Allzeit bereit - Österreichs Bundesheer
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Nummer 1 | 2013<br />
Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativ<br />
Erscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P. b.b. – GZ 02Z033156 M<br />
<strong>Allzeit</strong> <strong>bereit</strong><br />
www.bundesheer.at<br />
SCHUTZ<br />
& HILFE
DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2011<br />
„Wir haben die Idee.<br />
Und auch die Möglichkeiten,<br />
etwas daraus zu machen.“<br />
Unsere Mitarbeiter glauben an Ideen. Und wir vertrauen auf unsere Mitarbeiter.<br />
Deswegen erkennen und fördern wir ihre Talente und geben ihnen die Möglichkeit,<br />
diese auch in die Tat umzusetzen. Denn es sind unsere Mitarbeiter und ihre Ideen,<br />
die den Unterschied machen und dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft einen<br />
Schritt voraus sind.<br />
www.voestalpine.com<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 1<br />
Geschätzte Leserinnen<br />
und Leser!<br />
ABGEFRAGT<br />
Die Volksbefragung über die Beibehaltung der allgemeinen<br />
Wehrpflicht, oder die Einführung eines<br />
Berufsheeres ist beim Schreiben dieser Zeilen <strong>bereit</strong>s<br />
einige Tage vorüber. Das unter hoher Beteiligung ermittelte<br />
Ergebnis brachte eine deutliche Mehrheit<br />
zugunsten der Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht<br />
unter den bisher gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen.<br />
Dieser sehr klar geäußerte Auftrag<br />
der österreichischen Bevölkerung ist natürlich vollinhaltlich<br />
zu akzeptieren. Es ist an der Zeit rasch Nägel<br />
mit Köpfen zu machen und die in der Befragung implizierten<br />
Änderungen des Grundwehrdienstes in<br />
Angriff zu nehmen.<br />
DURCHGEDACHT<br />
Der treue Leser wird sich noch an den von mir in<br />
der letzten Ausgabe 2012 angezogenen Vergleich der<br />
vollgeladenen Frachtmaschine, die durchstartet, erinnern.<br />
Mit der Volksbefragung hat die Maschine am<br />
Flugfeld aufgesetzt und rollt jetzt auf der Startbahn,<br />
die Loadmaster <strong>bereit</strong>en den Abwurf des richtigen<br />
Ballastes vor und arbeiten fieberhaft an der Überprüfung<br />
der Checklisten, um nichts falsch zu machen.<br />
Ziel der Fluglotsen muss es jetzt sein, die Rollphase<br />
möglichst kurz zu halten und bei eventuellen Änderungen<br />
des abzuwerfenden Ballastes ein gutes Auge<br />
zu haben und Startverzögerungen zu vermeiden.<br />
Diesen Vergleich sollte aus meiner Sicht sowohl die<br />
politische als auch die militärische Führung unserer<br />
Armee im Auge behalten, wenn sie sich an die Umsetzung<br />
des reformierten Grundwehrdienstes macht.<br />
Viele zum jetzigen Zeitpunk angezogene Änderungen<br />
in der Rekrutenausbildung sind, zumindest in<br />
unserem Verband, <strong>bereit</strong>s seit vielen Jahren umgesetzt<br />
und werden nach wie vor verfeinert. Körperliche<br />
Leistungsfähigkeit, Zusatzausbildungen als „combat<br />
life saver“, Pflegen des Wettbewerbsgedanken, eine<br />
fundierte Infanterieausbildung sowie ein ausgefüllter<br />
Dienstplan sind im Rahmen der innovativen Ausbildung<br />
nur einige Eckpunkte, die ich hier anführen<br />
möchte. Kurze Leerphasen werden in diesem System<br />
eher als regnerative Erholung angesehen. Unter dem<br />
Motto: „Wer aufgehört hat besser zu werden, hat<br />
aufgehört gut zu sein“ ist natürlich immer Raum für<br />
Verbesserung gegeben und ausdrücklich erwünscht.<br />
Zum oft angeführeten und heiß diskutierten Thema<br />
„Funktionssoldaten“ möchte ich hier auch klar Stellung<br />
beziehen, denn zum jetzigen Zeitpunkt sind diese<br />
zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur für ihre<br />
Jägerkameraden zwingend nötig. An unserem Standort<br />
sprechen wir von einer Zahl von in etwa zwanzig<br />
Rekruten, vornehmlich in der Truppenküche, dem<br />
Soldatenheim/Cafeteria sowie der Kasernenwache,<br />
die im Schichtdienst die Betreuung der zur Zeit in<br />
etwa 400 übrigen in der Kaserne stationierten Rekruten<br />
wahrnehmen. In diesem Bereich sehe ich durchaus<br />
Raum für Verbesserungen, denn es liegt im Bereich<br />
des BMLVS dies neu zu ordnen, Vorschriften zu<br />
adaptieren, gewisse Dienstleistungen auszulagern<br />
oder den Status Quo beizubehalten.<br />
In Summe kann man nur an alle Verantwortlichen<br />
apellieren, bei allem Reformeifer den militärischen<br />
Grundauftrag nicht zu vergessen, denn das <strong>Bundesheer</strong><br />
darf aus meiner Sicht nicht, überspitzt formuliert,<br />
als „nationale katastrophenschützende Besserungsanstalt“<br />
enden.<br />
MITGEMACHT<br />
Für das derzeitige überdurchschnittlich starke Vollkontingent<br />
bedeutet die Entscheidung, dass sie auf<br />
absehbare Zeit nicht der letzte Einrückungstermin<br />
sein werden. Für unsere Kadersoldaten ist es umso<br />
mehr Auftrag, dieses Kontingent innovativ und fordernd<br />
auszubilden, nicht zuletzt weil wir mit unserem<br />
Verband bei der im Mai und Juni durchzuführenden<br />
Großübung „EURAD 2013“ (European Advance) in<br />
Allentsteig auch mit den Rekrutenkompanien einer<br />
Überprüfung unterzogen werden.<br />
Das Jägerbataillon 18 stellt natürlich neben dem<br />
Vollkontingent nach wie vor die Einsatz<strong>bereit</strong>schaft<br />
seiner Kaderpräsenzelemente sicher und garantiert<br />
so auch die Erfüllung der Auslandsaufgaben <strong>Österreichs</strong>.<br />
Unser Jägerzug verbrachte Weihnachten und<br />
den Jahreswechsel das zweite Mal in Folge im Kosovo<br />
und ist seit Mitte Jänner wieder am Standort. Die<br />
Formierung und Ausbildung einer verminderten Aufklärungskompanie<br />
geht in die Endphase und die<br />
Entsendung für einen sechsmonatigen Einsatz im<br />
Kosovo wird Ende März erfolgen. An die internen und<br />
externen Kritikern sei an dieser Stelle die Frage gestellt,<br />
ob so „Leerlauf“ aussieht, oder ob die oft geschilderten<br />
Situationen lokal begrenzt sind.<br />
Sie sehen also, das Jahr 2013 wird ein arbeitsreicher<br />
und interessanter Lebensabschnitt werden. Gehen<br />
wir ihn gemeinsam!<br />
Ihr<br />
Oberstleutnant Karl-Heinz Tatschl,<br />
Bataillonskommandant Jägerbataillon 18<br />
Viele zum jetzigen<br />
Zeitpunk<br />
angezogene<br />
Änderungen in der<br />
Rekrutenausbildung<br />
sind, zumindest in<br />
unserem Verband,<br />
<strong>bereit</strong>s seit vielen<br />
Jahren umgesetzt<br />
und werden nach<br />
wie vor verfeinert.<br />
