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www.vfg-bw.org www.mobiles-grossaquarium.de www.landesfischereimuseum-bw.de www.fischer-machen-schule.de E 8145 Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg e.V. Nr. 3 – September 2009 Fischereivereine gut versichert Minister beim Landesfischereitag Angeln in der Landeshauptstadt Standpunkt „Der Wels” Gewässerwartekurse im Herbst

www.vfg-bw.org www.mobiles-grossaquarium.de www.landesfischereimuseum-bw.de www.fischer-machen-schule.de<br />

E 8145<br />

Verband für Fischerei und Gewässerschutz in <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

Nr. 3 – September 2009<br />

Fischereivereine gut versichert<br />

Minister beim Landesfischereitag<br />

Angeln in der Landeshauptstadt<br />

Standpunkt „Der Wels”<br />

Gewässerwartekurse im Herbst


Inhalt<br />

Aus dem Verband<br />

2 Aktion Kormoran<br />

3 Einsatz für Fischerei und Naturschutz<br />

Der Lachs in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Vorständetagung 2009<br />

Bewirtschaftung von Fließgewässern<br />

Fachtagung für LNV – Kreisbeauftragte<br />

Fischpässe am Rhein<br />

4 Fischer machen Grünes Klassenzimmer<br />

Fischereivereine gut versichert<br />

5 Von Fischen und Frachtern<br />

Gewässerwartekurse im Herbst<br />

6 Minister Hauk beim Landesfischereitag<br />

Haftung für Fischsterben durch Gewässerverunreinigung<br />

7 Kormorananhörung im Landtag<br />

Angeln ist… Fische fangen<br />

7 Herbstgedanken<br />

8 Angeln in der Landeshauptstadt<br />

9 Seesaiblinge – Juwelen der Alpenseen<br />

10 Am Wasser mit ... Wilfried Hirschläger, VFG Bereichsvorsitzender<br />

Wanderfische <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

11 Angelgerätschaften – damals und heute<br />

Fischerei und Naturschutz<br />

11 Naturschutzseminar des VFG zum Grünprojekt in Horb am Neckar<br />

12 Standpunkt „Der Wels”<br />

13 Wasserkraftwerke auf dem Prüfstand<br />

Aus den Bereichen<br />

14 Fischküche für Vereinsfeste<br />

Ministerpräsident beim Verbandsaquarium<br />

Jetzt sind die Fische am Zug<br />

15 Fischer im Kreis wollen künftig Schule machen<br />

Anlage von Kiesbänken in der Jagst<br />

Fachliteratur<br />

16 Fliegenbinden<br />

50 Jahre Rheinforschung<br />

Fisch – Einfach & gut!<br />

Denkspiel für Angler<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Verband für Fischerei und Gewässerschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

70174 Stuttgart, Goethestraße 9<br />

Telefon 07 11/ 9 97 98 98-0, Fax 9 97 98 98-9<br />

E-Mail: info@vfg-bw.org<br />

www.vfg-bw.org<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur Bernd Taller<br />

Alte Ziegelei 37a, 76316 Malsch<br />

Telefon 0 72 46/94 44 87<br />

redaktion@vfg-bw.org<br />

(für den Inhalt verantwortlich)<br />

Die Verbandszeitschrift erscheint 4-mal<br />

jährlich. Für Mitglieder der Fischereivereine<br />

im Verband für Fischerei und Gewässerschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V.<br />

ist der Bezugspreis im Verbandsbeitrag<br />

enthalten. Jahresabonnement 16,– Euro<br />

inkl. Versandkosten<br />

Verlag, Anzeigenverwaltung und Vertrieb:<br />

Einhorn-Verlag+Druck GmbH<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Sebaldplatz 1<br />

73502 Schwäbisch Gmünd<br />

Postfach 1280<br />

Telefon 0 71 71/ 92 78 0-0, Fax 9 27 80-48<br />

Internet: www.einhornverlag.de<br />

Herstellung:<br />

Einhorn-Verlag+Druck GmbH<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Die Verbandszeitschrift ist auf chlorfreiem<br />

Papier gedruckt.<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

für die Nr. 4/2009<br />

ist am 15. Oktober 2009<br />

Autoren in dieser Ausgabe:<br />

Ba Dr. Werner Baur<br />

Bi Daniela Biet-Aguele<br />

Cl Wilhelm Claus<br />

La Wolf Dieter Laiblin<br />

Pm Pressemitteilung<br />

Sc Dr. Michael Schramm<br />

Se Roland Schiele<br />

So Reinhart Sosat<br />

Ta Bernd Taller<br />

Beiträge, die mit dem Namen oder den<br />

Initialen des Verfassers gekennzeichnet<br />

sind, geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Nachdruck in Wort<br />

u./o. Bild – auch auszugsweise nur mit Genehmigung<br />

des VFG.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

denen kein Rückporto beiliegt, besteht<br />

kein Anspruch auf Rücksendung. Beiträge<br />

können aus redaktionellen Gründen gekürzt<br />

werden.<br />

© 2009 beim Verband für Fischerei<br />

und Gewässerschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg e.V., Stuttgart.<br />

Printed in Germany<br />

Titelbild:<br />

Angeln im goldenen Oktober<br />

Foto: @iStockphoto.com Rick Hyman<br />

Besuchen Sie die Infoplattform „Wanderfische <strong>Baden</strong>-Württemberg” unter www.wfbw.de<br />

2 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Aus dem Verband<br />

Einsatz für Fischerei und Naturschutz<br />

(Pm) Für sein ehrenamtliches Engagement<br />

in der Fischerei und im Naturschutz<br />

hat Ministerpräsident Günther Oettinger<br />

Hans Rainer Würfel die Landesehrennadel<br />

verliehen. Oberbürgermeister<br />

Werner Spec hat sie ihm am 12.05.09<br />

überreicht. Würfels großes Anliegen ist<br />

die Erhaltung des Lebens im Wasser. Es<br />

ist mit sein Verdienst als Vorsitzender des<br />

SFV Ludwigsburg, dass die Wasserqualität<br />

im Monrepossee für die Fische immer<br />

wieder verbessert wird. Neben seiner Tätigkeit<br />

als Vereinsvorsitzender fand der<br />

Finanzamtsrat Zeit, sein umfangreiches<br />

Wissen seit 1978 als Ausbildungsleiter<br />

des Landesfischereiverbandes weiterzugeben.<br />

Würfel ist auch Vorsitzender des<br />

Am Samstag, 14. November, findet<br />

die jährliche Vorständetagung des<br />

Verbandes in Stuttgart statt.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 9.30<br />

Uhr im Haus der Wirtschaft (Stadtmitte),<br />

Willi-Bleicher-Straße 19, 70174<br />

Stuttgart.<br />

Auf der Tagesordnung stehen neben<br />

aktuellen Informationen zu Änderungen<br />

des Fischereigesetzes: Vereinsversicherungen<br />

– was ist notwendig,<br />

sinnvoll und möglich? Ein weiteres<br />

(Se) In der Gewässerwartefortbildung im<br />

Frühsommer war das Thema Netzfischerei<br />

Unterrichtsthema. Diese ist geregelt<br />

nach Landesfischereiverordnung § 4 und<br />

5 und steht dem Fischereirechtsinhaber<br />

und -pächter zur Verfügung.<br />

Kursteilnehmer aus zahlreichen Vereinen<br />

konnten in Theorie und Praxis den<br />

sachgerechten Umgang mit Netzen und<br />

Reusen kennenlernen - traditionelles Fischerhandwerk<br />

zur Bewirtschaftung von<br />

Landesehrennadel für Hans Rainer Würfel (li.)<br />

Hegebereiches Neckar VII und Vizepräsident<br />

im Verband für Fischerei und Gewässerschutz<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Bewirtschaftung von Fließgewässern<br />

Kursteilnehmer beim Netzstellen vom Boot aus.<br />

Vorständetagung 2009<br />

wichtiges Thema für die Fischereivereinsarbeit<br />

ist das Ehrenamt – gibt es<br />

hier eine Krise? Haben sich die Motive<br />

für das ehrenamtliche Engagement<br />

gewandelt? Ist ein Wechsel der Perspektive<br />

notwendig?<br />

Dazu informieren Sie sachkundige<br />

Referenten der Allianz und des Landesbüros<br />

Ehrenamt beim Kultusministerium<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Alle Vereinsvorsitzenden und Interessierte<br />

sind herzlich eingeladen<br />

Fischgewässern. Bei bestem Wetter ging<br />

es dann auch aufs Wasser um Netze zu<br />

stellen und einzuholen - Fischentnahme<br />

inklusive.<br />

Der Kurs fand statt unter der Leitung des<br />

Verbandsrefenten für Gewässer Roland<br />

Schiele. Als Referenten konnten Berufsfischer<br />

Jürgen Seybold und Fischereiingenieur<br />

Hubert Wnuck (Fischereibehörde)<br />

aus ihrem Praxiswissen die richtigen Anleitungen<br />

und interessante Tipps geben.<br />

Der Lachs in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Fachtagung des Landesfischereiverbandes<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Termin 10. Oktober 2009 in Stutt-<br />

gart, Haus der Wirtschaft. Einladung<br />

folgt.<br />

Fischpässe am Rhein<br />

(Pm) Im Rahmen der Plenumsitzung der<br />

Internationalen Kommission zum Schutz<br />

des Rheins im Juli in Schaffhausen sagte<br />

Frankreich den Bau von Fischpässen<br />

an den Rheinstaustufen Straßburg und<br />

Gerstheim zu. Hierdurch wird ein weiterer<br />

Abschnitt des Oberrheins durchwanderbar<br />

und das Elz-Dreisam-System<br />

für die Lachswiederansiedlung erschlossen.<br />

Der Vertreter des Landes <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg erklärte bei der Plenumsitzung,<br />

dass auch in Elz und Dreisam<br />

die zur Rückkehr der Wanderfische erforderlichen<br />

Maßnahmen zügig umgesetzt<br />

werden. Die Elz war ursprünglich<br />

einer der bedeutendsten Lachsflüsse am<br />

Rhein; die letzten Tiere wurden im Jahr<br />

1958 gefangen. Mit einer Fläche von ca.<br />

59 Hektar an Jungfischlebensräumen<br />

besteht hier ein besonders großes Wiederansiedlungspotenzial.<br />

Fachtagung<br />

für LNV-Kreisbeauftragte<br />

(Ba) Am Samstag, 24.10.2009 findet eine<br />

VFG-Fachtagung für regionale LNV-Kreisbeauftragte<br />

statt.<br />

Tagungsort: Schulungsraum Fisch-Seybold,<br />

in 74348 Lauffen am Neckar.<br />

Inhalt: Rechtsgrundlagen der Anhörungsbeteiligung,<br />

Planfeststellungsverfahren,<br />

Einsicht, Stellungnahmen; Veränderung<br />

von aquatischen Ökosystemen<br />

durch Neozoen; Klimaveränderung: Zahlen,<br />

Daten, Fakten, Anregungen zur<br />

Minimierung der Folgen.<br />

Kaffee und Mittagessen können im Hause<br />

eingenommen werden.<br />

Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle.<br />

Anmeldeschluss ist der 10.10.2009<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 3


