil/Kleindenkmal)<br />

Kleindenkmale (z.B. Brunnen, Wegkreuze, Grenzsteine, Bildstöcke, etc.) und Bauteile<br />

(z.B. Wirtshausschild, Türportal, Keller), die unter Denkmalschutz stehen<br />

Prüffall (Gebäude)<br />

Gebäude, bei denen ein begründeter Verdacht besteht, dass es sich um Kulturdenkmale<br />

handelt, die jedoch noch eingehend geprüft werden müssen<br />

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Freifläche)<br />

Unbebaute Flächen, die einen wichtigen Bestandteil eines historischen Anwesens<br />

bilden und daher unter Denkmalschutz stehen<br />

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Garten)<br />

Grünflächen, z.B. Haus- und Villengärten, Parkanlagen oder Friedhöfe, die unter<br />

Denkmalschutz stehen<br />

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Archäologie)<br />

Bereiche, in denen bei Bodeneingriffen mit archäologischen Funden und Befunden zu<br />

rechnen ist und die daher unter Denkmalschutz stehen<br />

Erhaltenswertes historisches Gebäude<br />

<strong>Historische</strong> Gebäude, die deutlich als Teil des historischen Ortskerns zu erkennen sind<br />

aber nicht die Kriterien für ein Kulturdenkmal erfüllen<br />

30


B<br />

Erweiterung für höhere Klassen<br />

In höheren Klassen (8-10) kann zusätzlich mit einem historischen Lageplan (Kopiervorlage B2)<br />

desselben Ortes weitergearbeitet werden. Dieser wird von der Lehrkraft als Folie aufgelegt.<br />

Die SuS sollen durch einen Vergleich beider Pläne herausfinden, wo sich Strukturen im Straßen- und<br />

Wegenetz über die Jahrzehnte erhalten haben, wo neue Gebäude dazu gekommen sind und wo<br />

Lücke im Dorfgefüge entstanden sind. Anhand des historischen Planes wird auch der Verlauf des<br />

historischen Ortsrandes erläutert.<br />

Hinweis<br />

Ansprechpartner für Kartenmaterial:<br />

- Gemeinde<br />

- Ortsverwaltung<br />

- Tourismuseinrichtungen<br />

- Vermessungsamt<br />

- (Kreis-) Archiv<br />

- Museum<br />

Listen der Kulturdenkmale wurden z. T. in den örtlichen Amtsblättern veröffentlicht und sind<br />

dann - in dieser Form - bei den Gemeinden zugänglich (sie geben den Stand zum Zeitpunkt<br />

der Veröffentlichung wieder und sind daher nicht immer aktuell).<br />

Informationen zu vorliegenden <strong>Historische</strong>n Ortsanalysen mit denkmalpflegerischen Werteplänen<br />

sind über die Referenten für Planungsberatung im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium<br />

Stuttgart sowie bei den Referaten Denkmalpflege in den Regierungspräsidien Freiburg,<br />

Karlsruhe und Tübingen zu erhalten:<br />

http://www.denkmalpflege-bw.de/publikationen-und-service/service/kontakt.html<br />

Exkursion<br />

Wichtig ist, dass alle SuS eine Unterlage für die Kartierung und Buntstifte bei sich haben.<br />

Damit die SuS zu Beginn der Exkursion einen Eindruck von dem Ort erhalten und notwendige<br />

Informationen bekommen, ist es hilfreich, wenn vor Ort eine kurze Ortsführung mit der Klasse<br />

organisiert werden kann.<br />

Hinweis<br />

Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung kontaktieren,<br />

die Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />

Mit einem Grundwissen über die Strukturen und den Umfang des historischen Ortskerns erkunden<br />

die SuS nun den Ort noch einmal selbst. Sie beurteilen dabei die Wertigkeit der Gebäude, Flächen<br />

etc. und erstellen einen denkmalpflegerischen Werteplan. Sie erhalten dazu einen schwarz-weißen<br />

Lageplan des Ortes, in den sie die Farben eintragen. Die Legende für den Werteplan wird von der<br />

Lehrkraft vorgegeben. Alle SuS sollten dieselben Farben benutzen!<br />

31


Kopiervorlage B1<br />

Werteplan Müllheim-Britzingen, 2010<br />

32


Kopiervorlage B2<br />

B<br />

Gemarkungsatlas Britzingen, 1877<br />

33


Erweiterung für höhere Klassen (8-10)<br />

SuS höherer Klassen sollten wenn möglich auch eine Kopie eines historischen Ortsplanes erhalten.<br />

Mit Hilfe eines historischen Planes können die SuS vor Ort sofort überprüfen, ob das Gebäude<br />

schon im 19. Jh. vorhanden war oder nicht, und können so auch eine grobe Alterseinschätzung vornehmen.<br />

Außerdem wäre es denkbar, den SuS - soweit verfügbar - die Kopie einer Denkmalliste auszuteilen,<br />

sodass zum einen auch die Kulturdenkmale kartiert werden können und zum anderen die SuS sofort<br />

sehen, welche Gebäude so hochwertig sind, dass sie geschützt sind.<br />

Kartierung<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Kartierung umgesetzt werden kann:<br />

• Jeder Schüler erhält denselben Ausschnitt des Ortsplans.<br />

• Die Schüler bilden Gruppen. Diese erhalten jeweils unterschiedliche Ausschnitte des Ortsplans,<br />

welche am Ende zu einem Gesamtplan zusammengefügt werden.<br />

Als Hilfestellung für eine solche Exkursion können auch bestimmte Fragestellungen dienen, die es<br />

den SuS erleichtern, einen genaueren Eindruck vom Ort zu bekommen. Diese Fragestellungen sollten<br />

vorab von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />

Präsentation<br />

In Abhängigkeit von der Erstellung der Wertepläne (einzeln oder in Gruppen) kann die Präsentation<br />

auf zwei Arten erfolgen:<br />

• Die Lehrkraft kopiert den schwarz-weißen Lageplan auf Folie. Es wird nun Schritt für Schritt<br />

durchgegangen, wie die SuS die Wertigkeit der einzelnen Gebäude, Plätze etc. beurteilt haben.<br />

Dabei begründen die SuS ihre Entscheidung.<br />

Eine gemeinsame Lösung wird schließlich mit bunten Folienstiften auf der Folie festgehalten.<br />

• Um die Lösungsvorschläge vorzustellen, bietet es sich an so vorzugehen:<br />

Jede Gruppe legt ihr Ergebnis auf einem Tisch aus. Die Gruppe bestimmt dann ein Mitglied,<br />

das an dem Tisch bleibt, um das Ergebnis vorzustellen und Fragen zu beantworten. Die übrigen<br />

SuS gehen im Raum umher und schauen sich die Ergebnisse der anderen Gruppen an. Nach<br />

einer gewissen Zeit müssen die SuS an den nächsten Tisch gehen, sodass sich zum Schluss alle<br />

SuS sowohl bei anderen Ständen informiert haben als auch einmal an ihrem eigenen Infostand<br />

waren. Abschließend werden die einzelnen Teile des Ortsplans zusammengeheftet, sodass ein<br />

großes Ganzes entsteht.<br />

34


B<br />

Weiterführung<br />

Überlagerung<br />

Falls während des Bausteines noch nicht mit einem historischen Ortsplan gearbeitet wurde, bietet<br />

sich dies als Weiterführung an. Anhand einer Überlagerung des historischen Plans mit einem aktuellen<br />

Lageplan können Veränderungene innerhalb des historischen Ortskernes gut verdeutlicht werden.<br />

Wenn der Maßstab des aktuellen und des alten Planes übereinstimmt, ist es sinnvoll, beide auf Folie<br />

zu kopieren. Als Einstieg wird dann zunächst der historische Plan aufgelegt, den die SuS beschreiben<br />

(z.B. Anordnung der Gebäude, Verlauf von Straßen).<br />

Nachdem der historische Plan ausführlich ausgewertet wurde, legt die Lehrkraft die Folien der beiden<br />

Pläne übereinander. Die SuS bekommen nun Zeit, die Überlagerung zu betrachten und sollen<br />

dabei herausfinden, was sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.<br />

Gespräch mit einem Denkmalpfleger<br />

Eine weitere Möglichkeit der Nachbereitung ist es, eine/n Denkmalpfleger/in in die Schule einzuladen.<br />

Diese/r berichtet den SuS von ihrer/seiner Arbeit; die SuS präsentieren ihr/ihm ihre Arbeiten.<br />

35


Kompetenzerwerb zu Baustein B – <strong>Historische</strong> Werte erkennen und kartieren<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

EWG (RS) /<br />

Geographie<br />

(GYM)<br />

BP S. 116ff<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• „Sie können […] Karten […] decodieren<br />

und versprachlichen, bewerten […].“<br />

• Die SuS „sind imstande […] bei Exkursionen<br />

fachspezifische Arbeitsweisen<br />

anzuwenden.“<br />

BP S. 120<br />

Klasse 6<br />

„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />

an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />

Baden-Württemberg und Deutschland“<br />

Die SuS „können<br />

- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />

handlungsorientiert geeignete Methoden<br />

(zum Beispiel Kartierung) anwenden.“<br />

BP S. 239<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />

der“ SuS „anzustreben. […] Erkundungen<br />

und Exkursionen, freie Arbeitsformen und<br />

Projekte gewährleisten eine Individualisierung<br />

und Autonomisierung des Lernprozesses“.<br />

BP S. 242<br />

Klasse 10<br />

„Fachkompetenzen“<br />

„Menschen prägen Räume“<br />

• Die SuS „können<br />

- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />

deren Funktion auf den Raum erfassen<br />

und raumprägende Strukturen und Prozesse<br />

analysieren; […]<br />

- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />

und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />

- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />

aufzeigen.“<br />

Geschichte<br />

BP S. 104f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />

bei, dass die“ SuS „in zunehmendem Maße<br />

ihre Lernprozesse selbst organisieren”.<br />

• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />

Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />

näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />

Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

geweckt und die Verbundenheit<br />

mit dem Heimatraum und seinen<br />

Menschen gefestigt werden.“<br />

BP S. 106f<br />

„Aufgaben und Bedeutung des Faches<br />

Geschichte“<br />

• Die SuS „können<br />

- die Geschichte […] des Schulortes<br />

beschreiben (6); […]<br />

- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />

situationsangemessen anwenden<br />

(8);<br />

- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />

Gesamtkontext zuordnen (10)“.<br />

BP S. 216<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die SuS „sollen<br />

- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />

des Lebens und Denkens bewusst<br />

machen […],<br />

- Perspektiven gewinnen,<br />

- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />

- ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />

• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />

- […] die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />

Urteilsbildung und Präsentation<br />

auf der Grundlage des fachgerechten<br />

Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />

• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />

Regionalgeschichte sind in besonderer<br />

Weise zu berücksichtigen”.<br />

BP S. 220<br />

Klasse 6<br />

„Annährung an die historische Zeit“<br />

• Die SuS „können<br />

- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />

in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />

Geschichte begreifen und kennen den<br />

Begriff der historischen Zeit.“<br />

36


B<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Geschichte<br />

BP S. 218f<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />

lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />

sodass es den“ SuS „möglich ist, die Historizität<br />

eigener Lebensumstände zu<br />

formulieren, in Beziehung zur Gegenwart<br />

zu setzen und so ein historisches Bewusstsein<br />

zu gewinnen.“<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

„Personen und Ereignisse, Quellen und<br />

Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

[gewinnen] eine besondere<br />

Bedeutung, weil so historische Wirklichkeit<br />

konkret erfahrbar ist“.<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

BP S. 297<br />

Klasse 10<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

• Die SuS „gewinnen Einblick in unterschiedliche<br />

Bau- und Konstruktionsweisen.<br />

Sie können […] in Architekturbeispielen<br />

Abhängigkeiten von natürlichen und kulturellen<br />

Gegebenheiten erkennen.“<br />

Technik (RS) /<br />

NW und<br />

Technik<br />

(Profil am GYM)<br />

BP S. 147<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Bauen und Wohnen“<br />

„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />

• Die SuS „können Vorteile, Nachteile und<br />

Auswirkungen von Prozessen, Objekten<br />

und Materialien der Bautechnik beurteilen<br />

(10).“<br />

BP S. 401<br />

Klasse 10<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Technik“<br />

• Die SuS können<br />

- „die statische Konstruktion eines<br />

Bauwerkes erläutern“.<br />

37


Baustein C<br />

Darf ich vorstellen…?!<br />

Wir erstellen einen Reiseführer über unseren Ort<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 6 gestalten einen Reiseführer über einen historischen Ortskern.<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Fächerverbund<br />

Deutsch, Geschichte, Geographie, IT, Sprachen<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg und Vorbereitung: 1 Stunde<br />

Recherche (im Computerraum): 1-2 Stunden<br />

Exkursion: halbtägig (Basisbaustein )<br />

Bearbeitung (im Computerraum): 4 Stunden<br />

Präsentation:<br />

1 Stunde<br />

Material/Medien<br />

Computer (möglichst mit Internetanschluss)<br />

ggf. Fotokamera<br />

Text- und Bildbearbeitungsprogramm<br />

Auswahlkriterien für den Ort<br />

- Organisation der Exkursion (in die nähere Umgebung)<br />

Wie weit ist der Ort von der Schule entfernt?<br />

Wie kann der Ort erreicht werden (z.B. öffentliche Verkehrsmittel)?<br />

- Sehenswertes<br />

Gibt es genug Interessantes und Sehenswertes<br />

(z.B. Kirche, Wirtshaus, denkmalgeschützte Häuser und Höfe, Zehntscheune) im Ort?<br />

- Informationsdichte<br />

Gibt es genügend Informationen über den Ort und sind diese leicht zugänglich<br />

(z.B. Homepage im Internet)?<br />

Ist eventuell eine Ortsführung möglich?<br />

Ablauf<br />

Einstieg (ca. 30 Minuten)<br />

Als Einstieg in den Baustein dient ein Brainstorming bei dem die SuS Ideen zur Thematik Reiseführer<br />

sammeln und besprechen. Dazu bietet sich die Placemat-Methode an (Vgl. Kooperatives Lernen.de:<br />

Placemat).<br />

Die SuS bilden zunächst Gruppen bestehend aus 3-4 Mitgliedern, die sich um einen Tisch herum setzen.<br />

Sie erhalten dann das Placemat (Kopiervorlage C1), das sie in die Mitte legen. Das Kästchen in der<br />

Mitte bleibt zunächst leer. Die anderen vier freien Flächen werden den SuS je nach Sitzordnung zugeteilt<br />

.<br />

6<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

38


C<br />

Dann wird wie folgt vorgegangen:<br />

1. Die Lehrkraft schreibt „Reiseführer“ an die Tafel.<br />

2. Die SuS denken kurz alleine über das Thema nach und schreiben ihre Gedanken und Assoziationen<br />

in die ihnen zugewiesenen freien Felder auf der Placemat.<br />

3. Die Tischgruppen vergleichen ihre Ergebnisse stumm, indem das Placemat nach und nach gedreht<br />

wird, sodass jeder die Eintragungen der anderen Gruppenmitglieder lesen kann.<br />

4. Die Gruppe einigt sich dann auf die drei wichtigsten Gedanken (drei Gedankenpunkte) und<br />

schreibt diese in die Mitte des Blattes.<br />

Im Anschluss präsentieren zwei Schüler/innen aus jeder Gruppe die Ergebnisse vor der ganzen Klasse,<br />

indem sie die Gedankenpunkte an die Tafel schreiben und erklären, warum sich die Gruppe auf die<br />

drei Punkte geeinigt hat.<br />

Zum Schluss können die SuS sich zu den Gesichtspunkten, die an der Tafel stehen, äußern und<br />

eventuell Ergänzungen machen.<br />

Hinweis<br />

In den unteren oder auch schwächeren Klassen ist es hilfreich, vor der Placematphase die Haus<br />

aufgabe aufzugeben, sich einen oder mehrere Reiseführer anzuschauen, damit die SuS in der<br />

Stunde mehr Ideen einbringen und besser diskutieren können. Die SuS sollen einen Reiseführer,<br />

den sie für besonders gut halten, in den Unterricht mitbringen.<br />

Vorstellung des Bausteins (ca. 10 Minuten)<br />

Die Lehrkraft erklärt, was die Aufgabe der SuS in den nächsten Stunden sein wird: die Gestaltung<br />

eines eigenen Reiseführers über einen ausgewählten Ort. Dabei bestimmen die SuS in 3er-4er Gruppen<br />

selbst, wie sie den Reisführer gestalten (Bilder, Layout etc.) und entscheiden, welche Informationen<br />

sie einbinden. Die Ideen aus dem Placemat dienen dabei als Orientierung und Anregung.<br />

