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Unterabteilungsleiter AIN II<br />

Beauftragter für Forschung und Technologie<br />

AIN II 1 – Az 71-01-00/RessFoPl2013<br />

HAUSANSCHRIFT<br />

POSTANSCHRIFT<br />

TEL<br />

FAX<br />

DATUM<br />

Fontainengraben 150, 5<strong>31</strong>23 Bonn<br />

Postfach 1328, 53003 Bonn<br />

+49 (0)228-99-24-3993<br />

+49 (0)228-99-24-3648<br />

Bonn, 26.April 2013<br />

Ressortforschungsplan<br />

des<br />

<strong>Bundesministerium</strong>s <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong><br />

für 2013 ff<br />

Im Auftrag<br />

Im Original gezeichnet<br />

Dr.-Ing. Czirwitzky<br />

Brigadegeneral


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis................................................................................................ 2<br />

1. Vorgaben und Rahmenbedingungen für die Ressortforschung des<br />

Bundes ............................................................................................................. 4<br />

2. Ziele und Organisation <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg ......................... 5<br />

2.1 Ziele und Schwerpunkte <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg ....................................... 5<br />

2.2 Grundsätze und Kennzeichen <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg ............................... 6<br />

2.3 Organisation <strong>der</strong> Ressortforschung im BMVg........................................................... 7<br />

2.4 Forschungsplanung und –steuerung im BMVg.......................................................... 8<br />

2.5 Koordinierung <strong>der</strong> Ressortforschung im BMVg nach innen und außen.................... 8<br />

3. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> wehrmedizinischen und<br />

wehrpsychologischen Forschung .................................................................. 9<br />

3.1 Beschreibung des Forschungsbereichs....................................................................... 9<br />

3.2 Ziele des Forschungsbereichs................................................................................... 10<br />

3.3 Aufgaben des Forschungsbereichs........................................................................... 10<br />

3.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen und zuständige Fachreferate ........... 15<br />

3.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs........................................................ 15<br />

4. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> wehrtechnischen<br />

Forschung und Technologie ........................................................................ 16<br />

4.1 Beschreibung des Forschungsbereichs..................................................................... 16<br />

4.2 Ziele des Forschungsbereichs................................................................................... 16<br />

4.3 Aufgaben des Forschungsbereichs........................................................................... 17<br />

4.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen und zuständige Fachreferate ........... 18<br />

4.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs........................................................ 18<br />

5. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> militärgeschichtlichen<br />

und sozialwissenschaftlichen Forschung.................................................... 19<br />

5.1 Beschreibung des Forschungsbereichs..................................................................... 19<br />

5.2 Ziele des Forschungsbereichs................................................................................... 19<br />

5.3 Aufgaben des Forschungsbereichs........................................................................... 20<br />

5.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung und zuständiges Fachreferat ............... 22<br />

5.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs........................................................ 22<br />

6. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> geowissenschaftlichen<br />

Forschung...................................................................................................... 23<br />

6.1 Beschreibung des Forschungsbereichs..................................................................... 23<br />

6.2 Ziele des Forschungsbereichs................................................................................... 23<br />

6.3 Aufgaben des Forschungsbereichs........................................................................... 23<br />

6.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung und zuständiges Fachreferat ............... 24<br />

6.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs........................................................ 25<br />

7. Schlussbemerkung........................................................................................ 26<br />

Anlage 1: Übersicht Ressortforschungseinrichtungen und Fachreferate ... 27<br />

Forschungsbereich Wehrmedizin und Wehrpsychologie................................................... 27<br />

Forschungsbereich Wehrtechnische Forschung und Technologie..................................... 28<br />

Forschungsbereich Militärgeschichtliche und Sozialwissenschaftliche Forschung........... 29<br />

Forschungsbereich Geowissenschaftliche Forschung........................................................ 29<br />

2


Anlage 2: Übersicht Bezugsdokumente........................................................... 30<br />

Anlage 3: Forschungsprogramme <strong>der</strong> Ressortforschungseinrichtungen des<br />

BMVg................................................................................................ <strong>31</strong><br />

Forschungsbereich Wehrmedizin und Wehrpsychologie................................................... <strong>31</strong><br />

Forschungsbereich Wehrtechnische Forschung und Technologie..................................... <strong>31</strong><br />

Forschungsbereich Militärgeschichtliche und Sozialwissenschaftliche Forschung........... <strong>31</strong><br />

Forschungsbereich Geowissenschaftliche Forschung........................................................ <strong>31</strong><br />

3


1. Vorgaben und Rahmenbedingungen für die Ressortforschung des<br />

Bundes<br />

Mit dem Begriff „Ressortforschung“ werden jene Forschungs- und Entwicklungs- (FuE-)<br />

Aktivitäten des Bundes bezeichnet, die <strong>der</strong> Vorbereitung, Unterstützung o<strong>der</strong> Umsetzung<br />

politischer Entscheidungen dienen und die untrennbar mit <strong>der</strong> Wahrnehmung hoheitlicher und<br />

gesetzlich zugewiesener Aufgaben verbunden sind. Ressortforschung greift aktuelle<br />

gesellschaftliche, technologische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Fragestellungen auf,<br />

erkennt wichtige Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Gesellschaft von morgen und erarbeitet<br />

Handlungsoptionen für staatliche Maßnahmen. Ressortforschung und die Feststellung des<br />

Ressortforschungsbedarfs fallen in den Zuständigkeitsbereich und die Verantwortung <strong>der</strong><br />

einzelnen Ressorts (Ressortprinzip gem. Art. 65 Grundgesetz, vgl. Anlage 2, Nr. 1).<br />

Ressortforschung vollzieht sich dabei in folgenden Organisationsformen:<br />

in Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben, z. B. Bundeseinrichtungen mit<br />

FuE-Aufgaben o<strong>der</strong> in externen Forschungseinrichtungen,<br />

durch die Vergabe von FuE-Projekten.<br />

Beson<strong>der</strong>e Kennzeichen und Stärken dieser Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben<br />

sind ihre kurzfristig abrufbare wissenschaftliche Kompetenz bei gleichzeitiger Fähigkeit zur<br />

kontinuierlichen Bearbeitung längerfristig angelegter Fragestellungen, die Verknüpfung von<br />

Wissenschaft, Politikberatung und ggf. Vollzug sowie ihre Forschung auf Gebieten, die<br />

(noch) keinen aktuellen Handlungs- o<strong>der</strong> Regelungsbedarf seitens <strong>der</strong> Politik erkennen lassen,<br />

um frühzeitig neue Entwicklungen zu erkennen und aufzunehmen und Beratungsfähigkeit<br />

sicherzustellen.<br />

Die Abstimmung politischer Entscheidungen zwischen den Ressorts an ihren<br />

Aufgabenschnittstellen erfor<strong>der</strong>t es, auch in <strong>der</strong> Ressortforschung geeignete Mittel und<br />

Verfahren für eine ressortübergreifende Kommunikation und Koordinierung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Ressortforschungsaktivitäten zu entwickeln und zu nutzen. In <strong>der</strong> ressortübergreifenden<br />

Koordinierung <strong>der</strong> Ressortforschung gilt es insbeson<strong>der</strong>e Doppelforschung zu vermeiden, den<br />

Einsatz <strong>der</strong> knappen Ressourcen so effizient wie möglich zu gestalten und die<br />

Forschungsplanung in den einzelnen Ressorts an den Gesamtzielen <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung auszurichten. Eine gegenseitige Information, ggf. auch Abstimmung, über<br />

jeweilige Ressortforschungsaktivitäten in geeigneter Form ist deshalb anzustreben, wo immer<br />

dies sinnvoll und mit den Fachaufgaben <strong>der</strong> einzelnen Ressorts vereinbar ist. Deshalb ist auch<br />

die Ressortforschung in das bestehende Koordinierungsverfahren für Forschung und<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Bundesregierung einbezogen (vgl. Anlage 2, Nr. 2).<br />

Ansprechpartner für diese Koordinierung <strong>der</strong> FuE-Aktivitäten <strong>der</strong> Ressorts nach innen und<br />

nach außen sind die Forschungsbeauftragten <strong>der</strong> Ressorts. Sie sind daher grundsätzlich an<br />

allen forschungsrelevanten Maßnahmen ihres Ressorts zu beteiligen. Wesentliche Mittel und<br />

Verantwortlichkeiten <strong>der</strong> ressortübergreifenden FuE-Koordinierung sind:<br />

<strong>der</strong> Interministerielle Ausschuss für Wissenschaft und Forschung (IMA), in dem<br />

die Forschungsbeauftragten <strong>der</strong> Ressorts unter Vorsitz des für Forschung<br />

fe<strong>der</strong>führenden <strong>Bundesministerium</strong>s für Bildung und Forschung (BMBF) vertreten<br />

sind,<br />

Forschungspläne <strong>der</strong> einzelnen Ressorts (Ressortforschungspläne),<br />

<br />

<br />

Forschungsprogramme <strong>der</strong> Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben und<br />

die Einstellung von Forschungsvorhaben in die Elektronische Frühkoordinierung<br />

des Bundes.<br />

4


Ressortforschungspläne als ein wesentliches Mittel <strong>der</strong> ressortübergreifenden Koordination<br />

und Kommunikation sind von Ressorts mit jährlichen FuE-Aufwendungen von mehr als<br />

5 Mio. € aufzustellen. In ihnen sind im Sinne einer zielorientierten Darstellung langfristige<br />

Ziele und Aufgaben des Ressorts zu beschreiben, um davon die laufenden und geplanten FuE-<br />

Maßnahmen in ihren wichtigsten Elementen abzuleiten.<br />

2. Ziele und Organisation <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg<br />

2.1 Ziele und Schwerpunkte <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg<br />

Der Forschungsbedarf und mithin die Forschungsaktivitäten <strong>der</strong> Bundeswehr leiten sich<br />

unmittelbar aus ihren Aufgaben und somit aus dem Fachauftrag des Ressorts<br />

<strong>Bundesministerium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong> (BMVg) ab. Die Aufgaben <strong>der</strong> Bundeswehr sind in den<br />

gültigen <strong>Verteidigung</strong>spolitischen Richtlinien (VPR, vgl. Anlage 2, Nr. 3) wie folgt definiert:<br />

Landesverteidigung als Bündnisverteidigung im Rahmen <strong>der</strong> Nordatlantischen<br />

Allianz,<br />

Internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung - einschließlich des<br />

<br />

Kampfs gegen den internationalen Terrorismus,<br />

Beteiligung an militärischen Aufgaben im Rahmen <strong>der</strong> Gemeinsamen Sicherheitsund<br />

<strong>Verteidigung</strong>spolitik <strong>der</strong> EU,<br />

Beiträge zum Heimatschutz, d.h. <strong>Verteidigung</strong>saufgaben auf deutschem<br />

Hoheitsgebiet sowie Amtshilfe in Fällen von Naturkatastrophen und schweren<br />

Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand,<br />

<br />

<br />

<br />

Rettung und Evakuierung sowie Geiselbefreiung im Ausland,<br />

Partnerschaft und Kooperation als Teil einer multinationalen Integration und<br />

globalen Sicherheitszusammenarbeit im Verständnis mo<strong>der</strong>ner<br />

<strong>Verteidigung</strong>sdiplomatie, sowie<br />

Humanitäre Hilfe im Ausland.<br />

Die Ressortforschung des BMVg spielt eine wichtige Rolle in dem Prozess, den Bedarf <strong>der</strong><br />

Bundeswehr an militärischen Fähigkeiten zu decken – insbeson<strong>der</strong>e vorhandene<br />

Fähigkeitslücken mittel- und langfristig zu schließen – und somit einen Beitrag zur<br />

sicherheitspolitischen Vorsorge <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland zu leisten.<br />

Ressortforschungsaktivitäten des BMVg sind eingebettet in den konzeptionellen Rahmen <strong>der</strong><br />

Bundeswehr (<strong>Verteidigung</strong>spolitische Richtlinien, VPR, und Konzeption <strong>der</strong> Bundeswehr,<br />

KdB) und auf die darin formulierten, übergeordneten Zielvorgaben für die deutschen<br />