Aus dem Verband<br />

Fischer machen Grünes Klassenzimmer<br />

Schüler auf Entdeckungstour<br />

Peter Treuter<br />

(Sc) Seit 1981<br />

ist das Grüne<br />

Klassenzimmer<br />

ein fester<br />

Bestandteil auf<br />

baden-württembergischen<br />

Landesgartenschauen.<br />

Das<br />

Grüne Klassenzimmer<br />

versteht<br />

sich als<br />

ein die Schulen<br />

ergänzendes<br />

Bildungsprojekt<br />

und steht<br />

unter der<br />

Schirmherrschaft des Ministers für Kultus,<br />

Jugend und Sport, Helmut Rau,<br />

MDL.<br />

Wie kann man sich das kommende Grüne<br />

Klassenzimmer auf der Gartenschau<br />

vorstellen? Am besten verdeutlicht dies<br />

ein Rückblick auf das vergangene Grüne<br />

Klassenzimmer der Landesgartenschau<br />

Bad Rappenau 2008: Durch die engagierte<br />

Unterstützung von Vereinen,<br />

Verbänden und Institutionen, konnte<br />

Fachwissen an mehr als 10.000 Schüler<br />

und Schülerinnen weiter gegeben<br />

werden. Beim Fischereiverband waren<br />

57 Schulklassen zu den Unterrichtseinheiten<br />

„Was schwimmt denn da?“ und<br />

„Flusskrebse“ zu Gast.<br />

Fischereivereine gut versichert<br />

Fischereiverband erweitert<br />

Serviceangebot für Mitglieder<br />

(Sc) Die Arbeit der Fischereivereine ist<br />

mit normalen Versicherungsverträgen<br />

oft nicht ausreichend abgesichert, viele<br />

Einzelpolicen sind zudem auch teuer.<br />

Damit die Arbeit der Funktionsträger<br />

und Mitglieder sorgenfreier gemacht<br />

werden kann, hat der Verband jetzt<br />

Versicherungsverträge abgeschlossen, in<br />

dem die speziellen Risiken der Fischereivereine<br />

kostengünstig abgesichert sind.<br />

Vertragspartner ist die Allianz. Die<br />

Kosten betragen jährlich pro Vereinsmitglied<br />

für die Haftpflicht 0,5 € und<br />

für einen Unfallschutz 0,98 €, inklusive<br />

Elektrofischerei und Vereinsfeste. Alle<br />

Vereinsvorsitzenden haben bereits Beitrittsunterlagen<br />

erhalten. Wer noch Informationen<br />

benötigt – ein kurzer Anruf<br />

an die Verbandsgeschäftsstelle genügt<br />

(Adresse siehe Impressum). Diese ist erster<br />

Ansprechpartner bei Schadensmeldungen<br />

und Versicherungsfragen, damit<br />

Sie es so einfach wie möglich haben!<br />

Das Grüne Klassenzimmer ist offiziell<br />

als ein die nachhaltige Entwicklung förderndes<br />

UNESCO-Projekt für die Jahre<br />

2008 und 2009 ausgezeichnet.<br />

Mit dabei waren wir auch dieses Jahr<br />

wieder bei der Gartenschau in Rechberghausen.<br />

Gemeinsam mit den Fischereivereinen<br />

aus dem Landkreis Göppingen<br />

konnten 46 Unterrichtseinheiten für<br />

Schüler der Klassenstufen 3 – 5 angeboten<br />

werden. Thema war dieses Mal<br />

„Fischer machen Schule“: Die Anregung<br />

zu diesem Projekt ergibt sich aus dem<br />

Schullehrplan, der die Einführung in<br />

den Lebensraum Wasser vorsieht. Anhand<br />

von Arbeitsunterlagen für Schüler<br />

und Lehrer wird durch Mitarbeiter der<br />

örtlichen Fischereivereine den Kindern<br />

der Lebensraum Wasser vermittelt. Das<br />

Begreifen der Zusammenhänge fällt den<br />

Kindern leichter, wenn sie selbst die<br />

Möglichkeit haben, ein Gewässer mit<br />

seinen Lebewesen zu erleben.<br />

Anhand von Arbeitsblättern wie<br />

• Fühlen sich Fische hier wohl?<br />

• Fische in Gefahr<br />

• Fischquiz<br />

• Warum kann die Forelle schnell<br />

schwimmen?<br />

erarbeiten Schüler am Gewässer Zusammenhänge<br />

und Anpassungsstrategien<br />

der Wassertiere.<br />

Fischer machen Schule auf der Gartenschau - das Team der „Fischereivereinslehrer“ aus den Vereinen<br />

Adelberg, Donzdorf, Ebersbach-Weiler, Geislingen, Ottenbach und Uhingen.<br />

4 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Aus dem Verband<br />

Von Fischen und Frachtern<br />

(Pm) Das Projekt „Von Fischen und<br />

Frachtern“ wird gemeinsam von der<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des<br />

Bundes und dem Umweltministerium<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg getragen. Projektstart<br />

war der diesjährige Aktionstag<br />

„Unser Neckar“ am 21. Juni. Es soll dazu<br />

beitragen, die Bedeutung des Neckars<br />

stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

zu verankern und richtet sich in<br />

erster Linie an junge Menschen als die<br />

Entscheidungsträger von morgen.<br />

Das Projekt umfasst ein Netz von Bildungsangeboten<br />

für Schulklassen sowie<br />

Kinder- und Jugendgruppen entlang des<br />

gesamten Neckars. Unterrichtseinheiten<br />

zu den verschiedensten Themen sind<br />

für alle Alters- und Zielgruppen pädagogisch<br />

aufgearbeitet und werden an<br />

geeigneten Lernorten von fachkundigen<br />

Referenten der unterschiedlichsten Partner<br />

am Neckar durchgeführt. Durch das<br />

Erleben des Gewässers im unmittelbaren<br />

Umfeld der Kinder und Jugendlichen<br />

wird ein nachhaltiges Lernen gefördert.<br />

Projektpartner ist auch der Verband für<br />

Fischerei und Gewässerschutz in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg, gemeinsam mit den örtlichen<br />

Fischereivereinen.<br />

Mit neuen Seminarangeboten soll der<br />

Neckar als <strong>Baden</strong>-Württemberg-Fluss<br />

den Menschen in seiner ganzen Vielfalt<br />

und seiner Bedeutung für Wirtschaft,<br />

Ökologie und als Erholungsraum näher<br />

gebracht werden. Dazu gibt es nach<br />

Mitteilung des Umweltministeriums und<br />

der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes für das Projekt „Von Fischen<br />

und Frachtern“ insgesamt 180.000 Euro<br />

Fördergelder auf eine Laufzeit von drei<br />

Jahren. Bereits im Frühsommer wird mit<br />

den ersten Seminaren gestartet werden.<br />

Das Projekt ist ein Baustein des Projektes<br />

„Unsere Bäche und Flüsse – Die Lebensadern<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergs“ der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des Landes.<br />