Hinweis<br />

Wenn die Lehrkraft den Eindruck hat, dass die SuS trotz des Placemats nur ein vage Vorstellung<br />

von einem Reiseführer haben, ist es auch hier hilfreich, dass die Lehrkraft entweder selbst Reiseführer<br />

zur Ansicht mitbringt (Kopiervorlage C2) oder den SuS die Hausaufgabe gibt, sich Beispiele<br />

anzuschauen.<br />

Informationsrecherche (1-2 Stunden)<br />

Bevor die SuS den Ort selbst erkunden, tragen sie vorab selbstständig Informationen zusammen.<br />

Die SuS bekommen zunächst die Hausaufgabe im Internet, in Bibliotheken, im Rathaus etc. nach<br />

Informationen über den Ort und dessen Geschichte zu suchen und entsprechendes Material und Internetadressen<br />

in den Unterricht mitzubringen.<br />

Die nächste Unterrichtsstunde findet im Computerraum statt, damit die SuS im Internet nach Informationen<br />

recherchieren können. Dazu sollen sie die Internetadressen, die sie als Hausaufgabe<br />

herausgesucht haben, benutzen.<br />

39


Hinweis<br />

Internetrecherche<br />

Die meisten Gemeinden und Städte haben eine eigene Homepage, die man durch Eingabe des<br />

Namens in eine Suchmaschine schnell finden kann. Hier gibt es auch Informationen über die<br />

zugehörigen Ortsteile.<br />

Z. B. Müllheim: http://www.muellheim.de/ (-> Stadtinfo)<br />

Außerdem haben die unterschiedlichen Regionen in Baden-Württemberg oft eine Internetseite,<br />

die über Gemeinden und Städte informiert und dabei Tipps für Touristen gibt.<br />

Z.B. Markgräfler Land: http://www.markgraefler-land.com/<br />

Schwäbische Alb: http://www.schwaebischealb.de/<br />

Des Weiteren kann auch eine Internetenzyklopädie hinzugezogen werden. Allerdings werden in<br />

vielen Portalen die Informationen von den Benutzern selbst verfasst und sind deshalb nicht immer<br />

zuverlässig. Z.B. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite<br />

Eine weitere Informationsquelle sind die jeweiligen Rathäuser/Ortsverwaltungen, die Informationsmaterial<br />

für die SuS oder für die Lehrkraft bereitstellen oder Literatur empfehlen können.<br />

Nachdem alle SuS verlässliche und ergiebige Informationsseiten gefunden und einen ersten Eindruck<br />

vom Ort bekommen haben, überlegt jede Gruppe selbstständig, was sie in ihrem Reiseführer<br />

vorstellen möchte (z.B. bestimmte Gebäude, Plätze) und beginnt, die notwendigen Informationen<br />

zusammenzutragen.<br />

Dann bereiten die SuS die Exkursion vor. Die Lehrkraft gibt Hinweise:<br />

- Brauchen wir eine Fotokamera?<br />

- Welches Informationsmaterial muss mitgenommen werden?<br />

- Was benötigen wir an weiterem Material (z.B. Stifte, leere Blätter)?<br />

Exkursion<br />

Um den SuS mehr Informationen über den Ort zu bieten, ist es hilfreich, vor Ort eine Führung mit<br />

der Klasse zu organisieren. Höhere Klassen können zusätzlich den Auftrag bekommen, sich während<br />

einer solchen Führung Notizen zu machen.<br />

Hinweis<br />

Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung kontaktieren, die<br />

eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />

Die SuS bekommen im Anschluss an eine Führung Zeit, den Ort alleine zu erkunden, damit sie auch<br />

wirklich einen Eindruck von dem Ort, seiner Struktur, seinen Plätzen, Gebäuden und seiner Infrastruktur<br />

erhalten. Nur so können sie entscheiden, was sie in ihrem Reiseführer vorstellen möchten.<br />

Des Weiteren sollen sie grafisches Material in Form von Fotos oder Skizzen sammeln.<br />

Als Hilfestellung für die Exkursion dienen bestimmte Fragen, die es den SuS erleichtern, einen<br />

genaueren Eindruck vom Ort zu erhalten. Diese Fragestellungen sollten vorab von der Lehrkraft mit<br />

den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />

Hinweis:<br />

Bei diesem Baustein kann das Zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />

40


C<br />

Bearbeitung (4 Stunden):<br />

Nach der Exkursion arbeiten die SuS intensiv an der Gestaltung des Reiseführers. Der Reiseführer<br />

wird digital mit dem Computer und den entsprechenden Programmen (Bildbearbeitungs- und Textverarbeitungsprogramm)<br />

erstellt. Es ist aber auch denkbar, dass SuS der 5. und 6. Klasse den Reiseführer<br />

von Hand gestalten.<br />

Die SuS werten in einem ersten Schritt ihre gesammelten Informationen aus. Dabei entscheiden sie<br />

selbstständig, welche Informationen wichtig sind und für ihren Reiseführer benötigt werden. Rückfragen<br />

lassen sich ggf. durch eine weitere kurze Internetrecherche klären. Außerdem sichten sie das<br />

Bildmaterial.<br />

Im zweiten Schritt verfassen sie auf der Grundlage ihrer recherchierten Informationen eigene Texte.<br />

Die SuS sollten selbst darauf achten, dass die Texte sprachlich und grammatisch korrekt sind. Die<br />

Lehrkraft steht ihnen dabei für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Die Texte werden anschließend<br />

durch Fotos und Abbildungen ergänzt.<br />

Neben den Bildern und Texten müssen sich die Schüler auch für ein Layout des Reiseführers entscheiden.<br />

Dazu gehören nicht nur ein Deckblatt, sondern auch eine einheitliche Aufteilung, ein Inhaltsverzeichnis,<br />

Seitenzahlen etc. Die Details und der Umfang können je nach Klassenstufe<br />

unterschiedlich sein.<br />

Präsentation (1 Stunde):<br />

Zuerst werden die Reiseführer aller Gruppen auf Tischen ausgelegt. Alle anderen Tische und Stühle<br />

werden an die Seite geschoben. Die Tische mit den Reiseführern werden kreisförmig im Raum aufgestellt,<br />

sodass in der Mitte viel Platz ist.<br />

Die Klasse wird dann so aufgeteilt, dass vor jedem Tisch eine ungefähr gleiche Anzahl von SuS steht.<br />

Die SuS bekommen dann Zeit (z.B. 3-4 Minuten), um sich den ersten Reiseführer anzuschauen.<br />

Wenn die Zeit um ist, ertönt ein Ton (z.B. Glocke, Klangstab etc.) und die SuS gehen im Uhrzeigersinn<br />

zum nächsten Tisch und schauen sich einen weiteren Reiseführer an. Nach einer gewissen<br />

Zeit ertönt der Ton erneut und die SuS gehen wieder einen Tisch weiter. Dieser Wechsel vollzieht<br />

sich so lange, bis alle SuS alle Produkte gesehen haben. Wenn ein/e Schüler/in am Tisch des eigenen<br />

Reiseführers steht, darf er/sie einen Tisch weiter gehen.<br />

41


Kopiervorlage C 1<br />

Placemat (vgl. http://www.kooperatives-lernen.de)<br />

42


Kopiervorlage C 2<br />

C<br />

<strong>Historische</strong>r Stadtführer Merdingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald (Bronner 1989)<br />

43


Weiterführung<br />

Ortsführung<br />

Durch die Erstellung des Reiseführers haben die SuS nun bereits viele Informationen über den Ort gesammelt<br />

und ausgewertet. Die Planung einer Führung durch den Ort bietet den SuS die Möglichkeit,<br />

dieses Expertenwissen zu nutzen, um so die erworbenen Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern.<br />

Wichtig ist, dass im Vorfeld die Organisation geklärt wird:<br />

- Wen führen die SuS durch den Ort?<br />

Z.B. Eltern, andere SuS, Einwohner, Lehrkräfte<br />

- Wann finden die Führungen statt?<br />

Z.B. nachmittags, am Wochenende, während der Unterrichtszeit<br />

- Wie kommen die SuS und die anderen Beteiligten zur Führung?<br />

Z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften der Eltern<br />

Vorbereitung im Unterricht:<br />

1. Die Gruppen überlegen sich, was sie während der Führung vorstellen möchten.<br />

2. Anhand eines Ortsplanes überlegen die SuS sich eine Route für die Führung, die die einzelnen<br />

Stationen abdeckt. Nicht alle Orte werden über einen Ortsplan verfügen, den man für die SuS kopieren<br />

kann. Für diesen Fall bietet sich ein digitaler Ortsplan aus dem Internet an. Man benutzt ihn<br />

entweder direkt mit den SuS am Computer; alternativ sucht die Lehrkraft dort selbst nach einer<br />

Karte und druckt diese für die SuS aus.<br />

3. Die SuS schreiben sich Notizen zu den Stationen (z.B. auf Karteikarten), die sie während der<br />

Führung benutzen können.<br />

4. Die SuS üben innerhalb der Gruppen ihre Vorträge.<br />

Ortsrallye<br />

Die Erstellung einer Ortsrallye ist berreits nach einer Exkursion möglich. Das Wissen der SuS über<br />

den Ort wird genutzt, um Materialien zu erstellen, die dann von anderen (z.B. jüngere SuS, Kinder<br />

aus dem Ort) vor Ort ausprobiert werden.<br />

Vorgehen<br />

1. Die SuS überlegen sich mögliche Spiele oder Aufgaben, z.B. „Straßen/Häuser/Besonderheiten<br />

finden”, „Wissensfragen beantworten”, „Fenster an einem Haus zählen”, „Informationen<br />

herausfinden” etc..<br />

2. Die SuS erstellen das Material mit einem Textverarbeitungsprogramm am Computer.<br />

Ein Beispiel für eine solche Rallye mit Arbeitsmaterialien und Infotext findet sich auf der Seite des<br />

Landesbildungsservers unter:<br />

http://www.schule-bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/staedte/konstanz/3materialien.htm<br />

(Stand 16.11.2011)<br />

Hinweis:<br />

Es bietet sich an, dass Klassen, die an einer solchen Führung oder Ortsrallye teilnehmen, im Anschluss<br />

einen weiteren Baustein aus diesem Heft (z.B. Interessenkonflikt) bearbeiten.<br />

Sprachen<br />

Der Reiseführer kann in einem weiteren Schritt zweisprachig angelegt werden.<br />

Audioguide<br />

Für SuS ist die akustische Version des Reiseführers eine besonders motivierende Alternative. Hier<br />

kann das zuständige Medienzentrum Unterstützung bieten.<br />

44


Kompetenzerwerb zu Baustein C – Reiseführer<br />

C<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

BP S. 49<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Kompetenzen zur eigenverantwortlichen<br />

Gestaltung von Schreibprozessen“<br />

• Die SuS „werden in die Lage versetzt,<br />

zunehmend die modernen Informationstechnologien<br />

sowohl zur Recherche als auch<br />

zur Gestaltung ihrer eigenen Texte zu nutzen.“<br />

BP S. 50-57<br />

Klasse 6<br />

„Schreiben“<br />

• Die SuS können<br />

- „Texte verfassen und einen Schreibprozess<br />

eigenverantwortlich planen und gestalten:<br />

Sie können<br />

- sich ein Schreibziel setzen“.<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS sind in der Lage,<br />

- „Texte [zu] überarbeiten hinsichtlich des<br />

Inhaltes, der Formulierungen und des<br />

Stils, sowie der sprachlichen Richtigkeit<br />

und der äußeren Form“.<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

• SuS können (Klasse 6)<br />

- „Informationen aus kontinuierlichen und<br />

nicht kontinuierlichen Texten entnehmen,<br />

sie verstehen und wiedergeben;<br />

- diese Informationen reflektieren,<br />

bewerten und für sich nutzen;<br />

- Methoden der Texterschließung […]<br />

anwenden“.<br />

• Die SuS nutzen „Informationsquellen wie<br />

Nachschlagewerke, Bibliothek, Internet“.<br />

BP S. 77<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Schreibkompetenz“<br />

• „Sie sind in der Lage, den Schreibprozess<br />

eigenverantwortlich zu organisieren und<br />

dabei auch die Möglichkeiten der neuen<br />

Medien zu nutzen.“<br />

„Medienkompetenz“<br />

• „Sowohl in der analytischen als auch produktiven<br />

Auseinandersetzung mit Medien<br />

erfahren die“ SuS, „dass Medienprodukte<br />

Ergebnis eines Gestaltungsprozesses sind.“<br />

BP S. 80ff<br />

Klasse 6<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />

Texten“<br />

• Die SuS „können<br />

- Methoden der Texterschließung […]<br />

anwenden;<br />

- gezielt Informationen aus Texten, Bildern,<br />

Tabellen und Grafiken entnehmen und in<br />

eigenen Worten wiedergeben“.<br />

Klasse 8<br />

„Schreiben“<br />

„Schreibkompetenz“<br />

• Die SuS können<br />

- „Texte unter Berücksichtigung bestimmter<br />

inhaltlicher und formaler Vorgaben planen,<br />

schreiben und überarbeiten;[…]<br />

- die spezifischen Möglichkeiten des Computers<br />

nutzen (Textverarbeitung).“<br />

„Informieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- in selbst verfassten Texten über Ereignisse<br />

berichten;<br />

- […]Wege, Orte, […] und Bilder<br />

beschreiben;<br />

- über Sachverhalte und Texte schriftlich<br />

informieren.“<br />

Klasse 10<br />

„Schreiben“<br />

„Informieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- verschiedene Techniken der Gewinnung<br />

und Verarbeitung von Informationen anwenden,<br />

auch von Informationsquellen<br />

im Internet;<br />

- Formen der Verarbeitung von Informationen<br />

(Exzerpt, Mitschrift, Protokoll) nutzen;<br />

- die Informationen zielgerichtet prüfen,<br />

bewerten und auswählen;<br />

- Begriffe und Sachverhalte klären.“<br />

45


Fächer Realschule Gymnasium<br />

EWG (RS) /<br />

Geographie<br />

(GYM)<br />

BP S. 116ff<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• Die SuS „sind in der Lage, Informationen<br />

zu sammeln und zu ordnen, Texte und<br />

Quellen zu bearbeiten und können zunehmend<br />

sinnerfassend lesen sowie eigene<br />

Texte verfassen.<br />

• Sie visualisieren Texte, stehende und bewegte<br />

Bilder in vielfältigen Formen”.<br />

• „Mithilfe der […] Medien sind die“ SuS<br />

„dazu fähig, einen zunehmenden Teil der<br />

Lernprozesse selbst zu organisieren”.<br />

• Die SuS „sind imstande […] bei Exkursionen<br />

fachspezifische Arbeitsweisen<br />

anzuwenden.<br />

• Sie können „[…] das Internet zur Informationsbeschaffung<br />

einsetzen”.<br />

BP S. 120<br />

Klasse 6<br />

„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />

an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />

Baden-Württemberg und Deutschland“<br />

• Die SuS „können<br />

- strukturelle Kenntnisse des Schulorts, des<br />

Nahraums […] wiedergeben; […]<br />

- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />

handlungsorientiert geeignete Methoden<br />

anwenden.“<br />

S. 239<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />

der Schülerinnen und Schüler anzustreben<br />

[…]<br />

• Erkundungen und Exkursionen, freie Arbeitsformen<br />

und Projekte gewährleisten<br />

eine Individualisierung und Autonomisierung<br />

des Lernprozesses und sind in beson<br />

derem Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />

soziale Kompetenz zu fördern.“<br />

BP S. 240<br />

Klasse 6<br />

„Fachspezifische Methodenkompetenzen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Erkundungen vor Ort durchführen:<br />

[…] Informationen sammeln, auswerten<br />

und Ergebnisse in angemessener Form<br />

präsentieren.“<br />

BP S. 242<br />

Klasse 10<br />

„Fachkompetenzen“<br />

„ Menschen prägen Räume“<br />

• Die SuS „können<br />

- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />

deren Funktion auf den Raum erfassen<br />

und raumprägende Strukturen und<br />

Prozesse analysieren;[…]<br />

- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />

und Gesellschaften erfassen und<br />

erklären;<br />

- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />

aufzeigen.“<br />

46


C<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Geschichte<br />

BP S. 104f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />

bei, dass die“ SuS „in zunehmendem Maße<br />

ihre Lernprozesse selbst organisieren”.<br />

• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />

Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />

näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />

Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

geweckt und die Verbundenheit<br />

mit dem Heimatraum und seinen<br />

Menschen gefestigt werden.“<br />

BP S. 106f<br />

„ Aufgaben und Bedeutung des<br />

Faches Geschichte“<br />

• Die SuS „können […]<br />

- die Geschichte […] des Schulortes<br />

beschreiben (6);[…]<br />

- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />

situationsangemessen anwenden<br />

(8);<br />

- lokalgeschichtliche Ereignisse dem<br />

historischen Gesamtkontext<br />

zuordnen (10)“.<br />

„Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“<br />

„Ständegesellschaft im Mittelalter“<br />

• Die SuS „können<br />

- die Bedeutung des Mittelalters für die<br />

heutige Gesellschaft und die Lebenswelt<br />

darstellen und einschätzen (6); […]<br />

- die gesellschaftlichen und herrschaftsmäßigen<br />

Veränderungen in Bezug auf die<br />

Gegenwart aufzeigen (6);<br />

- anhand ausgewählter Beispiele das Leben<br />

und Arbeiten von Menschen im Mittelalter<br />

beschreiben und im Hinblick auf die<br />

damaligen Umstände würdigen (6).“<br />

BP S. 216f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die SuS „sollen<br />

- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />

des Lebens und Denkens bewusst<br />

machen, […]<br />

- Perspektiven gewinnen,<br />

- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />

ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />

• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />

- […] die Fähigkeit zu Kritik, Argumentation,<br />

Urteilsbildung und Präsentation<br />

auf der Grundlage des fachgerechten<br />

Umgangs mit Quellen und Darstellungen.“<br />

• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />

Regionalgeschichte sind in besonderer<br />

Weise zu berücksichtigen”.<br />

• „Kenntnisse und Fertigkeiten fachspezifischer<br />

methodischer Kompetenzen müssen<br />

in allen Klassenstufen vermittelt beziehungsweise<br />

vorausgesetzt werden. Dazu<br />

gehört, dass die“ SuS „eigenständig recherchieren,<br />

indem sie themen- und problemorientiert<br />

auf geeig-nete Informationsquellen<br />

[…] zurückgreifen.“<br />

• Die SuS „kennen Formen traditioneller und<br />

computergestützter Präsentation”.<br />

BP S. 220<br />

Klasse 6<br />

„Annährung an die historische Zeit“<br />

• Die SuS „können<br />

- sich - ausgehend von einer Spurensuche<br />

in der eigenen Lebenswelt - als Teil der<br />

Geschichte begreifen und kennen den<br />

Begriff der historischen Zeit.“<br />

BP S. 218f<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />

lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />

sodass es den“ SuS „möglich ist, die Historizität<br />

eigener Lebensumstände zu formulieren,<br />

in Beziehung zur Gegenwart zu<br />

setzen und so ein historisches Bewusstsein<br />

zu gewinnen.“<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

„Personen und Ereignisse, Quellen und<br />

Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />

weil so historische Wirklichkeit<br />

konkret erfahrbar ist”.<br />

47


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Informationstechnische<br />

Bildung (IT)<br />

BP S. 194<br />

„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />

Werkzeugen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Informations- und Kommunikationstechnik<br />

selbstständig, zweckorientiert<br />

und mit der jeweiligen informationstechnischen<br />

Anwendung angemessenen<br />

Methoden zur Informationsbeschaffung,<br />

[…] zur Strukturierung und Visualisierung<br />

von Sachverhalten […] einsetzen“;<br />

- „grundlegende (6), vielfältige informationstechnische<br />

Anwendungen<br />

selbstständig und zweckorientiert<br />

einsetzen (8)“;<br />

- „Informationen in einfachen (6), in<br />

größeren Text- und Präsentations-Dokumenten<br />

(8) und in umfangreichen<br />

digitalen Dokumenten mit eingefügten<br />

Objekten darstellen (10);<br />

- Informationen aus unterschiedlichen<br />

Quellen beschaffen (6), mit sinnvollen<br />

Suchstrategien und Hilfsmitteln recherchieren<br />

sowie die Brauchbarkeit der<br />

Ergebnisse beurteilen (8);<br />

- Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern<br />

speichern (6) und selbstständig<br />

verwalten (8);<br />

- Daten und Sachverhalte anschaulich<br />

darstellen (8);<br />

- Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />

erfassen und bearbeiten (8); […]<br />

- die Qualität von Informations- und<br />

Medienangeboten beurteilen (10).“<br />

„Zusammenarbeiten und kommunizieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- […] Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />

an digitalen Dokumenten<br />

arbeiten (10)“.<br />

BP S. 312f<br />

„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit<br />

informationstechnischen Werkzeugen“<br />

• Die SuS „sind in der Lage<br />

- selbstständig, zielorientiert und mit den<br />

jeweils angemessenen Methoden zur<br />

[…] Visualisierung und Strukturierung<br />

von Sachverhalten […] informationstechnische<br />

Werkzeuge einzusetzen.“<br />

• Die SuS „kennen<br />

- Quellen, Orte und Techniken zur<br />

Informationsbeschaffung (6)“.<br />

• Die SuS können<br />

- „Texte zweckorientiert gestalten (6) und<br />

dabei auch multimediale sowie erweiterte<br />

Funktionen effektiv, auch zur<br />

Präsentation, einsetzen (8);<br />

- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />

bearbeiten (8);<br />

- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />

und weiterverarbeiten (6) und<br />

beherrschen die dazu nötigen<br />

Vorgehensweisen (8)”.<br />

„Erfolgreich zusammenarbeiten und<br />

kommunizieren“<br />

• Die SuS kennen „rechtliche Aspekte im<br />

Umgang mit Informationen (8).“<br />

• Die SuS „wissen um die Verantwortung<br />

für publizierte Inhalte (6)“.<br />

„Entwickeln, Zusammenhänge verstehen<br />

und reflektieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- geeignete Programme zur Erfassung,<br />

Visualisierung und Verarbeitung<br />

numerischer und nicht numerischer<br />

Daten zielorientiert einsetzen (8);[…]<br />

- verschiedene Strategien anwenden, um<br />

mit informationstechnischen Methoden<br />

angemessene Probleme zu lösen, und<br />

diese beurteilen (10)”.<br />

48


Baustein D<br />

D<br />

Wir bilden ein Ortsbild nach<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 7 sollen einen ortstypischen Platz oder Straßenraum erfassen und<br />

zeichnerisch, fotografisch oder modellhaft wiedergeben.<br />

Klassenstufe 7-10<br />

Fächerverbund<br />

Mathematik, Kunst, Technik<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Vorbereitung: halbtägige Exkursion (s. Baustein )<br />

Bearbeitung: 4-6 Stunden<br />

Präsentation: 1 Stunde<br />

Material/Medien<br />

Fotokamera<br />

Zeichenutensilien<br />

evtl. Computer (mit Bildbearbeitungsprogramm)<br />

evtl. Bastelmaterial (Pappe, Styropor, Holz etc.)<br />

Ablauf<br />

Einstieg (ca. 30 Minuten)<br />

Als Einstieg zeigt die Lehrkraft zunächst unterschiedliche Fotos/Bilder von Gebäudeansichten. Die<br />

SuS sollen die einzelnen Gebäude beschreiben und die Unterschiede herausstellen (z.B. unterschiedliche<br />

Geschossanzahl, unterschiedliche Dachformen/Dachneigungen, unterschiedliche<br />

Fensteranordnungen, unterschiedliche Fassadengestaltungen/Farben, etc.).<br />

In einem nächsten Schritt sollen die SuS überlegen, warum die Gebäude unterschiedlich sind (z.B.<br />

unterschiedliche Erbauungszeit, Architekten/Handwerker, Bauherren etc.).<br />

Vorbereitung (ca. 10 Minuten)<br />

Die Lehrkraft erklärt nun den Baustein: Die SuS bilden am Beispiel eines ausgewählten Ortes eine<br />

Straßen- oder Platzsituation nach. Dazu sollte möglichst eine Straße/ein Platz im Dorf gefunden werden,<br />

die/der noch möglichst viele historische Gebäude besitzt und für das Ortsbild charakteristisch<br />

ist.<br />

Hinweis<br />

Für diesen Baustein gibt es verschiedene gestalterische Umsetzungsmöglichkeiten. Die Lehrkraft<br />

sollte zuvor selbst festlegen, welche Umsetzung sie für ihre Klasse wählen möchte bzw. welches<br />

Material (Computer, Bastelmaterial etc.) zur Verfügung steht.<br />

Umsetzungsmöglichkeiten wären beispielsweise:<br />

• zeichnerische Darstellung der Gebäudefassaden auf Papier oder Pappe. Dabei sind die Proportionen<br />

und Maßverhältnisse der Gebäude möglichst genau wiederzugeben.<br />

• Modellbau eines größeren Bereiches im Ortskern. Dabei können die einzelnen Gebäude in ihren<br />

Proportionen z.B. aus Styropor ausgeschnitten und schließlich auf einem Lageplan an entsprechender<br />

Stelle aufgeklebt werden (siehe Bastelanleitung unten).<br />

7<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

49


Exkursion<br />

Die SuS benötigen während der Exkursion ihre Zeichenutensilien sowie eine Fotokamera.<br />

Bevor die SuS mit der Arbeit beginnen, ist es wichtig, dass sie den Ort erst einmal kennen lernen<br />

und allgemeine Informationen erhalten. Dies ist am besten in Form einer Ortsführung zu organisieren.<br />

(s. Basisbaustein )<br />

Hinweis:<br />

Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung der jeweiligen<br />

Gemeinde kontaktieren, die eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />

Nach der Führung bzw. einem gemeinsamen Rundgang durch den Ort stellt die Lehrkraft einen<br />

Platz oder Straßenzug vor, den die SuS gestalterisch wiedergeben sollen. Bei höheren Klassen können<br />

die SuS selbst entscheiden, welchen Platz sie für besonders geeignet halten bzw. welcher Platz<br />

den Charakter des Dorfes widerspiegelt.<br />

Jede Schülergruppe (2-3 Mitglieder) wählt sich ein Gebäude oder ein Gehöft am entsprechenden<br />

Platz/Straßenzug aus.<br />

In den weiteren Schritten müssen die SuS das Gebäude vor Ort fotografisch und zeichnerisch festhalten:<br />

• Fotos von der Fassade<br />

• Handzeichnung/Skizzen von der Fassade und von baulichen Details<br />

Bearbeitung<br />

Zurück in der Schule werden die Fotos mit den Skizzen verglichen. Anschließend arbeiten die Schülergruppen<br />

- nach Vorgabe der Lehrkraft - an einer Darstellung, die dei Proportionen der ausgewählten Gebäude<br />

bzw. Gebäudegruppen annähernd wirklichkeitsgetreu wiedergibt. Ein Lageplan des historischen<br />

Dorfkerns kann dabei eine Hilfe sein (beim zuständigen Bauamt bzw. Rathaus zu bekommen).<br />

Präsentation<br />

Die einzelnen Nachbildungen (Modelle, Zeichnungen etc.) werden zu einer gesamten Platz- oder<br />

Straßenabwicklung zusammengefügt. Dabei stellt jede Gruppe ihr Modell vor.<br />

Schüler beim Zeichnen eines der barocken Torhäuser in Ludwigsburg<br />

50


D<br />

Bastelanleitung für ein Dorfmodell<br />

Ein einfaches Dorfmodell aus Styropor lässt sich verhältnismäßig schnell und einfach herstellen.<br />

Dazu werden folgende Dinge benötigt:<br />

• Lageplan des historischen Dorfkerns bzw. des Bereichs des Dorfs, der nachgebaut<br />

werden soll (beim zuständigen Bauamt bzw. Rathaus zu bekommen)<br />

• Styropor-, StyroDur- oder ähnliche aufgeschäumte Kunststoff-Platten,<br />

evtl. auch altes Verpackungsmaterial<br />

• Holzplatte oder dicke Pappe als Untergrund für das Modell<br />

• Thermosäge (oder Cutter-Messer) zum Schneiden der Styropor-Häuser<br />

Schritt für Schritt:<br />

1. Zunächst muss der Lageplan des Dorfes auf die gewünschte Zielgröße für das spätere<br />

Modell vergrößert werden. Je nach Größe des Dorfes bzw. des zu bearbeitenden Bereiches<br />

kann der Lageplan gut 1,5 x 1,5 m groß werden.<br />

2. Der vergrößerte Lageplan wird dann auf die Untergrundplatte (Holz oder Pappe) aufgeklebt.<br />

3. Mit Hilfe einer Thermosäge (oder mit Cutter-Messern) werden Gebäude aus den<br />

Kunststoff-Platten ausgeschnitten. Dafür muss für jedes einzelne Gebäude zunächst<br />

dessen Grundfläche auf dem Lageplan abgemessen und auf die Grundplatte übertragen<br />

werden. Die Gebäudehöhe sowie die Dachneigung bzw. Dachform wird anhand der bei<br />

der Exkursion gemachten Fotos und Skizzen abgeschätzt und umgesetzt.<br />

4. Die einzelnen Häuschen können nun entweder ohne weitere Bearbeitung auf den Lageplan<br />

aufgeklebt werden, so dass ein Massemodell des Dorfes entsteht. Es besteht die<br />

Möglichkeit, die einzelnen Häuschen farbig zu bemalen. Dächer und Fassaden können<br />

entsprechend ihrer tatsächlichen Farbe eingefärbt werden. Türen und Fenster werden<br />

auf den Fassaden skizziert.<br />

5. Beim Aufkleben der Gebäude auf den Lageplan ist die richtige Orientierung der Gebäude<br />

zu beachten, also ob das Gebäude giebel- oder traufständig zur Straße steht. Beim Kleber<br />

muss darauf geachtet werden, dass er für die verwendeten Materialien geeignet ist.<br />

6. Neben den Gebäuden können auch Grün- und Wasserflächen auf dem Lageplan farbig<br />

angelegt und z.B. mit Modellbäumen gestaltet werden.<br />

51


Kopiervorlage D<br />

Ausschnitt aus der Abwicklung der Hindenburgstraße in Weinstadt-Strümpfelbach,<br />

Rems-Murr-Kreis (Strobel, Buch 1986, S. 70)<br />

Beispiel eines kolorierten Styropormodells für einen historischen Dorfkern<br />

52


D<br />

Hinweis<br />

Die Realschule in Ditzingen hat eine Seite mit Tipps für technisches Zeichnen am PC erstellt:<br />

http://www.realschule-ditzingen.de/5547-Technisches-Zeichnen.html (Stand: 16.11.2011).<br />

Weiterführung<br />

SuS diskutieren über die ortstypische Gestalt der Gebäude.Was ist bei allen Gebäuden gleich/ähnlich?<br />

Was unterscheidet sie?<br />

Hinweis<br />

Der Baustein lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren. Das nachgebildete<br />

Ortsbild gäbe die Grundlage für einen fiktiven Interessenkonflikt (z.B. historisches Haus soll<br />

abgerissen werden und durch einen Neubau ersetzt werden).<br />

Hinweis<br />

Dieser Baustein eignet sich auch gut zur Bearbeitung innerhalb einer Projektwoche.<br />

53


Kompetenzerwerb zu Baustein D – Ortsbild<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

BP S. 132f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der gestalterischen Arbeit wird die<br />

bewusste Wahrnehmung der eigenen<br />

Lebenswelt […] zugrunde gelegt.“<br />

• „Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />

und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />

Medien […] gibt den“ SuS „ein breites<br />

Spektrum von Ausdrucksmitteln an die<br />

Hand, um ihre Ideen und Vorstellungen<br />

auf bildnerischem Weg umzusetzen<br />

• Aufgabe des Kunstunterrichts ist es auch,<br />

künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />

moderner Bildmedien zu nutzen.”<br />

BP S. 134-136<br />

„Themenbereiche“<br />

„Menschen und Lebenswelt“<br />

• „Lebensraum und Umfeld (6)“<br />

Die SuS können<br />

- „die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />

Schule, Stadt […] bildnerisch<br />

darstellen.“<br />

• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens (10)”<br />

- Die SuS „können […] die eigene als auch<br />

andere Kulturen bildnerisch erkunden”.<br />

„Erleben und Darstellen“<br />

• „Natur und Umwelt (8)“<br />

- Die SuS „können Objekte […] aus Natur<br />

und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />

umsetzen.“<br />

• „Wechselnde Sichtweisen (10)“<br />

- Die SuS „können Bekanntes bildnerisch<br />

in neue Zusammenhänge setzen“.<br />

„Raum, Aktion, Interaktion“<br />

• „Spiele und Feste (6)“<br />

- Die SuS „können bildnerische Aktionen<br />

und Raumerfahrungen machen“.<br />

• „Räume (10)“<br />

Die SuS „können<br />

- illusionistische Räume darstellen und<br />

ausgestalten;<br />

- sich mit realen und virtuellen Räumen<br />

gestalterisch auseinandersetzen.“<br />

BP S. 292-294<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Der Beitrag des Faches bildende Kunst<br />

zur Bildung“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />

im Unterricht unterschiedliche<br />

Formen von Äußerungen, die ein besseres<br />

Verständnis ihrer selbst und ihrer kulturellen<br />

Umwelt zum Ziel haben.“<br />

• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />

und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />

Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

gefördert.<br />

• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />

der Denkweisen, Erfahrungen und<br />

Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />

und Schüler […] aufgreift“.<br />

• „In Werkprozessen und Projekten verfolgen<br />

sie eigene Wege der Gestaltung”.<br />

BP S. 293<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />

emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />

der Schülerinnen und Schüler.<br />

Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />

Materialien und Techniken<br />

auf der Fläche, im Raum und in Verbindung<br />

mit dem Phänomen Zeit erweitert<br />

ihre Erfahrungen […].“<br />

BP S. 295<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in<br />

Verbindung mit dem Phänomen Zeit.“<br />

• Sie können<br />

- „in engem haptischen Kontakt mit dem<br />

Material plastische Werke schaffen […];<br />

- sich im Umgang mit dem Material<br />

dessen Eigenschaften und Wirkungen<br />

erschließen;<br />

- verschiedene Materialien erproben und<br />

diese zur Gestaltung von Raum, Baukörpern<br />

und Baugruppen nutzen;<br />

- unterschiedliche formbare und feste<br />

Materialien einsetzen, unterschiedliche<br />

plastische Gestaltungen schaffen und<br />

unterschiedliche Zugangsweisen zum<br />

Bauen nutzen.“<br />

54


D<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

Mathematik<br />

„Arbeitsbereiche“<br />

„Grafik“<br />

• Die SuS können<br />

- „ ihren bildnerischen Ideen durch die<br />

Kenntnisse grafischer Gestaltungsprinzipien<br />

[…] die gewünschte Ausdruckskraft<br />

verleihen“.<br />

• „(6) Sie können einfache grafische Mittel<br />

einsetzen“.<br />

• „(8) Sie können<br />

- ihr Repertoire der grafischen Mittel<br />

erweitern […];<br />

- einfache räumliche Darstellungsweisen<br />

anwenden“.<br />

• „(10) Sie können<br />

- verschiedene raumschaffende, perspektivische<br />

und körperhafte Darstelllungsweisen<br />

erkennen und anwenden“.<br />

„Plastik, Körper, Raum“<br />

• „(6) Sie können mit verschiedenen<br />

plastischen Materialien und Bearbeitungstechniken<br />

arbeiten.“<br />

• „(10) Sie können […] Raummodelle<br />

erstellen, bearbeiten, analysieren und<br />

beurteilen.“<br />

BP S. 61-66<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Leitidee Messen“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS „können<br />