Streitkräfte ausgerichtet. Dies bedeutet vor allem, dass Forschungsaktivitäten des BMVg auf<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Bundeswehr, die sich aus den Einsätzen ergeben, zu fokussieren<br />

sind (Einsatzorientierung, vgl. Anlage 2, Nr. 4).<br />

Die ressorteigenen Forschungsaktivitäten des BMVg dienen dabei<br />

<strong>der</strong> Sicherstellung einer fachbezogenen Analyse-, Bewertungs- und<br />

Handlungsfähigkeit in allen wehrwissenschaftlich relevanten Fel<strong>der</strong>n für das<br />

BMVg und den nachgeordneten Bereich,<br />

<strong>der</strong> Gewinnung von notwendigen wehrwissenschaftlichen Erkenntnissen, sofern<br />

entsprechende zivile Forschungsergebnisse den Streitkräften nicht o<strong>der</strong> nicht<br />

unmittelbar zur Nutzung verfügbar gemacht werden können,<br />

dem Erhalt einer wehrwissenschaftlichen Basis in Deutschland und<br />

5


<strong>der</strong> Schaffung eines ausreichenden Gewichts Deutschlands in einer zukünftigen<br />

multinationalen Forschungslandschaft im Bereich von <strong>Verteidigung</strong> und<br />

Sicherheit.<br />

Ziel <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg ist es, Grundlagen für die Erfüllung des Fachauftrages<br />

des <strong>Verteidigung</strong>sressorts, insbeson<strong>der</strong>e was die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> Einsätze anbelangt,<br />

bereitzustellen. Dies betrifft vor allem den Erhalt einer umfassenden Analyse- und<br />

Bewertungsfähigkeit über alle wehrwissenschaftlich relevanten Forschungsbereiche sowie das<br />

frühzeitige Aufgreifen neuer wehrwissenschaftlicher Entwicklungen und Trends in<br />

Forschungsvorhaben zur Vorbereitung ministerieller Entscheidungen. Darüber hinaus soll die<br />

Ressortforschung des BMVg die internationale Kooperationsfähigkeit Deutschlands im<br />

<strong>Verteidigung</strong>sbereich durch einen geeigneten Ausbau <strong>der</strong> bi- und multilateralen<br />

Forschungskooperationen – insbeson<strong>der</strong>e im europäischen Rahmen <strong>der</strong> European Defence<br />

Agency (EDA) und im transatlantischen Rahmen <strong>der</strong> North Atlantic Treaty Organization<br />

(NATO) – sicherstellen.<br />

Die Ressortforschung des BMVg findet unter dem Oberbegriff „Wehrwissenschaftliche Forschung“<br />

in fünf Forschungsbereichen statt:<br />

Wehrmedizinische und Wehrpsychologische Forschung,<br />

Wehrtechnische Forschung und Technologie,<br />

Sozialwissenschaftliche Forschung,<br />

Militärgeschichtliche Forschung und<br />

Geowissenschaftliche Forschung.<br />

2.2 Grundsätze und Kennzeichen <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg<br />

Das BMVg führt Ressortforschung als Fachforschung im Rahmen <strong>der</strong> nationalen<br />

Sicherheitsvorsorge durch (Wehrwissenschaftliche Forschung). Dies umfasst das<br />

Identifizieren und Verfügbarmachen aller erfor<strong>der</strong>lichen wissenschaftlichen und<br />

technologischen Kenntnisse und Fertigkeiten in allen zur Erfüllung des Fachauftrags<br />

relevanten Bereichen. Ziel ist es, zweckmäßige, intelligente und wirtschaftliche Ausrüstungsund<br />

Unterstützungsentscheidungen zu ermöglichen sowie das rechtzeitige Erkennen <strong>der</strong><br />

Bedeutung neuer Bedrohungen und Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Fähigkeiten <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Darüber hinaus leistet die Ressortforschung des BMVg einen Beitrag zu einer europäischen<br />

Forschungs- und Technologiebasis im Bereich <strong>Verteidigung</strong> und Sicherheit sowie zur<br />

Kooperationsfähigkeit auf diesem Sektor.<br />

Wehrwissenschaftliche Forschung setzt grundsätzlich auf den Erkenntnissen <strong>der</strong> zivilen<br />

Forschung auf („Add-on-Prinzip“), wenn nationale Sicherheitsinteressen und das angestrebte<br />

Fähigkeitsprofil <strong>der</strong> Bundeswehr es erfor<strong>der</strong>n. Sind entsprechende Ergebnisse an<strong>der</strong>er<br />

Ressorts bzw. <strong>der</strong> zivilen Forschung nicht verfügbar, müssen sie im Rahmen <strong>der</strong><br />

Ressortforschungsaktivitäten erarbeitet werden.<br />

Konzepte und entsprechende Technologien, die sowohl für die Wehrwissenschaftliche<br />

Forschung als auch für die zivile Sicherheitsforschung relevant sind, bilden die Schnittstellen<br />

für das BMVg zur zivilen Sicherheitsforschung („Dual-use-Prinzip“).<br />

Kennzeichen <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg sind die Beratung <strong>der</strong> politischen und<br />

militärischen Entscheidungsträger des BMVg, die Bereitstellung wissenschaftsbasierter<br />

Entscheidungshilfen und die langfristige Bereithaltung wissenschaftlicher Fachberatungskompetenz.<br />

6


Sie erfolgt infolge <strong>der</strong> wachsenden internationalen sicherheits- und militärpolitischen<br />

Verflechtung Deutschlands (LoI6 1 , EDA, NATO-STO 2 , OSZE 3 , VN 4 ) – zunehmend<br />

multinational. Forschungskooperation ist integraler Bestandteil <strong>der</strong> wehrwissenschaftlichen<br />

Forschung.<br />

Die Ressortforschung des BMVg konzentriert sich auf die Verbesserung des Schutzes von<br />

Leib und Leben <strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten sowie <strong>der</strong> zivilen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Einsatz bei gleichzeitiger kontinuierlicher Steigerung von Effektivität und<br />

Effizienz <strong>der</strong> Auftragserfüllung. Vor allem soll die unmittelbare ressorteigene Analyse- und<br />

Bewertungsfähigkeit hierzu sichergestellt werden. Dazu besteht die Notwendigkeit des<br />

uneingeschränkten, direkten Zugriffs des Ressorts auf seine Ressortforschungskapazitäten und<br />

Expertise.<br />

Charakteristische Einzelleistungen <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg sind in drei wesentliche<br />

Leistungsbereiche eingeordnet:<br />

Forschungs- und Entwicklungsleistungen,<br />

wissenschaftsbasierte Beratungs- und Informationsleistungen sowie<br />

wissenschaftsbasierte Dienstleistungen, wie z.B. Prüfungen, Zertifizierungen und<br />

Zulassungen.<br />

2.3 Organisation <strong>der</strong> Ressortforschung im BMVg<br />

Die wehrwissenschaftlichen Forschungsbereiche des BMVg sind wie unter 2.1 dargestellt<br />

geglie<strong>der</strong>t:<br />

Wehrmedizinische und Wehrpsychologische Forschung,<br />

Wehrtechnische Forschung und Technologie (F&T),<br />

Sozialwissenschaftliche Forschung,<br />

Militärgeschichtliche Forschung und<br />

Geowissenschaftliche Forschung.<br />

Für die im Ressort erfor<strong>der</strong>lichen Forschungsbereiche zeichnen im BMVg – je nach<br />

fachlicher Zuständigkeit – verschiedene Abteilungen verantwortlich. Es sind dies<br />

die Abteilung Führung Streitkräfte (FüSK) für die wehrmedizinische,<br />

sozialwissenschaftliche und militärgeschichtliche Forschung,<br />

die Abteilung Personal (P) für die Wehrpsychologische Forschung,<br />

die Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (AIN) für die<br />

wehrtechnische Forschung und Technologie sowie<br />

die Abteilung Strategie und Einsatz (SE) für die geowissenschaftliche Forschung.<br />

Neben ressorteigenen Forschungseinrichtungen werden Ressortforschungsaktivitäten an<br />

externen Forschungseinrichtungen finanziert sowie FuE-Projekte an Dritte vergeben.<br />

1 Letter of Intent (<strong>der</strong> sechs Nationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Schweden)<br />

2 NATO Science and Technology Organization<br />

3 Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa<br />

4 Vereinte Nationen<br />

7


2.4 Forschungsplanung und –steuerung im BMVg<br />

Die Forschungsplanung und –steuerung <strong>der</strong> Ressortforschung des BMVg obliegt den fachlich<br />

zuständigen Referaten (Fachreferaten) in den verschiedenen Organisationsbereichen des<br />

BMVg. Diese Zuständigkeit beinhaltet die Fachaufsicht über die zugeordneten BMVg-<br />

Ressortforschungseinrichtungen. Die Zuständigkeiten im Einzelnen sind <strong>der</strong> Anlage 1 zu<br />

entnehmen.<br />

Im Rahmen von jährlichen Planungsprozessen in den zuständigen Organisationsbereichen des<br />

BMVg und in Verantwortung <strong>der</strong> jeweiligen Fachreferate und unter Beteiligung <strong>der</strong><br />

jeweiligen Ressortforschungseinrichtungen werden die Forschungsthemen und die<br />

zugeordneten finanziellen Ressourcen nach dem Grundsatz von Zielvereinbarungen<br />

festgelegt.<br />

Allen Forschungsbereichen gemein ist, dass die Forschungseinrichtungen<br />

Forschungsprogramme erstellen, in denen die von den Einrichtungen identifizierten<br />

Forschungsthemen mit den zuständigen Fachreferaten abgestimmt und vereinbart werden<br />

(vgl. Programmverzeichnis in Anlage 3).<br />

2.5 Koordinierung <strong>der</strong> Ressortforschung im BMVg nach innen und außen<br />

Die Unterglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ressortforschung im BMVg in unterschiedliche Forschungsbereiche<br />

sowie die verschiedenen Schnittstellen zu den Forschungsaktivitäten an<strong>der</strong>er Ressorts<br />

erfor<strong>der</strong>n eine geeignete Koordinierung sowohl innerhalb des BMVg als auch nach außen.<br />

Der Unterabteilungsleiter AIN II handelt einerseits als F&T-Direktor des BMVg (vgl. Anlage<br />

2, Nr. 5) und trägt darüber hinaus als Forschungsbeauftragter BMVg Verantwortung im<br />

Rahmen <strong>der</strong> interministeriellen Koordinierung. Dabei stimmt er sich in allen<br />

Forschungsangelegenheiten, die in die Zuständigkeit an<strong>der</strong>er Bereiche des BMVg fallen, mit<br />

diesen ab.<br />

Daraus ergibt sich eine doppelte Koordinierungsfunktion für den Forschungsbeauftragten<br />

BMVg nach innen und nach außen. Im Rahmen <strong>der</strong> ressortinternen Koordinierung erfolgt die<br />

ministerielle, administrative Abstimmung im Rahmen <strong>der</strong> „Abstimmungsgespräche<br />

Ressortforschung“ unter Beteiligung aller zuständigen Fachreferate des BMVg, aller<br />

Ressortforschungseinrichtungen und BMVg-grundfinanzierten, externen Forschungsinstitute<br />

sowie <strong>der</strong> Universitäten <strong>der</strong> Bundeswehr und von Vertretern des Bedarfsträgers. Die<br />

interministerielle Koordinierung erfolgt im IMA. Diese wird für das BMVg durch das<br />

zuständige Koordinierungsreferat AIN II 1 gemäß den Grundsätzen und Verfahren <strong>der</strong><br />

Frühkoordinierung <strong>der</strong> Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten <strong>der</strong> Bundesregierung (vgl.<br />

Anlage 2, Nr. 2) vorgenommen.<br />

Auf dieser Grundlage werden die Ziele, Aufgaben und mittelfristigen Planungen <strong>der</strong><br />

verschiedenen Forschungsbereiche festgelegt, die in den nachfolgenden Kapiteln 3 – 6 im<br />