Bildungsangebote sind:<br />

• Die Binnenschifffahrt<br />

• Wie funktioniert eine<br />

Neckarschleuse?<br />

• Neckar-Power:<br />

Wasserkraft unter der Lupe<br />

• Wasserqualität selber bestimmen<br />

• Tiere und Pflanzen im und<br />

am Neckar<br />

• Neunauge, Nase & Co:<br />

Fische im Neckar<br />

• Hochwasserschutz am Neckar<br />

• Maßnahmen für den Fluss<br />

• Gewässerökologie<br />

• Kunst am Neckar<br />

Gewässerwartekurse im Herbst<br />

Fischereiaufsicht und Artenschutz<br />

26.9.2009 im Vereinsheim des KFV Tübingen.<br />

Themen: Rechte und Pflichten der<br />

Fischereiaufsicht; Landesfischereigesetz;<br />

Wasserhaushaltsgesetz; Strafgesetzbuch<br />

und -prozessordnung; Artenschutz.<br />

Referenten: Roland Schiele, VFG Referent<br />

für Gewässer ; Dr. Werner Baur, VFG<br />

Referent für Naturschutz.<br />

Anmeldeschluss ist der 11.9.2009.<br />

Motorsägenlehrgang<br />

28. – 30.10.2009 im forstlichen HSP Stollenhof<br />

in Wüstenrot. Themen: Bedienung<br />

einer Motorsäge; Arbeiten mit der Säge;<br />

Fälltechniken; Gewässerrandpflege; Erschwerte<br />

Fälltechnik an Gewässern. Referent:<br />

Klaus Ulrich, Stützpunktleiter HSP<br />

Stollenhof. Lehrgangsgebühr: 100 €.<br />

Anmeldeschluss ist der 11.9 2009.<br />

Biologische Gewässeruntersuchungen<br />

3.10.2009 im Vereinshaus des ASC Waldenburg.<br />

Themen: Vertiefung der Kenntnisse<br />

des Gewässerwartegrundkurses;<br />

Theoretische Einweisung; Praktische<br />

Durchführung der biologischen Untersuchung<br />

im Freiland; Gemeinsame Auswertung<br />

der Befunde; Ertragsfähigkeit eines<br />

Fischgewässers; Teilnahmevoraussetzung<br />

ist ein bereits besuchter Grundkurs (Nachweis!).<br />

Referent: Dr. Michael Schramm<br />

(Biologe). Lehrgangsgebühr: 20 €.<br />

Anmeldeschluss ist der 18.9.2009.<br />

Chemische und physikalische<br />

Gewässeruntersuchungen<br />

17.10.2009 im Vereinsheim des ASV Zuzenhausen.<br />

Themen: Theoretische Einweisung<br />

in die chemisch/physikalischen<br />

Untersuchungen am Fließgewässer/See;<br />

Einführung in die Messgerätetechnik,<br />

Praktische Durchführung der chemisch/<br />

physikalischen Untersuchung im Freiland;<br />

Bedeutung der Untersuchungsergebnisse<br />

für die Gewässerbewirtschaftung.<br />

Teilnahmevoraussetzung ist ein<br />

bereits besuchter Grundkurs (Nachweis!).<br />

Referent: Dr. Michael Schramm (Biologe)<br />

Lehrgangsgebühr: 20 €.<br />

Anmeldeschluss ist der 2.10.2009.<br />

Wasserkraft und Fischerei<br />

31.10.2009 in Aulendorf. Themen: Wasserkraft<br />

und Fischerei; Wassermarken;<br />

Genehmigungsverfahren für Fischaufstiege;<br />

Die Europäischen Wasserrahmenrichtlinien;<br />

Gemeingebrauch an oberirdischen<br />

Gewässern; Bewirtschaftung von<br />

stehenden Gewässern; Besatzmaßnahmen;<br />

Geschützte Fischarten; Neue Entwicklungen<br />

zum Thema Aal, Kormoran<br />

und EU-Forschriften<br />

Referenten: Wolfgang Bechtle, Referatsleiter<br />

Landratsamt Ludwigsburg; Dr.<br />

Werner Baur, Referent für Natur- und<br />

Tierschutz im VFG.<br />

Lehrgangsgebühr: 15 €.<br />

Anmeldeschluss ist der 25.9.2009<br />

Anmeldung zu den Kursen erfolgt über<br />

den Vereinsvorsitzenden an die Geschäftsstelle<br />

per Fax 0711/9979898-9 oder per E-<br />

Mail an verband@vfg-bw.org.<br />

Die Veranstaltung findet unter der Leitung<br />

des Verbandsgewässerreferenten<br />

Roland Schiele statt.<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 5


Aus dem Verband<br />

Minister Hauk beim Landesfischereitag<br />

Minister Peter Hauk<br />

(Pm) Auch beim<br />

diesjährigen Landesfischereitag<br />

in Denkendorf<br />

wurde deutlich,<br />

dass der Schutz<br />

der heimischen<br />

Fischbestände,<br />

vor allem im Zeichen<br />

der stets<br />

weiter anwachsenden<br />

Kormoranpopulation, den Fischern<br />

besonders am Herzen liegt. Dies<br />

untermauert auch die neu gegründete<br />

„Wanderfische <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

gemeinnützige GmbH" (WFBW), die<br />

anlässlich des Landesfischereitags vorgestellt<br />

wurde. Peter Hauk, Minister für<br />

Ernährung und Ländlichen Raum, überbrachte<br />

die Grüße der Landesregierung<br />

und des Ministerpräsidenten Günther<br />

Oettinger. Zum Reizthema Kormoran<br />

äußerte sich Minister Hauk wie folgt:<br />

"Der letzte Winter hat überdeutlich gezeigt,<br />

dass beim Thema Kormoran auch weiterhin<br />

intensiver Handlungsbedarf besteht. Die<br />

meisten stehenden Gewässer und viele<br />

größere Fließgewässer waren über längere<br />

Zeit zugefroren. Die Kormorane mussten<br />

daher zur Nahrungssuche verstärkt in Gewässer<br />

ausweichen, die sonst nicht oder nur<br />

selten aufgesucht wurden. Dies waren insbesondere<br />

die nicht zugefrorenen kleineren<br />

Fließgewässer der Äschenregion und sogar<br />

der Forellenregion mit schutzbedürftigen<br />

Beständen von Äsche und Bachforelle, aber<br />

auch von besonders geschützen FFH-Arten<br />

wie Groppe und Bachneunauge. Dies sind<br />

Fischbestände, bei denen die Gefahr besteht,<br />

dass ihr Bestand bei intensiverem<br />

Kormoraneinflug extrem stark reduziert<br />

wird. Bei der näheren Untersuchung einiger<br />

Gewässer (dies geschah schwerpunktmäßig<br />

durch die Fischereiforschungsstelle und<br />

die Fischereiverwaltung) zeigte sich nach<br />

starkem Kormoraneinflug immer das gleiche<br />

Bild: Insgesamt ist der Fischbestand niedrig.<br />

Es sind nur noch einzelne große Exemplare<br />

und einige ganz kleine zu finden. Die mittleren<br />

Größenklassen fehlen. In vielen Fällen ist<br />

der Bestand so weit reduziert, dass eine natürliche<br />

Bestandserhaltung nur noch schwer<br />

vorstellbar ist, von einer möglichen fischereilichen<br />

Nutzung ganz zu schweigen. Kormorane<br />

sind mittlerweile ganzjährig an badenwürttembergischen<br />

Gewässern zu finden.<br />

Ein Ausdruck dessen sind die in den letzten<br />

Jahren im Land zahlreich entstandenen Brutkolonien.<br />

Die Kormorane dieser Brutkolonie<br />

jagen im 20 km Radius rund um die Kolonie.<br />

So z.B. auch im Bodensee-Zufluss Argen, in<br />

dem einer der wenigen Strömerbestände<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergs vorkommt. Nach der<br />

Roten Liste <strong>Baden</strong>-Württembergs ist der<br />

Strömer gefährdet bis vom Aussterben bedroht.<br />

Die derzeitige Kormoranverordnung<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg wurde vor 5 Jahren<br />

erlassen, als viele aktuelle Entwicklungen<br />

noch nicht vorhersehbar waren. Daher habe<br />

ich die Einrichtung einer verwaltungsinternen<br />

Arbeitsgruppe aus Vertretern der Fischerei-<br />

und der Naturschutzverwaltung zum<br />

Thema Kormoran veranlasst. Von dieser Arbeitsgruppe<br />

erhoffe ich mir wesentliche Impulse.<br />

Wenn es um Schutz der Fischbestände<br />

geht, wird immer wieder die Behauptung<br />

aufgestellt, die Angelfischer würden sich<br />

nicht um den Schutz der Fische bemühen,<br />

und nur durch Fangverbote/Totalschutz wäre<br />

das Ziel der Erhaltung einer Fischart erreichbar.<br />

Gerade nachhaltige Nutzung erfordert<br />

jedoch einen intensiven Schutz der Fischbestände.<br />

Nachhaltige Nutzung erlaubt nur<br />

die Abschöpfung des jährlichen Zuwachses<br />

und es dürfen nur solche Fische gefangen<br />

werden, die in ihrem Leben mindestens 1x<br />

abgelaicht haben. Um dies zu gewährleisten,<br />

haben deshalb die meisten Fischarten<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg ein Schonmaß und<br />

auch eine Schonzeit. Zudem ist bei vielen<br />

geschützten seltenen Arten der Fang nicht<br />

erlaubt. Durch die Hege der Fischbestände,<br />

die durch die Vereine durchgeführt wird, ist<br />

auch sehr viel Wissen um die Fischbestände<br />

vorhanden, das von der Fischereiverwaltung<br />

und der Fischereiforschungsstelle in dieser<br />

Breite nicht erhoben werden könnte. Schutz<br />

und Nutzung von Fischen sind somit kein<br />

Gegensatz, sondern gehören schon traditionell<br />

zusammen."<br />

Vor gut 220 Teilnehmern bedankte sich<br />

Verbandspräsident Wolfgang Reuther<br />

bei Minister Hauk und ergänzte dazu:<br />

„Waren wir anfangs noch stolz darauf, in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg eine der ersten Verordnungen<br />

zu haben, haben uns im Laufe<br />

der Jahre einige Bundesländer überholt,<br />

die mit ihren Verordnungen wesentlich<br />

stärkere Eingriffe in die Kormoranbestände<br />

erlauben.“ Lobend erwähnte er in diesem<br />

Zusammenhang, dass der Landesnaturschutzverband<br />

seine Verantwortung für<br />

den Fischartenschutz inzwischen erkannt<br />

und seine frühere generelle Ablehnung<br />

der Vergrämung von Kormoranen korrigiert<br />

hat. Die bestehende Kormoranverordnung<br />

sei jedoch längst nicht mehr<br />

geeignet, der laufenden Entwicklung<br />

Herr zu werden und den Fraßdruck auf<br />

die heimischen Fischbestände in einem<br />

erträglichen Rahmen zu halten. Sie muss<br />

nach Reuther dringend durch eine neue<br />

Verordnung ersetzt werden, die ein flächendeckendes<br />

und bedarfsgerechtes<br />

Eingreifen tatsächlich ermöglicht, wofür<br />

er Minister Hauk um tatkräftige Hilfe<br />

bat.<br />

Zur EU-Aal-Verordnung ist in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg folgendes geplant: Neben<br />

Besatz zur Stützung des Bestandes<br />

werden auch weitergehende Maßnahmen<br />

eingeführt, um die Zahl der abwandernden<br />

Aale zu erhöhen. Hierzu<br />

wird voraussichtlich am Bodensee eine<br />

Erhöhung des Schonmasses von 40 auf<br />

50 cm gehören und für den Rheinstrom<br />

unterhalb Basel als erste Maßnahme<br />

eine ganzjährige Schonzeit, die auf drei<br />

Jahre befristet ist.<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

www.wfbw.de<br />

Haftung für Fischsterben durch Gewässerverunreinigung<br />

(La) Anmerkungen zum Urteil des<br />

Landgerichtes Ellwangen vom<br />

13.5.2009 Az. 4 O 65/08: Verursachen<br />

aus einem Regenüberlaufbecken abfließende<br />

gewässerschädliche Stoffe ein<br />

Fischsterben, kann dies zu einer Haftung<br />

der Betreiberin des Überlaufbeckens für<br />

Schäden am Fischbestand führen.<br />

Das Landgericht Ellwangen stellte fest,<br />

dass dem Zufluss von Abwässern aus<br />

einem Überlaufbecken eine zur Verantwortlichkeit<br />

führende Handlung voraus<br />

geht. Ein Regenüberlaufbecken stelle im<br />

Rahmen der Abwasserbehandlung ein<br />

Überlaufbauwerk der Kanalisation dar.<br />

Deshalb liege bei Abwassereinleitung<br />

aus dem Becken höhere Gewalt nicht<br />

vor. Im entschiedenen Fall hatten sich<br />

in dem Regenüberlaufbecken Abfallstoffe<br />

angesammelt, die beim Steigen<br />

des Wassers in den angrenzenden Fluss<br />

geschwemmt worden sind.<br />

Mit dem Grundurteil ist die Haftung für<br />

Regenüberlaufbecken nach dem Wasserhaushaltsgesetz<br />

klargestellt worden.<br />

Den Gemeinden wird es obliegen, die<br />

Regenüberlaufbecken in einem gereinigten<br />

Zustand halten, damit nicht mit<br />

dem Abfluss von Hochwasser gewässerschädliche<br />

Stoffe in das darunter<br />

liegende Fischgewässer abgeschwemmt<br />

werden und dort Schaden verursachen<br />

können.<br />

6 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Aus dem Verband<br />

Kormorananhörungen im Landtag<br />

(Sc) Zum Thema „Kormoranvergrämung<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg“ fanden im Landtag<br />

aktuell zwei Anhörungen statt. Im<br />

Mai durch den Landwirtschaftsausschuss<br />

des Landtags. Im Ausschuss sind alle Parteien<br />

vertreten. Ziel war es, Erkenntnisse<br />

zum zukünftigen Kormoranmanagement<br />

im Land zu erhalten. Als geladene<br />

Sachverständige konnten Vertreter von<br />

NABU, Fischereiforschungsstelle, Landesfischereiverband,<br />

Regierungspräsidium<br />

und aus dem angrenzenden Ausland die<br />

Abgeordneten informieren.<br />

Aufgrund der politischen Aktualität der<br />

Thematik hat die Landtagsfraktion der<br />

„Die Grünen – Bündnis 90“ zu einer<br />

zweiten öffentlichen Anhörung im Juli<br />

eingeladen. Dabei wurde bewusst einer<br />

kontroversen Debatte breiten Raum<br />

gegeben, an denen sich auch die zahlreichen<br />

Zuhörer beteiligen konnten. Aus<br />

ganz <strong>Baden</strong>-Württemberg waren Vertreter<br />

der Fischereivereine angereist. In drei<br />

Diskussionblöcken wurden die Fragen<br />

erörtert: Was ist natürlich? Was ist erlaubt?<br />

– Räuber und Beute: Wer reguliert wen? -<br />

Was ist sinnvoll? Was ist vertretbar?.<br />

Als Sachverständige geladen waren Vertreter<br />

von Vogelwarte Radolfszell, Landesfischereiverband,<br />

NABU, Regierungspräsidium,<br />

Deutsche Umwelthilfe und<br />

Landwirtschaftsministerium.<br />

Am Rednerpult im Landtag: Reinhart Sosat, Artenschutzreferent des Landesfischereiverbandes<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg (rechts).<br />

