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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 66<br />

keit in der Gleichaltrigengruppe, Erfahrungen von Ausgrenzung, Demütigung,<br />

Abwertung <strong>und</strong> Kränkungen <strong>und</strong> nach bisheriger Unterstützung <strong>bei</strong><br />

der Bewältigung dieser Erfahrungen.<br />

Der Jugendliche wird außer<strong>dem</strong> zu Familienbeziehungen <strong>und</strong> ihrer Qualität,<br />

zu Peer-Beziehungen <strong>und</strong> ihre Qualität, zu Freizeitverhalten, bestrafter<br />

Delinquenz <strong>und</strong> Dunkelfelddelinquenz, Alkohol- <strong>und</strong> Drogenkonsum, sexueller<br />

Entwicklung, sowie zum Selbstbild befragt.<br />

Die Eltern werden außer<strong>dem</strong> zum Umgang in der Familie mit Sexualität<br />

<strong>und</strong> Schamgrenzen allgemein befragt, zur sexuellen Entwicklung des Jugendlichen,<br />

zum Umgang mit Problemen, familiäre Ressourcen (Stress,<br />

sozioökonomischer Status, soziale Integration/Isolation), zu den elterlichen<br />

Erziehungsmethoden (Strenge, Grenzsetzungen, Vernachlässigung,<br />

Gewährenlassen, Inkonsistenz), zum Umgang mit Aggressionen des Jugendlichen,<br />

sowie zu Konfliktlösungsstrategien.<br />

Über Fremdbef<strong>und</strong>e wie z. B. Ermittlungsakte, Gerichtsurteile, Rechtsmedizinischer<br />

Bef<strong>und</strong> (vgl. Müller et al., 2005) werden Hinweise auf Tatplanung<br />

(z.B. mehrere Tatorte, betrügerisch-manipulative Annäherungsstrategie<br />

an Opfer; Verkleidung des Täters, Tatwaffen mitgebracht/ vom Tatort<br />

wieder entfernt) erfasst. Hat der Täter Gegenstände vom Tatort oder Opfer<br />

mitgenommen (Souvenir/ Trophäe) oder sind z.B. Fotographien vom Opfer/<br />

Tatort angefertigt worden? Gibt es im rechtsmedizinischen Bef<strong>und</strong><br />

Hinweise auf Personifizierungsmerkmale („Over-Kill“, Depersonifizierung,<br />

emotionale Wiedergutmachung)? <strong>Welche</strong>r Tatablauf wird anhand der<br />

objektiven Tatbestandsmerkmale festgestellt (Diskrepanz zur Schilderung<br />

des Täters?)<br />

Störungsspezifische Entwicklungsgeschichte<br />

Erleben sexueller oder körperlicher Gewalt oder Anwesenheit in solchen<br />

Situationen z.B. in der eigenen Familie führt in früheren Entwicklungsphasen<br />

zu Gefühlen von Ohnmacht <strong>und</strong> Hilflosigkeit. Diese Gefühle werden in<br />

mittleren Entwicklungsphasen durch entsprechende sexualisierte Phantasien<br />

zur Schädigung anderer kompensiert <strong>und</strong> im Jugendalter ausagiert <strong>und</strong><br />

sollten daher exploriert werden.

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