Einzelnen dargestellt werden.<br />

8


3. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> wehrmedizinischen und<br />

wehrpsychologischen Forschung<br />

3.1 Beschreibung des Forschungsbereichs<br />

3.1.1 Wehrmedizinische Forschung<br />

Die wehrmedizinische Forschung und Entwicklung ist ein aus dem Auftrag des<br />

Sanitätsdienstes abgeleiteter Teilbereich <strong>der</strong> Ressortforschungsaktivitäten des BMVg. Sie<br />

dient dazu, frühzeitig Fähigkeitslücken zu erkennen und zu schließen, die sich im Rahmen <strong>der</strong><br />

Erfüllung des Auftrages des Sanitätsdienstes zur gesundheitlichen Prävention und <strong>der</strong><br />

sanitätsdienstlichen Versorgung <strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten ergeben.<br />

Die in eigenen Einrichtungen durchgeführte o<strong>der</strong> durch das BMVg geson<strong>der</strong>t finanzierte<br />

wehrmedizinische Forschung und Entwicklung ist ein anwendungsbezogener, fortdauern<strong>der</strong><br />

Prozess zum Schließen von Fähigkeitslücken in <strong>der</strong> sanitätsdienstlichen Versorgung <strong>der</strong><br />

Bundeswehr.<br />

Folgende Gebiete <strong>der</strong> wehrmedizinischen Forschung und Entwicklung sind dabei beson<strong>der</strong>s<br />

hervorzuheben:<br />

Medizinischer ABC-Schutz zur Untersuchung von Präventionsmaßnahmen,<br />

Pathomechanismen, Diagnostik und Therapiemaßnahmen von Gesundheitsstörungen,<br />

die durch Exposition mit ionisieren<strong>der</strong> Strahlung, Radionukliden,<br />

biologischen und chemischen Kampfstoffen und vergleichbaren Noxen<br />

hervorgerufen werden.<br />

Klinische Wehrmedizin insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong><br />

sanitätsdienstlichen Versorgung im Einsatz.<br />

Präventivmedizin/Hygiene insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf spezifische Gesundheitspräventionsprogramme<br />

und körperliche Trainingsprogramme für Soldaten und<br />

Soldatinnen.<br />

Leistungsphysiologie/Wehrergonomie im Hinblick auf die individuellen<br />

personalen Voraussetzungen, die Arbeitsbedingungen und Arbeitsumgebungen an<br />

vielfältigen militärischen Arbeitsplätzen.<br />

Flugmedizin, Tauch- und Schifffahrtmedizin im Hinblick auf die gesundheitlichen<br />

Belastungen in beson<strong>der</strong>en Verwendungen bei Luftwaffe, Heer und Marine.<br />

Arbeits- und Umweltmedizin im Hinblick auf die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong><br />

multifaktoriellen Belastung und Beanspruchung an militärischen Arbeitsplätzen.<br />

Psychotraumatologie/psychische Gesundheit im Hinblick auf militärspezifische<br />

psychische Belastungen und <strong>der</strong>en gesundheitliche Folgen.<br />

3.1.2 Wehrpsychologische Forschung<br />

Wehrpsychologische Forschung, Methodenentwicklung und Evaluation berücksichtigt alle<br />

relevanten Bereiche <strong>der</strong> Psychologie mit dem Ziel, die eigenen Fähigkeiten bedarfsgerecht<br />

weiterzuentwickeln, die Forschungserkenntnisse lösungsorientiert und anwen<strong>der</strong>freundlich<br />

aufzubereiten und dem Nutzer zur Verfügung zu stellen.<br />

Kerngebiete Wehrpsychologischer Forschung sind:<br />

<br />

Personal (Personalauswahl, -beratung, -entwicklung und Training),<br />

9


Truppenpsychologie (Führungsberatung, Coaching, Einzelfallberatung und<br />

Krisenintervention),<br />

Klinische Psychologie (Präventions- und Interventionsmethoden, klinischpsychologische<br />

Diagnostik, Evaluations- und Versorgungsforschung).<br />

Offenheit und Transparenz sind wesentliche Grundsätze des wehrmedizinischen und<br />

wehrpsychologischen Forschungs- und Entwicklungsprogramms. Daher werden die Vorhaben<br />

aktiv in <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit vorgestellt. Sowohl zivile Auftragnehmer <strong>der</strong> Bundeswehr als<br />

auch Forscher in bundeswehreigenen Einrichtungen publizieren die Ergebnisse in<br />

wissenschaftlichen Zeitschriften. Ebenso werden die Ergebnisse <strong>der</strong> wehrmedizinischen<br />

Forschung auf Fachtagungen vorgestellt. Die Ergebnisse stehen somit grundsätzlich allen<br />

Teilen <strong>der</strong> Gesellschaft zur Verfügung.<br />

3.2 Ziele des Forschungsbereichs<br />

3.2.1 Der Sanitätsdienst <strong>der</strong> Bundeswehr muss seine Fähigkeit zur sanitätsdienstlichen<br />

Versorgung <strong>der</strong> Streitkräfte im Grundbetrieb und im Einsatz kontinuierlich<br />

weiterentwickeln. Hierbei ist die gesamte Spanne <strong>der</strong> Prävention, Diagnostik,<br />

Therapie und Rehabilitation im Rahmen <strong>der</strong> unentgeltlichen truppenärztlichen<br />

Versorgung auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik zu leisten,<br />

und darüber hinaus sind militärische und politische Entscheidungsträger zu<br />

beraten.<br />

3.2.2 Der Psychologische Dienst <strong>der</strong> Bundeswehr för<strong>der</strong>t die Entwicklung neuer<br />

Analyse- und Interventionsmethoden insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Prävention und führt die<br />

Evaluation <strong>der</strong> angewandten psychologischen Methoden und Verfahren durch.<br />

3.3 Aufgaben des Forschungsbereichs<br />

Der Dienst in den Streitkräften bringt körperliche und psychische Belastungen sowie damit<br />

verbundene gesundheitliche Risiken mit sich, die im zivilen Bereich oft nicht in<br />

vergleichbarer Form o<strong>der</strong> Intensität zu beobachten sind. Hinzu kommen im Einsatz mögliche<br />

gesundheitliche Schäden durch vor Ort typische Umwelteinflüsse und Infektionen,<br />

Waffenwirkung o<strong>der</strong> mögliche ABC-Expositionen. Erkenntnisse und Erfahrungen <strong>der</strong><br />

wissenschaftlichen Medizin und verwandter Disziplinen müssen daher den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Beson<strong>der</strong>heiten des militärischen Dienstes und <strong>der</strong> sanitätsdienstlichen Versorgung<br />

angepasst werden. Hierzu werden wissenschaftliche und technische Ressourcen eingesetzt.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> Transfer <strong>der</strong> gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ergebnisse in die<br />

angewandte Medizin, insbeson<strong>der</strong>e in die Einsatzmedizin, die Medizintechnik und<br />

Arzneimittelentwicklung sowie in die Lehrinhalte für die Ausbildung des Sanitätspersonals<br />

zum Vorteil für die gesundheitliche Versorgung <strong>der</strong> Soldaten und Soldatinnen von<br />

grundlegen<strong>der</strong> Bedeutung.<br />

Die Forschungsschwerpunkte in den ressorteigenen Einrichtungen mit wehrmedizinischen<br />

FuE-Aufgaben sind:<br />

- Im Bereich Medizinischer A-Schutz:<br />

Verbesserung des medizinischen Managements strahlenexponierter Patienten<br />

sowie Identifikation von Mediatoren und therapeutischen Zielpunkten von<br />

Strahlenreaktionen.<br />

10


Molekulare und zelluläre Mechanismen <strong>der</strong> Pathogenese <strong>der</strong> Strahlenreaktion und<br />

Identifikation geeigneter biologischer Indikatoren zur Diagnose / Modulation <strong>der</strong><br />

Strahlenreaktion.<br />

Optimierung von Grundsätzen und Maßnahmen <strong>der</strong> Wehrmedizinischen<br />

Strahlenhygiene sowie radioepidemiologische Untersuchungen unter spezifisch<br />

wehrmedizinischen Aspekten.<br />

Erforschung, Entwicklung und Optimierung therapeutischer Optionen zur<br />

Behandlung <strong>der</strong> Strahlenkrankheit.<br />

Erforschung und Optimierung von validen Verfahren zur Detektion einer<br />

Radionuklidinkorporation.<br />

Untersuchungen zu kurz-, mittel- und langfristigen Effekten einer akuten und<br />

chronischen Strahlenexposition im Hoch- und Niedrigdosisbereich inklusive UVund<br />

EMF 5 -Exposition.<br />

- Im Bereich Medizinischer B-Schutz:<br />

Erforschung, Optimierung und Validierung von Verfahren zur Früh-, Schnell- und<br />

Spezialdiagnostik von Gesundheitsstörungen durch biologische Kampfstoffe (B-<br />

Agenzien) o<strong>der</strong> differenzialdiagnostisch abzugrenzende Agenzien, bzw. zur<br />

Erkennung von Expositionen gegen B-Agenzien, unter spezieller Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> forensischen Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> B-Aufklärung.<br />

Erforschung, Optimierung und Validierung von Verfahren zur Identifizierung und<br />

Feintypisierung biologischer Kampfstoffe im Rahmen <strong>der</strong> Bioforensik.<br />

Untersuchungen zur antimikrobiellen, antiviralen o<strong>der</strong> antitoxischen Therapie von<br />

B-Gesundheitsstörungen und Untersuchung möglicher diagnostischer Marker zur<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Prognose und <strong>der</strong> Wirksamkeit prophylaktischer und<br />

therapeutischer Maßnahmen.<br />

Erforschung und Optimierung von Verfahren zur aktiven und passiven<br />

Immunprophylaxe und zur prä- bzw. postexpositionellen Chemoprophylaxe von<br />

B-Gesundheitsstörungen.<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Pathogenitätsmechanismen potenzieller B-Agenzien und <strong>der</strong><br />

Mechanismen <strong>der</strong> Immunabwehr gegen solche Agenzien zum Zwecke <strong>der</strong><br />

Entwicklung effizienterer diagnostischer, prophylaktischer und therapeutischer<br />

Verfahren und Maßnahmen.<br />

Pro- und retrospektive epidemiologische Untersuchungen zur Prävalenz und zum<br />

Vorkommen von Naturherden von potenziellen B-Agenzien, von Erregern, die die<br />

Einsatzfähigkeit <strong>der</strong> Truppe gefährden können, sowie von Erregern mit<br />

beson<strong>der</strong>em Resistenzverhalten in Einsatzräumen <strong>der</strong> Bundeswehr als Beitrag zur<br />

Bewertung <strong>der</strong> epidemiologischen Lage und <strong>der</strong> biologischen Gefährdung<br />

(deskriptive Epidemiologie).<br />

Erforschung von Verfahren zur epidemiologischen Ausbruchsaufklärung<br />

(aufsuchende Epidemiologie).<br />

Erforschung von Verfahren zur Unterscheidung natürlicher Ausbruchs-Ursachen<br />

von gezielten Freisetzungen biologischer Kampfstoffe bei ungewöhnlichen<br />

Krankheitsgeschehen durch potenzielle B-Agenzien.<br />

Entwicklung und Validierung von Verfahren und einsatztauglichen Methoden zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lebensmittelqualität und zum Nachweis von<br />

Lebensmittelinfektions-/-intoxikationserregern sowie von Tierseuchen-,<br />

Tierkrankheits- und Zoonoseerregern aus unterschiedlichen Matrices (v.a.<br />

Lebensmittel, Trinkwasser, Umgebungsproben, Tiermaterial).<br />

5<br />

Elektromagnetisches Feld<br />

11


- Im Bereich Medizinischer C-Schutz:<br />

Verbesserung und Neuentwicklung prophylaktischer, diagnostischer und<br />

therapeutischer Verfahren zum medizinischen Schutz vor, bzw. zur Behandlung<br />

von Vergiftungen durch chemische Kampfstoffe (insbeson<strong>der</strong>e Nerven- und<br />

Hautkampfstoffen) und vergleichbaren Noxen mit physiologischen und<br />

pharmakologischen Methoden.<br />

Untersuchung von Pathomechanismen und pathophysiologischen Grundlagen <strong>der</strong><br />

