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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 58<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapie sexuell delinquenten<br />

Verhaltens <strong>bei</strong> Jugendlichen<br />

Ingo Spitczok von Brisinski, Thomas Gruber,<br />

Günter Hinrichs, Denis Köhler, Christa Schaff<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik kommt es im Jahr zu über 50.000 sexuellen Übergriffen,<br />

die Eingang in die Kriminalstatistik finden. Hinzu kommt eine hohe<br />

Dunkelziffer, da viele dieser Delikte nicht zur Anzeige kommen. Jeder<br />

fünfte Tatverdächtige ist jünger als 21 Jahre. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil<br />

ist diese Altersgruppe <strong>bei</strong> sexuellen Übergriffen häufiger vertreten<br />

als Erwachsene. Neueren Studien zufolge werden 14- bis 16-jährige<br />

häufiger als Tatverdächtige registriert als 16- bis 18-jährige. Über die nicht<br />

strafmündigen unter 14-jährigen liegen kaum statistische Daten vor. Aus<br />

der Ar<strong>bei</strong>t der nordrhein-westfälischen Modellprojekte mit jugendlichen<br />

Sexualtätern ist jedoch bekannt, dass ein Teil der sexuell auffälligen Jungen<br />

unter 14 Jahre alt ist. Es sind meist Jungen in der Pubertät, die zum<br />

Teil bereits gravierende sexuelle Übergriffe <strong>und</strong> sexuelle Kindesmisshandlungen<br />

begangen haben. Die Opfer sind nicht selten Kinder in der eigenen<br />

Familie oder im unmittelbaren sozialen Umfeld. Oft wird diesen Jungen so<br />

etwas nicht zugetraut <strong>und</strong> sie werden darum leichter übersehen oder ihre<br />

Übergriffe werden vorschnell als weniger schwerwiegend eingeschätzt.<br />

Manchmal mag es genügen, dass Eltern oder Erzieher pädagogisch auf den<br />

Jungen einwirken, damit er seine sexuellen Übergriffe unterlässt. Sehr oft<br />

ist es jedoch notwendig, fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen,<br />

da die sexuellen Aktivitäten schwerwiegend <strong>und</strong> Ausdruck einer gravierenden<br />

Fehlentwicklung sind. Je älter die Jungen werden, umso schwerer<br />

wird es, diese Auffälligkeiten zu korrigieren.<br />

Auch Mädchen <strong>und</strong> weibliche Teenager sind sexuell übergriffig <strong>und</strong> missbrauchen<br />

Kinder sexuell. Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger liegt <strong>bei</strong><br />

ca. 3 Prozent. Die Neigung, sexuelle Missbrauchshandlungen von weiblichen<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen zu unterschätzen, ist höher im Vergleich

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