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Seite 2 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Kadereingreifkraft<br />
Übung für den Ernstfall<br />
Major<br />
Manfred Leitner<br />
Die Ausgangslage<br />
Die 7. Jägerbrigade hat den Auftrag, im Anlassfall<br />
eine rasche Alarmierung und Formierung von einem<br />
Jägerbataillon, welches aus Berufssoldaten besteht,<br />
sicherzustellen. Der vorgesehene Einsatzzweck ist die<br />
sicherheitspolizeiliche Assistenz, der Katastropheneinsatz<br />
und der Schutz von wichtiger Infrastruktur.<br />
Das Jägerbataillon 18 hat hiezu Teile des Bataillonskommandos,<br />
Teile der Stabskompanie und mit<br />
Schwergewicht eine verminderte Jägerkompanie <strong>bereit</strong>zustellen.<br />
Der Anlassfall tritt dann ein, wenn das Jägerbataillon<br />
18 keine feldverwendbaren Grundwehrdiener hat<br />
und weitere Kräfte für die oben angeführten Einsätze<br />
benötigt werden. Die Kadereingreifkräfte sind nur für<br />
Inlandsaufgaben vorgesehen.<br />
Die große Anzahl der zu stellenden Soldaten erfordert,<br />
dass beinahe das gesamte Kaderpersonal, unabhängig<br />
von seiner eigentlichen Funktion des Bataillons,<br />
in diesen Kadereingreifelementen eingeteilt zu<br />
werden hatte.<br />
Der Auftrag<br />
Der Auftrag des Bataillonskommandanten lautete:<br />
„Am 13. und 14. Dezember formiert sich die gekaderte<br />
Jägerkompanie und verlegt auf den Truppenübungsplatz<br />
Seetaler Alpe. Dort wird ein Kompaniegefechtsschießen<br />
in Zusammenarbeit mit Hubschraubern<br />
durchgeführt!“<br />
Hiezu standen der Jägerkompanie eine Kommando-<br />
und Versorgungsgruppe, eine Panzerabwehrlenkwaffengruppe,<br />
eine Scharfschützengruppe und zwei<br />
Jägerzüge zur Verfügung. Die Kompanie wurde dabei<br />
weiters von zwei bewaffneten, leichten Verbindungshubschraubern<br />
OH-58 „Kiowa“ unterstützt. Die<br />
Schießorganisation wurde ebenfalls aus dem Kaderpersonal<br />
des Jägerbataillons gestellt.<br />
Dass ein Angriff im Kompanierahmen keine einfache<br />
Sache ist, wird wohl jeder bestätigen, noch dazu<br />
wenn diese Kompanie zur Gänze aus Kaderpersonal<br />
des gesamten Bataillons zusammengestellt zu werden<br />
hat. Erschwerend an diesen beiden Tagen kamen<br />
dann aber noch Temperaturen um -15°C und Schneeverwehungen<br />
hinzu.<br />
Der Ablauf der Übung<br />
Feindliche Kräfte hielten den Stützpunkt am Truppenübungsplatz<br />
besetzt, um die Bewegungsfreiheit<br />
der eigenen Kräfte empfindlich zu stören. Diese<br />
feindlichen Kräfte waren zu werfen.<br />
Dazu wurde vorab die Scharfschützengruppe an<br />
der Flanke eingesetzt, um ein Bekämpfen von Kampffahrzeugen<br />
mit der Panzerabwehrlenkwaffe zu ermöglichen.<br />
Vorgestaffeltes Steilfeuer, welches durch<br />
Pyrotechnik simuliert wurde, sollte eine Annäherung<br />
an die Ablauflinie der angreifenden Kompanie ermög-<br />
lichen. Die Annäherung an die Sturmausgangsstellung<br />
wurde durch die bewaffneten Hubschrauber<br />
unterstützt.<br />
So vor<strong>bereit</strong>et stand zum Schluss nur mehr der<br />
Stoß für die beiden Jägerzüge in den Stützpunkt aus,<br />
um den Angriff letztendlich abzuschließen.<br />
Folgerungen gezogen<br />
Der Angriff zeichnet sich durch einen hohen Aufwand<br />
an Koordinierung auf allen Ebenen aus. Auch<br />
der sprichwörtliche letzte Soldat im hintersten Glied<br />
muss ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen,<br />
denn bei einem Scharfschießen in so einem großen<br />
Umfang kann ihm diese keiner abnehmen.<br />
Die Verbindung innerhalb der Organisationselemente<br />
und den Hubschraubern zur genauen Zielansprache<br />
und Koordinierung von Feuer und Bewegung<br />
ist von enormer Bedeutung. Nur durch einen genau<br />
eingehaltenen Plan können einerseits Unfälle hinangehalten<br />
werden und andererseits der Angriffserfolg<br />
bewerkstelligt werden.<br />
Das Kaderpersonal des Jägerbataillons bringt seine<br />
Leistung auch in der Kadereingreifkraft, obwohl es<br />
dort nicht in seiner eigentlichen Funktion eingesetzt<br />
ist. Dieser Umstand zeugt von einer außergewöhnlichen<br />
Motivation der Soldaten in St. Michael.<br />
Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt<br />
Nach Abschluss der Übung gratulierte der Kommandant<br />
des Jägerbataillons 18, Oberstleutnant Karl-<br />
Heinz Tatschl, seinen Soldaten zu den gezeigten<br />
Leistungen und stellte den Zusammenhalt der Offiziere,<br />
Unteroffiziere und Chargen heraus. Somit konnte<br />
gezeigt werden, dass im Einsatzfall Kadereingreifkräfte<br />
mit kurzer Vorwarnzeit für die Sicherheit <strong>Österreichs</strong><br />
zur Verfügung stehen.<br />
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Das Jagdkommando<br />
Zusammenarbeit mit dem Jägerbataillon 18<br />
Ausgangslage<br />
Die 1. Task Group des Jagdkommandos führte vom<br />
12. bis 16. November 2012 eine Fort- und Weiterbildung<br />
zum Thema Evakuierungsoperation und Befreiung<br />
von österreichischen Staatsbürgern beim Jägerbataillon<br />
18 in St. Michael durch. Dabei wurden<br />
mehrere Kurzlagen mit Hubschraubern (OH 58) des<br />
Kommandos Luftunterstützung im Raum Leoben<br />
durchgeführt.<br />
Ziel des Unternehmens<br />
Das Schwergewicht lag dabei auf dem Kampf im<br />
bebauten Gebiet. Zusätzlich wurden Scharfschießen<br />
am Schießplatz Ortnerhof durchgeführt. Ziel war es,<br />
die Soldaten des Jagdkommandos optimal für die<br />
Einnahme der nationalen Bereitschaft vorzu<strong>bereit</strong>en.<br />
Die Durchführung von Gefangenen- und Geiselbefreiung<br />
bei Nacht, unter Einsatz von Hubschraubern sowie<br />
Fahrzeugen zur Verbringung der Teams, zählten<br />
zum Schwergewicht der Ausbildung. Die Koordinierung<br />
aller eingesetzten Teile wie zum Beispiel Scharfschützen,<br />
Diensthunde und Hubschrauber bei den<br />
vorherrschenden Witterungsbedingungen war eine<br />
Herausforderung. Die Besonderheiten der Einsatzführung<br />
von Spezialeinsatzkräften, vor allem im bebauten<br />
Gebiet, konnten realistisch trainiert werden.<br />
Keine Ausbildung ohne dementsprechende<br />
Unterstützung<br />
Die für so ein ambitioniertes Ausbildungsthema<br />
dringend erforderliche Unterstützung wie Infrastruktur,<br />
Rollenspieler und Kontakt mit den lokalen Ent-<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 5<br />
scheidungsträgern wurde durch das Jägerbataillon<br />
18 sicher gestellt. Ein besonderer Dank gilt hier der<br />
1. Jägerkompanie (Kräfte internationale Operationen/<br />
Kaderpräsenzeinheiten), geführt von Hauptmann Rosche<br />