Herbstgedanken<br />

Angeln ist… Fische fangen<br />

(Ta) In der Rangliste der beliebtesten<br />

Jahreszeiten finden wir den Herbst nicht<br />

auf den vorderen Plätzen. Die Tage werden<br />

immer kürzer und die Nächte dafür<br />

entsprechend länger, Nebel verhüllen<br />

die Landschaft. Mancher kommt sich so<br />

verloren vor wie das Blatt das vom Baum<br />

fällt, ein anderer spürt die Einsamkeit –<br />

trübe Gedanken allerorten.<br />

Für uns Angler gilt das nicht. Wir wissen,<br />

dass der Herbst die Zeit der Ernte ist.<br />

Die Raubfischangler sehnen die kühlere<br />

Jahreszeit geradezu herbei. Mit den<br />

sinkenden Wassertemperaturen ziehen<br />

sich die Kleinfische an den Grund zurück.<br />

Nun wird die Nahrungsjagd für Hecht,<br />

Barsch und Zander deutlich schwieriger.<br />

Entsprechend erhöhen sich die Chancen<br />

der Angler endlich wieder Beute zu machen.<br />

Wer ein Boot besitzt kann neben<br />

der Spinnrute seine Schleppausrüstung<br />

bereit legen. Damit der Anhieb sicher<br />

durchkommt sollten zwei Drittel unserer<br />

Leine geflochten sein und nur der Rest<br />

monofil. Als Köder dienen Wobbler oder<br />

Gummifische am System.<br />

EInige zieht es im September an die<br />

Alpenseen. Der Föhn zaubert trotz Tiefdruckwetterlage<br />

so manchen Sonnentag<br />

aus dem Ärmel. Und mit den ersten Frostnächten<br />

erhalten die Ahornblätter ihr<br />

erstes Gelb und die Buchen einen Hauch<br />

von rot. Mit der Hegene lassen sich bei<br />

sorgfältiger Wahl des Angelplatzes Felchen<br />

und Seesaiblinge erbeuten. Und<br />

auch Hechte sowie Barsche präsentieren<br />

sich in prächtiger Kondition.<br />

Und wer vor Beginn der kalten Jahreszeit<br />

noch einmal Sonne und Wärme tanken<br />

möchte fliegt in südliche Gefilde zum<br />

„Big Game“. Das ist die Jagd auf die<br />

Großen unserer Weltmeere – Thune,<br />

Haie, Marline und andere. Per Sicherheitsgurt<br />

im Kampfstuhl festgemacht ist<br />

man bereit für langandauernde, harte<br />

Kämpfe im Stile des alten Santiago in Ernest<br />

Hemingways wundervollem Roman<br />

„Der alte Mann und das Meer“. Aber hoffentlich<br />

mit einem glücklicheren Ende!<br />

Für mich besitzt der Herbst denselben<br />

Reiz wie jede andere Jahreszeit auch.<br />

Auf den Straßen stehen die Händler<br />

mit ihren frisch gerösteten Kastanien,<br />

die Gaststätten bieten neuen Wein<br />

und Zwiebelkuchen an. Die Regale der<br />

Kaufläden beginnen sich mit Marzipan<br />

und Lebkuchen zu füllen und in mir<br />

entsteht langsam die Vorfreude auf den<br />

Advent. Und wenn das Wetter zum angeln<br />

zu grausig ist mache ich ein Feuer<br />

im Holzofen und nehme ein gutes Buch<br />

zur Hand.<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 7


Angeln ist… Fische fangen<br />

Angeln in der Landeshauptstadt<br />

Als Angler findet man in Stuttgart und<br />

Umgebung eine traumhafte Vielfalt an<br />

lohnenden Fischgewässern vor. Es locken<br />

die schiffbaren Kanäle des Neckars mit<br />

einem Bestand an Aal, Barsch, Karpfen,<br />

Rotauge, Zander und vor allem dem<br />

Wels. Zu nennen ist hier beispielsweise<br />

der kleine Hafen in Stuttgart Bad-Cannstatt.<br />

Hauptsächlich in Hochwasserzeiten<br />

ziehen hier viele Fischarten hinein. Zanderspezialisten<br />

kommen vor allem an der<br />

Hofener Schleuse voll auf ihre Kosten,<br />

wobei besonders die Aldinger Schleuse<br />

stattliche Wallerfänge verspricht.<br />

Mit der Spinnrute kann man sich jeder<br />

Situation anpassen und nach meiner Erfahrung<br />

ist sie die erfolgreichste Methode.<br />

Der Fangerfolg am Neckar hängt von<br />

der richtigen Köderwahl und -führung<br />

ab. Kleinere Zander lassen sich zwar oft<br />

sehr gut auf kleine Twister und Blinker<br />

fangen. Große Wobbler und Gummifische<br />

von 12 - 15 cm Länge sind hingegen<br />

auffälliger und fangen nicht selten<br />

die besonders kapitalen Fische.<br />

Im Gegensatz zum Hecht ist der Barsch<br />

überall im Neckar reichlich vertreten.<br />

Von Halb- bis vier-Pfünder, sie haben<br />

immer Hunger, machen das ganze Jahr<br />

über Jagd und sorgen stets für krumme<br />

Ruten. Sie lassen sich in großen<br />

Stückzahlen und guten Gewichten im<br />

Randbereich auf Wurm und kleinen Twistern<br />

prima fangen. Die ganz kapitalen<br />

Barsche stehen draußen an der Kante<br />

zum tiefen Gewässer und sind für kleine<br />

Pilker, Twister und Gummifische zu<br />

begeistern.<br />

Im Sommer hört man so manches Aalglöckchen<br />

bimmeln. Die nächtlichen<br />

Räuber erreichen ebenfalls ordentliche<br />

Gewichte und werden in der Regel<br />

auf Tauwurm oder kleine Köderfische<br />

gefangen. An den steilen Kanten der<br />

Schifffahrtsrinne rauben die Aale oft im<br />

Freiwasser, so dass sich der Versuch des<br />

Posenangelns in jedem Fall lohnt. Neben<br />

den Aalen werden in den ersten Stunden<br />

der Dunkelheit auch regelmäßig viele<br />

kleine Welse überlistet.<br />

Die Friedfische im Neckar beißen gerne<br />

auf Madenbündel oder Maiskörner an<br />

der Grund- und Posenmontage.<br />

Andererseits haben sich vor allem<br />

Brachsen und Güster dermaßen starkt<br />

vermehrt, dass sie bereits 75 % des gesamten<br />

Fischbestandes ausmachen. Verständlich,<br />

dass der Württembergische<br />

Angelverein ausdrücklich um die Mithilfe<br />

der Mitglieder und Tageskartengäste<br />

beim Ausfang dieser Fischarten<br />

bittet und den Anglern entsprechend<br />

der Landesfischereiverordnung die Entnahme<br />

der gefangenen Brassen und<br />

Güstern vorschreibt. Der oben beschriebene<br />

Fischbestand zeigt, dass Grund-,<br />

Friedfisch und Raubfischangler in Stuttgart<br />

allesamt auf ihre Kosten kommen.<br />

Karpfenangler sollten mindestens mehrere<br />

Tage lang mit größeren Boilies<br />

(20 Millimeter) vorfüttern. Danach sind<br />

Fänge von mehreren großen Karpfen an<br />

einem Tag möglich. Bewährt haben sich<br />

vor allem Boilies mit Krabbe und Oriental<br />

Aroma. Das Durchschnittsgewicht<br />

der Karpfen hier liegt bei ca. 20 Pfund,<br />

wobei auch jährlich große Exemplare<br />

bis 40 Pfund gefangen werden.<br />

Das Blinkern auf Waller hat es am Neckar<br />

wirklich in sich – für mich gibt es nichts<br />

Schöneres und Aufregenderes. Ein „Blinker-<br />

Waller“ geht nämlich meist mit großer<br />

Wucht und Schwung an die Angel<br />

und überrascht den Petrijünger völlig.<br />

Gleich nach dem Anbiss zieht der Wels<br />

schnelle, ruckartige und bockige Schleifen<br />

um dann meist blitzartig stromab<br />

zu fliehen. Jetzt heißt es aufpassen!<br />

Hindernisse wie versunkene Bäume, Äste<br />

oder Muschelbänke gibt es im Neckar<br />

reichlich.<br />

Da ich seit vielen Jahren ein Fangbuch<br />

führe, in dem ich nicht nur meine Fangergebnisse<br />

sondern auch Temperaturen,<br />

Windrichtungen, Mondphasen, Wasserstand<br />

und Luftdruck eintrage war ich<br />

in der Lage, viele Daten miteinander zu<br />

vergleichen und auszuwerten. Durch die<br />

Auswertung meiner Fangbuchdaten bin<br />

ich dann zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass es eigentlich nur einen wichtigen<br />

Faktor am Neckar gibt, der sich erkennbar<br />

auf das Fressverhalten der Fische auswirkt<br />

- UND DAS IST DER LUFTDRUCK!<br />

Nach meiner Erfahrung entscheidet er in<br />

den häufigsten Fällen über Erfolg oder<br />

Misserfolg. Wenn der Luftdruck sinkt,<br />

dann kommen die Fische richtig in Fresslaune.<br />

Wenn also auf ein Hochdruck ein<br />

Tiefdruckgebiet folgt, haben wir Angler<br />

optimale Bedingungen.<br />

Das Fischen am Neckar ist nicht nur<br />

spannend und höchst Erfolg versprechend,<br />

sondern auch relativ preiswert.<br />

Die Tageskarte kostet 8 Euro. Dem<br />

Angler stehen ca. 10 km Uferstrecke zur<br />

Verfügung.<br />

Wenn der Ködervorrat zur Neige gehen<br />

sollte, der Lieblingsblinker endgültig das<br />

zeitliche gesegnet hat oder wenn eine<br />

neue Angelrute notwendig wird - kein<br />

Grund zur Panik! Der gut ausgestattete<br />

Angelmarkt Stuttgart in Stuttgart-Zuffenhausen,<br />

in dem auch ich beschäftigt<br />

bin, hält neben den Angelkarten für<br />

Neckar und Umgebung alles bereit, was<br />

das Anglerherz begehrt. Ratschläge und<br />

Geheimtipps gebe ich natürlich gerne<br />

vor Ort.<br />

Sascha Wahl<br />

Der Neckar in Stuttgart.<br />

Gerd Wolpert<br />

8 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Angeln ist… Fische fangen<br />

