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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 112<br />

An 2 Fall<strong>bei</strong>spielen von LT wurde deutlich, dass sich die Entwicklung einer<br />

Sprachstörung durch eine Individualtherapie nicht unbedingt verhindern<br />

lässt. Frau Buschmann et al. (Heidelberg) wiesen aufgr<strong>und</strong> ihrer Bef<strong>und</strong>e<br />

<strong>bei</strong> 100 LT darauf hin, dass <strong>bei</strong> 9 % der LT eine mäßige <strong>und</strong> <strong>bei</strong> 8 %<br />

eine ausgeprägte allgemeine kognitive Entwicklungsstörung sowie <strong>bei</strong> 4 %<br />

ein frühkindlicher Autismus die Ursache der Sprachretardierung ist, weshalb<br />

eine umfassende Diagnostik <strong>bei</strong> je<strong>dem</strong> LT gefordert wurde. Frau<br />

Buschmann führte auch einen gut besuchten Workshop durch, auf <strong>dem</strong> sie<br />

ein Elterntraining zur frühen Sprachförderung <strong>und</strong> Ergebnisse einer Evaluationsstudie<br />

vorstellte.<br />

Der nächste Themenschwerpunkt befasste sich mit der Symptomatik <strong>bei</strong><br />

spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (SSES). Frau Kauschke (Potsdam)<br />

zeigte anhand einer Gegenüberstellung von SSES- <strong>und</strong> unauffällig<br />

entwickelten Kindern mit gleichem Sprachstand (MLU), dass <strong>bei</strong> SSES-<br />

Kindern ein generelles Sprachdefizit vorliegt. Übereinstimmend damit fanden<br />

auch Frau Girndt (Newcastle) sowie Frau Kieferle <strong>und</strong> Frau Hofbauer<br />

(Bruckmühl, München) <strong>bei</strong> SSES-Kindern keine spezifischen linguistischen<br />

Defizite. Frau Swoboda (Salzburg) ging der Frage nach, ob die Theory-of-Mind-Entwicklung<br />

vom sprachlichen Wissen abhängig ist. Die von<br />

ihr erhobenen Daten konnten diese Hypothese nicht stützen. Frau Swoboda<br />

bot am Nachmittag zusätzlich einen Workshop zum Aufbau des Verblexikons<br />

<strong>bei</strong> SSES-Kindern an.<br />

Die Nachmittagssitzung wurde durch Herrn Spiel (Klagenfurt) mit einem<br />

Übersichtsreferat zu schweren bzw. hirnorganisch bedingten Sprachstörungen<br />

eingeleitet. Er wies darauf hin, dass <strong>bei</strong> ausgeprägten, therapieresistenten<br />

Sprachentwicklungsstörungen viele Fragen ungeklärt sind. Er regte<br />

eine europaweite Multicenterstudie an. Frau Rother (Klagenfurt) setzte<br />

sich mit <strong>dem</strong> Landau-Kleffner-Syndrom auseinander. Es war außerordentlich<br />

eindrucksvoll, Stellungnahmen direkt von Herrn Landau, mit <strong>dem</strong><br />

Frau Rother 2005 zahlreiche offene Fragen diskutiert hatte, vom Tonband<br />

hören zu können. Frau Allmayer <strong>und</strong> Frau Rother (Klagenfurt) gingen anhand<br />

von Videodokumentationen auf die Therapie schwerer Sprachstörungen<br />

mit der Methode nach McGinnes ein.<br />

Herr Deuse (Bremen) erläuterte das theoretische Konzept der auditiven<br />

Wahrnehmungsstörung, das anschließend recht kontrovers diskutiert wurde.<br />

Herr Kaltenbacher et al. (Salzburg) stellten einen methodisch anspruchsvollen<br />

Untersuchungsansatz zur Erfassung des McGurk-Effektes

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