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gegen den Drahtwurm - Bioaktuell.ch

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Datum: 14.11.2013<br />

S<strong>ch</strong>weizer Agrarmedien GmbH<br />

3000 Bern 25<br />

031/ 958 33 11<br />

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Medienart: Print Themen-Nr.: 541.3<br />

Medientyp: Fa<strong>ch</strong>presse<br />

Abo-Nr.: 1008268<br />

Auflage: 13'007<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsweise: 26x jährli<strong>ch</strong><br />

Seite: 118<br />

Flä<strong>ch</strong>e: 165'831 mm²<br />

Mit eiserner Ausdauer<br />

<strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

Ab 2014 wird es s<strong>ch</strong>wierig mit dem <strong>Drahtwurm</strong>: Bis jetzt hatte eine mit Regent<br />

gebeizte Vorkultur gut gewirkt. Regent wird jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr hergestellt.<br />

Für die Alternative Goldor Bait ist die Bewilligung beim BLW no<strong>ch</strong> hängig.<br />

Für <strong>den</strong> Biolandbau ändert si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts: <strong>Drahtwurm</strong>-Probleme sind an der Tagesordnung.<br />

Und am Agroscope fors<strong>ch</strong>t man mit entomopathogenen Pilzen.<br />

Als Drahtwürmer wer<strong>den</strong> die Larven diverser S<strong>ch</strong>nellkäferarten bezei<strong>ch</strong>net. Sie ernähren si<strong>ch</strong> insbesondere<br />

von unterirdis<strong>ch</strong>en Pflanzenteilen.<br />

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Argus Ref.: 51871582<br />

Auss<strong>ch</strong>nitt Seite: 1/7


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«<br />

wir vor 20 Jahren<br />

mit dem Kar-<br />

anfin-<br />

Alstoffelbau<br />

gen, hatten wir kaum <strong>Drahtwurm</strong>s<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong>.<br />

Gemäss dem<br />

IP-Gedanken verzi<strong>ch</strong>teten wir<br />

deshalb auf drahtwurmgebeiztes<br />

Saatgut», erzählt Ruedi<br />

Bühler, 50-jähriger Landwirt<br />

aus dem Kanton Bern. Innert<br />

weniger Jahre hätten dana<strong>ch</strong><br />

die <strong>Drahtwurm</strong>-S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> massiv<br />

zugenommen. «Das ging<br />

bis zum 'Ibtalausfall.» S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

hat Bühler si<strong>ch</strong> an die Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt<br />

gewandt. «Sie<br />

empfahlen mir, Fipronil-gebeizten<br />

Hafer als Zwis<strong>ch</strong>enkultur<br />

vor <strong>den</strong> Kartoffeln anzubauen.<br />

Damit habe i<strong>ch</strong> die<br />

Situation relativ s<strong>ch</strong>nell wieder<br />

in <strong>den</strong> Griff bekommen.»<br />

Ihm graut vor dem Gedanken,<br />

dass es jetzt wieder von vorne<br />

losgeht. «Diesmal wird es<br />

s<strong>ch</strong>wieriger sein, eine griffige<br />

Massnahme zu fin<strong>den</strong>», so<br />

Ruedi Bühler.<br />

Elegante Lösung: Mit Regent<br />

<strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren war<br />

eine mit Regent gebeizte Voroder<br />

Zwis<strong>ch</strong>enkultur <strong>den</strong>n<br />

au<strong>ch</strong> die wirksamste und ele-<br />

ganteste Lösung <strong>gegen</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Drahtwurm</strong>. Regent enthält<br />

<strong>den</strong> Wirkstoff Fipronil, an<br />

dem die Drahtwürmer zugrunde<br />

gehen. Entspre<strong>ch</strong>end<br />

drahtwurmarm war die Parzelle<br />

für <strong>den</strong> na<strong>ch</strong>folgen<strong>den</strong><br />

Kartoffelanbau.<br />

Letztes Jahr wurde Regent<br />

vom Hersteller Omya zurückgezogen.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz ist die<br />

Bewilligung beendet. Allfällige<br />

Reste müssen bis am<br />

11. April 2014 aufgebrau<strong>ch</strong>t<br />

wer<strong>den</strong>. Irene Vonlanthen,<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführerin der Vereinigung<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Kartoffelproduzenten,<br />

ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong><br />

Sorgen: »Der <strong>Drahtwurm</strong> ist<br />

im Kartoffelanbau ein grosses<br />

Problem, das man bisher aber<br />

im konventionellen Anbau<br />

ziemli<strong>ch</strong> gut lösen konnte.<br />

Jetzt liegt die Hoffnung auf<br />

Goldor Bait.»<br />

Hoffnungss<strong>ch</strong>immer<br />

am Horizont: Goldor Bait<br />

Goldor Bait enthält ebenfalls<br />

<strong>den</strong> Wirkstoff Fipronil. Das<br />

Gesu<strong>ch</strong> zur Bewilligung in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz ist beim Bundesamt<br />

für Landwirts<strong>ch</strong>aft (BLW) im<br />

Moment no<strong>ch</strong> hängig. Zum<br />

Stand des Bewilligungsverfahrens<br />

darf Olivier Feix, Leiter<br />

der Fa<strong>ch</strong>stelle Pflanzens<strong>ch</strong>utz<br />

des BLW, keine Aussage ma<strong>ch</strong>en.<br />

»Wir sind uns bewusst,<br />

dass die <strong>Drahtwurm</strong>situation<br />

s<strong>ch</strong>wieriger gewor<strong>den</strong> ist»,<br />

sagt er. «Allerdings kann man<br />

na<strong>ch</strong> wie vor im Herbst gebeiztes<br />

Getreide säen. No<strong>ch</strong><br />

unklar ist aber, wie gut die<br />

Wirkung im na<strong>ch</strong>folgen<strong>den</strong><br />

Kartoffelbau ist.»<br />

Goldor Bait ist ein Granulat,<br />

das mit der Methode «Attract<br />

and kill» (anziehen und töten)<br />

arbeitet. Das Granulat besteht<br />

aus einer Mis<strong>ch</strong>ung, in der unter<br />

anderem Maisstärke vorhan<strong>den</strong><br />

ist. Na<strong>ch</strong> der Ausbringung<br />

wird CO2 freigesetzt.<br />

Dies lockt die Drahtwürmer<br />

an, da sie Wurzeln vermuten.<br />

Das im Goldor Bait enthaltene<br />

Fipronil tötet die Drahtwürmer<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>.<br />

Suspendierte<br />

Neonicotinoide<br />

Zwei Wirkstoffe, die bislang<br />

au<strong>ch</strong> als Beizmittel <strong>gegen</strong><br />

Drahtwürmer eingesetzt wer<strong>den</strong><br />

konnten, wer<strong>den</strong> ab<br />

1. Dezember 2013 suspen-<br />

«Für einen gezielten Einsatz von Goldor Bait ist<br />

es wi<strong>ch</strong>tig, dass die Landwirte ihre Parzellen kennen.<br />

Und dass sie die S<strong>ch</strong>adbilder von Drycore,<br />

<strong>Drahtwurm</strong> und S<strong>ch</strong>necken unters<strong>ch</strong>ei<strong>den</strong> können.»<br />

Andreas Keiser, HAR<br />

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S<strong>ch</strong>neckenfrass: Unregelmässig<br />

geformte Lö<strong>ch</strong>er von 2 bis 6 mm<br />

Dur<strong>ch</strong>messer. Im Innern der<br />

Knolle sind die Lö<strong>ch</strong>er oft breiter.<br />

<strong>Drahtwurm</strong>: Die Frassgänge sind<br />

häufig tief. Teilweise sind die<br />

Gänge mit braunen Exkrementen<br />

ausgekleidet.<br />

Drycore: Von aussen ist häufig<br />

ni<strong>ch</strong>t zu ents<strong>ch</strong>ei<strong>den</strong>, ob die<br />