- die Prinzipien der Längen-, Flächen-,<br />

Volumen- und Winkelmessung nutzen;<br />

- Dimensionen von […] geometrischen<br />

Objekten abschätzen;[…]<br />

- Größen mithilfe von Vorstellungen über<br />

geeignete Repräsentanten schätzen.“<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS können<br />

- „die Prinzipien der Längen- und Winkelmessung<br />

sowie der Flächen- und<br />

Volumenberechnung nutzen“.<br />

BP S. 293<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />

stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />

und Schüler, ihrer Erfahrung von<br />

Wirklichkeit eine gestaltete Form zu<br />

geben.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler lernen in<br />

Werkprozessen und Projekten eigene<br />

Wege des Suchens, Entfaltens und Dokumentierens<br />

zu entwickeln”.<br />

BP S. 296<br />

„Kompetenzen und Inhalte“ Klasse 8<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler erproben<br />

die Verhältnisse von Baukörper und<br />

Raum, Innen und Außen, Tragen und<br />

Lasten.<br />

• Sie können modellhafte Entwürfe herstellen“.<br />

BP S. 297<br />

Klasse 10<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler gewinnen<br />

Einblick in unterschiedliche Bau- und<br />

Konstruktionsweisen.<br />

• Sie können<br />

- eine architektonische Idee entwickeln<br />

und im zwei- oder dreidimensionalen<br />

Bereich veranschaulichen;<br />

- sich mit Baukörpern und ihrer Gliederung<br />

auseinander setzen;<br />

- an Architekturbeispielen Abhängigkeiten<br />

von natürlichen und kulturellen<br />

Gegebenheiten erkennen.“<br />

S. 93f<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />

• „Wenn die Problemsituationen für die<br />

Schülerinnen und Schüler eine Bedeutung<br />

haben und wiederkehrend zu ihrer<br />

Umgebung in Verbindung stehen, wird<br />

Mathematik für sie relevant.“<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• Die SuS müssen „möglichst oft mit herausfordernden<br />

Fragestellungen konfrontiert<br />

werden, an denen sie beobachten,<br />

vermuten, begründen, abstrahieren und<br />

verallgemeinern lernen.”<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

• „Zunehmend offene Aufgabenstellungen<br />

[…] führen dazu, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler immer mehr ihr Lernen<br />

selbst strukturieren und für ihren Lernzuwachs<br />

Selbstverantwortung übernehmen.“<br />

55


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Mathematik<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS können<br />

- „gezielt Messungen vornehmen, Maßangaben<br />

entnehmen und damit Berechnungen<br />

durchführen“.<br />

„Leitidee Raum und Form“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS „können<br />

- geometrische Strukturen in der Umwelt<br />

erkennen und sie beschreiben“.<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS „können<br />

- geometrische Zusammenhänge mithilfe<br />

von bekannten Strukturen erschließen<br />

[…];<br />

- bei Konstruktionen, Berechnungen […]<br />

Sätze der Geometrie anwenden.“<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS können<br />

- „Eigenschaften geometrischer Objekte<br />

und ihrer Beziehungen untereinander<br />

erkennen, begründen und sie zur Analyse<br />

von Sachzusammenhängen beim<br />

Problemlösen nutzen“.<br />

„Leitidee Daten“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS „können<br />

- gängige Darstellungsformen in Veröffentlichungen<br />

lesen und Informationen<br />

entnehmen;<br />

- Tabellen lesen und auswerten“.<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS können<br />

- „grafische Darstellungen und Tabellen<br />

auswerten“.<br />

„Leitidee Daten und Zufall“<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS können<br />

- „verschiedene mathematische Darstellungen<br />

verwenden;<br />

- Daten interpretieren“.<br />

BP S. 95-100<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Leitidee Messen“<br />

Klasse 6<br />

Die SuS können<br />

• „Maße schätzen und bestimmen;<br />

• Messergebnisse sachangemessen darstellen.“<br />

Klasse 10<br />

Die SuS können<br />

• „Maße von Figuren und Körpern abschätzen<br />

und mithilfe der Formelsammlung berechnen.“<br />

„Leitidee Raum und Form“<br />

Klasse 6<br />

Die SuS können<br />

• „geometrische Objekte mithilfe von<br />

Geodreieck und Zirkel sorgfältig<br />

darstellen; […]<br />

• über ein angemessenes räumliches<br />

Vorstellungsvermögen verfügen.“<br />

Klasse 8<br />

Die SuS können<br />

• „Eigenschaften ebener geometrischer<br />

Figuren erkennen und begründen; […]<br />

• Kongruenz von Dreiecken erkennen<br />

und anwenden.“<br />

Klasse 10<br />

Die SuS können<br />

• „grundlegende Sätze zur Berechnung von<br />

Streckenlängen kennen und anwenden;[…]<br />

• geometrische Objekte im Raum analytisch<br />

beschreiben und ihre Lagebeziehungen<br />

analysieren.“<br />

„Leitidee Vernetzung“<br />

Klasse 6<br />

Die SuS können<br />

• „Probleme aus der Erfahrungswelt der<br />

Schülerinnen und Schüler mithilfe verschiedener<br />

mathematischer Konzepte lösen“.<br />

Klasse 8<br />

Die SuS können<br />

• „mathematische Sachverhalte und<br />

Problemlösungen verbal beschreiben“.<br />

Klasse 10<br />

Die SuS können<br />

• „Hilfsmittel sinnvoll und effizient einsetzen;<br />

• mathematisches Denken und Modellieren in<br />

außermathematischen Gebieten wie Kunst,<br />

Naturwissenschaft und Gesellschaft anwenden;<br />

• grundlegende Problemlösetechniken kennen<br />

und anwenden.“<br />

56


D<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Mathematik<br />

Technik (RS) /<br />

NW und<br />

Technik<br />

(Profil am<br />

GYM)<br />

BP S. 144f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

Bis zum Ende der 10. Klasse werden bei SuS<br />

wichtige Kompetenzen gefördert.<br />

„Fachkompetenz”<br />

• „entwickeln, planen, herstellen“<br />

„Methodenkompetenz”<br />

• „Projekte […] weitgehend selbst planen,<br />

durchführen und auswerten<br />

• Informationen beschaffen, auswerten und<br />

beurteilen“<br />

„Personale Kompetenz”<br />

• „Probleme erkennen, analysieren und lösen<br />

[…]<br />

• selbstständig und zuverlässig arbeiten<br />

• eigene Ideen einbringen, umsetzen und<br />

bewerten“<br />

„Sozialkompetenz”<br />

• „im Team arbeiten<br />

• Verantwortung in der Gruppe übernehmen<br />

• Konflikte aushalten und sachlich austragen“<br />

BP S. 146f<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Arbeit und Produktion“<br />

„Handlungsperspektive“<br />

• Die SuS „können<br />

- ausgehend von einer konkreten Problemstellung<br />

einen technischen Gegenstand<br />

selbstständig planen, entwickeln, herstellen,<br />

bewerten und optimieren (8);<br />

- technische Zeichnungen lesen und normorientierte<br />

technische Zeichnungen als<br />

Planungsmittel erstellen und einsetzen (8)“.<br />

„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />

• Die SuS „können Kriterien zur begründeten<br />

Auswahl von Werkstoffen, Werkzeugen und<br />

Maschinen ermitteln und anwenden (8)“.<br />

„Bauen und Wohnen“<br />

„Handlungsperspektive“<br />

• Die SuS „können technische Objekte aus<br />

dem Bereich Bauen und Wohnen herstellen<br />

(10)“.<br />

„Kenntnis- und Strukturperspektive“<br />

• Die SuS „können einfache Tragwerke und<br />

das Fachwerk erklären (10)“.<br />

„Bedeutungs- und Bewertungsperspektive“<br />

• Die SuS „können Vorteile, Nachteile und<br />

Auswirkungen von Prozessen, Objekten und<br />

Materialien der Bautechnik beurteilen (10).“<br />

„Leitidee Modellieren“<br />

Klasse 6<br />

Die SuS können<br />

• „mithilfe geometrischer Modelle Situationen<br />

darstellen und Probleme lösen“.<br />

BP S. 400-402<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 10<br />

„Technik“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

[…]<br />

- die statische Konstruktion eines<br />

Bauwerkes erläutern;<br />

- mechanische Konstruktions- und<br />

Funktionsprinzipien anwenden“.<br />

„Mess- und Arbeitsmethoden“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

[…]<br />

- in Größenordnungen denken und<br />

sinnvolle Abschätzungen durchführen;[…]<br />

- Hilfsmittel sachgerecht als Informationsquellen<br />

nutzen: Formelsammlung,<br />

Nachschlagewerke, Tabellenwerke,<br />

technische Datenblätter, topographische,<br />

geologische Karten und Sternkarten.“<br />

57


Baustein E<br />

Verfremdung<br />

Irgendetwas stimmt hier nicht?!<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 8 verändern auf grafische Weise bewusst ein historisches Ortsbild.<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Fächerverbund<br />

Kunst, Geographie, Politik, IT<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg und Vorbereitung: 1-2 Stunden<br />

Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />

Bearbeitung:<br />

2-3 Stunden<br />

Präsentation:<br />

1-2 Stunden<br />

Material/Medien<br />

Fotokamera<br />

Je nach grafischer Umsetzungstechnik:<br />

Computer<br />

Papier<br />

Kreide, Buntstifte, Wasserfarbe, Ölfarbe etc.<br />

Ablauf<br />

Einstieg und Vorbereitung (1-2 Stunden)<br />

Um den SuS den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, bekommt jede/r ein Blatt mit der Skizze<br />

eines fiktiven historischen Straßenzugs (Kopiervorlage E1). In der Mitte der Häuserreihe ist ein<br />

Grundstück frei. Die Schüler sollen hier ein neues Haus nach ihren Vorstellungen zeichnen.<br />

Zum Schluss stellen die SuS ihre Ergebnisse vor und die anderen SuS äußern sich dazu.<br />

Folgende Leitfragen erleichtern die Diskussion:<br />

- Passt das Haus in die Reihe? Warum?/Warum nicht?<br />

- Welche Aspekte stören?<br />

- Ist die Darstellung realistisch?<br />

Die Lehrkraft stellt nun den Baustein vor: Die SuS sollen sich bei einer Exkursion in einen historischen<br />

Ort ein Gebäude, einen Platz, eine Häuserreihe aussuchen, welche sie graphisch so verändern<br />

möchten, dass ein Kontrast zum Original entsteht.<br />

Es gibt mehre Möglichkeiten die Motive graphisch zu verfremden:<br />

- Einzelne Bestandteile (z.B. Fenster, Dach) verändern<br />

- Teile hinzufügen (z.B. Gebäude auf einer Freifläche)<br />

- Objekte weglassen (z.B. Bäume)<br />

- Objekte austauschen (z. B. Gebäude)<br />

8<br />

Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

58


E<br />

Exkursion<br />

Bevor sich die SuS mit einer graphischen Umsetzung beschäftigen, ist es wichtig, dass eine fachliche<br />

Grundlage geschaffen wird mit Informationen über den Ort und den historischen Ortskern. Nur<br />

dann können sich die SuS entsprechend intensiv mit einzelnen Elementen beschäftigen. An dieser<br />

Stelle bietet sich eine Ortsführung bzw. ein gemeinsamer Rundgang durch den Ort an.<br />

Hinweis<br />

Um eine Führung zu organisieren, kann man zum Beispiel die Ortsverwaltung der jeweiligen<br />

Gemeinde kontaktieren, die eventuell Ansprechpersonen für Führungen nennen kann.<br />

Nach der Führung bekommen die SuS Zeit, sich etwas im Ort auszusuchen, mit dem sie sich künstlerisch<br />

beschäftigen möchten.<br />

Als Hilfestellung für die Exkursion dienen die Wahrnehmung lenkenden Fragen, die es den SuS erleichtern,<br />

sich einen genaueren Eindruck vom Ort zu verschaffen. Diese Fragestellungen sollten<br />

vorab von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />

Nachdem die SuS eine Auswahl getroffen haben, entscheiden sie, welche Ansatzpunkte sich für eine<br />

Veränderung anbieten, z.B.<br />

- Baustil<br />

- Farbe<br />

- Fenster<br />

- Umgebung<br />

- Größe<br />

Die SuS machen sich Notizen über die geplante Verfremdung und skizzieren oder fotografieren ihr<br />

Objekt als Vorlage zur späteren Umsetzung in der Schule.<br />

Bearbeitung (2-3 Stunden)<br />

Nach der Exkursion arbeiten die SuS an ihren Bildern.<br />

SuS, die sich für eine digitale Bearbeitung entschieden haben, arbeiten am Computer mit einem<br />

Bildbearbeitungsprogramm.<br />

Zum Schluss werden alle Bilder betitelt. Die SuS bereiten sich auf die Präsentation vor, bei der sie<br />

vor allem begründen sollen, warum sie sich für die gewählte Verfremdung entschieden haben.<br />

Präsentation (1-2 Stunden)<br />

Alle SuS präsentieren ihre Bilder. Dies kann zum Beispiel auch in Form einer Ausstellung organisiert<br />

werden.<br />

Die Diskussion über die Bilder arbeitet Fragen ab wie:<br />

- Wie verändert die Verfremdung den historischen Ortskern?<br />

- Ist die Darstellung realistisch?<br />

Hinweis<br />

Der Baustein Verfremdung lässt sich auch mit dem Baustein F “Interessenkonflikt” kombinieren.<br />

So kann eine Verfremdung die Grundlage für die Bearbeitung eines fiktiven Interessenkonflikts<br />

bieten (z.B. historisches Haus soll abgerissen werden, um durch einen Neubau ersetzt zu werden).<br />

59


Kopiervorlage E1<br />

Abwicklung einer Straße in Weinstadt-Strümpfelbach, Rems-Murr-Kreis (Strobel, Buch 1986, S. 80)<br />

60


Kopiervorlage E2<br />

E<br />

Fotomontagen in die vorgegebene Baulücke<br />

61


Kompetenzerwerb zu Baustein E – Verfremdung<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