Seesaiblinge – Juwelen der Alpenseen<br />

(Ta) Vor der Forstbootshütte werfe ich<br />

Anker. Hier ist es 17 Meter tief und voller<br />

Hoffnung lasse ich meine Fünferhegene<br />

zum Grund sinken. Nicht mal eine Minute<br />

ist vergangen und der erste Silberling<br />

ist schon gehakt – nur wenig später liegt<br />

bereits ein Trio im Boot. Und noch vor<br />

dem Mittagsläuten habe ich das Limit<br />

von 10 Fischen erreicht. Welch ein Spätsommertag<br />

am Walchensee!<br />

Man könnte annehmen, Saiblinge würden<br />

seit Urzeiten bei uns leben. Aber<br />

weit gefehlt – ihre Ansiedlung begann<br />

mit dem Ende der letzten Eiszeit vor<br />

12.000 Jahren. Als sich die Gletscher<br />

gen Norden zurückzogen war ihnen der<br />

Rückweg verwehrt und sie fanden in<br />

den tiefen und kalten Seen des Alpenbzw.<br />

Voralpenlandes eine neue Heimat.<br />

Stammform ist der Wandersaibling, ein<br />

Bewohner des nördlichen Eismeeres.<br />

Dieser lebt wie der Lachs im Meer und<br />

steigt nur zum Laichen in die Flüsse auf.<br />

In Ausnahmefällen kann ein Gewicht<br />

zwischen 10 und 15 Kilogramm erreicht<br />

werden. Erstaunlicherweise kamen die<br />

auch Rötel genannten Fische nicht überall<br />

vor. Bereits Kaiser Maximilian ließ<br />

grossflächig Besatzmaßnahmen durchführen.<br />

So wurden um das Jahr 1503<br />

Fische vom Tegernsee in den Walchensee<br />

umgesetzt. In den verschiedenen Seen<br />

haben die Saiblinge sehr unterschiedliche<br />

Lebensgewohnheiten entwickelt.<br />

Es existieren Uferlaicher die in der kalten<br />

Jahreszeit ihr Fortpflanzungsgeschäft<br />

pflegen. Aber es gibt auch Gewässer in<br />

denen man Fische antrifft die dies ganze<br />

Jahr über in der Tiefe erledigen. Selbst<br />

Populationen die fürs Laichgeschäft in<br />

Zuflüsse aufsteigen gibt es, zum Beispiel<br />

im niederösterreichischen Lunzer See.<br />

In Hochgebirgsseen werden Seesaiblinge<br />

oft nicht größer als 15 Zentimeter. In<br />

unseren grossen Seen unterscheiden wir<br />

vier Erscheinungsformen. Der Normalsaibling,<br />

maximal 200 bis 400 Gramm<br />

erreichend, in Ausnahmefällen sogar<br />

1 Kilogramm. Der Schwarzreuter, eine<br />

Zwergform von 80 bis 100 Gramm und<br />

der Tiefseesaibling, eine einfarbig blasse<br />

Kümmerlingsart. Krönung ist der hochbegehrte<br />

Wildfangsaibling, ein Räuber<br />

der 3 Kilogramm und mehr erreichen<br />

kann. Die in der Tiefe lebenden Zwergformen<br />

ernähren sich von Plankton und<br />

kleinen Bodentieren während die Normalsaiblinge<br />

sich daneben noch Insekten<br />

in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien<br />

sowie gelegentlich einen Kleinfisch<br />

einverleiben. Die grossen Wildfangsaiblinge<br />

sind auf der Jagd nach Fischen<br />

in passender Größe. Als bekannteste<br />

Saiblingsgewässer in Bayern gelten der<br />

Starnberger-, Tegern- und Walchensee.<br />

Gelegentlich kommen auch amerikanische<br />

Bachsaiblinge in unseren Seen<br />

vor. Bei ihnen weist der weiße Flossensaum<br />

einen schwarzen Rand auf. Als<br />

Zuchtform, Kreuzung zwischen Bachund<br />

Seesaibling, existiert der sogenannte<br />

„Elsässer“. Er besticht durch schnelles<br />

Wachstum und eine bessere Verträglichkeit<br />

bezüglich Sauerstoffmangel und<br />

höheren Wassertemperaturen. Der aus<br />

Nordamerika stammende Namaycush<br />

kommt in Deutschland und Österreich<br />

kaum vor, in der Schweiz hingegen ist<br />

diese räuberische Art sehr verbreitet.<br />

Dort wo Seesaiblinge vorkommen zählen<br />

sie zu den begehrtesten Fischen. Sie<br />

sind farbenprächtig, kampfstark und<br />

eine Delikatesse auf dem Teller.<br />

Interessant ist, dass man mit einer Vielzahl<br />

von Methoden zum Erfolg kommen<br />

kann. Speziell in der frühen Saison wird<br />

häufig mit der Elritze am Planseesystem<br />

„gezupft“. Es besteht aus einem Bleikopf<br />

mit zwei kleinen Drillingshaken.<br />

Damit lässt sich weit werfen und beim<br />

Einkurbeln werden immer wieder sanfte<br />

Rucke eingebaut.<br />

Schleppspezialisten verwenden eine Tiefschlepprolle,<br />

allgemein nur Stucki genannt.<br />

Durch das 2 kg-Bleigewicht lässt<br />

sich der Köder exakt in der gewünschten<br />

Tiefe anbieten. Sehr dünne Löffel die<br />

schon beim geringsten Zug verführerisch<br />

taumeln kommen zum Einsatz. Sehr<br />

gut haben sich auch Perlmuttblinker<br />

bewährt. Wildfangsaiblinge findet man<br />

überwiegend in Tiefen von 40 bis 55<br />

Metern. Immer wieder mal wird solch<br />

ein Kapitaler von 5 bis 7 Pfund erbeutet.<br />

Allerdings werden diese Rekordfänge<br />

nur äußerst selten publiziert – Schleppfischer<br />

sind eben einsame und besonders<br />

verschwiegene Zeitgenossen....<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

das Kombischleppen an den Alpenseen<br />

durchgesetzt.<br />

An einer Rute mittlerer Stärke wird ein<br />

40 bis 80 Gramm schweres Bleigewicht<br />

geschleppt. Allerdings wird der Drillingshaken<br />

des Blinkers entfernt und<br />

gegen ein Monofilvorfach mit 4er oder<br />

6er Haken ausgetauscht. Dieser wird mit<br />

Maden oder einem Wurmstück verziert.<br />

In meinen Augen ist das Hegenenangeln<br />

jedoch die faszinierendste Methode.<br />

Leichte, dünne Ruten in Längen zwischen<br />

2,10 und 2,70 m, eine kleine Stationäroder<br />

Laufrolle und ein Kescher mit einem<br />

monofilen Netz. Das schlanke Bleigewicht<br />

beträgt 3 bis 10 Gramm und die Hakengrösse<br />

variiert zwischen 10 und 16. Rot,<br />

grün und schwarz sind klassische Farben,<br />

manchmal lohnt es sich jedoch grelle,<br />

neonartige<br />

Varianten<br />

einzusetzen.<br />

Die<br />

Technik ist<br />

recht simpel: Die<br />

Montage mit dem Blei am Ende wird vom<br />

verankerten Boot aus abgelassen und bei<br />

Erreichen des Grundes wird der Rollenbügel<br />

geschlossen. Danach beginnt man mit<br />

dem Anheben – allerdings sehr langsam<br />

und gefühlvoll. Beim geringsten Zeichen<br />

eines Anbisses wird angeschlagen. Natürlich<br />

lässt sich die Hegene auch an einer<br />

Über- bzw. Unterwasserpose anbieten<br />

– selbst vom Ufer aus. Dabei wird ein 30<br />

Gramm schweres Bleigewicht verwendet.<br />

Dadurch haken sich die Fische selbst- ein<br />

Anhieb ist nicht mehr erforderlich.<br />

Seesaiblinge sind die Juwelen unserer Alpenseen.<br />

Und auch im Bodensee hat sich<br />

ein bemerkenswerter Bestand aufgebaut.<br />

Im Schluchsee werden seit einigen<br />

Jahren Kleinsaiblinge besetzt und man<br />

darf gespannt sein welche Entwicklung<br />

da auf uns zukommt.<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 9


Angeln ist… Fische fangen<br />

Am Wasser mit ... Wilfried Hirschläger, VFG Bereichsvorsitzender<br />

(Ta) Ein heißer Julitag neigt sich dem<br />

Ende zu. Wir stehen am Ufer des Kochers,<br />

beide eine Fliegenrute in der<br />

Hand. Am gegenüberliegenden Ufer<br />

steht eine alte Weide und hält ihr Geäst<br />

wie zum Schutz übers Wasser.<br />

Darunter haben sich einige<br />

Döbel versammelt. Der Baum<br />

gewährt ihnen Schatten und<br />

sicherlich fällt von Zeit zu Zeit<br />

eine Raupe oder ein Fluginsekt<br />

herunter. Es sind stattliche Fische<br />

und es ist durchaus eine<br />

Herausforderung, einen der<br />

Dickköpfe zu überlisten. Auch<br />

in werferischer Hinsicht durchaus<br />

eine Herausforderung.<br />

Aber Wilfried Hirschläger ist<br />

ein versierter Fliegenfischer<br />

und bald in einen Drill verwickelt.<br />

An seiner 4er Rute muss<br />

er einige bange Momente<br />

überstehen, dann jedoch kann<br />

er stolz einen Dreipfünder vorweisen!<br />

Wir setzen uns ins Gras und<br />

Wilfried beginnt zu erzählen:<br />

Angefangen hat alles Ende der sechziger<br />

Jahre. Seine Vorfahren stammen<br />

aus Ungarn und dort verbrachte er<br />

seine Ferien. Nur unweit des Hauses,<br />

an den Ufern der Donau, da trieb er<br />

sich den lieben langen Tag herum. Die<br />

Männer mit den Bambusruten interessierten<br />

ihn sehr und auf sein bittendes<br />

Drängen hin bastelte man ihm eine<br />

Haselnussrute. Mit Teig als Köder fing<br />

er eine Menge von Kleinfischen. Sehr<br />

zur Freude der Nachbarskatzen die<br />

Wilfried Hirschläger<br />

hier lukullisch verwöhnt wurden. Das<br />

Tor zur Anglerwelt war aufgestoßen<br />

und ein Onkel in Hessen erweiterte<br />

sein Können. Mit 16 Jahren legte Herr<br />

Hirschläger die Fischerprüfung ab und<br />

verbrachte von nun an seine Freizeit am<br />

Kocher der nur 200 Meter von seinem<br />

Elternhaus entfernt ruhig dahinfloss.<br />

Dieser Fluss hat ihn bis heute in seinen<br />

Bann geschlagen denn seine derzeitige<br />

Wohnung ist auch nur etwa 500 Meter<br />

vom Fluss entfernt.<br />

Da hab ich einen Vollblutangler vor mir,<br />

das wird mir nach kurzer Zeit bewusst.<br />

In der Regel bekleiden Menschen dieses<br />

Kalibers eher selten ein Ehrenamt sondern<br />

widmen jede freie Minute dem<br />

Fischfang. Aber wenn sich unsere Leidenschaft<br />

weiterentwickeln soll braucht<br />

es fähige Personen an der Spitze unserer<br />

Vereine und Verbände. Wilfried<br />

Hirschläger hat dies frühzeitig erkannt<br />

und 1998 das Amt des Gewässerwarts<br />

beim SFV Petri Heil<br />

Gochsen übernommen. Von<br />

2001 bis 2006 amtierte er als<br />

1. Vorsitzender dieses Vereins<br />

und als die Fischereiliche Hegegemeinschaft<br />

Kocher entstand<br />

wurde er auch hier an die Spitze<br />

gewählt. Und nicht genug<br />

damit, seit März diesen Jahres<br />

ist er Bereichsvorsitzender im<br />

Fischereiverband für die Landkreise<br />

Hohenlohe, Heilbronn<br />

und Schwäbisch-Hall.<br />

Der am 26.11.1961 geborene<br />

ist seit nunmehr 19 Jahren mit<br />

seiner Annette liiert. Um diese<br />

Frau werden ihn viele beneiden<br />

denn auch sie ist eine<br />

leidenschaftliche Fischerin, am<br />

liebsten mit der Fliege. Gemeinsam<br />

sieht man die beiden<br />

des öfteren am heimatlichen Kocher bei<br />

Hardhausen sowie an Jagst und Seckach.<br />

Aber auch auf Touren an Tauber, Blau,<br />

Breg, und die slowenische Kolpa.<br />

Im Frühjahr angelt Wilfried Hirschläger<br />

auch gern auf Karpfen, im Sommer auf<br />

Wels und im Herbst auf Hecht. Aber<br />

am meisten schlägt sein Fischerherz<br />

wenn er am Kocher seinen Döbeln eine<br />

Trockenfliege präsentieren kann. Mitte<br />

Juni war er für eine Woche im Nordwesten<br />

Irlands. Die Fischerei auf Lachs und<br />

Meerforelle hat ihn fasziniert und die<br />

irische Lebensart hat es ihm gleich angetan.<br />

Da bekommt auf Dauer der Kocher<br />

doch ernsthafte Konkurrenz! Die Sonne<br />

versinkt hinter den Uferpappeln – Zeit<br />

für mich zur Heimfahrt.<br />

Besuchen Sie die Infoplattform "Wanderfische <strong>Baden</strong>-Württemberg" unter www.wfbw.de<br />

Fünf Mal Hand aufs Herz<br />

Ich lasse Wilfried Hirschläger nicht<br />

gehen, ohne dass er mir noch fünf<br />

Fragen beantwortet:<br />

Lieblingsgewässer: Kocher<br />

Lieblingsmethode: Fliegenfischen<br />

Lieblingsköder: Trockenfliege<br />

Red Tag<br />

Lieblingsfisch: Äsche<br />

Besonderes Erlebnis:<br />

Im Alter von ca. 15 Jahren der<br />

überraschende Fang einer Aalrutte<br />

im Kocher.<br />

10 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Angeln ist… Fische fangen<br />

Angelgerätschaften – damals und heute<br />

Historische Angelgeräte im Landesfischereimuseum<br />

in Königsbronn<br />

(Ta) Im Editorial der Juliausgabe von Fisch<br />

& Fang philosophiert der stellvertretende<br />

Chefredakteur Joachim Eilts über die Angelmethoden<br />

vor 50 Jahren und heute.<br />

Das war auch für mich Anlass nachdenken,<br />

was sich gerätemäßig in den vergangenen<br />

Jahrzehnten so alles getan hat.<br />

Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke,<br />

so kommt mir eine Bambusrute in den<br />

Sinn. Zusammen mit einer DAM Quick<br />

Juniorrolle war das meine Startausrüstung<br />

Anfang der siebziger Jahre. Mit ihr habe<br />

ich an meinem Heimatgewässer auf Karpfen<br />

gefischt. Nicht mit Haarmethode und<br />

Boilies, ohne elektronischen Bissanzeiger.<br />

Ich lag nicht auf einer speziellen Liege, um<br />

mich herum kein Zelt. Wenn man die heutige<br />

Karpfenszene betrachtet mute ich wie<br />

ein anglerischer Dinosaurier an. Mit dem<br />

Fahrrad ans Wasser geradelt, einen Rucksack<br />

auf dem Rücken und ein Klappstühlchen<br />

auf dem Gepäckträger. Maiskörner<br />

waren meine Köder und damit fütterte<br />

ich auch an. Bissanzeiger war ein zum<br />

Laufschwimmer umgebauter Gänsekiel<br />

und damit fing ich: Spiegel- und Schuplokgefühl,<br />

und ich hatte diesem Kämpfer<br />

nur wenig entgegenzusetzen. Meine alte<br />

Bambusrute hielt dagegen aber das 35er<br />

Vorfach riss. Wäre meine Chance mit dem<br />

heutigen Gerät größer gewesen?<br />

Beim Raubfischangeln dominieren aktuell<br />

Fangmethoden wie Dropshot, Jerken,<br />

Vertikalfischen u.s.w. Die Boote besitzen<br />

Motor und Echolot. GPS hilft jeden Angelplatz<br />

punktgenau wiederzufinden.<br />

Unsere Köder bestehen aus Gummifischen<br />

in jeglichem Weichheitsgrad und<br />

sämtlichen Farbtönen und die Wobbler<br />

kommen aus Finnland oder Japan - wahre<br />

Hightechwunder. Das gab es natürlich<br />

damals nicht. Man verwendete FZ-Blinker<br />

oder Meppsspinner.<br />

Vielleicht existiert ja noch der Lieblingsangelplatz<br />

Ihrer Kinder- und Jugendjahre.<br />

Und vielleicht steht die Bambusrute<br />

noch im Keller. Dann nehmen Sie doch<br />

eine Dose Mais und versuchen Ihr Glück!<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