Verletzung oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> oder<br />

ein Frassgang ist (<strong>Drahtwurm</strong>).<br />

Drycore: Bei einem S<strong>ch</strong>nitt ist<br />

kein Frassgang (<strong>Drahtwurm</strong>),<br />

sondern eine «s<strong>ch</strong>üsselförmige»<br />

Verletzung vorhan<strong>den</strong> ist.<br />

diert. Clothiadinin (Pon<strong>ch</strong>o,<br />

Smaragd) und Thiamethoxam<br />

(Cruiser) sind Neonicotinoide.<br />

«Damit entfällt au<strong>ch</strong> die<br />

Frühlingssaat von mit Smaragd<br />

gebeiztem Getreide», bedauert<br />

Irene Vonlanthen.<br />

Clothiadinin und Thiamethoxam<br />

sind zwei von drei Neonicotinoi<strong>den</strong>,<br />

die in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

wie in der EU für zwei Jahre<br />

verboten wer<strong>den</strong>. Der Grund<br />

ist das Risiko für die Bienengesundheit.<br />

Während der<br />

zweijährigen Suspendierung<br />

sollen Mögli<strong>ch</strong>keiten erarbeitet<br />

wer<strong>den</strong>, um diese Neonicotinoide<br />

mit mehr Si<strong>ch</strong>erheit<br />

für die Bienengesundheit auszubringen.<br />

«Allerdings war die Wirkung<br />

dieser Beizmittel oftmals enttäus<strong>ch</strong>end»,<br />

hat Giselher Grabenweger<br />

beoba<strong>ch</strong>tet. Er arbeitet<br />

am Agroscope im Berei<strong>ch</strong><br />

biologis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung.<br />

«Zum Beispiel<br />

mit Neonicotinoi<strong>den</strong> gebeiztes<br />

Maissaatgut wird von<br />

Drahtwürmern zwar während<br />

des Auflaufens gemie<strong>den</strong> und<br />

ist somit in der heikelsten Zeit<br />

ges<strong>ch</strong>ützt. Der Grossteil der<br />

Drahtwürmer wird dur<strong>ch</strong> diese<br />

Massnahme jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

getötet. Daher kommt es zu<br />

keiner nennenswerten Dezimierung<br />

der <strong>Drahtwurm</strong>population<br />

auf dem Maisacker.»<br />

<strong>Drahtwurm</strong>-Probleme versus<br />

Diskussion um Qualität<br />

Die Aufregung in Produzentenkreisen<br />

ist daher ni<strong>ch</strong>t unbegründet.<br />

«Dass Kunstwiese<br />

in der Fru<strong>ch</strong>tfolge ein Problem<br />

ist, weiss man», erklärt<br />

Irene Vonlanthen. «Aber au<strong>ch</strong><br />

Betriebe ohne Kunstwiese haben<br />

<strong>Drahtwurm</strong>probleme.<br />

Entweder aufgrund der heute<br />

geforderten Immerbegrünung<br />

oder anderen no<strong>ch</strong> unbekannten<br />

Faktoren.»<br />

«Der Kartoffelanbau hat<br />

si<strong>ch</strong> in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

stark spezialisiert und ist sehr<br />

kostenintensiv. Die Bestände<br />

sind während der Vegetationsperiode<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Risiken<br />

ausgesetzt. Die Rückweisung<br />

eines Postens wegen <strong>Drahtwurm</strong>s<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong><br />

hat hohe finanzielle<br />

Ausfälle zur Folge», be-<br />

s<strong>ch</strong>reibt Irene Vonlanthen die<br />

Situation der Produzenten.<br />

S<strong>ch</strong>wierigkeiten sieht sie ausserdem<br />

in der Diskussion um<br />

die Kartoffelqualität. «In <strong>den</strong><br />

letzten Jahren haben die<br />

Qualitätsanforderungen zugenommen.<br />

Glei<strong>ch</strong>zeitig nehmen<br />

die Mögli<strong>ch</strong>keiten ab, die<br />

Qualität zu si<strong>ch</strong>ern. Das ist<br />

dem Detailhandel und <strong>den</strong><br />

Konsumentinnen und Konsumenten<br />

oft ni<strong>ch</strong>t bewusst.<br />

Eine Sensibilisierung ist nötig,<br />

au<strong>ch</strong> im Zusammenhang mit<br />

dem Thema Food Waste.» Die<br />

momentan letzte Hoffnung<br />

liege in der Bewilligung von<br />

Goldor Bait. »Aber ob diese angesi<strong>ch</strong>ts<br />

der Diskussionen<br />

rund um die Pflanzens<strong>ch</strong>utzmittel<br />

erfolgen wird, ist ungewiss»,<br />

so Vonlanthen.<br />

«Goldor Balt einges<strong>ch</strong>ränkt<br />

bewilligen ergibt Sinn»<br />

Die Diskussion um Goldor<br />

Bait wird au<strong>ch</strong> von Andreas<br />

Keiser verfolgt. Er ist Dozent<br />

für Ackerbau und Fors<strong>ch</strong>er an<br />

der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Agrar-,<br />

Forst- und Lebensmittelwis-<br />

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sens<strong>ch</strong>aften (HAFL) in Zollikofen<br />

BE. Er verstehe sehr gut,<br />

dass si<strong>ch</strong> die Kartoffelproduzenten<br />

Sorgen ma<strong>ch</strong>ten. Denn<br />

eine gezielte Bekämpfung<br />

na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ads<strong>ch</strong>wellen sei na<strong>ch</strong><br />

heutigem Wissensstand kaum<br />

mögli<strong>ch</strong>. S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> können<br />

aber zu hohen finanziellen<br />

Verlusten führen. «I<strong>ch</strong> befür<strong>ch</strong>te,<br />

dass unter dem<br />

Druck der hohen Qualitätsanforderungen<br />

zu viele Kartoffelproduzenten<br />

unnötig Goldor<br />

Bait einsetzen wür<strong>den</strong>.»<br />

Allerdings solle das Granulat<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong> können,<br />

wenn auf einer Parzelle ein<br />

Problem vorhan<strong>den</strong> sei.<br />

Ein Problem beim <strong>Drahtwurm</strong><br />

sei allerdings, dass si<strong>ch</strong><br />

das Risiko mittels Fallen<br />

kaum abs<strong>ch</strong>ätzen lasse, erklärt<br />

Keiser. «Darum ist es<br />

wi<strong>ch</strong>tig, bei einem Granulateinsatz<br />

Kontrollfenster anzulegen.<br />

So kann na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong><br />

die Wirkung abges<strong>ch</strong>ätzt wer<strong>den</strong>.»<br />

Über die Jahre hinweg<br />

lassen si<strong>ch</strong> so au<strong>ch</strong> gefährdete<br />

Parzellen ermitteln.<br />

Für einen gezielten Einsatz<br />

die eigenen Parzellen kennen<br />

«Goldor Bait ist ein wirksames<br />

Mittel, mit dem bei gezieltem<br />

Einsatz grössere wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> verhindert wer<strong>den</strong><br />