BP S. 132f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die Schülerinnen und Schüler „entwickeln<br />

eigene Ideen und Ansichten, überprüfen<br />

und realisieren diese und erwerben die Fähigkeit,<br />

eigenständig und eigenverantwortlich<br />

zu arbeiten […].“<br />

• „Dabei lernen sie […] eine Thematik auf<br />

verschiedenen Wegen zu erarbeiten […].“<br />

• „Der gestalterischen Arbeit wird die be<br />

wusste Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt<br />

[…] zugrunde gelegt.“<br />

• „Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />

und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />

Medien […] gibt den Schülerinnen und<br />

Schülern ein breites Spektrum von Ausdrucksmitteln<br />

an die Hand, um ihre Ideen<br />

und Vorstellungen auf bildnerischem Weg<br />

umzusetzen.“<br />

• „Aufgabe des Kunstunterrichtes ist es auch,<br />

künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />

moderner Bildmedien zu nutzen […].“<br />

BP S. 134-136<br />

„Themenbereiche“<br />

„Menschen und Lebenswelt“<br />

• Die SuS „können<br />

Situationen analysieren und bildnerisch<br />

umsetzen”.<br />

• „Lebensraum und Umfeld (6)“<br />

Die SuS „können<br />

die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />

Schule, Stadt […] bildnerisch darstellen.“<br />

• „Kulturelle Formen des Zusammenlebens<br />

(10)“<br />

Die SuS können „sowohl die eigene als<br />

auch andere Kulturen bildnerisch erkunden:<br />

im Bereich von Architektur, Symbolen<br />

oder Ritualen, im Vergleich von Bekanntem<br />

und Fremdem, im Vergleich von früher<br />

und heute.“<br />

„Erleben und Darstellen“<br />

• „Natur und Umwelt (8)“<br />

- Die SuS können „Objekte […] aus Natur<br />

und Umwelt beobachten und bildnerisch<br />

umsetzen.“<br />

• „Wechselnde Sichtweisen (10)“<br />

Die SuS „können<br />

- Bekanntes bildnerisch in neue Zusammenhänge<br />

setzen;<br />

- sich mit ungewohnten Darstellungsweisen<br />

auseinandersetzen.“<br />

BP S. 292ff<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Der Beitrag des Faches Bildende Kunst zur<br />

Bildung“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />

im Unterricht unterschiedliche Formen<br />

von Äußerungen, die ein besseres Verständnis<br />

ihrer selbst und ihrer kulturellen<br />

Umwelt zum Ziel haben.“<br />

• „Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />

und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />

Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

gefördert.<br />

• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />

der Denkweisen, Erfahrungen und<br />

Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />

und Schüler […] aufgreift“.<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />

emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />

der Schülerinnen und Schüler.<br />

• Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />

Materialien und Techniken<br />

auf der Fläche, im Raum und in Verbindung<br />

mit dem Phänomen Zeit erweitert<br />

ihre Erfahrungen und setzt neue Vorstellungen<br />

frei.“<br />

BP S. 295<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS kennen „Mischungen, Beziehungen<br />

und deren Wirkungen […] und verschiedene<br />

Möglichkeiten des Materialeinsatzes<br />

und Materialauftrags.<br />

Sie können […]<br />

- das Zeichnen für die Darstellung ihrer<br />

Sicht von inneren und äußeren<br />

Wirklichkeiten einsetzen; […]<br />

- experimentell und geplant arbeiten und<br />

unterschiedliche Materialien für malerisches<br />

und grafisches Gestalten einsetzen.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler arbeiten<br />

in Verbindung mit dem Phänomen Zeit.<br />

Sie können<br />

- […] Fotografie […] als Ausdrucksmöglichkeit<br />

für die praktische Arbeit einsetzen<br />

und gewinnen so ein erweitertes<br />

Verständnis von künstlerischen Werken,<br />

Bildmedien und der gestalteten Umwelt“.<br />

62


E<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

„Raum, Aktion, Interaktion“<br />

• „Spiele und Feste (6)“<br />

- Die SuS können „bildnerische Aktionen<br />

und Raumerfahrungen machen.“<br />

• „Mitteilen und Kommunizieren (8)“<br />

- Die SuS können „konventionelles und<br />

digitales Bildmaterial, Layouts und<br />

Bilderfolgen analysieren und bearbeiten.“<br />

• „Räume (10)“<br />

Die SuS „können<br />

- illusionistische Räume darstellen und<br />

ausgestalten;<br />

- sich mit realen und virtuellen Räumen<br />

gestalterisch auseinandersetzen.“<br />

„Arbeitsbereiche“<br />

„Grafik“<br />

• Die SuS können<br />

- „[…] ihren bildnerischen Ideen durch die<br />

Kenntnisse grafischer Gestaltungsprinzipien<br />

[…] die gewünschte Ausdruckskraft<br />

verleihen.“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS „können einfache grafische Mittel<br />

einsetzen“.<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS „können<br />

- ihr Repertoire der grafischen Mittel<br />

erweitern […];<br />

- einfache räumliche Darstellungsweisen<br />

anwenden“.<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS können<br />

- „verschiedene raumschaffende, perspektivische<br />

und körperhafte Darstelllungsweisen<br />

erkennen und anwenden“.<br />

„Wahrnehmungsschulung, Interaktion,<br />

Medien“<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS „können<br />

- konventionelle oder digitale Fotografie<br />

einsetzen;<br />

- mit Software zur Bildbearbeitung und<br />

mit digitalen Bilddateien umgehen.“<br />

Klasse 10<br />

• Die SuS können<br />

- „die Möglichkeiten computergestützter<br />

bildnerischer Interaktionen erkennen<br />

und einsetzen;<br />

- multimediale Produkte kritisch betrachten<br />

und analysieren.“<br />

BP S.293<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />

stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />

und Schüler, ihrer Erfahrung von<br />

Wirklichkeit eine gestaltete Form zu<br />

geben.“<br />

• Die SuS „lernen in Werksprozessen und<br />

Projekten eigene Wege des Suchens, Entfaltens<br />

und Dokumentierens zu<br />

entwickeln“.<br />

BP S.296<br />

Klasse 8<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- verschiedene Möglichkeiten der Erzeugung<br />

räumlicher Illusion auf der Fläche<br />

anwenden;<br />

- eine räumliche Wirkung auf der Fläche<br />

durch Linie, Hell-Dunkel, Farbe und<br />

Perspektive erzielen“;<br />

- „modellhafte Entwürfe herstellen;<br />

- Abhängigkeiten und Wirkungen<br />

erkennen.“<br />

BP S.297<br />

Klasse 10<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

• Die SuS „können […]<br />

- praktische, ästhetische, symbolische und<br />

ökologische Aspekte hinterfragen.“<br />

• Sie „erproben fotografische Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Sie können<br />

- erlangte Erkenntnisse im künstlerischen<br />

Arbeitsprozess anwenden;<br />

- mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm<br />

arbeiten.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler gewinnen<br />

Einblick in unterschiedliche Bau- und<br />

Konstruktionsweisen.<br />

Sie können<br />

- eine architektonische Idee entwickeln<br />

und im zwei- oder dreidimensionalen<br />

Bereich veranschaulichen;<br />

- sich mit Baukörpern und ihrer Gliederung<br />

auseinandersetzen;<br />

- an Architekturbeispielen Abhängigkeiten<br />

von natürlichen und kulturellen<br />

Gegebenheiten erkennen.“<br />

63


Fächer Realschule Gymnasium<br />

EWG (RS)/<br />

Geographie<br />

(GYM)<br />

BP S. 116f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• „Sie visualisieren […] stehende und bewegte<br />

Bilder in vielfältigen Formen […].“<br />

BP S. 239<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />

der Schülerinnen und Schüler anzustreben.“<br />

• „Erkundungen und Exkursionen, freie<br />

Arbeitsformen und Projekte gewährleisten<br />

eine Individualisierung und Autonomisierung<br />

des Lernprozesses und sind in besonderem<br />

Maße geeignet, Teamfähigkeit und<br />

soziale Kompetenz zu fördern.“<br />

BP S. 242<br />

Klasse 10<br />

„Fachkompetenzen“<br />

„ Menschen prägen Räume“<br />

• Die SuS „können<br />

- die Wirkung menschlicher Existenz und<br />

deren Funktion auf den Raum erfassen<br />

und raumprägende Strukturen und Prozesse<br />

analysieren; […]<br />

- die Raumwirksamkeit sozialer Gruppen<br />

und Gesellschaften erfassen und erklären;<br />

- die Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Stadt- und Raumplanung exemplarisch<br />

aufzeigen.“<br />

EWG (RS)/<br />

Gemeinschaftskunde<br />

(GYM)<br />

BP S. 123<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 8<br />

„Raumnutzungskonflikt vor Ort“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- bei der Diskussion eines Raumnutzungsproblems<br />

an einem Beispiel aus Baden-<br />

Württemberg darstellen, wie unterschiedliche<br />

Interessen von den beteiligten<br />

Gruppen artikuliert und kompromissfähige<br />

Interessenausgleiche angestrebt<br />

werden können“.<br />

BP S. 260<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 8<br />

„Demokratie in der Gemeinde – Teilhabe<br />

und Mitwirkung Jugendlicher am<br />

Willensbildungsprozess“<br />

• Die SuS „können kommunale<br />

Entscheidungskompetenzen an einem<br />

Beispiel darstellen.“<br />

Informationstechnische<br />

Bildung (IT))<br />

BP S. 194<br />

„Arbeiten und Lernen mit<br />

Informationstechnischen Werkzeugen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />

erfassen und bearbeiten (8)“.<br />

„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />

• Die SuS können<br />

- „Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />

an digitalen Dokumenten arbeiten (10)“.<br />

BP S. 312<br />

„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />

Werkzeugen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />

bearbeiten (8);<br />

- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />

und weiterverarbeiten (6) und beherrschen<br />

die dazu nötigen Vorgehensweisen<br />

(8)“.<br />

64


Baustein F<br />

F<br />

Interessenkonflikt<br />

Voraussetzung<br />

Dieser Baustein knüpft an Erfahrungen aus anderen Bausteinen an. Entsprechend sollte mit den<br />

Schülerinnen und Schülern 9 zunächst einer oder mehrere der vorhergehenden Bausteine durchgenommen<br />

worden sein, bevor der Baustein “Interessenkonflikt” bearbeitet wird.<br />

Aufgabe<br />

Die SuS bereiten ein Rollenspiel vor, bei dem es um einen Interessenkonflikt geht.<br />

Klassenstufe 8-10<br />

Fächerverbund<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg:<br />

Bearbeitung/Vorbereitung:<br />

Präsentation:<br />

Reflexion:<br />

Deutsch, Politik<br />

1 Stunde<br />

2 Stunden<br />

1 Stunde<br />

30 Minuten<br />

Material/Medien<br />

Computer mit Internetzugang<br />

Mögliche Konfliktthemen<br />

• Mehrere alte Häuser im Ortskern sollen abgebrochen werden, damit ein modernes Altenheim<br />

errichtet werden kann.<br />

• Die enge Ortsstraße soll für den Autoverkehr verbreitert werden und dabei ein historisches<br />

Gasthaus im Ortszentrum abgebrochen werden.<br />

• Solaranlagen sollen auf Dächern im historischen Ortskern installiert werden.<br />

• Am historischen Ortsrand soll ein Gewerbe-/Industriegebiet entstehen.<br />

• Unmittelbar neben der Kirche soll ein Hochhaus gebaut werden.<br />

Ablauf<br />

Einstieg (1 Stunde)<br />

Den SuS wird ein fiktiver Interessenkonflikt im historischen Ortskern präsentiert. Ein Beispiel ist<br />

die Installation von Solaranlagen auf den Dächern der historischen Häuser im Ortskern.<br />

Zunächst wird ein Bild einer historischen Dachlandschaft ohne Solaranlagen (Kopiervorlage F1,<br />

oben) gezeigt. Nachdem die SuS kurz beschrieben haben, was auf dem Bild zu sehen ist, wird ein<br />

bearbeitetes Bild (Kopiervorlage F1, unten) von denselben Gebäuden, nun allerdings mit Solaranlagen<br />

gezeigt.<br />

Im Unterrichtsgespräch wird der Interessenkonflikt herausgearbeitet: Solaranlagen werden als ökologisch<br />

sinnvoll eingeschätzt; sie beeinträchtigen aber das historische Erscheinungsbild des alten<br />

Dorfkerns. In einem nächsten Schritt überlegen sich die SuS, welche Interessenvertreter an dem<br />

Konflikt beteiligt sein könnten und halten dies z.B. an der Tafel fest.<br />

9 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

65


Beispiele für Standpunkte von Interessenvertretern:<br />

Gemeinde: sieht Gefahr für den Tourismus aufgrund des beeinträchtigten historischen<br />

Ortsbildes<br />

Anwohner: stören sich an Sonnenreflexionen der Solarmodule<br />

Gebäudeeigentümer: möchte günstigen und umweltfreundlichen Strom produzieren<br />

Denkmalpflege: setzt sich für die Erhaltung des historischen Ortsbildes ein<br />

Umweltschutz: fordert eine umweltfreundliche Alternative zum Normalstrom<br />

Im Anschluss bilden die SuS Teams (2-3 SuS), die die jeweiligen Interessen vertreten. Es ist darauf<br />

zu achten, dass ähnlich viele Pro- und Contra-Vertreter eingesetzt werden. Ein Team übernimmt die<br />

Moderatorenrolle. Dieses Team bekommt die Aufgabe, sich über alle Positionen zu informieren.<br />

Bearbeitung/Vorbereitung (2 Stunden)<br />

In einem nächsten Schritt sammeln die SuS Argumente und Material, die die Positionen der verschiedenen<br />

Vertreter unterstützen. Die ganze Klasse geht deshalb in den Computerraum und recherchiert<br />

im Internet.<br />

Hinweis<br />

Internetrecherche<br />

Die SuS können zunächst einmal nach einem ähnlichen Interessenskonflikt im Internet recherchieren.<br />

Dabei werden sie zum Beispiel auf Nachrichten von verschiedenen Nachrichtenportalen<br />

oder auf themenbezogene Internetportale stoßen. Außerdem kann es hilfreich sein, wenn sie in<br />

einer Suchmaschine „Pro Contra“ und dann das Thema eintippen. So stößt man auf Seiten, die die<br />

Argumente nach Pro und Contra geordnet zusammenfassen.<br />

Auch wenn die Richtigkeit der Informationen immer in Frage gestellt werden muss, können Internetenzyklopädien<br />

wie Wikipedia oft nützliche Basisinformationen und vor allem weiterführende<br />

Links bieten.<br />

Gesprächsregeln<br />

Bevor die eigentliche Diskussion beginnt, legt die Klasse gemeinsam Gesprächsregeln fest, die während<br />

der Diskussion zum Tragen kommen. Diese können auf einem Plakat oder an der Tafel fixiert<br />

werden und sind so ständig für alle sichtbar.<br />

Mögliche Regeln:<br />

• Argumente deutlich vorbringen!<br />

• Keine Monologe/Selbstgespräche halten!<br />

• Andere Gesprächsteilnehmer/innen aussprechen lassen!<br />

• Keine Beleidigungen!<br />

• Sich melden, wenn man etwas sagen möchte!<br />

• Nur etwas sagen, wenn man an der Reihe ist!<br />

66


F<br />

Präsentation (1 Stunde)<br />

Die SuS bestimmen nun pro Interessensgruppe 2-3 Sprecher, die sich mit den Moderatoren in einen<br />

Kreis in die Mitte des Klassenraumes (Innenkreis) setzen. Zusätzlich wird ein freier Stuhl dazugestellt.<br />

Alle übrigen Schüler/innen bilden einen großen Stuhlkreis um die Sprecher und Moderatoren<br />

herum (Außenkreis).<br />

Die Lehrkraft erklärt das weitere Vorgehen:<br />

- Die Moderatoren eröffnen die Debatte, indem sie das Thema nennen und die Beteiligten<br />

Interessengruppen vorstellen.<br />

- Jeder Sprecher erhält dann die Möglichkeit zu einem kurzen Eingangsvortrag (2-3 Minuten).<br />

- Danach wird unter Anleitung der Moderatoren diskutiert, indem die einzelnen Sprecher<br />

ihre Argumente vorbringen, Rückfragen stellen oder Stellung beziehen.<br />

- Die SuS im Außenkreis haben jederzeit die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen,<br />

indem sie sich auf den freien Stuhl im Innenkreis setzen. Nach ihrem Beitrag gehen<br />

sie wieder in den Außenkreis zurück.<br />

Die Moderatoren beenden die Diskussion, wenn keine neuen Argumente mehr vorgebracht werden.<br />

67


Reflexion (30 Minuten)<br />

In der Reflexionsphase ist es wichtig, dass die SuS nun ihre persönliche Meinung vertreten.<br />

Den Einstieg in diese Phase bietet ein Stimmungsbild über die allgemeine Zufriedenheit mit der Diskussion.<br />

Dazu wird mit Klebeband eine Linie auf den Boden geklebt. An ein Ende der Linie wird<br />

ein lachendes Gesicht geklebt, am anderen Ende ein weinendes (siehe Kopiervorlage F2). Die SuS<br />

sollen sich nun je nach ihrem Eindruck in Richtung Lachen (= sehr zufrieden) oder in Richtung Weinen<br />

(= gar nicht zufrieden) positionieren.<br />

Anschließend ruft die Lehrkraft verschiedene SuS auf und fragt sie nach dem Grund für ihre Positionierung.<br />