Wirkung von chemischen Kampfstoffen mit enzymologischen, physiologischen,<br />

biochemischen und molekularbiologischen Methoden, um neue Ansatzpunkte für<br />

prophylaktische und therapeutische Maßnahmen zu entwickeln.<br />

Erfassung, Untersuchung und Bewertung von Risiken durch chemische<br />

Kampfstoffe und vergleichbaren Noxen sowie durch Interaktionen von chemischen<br />

Kampfstoffen, Antidoten, an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen einsatzrelevanten<br />

Stoffen sowie von spät auftretenden und chronischen Schäden.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> klinischen und forensischen Spezialdiagnostik zur Untersuchung<br />

unklarer Erkrankungs- und Todesfälle, mit dem Nachweis einer Exposition<br />

gegenüber chemischen Kampfstoffen und vergleichbaren Noxen.<br />

Neuentwicklung und Validierung von Methoden zur Stabilitätsuntersuchung von<br />

wehrmedizinisch relevanten Arzneimitteln - insbeson<strong>der</strong>e Notfallarzneimitteln -<br />

zur Sicherstellung <strong>der</strong> Therapiesicherheit nach Langzeitlagerung bzw. nach<br />

Exposition unter extremen klimatischen Bedingungen bei Einsätzen.<br />

<br />

Untersuchungen im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung von (Mehrkomponenten-)<br />

Autoinjektoren zur Selbst- und Kameradenhilfe, die als Notfallarzneimittel und<br />

Antidote in den Einsätzen Verwendung finden und Teil <strong>der</strong> strategischen<br />

Antidotreserve sind.<br />

Weiterentwicklung und Validierung von Methoden, die ergänzend zu<br />

Arzneibuchuntersuchungen von wehrpharmazeutischer Relevanz sind (z.B. Ersatz<br />

von Kaninchen-Pyrogentest auf Bakterien-Endotoxine durch Limulus-Ambeocyte-<br />

Lysate Test).<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Entwicklung, Validierung und Optimierung von Stabilitätsuntersuchungen für<br />

Medizinprodukte aus Bw-Eigenentwicklung und Bw-Eigenherstellung mit<br />

unmittelbarem Einsatzbezug.<br />

Entwicklung von militärspezifischen AM-Formulierungen und Notfallrezepturen<br />

sowie <strong>der</strong>en Herstellungsmethoden, Stabilitätsprüfungs- und Analytikmethoden.<br />

Neuentwicklung und Validierung von (einsatztauglichen) (Schnell-) Methoden zur<br />

qualitativen und quantitativen Bestimmung von A- und C-Kampfstoffen in<br />

Trinkwasser, Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Arzneimitteln,<br />

Medizinprodukten, Umgebungsproben und sonstigen, sanitätsdienstlich relevanten<br />

Proben.<br />

Neuentwicklung und Validierung von Methoden zum Nachweis bzw. zur<br />

Bestimmung chemischer, physikalischer und technologischer (Indikator-)<br />

Parameter im Rahmen <strong>der</strong> (Weiter-) Entwicklung von speziell für die Einsätze <strong>der</strong><br />

Bundeswehr benötigter Son<strong>der</strong>- und Einsatzverpflegung, insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich<br />

ihrer lebensmitteltechnologischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften<br />

sowie hinsichtlich ihrer Haltbarkeit, Stabilität, Genusstauglichkeit und<br />

Lebensmittelsicherheit nach Belastung unter extremen klimatischen Bedingungen.<br />

Neuentwicklung und Validierung von Methoden zum Nachweis bzw. zur<br />

Bestimmung chemischer, physikalischer und technischer (Indikator-) Parameter im<br />

Rahmen <strong>der</strong> (Weiter-) Entwicklung, Einführung und Nutzung von speziell für die<br />

Einsätze <strong>der</strong> Bundeswehr benötigten Bedarfsgegenständen (z.B.<br />

Lebensmittelverpackungsmaterialien, militärischen Bekleidungs- und<br />

12


- Im Bereich Klinische Wehrmedizin:<br />

Neuentwicklung und Validierung von Methoden zum Nachweis bzw. zur<br />

Bestimmung chemischer, physikalischer und technischer (Indikator-) Parameter im<br />

Rahmen <strong>der</strong> (Weiter-) Entwicklung, Einführung und Nutzung von speziell für die<br />

Einsätze <strong>der</strong> Bundeswehr benötigten Bedarfsgegenständen (z.B.<br />

Lebensmittelverpackungsmaterialien, militärischen Bekleidungs- und<br />

Ausrüstungsgegenständen mit Körperkontakt, Trinkwasserleitungsmaterialien)<br />

insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich (potenziell) gesundheitsschädigen<strong>der</strong> Eigenschaften.<br />

Entwicklung und Implementierung einer medizinischen Dokumentation<br />

einsatzspezifischer Erkrankungen und Verletzungen sowie <strong>der</strong> Fähigkeit zur<br />

epidemiologischen Analyse („Einsatzregister“).<br />

Untersuchungen zur Epidemiologie einsatzbezogener psychotraumatologischer<br />

Erkrankungen.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Diagnostik, Therapie und Rehabilitation einsatzbezogener<br />

psychotraumatologischer Erkrankungen.<br />

Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung<br />

und zum Erhalt <strong>der</strong> psychophysischen Gesundheit von Soldatinnen und Soldaten<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung mo<strong>der</strong>ner Ausbildungstechnologien.<br />

Untersuchung von Pathomechanismen und pathophysiologischen Grundlagen <strong>der</strong><br />

Wirkung von Explosionsverletzungen („Blast Injuries“).<br />

Untersuchung von Pathomechanismen und pathophysiologischen Grundlagen bei<br />

traumatischen Kopfverletzungen (inkl. „mild traumatic brain injury“).<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Rehabilitation einsatzspezifischer Erkrankungen.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Diagnostik und Therapie von penetrierenden Verletzungen.<br />

Untersuchungen zum Erhalt und Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> auditiven Fähigkeiten<br />

(„auditive Fitness“) von Soldaten.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Notfalldiagnostik und -Therapie von einsatzrelevanten<br />

Verletzungen mit Entwicklung, Implementation und Evaluation<br />

simulationsbasierter Bildungsverfahren.<br />

Management von Massivblutungen im Einsatz.<br />

Untersuchungen zur Anwendung von Blut- und Blutprodukten im Einsatz (z.B.<br />

Kryo-TK, Kryo-EK, Lyoplasma, Celox etc.).<br />

Untersuchungen zur Prävention und Therapie von einsatzspezifischen<br />

Erkrankungen und Verletzungen im stomatognathen System.<br />

Untersuchungen zur Verbesserung des Barrier-Nursings 6 .<br />

Untersuchungen zu Versorgungskonzepten und –verläufen in <strong>der</strong> pflegerischen<br />

Versorgung im Einsatz.<br />

- Im Bereich Medizinischer Arbeits- und Umweltschutz:<br />

Erforschung und Optimierung von Strategien zur Individualprävention und<br />

Gefährdungsanalyse bei möglichen Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Gesundheit im Einsatz<br />

durch chemisch-toxikologische und mikrobiologische Schadstoffe o<strong>der</strong><br />

ionisierende und nicht-ionisierende Strahlung.<br />

Erstellung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher Datenbanken zu<br />

län<strong>der</strong>spezifischen umweltmedizinischen Fragestellungen in Einsatzgebieten <strong>der</strong><br />

Bundeswehr.<br />

6<br />

Pflege und Behandlung von Patienten, die an einer hochkontagiösen lebensbedrohenden Infektionskrankheit<br />

erkrankt sind.<br />

13


Spezifische, sowohl wehrmedizinische als auch wehrpsychologische<br />

Forschungsschwerpunkte in den ressorteigenen Einrichtungen sind darüber hinaus im Bereich<br />

Medizinischer Arbeits- und Umweltschutz:<br />

Verbesserung von Spezialdiagnostik und Biomonitoringverfahren zur<br />

gesundheitlichen Prävention bei Einsätzen.<br />

- Im Bereich Psychische Gesundheit:<br />

Wehrmedizinische und psychosoziale Grundlagen <strong>der</strong> Prävention, Begutachtung,<br />

und Versorgung von Belastungen und Störungen <strong>der</strong> psychischen Gesundheit.<br />

Epidemiologie, Prävention, Diagnostik und Therapie einsatzbedingter psychischer<br />

Erkrankungen.<br />

- Im Bereich Ergonomie und Leistungsphysiologie:<br />

Simulation von militärtypischen Arbeitsplätzen mit hohen kognitiven Anteilen -<br />

dabei Auswirkungen von Ermüdung und circadianer Rhythmik auf einsatztypische<br />

Überwachungs- und Beobachtungsaufgaben.<br />

Präventionsforschung und ressourcenorientierte Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in den<br />

Streitkräften im Kontext von Arbeitsplatz Bundeswehr, Gesundheit und<br />

soldatische Leistungsfähigkeit zur Verbesserung bzw. Erhalt <strong>der</strong> Einsatzfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Streitkräfte.<br />

Tätigkeitsanalysen zu militärischen Leistungs- und Einsatzanfor<strong>der</strong>ungen, dabei<br />

Berücksichtigung von Umweltfaktoren (Klima, insbeson<strong>der</strong>e Hitze und Kälte) auf<br />

Leistung und Gesundheit.<br />

Untersuchungen zur Benutzerfreundlichkeit im Rahmen <strong>der</strong> Mensch-Maschine-<br />

Schnittstelle.<br />

- Im Bereich Flugmedizin:<br />

Untersuchungen zur Physiologie, Pathologie, Ergonomie und Prävention/<br />

Schutztechnologien in den Bereichen Beschleunigung, Unterdruck/Höhe,<br />

Situational Awareness (SA) und psychophysische Funktionen.<br />

Methodik <strong>der</strong> Erprobung/Zulassung und Unterstützung <strong>der</strong> Weiterentwicklung von<br />

Rettungs- und Schutztechnologien und Human-Machine-Interfaces in den<br />

Bereichen Personalregeneration und –retention.<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> fachgebietsübergreifenden Analyse von Unfällen und<br />

Zwischenfällen mit Luftfahrzeugen und UAS 7 .<br />

Erarbeitung und Fortentwicklung <strong>der</strong> Methoden für die klinische und<br />

psychologische Eignungsdiagnostik.<br />

Erarbeitung und ständige Verbesserung spezieller Behandlungsstrategien für<br />

Erkrankungen im fliegerischen Umfeld (z.B. Flugkrankheit, Simulatorkrankheit,<br />

Höhenkrankheit etc.).<br />

- Im Bereich Schifffahrtmedizin:<br />

Untersuchungen zu physischen und psychischen Anfor<strong>der</strong>ungen und Belastungen,<br />

denen militärisches Personal an Bord von Schiffen, Booten und U-Booten und im<br />

militärischen Tauchbetrieb ausgesetzt ist, einschließlich <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong><br />

entsprechenden Eignungsfeststellungen unter Beachtung auch<br />

leistungsphysiologischer Aspekte.<br />

Verbesserung und Optimierung von Rettungsmitteln auf See einschließlich <strong>der</strong><br />

medizinischen Bergungs- und Rettungsmethoden.<br />

7<br />

Unmanned Aerial Systems<br />

14


Untersuchungen zu Verbesserungen des militärischen Tauchens mit Schwerpunkt<br />

auf <strong>der</strong> medizinischen Tauchsicherheit (insbeson<strong>der</strong>e Hyperoxie, Überdruck,<br />

Risikofaktoren des Tauchens).<br />

Verbesserung spezieller Behandlungsstrategien für Erkrankungen im maritimen<br />

Umfeld (z.B. Seekrankheit).<br />

Erkennung und Erforschung spezifischer Gesundheitsrisiken des maritimen<br />

Umfeldes an Bord von Schiffen, Booten, U-Booten und im militärischen Tauchen.<br />

3.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen und zuständige Fachreferate<br />

FüSK II 6 8 steuert als ministerielles Fachreferat die wehrmedizinische Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

P III 5 9 ist das für Grundsatzfragen <strong>der</strong> wehrpsychologischen Forschung zuständige Referat.<br />