Fruhmann.<br />
Die Zusammenarbeit funktionierte einmal mehr<br />
reibungslos und ist für die Kooperation von Spezialeinsatzkräften<br />
mit Infanteriekräften beispielgebend.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung von Leoben<br />
war unbürokratisch, gut und ermöglichte eine<br />
realistische Ausbildung. Auch Exekutive und die Militärstreife<br />
des Landes Steiermark unterstützten bei<br />
der Durchführung der Ausbildung.<br />
Übung unter realistischen Bedingungen<br />
Trotz zum Teil nebeligen Wetters konnten die Ausbildungsziele<br />
unter Einsatz aller verfügbarer militärischen<br />
Mittel durchgeführt werden. Der Lernerfolg<br />
war für alle an der Ausbildung beteiligten Soldaten<br />
hoch, zumal militärische Übungen in urbanen Räumen<br />
sehr schwierig zu organisieren sind. Sehr oft<br />
gibt es Probleme aufgrund der Verfügbarkeit von<br />
geeigneten Übungsobjekten und manchmal fühlen<br />
sich Anrainer durch Hubschrauberlärm belästigt.<br />
Dennoch erfordern die Aufgaben der Spezialeinsatzkräfte<br />
für die Zukunft eine realistische Übungsanlage.<br />
Der Fokus muss im Bereich „urbaner Ballungsraum“<br />
und Einsatz der taktischen Elemente in der Dunkelheit<br />
liegen. Nur dann werden die Soldaten des Jagdkommandos<br />
für kommende Herausforderungen optimal<br />
vor<strong>bereit</strong>et sein.<br />
Dank dem Jägerbataillon 18<br />
Das Jagdkommando möchte sich auf diesem Weg<br />
recht herzlich beim Jägerbataillon 18 und dessen<br />
Soldaten für die Unterstützung der Ausbildung bedanken<br />
und freut sich auch für die Zukunft auf eine<br />
enge Zusammenarbeit.<br />
Ein verlässlicher Partner<br />
In den vergangenen drei Jahren gelang<br />
es dem Jägerbataillon 18 immer<br />
wieder, mit anderen Waffengattungen<br />
im freien Gelände zu üben. An diesen<br />
Übungen waren nicht nur Transportund<br />
leichte-“Kampfhubschrauber”, sondern<br />
auch zahlreiche Kampfpanzer, Grenadiere<br />
auf Schützenpanzer, ABC-Abwehr-Soldaten<br />
und Soldaten des Jagdkommandos<br />
beteiligt.<br />
Dieses gemeinsame Üben im gefechtstechnischen<br />
und (klein)taktischem<br />
Bereich ermöglichte dem Kader<br />
des Bataillons einerseits viele Einblicke<br />
in diese “artfremden” Systeme, erhielt<br />
die Führungsfähigkeit und bot andererseits<br />
der Bevölkerung einen Einblick<br />
über die Leistungsfähigkeit des <strong>Bundesheer</strong>es.<br />
Die Vorteile am Standort des Bataillons<br />
in St. Michael liegen dabei klar auf<br />
der Hand:<br />
l geschlossene Bataillonskaserne mit<br />
Autobahnanschluss<br />
l 40 km zum militärischen Flughafen<br />
Zeltweg<br />
l 3,5 km zum “Garnisonsübungsplatz”<br />
Ortnerhof, auf dem grundsätzlich das<br />
gesamte Schießprogramm geschossen<br />
werden kann<br />
l eine Stunde zum Truppenübungsplatz<br />
Seetaler Alpe<br />
l umfangreiche Gefechtsinfrastruktur<br />
im freien Gelände (leerstehende<br />
Hauptmann<br />
Roche Fruhmann<br />
“Kampfhäuser”, Schottergruben,<br />
Wälder, Landeflächen im urbanen als<br />
auch hochalpinen Gelände,…)<br />
l eine entgegenkommende einheimische<br />
Bevölkerung, welche die Soldaten<br />
üben lässt und überwiegend<br />
freundlich aufnimmt<br />
l Kader und Kommandanten, welche<br />
Gäste aus anderen Einheiten und Verbänden<br />
willkommen heißen und tatkräftig<br />
in allen Belangen unterstützen<br />
Auch in Zukunft werden sich Kaderangehörige<br />
des Jägerbataillons 18 bemühen,<br />
dieses “Angebot” noch zu erweitern<br />
und zu verfeinern, um den “Kampf<br />
der verbundenen Waffen” auf zumindest<br />
Ebene Kompanie und die Kameradschaftspflege<br />
über das Bataillon hinaus<br />
weiter zu forcieren!<br />
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Seite 6 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Als „18er“ im Einsatz im Lib<br />
Wachtmeister<br />
Gerhard Turtukowskyj<br />
Interesse am neuen Einsatzraum<br />
Seit mittlerweile acht Jahren diene ich im Österreichischen<br />
<strong>Bundesheer</strong> und seit Dezember 2006 versehe<br />
ich meinen Dienst in St. Michael als Kommandant<br />
eines Aufklärungstrupps im Aufklärungszug des Jägerbataillons<br />
18. Der Grund für meinen Einsatz im<br />
Libanon war das Interesse an diesem neuen Einsatzraum<br />
und der positive finanzielle Aspekt eines Einsatzes.<br />
Vor<strong>bereit</strong>ung und Auftrag<br />
Nach einer ca. zwei Monate dauernden Einsatzvor<strong>bereit</strong>ung<br />
beim Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7<br />
in Feldbach und der Auslandseinsatzbasis in Götzendorf<br />
verlegte das Kontingent „AUTCON 2/UNIFIL“ in<br />
den Einsatzraum Libanon. Mein Auftrag und jener der<br />
anderen „Jammer-Besatzungen“ (Jammer = Störsender)<br />
war es, den Convoy mit den uns zur Verfügung<br />
gestellten Mitteln vor der Bedrohung durch ferngezündete<br />
Roadside-Bombs zu schützen. Der militärische<br />
Auftrag unserer Kompanie bestand darin, Truppenteile,<br />
Ausrüstung und sonstige Güter im Rahmen<br />
eines Convoys sicher von „A“ nach „B“ und manchmal<br />
auch nach „C“ zu bringen.<br />
Bei einer hohen Auftragsdichte und Aufträgen, die<br />
von ein paar Stunden bis hin zu mehreren Tagen<br />
dauerten und solchen Aufgaben, bei denen wir uns<br />
im gesamten Verantwortungsraum bewegten, waren<br />
Konzentration und die Fähigkeiten jedes einzelnen<br />
Soldaten gefragt. Da auch sehr viel mit anderen Nationen<br />
und mit den LAF (Libanese Armed Forces) zusammen<br />
gearbeitet wurde, waren Sprachkenntnisse<br />
in Englisch oder Französisch unverzichtbar.<br />
Tägliche internationale Zusammenarbeit und<br />
Herausforderungen<br />
Durch die Lage in Syrien und die politischen und<br />
wirtschaftlichen Missstände im Einsatzraum kam es<br />
immer wieder zu Demonstrationen und Gewalteskalationen<br />
zwischen den Konfliktparteien und gegen<br />
Teile der Truppen der Vereinten Nationen. Aus meiner<br />
Sicht wären aufgrund dieser jederzeit und plötzlich<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 7<br />
anon<br />
auftretenden Gewalteskalationen gehärtete Kraftfahrzeuge<br />
für das Kontingent zur Erhöhung des Truppenschutzes<br />
unbedingt erforderlich. Diese sind aber leider<br />
nicht vorhanden.<br />
Durch eine gute Lagebeurteilung seitens des Kontingents<br />
und des Kompaniekommandos und vor allem<br />
der Convoy-Leader wurden längerfristige Lageentwicklungen<br />
bei der Planung berücksichtigt und<br />
rasch auftretende Probleme während des Convoys<br />