können», so die Eins<strong>ch</strong>ätzung<br />

von Andreas Keiser. Für<br />

einen gezielten Einsatz sei es<br />

aber wi<strong>ch</strong>tig, dass die Produzenten<br />

die S<strong>ch</strong>adlö<strong>ch</strong>er von<br />

Drahtwürmern, Drycore und<br />

S<strong>ch</strong>necken unters<strong>ch</strong>ei<strong>den</strong><br />

können. »Ein gezielter Einsatz<br />

bedeutet au<strong>ch</strong>, dass der Landwirt<br />

seine Parzellen kennen<br />

muss. Nur so kann er das Risiko<br />

abs<strong>ch</strong>ätzen.» Im Gesprä<strong>ch</strong><br />

habe er festgestellt, dass einige<br />

Landwirte sehr wohl<br />

wüssten, auf wel<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en<br />

Drahtwürmer vorkommen.<br />

«In der S<strong>ch</strong>weiz ist das ni<strong>ch</strong>t<br />

ganz einfa<strong>ch</strong>. Unsere kleinräumigen<br />

Strukturen führen<br />

zu Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>, und die<br />

Landwirte kennen ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

alle Flä<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong> gut»,<br />

räumt Keiser ein. Dadur<strong>ch</strong><br />

steige sofort das Risiko für <strong>den</strong><br />

präventiven Einsatz von Goldor<br />

Bait. Aus Versu<strong>ch</strong>en der<br />

HAFL mit Goldor Bait im Rahmen<br />

eines Projekts mit der<br />

Kartoffelbran<strong>ch</strong>e in der Vorderpfalz<br />

(D) habe si<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong><br />

gezeigt, dass au<strong>ch</strong> in Gebieten<br />

mit grossen Problemen<br />

weniger als 50% der behandelten<br />

Felder effektiv ein Problem<br />

hatten. Die Behandlungen<br />

waren demna<strong>ch</strong> sehr ungezielt.<br />

Wenig Daten zum <strong>Drahtwurm</strong><br />

in der S<strong>ch</strong>weiz vorhan<strong>den</strong><br />

Andreas Keiser hat von 2001<br />

bis 2003 Anbaudaten und Probegrabungen<br />

auf 278 Kartoffelfeldern<br />

im S<strong>ch</strong>weizer Mittelland<br />

erhoben. «Wir haben<br />

die Zusammenhänge zwis<strong>ch</strong>en<br />

der Kartoffelqualität<br />

und der Anbaute<strong>ch</strong>nik, der<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolge sowie der Bo<strong>den</strong>art<br />

und Nährstoffversorgung<br />

untersu<strong>ch</strong>t. Dies ist bislang<br />

die einzige Untersu<strong>ch</strong>ung, die<br />

si<strong>ch</strong> mit der <strong>Drahtwurm</strong>-Situation<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz befasst.<br />

Denn bei der Annahme der<br />

Kartoffeln im Handel wer<strong>den</strong><br />

die äusseren Mängel ni<strong>ch</strong>t<br />

konsequent na<strong>ch</strong> <strong>Drahtwurm</strong>,<br />

S<strong>ch</strong>necken oder Drycore unters<strong>ch</strong>ie<strong>den</strong>»,<br />

so der Fors<strong>ch</strong>er.<br />

Dass die Fru<strong>ch</strong>tfolge einen<br />

Einfluss auf <strong>den</strong> Befall mit<br />

<strong>Drahtwurm</strong> hat, ist bekannt.<br />

Die Studie zeigt auf, wie relevant<br />

der Abstand zwis<strong>ch</strong>en<br />

Kunstwiese und Kartoffelanbau<br />

ist. Wer<strong>den</strong> Kartoffeln unmittelbar<br />

na<strong>ch</strong> dem Umbru<strong>ch</strong><br />

angebaut, weist jede zweite<br />

Parzelle einen bedeuten<strong>den</strong><br />

<strong>Drahtwurm</strong>-Befall von über<br />

4% auf. Liegen zwis<strong>ch</strong>en der<br />

Kunstwiese und <strong>den</strong> Kartoffeln<br />

mindestens drei Jahre,<br />

hat no<strong>ch</strong> jede zehnte Parzelle<br />

einen Befall von über 4%. Aus<br />

dem Projekt zieht Keiser au<strong>ch</strong><br />

seine S<strong>ch</strong>lussfolgerungen für<br />

<strong>den</strong> Einsatz von Goldor Bait in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz. »Ein Einsatz auf<br />

