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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 93<br />

ren Eltern bzw. sonstigen Erziehungspersonen als ambulante Hilfe zur Erziehung<br />

angeboten oder ggf. auch durch einen gerichtlichen Beschluss auferlegt<br />

werden kann. Eine wesentliche Aufgabe der Erziehungsberatung <strong>bei</strong><br />

der Suche nach den im Einzelfall geeigneten <strong>Hilfen</strong> für entwicklungsbeeinträchtigte<br />

oder gefährdete Kinder <strong>und</strong> Jugendliche kann vor allem darin be<strong>stehen</strong>,<br />

aus einer kind- <strong>und</strong> familienbezogenen Perspektive heraus wesentliche<br />

Impulse <strong>und</strong> Erkenntnisse in den Hilfeplanungsprozess einzubringen.<br />

Vielfach <strong>stehen</strong> in den Beratungsstellen multidisziplinäre Teams zur Beratung<br />

<strong>und</strong> zur fachlichen Reflexion zur Verfügung. Kritisch ist jedoch anzumerken,<br />

dass in vielen Beratungsstellen die aufsuchende Beratungsar<strong>bei</strong>t<br />

noch immer unzureichend ausgeprägt ist, dieser Beratungsansatz jedoch<br />

<strong>bei</strong> einem Großteil der ASD-Zielgruppen eher angebracht erscheint,<br />

als dies z.B. <strong>bei</strong>m Beratungsbedarf von Mittelschichtseltern vorauszusetzen<br />

ist.<br />

Schneider (2002) stellt in der „Hilfeeffektestudie“ im Hinblick auf den Erfolg<br />

dieser Hilfeform fest, dass zwar hier die im Vergleich höchsten Veränderungen<br />

im sozialen Umfeld 48 <strong>und</strong> bezüglich der Gesamtauffälligkeit 49<br />

der Minderjährigen festzustellen sind, jedoch die Hilfeeffekte bezüglich des<br />

Funktionsniveaus 50 der Minderjährigen eher gering ausfallen. Er konstatiert<br />

weiterhin, dass in dieser Hilfeform vor allem AdressatInnen mit „relativ<br />

geringer Belastung vorstellig werden“. Ein Faktor, der von ihm vor allem<br />

in der „Niedrigschwelligkeit“ des Zugangs <strong>und</strong> der „Komm-Struktur“ des<br />

<strong>Angebote</strong>s vermutet wird. 51<br />

In Bezug auf die Effektivität von Verhaltenstrainingsangeboten für Eltern<br />

stellt Spangler (2003) anhand der Auswertung einer Reihe von Studien<br />

zwar summarisch eine „prinzipielle Effektivität“ von außerhäuslichen Elterntrainings<br />

fest, weist jedoch gleichzeitig darauf hin, dass diese Programme<br />

eine „aktive <strong>und</strong> motivierte Teilnahme“ voraussetzen. 52<br />

48<br />

Vgl. Schneider et al. 2002, S. 394 f. Dieser Faktor bezieht sich vor allem auf Änderungen im versorgenden<br />

<strong>und</strong> erzieherischen Verhalten der erwachsenen Bezugspersonen des / der Minderjährigen.<br />

49<br />

Dieser Faktor bezieht sowohl die Hauptauffälligkeit, einzelne Symptome als auch insgesamt den<br />

Schweregrad mit ein.<br />

50<br />

Der Faktor „Funktionsniveau“ <strong>bei</strong>nhaltet sowohl die Fähigkeit der Minderjährigen, alterstypische<br />

Aufgaben zu bewältigen <strong>und</strong> benennt u.a. deren Stellung <strong>und</strong> Aufgaben im Familienverband, im<br />

Kindergarten <strong>und</strong> in der Schule wie auch die Beziehungsfähigkeit zu Erwachsenen <strong>und</strong> anderen<br />

Minderjährigen.<br />

51<br />

Schneider 2002, S. 394.<br />

52 Spangler 2003, S. 16.

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