ausgezeichnet bewältigt. Eine weiter Herausforderungen<br />
im Einsatzraum war die Verpflegung im internationalen<br />
Speisesaal, welche aber, so gut es die Mittel<br />
zuließen, von einem hervorragen Feldküchentrupp<br />
und durch einige Soldaten des Kontingentes nach<br />
dem Motto „Ohne Mampf kein Kampf“ zur Zufriedenheit<br />
aller Soldaten bewältigt wurde.<br />
Insbesondere die karge Landschaft, Temperaturen<br />
über 45 Grad Celsius im Schatten sowie die Luftfeuchtigkeit<br />
jenseits der 65% machten uns bei der<br />
Auftragserfüllung zu schaffen. Kulturell auffallend im<br />
Einsatzraum war, dass die Hauptstadt Beirut sich im<br />
allgemeinen sehr westlich orientiert zeigte, der Südlibanon<br />
hingegen jedoch sehr traditionell und religiös<br />
beeinflusst ist.<br />
Sportliche Freizeitgestaltung<br />
Die spärliche Freizeit im Camp konnte durch viele<br />
Sportmöglichkeiten (Laufen, Schwimmen, Krafttraining<br />
etc.) und einige Betreuungseinrichtungen von<br />
uns selbst betrieben sehr abwechslungsreich gestaltet<br />
werden. Viel Zeit wurde auch mit der Verbesserung<br />
der Infrastruktur im österreichischen Teil des<br />
Camps verbracht. Hier wurden große Anstrengungen<br />
und zahlreiche Arbeitsstunden investiert, um es<br />
nachfolgenden Kontingenten leichter zu machen, sich<br />
im Einsatzraum wohl zu fühlen und in weiterer Folge<br />
die Auftragserfüllung zu verbessern bzw. zu erleichtern.<br />
Nun freue ich mich allerdings wieder auf die dienstlichen<br />
und privaten Aufträge in der Heimat und wünsche<br />
allen weiter im Einsatzraum dienenden Kameraden<br />
alles Gute!<br />
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Seite 8 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Erste Eindrücke vom Einrückun<br />
Leutnant<br />
Victor Fadinger<br />
Zahlreiche neue Eindrücke<br />
Seit meiner Ausmusterung an der Theresianischen<br />
Militärakademie im Oktober letzten Jahres darf ich<br />
mich nun als Angehöriger des Kaders in der Landwehrkaserne<br />
auch einen „18er“ nennen. Obwohl die<br />
Zeit in der 2. Kompanie, in der ich meinen Dienst als<br />
Zugskommandant versehe, bis jetzt eher knapp und<br />
kurz erscheint, war das Ausmaß der Ereignisse mit<br />
denen ich mich konfrontiert sah, doch von größerem<br />
Umfang. Zumindest aus der Sicht eines Offiziersanwärters,<br />
der sich drei Jahre von Lehrsaal zu Lehrsaal<br />
kämpfte, gemessen.<br />
Im nachstehenden Artikel möchte ich Ihnen die<br />
ersten Impressionen und Erlebnisse meinerseits mit<br />
dem Einrückungstermin Jänner 2013 als Kommandant<br />
des ersten Zuges näher bringen.<br />
Über 300 Grundwehrdiener rücken ein<br />
Am 07. Januar 2013 durften wir in der Landwehrkaserne<br />
308 Grundwehrdiener begrüßen; 39 davon<br />
im ersten Zug der 2. Kompanie. Doch wie die meisten<br />
wissen, ist der Ist-Stand der Dinge meist nicht das<br />
gewünschte Soll; so auch im ersten Zug. Nachdem<br />
Probleme wie die Einberufung eines Noch-Schülers<br />
und anderes endgültig einer Lösung zugeführt waren,<br />
fanden sich von den angekündigten 39 noch 36<br />
Grundwehrdiener in ihren Zimmern wieder, <strong>bereit</strong> einer<br />
Ausbildung zugeführt zu werden.<br />
Schaffen von Grundlagen in der ersten Woche<br />
Die erste Woche war grundsätzlich vom Ausbildungsschwergewicht<br />
„Militärischer Dienstbetrieb“<br />
geprägt. Montag und Dienstag wurden hauptsächlich<br />
dazu genutzt die Bekleidung auszufassen, die Vorund<br />
Hauptuntersuchung im Krankenrevier durchzuführen,<br />
Dienstgrade und militärische Grundlagen zu<br />
erlernen sowie wichtige Einweisungen vom Dienstführenden<br />
Unteroffizier und dem Wirtschaftsunteroffizier<br />
zu erfahren. Nachdem nun die organisatorischen<br />
Notwendigkeiten gemeistert und somit die<br />
Voraussetzungen für den weiteren Dienstbetrieb gegeben<br />
waren, konnte die militärische Ausbildung beginnen.<br />
Der Rest der Woche wurde mit Exerzierdienst<br />
und Waffen- und Schießdienst zugebracht, um das<br />
erste Scharfschießen in der zweiten Woche glatt und<br />
mit guten Ergebnissen über die Bühne zu bringen.<br />
Auf ins Gefecht in der zweiten Woche<br />
Durch das kurze Wochenende ließ die zweite Ausbildungswoche,<br />
mit dem Schwergewicht Scharfschießen<br />
und Gefechtsdienst, nicht lange auf sich<br />
warten. Da am Mittwoch die Schießanlage Ortnerhof<br />
für die 2. Kompanie reserviert war, galt es Montag<br />
und Dienstag noch die letzten Vor<strong>bereit</strong>ungen zu<br />
treffen. Den letzten Part am Dienstag bildete ein theoretischer<br />
Unterricht meinerseits. Am Mittwoch war<br />
es dann für die meisten Grundwehrdiener soweit: das<br />
erste Mal mit einer richtigen Waffe scharfe Munition<br />
verschießen. Die Nervosität lag bei der Standeskontrolle<br />
<strong>bereit</strong>s in der Luft und die angespannten Gesichter<br />
vervollständigten das Bild für Außenstehende. Um<br />
0930 Uhr brach der erste Schuss…und war im Ziel.<br />
So wie beinah alle weiteren, die folgten. Das Trefferergebnis<br />
sprach für sich. Vier Schulschießübungen<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 9<br />
gstermin/Vollkontingent 01/13<br />
und nur fünf Soldaten mussten die Übungen wiederholen.<br />
Da nun aber der Ehrgeiz geweckt war, wurde<br />
auch das Wiederholungsschießen mit Bravour gemeistert.<br />
Das Ausbildungsthema „Tarnen und Täuschen“<br />
schaffte einen würdigen Abschluss für diesen<br />
ersten Schießtag.<br />
Ein Gefechtsdienst folgt dem nächsten<br />
Der zweite ereignisreiche und längere Tag wurde<br />
wieder am Schießplatz Ortnerhof und diesmal mit<br />
dem Ausbildungsthema „Beobachten und Melden“<br />
verbracht. Nachdem sich der Zug durch die sich in<br />
der Nacht angesammelten Schneemassen gekämpft<br />
hatte, konnte sogleich mit dem Ermitteln von Entfernungen<br />
begonnen werden. Nach einem Tag, der reich<br />
an Beobachtungen und den dazu abgefassten Meldungen<br />
bestand, konnte man eine gewisse Erleichterung<br />
in den Gesichtern erkennen, als um 1930 Uhr<br />
das Tor zur Kaserne im Marsch passiert wurde.<br />
Es gibt noch viel zu lernen<br />
Die ersten zwei ereignisreichen Wochen stellten<br />
eine gute Basis dar und die Phase der Eingewöhnung<br />
wurde durch unsere Rekruten rasch bewältigt. Dank<br />
ihrer mitgebrachten Motivation blicken wir zuversichtlich<br />
auf die kommenden Ausbildungswochen, in<br />
denen wir noch zahlreiche Stunden gemeinsam üben<br />
und Härten überstehen werden, um unsere Fähigkeiten<br />
