Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp
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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 7<br />
hatten, wurden in Deutschland bereits seit <strong>dem</strong> Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
an Schulen reduziert. In der DDR wurden Körperstrafen an den<br />
Schulen bereits 1949 abgeschafft (Wikipedia, 2006b).<br />
Zivilrecht <strong>und</strong> Strafrecht basieren auf <strong>dem</strong> allgemeinen Gewaltverbot.<br />
Ausgenommen sind Situationen der Notwehr <strong>und</strong> des Notstands sowie Fälle<br />
des unmittelbaren Zwanges von Vollzugskräften des Staates.<br />
Die Jugendämter in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt<br />
täglich 70 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche kurzfristig in ihre Obhut genommen.<br />
Damit ist 2005 laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt die Gesamtzahl der<br />
Fälle mit 25.400 im Vergleich zum Vorjahr um r<strong>und</strong> 1 % leicht zurückgegangen.<br />
Gr<strong>und</strong> für die Inobhutnahme war in den meisten Fällen eine Überforderung<br />
der Eltern. Der Anteil dieser Fälle stieg um 9 % auf 41 %. Vernachlässigung<br />
oder Anzeichen für Misshandlung oder sexuellen Missbrauch<br />
waren <strong>bei</strong> knapp einem Viertel der Minderjährigen Anlass für eine<br />
Inobhutnahme. Weitere Anlässe waren Integrationsprobleme im Heim oder<br />
in der Pflegefamilie, Kriminalität (jeweils 7 %), Probleme in der Schule (6<br />
%) <strong>und</strong> Suchtprobleme (4 %). Mit 7700 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen baten<br />
30 % der Betroffenen selbst darum, in Obhut genommen zu werden. Die<br />
meisten der in Obhut genommenen Minderjährigen waren älter als 14 Jahre<br />
alt: Sie machten mit 15.600 einen Anteil von 61 % aus (Deutscher Depeschen<br />
Dienst, 30.9.2006).<br />
Ansätze der WHO für Prävention<br />
Ökonomische <strong>und</strong> politische Veränderungen haben dazu <strong>bei</strong>getragen, dass<br />
Verkehr, Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit <strong>und</strong> Unterschiede im Einkommen zugenommen<br />
haben, während soziale Unterstützung <strong>und</strong> Restriktionen bzgl. Alkohol abgenommen<br />
haben. Migration vulnerabler Populationen sowie Transfer von<br />
Lifestyles <strong>und</strong> Produkten zwischen den Ländern als zusätzliche Risiken<br />
bedürfen aus Sicht der WHO ebenfalls der Beachtung.<br />
Zwischenmenschliche Gewalt<br />
Wenn die Todesraten für zwischenmenschliche Gewalt in Europa dieselbe<br />
wäre wie die des Landes mit der niedrigsten Rate (Großbritannien), würden<br />
etwa 55.000 Leben erhalten bzw. 87% der Todesfälle mit dieser Ursache<br />
würden vermieden. Effektive Strategien zur Prävention umfassen Verbesserung<br />
der ökonomischen Bedingungen <strong>und</strong> Trainingsprogramme bzgl.<br />
sozialer Kompetenzen für Vorschulkinder, Anreize die weiterführende