www.landesfischereimuseum-bw.de<br />

Fischerei und Naturschutz<br />

Naturschutzseminar des VFG zum Grünprojekt in Horb am Neckar<br />

(Ba) Im Mai gab Umweltministerin Tanja<br />

Gönner für die Arbeiten zur „Kleinen<br />

Gartenschau“, dem ´“Grünprojekt“ der<br />

Großen Kreisstadt Horb und des Landes<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg, das 2011 in Horb<br />

ausgerichtet wird, den Startschuss. Dies<br />

ergibt eine wesentliche Neugestaltung<br />

des Neckars: Inseln werden entstehen,<br />

Uferbefestigungen entfernt, Buhnen<br />

eingebaut, gewässerbegleitende Gehölze<br />

gepflanzt, kurz: Durchgängigkeit<br />

hergestellt, Strukturvielfalt initiiert, um<br />

so den guten ökologischen Zustand<br />

(WRRL) zu erreichen. Das ist dringend<br />

notwendig, denn der Neckar ist in Horb<br />

durch Begradigung und Uferbefestigung<br />

Umweltministerin Tanja Gönner beim Eintrag ins<br />

Goldene Buch der Stadt Horb.<br />

als naturfern einzustufen. Insgesamt<br />

werden 1,4 Mio Euro investiert.<br />

Im Rahmen der Errichtung eines neuen<br />

Kraftwerkes am bestehenden Wehr soll<br />

eine „Fischaufstiegshilfe“ eingebaut werden.<br />

Dr. Werner Baur, Referent für Naturund<br />

Tierschutz im VFG, ist inzwischen bei<br />

der Fischereibehörde des RP Karlsruhe und<br />

den Oberbürgermeistern der Städte Tübingen<br />

und Horb vorstellig geworden mit der<br />

Bitte, sicherzustellen, dass die „Fischaufstiegshilfe“<br />

so gestaltet wird, dass sie auch<br />

die Funktion einer Fisch“abstiegshilfe“<br />

übernimmt; zusätzlich wurde angeregt zu<br />

prüfen, ob in die Genehmigung auch die<br />

Auflage festgeschrieben werden kann,<br />

zur Hauptwanderzeit der Aale das Wehr in<br />

einigen Nächten ganz zu öffnen: Von 100<br />

Blankaalen, die in Villingen-Schwennigen<br />

zur Laichwanderung starten, kommt derzeit<br />

gerade mal ein einziger unverletzt im<br />

Rhein an!<br />

Das Grünprojekt nimmt der VFG zum<br />

Anlass, zum ersten Seminar für Naturschutzwarte<br />

der Mitgliedsvereine zum<br />

7.11.2009 nach Horb einzuladen: Dr. Baur<br />

wird am Vormittag gewässerbauliche<br />

und andere Möglichkeiten vorstellen,<br />

mit Hilfe derer in monotone Gewässer<br />

Strukturvielfalt in Vereinsgewässern initi-<br />

Früher praktizierter naturferner Ausbau des<br />

Neckars soll naturnaher Gestaltung weichen:<br />

Rasengittersteine und Betonplatten wird es hier<br />

nicht mehr geben.<br />

penkarpfen zwischen 1 und 3 Kilogramm.<br />

Stets in der Hoffnung, einmal einen 20-<br />

oder gar 30pfünder zu fangen. Dass es<br />

welche gab wurde mir einmal bewusst als<br />

ich ruhig am Ufer saß und plötzlich 4 oder<br />

5 Spiegler dieser Gewichtsklasse an mir<br />

vorüberzogen. Das Herz wäre mir fast stehengeblieben!<br />

Und an einem Julimorgen<br />

1977 tauchte der Gänsekiel unter, langsam<br />

aber stetig, und ich wusste - das war der<br />

Biss von dem ich lange geträumt hatte.<br />

Nach dem Anhieb spürte ich nur einen<br />

sehr starken Zug, das berühmte Dampfiert<br />

werden kann; am Nachmittag erfolgt<br />

eine Begehung der Baustelle mit Otmar<br />

Meyer, Projektleiter der Stadt Horb.<br />

Naturschutzseminar des VFG<br />

Der Kurs findet am 7.11.09 im Vereinsheim<br />

des FV Horb statt, dessen<br />

Vorstandschaft das örtliche Neckarprojekt<br />

fachkundig begleitet. Im<br />

Vereinsheim können 40 Teilnehmer<br />

Platz finden. Anmeldungen bitte an<br />

die Verbandsgeschäftsstelle.<br />

Anmeldeschluss: 18.10.2009.<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 11


Fischerei und Naturschutz<br />

Standpunkt „Der Wels“<br />

Der Wels in <strong>Baden</strong>-Württemberg - mancherorts ein Reizthema.<br />

In unseren Gewässern tummeln sich seit<br />

Anfang der neunziger Jahre vermehrt<br />

„Urviecher“, die die Meinung innerhalb<br />

der Anglerzunft stark polarisieren.<br />

Die Einen halten den Wels auf Grund<br />

seines ihm nachgesagten Appetites für<br />

die größte anzunehmende Katastrophe<br />

für den übrigen Fischbestand. Die Anderen<br />

begrüßen die Anwesenheit des<br />

kapitalsten Süßwasserraubfischs Europas<br />

und freuen sich über die Herausforderung,<br />

die sein Fang bietet.<br />

Seit einigen Jahren müssen wir leider<br />

feststellen, dass permanent eine unsachliche<br />

Berichterstattung in den Medien<br />

und leider auch in etlichen Vereinsrundschreiben<br />

über den Wels in unseren<br />

heimischen Gewässern stattfindet. Hier<br />

drängt sich der Verdacht auf, dass aus<br />

Frustration über die seit Jahre zurückgehenden<br />

Fänge, welche hauptsächlich<br />

zu Lasten des ebenfalls seit Anfang der<br />

neunziger Jahre stark zunehmenden<br />

Kormoransbestands gehen, ein Sündenbock<br />

gesucht und gefunden wurde. Bei<br />

nicht wenigen Anglern fielen so unsachgemäße<br />

Aussagen wie „nimmersatte<br />

Fressmaschinen“ oder „frisst am Tag so<br />

viel wie sein eigenes Körpergewicht“<br />

auf fruchtbaren Boden, so dass solche<br />

Äußerungen sogar Einzug in Vorbereitungslehrgänge<br />

von Fischerprüfungen<br />

hielten. Damit lieferte die Anglerschaft<br />

mit solchen aus der Luft gegriffenen Argumenten<br />

eine tolle Steilvorlage, wenn<br />

es darum geht, unsere Bemühungen gegen<br />

die Kormoranplage zu behindern.<br />

Deshalb wollen wir an dieser Stelle<br />

einige Ausführungen aus Fachliteratur<br />

und eigenen Erfahrungen wiedergeben.<br />

Schon zur Frage des Verbreitungsgebiets<br />

des Welses stellt man immer wieder eine<br />

große Unwissenheit über ursprüngliche<br />

Vorkommen fest. Laut Autoren, wie<br />

z.B. der Fischereierforschungsstelle des<br />

Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg oder der<br />

Publikation „Fische des Rheins“ ist der<br />

Wels im Oberrhein als heimisch einzustufen.<br />

Aus dem südlichen Oberrhein wurde<br />

er schon im Jahre 1858 gemeldet und in<br />

der Umgebung von Straßburg bereits im<br />

17. Jahrhundert. Zwar kam zu dieser Zeit<br />

der Wels nur vereinzelt vor und bildete<br />

damals keine größeren befischbaren Bestände.<br />

Doch somit wäre schon das erste<br />

Argument seiner Gegner, er wäre eine<br />

nichtheimische Art im Oberrheingebiet<br />

und deshalb unerwünscht, widerlegt.<br />

Eine weitere große Wissenslücke besteht<br />

bei vielen bezüglich des Wachstums des<br />

Welses. In unseren Breitengraden wachsen<br />

die Welse erheblich langsamer als in<br />

wärmeren Gebieten Osteuropas (Donau/<br />

Donaudelta) oder in Spanien (Rio Ebro,<br />

dort als eingebürgerte Art). So gibt es<br />

dazu zahlreiche Publikationen, diese<br />

decken sich mit unseren eigenen Erfahrungen<br />

bei Bestandskontrollen: Im ersten<br />

Lebensjahr 10 – 14 cm, im 5. Lebensjahr<br />

55-60 cm, im 10. Lebensjahr zwischen<br />

87 cm und 1,12 m. Ein im Altrhein gefangener<br />

Wels mit einer Länge von<br />

knapp 2 m und einem Gewicht von 60<br />

kg war 24 Jahre alt. Die Altersbestimmung<br />

erfolgte anhand der Jahresringe<br />

der Rückenwirbel. Behauptungen, dass<br />

Welse bei uns in kürzester Zeit zu wahren<br />

Riesen heranwachsen sind ins Reich<br />

Michel Roggo<br />

der Fabel zu verbannen.<br />

Beim Thema Nahrungsbedarf<br />

gibt es<br />

auch immer wieder die<br />

abenteuerlichsten Behauptungen.<br />

Tatsache<br />

ist, dass ein Hecht 6-10<br />

Kilogramm Futterfische<br />

frisst, um selbst ein Kilo<br />

Zuwachs zu erreichen,<br />

ähnlich sieht es beim<br />

Zander aus. Der Wels<br />

benötigt hingegen nur<br />

5 Kilogramm Fische um<br />

ein Kilogramm Zuwachs<br />

zu erreichen. In den<br />

natürlichen Gewässern<br />

nutzt der Wels die vorhandenen<br />

Nahrungsressourcen<br />

effektiver aus als<br />

die oben aufgeführten<br />

Raubfischarten. So stellt<br />

die Hauptnahrung der<br />

jungen wie auch der<br />

ausgewachsenen Welse<br />

in vielen Gewässern der nichtheimische<br />

nordamerikanische Kamberkrebs dar.<br />

Dies wurde bestätigt durch Magenuntersuchungen<br />

von Jungwelsen im Neckar.<br />

Eine von Martin HOCHLEITNER in dem<br />

Buch „Der Wels“ aufgeführte Statistik<br />

aus dem Fluss Po zeigt, dass Welse in<br />

einer Größe bis zu 32cm sich zu 77 % von<br />

Krebsen, zu 15% von Insektenlarven, zu<br />

4% von Schnecken, zu 3% von Würmern<br />

und nur zu ca. 1 % von Jungfischen<br />

ernähren. Mit zunehmendem Alter stellen<br />

75% Fische die Hauptnahrung der<br />

Welse im italienischen Po da. Hier zeigt<br />

sich deutlich, wie anpassungsfähig der<br />

Wels ist. Die Welsnahrung richtet sich<br />

je nach Region nach den vorhandenen<br />

Nahrungsressourcen. Vor 25 Jahren wurden<br />

am Oberrhein noch große Mengen<br />

an Zandern gefangen. So z.B. allein von<br />

Mitgliedern der IG Bruhrain im Jahr 1984<br />

7.741 Kilogramm. Der Zander ist übrigens<br />

1883 aus Osteuropa eingebürgert<br />

worden. Diese Zander ernährten sich<br />

im Gegensatz zum Wels hauptsächlich<br />

von Fischen, aber auch diese brachten es<br />

nicht fertig, den Futterfischbestand auf<br />

das heutige schlechte Niveau zu dezimieren.<br />

Heute sind die Zander und die Futterfische<br />

weg, dem Kormoran geschuldet.<br />

Hier zeigt sich deutlich, dass der<br />

Wels nicht für den seit Jahren stetigen<br />

Fischrückgang verantwortlich gemacht<br />

werden kann. In der Äschen- oder Forellenregion<br />

kommen keine Welse vor und<br />

trotzdem ist auch dort ein erheblicher<br />

Fischbestandsrückgang zu verzeichnen.<br />

Über die Bestandsdichte an Welsen<br />

in unseren Gewässern gibt es die un-<br />

12 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Fischerei und Naturschutz<br />