Die Methode hat den Vorteil, dass wirklich alle SuS angesprochen werden und ihre Meinung<br />

verdeutlichen müssen.<br />

Im Anschluss daran soll der Verlauf der Diskussion genauer untersucht werden.<br />

Dies kann im Sitzkreis geschehen und sich an folgenden Leitfragen orientieren:<br />

- Wurden die Gesprächsregeln eingehalten?<br />

- Wie wurden die Argumente präsentiert?<br />

- Wie haben sich die SuS in ihren Rollen verhalten?<br />

- Ist eine richtige Diskussion zustande gekommen oder nur ein abwechselndes Vortragen<br />

der Argumente?<br />

- Wie haben sich die Akteure in ihren Rollen gefühlt?<br />

In einem nächsten Schritt wird in der Klasse über den inhaltlichen Konflikt der Debatte abgestimmt<br />

(Solaranlagen im historischen Dorfkern: ja oder nein?)<br />

Im Anschluss daran werden die inhaltlichen Aspekte im Plenum genauer angesprochen.<br />

Zum Beispiel:<br />

- Welche Argumente waren besonders überzeugend / welche weniger?<br />

- Welche wichtigen Argumente wurden vielleicht nicht genannt?<br />

- Wo besteht noch Informationsbedarf?<br />

- Warum haben sich SuS bei der Abstimmung für eine bestimmte Position entschieden?<br />

Zum Schluss der Reflexion gibt es noch eine Zusammenfassung der gesamten Diskussion. Die Schüler<br />

heben die Aspekte, die gut gelungen sind, hervor und benennen solche, an denen sie in Zukunft<br />

arbeiten möchten.<br />

68


Kopiervorlage F1<br />

F<br />

Ortsansicht von Müllheim-Britzingen, Landkreis <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

Bearbeitetes Foto der Ortsansicht mit fiktiven Photovoltaikanlagen<br />

69


Kopiervorlage F2<br />

70


F<br />

Quellen, Literatur, Links<br />

Beschreibung von verschiedenen Diskussionsformen mit Übungen und Arbeitsblättern:<br />

Andreas Hoffmann: Vorlesen – Vortragen – Debattieren. Vorschläge und kleine Übungen für eine<br />

Trainingsspirale in der Sekundarstufe I.<br />

http://www.d-unterricht.de/suche/nach/keyword/Vorlesen%2B%25E2%2580%2593%2BVortragen%2B%25E2%2580%2593%2BDebattieren<br />

(Stand: 16.11.2011)<br />

Kurze Vorstellung der Methode Fishbowl. Für Schüler konzipiert:<br />

Lothar Scholz/Iris Mockel: Fish-Bowl. In: Methodenkiste. Bonn 2004, Methodenkarte 4a-4b.<br />

Beschreibung der Methode Fishbowl und Vorstellungen von anderen Fishbowl-Variationen:<br />

Forschungsgruppe Jugend und Europa: „Fishbowl“-Diskussionsmethode.<br />

URL: http://materialien.fgje.de/download/demokratie_fishbowl.pdf (Stand: 16.11.2011).<br />

Ausführlicher Beschreibung der Methode Pro-Contra-Debatte mit Beispielen und Arbeitsblättern:<br />

Hans-Werner Kuhn/Markus Gloe: Die Pro-Contra-Debatte. In: Methodentraining für den Politikunterricht<br />

I. Schwalbach/Ts. 2006, S. 145-162.<br />

71


Kompetenzerwerb zu Baustein F – Interessenkonflikt<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch BP S. 52-55<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 8<br />

„Sprechen“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler sind fähig<br />

Gespräche zu führen:<br />

Sie können […]<br />

- sich sachlich und sprachlich angemessen<br />

mit Argumenten anderer auseinander<br />

setzen;<br />

- ihren eigenen Standpunkt sachlich<br />

darlegen und begründen;<br />

- Diskussionsregeln akzeptieren und<br />

einhalten;<br />

- gezielte Fragen zu Gehörtem stellen“.<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler besitzen<br />

Methoden- und Medienkompetenz:<br />

Sie können<br />

- Informationen zu vorgegebenen Themen<br />

zusammentragen“.<br />

• „Außerdem nutzen sie […] die Bücherei<br />

und zunehmend das Internet.“<br />

BP S. 77<br />

Klasse 10<br />

„Sprechen“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler sind in der<br />

Lage Gespräche zu führen:<br />

Sie können<br />

- aktiv zuhören und Äußerungen verarbeiten;<br />

- diskutieren und Streitgespräche führen;<br />

- argumentieren, Meinungen begründen,<br />

Standpunkte und Interessen angemessen<br />

vertreten und sie sachrichtig formulieren;<br />

[…]<br />

- auf andere eingehen und andere Perspektiven<br />

übernehmen;<br />

- Verfahren der Gesprächsorganisation einhalten;<br />

- Kritik sachlich vortragen; […]<br />

- Konfliktlösungen im Gespräch suchen.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler besitzen<br />

Methoden- und Medienkompetenz :<br />

Sie können […]<br />

- Informationsquellen (Nachschlagewerke,<br />

Internet) kritisch nutzen;<br />

- Informationen sachlich und sprachlich<br />

korrekt zusammenfassen und wiedergeben“.<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Kommunikative Kompetenz“<br />

• Die SuS „sind in der Lage, Sprache als<br />

wichtiges Mittel zur Verständigung verantwortungsbewusst<br />

zu gebrauchen. Dazu gehört<br />

der Ausbau der Gesprächs- und Argumentationskompetenz<br />

in unterschiedlichen<br />

Redesituationen.“<br />

BP S. 82<br />

Klasse 8<br />

„Sprechen“<br />

„Informieren“<br />

• Die SuS können<br />

- „Informationen für eine sachliche und<br />

zweckgebundene Information (Bericht,<br />

Beschreibung, Referat) sammeln, auswählen<br />

und ordnen“.<br />

„Diskutieren und Argumentieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- verschiedene Formen der Diskussion<br />

unterscheiden und ihre Regeln anwenden;<br />

- eine Diskussion organisatorisch und<br />

inhaltlich vorbreiten;<br />

- wichtige Beiträge in Stichworten zusammenfassen<br />

und explizit auf andere Argumente<br />

und Meinungen eingehen;<br />

- sachlich fair mit den Argumenten<br />

anderer umgehen;<br />

- die eigenen Argumente sinnvoll strukturieren<br />

und präzise darstellen;<br />

- eine begründete Stellungnahme abgeben.“<br />

BP S. 85ff<br />

Klasse 10<br />

„Sprechen“<br />

„Praktische Rhetorik“<br />

Die SuS können<br />

- „sich in komplexeren Kommunikationssituationen<br />

differenziert und stilistisch angemessen<br />

ausdrücken;[…]<br />

- auf die Argumente anderer eingehen und<br />

den eigenen Standpunkt angemessen<br />

vertreten.“<br />

72


F<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

„Schreiben“<br />

„Argumentieren und Erörtern“<br />

Die SuS können<br />

- Techniken und Formen des Argumentierens<br />

und Erörterns anwenden […];<br />

- Sachverhalte und Probleme in größere<br />

Zusammenhänge einordnen, eigene<br />

Standpunkte klar und folgerichtig<br />

entwickeln und sich mit fremden Sichtweisen<br />

und Argumentationen sachlich<br />

und fair auseinander setzen;<br />

- Argumentationsstrategien erkennen, darauf<br />

reagieren und eigene Argumentationen<br />

entfalten”.<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />

Texten“<br />

Die SuS können<br />

- „analytische sowie handlungs- und produktionsorientierte<br />

Methoden zur<br />

Erschließung von Texten und Medien<br />

anwenden“.<br />

„Medienkompetenz“<br />

Die SuS können<br />

- „mit den verschiedenen Medien als Mittel<br />

der Information, Kommunikation, Unterhaltung,<br />

Meinungsbildung, Werbung,<br />

Manipulation und ästhetischen Gestaltung<br />

sinnvoll umgehen“.<br />

EWG/<br />

Gemeinschaftskunde<br />

BP S. 117f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Personale und soziale Kompetenzen“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler verhalten<br />

sich demokratisch, tolerant und ethisch<br />

verantwortlich […]. Sie vertreten die<br />

Rechtsnormen und Werte der freiheitlichdemokratischen<br />

Grundordnung“.<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „Techniken der Diskussion, der Diskussionsleitung<br />

oder der Moderatorentätigkeit<br />

[…] situationsgerecht einsetzen“.<br />

„Die Schülerinnen und Schüler sind<br />

imstande […] Plan- und Rollenspiele […]<br />

durchzuführen“.<br />

BP S. 259<br />

„Kompetenzerwerb“<br />

Die SuS „kennen<br />

- die fachspezifischen Methoden sozialwissenschaftlichen<br />

Arbeitens (Informationsbeschaffung,<br />

Informationsverarbeitung,<br />

Präsentation) und können diese altersgemäß<br />

anwenden.“<br />

Die SuS lernen<br />

- „unterschiedliche kommunikative,<br />

beziehungsweise politische Absichten<br />

(Darstellung, Appell, Argumentation)<br />

sach- und situationsgerecht zu verfolgen.“<br />

Die SuS erwerben die Fähigkeit,<br />

- „auf der Grundlage der Anerkennung<br />

von Andersdenkenden selbstbewusst,<br />

sach- und situationsgerecht Diskussionen,<br />

Streitgespräche und Debatten<br />

auszutragen.“<br />

73


Fächer Realschule Gymnasium<br />

EWG/<br />

Gemeinschaftskunde<br />

BP S. 123<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 8<br />

„Raumnutzungskonflikt vor Ort“<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „bei der Diskussion eines Raumnutzungsproblems<br />

an einem Beispiel aus<br />

Baden-Württemberg darstellen, wie<br />

unterschiedliche Interessen von den<br />

beteiligten Gruppen artikuliert und<br />

kompromissfähige Interessenausgleiche<br />

angestrebt werden können;<br />

- die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschafts-<br />

und Lebensweise auch auf<br />

kommunaler Ebene vertreten;<br />

- an diesem Beispiel die Struktur eines<br />

demokratischen Gemeinwesens erläutern<br />

und sind in der Lage, Möglichkeiten der<br />

Mitbestimmung und Mitwirkung auf<br />

verschiedenen Ebenen anzugeben und zu<br />

hinterfragen.“<br />

BP S. 125<br />

Klasse 10<br />

„Leben in demokratischen Gemeinschaften“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- Aufgaben und Herausforderungen in<br />

Gemeinschaften darstellen;<br />

- Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

der Bürgerinnen und Bürger aufzeigen;<br />

- […] ihre eigene Verantwortung für die<br />

Verwirklichung und Sicherung der<br />

Demokratie sowie Möglichkeiten des<br />

politischen Engagements aufzeigen.“<br />

Die SuS „erkennen<br />

- Möglichkeiten zur politischen Teilhabe<br />

und Mitbestimmung.“<br />

Sie erkennen<br />

- „Handlungsspielräume und deren<br />

Grenzen“ und<br />

- „bei der Behandlung kontroverser<br />

Standpunkte und ihrer Begründungszusammenhänge<br />

die Vielschichtigkeit<br />

politischer Probleme.“<br />

BP S. 262<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 10<br />

„Demokratie und Herrschaftskontrolle in der<br />

Bundesrepublik Deutschland“<br />

Die SuS „können<br />

- die Bedeutung der Grundrechte darstellen<br />

und an einem Fall das Spannungsverhältnis<br />

zwischen einzelnen Grundrechten<br />

erläutern.“<br />

Geschichte<br />

BP S. 104<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der Geschichtsunterricht vermittelt<br />

zudem die Fähigkeit, den Entscheidungsfreiraum<br />

des Individuums im Sinne von Selbstund<br />

Mitbestimmung zu erkennen.“<br />

BP S. 216<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />

- […] die Fähigkeit zur Kritik, Argumentation,<br />

Urteilsbildung und Präsentation auf<br />

der Grundlage des fachgerechten Umgangs<br />

mit Quellen und Darstellungen.“<br />

Ethik<br />

BP S. 46<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- […]Konfliktsituationen erkennen und<br />

Konfliktlösungsstrategien entwickeln;<br />

- die Bedeutung der Toleranz im gesellschaftlichen<br />

Miteinander erkennen.”<br />

74<br />

BP S. 67<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- Konflikte in Selbstfindungsprozessen<br />

sowie Generationenkonflikte anlaysieren<br />

und bewerten;<br />

- Ursachen menschlicher Aggressionen<br />

erläutern […];<br />

- Die Notwendigkeit von Konfliktregelung<br />

als Bedingung humanen Zusammenlebens<br />

erörtern.”


Baustein G<br />

G<br />

Und…ACTION!!!<br />

Ein historisches Dorf macht Geschichte(n)<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 10 denken sich eine Geschichte aus, die im historischen Ortskern<br />

spielt. Diese Geschichte soll historische Fakten, Ortslegenden und Sagen einbeziehen.<br />

Die Geschichte kann als Videofilm/Fotostory umgesetzt werden.<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Fächerverbund<br />

Deutsch, Geschichte, Politik<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg:<br />

30 Minuten<br />

Exkursion: halbtägig (s. Basisbaustein )<br />

Bearbeitung/Vorbereitung: 4-6 Stunden<br />

Präsentation:<br />

1 Stunde<br />

Material/Medien<br />

Computer mit Internetzugang<br />

Literatur (Heimat- und Geschichtsbücher zum Ort)<br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

Der Baustein wird von der Lehrkraft vorgestellt.<br />

Die SuS bilden zunächst Arbeitsgruppen und sollen dann in einem ersten Schritt vorab selbstständig<br />

Informationen über den Ort zusammentragen. Generell können die SuS meistens auf folgende<br />

Informationsträger zugreifen:<br />

• Internet<br />

• (Kreis-) Archiv<br />

• Museum<br />

• Rathaus/Ortsverwaltung<br />

• Bibliothek/Literatur<br />

• Geschichtsverein….<br />

In einem zweiten Schritt beginnen die SuS mit den Vorbereitungen für die Geschichte. Sie entwikkeln<br />

eine Handlung, legen Schauplätze fest und überlegen, welche historischen Fakten einzubeziehen<br />

sind.<br />

10 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

75


Im Anschluss an die Vorbereitungen sollen die SuS dann eine Art Drehbuch verfassen, in dem die<br />

Geschichte stichpunktartig festgehalten wird. Dabei werden auch die verschiedenen Rollen, das benötigte<br />

Material und das technische Equipment zur gestalterischen Umsetzung sowie die in Frage<br />

kommenden Schauplätze vermerkt.<br />

Zum Schluss tragen sie das notwendige Material und die notwendigen Informationen, die sie für die<br />

Umsetzung vor Ort benötigen, zusammen.<br />

Exkursion<br />

Zunächst erkunden die SuS den Ort selbstständig in ihren Gruppen. Dabei können sie, wenn nötig,<br />

noch weitere Informationen sammeln und diese in ihre Geschichte einbauen, indem sie z.B. das<br />

Rathaus aufsuchen und Experten befragen (Termine vorher ausmachen!).<br />

Die SuS beginnen dann, ihre Ideen umzusetzen, und stellen ihr Bildmaterial zusammen.<br />

Als Hilfestellung für die Exkursion können auch bestimmte Fragestellungen dienen, die es den SuS<br />

erleichtern, einen genaueren Eindruck vom Ort zu bekommen. Diese Fragestellungen sollten vorab<br />

von der Lehrkraft mit den SuS geklärt werden. (s. Basisbaustein )<br />

Bearbeitung<br />

Die Gruppen bearbeiten ihr Bildmaterial am Computer und vervollständigen ihre Geschichte.<br />

Präsentation<br />

Jede Schülergruppe stellt ihre Geschichte vor. Dabei wird explizit auf den historischen Hintergrund<br />

hingewiesen.<br />

Hinweis<br />

Dieser Baustein kann gut mit dem Baustein H kombiniert werden.<br />

Quellen, Literatur, Links<br />

Böhmann, Marc; Lang, Christine:Boah - ist der süß!!! Eine Fotostory als Projekt kooperativen<br />

Lernens. In: Praxis Deutsch Heft 205: Kooperatives Lernen. Seelze/Velber 2007, S. 22-31.<br />

Stengelin, Martin: Foto-Stories im GK-Unterricht. In: Bildungsserver Baden-Würrtemberg.<br />

URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/gemeinschaftskunde/projekte/fotostory/<br />

(Stand: 16.11.2011).<br />

Busch, M.; Jacob, M.; Künstle, H.; Zobel, C.: Eine Fotostory erstellen. In: Lehrer-online.<br />

