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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 18<br />

Zunächst sollte die Institution ein eindeutiges, ausformuliertes Leitbild besitzen,<br />

in <strong>dem</strong> auch Fragen der Sicherheit der Mitar<strong>bei</strong>terInnen <strong>und</strong> der<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen angesprochen werden. Insbesondere sollte deutlich<br />

werden, dass Gewalt unter keinen Umständen geduldet oder hingenommen<br />

wird - weder von Seiten der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen noch von<br />

Seiten der Mitar<strong>bei</strong>terInnen - <strong>und</strong> dass <strong>bei</strong> gewalttätigem Verhalten mit<br />

Konsequenzen gerechnet werden muss.<br />

Dann sollte es ein bewährtes Handlungskonzept für den Einsatz in aggressiven<br />

<strong>und</strong> gewalttätigen Krisensituationen geben, in <strong>dem</strong> alle Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

geschult sind. Es liegt in der Verantwortung der Leitung, dass diese<br />

Schulungen verpflichtend durchgeführt werden <strong>und</strong> das Wissen regelmäßig<br />

aufgefrischt wird.<br />

Auch sollten die Rahmenbedingungen <strong>dem</strong> Ar<strong>bei</strong>tsfeld entsprechend so<br />

gestaltet sein, dass ein Höchstmaß an Sicherheit entsteht. Das kann im Einzelfall<br />

sein:<br />

� in stationären Einrichtungen (z. B. Wohngruppen, Kliniken) die Risikoabschätzung<br />

bezüglich der Zusammensetzung der Gruppen, die<br />

Aufnahmepolitik abgestimmt auf die Konzeption, die Zielgruppe,<br />

die räumlichen Möglichkeiten, die Personaldichte, Teamkompetenz<br />

<strong>und</strong> Berufserfahrung,<br />

� <strong>bei</strong> aufsuchender Sozialar<strong>bei</strong>t z. B. Möglichkeiten der Risikoabschätzung<br />

vor Besuchskontakten <strong>bei</strong> Menschen, die unbekannt sind<br />

oder ein Risiko darstellen könnten (auch potenziell aggressive Angehörige),<br />

Ausstattung der Mitar<strong>bei</strong>terInnen mit Funktelefon oder<br />

Alarmsystem, die Möglichkeit, solche Kontakte zu zweit durchzuführen<br />

usw.<br />

Weiterhin hat die Leitung (ggf. das mittlere Management) dafür zu sorgen,<br />

dass <strong>bei</strong> Bedarf eine Beurteilung des Gefährdungspotenzials 5 erfolgt. Hier<br />

geht es nicht nur um die Beurteilung der möglichen Gefahr, die von einem<br />

Kind <strong>und</strong> Jugendlichen ausgehen kann. Ja es ist sogar ausdrücklich darauf<br />

zu achten, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche nicht zu „Gefahrenpotenzialen“<br />

hoch stilisiert werden <strong>und</strong> da<strong>bei</strong> mögliche präventive <strong>und</strong> deeskalierende<br />

Möglichkeiten übersehen oder ausgeblendet werden. Vielmehr geht es um<br />

eine umfassende Beurteilung, die sich bezieht auf:<br />

� das potenziell gefährliche Kind bzw. den Jugendlichen 6 ,<br />

5 a. a. O. S. 94<br />

6 siehe hierzu auch: Petermann, F./Petermann, U. (Göttingen 2000): Aggressionsdiagnostik

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