terschiedlichsten Meinungen und<br />

Aussagen. Nach unseren Erfahrungen<br />

bei Fischbestandsaufnahmen in den<br />

Altrheinen unserer Vereine und bei<br />

Befischungen mit der Fischereierforschungsstelle<br />

des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

wurden Welse in nicht sehr<br />

großer Zahl ermittelt, während örtliche<br />

Berufsfischer über ein hohes Vorkommen<br />

klagten. Beim nächtlichen Aal- und<br />

Welsangeln war es zwar möglich, ab<br />

und an mehrere kleine Welse zwischen<br />

20 – 40 cm zu erbeuten. Diese Fänge<br />

lassen aber keinen Aufschluss auf den<br />

tatsächlichen Bestand zu, denn bei jeder<br />

Fischart ist es so, dass, vorausgesetzt<br />

die Alterspyramide ist nicht gestört, es<br />

immer viel mehr Jungfische als adulte<br />

Exemplare gibt. Auch uns war es im<br />

Laufe der Zeit möglich, mehrere große<br />

Welse zu fangen. Dies aber nur mit<br />

einem sehr hohen Zeitaufwand und<br />

guter Gewässerkenntnis, weil eben die<br />

Bestandsdichte nicht so hoch ist.<br />

Zum Schluss ist anzumerken, dass der<br />

Wels durch die vorherrschenden äußeren<br />

Umstände profitiert. Zu nennen sind z.B.<br />

wärmere Sommer seit Anfang der 90er<br />

Jahre, d.h. bessere Laichmöglichkeiten<br />

für ihn, das Fehlen von Frühjahrshochwasser<br />

und daraus resultierend ein geringerer<br />

Hechtbestand, hoher Fraßdruck<br />

auf die Zanderbestände durch den Kormoran<br />

oder auch das Zusammenbrechen<br />

des Aalbestandes wie z.B. durch Wasserkraftnutzung,<br />

Glasaalüberfischung sowie<br />

Gewässerverbauung.<br />

Der Wels ist auf dem besten Wege in<br />

etlichen Gewässersystemen in Zukunft<br />

der Prädator Nummer 1 zu werden. Dies<br />

kann sich aber durch vielerlei Faktoren<br />

auch wieder ändern. Unserer Meinung<br />

nach besteht kein Grund zur übertriebenen<br />

Panik, der Wels ist aufgrund<br />

seiner zu erreichenden Größe sowie des<br />

wohlschmeckenden Fleisches eine Bereicherung<br />

der Angelfischerei.<br />

Wir hoffen, dass durch unseren Beitrag<br />

der ein oder andere seine vorgefasste<br />

Meinung gegenüber diesem Fisch überdenkt,<br />

ihn als Chance für die Fischerei<br />

sieht, und sich nicht an der unsachlichen<br />

Legendenbildung zum Thema Wels beteiligt.<br />

Udo Metz und Mario Tschöp, Linkenheim-Hochstetten<br />

Quellenangabe: Anton Lelek und Günter<br />

Buhse „Fische des Rheins“, Hoffmann/Geldhauser/Gerstner<br />

„Der Teichwirt“<br />

Wasserkraftwerke auf dem Prüfstand<br />

Nur die Hälfte der Anlagen erfüllt die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

(Sc) Eine Voraussetzung für die Berechtigung<br />

zur Wasserentnahme aus<br />

Fließgewässern zur Wasserkraftnutzung<br />

ist in der Regel die Verpflichtung, im<br />

Gewässer einen so genannten „Mindestabfluss“<br />

zu belassen. Dieser wird in<br />

einem Rechtsverfahren festgelegt. Wenn<br />

Mindestabflüsse unterschritten werden,<br />

ergeben sich Beeinträchtigungen der natürlichen<br />

Gewässerfunktionen. Hierbei<br />

sind Fischökologie und Fischerei oft in<br />

besonders großem Ausmaß betroffen.<br />

Im Auftrag des Landratsamtes Hohenlohekreis<br />

wurde im Frühjahr durch den<br />

Fischereiverband die Einhaltung festgelegter<br />

Mindestabflüsse an 10 Kleinwasserkraftanlagen<br />

an Kocher und Jagst<br />

kontrolliert. Der Fischereiverband unterstützt<br />

dadurch die<br />

Behörden im wasserrechtlichen<br />

Vollzug.<br />

Zur Durchführung<br />

der Messungen wurde<br />

die Salzverdünnungsmethode<br />

angewendet.<br />

Eingesetzt<br />

wurde das Messgerät<br />

„Salinomadd“.<br />

Bei den Kontrollmessungen<br />

wurde<br />

Gestautes Oberwasser an einem Wasserkraftwerk am Kocher, im Vordergrund<br />

das Fischumgehungsgerinne mit dem Mindestwasserabfluss.<br />

festgestellt, dass<br />

nur an drei Anlagen<br />

die vorgeschriebene<br />

Restwassermenge in<br />

das Mutterbachbett<br />

abgegeben wurde. An den übrigen sieben<br />

Anlagen wurde<br />

die vorgeschriebene<br />

Restwassermenge<br />

sogar um bis zu<br />

50 % unterschritten.<br />

Zufällig (?) war, dass<br />

es nur Unterschreitungen<br />

und keine<br />

zu großen Abflussmengen<br />

gab. Auffällig<br />

war aber auch,<br />

dass die korrekt<br />

funktionierenden<br />

Anlagen alle vom<br />

gleichen Planungs-<br />

Nach wenigen Minuten lag jeweils das Ergebnis vor - mit am Gewässer<br />

waren Vertreter des Landratsamtes und des Regierungspräsidiums (Fischereibehörde),<br />

rechts im Bild Dipl. Biol. Ingo Kramer, Landesfischereiverband<br />

<strong>Baden</strong>, bei der Vorbereitung zur Messung.<br />

ingenieur erstellt<br />

wurden! Es ist festzuhalten,<br />

dass die<br />

Einhaltung der wasserrechtlichen<br />

Min-<br />

destabfluss-Vorgaben ohne besondere<br />

technische Ausstattung weder für die<br />

Anlagenbetreiber noch für die kontrollierenden<br />

Behörden überprüfbar ist.<br />

Wichtig ist auch eine fachlich korrekte<br />

Planung und Bauleitung durch erfahrene<br />

Sachverständige. Abhilfe bringt<br />

das hier beschriebene Messverfahren.<br />

Alle Beteiligten konnten sich von der<br />

einfachen, sicheren, schnellen und kostengünstigen<br />

Arbeitsmethode in der<br />

Praxis überzeugen.<br />

Die Anlagenbetreiber müssen nun entsprechende<br />

Nachbesserungen vornehmen.<br />

Ziel ist eine Modernisierung aller<br />

Anlagen an Kocher und Jagst bis zum<br />

Jahr 2015.<br />

Die Durchführung dieser Messungen<br />

erfolgte zum wiederholten Mal als Kooperationsprojekt<br />

mit dem Landesfischereiverband<br />

<strong>Baden</strong>.<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 13


Aus den Bereichen<br />

Rhein-Neckar-Kreis<br />

Fischküche<br />

für Vereinsfeste<br />

(Pm) Berufsfischer Jürgen Seybold gab<br />

einen Fischkochkurs beim Angelverein<br />

Edingen-Neckarhausen: „Ich muss dem<br />

Vorstand gratulieren: Es macht hier richtig<br />

Spaß, und es fehlt an nichts.” Das<br />

Lob an Anglervereinsvorsitzenden Hans-<br />

Jürgen Weißling kam von einem, der es<br />

wissen muss: Jürgen Seybold, Berufsfischer,<br />

Fischgroßhändler und Gastronom<br />

in Lauffen am Neckar, hielt für den VFG<br />

auf Einladung des AV Edingen in und vor<br />

dessen Domizil am Neckar einen Kochkurs:<br />

Mit seinem Team zeigt Seybold den<br />

aus allen Teilen des Ländles angereisten<br />

Fischern, wie vielfältig und ideenreich<br />

sich die heimischen Süßwasserfische zubereiten<br />

lassen. Wer wollte, konnte selbst<br />

mal sein Geschick beim Filetieren oder<br />

anderen Arbeitsgängen testen. Beim<br />

anschließenden genüßlichen Fischessen<br />

wurde noch ausgiebig über das Angeln,<br />

über Fischarten, Nachzucht, Gewässerqualität<br />

und andere Themen gesprochen.<br />

So auch über ein von Verbandspräsident<br />

Reuther und Weißling projektiertes, ökologisch<br />

wertvolles Stillgewässer auf dem<br />

örtlichen Neckarvorland.<br />

Aus fangfrischen Fischen bereiteten die<br />

Kursteilnehmer verschiedene Gerichte<br />

zu, unter anderem Fischfrikadellen<br />

Ministerpräsident beim Verbandsaquarium<br />

Am Max-Eyth-See in Stuttgart wird nun Gewässerökologie Schulfach<br />

Im Juli wurde in Stuttgart das Seeklassenzimmer<br />

am Ufer des Max-Eyth-See<br />

eingeweiht. Das Projekt ist eine Initiative<br />

des Stiftung Christoph Sonntag und bietet<br />

zukünftig dauerhaft den Stuttgarter<br />

Schulen direkt am See und Neckar<br />

einen Lernort zur Gewässerökologie.<br />

Das Gesamtprojekt wurde ausschließlich<br />

mit Sponsorengeldern ohne öffentliche<br />

Mittel finanziert. Mit dabei ist auch der<br />

Württembergische Anglerverein Stuttgart,<br />

der an der Eröffnungsveranstaltung<br />

das Verbandsaquarium präsentierte und<br />

zur Fischerei informierte. Im Rahmen<br />

eines Seefestes waren 20.000 Besucher<br />

vor Ort. Offiziell eingeweiht wurde das<br />

Seeklassenzimmer durch Ministerpräsident<br />

Günther Oettinger. Auch Umweltministerin<br />

Tanja Gönner war anwesend<br />

und staunte, wie gut so ein Projekt<br />

auch durch private Initiativen realisiert<br />

werden konnte. Der Ministerpräsident<br />

beglückwünschte den Verband zu seinem<br />

Großaquarium und war bestens in-<br />

Kreis Karlsruhe<br />

Jetzt sind die Fische am Zug<br />

(Pm) Für die Nachwuchsförderung im<br />

Brechtsee bei Philippsburg-Huttenheim<br />

war dringender Handlungsbedarf. In dem<br />

tiefen Gewässer gab es bisher keine Laichplätze.<br />

Was also tun, um die Situation<br />

für Fisch und Eier zu verbessern? Diese<br />

Frage war Ausgangspunkt für eine gemeinschaftliche<br />

Aktion vom Landratsamt<br />

Karlsruhe, der Stadt Philippsburg, der<br />

Firma Philipp und vom Fischerverein Huttenheim.<br />

Die Lösung war eine Flachwasserzone<br />

im Gewässer einzurichten, um den<br />

Fischen mögliche Laichplätze anzubieten.<br />

Etwas Vergleichbares gab es bisher nicht<br />

am Brechtsee. „Vom Ufer geht es dort<br />

formiert, dass die Fischereivereine auch<br />

Schule machen und bei den Landesgartenschauen<br />

präsent sind. H.H. Schock<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger (re.) beim<br />