URL: http://www.lehrer-online.de/fotostory.php (Stand: 16.11.2011).<br />

Lernscouts.de: Fotostories mit Powerpoint.<br />

URL: http://www.lernscouts.de/content/cont34.htm<br />

(Stand: 16.11.2011).<br />

76


Kompetenzerwerb zum Baustein G – Dorfgeschichten<br />

G<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

BP S. 48f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Gerade theaterpädagogische Arbeitsweisen<br />

liefern im Fach Deutsch sowohl Lehrmethode<br />

als auch Präsentationsformen.“<br />

„Kompetenzen zur eigenverantwortlichen<br />

Gestaltung von Schreibprozessen“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler setzen sich<br />

in Schreibprozessen mit fiktiven aber real<br />

möglichen Wirklichkeiten auseinander oder<br />

gestalten mittels Sprache Wirklichkeiten<br />

phantasievoll aus. […]<br />

• Die Schülerinnen und Schüler werden in<br />

die Lage versetzt, zunehmend die modernen<br />

Informationstechnologien sowohl zur<br />

Recherche als auch zur Gestaltung ihrer<br />

eigenen Texte zu nutzen.“<br />

BP S. 50-57<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Sprechen“<br />

Klasse 6<br />

• Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „im Spiel Rollen übernehmen und gestalten“.<br />

„Schreiben“<br />

Klasse 6<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

Texte verfassen und einen Schreibprozess<br />

eigenverantwortlich planen und gestalten:<br />

Sie können<br />

- sich ein Schreibziel setzen; […]<br />

- Gestaltungsmittel einer spannenden<br />

Erzählung gezielt einsetzen“.<br />

Sie können<br />

- „Verfahren zur Vorbereitung des Schreibens<br />

(Cluster und Mindmap) nutzen“.<br />

Klasse 8<br />

Sie können<br />

- „kreativ zu Bildern […] schreiben“.<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

Klasse 6<br />

• Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „Informationen aus kontinuierlichen und<br />

nicht kontinuierlichen Texten entnehmen,<br />

sie verstehen und wiedergeben;<br />

- diese Informationen reflektieren, bewerten<br />

und für sich nutzen;<br />

- Methoden der Texterschließung […]<br />

anwenden“.<br />

BP S. 79-87<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Sprechen“<br />

„Szenische Verfahren“<br />

• Die SuS „können<br />

- einzeln und zusammen „Spielideen<br />

umsetzen”;<br />

- grundlegende Formen von Sprechweise<br />

und Körperhaltung verwenden;<br />

- Techniken der Figurencharakterisierung<br />

anwenden (Mimik und Gestik,<br />

Kostüme, Requisiten).“<br />

Sie können<br />

- „kurze Szenen improvisieren;<br />

- eine Kommunikationssituation<br />

dialogisch ausgestalten“.<br />

„Schreiben“<br />

„Schriftliches Erzählen“<br />

• Die SuS können<br />

- „Techniken des Erzählens anwenden”;<br />

- einen Text nacherzählen, auch unter<br />

einer bestimmten Fragestellung oder<br />

Veränderung der Perspektive.“<br />

„Kreatives Schreiben“<br />

• Die SuS können<br />

- „Sprache spielerisch verwenden“.<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

„Umgang mit literarischen und nichtliterarischen<br />

Texten“<br />

• Die SuS „können<br />

- Methoden der Texterschließung […]<br />

anwenden;<br />

- gezielt Informationen aus Texten,<br />

Bildern, Tabellen und Grafiken entnehmen<br />

und in eigenen Worten wiedergeben“.<br />

Klasse 8<br />

„Sprechen“<br />

„Szenische Verfahren“<br />

• Die SuS „können<br />

- verschiedene Ausdrucksformen der<br />

Körpersprache (Gestik, Mimik, Haltung,<br />

Gang) situationsbezogen einsetzen;<br />

- auf unterschiedliche Weise einen Text<br />

szenisch erarbeiten“.<br />

„Schreiben“<br />

„Schreibkompetenz“<br />

• Die SuS können<br />

- „Texte unter Berücksichtigung bestimmter<br />

inhaltlicher und formaler Vorgaben<br />

planen, schreiben und überarbeiten;[…]<br />

- die spezifischen Möglichkeiten des<br />

Computers nutzen (Textverarbeitung).“<br />

77


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

„Umgang mit literarischen und<br />

nichtliterarischen Texten“<br />

• Die SuS können<br />

- „analytische sowie handlungs- und produktionsorientierte<br />

Methoden der Texterschließung<br />

und des Umgangs mit<br />

Medien anwenden“.<br />

„Medienkompetenz“<br />

• Die SuS „können<br />

- Möglichkeiten der verschiedenen Medien<br />

als Mittel der Information, Kommunikation,<br />

Meinungsbildung, Werbung und<br />

Unterhaltung nutzen;[…]<br />

- produktiv und kreativ mit dem Computer<br />

(Textgestaltung, grafische Gestaltung)<br />

umgehen.“<br />

Klasse 10<br />

„Sprechen“<br />

„Praktische Rhetorik“<br />

• Die SuS können<br />

- „verschiedene Vortrags- und Präsentationstechniken<br />

und –formen […] funktional<br />

einsetzen. Sie achten dabei auch auf<br />

Gestik, Mimik und Körpersprache”.<br />

„Szenische Verfahren“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- szenische Verfahren als Interpretationsmethode<br />

anwenden und reflektieren.“<br />

„Schreiben“<br />

„Informieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- verschiedene Techniken der Gewinnung<br />

und Verarbeitung von Informationen anwenden,<br />

auch von Informationsquellen<br />

im Internet“.<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

„Umgang mit literarischen und<br />

nichtliterarischen Texten“<br />

• Die SuS können<br />

- „analytische sowie handlungs- und<br />

produktionsorientierte Methoden zur<br />

Erschließung von Texten und Medien<br />

anwenden“.<br />

„Medienkompetenz“<br />

• Die SuS können<br />

„mit den verschiedenen Medien als Mittel<br />

der Information, Kommunikation, Unterhaltung<br />

[…] und ästhetischen Gestaltung<br />

sinnvoll umgehen“.<br />

78


G<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Geschichte<br />

BP S. 104f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der Geschichtsunterricht trägt somit dazu<br />

bei, dass die Schülerinnen und Schüler in<br />

zunehmendem Maße ihre Lernprozesse<br />

selbst organisieren“.<br />

• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />

Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />

näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />

Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

geweckt und die Verbundenheit<br />

mit dem Heimatraum und seinen Menschen<br />

gefestigt werden.“<br />

BP S. 106f<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Aufgaben und Bedeutung<br />

des Faches Geschichte“<br />

• Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „die Geschichte der eigenen Realschule<br />

und des Schulortes beschreiben (6); […]<br />

- Arbeitsmethoden der Geschichtswissenschaft<br />

situationsangemessen anwenden (8);<br />

- lokalgeschichtliche Ereignisse dem historischen<br />

Gesamtkontext zuordnen (10)“.<br />

„Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“<br />

„Ständegesellschaft im Mittelalter“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- die Bedeutung des Mittelalters für die<br />

heutige Gesellschaft und die Lebenswelt<br />

darstellen und einschätzen (6); […]<br />

- die gesellschaftlichen und herrschaftsmäßigen<br />

Veränderungen in Bezug auf die<br />

Gegenwart aufzeigen (6);<br />

- anhand ausgewählter Beispiele das Leben<br />

und Arbeiten von Menschen im Mittelalter<br />

beschreiben und im Hinblick auf die<br />

damaligen Umstände würdigen (6).“<br />

BP S. 216f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• Die SuS „sollen<br />

- sich die Standort- und Zeitgebundenheit<br />

des Lebens und Denkens bewusst<br />

machen, […]<br />

- Perspektiven gewinnen,<br />

- ihre Urteilsfähigkeit schulen und<br />

- ihre Zukunft gestalten lernen.“<br />

• „Angestrebte Kompetenzen sind<br />

- […] die Fähigkeit zur Kritik, Argumentation,<br />

Urteilsbildung und Präsentation auf<br />

der Grundlage des fachgerechten Umgangs<br />

mit Quellen und Darstellungen.“<br />

• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />

Regionalgeschichte sind in besonderer<br />

Weise zu berücksichtigen“.<br />

• „Kenntnisse und Fertigkeiten fachspezifischer<br />

methodischer Kompetenzen müssen<br />

in allen Klassenstufen vermittelt beziehungsweise<br />

vorausgesetzt werden. Dazu<br />

gehört, dass die Schülerinnen und Schüler<br />

eigenständig recherchieren, indem sie themen-<br />

und problemorientiert auf geeignete<br />

Informationsquellen – zum Beispiel Bibliothek<br />

oder Archiv - zurückgreifen.“<br />

• Die SuS „kennen Formen traditioneller und<br />

computergestützter Präsentation“.<br />

BP S. 220<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Annährung an die historische Zeit“<br />

• Die SuS „können<br />

- sich – ausgehend von einer Spurensuche<br />

in der eigenen Lebenswelt – als Teil der<br />

Geschichte begreifen und kennen den<br />

Begriff der historischen Zeit.“<br />

BP S. 218f<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />

lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />

sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />

möglich ist, die Historizität eigener Lebensumstände<br />

zu formulieren, in Beziehung zur<br />

Gegenwart zu setzen und so ein historisches<br />

Bewusstsein zu gewinnen.“<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

• „[…]Personen und Ereignisse, Quellen und<br />

Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />

weil so historische Wirklichkeit<br />

konkret erfahrbar ist “.<br />

79


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Informationstechnische<br />

Bildung (IT)<br />

BP S. 194<br />

„Arbeiten und Lernen mit informationstechnischen<br />

Werkzeugen“<br />

• „Schülerinnen und Schüler können Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

selbstständig, zweckorientiert und mit der<br />

jeweiligen informationstechnischen Anwendung<br />

angemessenen Methoden zur Informationsbeschaffung,<br />

[…] zur Strukturierung<br />

und Visualisierung von Sachverhalten<br />

[…] einsetzen.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- grundlegende (6), vielfältige informationstechnische<br />

Anwendungen selbstständig<br />

und zweckorientiert einsetzen (8); […]<br />

- Informationen in einfachen (6), in<br />

größeren Text- und Präsentations-Dokumenten<br />

(8) und in umfangreichen digitalen<br />

Dokumenten mit eingefügten<br />

Objekten darstellen (10);<br />

- Informationen aus unterschiedlichen<br />

Quellen beschaffen (6), mit sinnvollen<br />

Suchstrategien und Hilfsmitteln recherchieren<br />

sowie die Brauchbarkeit der<br />

Ergebnisse beurteilen (8);<br />

- Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern<br />

speichern (6) und selbstständig verwalten<br />

(8); […]<br />

- Bilder mit Scanner und Digitalkamera<br />

erfassen und bearbeiten (8); […]<br />

- die Qualität von Informations- und<br />

Medienangeboten beurteilen (10).“<br />

„Zusammenarbeiten und Kommunizieren“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

[…] Daten austauschen (8) und gemeinsam<br />

an digitalen Dokumenten arbeiten (10)“.<br />

BP S. 312f<br />

„Selbstständiges Arbeiten und Lernen mit<br />

informationstechnischen Werkzeugen“<br />

• Die SuS „sind in der Lage,<br />

- selbstständig, zielorientiert und mit den<br />

jeweils angemessenen Methoden zur<br />

Lösung, Visualisierung und Strukturierung<br />

von Sachverhalten und Problemen<br />

informationstechnische Werkzeuge einzusetzen.“<br />

• Die SuS „kennen<br />

- Quellen, Orte und Techniken zur<br />

Informationsbeschaffung (6)”.<br />

• Die SuS können<br />

- „Texte zweckorientiert gestalten (6)<br />

und dabei auch multimediale sowie<br />

erweiterte Funktionen effektiv, auch<br />

zur Präsentation, einsetzen (8);<br />

- Bilder digitalisiert benutzen (6) und<br />

bearbeiten (8);<br />

- erhaltene Daten übernehmen, verwalten<br />

und weiterverarbeiten (6) und beherrschen<br />

die dazu nötigen Vorgehensweisen<br />

(8)“.<br />

„Erfolgreich zusammenarbeiten und kommunizieren“<br />

• Die SuS kennen „rechtliche Aspekte im<br />

Umgang mit Informationen (8).“<br />

• Die SuS „wissen um die Verantwortung<br />

für publizierte Inhalte (6)“.<br />

„Entwickeln, Zusammenhänge verstehen<br />

und reflektieren“<br />

• Die SuS „können<br />

- geeignete Programme zur Erfassung,<br />

Visualisierung und Verarbeitung numerischer<br />

und nicht numerischer Daten<br />

zielorientiert einsetzen […] (8);<br />

- verschiedene Strategien anwenden, um<br />

mit informationstechnischen Methoden<br />

angemessene Probleme zu lösen, und<br />

diese zu beurteilen (10)“.<br />

80


Baustein H<br />

H<br />

Straßennamen<br />

Aufgabe<br />

Die Schülerinnen und Schüler 11 beschäftigen sich mit der Bedeutung von Straßennamen im historischen<br />

Ortskern.<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Fächerverbund<br />

Zeitlicher Umfang<br />

Einstieg:<br />

Exkursion:<br />

Bearbeitung/Vorbereitung:<br />

Präsentation:<br />

Kunst, Deutsch, Geschichte<br />

30 Minuten<br />

halbtägig<br />

2-3 Stunden<br />

1 Stunde<br />

Material/Medien<br />

Computer mit Internetzugang<br />

Ortsplan mit Straßennamen<br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

Die SuS erhalten einen Ortsplan mit Straßennamen zum ausgewählten Ort. Sie sollen sich die einzelnen<br />

Straßennamen ansehen und im Gespräch erste Vermutungen zur Bedeutung und Herkunft<br />

der Namen abgeben.<br />

Exkursion<br />

Als zweiter Schritt wird eine Ortsbegehung vorgenommen. Viele Straßennamen werden dann leichter<br />

verständlich (z.B. die Kronengasse, an der das historische Gasthaus Krone steht). Anschließend<br />

können die SuS Fotos der namengebenden Objekte machen.<br />

Bearbeitung und Präsentation<br />

Jeder Schüler soll sich mit der Bedeutung und Herkunft eines Straßennamens intensiver auseinander<br />

setzen. Dabei können manche Bedeutungen sehr offensichtlich sein, andere Namen müssen die<br />

SuS über das Internet oder über Heimatbücher recherchieren.<br />

Die SuS setzen die Bedeutung ihres Straßennamens grafisch um, indem sie ein passendes Bild malen<br />

oder eine Collage mit z.B. Fotos aus Zeitschriften erstellen.<br />

Zum Schluss werden die Bilder dann zu einer großen Collage in Form des Ortsplans angeordnet.<br />

Hinweis<br />

Dieser Baustein kann gut mit dem Baustein H kombiniert werden.<br />

11 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit das Kürzel „SuS“ verwendet.<br />

81


Kompetenzerwerb zum Baustein H – Straßennamen<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

BP S. 48<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der ganzheitliche integrative Ansatz des<br />

Deutschunterrichts schließt […] die<br />

Kompetenz zur Reflexion über Sprache<br />

und die fachbezogene Methoden- und<br />

Medienkompetenz ein“.<br />

BP S. 50ff<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Sprechen“<br />

Klasse 6<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />

Methoden- und Medienkompetenz:<br />

Sie können<br />

- Informationen zu vorgegebenen Themen<br />

zusammentragen und mithilfe einfacher<br />

Medien […] visualisieren“.<br />

• „Außerdem nutzen sie Wörterbücher und<br />

Nachschlagewerke sowie die Bücherei und<br />

zunehmend das Internet.“<br />

Klasse 8<br />

„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

[…] sprachliche Bilder und deren Wirkung<br />

erkennen“.<br />

Klasse 10<br />

„Lesen/Umgang mit Texten und Medien“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler zeigen<br />

Sprachaufmerksamkeit:<br />

Sie können<br />

- sprachliche Strukturen reflektieren und<br />

beschreiben;<br />

- sprachliche Phänomene […] benennen“.<br />

BP S. 76-78<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Zentrale Aufgaben des Faches Deutsch“<br />

• Der Deutschunterricht macht die Schülerinnen<br />

und Schüler „vertraut mit Sprache<br />

[…] als Mittel der Welterfassung und<br />

Wirklichkeitsvermittlung“.<br />

„Kompetenzerwerb im Fach Deutsch“<br />

„Sprachkompetenz“<br />

• Die SuS „erfahren Bedeutung und<br />

Wirkung von Sprache.“<br />

„Kulturelle Kompetenz“<br />

• „Sie gewinnen Einsicht in historische und<br />

kulturelle Bedingtheit von sprachlichen<br />

Äußerungen und Wertvorstellungen“.<br />

„Sprachreflexion“<br />

• „Sprach-, Text- und Medienkompetenz<br />

setzen ein hohes Maß an sprachlichem<br />

Bewusstsein voraus. Dieses wird vor allem<br />

durch die Reflexion über eigenen und<br />

fremden Sprachgebrauch […] gebildet.“<br />

BP S. 81<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />

„Wortbedeutung“<br />

• Die SuS „können<br />

- Wortbedeutungen mithilfe von Umschreibungen,<br />

Oberbegriffen und<br />

Wörtern gleicher oder gegensätzlicher<br />

Bedeutung klären und dazu auch<br />

Nachschlagewerke und den Computer<br />

benutzen;[…]<br />

- Formen bildlicher Ausdrucksweise<br />

erkennen und erklären;[…]<br />

- Möglichkeiten der Wortbildung […]<br />

unterscheiden“.<br />

BP S. 84<br />

Klasse 8<br />

„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />

„Wortgeschichte“<br />

• Die SuS<br />

- „verfügen über Einblicke in die Geschichte<br />

des deutschen Wortschatzes<br />

(Einfluss fremder Sprachen, Unterschied<br />

zwischen Erb-, Fremd- und<br />

Lehnwort);<br />

- können die Herkunft eines Begriffs […]<br />

oder eines Namens in einem etymologischen<br />

Wörterbuch nachschlagen.“<br />

82


H<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Deutsch<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