zu verbessern und miteinander und voneinander<br />
zu lernen.<br />
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Seite 10 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Das Jägerbataillon 18 im Ja<br />
Das Jahr 2012 war geprägt durch zahlreiche Ausbildungsvorhaben,<br />
Sportveranstaltungen und gesellschaftliche Ereignisse. Soldaten des<br />
Jägerbataillons 18 haben ihre Aufgaben und Aufträge sowohl im Inals<br />
auch im Ausland durchgeführt. Die Bilder geben einen Einblick in<br />
die zahlreichen Tätigkeiten des Jägerbataillons im vergangenen Jahr.<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 11<br />
hr 2012<br />
Ein Jahresrückblick in Bildern<br />
Tag der offenen Tür<br />
19. April 2013, 10 –16 Uhr<br />
Kaserne St. Michael<br />
Wir präsentieren:<br />
www.bundesheer.at<br />
❚ Seilrutsche (Flying Fox)<br />
❚ Gefechtsvorführung<br />
❚ Marschmusik<br />
„<strong>Bundesheer</strong> zum Anfassen“<br />
❚ Feldküche<br />
❚ Waffenschau<br />
❚ und vieles mehr<br />
SCHUTZ<br />
& HILFE<br />
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Seite 12 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Der Lawineneinsatzzug des J<br />
Leutnant<br />
Christoph Hiedl<br />
Ausgangslage<br />
Im Oktober 2012 ereilte das Jägerbataillon 18 wie<br />
jedes Jahr der Befehl: „Jägerbataillon 18 formiert und<br />
stellt in der Zeit vom 31.10.2012 bis 30.04.2013 den<br />
Lawineneinsatzzug der Steiermark und hält diesen<br />
für etwaige Einsätze <strong>bereit</strong>“, um so in den Wintermonaten<br />
Vorsorge in einem möglichen Bedarfsfall zu<br />
treffen. Damit ist sichergestellt, im Anlassfall die zivilen<br />
Behörden im Rahmen von Assistenzleistungen<br />
gemäß §2 Absatz 3 des Wehrgesetzes 2001 unterstützen<br />
zu können.<br />
Zusammenstellung<br />
Dieser Einsatzzug besteht dabei zu 100% aus Kadersoldaten<br />
des Jägerbataillons 18. Die Stabskompanie<br />
stellt hierbei den Kommandanten und die Masse<br />
des Zugtrupps. Die drei Jägerkompanien stellen jeweils<br />
eine Suchgruppe in der Stärke von je 8 Soldaten.<br />
Ausbildung<br />
Um die alpinen Fähig- und Fertigkeiten der Solda-<br />
ten wieder etwas aufzufrischen, wurden im Vorfeld<br />
eine Woche lang die Ausbildungsthematiken, die für<br />
einen Einsatz bei einem Lawinenunglück nötig sind,<br />
wiederholt. Diese beinhalteten zu Anfang theoretische<br />
Unterrichte über Erste Hilfe, Lawinenkunde und<br />
die organisierte Rettung. Danach erfolge die praktische<br />
Schiausbildung. Die Verlegung in das Schigebiet<br />
Lachtal diente der Verbesserung und Stärkung<br />
des schifahrerischen Könnens des Zuges. Der nächste<br />
praktische Teil war das Üben der Verschüttetensuche<br />
durch das Orten von Verschütteten mit dem<br />
Verschüttetensuchgerät “PIEPS“, wobei sich dieses<br />
Vorhaben aufgrund der geringen Schneelage jedoch<br />
als schwierig erwies. Den Abschluss der Vor<strong>bereit</strong>ung<br />
bildete die Verbesserung der Beweglichkeit im<br />
alpinen Gelände im Bereich Stuhleck-Semmering, in<br />
Form einer Schitour, bei der jeder einzelne Soldat<br />
auch körperlich gefordert wurde.<br />
Alarmierung<br />
Das Personal für den Lawineneinsatzzug hat sich<br />
ständig zur Verfügung zu halten, um so jederzeit<br />
einsatz<strong>bereit</strong> zu sein. Die Aufrechterhaltung der ständigen<br />
Einsatz<strong>bereit</strong>schaft eines gesamten Zuges ist<br />
natürlich nur mit einer zusätzlichen Personalreserve<br />
möglich, denn auch Urlaub muss einmal konsumiert<br />
werden. Der mögliche Bedarf eines Einsatzes wird<br />
auf jeden Fall durch die zivilen Behörden beurteilt und<br />
befohlen. Sollte diese einen Einsatz auslösen, erfolgt<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 13<br />
ägerbataillons 18<br />
dies über das Militärkommando Steiermark. Dieses<br />
beantragt dann auch nach einer raschen Erkundung<br />
gegebenenfalls auch Luftfahrzeuge, sprich Hubschrauber,<br />
falls es notwendig sein sollte, den Lawineneinsatzzug<br />
über den Luftweg in dem Einsatzraum<br />
zu verbringen.<br />
Einsatz<br />
So bleibt zu hoffen, dass die heurige Wintersaison<br />
unglücksfrei von statten steht. Sollte dem jedoch<br />
nicht so sein, so steht der Lawineneinsatzzug des<br />
Jägerbataillons 18 jederzeit zur Verfügung, helfend<br />
einzugreifen, um weitere Schäden abzuwehren.<br />
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Seite 14 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Infanterie im Trommelfeuer<br />
Das Bataillon 11/47 in der 10. Isonzoschlacht<br />
Teil 1<br />
Rechter Flügel des Regimentsabschnittes bei Hudilog im Februar 1917. Die weiße Stahlhelmmarkierung diente als Erkennungszeichen<br />
für die eigene Artillerie.<br />
Hauptmann<br />
Martin Parth<br />
„Langsam reckt sich der Körper hoch, kämpft der<br />
Wille gegen das Versagen der Glieder an, zuckt zweimal,<br />
dreimal zurück vor dem Feuerschlag eines krepierenden<br />
Geschosses. Aber da – welch ein Bild!<br />
Soweit das Auge reicht, qualmt es, fliegen Trümmer,<br />
Schottergarben, Fetzen gegen den Himmel. Das ist<br />
kein Feuerüberfall, nein, das ist riesenhaft, allumfassend<br />
und verschlingend, das aufgetane Tor zur Hölle,<br />
der langerwartete Durchbruchsversuch gegen Triest.<br />
Das ist der Tod für Tausende, für Zehntausende...“<br />
In furchtbarer Eindringlichkeit beschreibt der Mitkämpfer<br />
Fritz Weber den Beginn eines der erschütterndsten<br />
Schauspiele der Kriegsgeschichte, des<br />
zweiten Teiles der 10. Isonzoschlacht, am 23. Mai<br />
1917 aus der Sicht eines Grabenpostens. Wie auch in<br />
der nachfolgenden 11. Schlacht kam der Traditionstruppenkörper<br />
des Jägerbataillons 18, das untersteirische<br />
k.u.k. Infanterieregiment N o 47, damals unter<br />
dramatischen Umständen am Südflügel der Front im<br />
Vorgelände des Hermadarückens zum Einsatz.<br />
Eine Darstellung der Ereignisse in der vor mehr als<br />
80 Jahren erschienenen Regimentsgeschichte wurde<br />
durch das Fehlen aller einschlägigen Feldakten der<br />
vorgesetzten Kommanden, die beim Zusammenbruch<br />
der Monarchie im neuen jugoslawischen Staat<br />
verblieben waren, empfindlichst beeinträchtigt. Erhaltene<br />
Lageberichte und Befehle ermöglichen es jedoch,<br />
Lücken zumindest teilweise zu schließen und<br />
das Schicksal des Bataillons II/47 anhand bisher unveröffentlichter<br />
Quellen nachzuzeichnen. Die unter<br />
dem unmittelbaren Eindruck des Erlebten verfassten<br />
Meldungen vermitteln bei aller Kürze einen authentischen<br />