Verbandsaquarium<br />

– zumeist ohne Übergang – gleich acht<br />

Meter in die Tiefe“, erläuterte Kreisfischereibeauftragter<br />

Robert Notheisen. Von der<br />

Idee bis zur Ausführung verging nur ein<br />

Jahr. „Von der Idee waren alle begeistert.<br />

Mit ein Grund, warum das Verfahren zügig<br />

ablief“, berichtete am Brechtsee der Philippsburger<br />

Bürgermeister Stefan Martus.<br />

17.000 € kosteten die Arbeiten. Den Betrag<br />

übernahm die Firma Philipp als Ausgleich<br />

für eine Erweiterung am Baggersee Philippsee.<br />

Für die Anpflanzungen von Wasserpflanzen<br />

als Laichsubstrat sorgte der<br />

Fischerverein. Jetzt sind die Fische gefragt,<br />

kräftig für Nachwuchs zu sorgen.<br />

Vertreter der Angler, der Kiesfirma und der Stadtverwaltung besichtigen die neue Flachwasserzone<br />

am Brechtsee in Philippsburg<br />

Foto: Müller<br />

14 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009


Aus den Bereichen<br />

Kreis Böblingen<br />

Fischer im Kreis wollen künftig Schule machen<br />

Eigentlich beschäftigen sich Fischer mit<br />

– genau, dem Fischen. Aber nicht nur:<br />

Themen wie Natur- und Umweltschutz<br />

gehören ebenfalls zur Beschäftigung der<br />

Angler. Nun machen die Fischer im Kreis<br />

Böblingen auch noch Schule.<br />

Gebannt beobachten die Siebtklässler<br />

durch eine Lupe, wie sich die kleinen<br />

Kaulquappen mit schlängelndem<br />

Schwänzchen am Glas entlang bewegen.<br />

Manche haben die niedlichen Freischwimmer<br />

noch nie so aus der Nähe<br />

gesehen, andere kennen sämtliche Entwicklungsstufen,<br />

die das kleine Tierchen<br />

bis zum Frosch durchläuft.<br />

Mit der gepunkteten gallertartigen Masse<br />

allerdings, die ebenfalls im Wasser<br />

schwimmt, können die wenigsten was<br />

anfangen. „Das ist Froschlaich. Daraus<br />

entwickeln sich die Kaulquappen“, erzählt<br />

Gerhard Hofmann, Vorsitzender<br />

des Kreisfischereivereins den Schülern.<br />

Gemeinsam mit seiner Tochter Sabine<br />

und Vereinsmitglied Reinhard Steiner<br />

führte er am Ganssee das Verbandsprojekt<br />

"Fischer machen Schule" durch:<br />

Kinder und Jugendlichen sollen mit der<br />

Fischerei und Naturschutz in Berührung<br />

gebracht werden.<br />

„Wichtig ist uns zunächst einmal, dass die<br />

Schüler lernen, welche Fische es in unseren<br />

Böblinger Seen überhaupt gibt“, erklärt<br />

Reinhard Steiner, und Gerhard Hofmann<br />

zählt die schuppigen Kameraden auf: Da<br />

wären Hecht und Zander, Weißfische und<br />

Karpfen sowie Schleie und Aale.<br />

Die Angler achten bei der Bewirtschaftung<br />

ihrer Vereinsgewässer auf einen<br />

ausgewogenen Fischbestand.<br />

„Und essen kann man die auch“, versichert<br />

Steiner, denn die Böblinger Gewässer<br />

Kreisfischereiverein führt Schüler am Ganssee an das Thema Umweltschutz heran<br />

besäßen eine gute Qualität. „Das Wasser<br />

sieht immer nur so grau aus. Das liegt an<br />

den Schwebstoffen, die vom Karpfen bei<br />

der Suche nach Kleinlebewesen am Boden<br />

aufgewühlt werden“, führt Steiner aus.<br />

Allerdings sei die gute Wasserqualität<br />

auch den zahlreichen Arbeitsstunden<br />

geschuldet, die die Vereinsmitglieder jedes<br />

Jahr leisten. Als Pächter sind die Mitglieder<br />

für den Oberen und Unteren See,<br />

den Langgraben-See, den Ganssee, den<br />

Butzenbach-See und den Murkenbach-<br />

See zuständig.<br />

„Rund 2500 Arbeitsstunden fallen da an.<br />

Von Zeit zu Zeit lassen wir das Wasser ab<br />

für unsere Seeputzeten und finden jedes<br />

Mal unglaubliches Zeug. Da waren schon<br />

Handgranaten drin, Geldbeutel oder<br />

auch Pistolen“, erinnert sich Steiner,<br />

der sich natürlich freuen würde, wenn<br />

der eine oder andere Jugendliche nach<br />

diesem Besuch am Ganssee Interesse für<br />

Thomas Bischof<br />

den Fischereiverein entwickeln würde.<br />

Deshalb will der Verein auch auf weitere<br />

Schulen aus dem Kreis zugehen, um diese<br />

ebenfalls einzuladen. Klassenlehrerin<br />

Silvia Hauser, die ihre 7b an den Ganssee<br />

begleitet hat, kann solch einen Ausflug<br />

nur empfehlen.<br />

Sandra Funk<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

www.fischer-machen-schule.de<br />

Landkreis Heilbronn – Laichplätze für Barbe, Nase und Co<br />

Anlage von Kiesbänken in der Jagst<br />

Im Rahmen eines Artenschutzprojekts<br />

wurden sechs Lastwagen Kies an drei<br />

zuvor zusammen mit dem Landesbetrieb<br />

Gewässer des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart ausgewählten und geeigneten<br />

Stellen am Ufer der Jagst eingebracht. Die<br />

Anlage und Betreuung von Laichbetten<br />

nehmen die Mitglieder der Hegegemeinschaft<br />

Jagst sehr ernst. Ein solches Laichbett<br />

brachten jetzt die Mitgliedern des<br />

Fischereivereins Siglingen mit Vorstand<br />

Mario Englert und Unterstützung der<br />

Hegegemeinschaft Jagst, ins Wasser: Im<br />

April wurden von rund 25 Anglern Kies,<br />

mittels Schaufel, Hacke und Rechen an<br />

der Sohle der Jagst verteilt. Diesen Kies,<br />

der in guter Qualität und Menge kaum<br />

mehr vorkommt, brauchen die typischen<br />

Jagstfische. Barbe und Nase suchen nach<br />

teilweise langen vorangegangenen Wanderungen<br />

im Frühjahr diese Stellen auf<br />

um zu Laichen. Im gut durchspülten<br />

Kieslückensystem reifen die Eier heran<br />

und die Jungfische leben anschließend in<br />

den Flachzonen. Im Sommer und Herbst<br />

wird mit einem Monitoring der Erfolg des<br />

Projektes überprüft. Beim alljährlichen<br />

Arbeitseinsatz der Fischer wurden darüber<br />

hinaus einige PKW-Anhänger Müll<br />

gesammelt und entsorgt. Mario Englert<br />

Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009 15


Fachliteratur<br />

Fliegenbinden<br />

Der Fachautor<br />

Frank Weissert<br />

zeigt, wie Imitationen<br />

von Eintagsund<br />

Köcherfliegen<br />

als Nymphen und<br />

Trockenfliegen<br />

entstehen. Dazu<br />

kommen Zuckmückenlarven<br />

und<br />

Bachflohkrebse.<br />

Das gesamte Spektrum,<br />

das ein Fliegenfischer zu 90 Prozent<br />

benötigt. Auch Parachutes und<br />

Rehhaar-Muster gehören dazu – alles<br />

in allem 20 Fliegen. Damit der Einstieg<br />

auf Anhieb gelingt, erklärt die DVD<br />

außerdem die wesentlichen Werkzeuge,<br />

Materialien und Basistechniken. Der Materialaufwand<br />

hält sich in Grenzen und<br />

Spaß macht das Ganze auch noch. Vor<br />

allem lassen sich genau die Fliegen binden,<br />

die man wirklich benötigt.<br />

Etheon Verlag<br />

Spieldauer: ca. 75 Minuten<br />

Format: 16:9 Breitbild<br />

Preis: 19,95 €<br />

50 Jahre Rheinforschung<br />

Robert Lauterborn<br />

(1869 – 1952) war<br />

der bedeutendste<br />

Rheinforscher<br />

überhaupt. Niemand<br />

hat mit mehr<br />

Begeisterung und<br />

Engagement die<br />

Naturgeschichte<br />

des Rheingebiets<br />

erkundet. In drei<br />

Bänden, erschienen<br />

1930, 1934 und 1938, hat Lauterborn<br />

seine Beiträge zur „erd- und<br />

naturkundlichen Erforschung des Rheins<br />

und der Rheinlande vom Altertum bis<br />

zur Gegenwart“ publiziert. Seine bislang<br />

unveröffentlichten Lebenserinnerungen<br />

komplettieren nun als vierter Band diese<br />

einzigartige Rhein-Monographie. Dieser<br />

Band enthält neben einigen Portraits<br />

von Lauterborn mehr als 90 unveröffentlichte<br />

Photographien des Rheins,<br />

die Lauterborn zwischen 1907 und 1930<br />

aufgenommen hat.<br />

Lavori Verlag<br />

ISBN 978-3-935737-04-3; Preis 39,80 €<br />

Fisch – Einfach & gut!<br />

Viele tun sich bei<br />

der Zubereitung<br />

dieser Köstlichkeiten<br />

oft ein wenig<br />

schwer. Wie<br />

Fischgerichte dennoch<br />

rasch und<br />

problemlos serviert<br />

werden können,<br />

zeigt Ihnen<br />

dieses Buch. Mit<br />

Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitungen und vielen Bildern wird dargestellt,<br />

wie „Einfach & gut“ Fisch in der<br />

eigenen Küche zuzubereiten ist. Sowohl<br />

Rezepte für Fische aus Fluss und See als<br />

auch Köstlichkeiten aus den Tiefen des<br />

Ozeans können zukünftig schnell und<br />

völlig unkompliziert nachgekocht werden.<br />

Beliebten Gerichten wie Lachs und<br />

Meeresfrüchten wird jeweils ein eigener<br />

Abschnitt gewidmet, damit Sie auch diese<br />

besonderen Spezialitäten künftig zu<br />

Hause selbst zubereiten können.<br />

Leopold Stocker Verlag<br />

ISBN-978-3-1020-1185-7<br />

Preis 7,95 €<br />

Denkspiel für Angler<br />

Durch Einsetzen des dritten Wortes in der Mitte der Wortreihe entstehen zwei<br />

Doppelwörter unterschiedlichen Inhalts (Umlaute werden als solche geschrieben:<br />

Ä, Ö, Ü). Die Reihe mit dem Pfeil ergibt von oben nach unten gelesen das<br />

Lösungswort. Viel Erfolg!<br />

Das Lösungwort teilen Sie uns bitte auf einer Postkarte oder per E-Mail mit<br />

(VFG Fischereiverband, Goethestr. 9, 70174 Stuttgart, raetsel@vfg-bw.org). Aus<br />

den richtigen Einsendungen werden fünf Gewinner gezogen.<br />

Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2009!<br />

B O D E N<br />

A A L<br />

S T O C K<br />

F I S C H<br />

S C H O K K E R<br />

H O R N<br />

K O R B<br />

S C H N A B E L<br />

B U C H<br />

N E T Z E<br />

Die fünf Gewinner dürfen sich diesmal auf Angelruten, Spulen oder eine Anglertasche freuen.<br />

Die Preise werden bereitgestellt von:<br />

Neue Deutsche Angelgeräte Manufaktur Int. GmbH<br />

Gildestraße 13, 91154 Roth,<br />

www.dam.de<br />

Rätselauflösung Nr. 2/2009 „BODENSEE“<br />

Ausgelost wurden folgende Gewinner: Isa Gräter, Horst Keller, Reinhold Ley, Ulrich Vetter, Hans Wasserer<br />

Die Preise wurden zugeschickt.<br />

(Bi)<br />

16 Fischerei in <strong>Baden</strong>-Württemberg 3/2009

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