Kdo SanDstBw I 1 10 ist für den Inspekteur des Sanitätsdienstes als höchstem fachdienstlichen<br />

Vorgesetzten in <strong>der</strong> Bw (vgl. Anlage 2, Nr. 6) im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung für die<br />

Grundsatzfragen <strong>der</strong> wehrmedizinischen Forschung und insbeson<strong>der</strong>e die extramural<br />

vergebenen wehrmedizinischen FuE-Vorhaben zuständig.<br />

Details zu den Zuordnungen sind <strong>der</strong> Anlage 1 zu entnehmen.<br />

3.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs<br />

3.5.1 Sanitätsdienst<br />

Die Fachinstitute des Sanitätsdienstes mit FuE-Auftrag legen über die zuständigen<br />

Fachunterabteilungen des Kommando Sanitätsdienstes <strong>der</strong> Bundeswehr dem Referat<br />

Wehrmedizinische Forschung des Kommando Sanitätsdienstes <strong>der</strong> Bundeswehr die<br />

Forschungsplanung für den Zeitraum von zwei bis drei Kalen<strong>der</strong>jahren vor (vgl. Anlage 3).<br />

Grundlage sind die gültige Forschungsweisung und die gültigen Forschungskorridore (vgl.<br />

Anlage 2, Nr. 7). Das Forschungsreferat l des Kommando Sanitätsdienstes <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

legt BMVg FüSK II 6 die durch den Inspekteur des Sanitätsdienstes gebilligten<br />

Forschungsplanungen vor. Kurzfristige Aufträge überlagern die mittelfristige<br />

Forschungsplanung und können zu entsprechenden inhaltlichen und zeitlichen Anpassungen<br />

führen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> jährlichen Forschungskonferenz des Sanitätsdienstes werden intern vergebene<br />

Son<strong>der</strong>forschungsaufträge sowie geplante extramurale Vorhaben beraten und priorisiert.<br />

3.5.2 Psychologischer Dienst<br />

Im Rahmen einer jährlichen Forschungsplanungskonferenz, die Teil <strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong><br />

Leitenden Psychologen ist, werden extramurale wehrpsychologische<br />

Forschungsfragestellungen diskutiert und priorisiert sowie intern vergebene<br />

Son<strong>der</strong>forschungsaufträge und psychologische Forschungsaktivitäten an den Fachinstituten<br />

des Sanitätsdienstes beraten und abgestimmt.<br />

8 Abteilung Führung Streitkräfte, Referat II 6<br />

9 Abteilung Personal, Referat III 5<br />

10 Kommando Sanitätsdienst <strong>der</strong> Bundeswehr, Referat I 1<br />

15


4. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> wehrtechnischen<br />

Forschung und Technologie<br />

4.1 Beschreibung des Forschungsbereichs<br />

Die wehrtechnische Forschung und Technologie (F&T) fußt auf drei Säulen.<br />

Die erste Säule wird durch die ressorteigene Forschung in drei wehrtechnischen<br />

Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben gebildet (vgl. Liste in Anlage 1).<br />

Die zweite Säule stellt die grundfinanzierte Forschung an externen Forschungseinrichtungen<br />

des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und <strong>der</strong> Fraunhofer-<br />

Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> angewandten Forschung e.V. (FhG) sowie dem Deutsch-<br />

Französischen Forschungsinstitut Saint-Louis (ISL) dar. Grundfinanzierung des BMVg ist<br />

eine Finanzierungsform für langfristig ausgerichtete Forschungsaktivitäten in ausgewählten<br />

Forschungsinstituten. Grundfinanziert durch das BMVg werden die in den Wirtschaftsplänen<br />

von DLR und FhG benannten wehrtechnisch ausgerichteten Forschungsinstitute. Die<br />

Forschung dieser Institute wird durch die vom Senat <strong>der</strong> FhG bzw. vom<br />

Forschungskoordinator des DLR gebilligten Forschungsperspektiven bestimmt. Die<br />

Grundfinanzierung des ISL ist durch einen deutsch-französischen Staatsvertrag, einzelne<br />

Projekte beim ISL werden durch einen jährlichen Regierungszusatzvertrag geregelt.<br />

Die dritte Säule bildet die projektfinanzierte Forschung durch Vergabe von F&T-Vorhaben an<br />

Dritte (Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, unabhängige<br />

Wissenschaftler/ Berater und gewerbliche Wirtschaft) und über Zuwendungen zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Forschungsvorhaben. Die Projektför<strong>der</strong>ung wird auf Grund von Forschungsanträgen <strong>der</strong><br />

jeweiligen Institute bzw. Forschungsträger als Projektzuwendung gewährt.<br />

4.2 Ziele des Forschungsbereichs<br />

Wehrtechnische F&T steht am Beginn einer Wertschöpfungskette, an <strong>der</strong>en Ende die<br />

Beschaffung von Wehrmaterial für die Bundeswehr steht. Durch eine intensive Beobachtung<br />

und Erschließung aller für wehrtechnische Anwendungen relevanten natur- und<br />

ingenieurwissenschaftlichen Fel<strong>der</strong> durch die wehrtechnische F&T wird die Bundeswehr in<br />

die Lage versetzt, technologische Entwicklungen hinsichtlich ihrer zukünftigen militärischen<br />

Verwendbarkeit bzw. ihres Bedrohungspotenzials zu beurteilen. Daraus werden Prognosen für<br />

die Beiträge bestimmter Technologien zu den Fähigkeiten <strong>der</strong> Streitkräfte abgeleitet und <strong>der</strong><br />

Transfer vom zivilen Sektor in den wehrtechnischen Bereich unterstützt. Technologien, die<br />

für das Erkenntnisinteresse absehbar durch die zivile Forschung nicht ausreichend<br />

vorangetrieben werden o<strong>der</strong> bei denen unvertretbare Abhängigkeiten vermieden werden<br />

sollen, werden identifiziert und Möglichkeiten zu <strong>der</strong>en Weiterentwicklung erschlossen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> wehrtechnischen F&T-Aktivitäten sollen die für Ausrüstungsentscheidungen<br />

erfor<strong>der</strong>liche Analyse- und Bewertungsfähigkeit sichern, neue innovative Technologien<br />

für die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Fähigkeiten <strong>der</strong> Bundeswehr identifizieren und dafür neue<br />

Lösungen anbieten und Zukunftstechnologien zeitgerecht bis zur Produktnähe vorantreiben.<br />

Wehrtechnische F&T-Aktivitäten beinhalten die Erarbeitung neuer technologischer<br />

Systemkonzepte und ihre Bewertung zur Verbesserung <strong>der</strong> Einsatzfähigkeit <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

16


Sie leisten darüber hinaus Beiträge sowohl für einen übergreifenden Fähigkeitenverbund als<br />

auch für multinationale Kooperationen im Rahmen von Europäischer Union (EU) und NATO<br />

sowie für weitere bi- und multilaterale Kooperationsformen. Darüber hinaus dienen sie dem<br />

Erhalt <strong>der</strong> wehrtechnischen Kompetenz in Deutschland.<br />

4.3 Aufgaben des Forschungsbereichs<br />

Die grundsätzlichen Aufgaben <strong>der</strong> wehrtechnischen F&T sind zum einen die Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen wissenschaftlichen und technologischen Kenntnisse und Fertigkeiten in<br />

allen relevanten Technologien für zweckmäßige, intelligente und wirtschaftliche<br />

Ausrüstungsentscheidungen, zum an<strong>der</strong>en das rechtzeitige Erkennen <strong>der</strong> Bedeutung neuer<br />

Technologien für die Bedrohungen und Fähigkeiten <strong>der</strong> Bundeswehr sowie die Bereitstellung<br />

von Zukunftstechnologien und Systemkonzepten für die Beschaffung von Wehrmaterial für<br />

die Bundeswehr.<br />

Wehrtechnische F&T erfolgt in den folgenden sieben Aufgabenbereichen:<br />

Informationsgewinnung und Vernetzte Operationsführung,<br />

Systeme Land,<br />

Systeme Luft und Raum,<br />

Systeme See,<br />

Elektronische Kampfführung, Indirekter Schutz, Systemübergreifende<br />

Technologien,<br />

Querschnittliche F&T-Aufgaben und<br />

Informationstechnologie.<br />

Die Aufgabenschwerpunkte <strong>der</strong> wehrtechnischen F&T in ihren sieben Aufgabenbereichen<br />

sind:<br />

- im Aufgabenbereich Informationsgewinnung und Vernetzte Operationsführung:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von Werkstoffen, Technologien und<br />

technologischen Konzepten für Halbleiter, Sensorik und Signalverarbeitung,<br />

Simulationstechnologien sowie netzwerkorientierte Fähigkeiten.<br />

- im Aufgabenbereich Systeme Land:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von Werkstoffen, Technologien und<br />

technischen Konzepten für landgestützte Fahrzeuge, Pionier- und Son<strong>der</strong>gerät;<br />

Fahrzeugführung; Kfz-Elektronik sowie Feuerleitung.<br />

- im Aufgabenbereich Systeme Luft und Raum:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von Werkstoffen, Technologien und<br />

technischen Konzepten für bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge<br />

einschließlich <strong>der</strong> Aspekte Avionik, Flugführung und -regelung sowie Antriebe.<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von Technologien und technischen<br />

Konzepten für raumgestützte Systeme und für <strong>der</strong>en Schutz.<br />

- im Aufgabenbereich Seegestützte Plattformen:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von Werkstoffen, Technologien und<br />

technischen Konzepten für Überwasserschiffe, U-Boote, unbemannte, auch<br />

autonome, Fahrzeuge und Unterwasserwaffen einschließlich <strong>der</strong> Aspekte Führung,<br />

Feuerleitung, Sonartechnologie und maritime Umwelt sowie Signaturen für Überund<br />

Unterwasserfahrzeuge.<br />

17


- im Aufgabenbereich Elektronische Kampfführung (EloKa), Indirekter Schutz,<br />

Systemübergreifende Technologien:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von EloKa-, Identifikations- und CBRN 11 -<br />

Technologien sowie Technologien für den Indirekten Schutz.<br />

- im Aufgabenbereich Querschnittliche F&T-Aufgaben:<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von militärisch nutzbaren Betriebsstoffen<br />

sowie querschnittlich einsetzbaren Werkstoffen (Metalle, Keramiken,<br />

Verbundwerkstoffe).<br />

Untersuchungen zum Umwelt- und Brandschutz, zu Fragestellungen <strong>der</strong><br />

Ergonomie und <strong>der</strong> Arbeitssicherheit unter Beachtung rechtlicher Bestimmungen.<br />

- im Aufgabenbereich Informationstechnologie:<br />

Untersuchungen zu Trends und neuen technologischen Entwicklungen für<br />

Architekturen, Technologien zur Unterstützung <strong>der</strong> Vernetzten Operationsführung<br />

(NetOpFü), Concept Development and Experimentation (CD&E), IT-Sicherheit<br />

und Informationsoperationen.<br />

Erforschung und Verfügbarmachung von speziellen Plattformen, Netzen und<br />

Diensten sowie Anwendungen zur Führungsunterstützung <strong>der</strong> Streitkräfte.<br />

4.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen und zuständige Fachreferate<br />

Das für die ressorteigenen Forschungseinrichtungen mit wehrtechnischen F&T-Aufgaben<br />

zuständige Fachreferat im BMVg ist AIN II 1 12 .<br />

AIN II 1 ist verantwortlich für die wehrtechnischen Ressortforschungseinrichtungen<br />

Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB),<br />

Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie<br />

und Forschung (WTD 71) und<br />

Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz (WIS).<br />

Details zu den Zuordnungen sind in <strong>der</strong> Anlage 1 aufgeführt, die Forschungsprogramme in<br />

<strong>der</strong> Anlage 3.<br />

4.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs<br />

Der mittelfristig auf fünf Jahre ausgerichtete Planungsprozess im Forschungsbereich<br />

„Wehrtechnische F&T“ setzt jährlich am Anfang eines Kalen<strong>der</strong>jahres mit den strategischen<br />

Vorgaben für die Ausplanung des F&T-Jahresprogramms für das Folgejahr ein. Nach diesen<br />

