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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 88<br />

rigen, zu den HilfeadressatInnen ein eher partnerschaftliches Verhältnis 31<br />

aufzubauen. Sie muss sich also fortgesetzt um eine Ar<strong>bei</strong>tsbeziehung für<br />

einen zunächst nicht absehbaren Zeitraum bemühen, deren Ziel vor allem<br />

darin besteht, in einem fortzuschreibenden Aushandlungsprozess 32 gemeinsam<br />

den Schutz <strong>und</strong> die geeigneten <strong>Hilfen</strong> für die Minderjährigen <strong>und</strong> ihr<br />

Bezugsfeld zu verwirklichen. Soweit im Einzelfall möglich, soll damit<br />

auch ein Prozess gefördert werden, dessen Ziel immer auch die Verselbstständigung<br />

der HilfeadressatInnen im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist.<br />

Mit Schrapper (1994) ist im Hinblick auf diese gemeinsame Suche nach<br />

den im Einzelfall geeigneten <strong>Hilfen</strong> jedoch festzustellen, dass „… sozialpädagogische<br />

Entscheidungen … immer prozesshaft, personenbezogen <strong>und</strong><br />

nur schwer objektivierbar (sind)“. 33 In der Irrtumswahrscheinlichkeit sieht<br />

deshalb auch Schone (2001) ein konstruktives Merkmal sozialpädagogischer<br />

Beurteilungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozesse, das jederzeit aufgr<strong>und</strong><br />

veränderter Ausgangssituationen oder Wahrnehmungen eine Reflexion<br />

bzw. Revision von Entscheidungen <strong>bei</strong>nhaltet. 34 Dies bringt mit sich, dass<br />

<strong>bei</strong> jeder Maßnahme zur Sicherung des Kindeswohls, wie auch <strong>bei</strong> der Gefährdungseinschätzung<br />

<strong>und</strong> der Fortschreibung der <strong>Hilfen</strong>, immer wieder<br />

neu Rückgriff genommen werden muss auf jene verfügbaren erfahrungsbezogenen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zwar nie die ersehnte<br />

Objektivität, jedoch immerhin einen möglichst hohen Grad an Entscheidungs-<br />

<strong>und</strong> Handlungssicherheit erlauben. 35<br />

Um in diesem Sinne steuernd auf die qualitative Entwicklung des örtlichen<br />

Hilfeangebotes einwirken zu können, ist seitens des ASD als Ganzes <strong>und</strong><br />

der einzelnen ASD-Fachkraft eine aktive Aufar<strong>bei</strong>tung <strong>und</strong> Umsetzung aktueller<br />

praxisrelevanter wissenschaftlicher Erkenntnisse ebenso erforderlich<br />

wie eine enge Anbindung an das örtliche bzw. bezirksbezogene <strong>Hilfen</strong>etz<br />

bzw. an ein entsprechendes Sozialraum-Management.<br />

Ausgenommen von den Notunterbringungsformen, <strong>stehen</strong> u.a. die in Abb.<br />

1 genannten <strong>Angebote</strong> <strong>und</strong> <strong>Hilfen</strong> für die in ihrer Entwicklung beeinträch-<br />

31<br />

Dass dies nur in einem sehr beschränkten Umfang möglich ist, ergibt sich schon aufgr<strong>und</strong> des offenk<strong>und</strong>igen<br />

Machtgefälles.<br />

32<br />

Vgl. Wiesner 1995, § 36 SGB VIII Rd.-Nr. 1, 3, 4, 7; Münder 1999, § 36 SGB VIII Rd.-Nr. 1, 2,<br />

5.<br />

33<br />

Schrapper 1994, S. 116.<br />

34 Schone 2000, S. 70.<br />

35 Vgl. Wiesner 1995, § 36 SGB VIII Rd.-Nr. 19 b.

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