und sehr persönlichen Einblick in die Tätigkeit<br />
der Unterführer unter extremsten Bedingungen.<br />
Als die Italiener am 12. Mai 1917 nach mehr als<br />
sechsmonatiger Pause mit einer gewaltigen Artillerieschlacht<br />
vom Gebirge bis zur Adria die Offensive<br />
am Isonzo wieder aufnahmen, hatte das Infanterieregiment<br />
47 <strong>bereit</strong>s mehr als drei Monate zermürbenden<br />
Stellungskrieges in der unwirtlichen Karsteinöde<br />
von Hudilog, südlich von Görz, hinter sich (Titelbild,<br />
Abb. 1). Zwar konnten die Angriffe zumeist <strong>bereit</strong>s im<br />
Vorfeld von der eigenen Artillerie abgeschlagen werden,<br />
doch setzte das tagelange gegnerische Trommelfeuer<br />
den 47ern stark zu. Auch das II. Bataillon,<br />
seit 10. Mai Regimentsreserve, musste Teile in die<br />
Kampffront abgeben und erlitt empfindliche Verluste,<br />
ehe die Kämpfe am 20. Mai überraschend abflauten.<br />
Mit dem literarisch begabten Leutnant i. d. Res. Rudolf<br />
Bernreiter, der am 18. einem Minenvolltreffer<br />
zum Opfer fiel, verlor das Regiment nicht nur einen<br />
tapferen Offizier, sondern, so Ludwig Rosegger, auch<br />
eine Hoffnung der Kunst Steiermarks (Abb. 2).<br />
Trotz der sich mehrenden Anzeichen auf ein neuerliches<br />
Aufleben der Schlacht wurden die ersten drei<br />
Bataillone in der Nacht zum 23. Mai abgelöst. Unter<br />
dem zunehmenden Kanonendonner der nahen Front<br />
traten sie den beschwerlichen Marsch in den Erho-<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 15<br />
lungsraum nördlich von Triest an, wo der berühmte<br />
Chirurg Dr. Anton von Eiselsberg „einem großen Teil<br />
des 47. Infanterie-Regimentes begegnete, brave Steirer,<br />
die wohl etwas müde aussahen. Auf meine Frage,<br />
wie es gehe, bekam ich zur Antwort, dass sie mehr<br />
als einen Monat im Schützengraben gelegen waren,<br />
in der letzten Nacht abgelöst wurden und nun auf<br />
zehntägige Retablierung hätten gehen sollen. Schon<br />
nach sechs Stunden aber erreichte sie der Befehl,<br />
unverzüglich wieder an die Front einzurücken, da der<br />
Kampf mit den Italienern äußerst erbittert und die<br />
italienische Übermacht enorm sei. „Wir san allweil<br />
die Wurzen“, sagte einer und spielte darauf an, dass<br />
überall dort, wo es besonders ernst zugehe, die alpenländischen<br />
Regimenter herhalten mussten.“<br />
Tatsächlich war es in der Zwischenzeit am Südflügel<br />
zwischen San Giovanni und Medeazza zu einer<br />
der schwersten Krisen (...) der Isonzoarmee seit<br />
Kriegsbeginn gekommen. Zerstörungsfeuer ungekannten<br />
Ausmaßes hatte die Gräben eingeebnet und<br />
die vorgelagerten Hindernisse weggefegt. Tiefe Einbrüche<br />
der italienischen Sturmkolonnen beim rechten<br />
Nachbarn bedrohten Flanke und Rücken der an<br />
der Küste verteidigenden k.u.k. 16. Infanteriedivision.<br />
Angriffswelle um Angriffswelle stürmte in die klaffenden<br />
Lücken. Der Abwehrkampf verlagerte sich ins<br />
offene Gelände, wobei rasch zusammengeraffte Reserven<br />
und die standhaltenden Reste der Stellungsbesatzungen<br />
in heftigen, zusammenhanglosen Begegnungsgefechten<br />
bis an die Abhänge der 323 Meter<br />
hohen Hermada zurückgedrängt wurden, die eine<br />
letzte natürliche Bastion vor Triest bildete. In der<br />
Folge musste auch die noch westlich des Höhenzuges<br />
stehende Artillerie hinter die Hermada zurückgezogen<br />
werden, so dass die leichten Flachbahngeschütze<br />
den feindwärtigen Abhang nicht mehr bestreichen<br />
konnten.<br />
Um der drohenden Aufrollung der Front vom Meer<br />
her zu begegnen, sollte der Divisionär der 47er, Feldmarschallleutnant<br />
Josef Schneider von Manns-Au<br />
(Abb. 3) in einer unverzüglichen Gegenaktion die für<br />
die Verteidigung günstigere vorderste (1c-) Linie<br />
Abb. 1: 47er-Unteroffiziere im Schützengraben bei<br />
Hudilog, März 1917<br />
wieder gewinnen, im widrigsten Fall zumindest die<br />
Hermada selbst behaupten. Im südlichen Teil des<br />
Angriffsstreifens fiel diese Aufgabe der k.u.k. 28. Infanteriedivision<br />
zu, in deren 56. Infanteriebrigade die<br />
47er unter Oberst Viktor Kliemann eingeteilt waren<br />
(Abb. 4, 5). Was ihnen bevorstand, beschreibt der<br />
Augenzeuge Fritz Weber. „Der Kampf tobt weiter.<br />
Noch ist nichts entschieden, doch strömen von beiden<br />
Seiten unablässig neue Menschenmengen in den<br />
brodelnden Kessel und nähren das Geschehen mit<br />
ihren Leibern. Jede Stunde zerhämmert Bataillone.<br />
Der Karst schwimmt in glühendem Eisen. Wer nicht<br />
in der Steinwüste liegen bleibt, ist ein Wrack für sein<br />
ganzes Leben.“<br />
<br />
Hauptmann MMag. Martin Parth<br />
Abb. 2: Leutnant i. d.<br />
Res. Rudolf Bernreiter<br />
Abb. 3: Feldmarschallleutnant<br />
Josef<br />
Freiherr Schneider von<br />
Manns-Au<br />
Abb. 4: Oberst Viktor<br />
Kliemann<br />
Abb. 5: Lage am 24. Mai 1917<br />
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Seite 16 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Seetal Eisen für Judenburg – 2.Teil<br />
Vizeleutnant in Ruhe<br />
Johann Friml<br />
Hämatitkristalle =<br />
Magnetit<br />
Der „Eiserne Brotlaib“<br />
Der allgegenwärtige<br />
Schiefer mit einem<br />
geringen Eisenanteil,<br />
nicht verhüttbar<br />
Die Geschichte der Fessnach<br />
Eine Zunge des Murtalgletschers reichte bis weit in<br />
den Graben herein und die Kare der Wenzel Alm gehörte<br />
<strong>bereit</strong>s zum Nährgebiet des damaligen „ewigen<br />
Eises“. Die losen Felsblöcke, die im Talgrund und den<br />
Hängen herumliegen, stammen aus dieser Zeit. Damals<br />
reichten die Wälder weit hinauf – die idealen<br />
Verhältnisse für den Beginn der Besiedlung und der<br />
lokalen Eisenzeit. Aus dieser Zeit konnte ein Beweisstück<br />
in der Bachböschung gefunden werden: ein<br />
„Eiserner Brotlaib“. Mit einem spezifischen Gewicht<br />
von 3,4 kg bleibt nach einem Ausschmieden weniger<br />
als die Hälfte an Eisen übrig. Die Besiedlung und<br />
Rodung erfolgte auch hier im Wege einer „Kolonisation“<br />
durch einzelne große Gehöfte. So gab es z.B. ein<br />
Gehöft Ertl, welches so groß war, dass es im 12.<br />
Jahrhundert aufgeteilt wurde. Bemerkenswert ist<br />
auch, dass das Bierbrauen damals zur Hauswirtschaft<br />
gehörte und das „Brauhaus“ erst im vorigen<br />
Jahrhundert abgerissen wurde. Viel später wurde<br />
auch Hopfen angebaut, der in verwilderter Form auch<br />
heute noch vorhanden ist.<br />
Ein Ort etabliert sich<br />
Weiter draußen im Tal entstanden mit wenigen<br />