5 bis 10% der Flä<strong>ch</strong>e wäre vertretbar.»<br />

Goldor Bait habe eine<br />

sehr gute Wirkung <strong>gegen</strong><br />

<strong>Drahtwurm</strong> und indirekt au<strong>ch</strong><br />

<strong>gegen</strong> Drycore gezeigt.<br />

Kartoffeln auf<br />

gemis<strong>ch</strong>tem Betrieb<br />

Beim Projekt in der Vorderpfalz<br />

zeigte si<strong>ch</strong>, dass <strong>Drahtwurm</strong>probleme<br />

au<strong>ch</strong> auf reinen<br />

Ackerbau-Betrieben vorkommen<br />

können. Denno<strong>ch</strong>:<br />

Betriebe mit Tierhaltung und<br />

Ackerbau haben aufgrund der<br />

hohen Wiesen- und Wei<strong>den</strong>anteile<br />

ein höheres <strong>Drahtwurm</strong>risiko.<br />

Andreas Keiser<br />

ist der Ansi<strong>ch</strong>t, dass gemis<strong>ch</strong>te<br />

Betriebe mit grossen <strong>Drahtwurm</strong>problemen<br />

ihre Strategie<br />

über<strong>den</strong>ken sollten. Die<br />

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positiven Erfahrungen von<br />

Betriebszweiggemeins<strong>ch</strong>aften<br />

mit optimalen überbetriebli<strong>ch</strong>en<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolgen zeigen, wie<br />

das Problem au<strong>ch</strong> gelöst wer<strong>den</strong><br />

könnte.<br />

Ruedi Bühler führt einen<br />

gemis<strong>ch</strong>ten Betrieb. Er würde<br />

<strong>den</strong> Kartoffelbau nur im äussersten<br />

Notfall aufgeben. Auf<br />

seinem Betrieb gebe es optimale<br />

Kartoffelbö<strong>den</strong>: «Lei<strong>ch</strong>t<br />

und siebfähig. Die Kartoffeln<br />

sind ein wi<strong>ch</strong>tiges Standbein<br />

unseres Betriebs. Aber i<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>e<br />

mir Sorgen, wie es in Zukunft<br />

mit dem <strong>Drahtwurm</strong><br />

weitergeht.» Falls keine wirksamen<br />

Bekämpfungsmassnahmen<br />

mehr zur Verfügung<br />

stehen, könnte er si<strong>ch</strong> eine<br />

Art Fonds vorstellen, in <strong>den</strong><br />

sowohl die Bauern wie au<strong>ch</strong><br />

der Handel, die Grossverteiler<br />

und der Bund einzahlen wür<strong>den</strong>.<br />

Daraus könnte ein drahtwurmbedingter<br />

Ertragsausfall<br />

finanziell abgegolten wer<strong>den</strong>.<br />

Au<strong>ch</strong> Agroscope<br />

sitzt im Boot<br />

Am Kampf <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

sind au<strong>ch</strong> die Fors<strong>ch</strong>ungsanstalten<br />

beteiligt. Giselher<br />

Grabenweger arbeitet<br />

am Agroscope Reckenholz im<br />

Rahmen eines EU-Projekts,<br />

das si<strong>ch</strong> mit der Bekämpfung<br />

von Bo<strong>den</strong>s<strong>ch</strong>ädlingen bes<strong>ch</strong>äftigt.<br />

Die Hoffnungsträger:<br />

Pilze. »Wir su<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong><br />

Pilz-Stämmen, die man gezielt<br />

auf wi<strong>ch</strong>tige <strong>Drahtwurm</strong>-Arten<br />

ansetzen kann», erklärt<br />

Giselher Grabenweger. Anders<br />

als bei vielen bekannten<br />

S<strong>ch</strong>ädlingen im Ackerbau<br />

handelt es si<strong>ch</strong> beim «<strong>Drahtwurm</strong>»<br />

ni<strong>ch</strong>t um eine, sondern<br />

um mehrere vers<strong>ch</strong>ie<strong>den</strong>e<br />

Arten: »In der S<strong>ch</strong>weiz<br />

ri<strong>ch</strong>ten vor allem der Saat-,<br />

der Humus- und der Salat-<br />

S<strong>ch</strong>nellkäfer grossen S<strong>ch</strong>a<strong>den</strong><br />

an. Aber natürli<strong>ch</strong> gibt es weitere<br />

Arten, die in kleineren<br />

Mengen vorkommen.» Auf einem<br />

einzelnen Feld können<br />

aber eine oder mehrere Arten<br />

in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Häufigkeit<br />

anzutreffen sein. Während<br />

die Käfer einfa<strong>ch</strong> zu unters<strong>ch</strong>ei<strong>den</strong><br />

