Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp
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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 62<br />
Anzahl der Tatorte, Verkleidung, Tatwaffen, Annäherungsstrategie an Opfer,<br />
Personifizierungskennzeichen herangezogen werden (Müller et al.,<br />
2005; Köhler et al., 2005).<br />
Altersunterschied zwischen Täter <strong>und</strong> Opfer<br />
Je größer die Altersdiskrepanz zwischen den beteiligten Personen ist, desto<br />
unangemessener ist die sexuelle Aktivität. Große Altersunterschiede zu<br />
Ungunsten der Opfer können auf Schwierigkeiten des Täters hinweisen,<br />
mit Gleichaltrigen Kontakte einzugehen <strong>und</strong> zu gestalten.<br />
Art der sozialen Beziehung zwischen Opfer <strong>und</strong> Täter<br />
Die Extreme dieses Kontinuums beziehen sich auf „völlig unbekannt“ einerseits<br />
<strong>und</strong> „Mitglied derselben Kernfamilie“ andererseits. Sexuelle Beziehungen<br />
zu den Extremen deuten auf besonders unangemessenes Verhalten<br />
hin. Zu<strong>dem</strong> liegen empirische Hinweise vor, dass sich Täter, die ein ihnen<br />
fremdes Opfer auswählen, von Täter, die ein ihnen bekanntes Opferauswählen,<br />
hinsichtlich der Persönlichkeit <strong>und</strong> psychopathologischer Aspekte<br />
unterscheiden (vgl. Müller et al., 2005; Köhler et al., 2005).<br />
Art des sexuellen Verhaltens<br />
Abweichungen der gezeigten Verhaltensweisen vom sonstigen Entwicklungsstand<br />
des Täters weisen auf unangemessenes Verhalten hin. Z. B.<br />
können mehr Kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen vorliegen als in der entsprechenden<br />
Altersgruppe zu erwarten sind. Symbolische oder ritualisierte<br />
Verhaltenselemente können auf nicht-sexuelle Bedürfnisse <strong>und</strong> bestimmte<br />
Persönlichkeitsmerkmale hinweisen (Müller et al., 2005).<br />
Fehlendes Einverständnis <strong>bei</strong>m sexuellen Kontakt<br />
Mangel an gegenseitigem Einverständnis, Gleichberechtigung <strong>und</strong><br />
Gleichwertigkeit bezüglich sexueller Handlungen ist ohnehin schon Definitionskriterium<br />
ihres delinquenten Charakters. Art <strong>und</strong> Ausmaß liefern jedoch<br />
zusätzliche wertvolle Information, so können die sexuellen Handlungen<br />
in extremen Formen zur Demütigung, Verletzung oder Bestrafung eingesetzt<br />
werden.<br />
Dauer, Intensität <strong>und</strong> Häufigkeit der sexuellen Aktivität<br />
Der Schweregrad hängt auch davon ab, wie oft, wie lange schon, wie ausschließlich<br />
die sexuelle Aktivität stattfand <strong>und</strong> ob zwanghafte Züge eine<br />
Rolle spielen.