Häusern der Ort Fessnach und die Kirche, deren Baudatum<br />
nicht genau feststellbar ist, jedoch wohl zwischen<br />
900 und 1300 errichtet worden ist. Entscheidend<br />
ist jedoch, dass diese eine außenliegende Kanzel<br />
aufweist, da sie für wichtige Anlässe scheinbar zu<br />
klein war. Von den verehrten Heiligen tritt der Heilige<br />
Prokopius hervor, als Schutzpatron der böhmischen<br />
Bergleute – vielleicht ein Hinweis auf den Beginn des<br />
Erzabbaus. Auch der Heilige Leonhard hatte mit Eisen<br />
zu tun und später kam noch die Heilige Barbara dazu.<br />
Die heilkräftige Borquelle hinter der Kirche wurde<br />
gerne besucht – wovon zahlreiche Votivgaben zeugten.<br />
Es hatte sich hier, abseits vom Hauptstrom des<br />
Geschehens, ein kleines und leistungsfähiges Gemeinwesen<br />
etabliert, das es mit den vorhandenen<br />
Ressourcen zu Wohlstand brachte.<br />
Die Burg der Scheiflinger, der „Burgstall“ am<br />
Taleingang herrschte auch über den Saumpfad der<br />
durch die Fessnach – über Preihs Hütte und Haarlacke<br />
ins Neumarkter Becken führte. Auch ein Saumpfad<br />
Haarlacke – Wenzel Alm – Fleischhacker Boden<br />
– Seetal war vorhanden.<br />
Aber die Suche nach verwendbarem Eisenerz ging<br />
weiter. Mit Ausnahme des Urban Grabens konnte allerdings<br />
bis jetzt trotz intensiver Suche weder eine<br />
Spur Erz noch ein Transportweg bestätigt werden.<br />
Auffindbar sind nur mehrere Stollen, die jedoch nach<br />
wenigen Metern aufgegeben wurden. Einzig der Tagbau<br />
Haarlacke schien erfolgreich gewesen zu sein.<br />
Murtal gebracht. Die abgeholzten Berghänge legten<br />
auch den Grundstein für die späteren Hochwasser<br />
und Vermurungen.<br />
Bei der Holzbauweise dieser Zeit gab es keine Fundamente.<br />
Der Boden wurde eingeebnet, eine Auflage<br />
geschaffen und die Hütte daraufgesetzt. Wenn man<br />
die Hütte abreißt, bleibt außer der ebenen Fläche im<br />
Wald nichts mehr zurück. Alles was noch brauchbar<br />
war, wurde weiterverwendet, auch die großen handgeschmiedeten<br />
Nägel. Die Ansiedlung abseits vom<br />
Rauch der Köhler und der Schmelz auf der Geländestufe<br />
im späteren „Grünwald“ ist daher besonders im<br />
Frühjahr an Hand der Einebnungen und geänderten<br />
Vegetation nachvollziehbar. Die Reste im Talgrund<br />
wurden im vorigen Jahrhundert mittels Schubraupe<br />
eingeebnet. Einzig der Schmelzplatz war zu abgelegen.<br />
Die Bezeichnung „Grünwald“ scheint zum ersten<br />
Mal in der Landesaufnahme 1823 auf. Dass es mitten<br />
im grünen Wald einen Grünwald gibt, erinnert doch<br />
irgendwie an den „Gründonnerstag“, der ja auch<br />
nicht grün war, sondern vom „greinen“, also weinen,<br />
kam. Das Schleifen der gesamten Anlage auf kaiserlichen<br />
Befehl war sicher ein Grund dafür.<br />
Grundfläche Stuckofen, dahinter Schmiede<br />
Gehhilfe aus alter Zeit<br />
6x8 mm Oberfläche<br />
Eisenschlacke<br />
Die Ansiedlung im Grünwald<br />
Kommen wir nun zu der namenlosen Ansiedlung<br />
im Grünwald. Es ging ja nicht nur um Erz – die umliegenden<br />
Wälder wurden verkohlt, die Holzkohle ins<br />
Nachvollziehbare Objekte im Grünwald<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 17<br />
Aber, wie das in Österreich sicher auch damals so<br />
üblich war, wussten die Leute schon einige Zeit vorher,<br />
was ihnen geschehen sollte. So war hier zwar<br />
1450 alles zu Ende, aber das gesamte „Fachpersonal“<br />
war ja noch da. So begann gleichzeitig der unverbriefte<br />
Betrieb auf der Schmelz im Seetal. Unverbrieft<br />
heißt : ohne kaiserliche Genehmigung, wie es ja beim<br />
„Waldeisenwerk“ Fessnach von Anfang an der Fall<br />
war.<br />
Wie sah die Sache nun im Großen aus? Nun, 1449<br />
ging der Hammer in Scheifling in Betrieb, wobei alles<br />
Roheisen vom Erzberg, d.h. Vordernberg und Leoben<br />
bezogen werden musste. Die Transportkosten verteuerten<br />
die angelieferte Ware zusätzlich, und die Fuhrleute<br />
hatten noch unterwegs Maut zu bezahlen. Um<br />
das alles durchzusetzen, wurde von höchster Stelle<br />
1450 das „abthun“, das heißt das Schleifen der<br />
Waldeisenwerke angeordnet. Das traf nicht nur Fessnach,<br />
sondern auch Plankowitz, Wegrin, Prugkern<br />
und alle im Ennsthale mit der gleichen Anordnung.<br />
Die Gemeinschaft in der Fessnach mit Fachleuten in<br />
allen nötigen Berufen sah ihrem Ruin entgegen und<br />
suchte eine Lösung.<br />
Kirche Fessnach<br />
Das Quarzband oberhalb der Zirtscher-Hütte<br />
Gehöft Ertl, Braugebäude<br />
Feuerquarz: mit einiger<br />
Übung lässt sich leicht<br />
brennbares Material<br />
rasch entzüngen<br />
Zeitgemäße Bauweise der Hütten<br />
Zeitgemäße Anlage, Kohlplatz Preihs-Hütte, heute Wenzel-Alm, 1980<br />
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Seite 18 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
Die Neuzugänge stellen<br />
sich vor<br />
Werte Kameraden,<br />
ich freue mich auf<br />
die Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen<br />
und verbleibe mit<br />
einem steirischen<br />
„Glück Auf!“<br />
Robert Nußdorfer<br />
… da der Ruf des<br />
Bataillons<br />
innerhalb des<br />
<strong>Bundesheer</strong>es<br />
ausgezeichnet ist.<br />
Christoph Hiedl<br />
Ich freue mich<br />
auf ein weiterhin<br />
so konstruktives<br />
Schaffen …<br />
Victor Fadinger<br />
Leutnant Robert<br />
Nußdorfer<br />
Mit großer<br />
Freude trat ich<br />
am 01. Oktober<br />
2012 den Dienst<br />
als stellvertretender<br />
Kommandant<br />
der 3. Jägerkompanie<br />
in meiner<br />
neuen Garnison<br />
St. Michael an. In<br />
den letzten Monaten<br />
konnte ich<br />
<strong>bereit</strong>s viele neue<br />
Kameraden kennenlernen, nun ist allerdings die Zeit<br />
gekommen, dass diese mich kennenlernen. Der<br />
Grund, warum es mich als gebürtigen Stadt Salzburger<br />
in die schöne Obersteiermark verschlagen hat,<br />
liegt am ausgezeichneten Ruf des Bataillons innerhalb<br />
des <strong>Bundesheer</strong>es.<br />
Während meines Grundwehrdienstes beim Militärkommando<br />
Salzburg entschloss ich mich Berufsoffizier<br />
zu werden. Nach dem Einjährig Freiwilligen Jahres<br />
in Absam/Tirol und dem Vor<strong>bereit</strong>ungssemester<br />
in Allentsteig folgten drei fordernde aber auch interessante<br />
Jahre der Offiziersausbildung an der Theresianischen<br />
Militärakademie. Dabei konnte ich während<br />
dieser Zeit <strong>bereit</strong>s einige internationale Erfahrung<br />
durch ein Auslandssemester an der United States<br />