seien, brau<strong>ch</strong>e es<br />

für die Bestimmung der<br />

Drahtwürmer Fa<strong>ch</strong>personal.<br />

Obwohl äusserli<strong>ch</strong> sehr ähnli<strong>ch</strong>,<br />

seien die Arten biologis<strong>ch</strong><br />

teilweise sehr vers<strong>ch</strong>ie<strong>den</strong>.<br />

«Daher wirken einzelne<br />

Pilz-Stämme häufig<br />

au<strong>ch</strong> nur <strong>gegen</strong> einzelne Arten<br />

oder je<strong>den</strong>falls ni<strong>ch</strong>t <strong>gegen</strong><br />

alle.»<br />

Mit einem Pilz<br />

<strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

Ein Pilz-Stamm wurde bereits<br />

isoliert, der <strong>gegen</strong> zwei der<br />

drei häufigsten <strong>Drahtwurm</strong>-<br />

Arten in der S<strong>ch</strong>weiz wirkt.<br />

»Unter Laborbedingungen waren<br />

die Ergebnisse sehr gut.<br />

Jetzt haben wir bereits au<strong>ch</strong><br />

Tbpfversu<strong>ch</strong>e im Freiland<br />

dur<strong>ch</strong>geführt, die diese Ergebnisse<br />

bestätigen», freut si<strong>ch</strong><br />

Grabenweger.<br />

Die Fors<strong>ch</strong>ungsgruppe hat<br />

aber no<strong>ch</strong> eine weitere<br />

Strategie auf Lager. Die Idee<br />

sei, Pilze mit anderen nützli<strong>ch</strong>en<br />

Organismen zu kombinieren.<br />

Zum Beispiel mit<br />

Nemato<strong>den</strong>. »Unter Umstän<strong>den</strong><br />

ergibt si<strong>ch</strong> daraus ni<strong>ch</strong>t<br />

nur eine Ergänzung, sondern<br />

sogar eine Synergie. Das<br />

Produkt wirkt effektiver und<br />

dadur<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>erweise au<strong>ch</strong><br />

<strong>gegen</strong> mehr als zwei Arten»,<br />

hofft Giselher Grabenweger.<br />

Das Projekt läuft bis 2015.<br />

Unter anderem fin<strong>den</strong> bis<br />

dann au<strong>ch</strong> Feldversu<strong>ch</strong>e statt.<br />

«Wir hoffen, dass wir die Wirksamkeit<br />

des Pilzstammes, die<br />

wir in Labor und Ibpfversu<strong>ch</strong>en<br />

festgestellt haben, au<strong>ch</strong><br />

unter Feldbedingungen bestätigen<br />

können. Dana<strong>ch</strong> käme<br />

natürli<strong>ch</strong> das übli<strong>ch</strong>e Prozedere:<br />

Ein Unternehmen müsste<br />

die Entwicklung und Registrierung<br />

übernehmen», erklärt<br />

der Fors<strong>ch</strong>er und geht<br />

von einem Zeithorizont von<br />

fünf Jahren aus. Die Ausgangslage<br />

ist keineswegs aussi<strong>ch</strong>tslos:<br />

So sind in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz zwei Pilzprodukte im<br />

Praxiseinsatz, die an Agroscope<br />

entwickelt wur<strong>den</strong> und<br />

jetzt erfolgrei<strong>ch</strong> <strong>gegen</strong> die Engerlinge<br />

von Mai- und Junikäfern<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Bo<strong>den</strong>bearbeitung nützt<br />

in bes<strong>ch</strong>ränktem Mass<br />

«Natürli<strong>ch</strong> nützt au<strong>ch</strong> Bo<strong>den</strong>bearbeitung<br />

<strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong>,<br />

aber nur in bes<strong>ch</strong>ränktem<br />

Mass», erwähnt Andreas<br />

Keiser. »Bei der Bo<strong>den</strong>bearbeitung<br />

muss der Entwicklungszyklus<br />

des <strong>Drahtwurm</strong>s berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

wer<strong>den</strong>: Eier,<br />

fris<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lüpfte Larven<br />

oder s<strong>ch</strong>lüpfende Käfer befin-<br />

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Seite: 118<br />

Flä<strong>ch</strong>e: 165'831 mm²<br />

<strong>den</strong> si<strong>ch</strong> nahe der Oberflä<strong>ch</strong>e.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en diesen Stadien befin<strong>den</strong><br />

si<strong>ch</strong> die Drahtwürmer<br />

oft in tiefen Bo<strong>den</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

und wer<strong>den</strong> dur<strong>ch</strong> die Bearbeitungsmassnahmen<br />

ni<strong>ch</strong>t<br />

errei<strong>ch</strong>t», erklärt Giselher<br />

Grabenweger. »Der Draht-<br />

wurm kann über lange Zeit<br />

unter ungünstigen Bedingungen<br />

ausharren. Sobald si<strong>ch</strong> die<br />

Bedingungen bessern, s<strong>ch</strong>lägt<br />

er wieder zu.» Beim <strong>Drahtwurm</strong><br />

sei zudem vor allem eines<br />

wi<strong>ch</strong>tig: »Da es keine direkten<br />

Massnahmen gibt,<br />

«Der Kartoffelbau ist kostenintensiv: Die Rückweisung<br />

eines Postens aufgrund von <strong>Drahtwurm</strong>-<br />

S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> hat hohe finanzielle Ausfälle zur Folge.»<br />