Vorgaben erfolgt die weitere Ausarbeitung des F&T-Jahresprogramms im nachgeordneten<br />

Ämterbereich. Der vom Ämterbereich vorgelegte Planungsvorschlag bildet die Basis für den<br />

ministeriellen Erlass des F&T-Jahresprogramms, welches die Vorgaben für die endgültige<br />

Ausplanung inklusive <strong>der</strong> finanziellen Rahmenbedingungen enthält. In diesem F&T-<br />

Jahresprogramm sind auch die F&T-Mittel enthalten, die von den ressorteigenen<br />

wehrtechnischen Forschungseinrichtungen an Dritte vergeben werden (vgl. Anlage 2, Nr. 8).<br />

11 Chemische, biologische, radiologische und nukleare<br />

12 Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, Referat II 1<br />

18


5. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> militärgeschichtlichen<br />

und sozialwissenschaftlichen Forschung<br />

5.1 Beschreibung des Forschungsbereichs<br />

Das Militärgeschichtliche Forschungsamt und das Sozialwissenschaftliche Institut <strong>der</strong><br />

Bundeswehr werden im Zuge <strong>der</strong> Neuausrichtung <strong>der</strong> Bundeswehr <strong>der</strong>zeit am Standort<br />

Potsdam zu einem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

(ZMSBw) zusammen geführt. Das ZMSBw betreibt im Auftrag des <strong>Bundesministerium</strong>s <strong>der</strong><br />

<strong>Verteidigung</strong> militärhistorische Grundlagenforschung sowie militärsoziologische und<br />

sicherheitspolitische Forschung für die Bundeswehr. Das Zentrum erforscht die deutsche<br />

Militärgeschichte nach den Methoden und Standards <strong>der</strong> allgemeinen Geschichtswissenschaft<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Wechselbeziehungen zwischen Militär, Staat, Politik,<br />

Gesellschaft, Recht, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik. Mit seiner sozialwissenschaftlichen<br />

Grundlagenforschung leistet es einen Beitrag zur Fortentwicklung <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften, insbeson<strong>der</strong>e auf den Gebieten <strong>der</strong> Militärsoziologie und <strong>der</strong><br />

Sicherheitspolitik, sowie zur wissenschaftsbasierten Politikberatung. Die Verschränkung <strong>der</strong><br />

Disziplinen erweitert die Möglichkeiten <strong>der</strong> Einrichtung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Forschung und<br />

<strong>der</strong>en Anwendung in <strong>der</strong> historisch-sicherheitspolitischen Bildung gleichermaßen. Dabei<br />

stehen geschichts- und sozialwissenschaftliche Forschungen in einem wechselseitigen<br />

Austausch.<br />

Der Wissenschaftliche Beirat BMVg des ZMSBw berät dieses in allen wissenschaftlichen<br />

Fragen.<br />

5.2 Ziele des Forschungsbereichs<br />

Das Expertenwissen und die Veröffentlichungen des Zentrums dienen dem<br />

<strong>Bundesministerium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong>, <strong>der</strong> Fachwissenschaft, den Streitkräften und <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit. Durch ihre Grundlagenforschung bereitet die Einrichtung zudem das<br />

Fundament für die historische und sicherheitspolitische Bildung in <strong>der</strong> Bundeswehr mit einem<br />

streitkräftegemeinsamen Ansatz. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden dem<br />

<strong>Bundesministerium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong> als Forschungsberichte, Gutachten und<br />

Beratungsleistungen zur Verfügung gestellt. Das Zentrum begleitet und unterstützt die<br />

Auslandseinsätze <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Das Zentrum macht die im Grundgesetz garantierte Freiheit von Wissenschaft, Forschung und<br />

Lehre und die anerkannten Exzellenzkriterien wissenschaftlicher Forschung zur Grundlage<br />

seiner Arbeit. Der Doppelcharakter einer zentralen Forschungseinrichtung des Bundes und<br />

weisungsabhängigen militärischen Dienststelle als Teil <strong>der</strong> Bundeswehr steht hierzu nicht in<br />

Wi<strong>der</strong>spruch. Forschungsfel<strong>der</strong> und Rahmenbedingungen können zwar bedarfsorientiert<br />

vorgegeben werden, nicht jedoch die Wahl <strong>der</strong> Methoden sowie die Forschungsergebnisse<br />

und <strong>der</strong>en Darstellung. Die Forschungsarbeit, die den internationalen Standards ihrer<br />

jeweiligen Disziplin Rechnung trägt, wird durch adäquate Verfahren zur Qualitätssicherung<br />

fortlaufend evaluiert.<br />

Grundlagenforschung auf internationalem Niveau und Dienstleistungen <strong>der</strong> angewandten<br />

Forschung als Teil <strong>der</strong> Ressortforschung des Bundes bilden einen untrennbaren<br />

Zusammenhang. Nur die Verbindung bei<strong>der</strong> Bereiche unter einem Dach bietet die Gewähr<br />

sowohl für Spitzenforschung als auch für exzellente Beratungsleistungen für den<br />

Auftraggeber und zählt damit zu den Alleinstellungsmerkmalen des Zentrums.<br />

19


Die Wissenschaftler des Zentrums sind mit ihren Forschungen Teil <strong>der</strong> internationalen<br />

scientific community. Sie pflegen Kontakte zu Organisationen, Institutionen und Dienststellen<br />

des In- und Auslandes sowie mit inner- wie außeruniversitären Forschungs- und<br />

Informationsverbünden. Diese Kontakte sind zu stabilisieren und interdisziplinär weiter<br />

auszubauen. Im beson<strong>der</strong>en Maße ist die Kooperation mit solchen Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Bundeswehr zu intensivieren, die ausbilden, forschen und erziehen.<br />

5.3 Aufgaben des Forschungsbereichs<br />

Militärgeschichte wird nur vor dem Hintergrund ihrer Gesamtentwicklung verständlich und<br />

vermittelbar. Die Forschungstätigkeit <strong>der</strong> Einrichtung umfasst daher grundsätzlich die<br />

Militärgeschichte von <strong>der</strong> Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t. Historische Themen, die<br />

nicht von <strong>der</strong> Grundlagenforschung des Zentrums behandelt werden, können im Rahmen von<br />

wissenschaftlichen Veranstaltungen und Kooperationen sowie einer<br />

Publikationsunterstützung bearbeitet und dargestellt werden.<br />

Die Zeit von 1945 bis 1990 ist weiterhin <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> historischen<br />

Grundlagenforschung zur deutschen Militärgeschichte. Der Blick richtet sich dabei auf die<br />

Geschichte <strong>der</strong> beiden deutschen Nachkriegsarmeen im Kontext des Kalten Krieges. Neben<br />

struktur- und operationsgeschichtlichen sowie rüstungswirtschaftlichen Themen werden<br />

alltags-, mentalitäts- und biografiebezogene Ansätze verfolgt. Eine umfassende Deutung <strong>der</strong><br />

Militärgeschichte <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland und <strong>der</strong> Deutschen Demokratischen<br />

Republik ist zudem ohne Forschungen zur Einbindung des Militärs in die Strukturen ihrer<br />

jeweiligen Bündnisse nicht zu leisten. Gleichermaßen von Bedeutung ist die wechselseitige<br />

Wahrnehmung von Streitkräften und Gesellschaft. Hier sind verstärkt sozialwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse u.a. zu Fragen <strong>der</strong> beruflichen Identität und entsprechen<strong>der</strong> Biografien<br />

einzubringen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> historischen Grundlagenforschung zur deutschen Militärgeschichte bis 1945<br />

erfährt auch das „Zeitalter <strong>der</strong> Weltkriege“ weiterhin beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit. Dabei<br />

spielen verstärkt Forschungen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges eine herausgehobene<br />

Rolle. Zugleich sind die Arbeiten zu den beiden Weltkriegen, zur Zwischenkriegszeit und<br />

<strong>der</strong>en Konnex unter Prüfung neuer methodischer Zugänge fortzuführen. Es gilt, dadurch<br />

langfristige Entwicklungslinien des Militärs und <strong>der</strong>en politische, gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Interdependenzen herauszuarbeiten. Dazu zählen Tendenzen <strong>der</strong> Totalisierung<br />

wie auch <strong>der</strong> Globalisierung des Krieges in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Grundlagenforschung dokumentiert und analysiert das Zentrum auch die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Bundeswehr nach 1990. Hierzu wird interdisziplinäre Forschung betrieben. Im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen dabei <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Bundeswehr zur deutschen Einheit, Fragen <strong>der</strong><br />

Reduzierung, des Umbaus, <strong>der</strong> Neuausrichtung und <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Bundeswehr im Bündnis<br />

sowie innen- und bündnispolitische, soziale, wirtschaftliche und operative Dimensionen <strong>der</strong><br />

Auslandseinsätze. Das Zentrum besetzt damit ein weiteres wissenschaftliches<br />

Alleinstellungsmerkmal.<br />

Unter sozialwissenschaftlicher Perspektive sind Streitkräfte in demokratischen<br />

Gesellschaften auf vielfältige und enge Weise in ihre soziale Umwelt und in gesellschaftliche<br />

Entwicklungen einbezogen. Sie sind damit auch integraler Bestandteil des gesellschaftlichen<br />

Wandels, <strong>der</strong> ihre Auftragserfüllung beeinflusst. Die politische Leitung und militärische<br />

Führung <strong>der</strong> Bundeswehr haben es mit zahlreichen Problemstellungen zu tun, die weit über<br />

den rein militärischen Bereich hinausgreifen, und dabei den einzelnen Soldaten, die einzelne<br />

Soldatin genauso wie die Streitkräfte als Ganzes mittelbar o<strong>der</strong> unmittelbar berühren.<br />

Die sozialwissenschaftliche Forschung in <strong>der</strong> Bundeswehr hat zum Ziel, wissenschaftlich<br />

fundierte und verlässliche Erkenntnisse über den Funktionswandel von Streitkräften im<br />

20


nationalen und multinationalen Kontext, den Zustand <strong>der</strong> eigenen Streitkräfte und die zu<br />

Grunde liegenden soziokulturellen Entwicklungen in <strong>der</strong> Gesellschaft zu gewinnen.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen Ressortforschung in <strong>der</strong> Bundeswehr sind<br />

- Einstellungsforschung und Meinungsumfragen:<br />

Gewinnung und Bereitstellung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse zur<br />

Bedeutung und zum Funktionswandel von Streitkräften, zu <strong>der</strong>en Akzeptanz und<br />

Attraktivität innerhalb <strong>der</strong> Bundeswehr und in <strong>der</strong> Bevölkerung, zum Zustand <strong>der</strong><br />

Streitkräfte und zu soziokulturellen Entwicklungen in <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

- Personalgewinnung und Personalbindung:<br />

Durchführung und Auswertung regelmäßiger bundesweiter Jugendbefragungen<br />

zum Themenbereich „Berufswahl Jugendlicher und Nachwuchswerbung <strong>der</strong><br />

Bundeswehr“, zur Gewinnung von Erkenntnissen zu Fragen <strong>der</strong> persönlichen<br />

Entwicklung in <strong>der</strong> Bundeswehr, <strong>der</strong> Attraktivität des Dienstes und <strong>der</strong><br />

Personalbindung in <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

- Sozialwissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> Auslandseinsätze <strong>der</strong> Bundeswehr:<br />

Untersuchungen zur Zusammenarbeit mit den Partnern in gemeinsamen<br />

Verbänden, am Standort wie im Einsatz, empirische Ermittlung von Einstellungen<br />

und Belastungen <strong>der</strong> Soldaten in den Auslandseinsätzen <strong>der</strong> Bundeswehr mit dem<br />

Ziel, die Vorbereitung auf diese Aufgaben, die Auftragserfüllung vor Ort, die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Soldatenfamilien während <strong>der</strong> Einsatzzeit und die Reintegration<br />

von Soldaten nach Rückkehr vom Auslandseinsatz zu verbessern.<br />

- Multinationalität/Europäische Streitkräfte:<br />

Untersuchungen zu Fragen <strong>der</strong> Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen einer<br />

europäischen Streitkräfteintegration mit dem Ziel, aus sozialwissenschaftlicher<br />

