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Welche Angebote und Hilfen stehen dem Jugendamt bei ... - Bkjpp

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Forum der Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie 3 – 2006 102<br />

Sonstige betreute Wohnformen<br />

Zu diesem Angebotsbereich gehören Mutter-<strong>und</strong>-Kind-Heime sowie Formen<br />

stationärer Familienbetreuung. Die rechtliche Gr<strong>und</strong>lage bildet hier<strong>bei</strong><br />

§ 19 SGB VIII (Gemeinsame Wohnformen für Mütter / Väter <strong>und</strong> Kinder),<br />

evtl. in Verbindung mit §§ 27 <strong>und</strong> 31 SGB VIII (Sozialpädagogische Familienhilfe).<br />

Ziel dieser <strong>und</strong> anderer ähnlicher Formen der stationären Familienbetreuung<br />

ist es, zur Vermeidung einer Fremdunterbringung des/der Minderjährigen<br />

nach §§ 33 <strong>und</strong> 34 SGB VIII den/<strong>dem</strong> Eltern(teil) <strong>und</strong> den Minderjährigen<br />

zusammen ein zeitlich befristetes stationäres Beratungssetting zur<br />

Verfügung zu stellen. Eine Sonderform stellen hier gemischt stationäre <strong>und</strong><br />

ambulante Ar<strong>bei</strong>tsansätze 83 dar. Da<strong>bei</strong> soll es den Eltern <strong>und</strong> den Minderjährigen<br />

mithilfe von Simulationen <strong>und</strong> der stufenweisen Konfrontation<br />

mit Konfliktsituationen <strong>und</strong> Alltagsproblemen während der stationären<br />

Phase ermöglicht werden, unterschiedliche Lösungen zu erproben, anzunehmen<br />

oder zu verwerfen. In einer zweiten Phase sollte darauf eine intensive<br />

begleitende Betreuung der Familie durch eine SPFH im eigenen häuslichen<br />

Umfeld erfolgen. Diese Hilfeform setzt jedoch in erheblichem Umfang<br />

die Freiwilligkeit <strong>und</strong> Motivation der Eltern(teile) <strong>und</strong> Minderjährigen<br />

voraus.<br />

Betreute Jugendwohngruppen <strong>und</strong> -gemeinschaften bieten Jugendlichen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer individuellen Problemlage aus ihrem familiären System<br />

herausgefallen sind, das Wohnen in einer pädagogisch bestimmten Alltags<strong>und</strong><br />

Prozessgestaltung an. Das Ziel dieser Form der Unterbringung <strong>und</strong><br />

Betreuung besteht vor allem darin, die Jugendlichen auf die Selbstständigkeit<br />

vorzubereiten. Mögliche Anlässe einer Aufnahme in die Gemeinschaften<br />

sind<br />

• Probleme in der Alltagsbewältigung;<br />

• Verhaltensauffälligkeiten bzw. -störungen, aber noch vorhandene<br />

Beeinflussbarkeit <strong>bei</strong> sonst eskalierender Problematik;<br />

• Entwicklungsstörungen im Tätigkeits- <strong>und</strong> Leistungsbereich;<br />

• soziale Störungen (u. a. massiv gestörte Eltern-Kind-Beziehung,<br />

„Schulbummelei“, Vandalismus, kriminelle Gefährdung, radikale<br />

Tendenzen);<br />

• Minderjährige, die aus negativen <strong>und</strong> gefährdenden Peergroups<br />

herausgelöst werden müssen.<br />

83 Vgl. u.a. www.arnsburg.de/Gruppen/StatFam.htm .

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