Irene Vonlanthen, Kartoffelproduzenten-Verband<br />

voll ist», erklärt Dierauer. Im Biospielen<br />

vorbeugende Massnahmen<br />

eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle.<br />

Die Bekämpfung erfolgt über<br />

einen langen Zeitraum und<br />

umfasst mehrere Metho<strong>den</strong>.<br />

Gegen <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

brau<strong>ch</strong>t es eine eiserne Ausdauer.»<br />

I Katharina S<strong>ch</strong>euner<br />

Im Biolandbau gabs no<strong>ch</strong> nie ein direktes Mittel <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> <strong>Drahtwurm</strong><br />

Mit Ertragsausfällen aufgrund<br />

von <strong>Drahtwurm</strong>-S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> muss<br />

man im Biolandbau immer re<strong>ch</strong>nen.<br />

An dieser Produktionsform<br />

geht die Diskussion um Regent<br />

und Goldor Bait s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> spurlos<br />

vorüber: Der <strong>Drahtwurm</strong> ist<br />

au<strong>ch</strong> im Biolandbau auf gewissen<br />

Betrieben ein ernsthaftes Problem.<br />

«Meistens bes<strong>ch</strong>ränkt es<br />

si<strong>ch</strong> aber auf einzelne Parzellen<br />

und Jahre», beurteilt Hansueli<br />

Dierauer die Lage. Er ist am Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut<br />

für biologis<strong>ch</strong>en<br />

Landbau (FiBL) in Frick AG für<br />

Beratung und Fors<strong>ch</strong>ung im<br />

Ackerbau zuständig. «Der Befall<br />

mit <strong>Drahtwurm</strong> hängt vor allem<br />

au<strong>ch</strong> vom Witterungsverlauf ab.<br />

Na<strong>ch</strong> der Krautverni<strong>ch</strong>tung, wenn<br />

die Kartoffeln s<strong>ch</strong>alenfest wer<strong>den</strong>,<br />

besteht das grösste Risiko.<br />

Wenn in dieser Zeit Trockenheit<br />

herrs<strong>ch</strong>t, su<strong>ch</strong>en die Drahtwürmer<br />

aus der unteren Bo<strong>den</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

die feu<strong>ch</strong>ten Kartoffeln<br />

auf und ri<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>a<strong>den</strong> an.»<br />

Dieses Jahr sei das Wetter in der<br />

Zeit zwis<strong>ch</strong>en Krautverni<strong>ch</strong>tung<br />

und Ernte eher feu<strong>ch</strong>t gewesen.<br />

«Daher waren au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t so bedeutend.»<br />

Herausfordernd: 20% Kunstwiese<br />

in der Fru<strong>ch</strong>tfolge<br />

Biobetriebe, die mit dem <strong>Drahtwurm</strong><br />

kämpfen, haben die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

anstelle von mehrjährigen<br />

Kunstwiesen nur no<strong>ch</strong> einjährige<br />

anzubauen. Dadur<strong>ch</strong> können<br />

si<strong>ch</strong> die Larven weniger gut<br />

entwickeln. «Die meisten S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong><br />

ri<strong>ch</strong>ten die Larven im zweiten<br />

und dritten Entwicklungsjahr<br />

an. Da es si<strong>ch</strong> übers<strong>ch</strong>nei<strong>den</strong>de<br />

Generationen gibt, können aber<br />

au<strong>ch</strong> im vierten Jahr na<strong>ch</strong> Kunstwiese<br />

no<strong>ch</strong> gewisse S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> entstehen.<br />

Die Kartoffeln sollen in<br />

der Fru<strong>ch</strong>tfolge mögli<strong>ch</strong>st weit<br />

na<strong>ch</strong> mehrjährigen Kunstwiesen<br />

stehen, obwohl dies aus Si<strong>ch</strong>t der<br />

Nährstoffversorgung wenig sinn-<br />

landbau kommt no<strong>ch</strong> eine ers<strong>ch</strong>werende<br />

Komponente dazu.<br />

Gemäss Bio-Suisse-Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

müssen 20% Kunstwiesen in der<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolge sein. «Früher hat<br />

man na<strong>ch</strong> Kunstwiese immer die<br />

Starkzehrer Kartoffeln oder Mais<br />

angebaut. Davon ist man wegen<br />

der Drahtwürmer abgekommen»,<br />

weiss Dierauer. «Bezügli<strong>ch</strong> Vorfru<strong>ch</strong>t<br />

ist no<strong>ch</strong> wenig erfors<strong>ch</strong>t.<br />

Drahtwürmer s<strong>ch</strong>einen auf Wurzelauss<strong>ch</strong>eidungen<br />

von Kruziferen<br />

zu reagieren. Au<strong>ch</strong> Körnerleguminosen<br />

gehören ni<strong>ch</strong>t zu<br />

<strong>den</strong> bevorzugten Kulturen. Im<br />

Getreide sind sie hin<strong>gegen</strong> au<strong>ch</strong><br />

präsent, nur wer<strong>den</strong> sie wegen<br />

der guten Bestockungskraft des<br />

Getreides meistens ni<strong>ch</strong>t wahrgenommen.<br />

Ein Trost bleibt: Jede<br />

Population bri<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> einer<br />