BP S. 132f<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Der gestalterischen Arbeit wird die<br />

bewusste Wahrnehmung der eigenen<br />

Lebenswelt […] zugrunde gelegt“.<br />

• Der Umgang mit verschiedenen Materialien<br />

und Verfahren […] und Einsatz digitaler<br />

Medien […] gibt den Schülerinnen und<br />

Schülern ein breites Spektrum von Ausdrucksmitteln<br />

an die Hand, um ihre Ideen<br />

und Vorstellungen auf bildnerischem Weg<br />

umzusetzen.<br />

• Aufgabe des Kunstunterrichtes ist es auch,<br />

künstlerisch-kreative Einsatzmöglichkeiten<br />

moderner Bildmedien zu nutzen“.<br />

BP S. 134-136<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

„Menschen und Lebenswelt“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

Situationen analysieren und bildnerisch<br />

umsetzen“.<br />

Klasse 6<br />

„Sie können<br />

- die eigene Lebenswelt, das heißt Wohnraum,<br />

Schule, Stadt […] bildnerisch<br />

darstellen“.<br />

Klasse 10<br />

„Sie können<br />

- sowohl die eigene als auch andere<br />

Kulturen bildnerisch erkunden“.<br />

„Erleben und Darstellen“<br />

Klasse 10<br />

• Die Schülerinnen und Schüler „können<br />

Bekanntes bildnerisch in neue Zusammenhänge<br />

setzen“.<br />

„Raum, Aktion, Interaktion“<br />

Klasse 6<br />

• Die SuS „können<br />

- bildnerische Aktionen und Raumerfahrungen<br />

machen“.<br />

BP S. 87<br />

Klasse 10<br />

„Sprachbewusstsein entwickeln“<br />

„Sprachgeschichte und Dialekt“<br />

Die SuS können<br />

• „wesentliche Einflüsse, die zur Herausbildung<br />

der deutschen Standardsprache<br />

geführt haben, nennen;<br />

• die Funktion von Mundart und Standardsprache<br />

erläutern.“<br />

BP S. 292<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Der Beitrag des Faches bildende Kunst zur<br />

Bildung“<br />

• Die SuS „entwickeln im Unterricht unterschiedliche<br />

Formen von Äußerungen, die<br />

ein besseres Verständnis ihrer selbst und<br />

ihrer kulturellen Umwelt zum Ziel haben.<br />

[…]<br />

• Durch die Verschränkung von Wahrnehmen<br />

und Darstellen werden die Wahrnehmungs-,<br />

Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

gefördert.<br />

• Angestrebt wird ein ganzheitlicher Unterricht,<br />

der Denkweisen, Erfahrungen und<br />

Erscheinungen aus dem Leben der Schülerinnen<br />

und Schüler[…] aufgreift“.<br />

• „In Werkprozessen und Projekten verfolgen<br />

sie eigene Wege der Gestaltung“.<br />

BP S. 293<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 6“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an der<br />

emotional geprägten Lebens- und Vorstellungswelt<br />

der Schülerinnen und Schüler.<br />

• Der unmittelbare Umgang mit unterschiedlichen<br />

Materialien und Techniken auf der<br />

Fläche, im Raum und in Verbindung mit<br />

dem Phänomen Zeit erweitert ihre Erfahrungen<br />

und setzt neue Vorstellungen frei.“<br />

83


Fächer Realschule Gymnasium<br />

Bildende<br />

Kunst<br />

„Arbeitsbereiche“<br />

„Wahrnehmungsschulung, Interaktionen,<br />

Medien“<br />

Klasse 6<br />

• Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- „Raumwahrnehmungen im Zusammenspiel<br />

von Bewegung und Klängen<br />

machen.“<br />

Klasse 8<br />

• „Sie können konventionelle oder digitale<br />

Fotografie einsetzen“.<br />

Klasse 10<br />

• Sie können „die Möglichkeit computergestützter<br />

bildnerischer Interaktion erkennen<br />

und einsetzen“.<br />

BP S. 295<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

• Sie können „experimentell und geplant<br />

arbeiten und unterschiedliche Materialien<br />

für malerisches und grafisches Gestalten<br />

einsetzen.“<br />

• Die SuS „arbeiten in Verbindung mit dem<br />

Phänomen Zeit.<br />

Sie können<br />

- […] Fotografie […], Texte […] als Ausdrucksmöglichkeiten<br />

für die praktische<br />

Arbeit einsetzen und gewinnen so ein<br />

erweitertes Verständnis von […] Bildmedien<br />

und der gestalteten Umwelt;<br />

- spielen, nachstellen, improvisieren,<br />

inszenieren und dokumentieren.“<br />

BP S. 293<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Der Unterricht orientiert sich an dem<br />

stärker werdenden Bedürfnis der Schülerinnen<br />

und Schüler, ihrer Erfahrung von Wirklichkeit<br />

eine gestaltete Form zu geben.“<br />

• Die SuS „lernen in Werksprozessen und<br />

Projekten eigene Wege des Suchens, Entfaltens<br />

und Dokumentierens zu entwickeln“.<br />

BP S. 296<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 8<br />

• Die SuS „können<br />

- sich mit Schrift und mit der Beziehung<br />

von Schrift und Bild auseinander setzen;<br />

- unterschiedliche Formen der Gestaltung<br />

erproben und sie auf ihre Wirkungen hin<br />

untersuchen“.<br />

BP S. 297<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 10<br />

• „In einem offenen Prozess werden Materialien<br />

[…] verwendet, bearbeitet oder in neue<br />

Beziehungen gesetzt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- sammeln, auswählen;<br />

- umformen, verwandeln;[…]<br />

- Bilder, Sammlungen […] mit neuen<br />

Bedeutungen schaffen.“<br />

84


H<br />

Fächer Realschule Gymnasium<br />

Geschichte<br />

EWG (RS) /<br />

Geographie<br />

(GYM)<br />

BP S. 105<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Durch die Anleitung zum sachgerechten<br />

Umgang mit historischen Zeugnissen der<br />

näheren Heimat soll auf allen Stufen das<br />

Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

geweckt und die Verbundenheit<br />

mit dem Heimatraum und seinen Menschen<br />

gefestigt werden.“<br />

BP S. 116ff<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

„Methoden- und Medienkompetenz“<br />

• „Sie können Bilder, Karten […] decodieren<br />

und versprachlichen, bewerten und in<br />

einfacher Form selbstständig herstellen.“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler sind<br />

imstande, […] bei Exkursionen fachspezifische<br />

Arbeitsweisen anzuwenden.“<br />

BP S. 120<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Geographische Grundkenntnisse und Methoden<br />

an den Beispielen Erde, Nahraum,<br />

Baden-Württemberg und Deutschland“<br />

• „Die Schülerinnen und Schüler können<br />

- strukturelle Kenntnisse des Schulorts, des<br />

Nahraums […] wiedergeben; […]<br />

- bei einer ausgewählten Geländearbeit<br />

handlungsorientiert geeignete Methoden<br />

[…] anwenden.“<br />

BP S. 216<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Themen und Zeugnisse der Lokal- und<br />

Regionalgeschichte sind in besonderer<br />

Weise zu berücksichtigen“.<br />

BP S. 220<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Annährung an die historische Zeit“<br />

• Die SuS „können sich – ausgehend von<br />

einer Spurensuche in der eigenen Lebenswelt<br />

– als Teil der Geschichte begreifen und<br />

kennen den Begriff der historischen Zeit.“<br />

BP S. 218<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 8“<br />

• „Viele der zu vermittelnden Inhalte sind<br />

lokal- oder regionalgeschichtlich greifbar,<br />

sodass es den Schülerinnen und Schülern<br />

möglich ist, die Historizität eigener Lebensumstände<br />

zu formulieren, in Beziehung zur<br />

Gegenwart zu setzen und so ein historisches<br />

Bewusstsein zu gewinnen.“<br />

BP S.219<br />

„Stufenspezifische Hinweise Klasse 10“<br />

• „[…]Personen und Ereignisse, Quellen und<br />

Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte<br />

[gewinnen] eine besondere Bedeutung,<br />

weil so historische Wirklichkeit konkret<br />

erfahrbar ist“.<br />

BP S. 239<br />

„Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“<br />

• „Stets ist eine größtmögliche Aktivierung<br />

der Schülerinnen und Schüler anzustreben.<br />

[…]<br />

• Erkundungen und Exkursionen, freie Arbeitsformen<br />

und Projekte gewährleisten<br />

eine Individualisierung und Autonomisierung<br />

des Lernprozesses “.<br />

BP S. 240<br />

„Kompetenzen und Inhalte“<br />

Klasse 6<br />

„Fachspezifische Methodenkompetenzen “<br />

• Die SuS können<br />

- „Erkundungen vor Ort durchführen<br />

[…], Informationen sammeln, auswerten<br />

und Ergebnisse in angemessener Form<br />

präsentieren.“<br />

85


Literaturverzeichnis<br />

• Böhmann, Marc; Lang, Christine: Boah - ist der süß!!! Eine Fotostory als Projekt kooperativen Lernens.<br />

In: Praxis Deutsch Heft 205: KOOPERATIVES LERNEN. Seelze/Velber 2007, S. 22-31.<br />

• Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.),<br />

Bildung und Denkmalpflege. Worms 2010.<br />

• Brommer, Hermann, Merdingen - Rebdorf am Tuniberg, Große Kunstführer (Schnell u. Steiner),<br />

Bd. 162. Regensburg 1989.<br />

• Busch, M.; Jacob, M.; Künstle, H.; Zobel, C.: Eine Fotostory erstellen. In: Lehrer-online.<br />

URL: http://www.lehrer-online.de/fotostory.php (Stand: 16.11.2011).<br />

• 3sat: Refotografie - Wenn Heute auf Gestern trifft.<br />

URL: http://www.3sat.de/page/?source=/neues/sendungen/magazin/148080/index.html (Stand: 16.11.2011).<br />

• Forschungsgruppe Jugend und Europa: „Fishbowl“-Diskussionsmethode.<br />

URL: http://materialien.fgje.de/download/demokratie_fishbowl.pdf (Stand: 16.11.2011).<br />

• Hof, Johannes: Konstanz – eine Stadtrallye. URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/ faecheruebergreifende_<br />

themen/landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/staedte/konstanz/3materialien.htm (Stand 16.11.2011).<br />

• Hoffmann, Andreas: Vorlesen – Vortragen – Debattieren. Vorschläge und kleine Übungen für eine<br />

Trainingsspirale in der Sekundarstufe I. URL: http://www.d-unterricht.de/suche/nach/keyword/<br />

Vorlesen%2B%25E2%2580%2593%2BVortragen%2B%25E2%2580%2593%2BDebattieren<br />

(Stand: 16.11.2011).<br />

• Klippert, Heinz: Methoden-Training. Übungsbausteine für den Unterricht. Weinheim und Basel 2006.<br />

• Kooperatives Lernen.de: Placemat - Das "Schweizermesser" des kooperativen Lernens.<br />

URL: http://www.kooperatives-lernen.de/dc/CL/index.html (Stand: 16.11.2011).<br />

• Kuhn, Hans-Werner / Gloe, Markus: Die Pro-Contra-Debatte. In: Methodentraining für den<br />

Politikunterricht I. Schwalbach/Ts. 2006, S. 145-162.<br />

• Lernscouts.de: Fotostories mit Powerpoint. URL: http://www.lernscouts.de/content/cont34.htm<br />

(Stand: 16.11.2011).<br />

• Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende.<br />

Braunschweig, Paderborn. Darmstadt 2002.<br />

• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan 2004.<br />

Realschule. Stuttgart 2004.<br />

• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan 2004.<br />

Allgemein bildendes Gymnasium. Stuttgart 2004.<br />

• Müller, Frank: Selbstständigkeit fördern und fordern. Handlungsorientierte Methoden – praxiserprobt,<br />

für alle Schularten und Schulstufen. Weinheim und Basel 2004.<br />

• Realschule Ditzingen: Technisches Zeichnen mit dem PC.<br />

URL: http://www.realschule-ditzingen.de/5547-Technisches-Zeichnen.html (Stand: 16.11.2011).<br />

• Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber 2008.<br />

• Schöck, Inge u. Gustav: Häuser und Landschaften in Baden-Württemberg.<br />

Tradition und Wandel ländlicher Baukultur. Stuttgart 1982.<br />

• Scholz, Lothar; Mockel, Iris: Fish-Bowl. In: Methodenkiste. Bonn 2004, Methodenkarte 4a-4b.<br />

• Stengelin, Martin: Foto-Stories im GK-Unterricht. In: Bildungsserver Baden-Württemberg.<br />

URL: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/gemeinschaftskunde/projekte/fotostory/ (Stand: 16.11.2011).<br />

• Strobel, Richard; Buch, Felicitas: Ortsanalyse. Zur Erfassung und Bewertung historischer Bereiche.<br />

Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 1. Stuttgart 1986.<br />

• Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (Hrsg.), Denkmalpflege in Baden-Württemberg.<br />

Aufgaben, Arbeitsweise und Möglichkeiten der Denkmalpflege heute. Stuttgart 2007.<br />

• Würfel, Maria: Projekt Denkmalpflege. Handreichung für die Zusammenarbeit von Denkmalpflege und Schule.<br />

Hrsg. vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg. Stuttgart 2003.<br />

Foto- und Abbildungsnachweis<br />

* Bögle, Michael: S. 41, 67, 68, 70.<br />

* Bögle, Michael; Numberger, Markus: S. 7, 10-11, 14 u.<br />

* Gramer, Kurt, Bietigheim-Bissingen (2 Fotos aus: Brommer, 1989): S. 43.<br />

* Kooperatives-Lernen.de: S. 42.<br />

* Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Referat Fotogrammetrie (aus: Strobel / Buch, 1986): S. 52 o., 60.<br />

* Numberger, Markus: S. 12, 14, 15, 16, 17, 24 u., 32, 61, 69.<br />

* Regierungspräsidium Freiburg, Referat Denkmalpflege, S. 4-5, 14 o., 33.<br />

* Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege, S. 8-9, 13, 18, 24 o.,50 (Iris Geiger- Messner),52, 60.<br />

* Stadt Rottweil, Stadtarchiv, Foto: Dr. H. Hell, Reutlingen: Umschlag (Vorder- u. Rückseite).<br />

* Templin, Karl-Heinz (www.grafik-design-templin.de), Gengenbach (Ortsplan aus: Brommer, 1989): S. 43.<br />

86


Herausgeber<br />

Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Landesamt für Denkmalpflege<br />

in Verbindung mit dem<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

Referat Denkmalpflege<br />

Koordination und Redaktion<br />

Dr. Erik Roth<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

Referat Denkmalpflege<br />

Dr. Doris Jacobs<br />

<strong>Landratsamt</strong> <strong>Breisgau</strong>-Hochschwarzwald<br />

Bildungsbüro<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Markus Numberger<br />

Büro für Bauforschung und Denkmalschutz<br />

Esslingen<br />

Jennifer Zastera<br />

Heidelberg<br />

Gefördert<br />

vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />

Baden-Württemberg<br />

Oberste Denkmalschutzbehörde<br />

Freiburg, November 2011<br />

Gestaltung<br />

Michael Bögle<br />

Bögle GmbH<br />

Freiburg<br />

Umschlag: Ausschnitt aus der<br />

Rottweiler Pürschgerichtskarte von 1564<br />

im Stadtmuseum Rottweil<br />

87


Denkmale und historische<br />

<strong>Dorfkerne</strong> markieren wichtige<br />

Punkte von Lebensqualität und<br />

Identität. Sie bieten Anschauungsmaterial<br />

für spannendes,<br />

selbst bestimmtes Entdecken<br />

und Lernen. Das vorliegende<br />

Heft öffnet das Thema besonders<br />

für Schülerinnen und<br />

Schüler der Sekundarstufe I in<br />

Realschule und Gymnasium.<br />

Es bietet Lehrkräften bildungsplanbezogen<br />

konkrete Vorschläge<br />

und Materialien für<br />

den Unterricht und wichtige<br />

Hintergrundinformationen.

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