Military Academy in West Point sammeln. Die beruflichen<br />
aber vor allem menschlichen Erfahrungen, die<br />
ich während dieser Zeit machte, möchte ich nicht<br />
missen!<br />
Werte Kameraden, ich freue mich auf die Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen und verbleibe mit einem steirischen<br />
„Glück Auf!“<br />
Leutnant<br />
Christoph Hiedl<br />
Gemeinsam<br />
mit meinen Jahrgangskameraden<br />
Leutnant Fadinger<br />
und Leutnant<br />
Nußdorfer trat ich<br />
Anfang Oktober<br />
2012 den Dienst<br />
in der Landwehrkaserne<br />
St. Michael<br />
an. Nun ein<br />
paar Worte zu<br />
meiner Person:<br />
Mein militärischer Werdegang begann im September<br />
2007 als Einjährig-Freiwilliger in Fehring. Nach<br />
dem ich das Vor<strong>bereit</strong>ungssemester absolviert habe,<br />
entschloss ich mich nicht gleich mit der Ausbildung<br />
an der Theresianischen Militärakademie zu beginnen.<br />
Von 2008 auf 2009 fand ich daher Verwendung als<br />
Gruppenkommandant in der 3. Jägerkompanie des<br />
Jägerbataillons 18.<br />
Ein Jahr älter und viele Erfahrungen reicher entschied<br />
ich mich dann 2009 die Ausbildung an der<br />
Militärakademie zu absolvieren. Nach drei Jahren intensiver<br />
Ausbildung schlug ich, wie es der Zufall so<br />
wollte, wieder in St. Michael auf.<br />
Über diese Tatsache war ich natürlich sehr erfreut,<br />
da der Ruf des Bataillons innerhalb des <strong>Bundesheer</strong>es<br />
ausgezeichnet ist. An der Theresianischen Militärakademie<br />
absolvierte ich die Ausbildung zum Logistik-Offizier.<br />
Die dabei erlernten Fähig- und Fertigkeiten<br />
versuche ich jetzt als stellvertretender Kompaniekommandant<br />
in der Stabskompanie des Bataillons<br />
bestens einzusetzen.<br />
Ich freu mich, getreu dem Motto der Stabskompanie<br />
“Kraftvoll und pflichtbewusst, Seite an Seite zum<br />
Erfolg des Verbandes“ auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
innerhalb des Bataillons!<br />
Leutnant Victor<br />
Fadinger<br />
Am 01. Oktober<br />
2012 nahm ich,<br />
aus Graz kommend,<br />
das erste<br />
Mal die Abfahrt<br />
St. Michael auf<br />
der A9 und seit<br />
nunmehr drei<br />
Monaten verrichte<br />
ich meinen<br />
Dienst als Jägerzugskommandant<br />
der 2.Jägerkompanie<br />
bei Ihnen in der Landwehrkaserne. Besonders<br />
gefreut hat mich die schnelle und herzliche<br />
Aufnahme in den Kreis der Kameraden, sowie die von<br />
Anfang an gute Zusammenarbeit. Meine militärische<br />
Laufbahn fand mit dem Einjährig-Freiwilligen-Jahr<br />
Teil 1 in Bleiburg ihren Ausgangspunkt, zog sich<br />
durch das Vor<strong>bereit</strong>ungssemester in Allentsteig und<br />
die Militärakademie.<br />
Warum ich den Wunsch hegte, zu diesem Bataillon<br />
auszumustern, hatte zweierlei Gründe. Zum einen<br />
aufgrund des hohen und positiven Bekanntheitsgrades<br />
der „18er“ und zum anderen die guten Erfahrungen,<br />
die ich bei der Zusammenarbeit mit ihnen bisher<br />
hatte. Ich freue mich auf ein weiterhin so konstruktives<br />
Schaffen mit ihnen und verbleibe mit einem<br />
steirischen „Glück Auf!“<br />
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Nr. 1 | 2013 • DAS OBERLAND Seite 19<br />
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l Vertretung in Zivilprozessen<br />
l Exekutionsverfahren<br />
l Verteidigung in Strafsachen, auch bei Vorsatzdelikten<br />
l Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshofbeschwerden<br />
Der Dienststellenausschuss der Landwehr-Kaserne informiert<br />
Leistungen der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst<br />
Teil 1: RECHTSSCHUTZ und SOZIALUNTERSTÜTZUNG<br />
Rechtsberatung in Zivilrechtsfragen<br />
l Mietrecht<br />
l Wohnrecht<br />
l Allgemeines Zivilrecht<br />
l Familienrecht und Erbrecht<br />
Sozialunterstützungen<br />
Bei außergewöhnlichen finanziellen Belastungen, die<br />
auf eine unvorhersehbare und unverschuldete Notlage<br />
zurückzuführen sind, kann über Antrag ein Zuschuss<br />
gewährt werden. Die Sozialunterstützung<br />
kann innerhalb von drei Jahren nur einmal pro Person<br />
gewährt werden.<br />
Aus Anlass der Geburt eines Kindes wird einem oder<br />
auch beiden Elternteilen die Geburtenbeihilfe gewährt.<br />
Die Geburtenbeihilfe beträgt € 50.-<br />
Die Familienunterstützung wird als soziale Zuwendung<br />
an besonders zu berücksichtigende Familien mit<br />
eigenen oder adoptierten Kindern gewährt.<br />
Die Zuerkennung<br />
wird einmal jährlich<br />
an Familien gewährt,<br />
die für<br />
l drei oder mehr<br />
Kinder die Familienbeihilfe<br />
oder Peter Petzner<br />
l eines oder mehrere<br />
Kinder die<br />
Vorsitzender<br />
erhöhte Familienbeihilfe beziehen.<br />
In der nächsten Ausgabe berichten wir über Versicherungsleistungen,<br />
Förderungsbeiträge für Bildung und<br />
Kultur.<br />
Der Vorsitzende:<br />
Peter Petzner, Vzlt<br />
„Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 20 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2013<br />
FOTOQUELLE<br />
Major Manfred Leitner<br />
Hauptmann Rosche Fruhmann<br />
Leutnant Victor Fadinger<br />
Vizeleutnant Siegfried Schattinger<br />
Vizeleutnant i.R. Johann Friml<br />
Oberstabswachtmeister Michael Lach<br />
Oberwachtmeister Gerald Stiegler<br />
Korporal Philipp Ebner<br />
Korporal Paul Hrastelj<br />
Korporal Jasmin Puchwein<br />
Impressum<br />
Amtliche Publikation der Republik Österreich/ Bundesminister für Landesverteidigung<br />
und Sport<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich/<br />
Bundes minister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS,<br />
Rossauer Lände 1, 1090 Wien<br />
Redaktion: BMLVS, Jägerbataillon 18, Landwehrkaserne, Brunn 13,<br />
8770 St. Michael i.O., Tel.: 050201 53-31 500;<br />
E-Mail: jgb18.oea@bmlvs.gv.at<br />
Redakteure:<br />
Chefredakteur: Oberstleutnant MSD Karl-Heinz Tatschl<br />
Redakteur: Hauptmann Mag.(FH) Christian Lackner<br />
Erscheinungsjahr: 2012<br />
Fotos: siehe Fotoquelle<br />
Layout: Karl Papst/Universal Druckerei, Gösser Straße 11, 8700 Leoben<br />
Tel. 03842/44776-0, www.universaldruckerei.at<br />
Druck: BMLVS/Heeresdruckzentrum<br />
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T.hinK. Creative / Leoben<br />
hat so viel zu bieten,<br />
dass es auf dieser Seite unmöglich Platz fände.<br />
Deshalb versuchen wir es erst gar nicht.<br />
• Universitätsstadt<br />
• Kulturstadt<br />
• Kongressstadt<br />
• Tourismusstadt<br />
• Industriestadt<br />
• High Tech Standort<br />
• ………<br />
www.leoben.at