Übervermehrung wieder zusammen.<br />

Das ist au<strong>ch</strong> eine mögli<strong>ch</strong>e<br />

Erklärung, dass Drahtwürmer auf<br />

einer Parzelle plötzli<strong>ch</strong> wieder<br />

vers<strong>ch</strong>win<strong>den</strong>.»<br />

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Drahtwürmer dur<strong>ch</strong>leben bis zu 14 Larvenstadien<br />

Als Drahtwürmer wer<strong>den</strong> die guten Bestockungsvermögens Weitere Informationen<br />

Larven von diversen S<strong>ch</strong>nellkäfer-Arten<br />

häufig ni<strong>ch</strong>t auf.<br />

Drahtwürmer Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

bezei<strong>ch</strong>net. Sie sind<br />

bis zu 3 cm lang. An ihrem harten,<br />

gelben Chitinpanzer haben<br />

sie drei Brustbeinpaare.<br />

Drahtwürmer verursa<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>a<strong>den</strong> insbesondere an abreifen<strong>den</strong><br />

Kartoffelknollen. Sie<br />

bohren Lö<strong>ch</strong>er mit einem Dur<strong>ch</strong>messer<br />

von 2-3 mm. Die Lö<strong>ch</strong>er<br />

rei<strong>ch</strong>en häufig bis tief in die<br />

Knolle hinein und enthalten<br />

teilweise braune Exkremente.<br />

S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> an Kartoffeln treten<br />

häufig regional auf. Förderli<strong>ch</strong>e<br />

Bedingungen sind feu<strong>ch</strong>te Bö<strong>den</strong><br />

und mehr als 5% Humusgehalt.<br />

Au<strong>ch</strong> ein hoher Anteil an Wiesland<br />

und Zwis<strong>ch</strong>enfutter in der<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolge bieten dem <strong>Drahtwurm</strong><br />

gute Bedingungen.<br />

Neben Kartoffeln s<strong>ch</strong>ädigen<br />

Drahtwürmer au<strong>ch</strong> Mais, Getreide<br />

und Zuckerrüben. Insbesondere<br />

im Getreide fallen<br />

S<strong>ch</strong>ä<strong>den</strong> aber aufgrund des<br />

Mehrjähriger Lebenszyklus<br />

Die Käfer sind 8 bis 12 mm lang<br />

und legen ihre Eier Anfang Sommer<br />

bis etwa 6 cm tief in die<br />

Erde. Alle Entwicklungsstadien<br />

sind empfindli<strong>ch</strong> auf Trockenheit.<br />

Daher bevorzugen die Insekten<br />

di<strong>ch</strong>t bewa<strong>ch</strong>sene Bestände wie<br />

Grasland und Wintergetreide.<br />

Insgesamt dauert die Entwicklung<br />

vier bis fünf Jahre. Die Insekten<br />

können bis zu 14 Larvenstadien<br />

dur<strong>ch</strong>leben. Die Verpuppung<br />

findet zwis<strong>ch</strong>en Juni und<br />

August statt. Dana<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lüpft der<br />

Käfer und überwintert im Bo<strong>den</strong>.<br />

Drahtwürmer haben im Verlauf<br />

eines Jahres zwei frassaktive<br />

Phasen, jeweils im Frühling und<br />

im Herbst. Im Winter und im<br />

Sommer bewirken extreme Temperaturen<br />

und Trockenheit, dass<br />

si<strong>ch</strong> die Drahtwürmer in tiefere<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten zurückziehen.<br />

der Regulierung (Merkblatt von<br />

Agroscope, März 2011)<br />

Pflanzens<strong>ch</strong>utz im na<strong>ch</strong>haltigen<br />

Ackerbau, Edition LMZ 2008.<br />

www.bioaktuell.<strong>ch</strong> unter<br />

Pflanzenbau/Ackerbau/Kartoffeln<br />

Ein verpilzter <strong>Drahtwurm</strong>: An Agroscope wird na<strong>ch</strong> Pilzstämmen gesu<strong>ch</strong>t, die spezifis<strong>ch</strong> auf die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

<strong>Drahtwurm</strong>arten angesetzt wer<strong>den</strong> können.<br />

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