Perspektive die Entwicklungen systematisch zu erfassen und zu analysieren, um<br />

daraus Handlungsvorschläge zu erarbeiten und sozialwissenschaftliche<br />

Unterstützung für die beteiligten Akteure und Führungskräfte zu leisten. Dies<br />

schließt die Untersuchung <strong>der</strong> strategischen Kulturen in den EU-Mitgliedstaaten<br />

ein.<br />

- Wandel von Streitkräften:<br />

Abdeckung sozialwissenschaftlichen Erkenntnisbedarfs bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong><br />

vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen, welche sich aus dem Prozess <strong>der</strong> Neuausrichtung<br />

ergeben. Hierzu gehören insbeson<strong>der</strong>e Themenbereiche wie die „Ökonomische<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong> Bundeswehr“, „Frauen in den Streitkräften“, sowie<br />

„Soldatisches Selbstverständnis/berufliche Identität von Soldatinnen und<br />

Soldaten“.<br />

- Militär, Ethik und Innere Führung:<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Konzeption des „Staatsbürgers in Uniform“ bzw. <strong>der</strong><br />

„Inneren Führung“ durch wissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> fortlaufend nötigen<br />

Verständigung über das ethisch-normative Profil <strong>der</strong> Bundeswehr und das<br />

berufsethische Selbstverständnis <strong>der</strong> Soldatinnen und Soldaten.<br />

21


5.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung und zuständiges Fachreferat<br />

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften ist fachlich dem BMVg-Referat<br />

Fü SK II 4 13 (vgl. Anlage 1) und truppendienstlich dem Streitkräfteamt zugeordnet.<br />

5.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs<br />

Die grundsätzliche thematische Ausrichtung des Zentrums für Militärgeschichte und<br />

Sozialwissenschaften wird durch eine unter Beteiligung des Beirats erstellte Weisung des<br />

<strong>Bundesministerium</strong>s <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong> für einen Zeitraum von etwa fünf Jahren bestimmt (vgl.<br />

Anlage 2, Nr. 9, 10). 14 Die konkreten Forschungsthemen des Zentrums folgen dieser Weisung<br />

im Lichte <strong>der</strong> Entwicklung in <strong>der</strong> internationalen Forschung (vgl. Anlage 3). Kurzfristige<br />

Aufträge des BMVg an das Zentrum ergänzen die Weisung.<br />

13 Abteilung Führung Streitkräfte, Referat II 4<br />

14 Die erste Forschungsweisung für das neue ZMSBw befindet sich <strong>der</strong>zeit noch in <strong>der</strong> ministeriellen<br />

Mitzeichnung. Bis zu dessen Erlass gelten die in <strong>der</strong> Anlage 2 aufgeführten Weisungen für das MGFA und das<br />

SWInstBw weiter.<br />

22


6. Ziele, Aufgaben und mittelfristige Planung <strong>der</strong> geowissenschaftlichen<br />

Forschung<br />

6.1 Beschreibung des Forschungsbereichs<br />

Der Ressortforschungsbereich Geowissenschaftliche Forschung bearbeitet die Themen und<br />

Fragestellungen, die für die aktuelle, mittelfristige und langfristige Sicherstellung <strong>der</strong><br />

militärischen Kernfähigkeit „GeoInfo-Unterstützung“ erfor<strong>der</strong>lich sind. Die<br />

geowissenschaftliche Fachexpertise für die Streitkräfte und für das <strong>Bundesministerium</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Verteidigung</strong> wird im Amt für Geoinformationswesen <strong>der</strong> Bundeswehr (AGeoBw)<br />

vorgehalten und an <strong>der</strong> teilstreitkräfteübergeordneten Auftragsentwicklung orientiert<br />

weiterentwickelt. Dabei sind die für die Bundeswehr im Einsatz gegebenen<br />

Rahmenbedingungen und die resultierenden Aufgabenstellungen des für die GeoInfo-<br />

Unterstützung verantwortlichen Geoinformationsdienstes <strong>der</strong> Bundeswehr (GeoInfoDBw)<br />

maßgeblich zu berücksichtigen.<br />

6.2 Ziele des Forschungsbereichs<br />

Die Ziele des Ressortforschungsbereichs ergeben sich unmittelbar aus dem aktuellen und<br />

zukünftigen Auftrag <strong>der</strong> Bundeswehr bzw. des GeoInfoDBw. Es gilt, relevante Geofaktoren<br />

und Umwelteinflüsse immer und überall erkennen zu können, <strong>der</strong>en Auswirkungen auf<br />

Operationsführung und Taktik zu beurteilen, aktuelle und qualitätsgesicherte gering- und<br />

hochdynamische Geoinformationen für Übung, Einsatzvorbereitung und Einsatz weltweit und<br />

flächendeckend bereitzustellen, Einsatzkräfte geowissenschaftlich zu beraten und <strong>der</strong> Leitung<br />

des BMVg die Bedeutung von politischen Prozessen mit Raumbezug zu vermitteln. Dazu<br />

werden die fünf Hauptaufgaben GeoInfo-Beratung, GeoInfo-Datengewinnung, GeoInfo-<br />

Produktion, GeoInfo-Datenmanagement und GeoInfo-Ausbildung konsequent einsatzorientiert<br />

ausgelegt und optimiert. Ausgehend von den genutzten Verfahren zur GeoInfo-<br />

Unterstützung und Einsatzrandbedingungen wird unter Berücksichtigung von extern<br />

verfügbaren Forschungsergebnissen <strong>der</strong> angewandte geowissenschaftliche Untersuchungsund<br />

Entwicklungsbedarf identifiziert, <strong>der</strong> mit eigenen FuE-Maßnahmen für die Optimierung<br />

<strong>der</strong> Hauptaufgaben des GeoInfoDBw erfor<strong>der</strong>lich und abzudecken ist. Die Identifizierung <strong>der</strong><br />

Forschungsaktivitäten erfolgt entlang <strong>der</strong> im AGeoBw vorhandenen Fachexpertise in<br />

achtzehn geowissenschaftlichen Fachdisziplinen.<br />

6.3 Aufgaben des Forschungsbereichs<br />

Die Forschungsaufgaben im geowissenschaftlichen Bereich konzentrieren sich grundsätzlich<br />

auf interdisziplinäre Lösungsansätze. Die geowissenschaftlichen und verwandten Disziplinen<br />

legen ihren Schwerpunkt dabei auf die angewandte Forschungsarbeit:<br />

<br />

Erweiterung und bündnisweite Standardisierung <strong>der</strong> Modellstrukturen und -inhalte<br />

<strong>der</strong> GeoInfo-Datenbasis <strong>der</strong> Bundeswehr mit Blick auf das Management von<br />

dreidimensional strukturierten Entitäten auf und unter <strong>der</strong> Erdoberfläche zur<br />

langfristigen Schaffung eines für die GeoInfo-Unterstützung von<br />

Einsatzvorbereitung und -durchführung universell nutzbaren Realweltmodells.<br />

23


Verknüpfung <strong>der</strong> für Risikovorsorge, Gefahrenabwehr und als<br />

Einsatzrandbedingung bereitzustellenden hochdynamischen GeoInfo-Daten mit<br />

dem dreidimensionalen Erdmodell zur optimierten GeoInfo-Beratung in Form von<br />

„begeh- und befahrbaren Realweltmodellen“.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Optimierung des GeoInfo-Datenmanagements zu einem strukturell und inhaltlich<br />

integrierten Gesamtmodell <strong>der</strong> GeoInfo-Daten für alle gefor<strong>der</strong>ten Anwendungen,<br />

Auflösungsbereiche/Maßstäbe und Darstellungsformen.<br />

Bewertung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen und Identifizierung von Lösungen für eine an<br />

hochpräsize 3D-Erdmodelle angepasste Positionierungs- und Navigationsfähigkeit.<br />

Verstärkung <strong>der</strong> Maßnahmen zur Harmonisierung von Erfassungsgrundlagen im<br />

Bündnisrahmen zur Optimierung des „burden sharings“ im Bereich <strong>der</strong> GeoInfo-<br />

Datengewinnung.<br />

Weitere Automatisierung <strong>der</strong> Verfahren zur Qualitätskontrolle bei <strong>der</strong> GeoInfo-<br />

Datengewinnung und bei <strong>der</strong> Produktion von GeoInfo-Produkten.<br />

Weiterführende Nutzbarmachung von multispektralen Aufnahme- und<br />

Auswerteverfahren für die GeoInfo-Datengewinnung und die Optimierung <strong>der</strong><br />

GeoInfo-Beratung.<br />

<br />

<br />

<br />

Eine weitere ständig wachsende Herausfor<strong>der</strong>ung liegt in <strong>der</strong> mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Präzisierung und Detaillierung <strong>der</strong> vorzuhaltenden GeoInfo-Daten stark<br />

zunehmenden Datenmenge. Innovative Nutzung von vorhandenen und<br />

Verfügbarmachung von Datenspeicherkapazitäten neuester Generation sind<br />

unabdingbar.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Flugsicherheit in Abhängigkeit vom Vogelschlagrisiko<br />

(Entwicklung von Warn- und Vorhersageverfahren sowie mobiler Vogelschlag-<br />

Warnsysteme für den Einsatz).<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> künftigen Entwicklungsarbeiten für die bedarfsgerechte GeoInfo-<br />

Unterstützung auf Basis numerischer Wettermodelle sind konvektionsauflösende<br />

Anwendungen (Maschenweite 1 bis 3 km) als Gefechtsfeldmodelle über den<br />

Einsatzgebieten <strong>der</strong> Bw.<br />

Zur Sicherstellung <strong>der</strong> Fähigkeit „GeoInfo-Unterstützung“ besteht die<br />

Notwendigkeit, die heutigen Wettervorhersagen (allgemein) für Grundbetrieb und<br />

Einsatz, die Vorhersage <strong>der</strong> Wetterbedingungen für Drohnen, neue Waffen- und<br />

Sensorsysteme und Führungsinformationssysteme und die Verfahren zur<br />

Prädiktion <strong>der</strong> Ausbreitungsbedingungen für ABC-Waffen nachhaltig zu<br />

verbessern.<br />

6.4 Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung und zuständiges Fachreferat<br />

Das für die ressorteigenen Forschungsarbeiten im geowissenschaftlichen Bereich zuständige<br />

Fachreferat im BMVg ist SE I 2 15 (vgl. Anlage 1). Unter dem Oberbegriff<br />

15 Abteilung Strategie und Einsatz, Referat I 2<br />

24


Geoinformationswesen sind alle für die Auftragserfüllung <strong>der</strong> Bundeswehr erfor<strong>der</strong>lichen<br />

geowissenschaftlichen Fachgebiete zusammenfasst. Die zugehörige<br />

Ressortforschungseinrichtung ist das AGeoBw, welches als zentrales Fachamt im<br />

bundeswehrübergreifend organisierten GeoInfoDBw verankert ist und die angewandte<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit steuert und durchführt (vgl. Anlage 2, Nr. 11).<br />

6.5 Mittelfristige Planung des Forschungsbereichs<br />

Der Forschungs- und Entwicklungsplan des AGeoBw (FuE-Plan) definiert die mittel- und<br />

langfristigen geplanten FuE-Ziele des AGeoBw. Er wird in einem zweijährigen Turnus<br />

aktualisiert (vgl. Anlage 3).<br />

Die darin festgelegten FuE-Ziele sind Grundlage für die Aufstellung des jährlich<br />

festzulegenden Forschungs- und Entwicklungsprogramms, welches die im laufenden Jahr<br />

durchzuführenden Ressortforschungsprojekte beinhaltet.<br />

25


7. Schlussbemerkung<br />

Der Ressortforschungsplan des <strong>Bundesministerium</strong>s <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong> hat eine, in den<br />

einzelnen Forschungsbereichen nach Maßgabe <strong>der</strong> zuständigen Fachreferate, mittelfristige<br />

