Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp
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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 29<br />
Verhalten zu unterlassen, besonders wenn es keine Alternativen in<br />
seinem bisherigen Verhaltensrepertoire hat. Vielmehr sollte man es<br />
auffordern, anregen <strong>und</strong> ermutigen, in<strong>dem</strong> man mitteilt, was das<br />
Kind bzw. der Jugendliche an Stelle des gewaltsamen Durchsetzens<br />
tun kann. Nicht der aggressive Erregungszustand ist das Problem<br />
(es gibt - auch für uns Erwachsene - oft gute Gründe, sich aufzuregen),<br />
sondern die gewalttätige Umsetzung des Lösungsversuchs.<br />
2. Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen sollten sich bewusst sein, wie sie als Person<br />
auf die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen wirken<br />
Zunächst geht es darum, sich seiner eigenen Motive, in diesem Beruf<br />
zu ar<strong>bei</strong>ten, bewusst zu werden. Wer möchte schon mit jeman<strong>dem</strong><br />
zusammenar<strong>bei</strong>ten, der aufgr<strong>und</strong> fehlender Motivation ein<br />
Problem für die Ar<strong>bei</strong>t darstellt oder ein solches erst provoziert <strong>und</strong><br />
damit zum Sicherheitsrisiko für sich <strong>und</strong> die anderen wird? Motivierte<br />
Mitar<strong>bei</strong>terInnen sind für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche besser einschätzbar<br />
<strong>und</strong> neigen weniger dazu, zu gewalttätigen Konflikten<br />
<strong>bei</strong>zutragen.<br />
Neben der Motivation spielt die Frage, wie die Mitar<strong>bei</strong>terInnen die<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen sehen, eine zentrale Rolle. Können sie sie<br />
als gleichwertige Menschen akzeptieren oder fühlen sie sich überlegen<br />
oder gar als die „Besseren“. Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die auf<br />
die Unterstützung <strong>und</strong> Betreuung durch andere angewiesen sind,<br />
haben oft ein feines Gespür für verdeckte Ablehnung <strong>und</strong> Nicht-<br />
Akzeptanz entwickelt.<br />
Wenn man z. B. Jugendliche einer Wohngruppe danach befragt,<br />
was die BetreuerInnen wohl von ihnen halten, wird<br />
man in der Regel feststellen, dass sie sich darüber überraschend<br />
klar äußern können.<br />
Die Verantwortung für die Einstellung gegenüber den Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen <strong>und</strong> für die eigene berufliche Motivation tragen die<br />
Mitar<strong>bei</strong>terInnen!<br />
3. Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen sollten sich vor Ar<strong>bei</strong>tsbeginn darauf vorbereiten,<br />
möglicherweise mit gewalttätigen Krisen konfrontiert zu<br />
werden