Ausrichtung. Er wird jährlich fortgeschrieben.<br />

26


Anlage 1: Übersicht Ressortforschungseinrichtungen und Fachreferate<br />

Forschungsbereich Wehrmedizin und Wehrpsychologie<br />

Verantwortliches Fachreferat im BMVg:<br />

Abteilung Führung Streitkräfte – FüSK II 6<br />

Telefon: +49 (0) 30 / 20 04 - 896 62<br />

Telefax: +49 (0) 30 / 20 04 - 897 00<br />

E-Mail: BMVgFueSK II 6@BMVg.Bund.de<br />

Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen:<br />

Institut für Mikrobiologie <strong>der</strong> Bundeswehr – InstMikroBioBw<br />

Neuherbergstr. 11<br />

80937 München<br />

Telefon: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 3982<br />

Telefax: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 3983<br />

E-Mail: InstitutfuerMikrobiologie@bundeswehr.org<br />

www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de<br />

Institut für Pharmakologie und Toxikologie <strong>der</strong> Bundeswehr – InstPharmToxBw<br />

Neuherbergstr. 11<br />

80937 München<br />

Telefon: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 29 25<br />

Telefax: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 23 33<br />

E-Mail: InstitutfuerPharmakologieundToxikologie@bundeswehr.org<br />

www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de<br />

Institut für Radiobiologie <strong>der</strong> Bundeswehr – InstRadBioBw<br />

Neuherbergstr. 11<br />

80937 München<br />

Telefon: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 22 50<br />

Telefax: +49 (0) 89 / <strong>31</strong> 68 - 22 55<br />

E-Mail: InstitutfuerRadiobiologie@bundeswehr.org<br />

www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de<br />

Zentrales Institut des Sanitätsdienstes <strong>der</strong> Bundeswehr KOBLENZ – ZInstSanBw KOB<br />

Laborabteilung IV – Wehrmedizinische Ergonomie und Leistungsphysiologie<br />

An<strong>der</strong>nacherstr. 100<br />

56070 Koblenz<br />

Telefon: +49 (0) 261 / 896 - 7401<br />

Telefax: +49 (0) 261 / 896 - 7409<br />

E-Mail: ZInstSanBwKoblenzLaborabteilungIV@bundeswehr.org<br />

www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de<br />

Flugmedizinisches Institut <strong>der</strong> Luftwaffe – FlMedInstLw<br />

Straße <strong>der</strong> Luftwaffe 322<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

27


Telefon: +49 (0) 81 41 / 53 60 - 20 00<br />

Telefax: +49 (0) 81 41 / 53 60 - 29 99<br />

E-Mail: FlMedInstLwLtr@bundeswehr.org<br />

www.luftwaffe.de<br />

Schifffahrtmedizinisches Institut <strong>der</strong> Marine – SchiffMedInstM<br />

Kopperpahler Allee 120<br />

24119 Kronshagen<br />

Telefon: +49 (0) 4<strong>31</strong> / 54 09 - 17 00<br />

Telefax: +49 (0) 4<strong>31</strong> / 54 09 - 17 78<br />

E-Mail: SchiffMedInstM@bundeswehr.org<br />

www.marine.de<br />

Verantwortliches Fachreferat im BMVg (ohne zugeordnete Ressortforschungseinrichtung):<br />

Abteilung Personal – P III 5<br />

(Personalpsychologie; Truppenpsychologie; Klinische Psychologie)<br />

Telefon: +49 (0) 228 / 99 24 - 74 05<br />

Telefax: +49 (0) 228 / 99 24 - 13 35<br />

E-Mail: BMVgPIII5@bmvg.bund.de<br />

Forschungsbereich Wehrtechnische Forschung und Technologie<br />

Verantwortliches Fachreferat:<br />

Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung – AIN II 1<br />

Telefon: +49 (0) 228 / 99 24 - 43 15<br />

Telefax: +49 (0) 228 / 99 24 - 35 94<br />

E-Mail: BMVgAINII1@bmvg.bund.de<br />

Zugeordnete Ressortforschungseinrichtungen:<br />

Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe – WIWeB<br />

Institutsweg 1<br />

85435 Erding<br />

Telefon: +49 (0) 81 22 / 95 90 - 0<br />

Telefax: +49 (0) 81 22 / 95 90 - 39 02<br />

E-Mail: wiwebposteingang@bundeswehr.org<br />

www.baain.de/portal/a/baain/diensts/wiweb<br />

Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und<br />

Forschung – WTD 71, Forschungsbereich für Wasserschall und Geophysik<br />

Klausdorfer Weg 2-24<br />

24148 Kiel<br />

Telefon: +49 (0) 4<strong>31</strong> / 607 - 0<br />

Telefax: +49 (0) 4<strong>31</strong> / 607 - 41 50<br />

E-Mail: WTD71Posteingang@bundeswehr.org<br />

www.baain.de/portal/a/baain/diensts/wtd71<br />

28


Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz – WIS<br />

Humboldtstraße 1<br />

29633 Munster<br />

Telefon: +49 (0) 51 92 / 136 - 201<br />

Telefax: +49 (0) 51 92 / 136 - 355<br />

E-Mail: WISPosteingang@bundeswehr.org<br />

www.baain.de/portal/a/baain/diensts/wis<br />

Forschungsbereich Militärgeschichtliche und Sozialwissenschaftliche Forschung<br />

Verantwortliches Fachreferat:<br />

Abteilung Führung Streitkräfte – FüSK II 4<br />

Telefon: +49 (0) 228 / 99 24 - 89 634<br />

Telefax: +49 (0) 228 / 99 24 - 68 13<br />

E-Mail: BMVgFueSKII4@bmvg.bund.de<br />

Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung:<br />

Zentrum für Militärgeschichtliche und Sozialwissenschaften <strong>der</strong> Bundeswehr – ZMSBw<br />

Zeppelinstr. 127/128<br />

14471 Potsdam<br />

Telefon: +49 (0) 3<strong>31</strong> / 97 14 - 501<br />

Telefax: +49 (0) 3<strong>31</strong> / 97 14 - 507<br />

E-Mail: ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org<br />

www.zmsbw.de<br />

Forschungsbereich Geowissenschaftliche Forschung<br />

Verantwortliches Fachreferat:<br />

Abteilung Strategie und Einsatz – SE I 2<br />

Telefon: +49 (0) 228 / 99 24 – 96 50<br />

Telefax: +49 (0) 228 / 99 24 – 77 87<br />

E-Mail: BMVgSEI2@bmvg.bund.de<br />

Zugeordnete Ressortforschungseinrichtung:<br />

Amt für Geoinformationswesen <strong>der</strong> Bundeswehr – AGeoBw<br />

Frauenberger Straße 250<br />

53879 Euskirchen<br />

Telefon: +49 (0) 22 51 / 953 - 0<br />

Telefax: +49 (0) 22 51 / 953 - 50 55<br />

E-Mail: AGeoBwEingang@bundeswehr.org<br />

www.kommando.streitkraeftebasis.de<br />

29


Anlage 2: Übersicht Bezugsdokumente<br />

1. BMBF – BM’in – Az ohne von 2007 „Konzept einer mo<strong>der</strong>nen Ressortforschung“<br />

2. BMBF – BM’in – Az ohne vom 22. Oktober 2009<br />

„Koordinierung <strong>der</strong> Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten <strong>der</strong> Bundesregierung –<br />

Grundsätze, Gegenstand, Verfahren, Gremien“ (Koordinierungshandbuch)<br />

3. BMVg – BM – Az ohne vom 27. Mai 2011 „<strong>Verteidigung</strong>spolitische Richtlinien“<br />

4. Strukturkommission <strong>der</strong> Bundeswehr – Az ohne vom Oktober 2010<br />

„Bericht <strong>der</strong> Strukturkommission <strong>der</strong> Bundeswehr – Vom Einsatz her denken“<br />

5. BMVg –AIN II / AIN II 1, F&T-Direktor – Az 71-01-00/VS-NfD vom 10. Januar 2013<br />

„Strategie für die wehrtechnische Forschung und Technologie des BMVg“<br />

6. BMVg – BM – Az ohne vom 21. März 2012<br />

„Grundsätze für die Spitzenglie<strong>der</strong>ung, Unterstellungsverhältnisse und Führungsorganisation<br />

im <strong>Bundesministerium</strong> <strong>der</strong> <strong>Verteidigung</strong> und <strong>der</strong> Bundeswehr“ („Dresdner-Erlass“)<br />

7. BMVg – InspSan/Fü San I 1 – Az 71-01-00 vom 27. Februar 2008<br />

„Weisung für die Wehrmedizinische Forschung und Entwicklung in <strong>der</strong> Bundeswehr“<br />

8. BMVg – AIN II/AIN II 1, F&T- Direktor – Az 71-01-00/VS-NfD vom 27. November 2012<br />

„F&T-Jahresprogramm 2013 ff / 46. Finanzplan“<br />

9. BMVg – StvGenInsp und InspSKB/Fü S I 4 – Az 50-05-03/VS-NfD vom 13. August 2008<br />

„Forschungsweisung für das Militärgeschichtliche Forschungsamt <strong>der</strong> Bundeswehr“ 16<br />

10. BMVg – StvGenInsp und InspSKB/Fü S I 3 – Az ohne vom 19. April 2007<br />

„Statut für das Sozialwissenschaftliche Institut <strong>der</strong> Bundeswehr“ 16<br />

11. BMVg – GenInsp/Fü S II 6 – Az 09-02-05/VS-NfD vom 06. Juli 2005<br />

„Teilkonzeption Geoinformationswesen <strong>der</strong> Bundeswehr“<br />

16 gilt weiter bis zum Erlass <strong>der</strong> Forschungsweisung für das ZMSBw.<br />

30


Anlage 3: Forschungsprogramme <strong>der</strong> Ressortforschungseinrichtungen des BMVg<br />

Forschungsbereich Wehrmedizin und Wehrpsychologie<br />

InstMikroBioBw – Az ohne vom 12. Mai 2009 „Forschungsplan 2009 ff“, in <strong>der</strong><br />

jeweils gültigen Fassung<br />

InstPharmToxBw – Az ohne vom 20. Januar 2009 „Forschungsplanung 2009 ff“, in<br />

<strong>der</strong> jeweils gültigen Fassung<br />

InstRadBioBw – Az ohne vom 25. September 2009 „Forschungskonzept 2009 ff“, in<br />

<strong>der</strong> jeweils gültigen Fassung<br />

FlMedInstLw – StvInstLtr – Az ohne vom 07. Januar 2011 „Forschungsplan des<br />

FlMedInstLw für das Jahr 2011“<br />

Forschungsauftragsbestand SchiffMedInstM gem. Einzelweisungen AdmArztM<br />

Forschungsplan des PsychDstBw für das Jahr 2013 ff<br />

Forschungsbereich Wehrtechnische Forschung und Technologie<br />

WTD 71 – 0114/2012 FP/VS-NfD vom 25. Februar 2013 „Forschungsprogramm<br />

2013/2014 <strong>der</strong> Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime<br />

Technologie und Forschung (WTD 71)“<br />

WIS, F&T-Aktivitäten gem. F&T-Jahresprogramm 2013ff, Anlage 5 (Anteil WIS)<br />

WIWeB – Dir – Az ohne/VS-NfD vom 19. April 2013 „F&T-Jahresprogramm<br />

2012 ff“<br />

Forschungsbereich Militärgeschichtliche und Sozialwissenschaftliche Forschung<br />

MGFA – AC – Az ohne vom Dezember 2010 „Jahresbericht 2010/2011, Bilanz,<br />

Struktur und Ausblick (einschließlich Jahresweisung 2011)“ 17<br />

SWInstBw – Ltr – Az ohne vom <strong>31</strong>. März 2010 „Forschungsplanung 2009 – 2011<br />

des Sozialwissenschaftlichen Instituts <strong>der</strong> Bundeswehr“ 17<br />

Forschungsbereich Geowissenschaftliche Forschung<br />

AGeoBw – KG GeoWiss – Az ohne vom 01. Mai 2011 „Plan für die Angewandte<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit (FuE-Plan) – Ausgabe 2011“<br />

17 Gilt weiter bis zum Erlass <strong>der</strong> ersten Forschungsplanung für das ZMSBw<br />

<strong>31</strong>

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