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Bötsch beschützt Biobeiträge Seite 4 Investieren trotz ... - Bioaktuell.ch

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lässigbar? Wel<strong>ch</strong>e Ziele lassen si<strong>ch</strong> mit<br />

wel<strong>ch</strong>er Alternative besser errei<strong>ch</strong>en?<br />

Unbedingt zu prüfen ist eine mögli<strong>ch</strong>e<br />

Zusammenarbeit mit anderen Betrieben.<br />

Wenn i<strong>ch</strong> ohnehin neu baue: Sind<br />

Synergien mögli<strong>ch</strong>, bieten si<strong>ch</strong> Chancen<br />

zur Zusammenarbeit mit dem Na<strong>ch</strong>barn?<br />

Viellei<strong>ch</strong>t hat er no<strong>ch</strong> freie Kapazitäten<br />

zum Heu lagern, sodass mein Lager<br />

etwas kleiner ausfallen kann? Gibt es Kooperationsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

in der Hofdüngerwirts<strong>ch</strong>aft?<br />

Für jede Investition – au<strong>ch</strong> für jede<br />

Teilinvestition – gilt es zu prüfen, wel<strong>ch</strong>e<br />

Auswirkungen sie auf den Rest des<br />

Betriebes hat. So lassen si<strong>ch</strong> Fehlinvestitionen<br />

oder unliebsame ni<strong>ch</strong>t geplante<br />

Folgeinvestitionen vermeiden (siehe Kasten<br />

«Gut planen heisst Bares sparen»).<br />

Wenn mögli<strong>ch</strong> Lösungen<br />

ausarbeiten, die für die Zukunft<br />

mehrere Optionen offen lassen.<br />

Re<strong>ch</strong>nen Sie au<strong>ch</strong> genügend Zeit für<br />

Diskussionen mit ein! Ohne ein gründli<strong>ch</strong>es<br />

Dur<strong>ch</strong>denken und die Prüfung<br />

und Weiterentwicklung in Gesprä<strong>ch</strong>en<br />

kann die Qualität leiden.<br />

Planung 3:<br />

Offerten einholen und prüfen<br />

Ohne Offerten keine seriöse Kostenkalkulation<br />

und Übersi<strong>ch</strong>t bezügli<strong>ch</strong> Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis. Wel<strong>ch</strong>er Anbieter<br />

hat den besten Preis im Verhältnis zur<br />

Leistung? Wer ni<strong>ch</strong>t zu viel bezahlen will,<br />

holt mehrere Offerten ein und verglei<strong>ch</strong>t<br />

sie. Es ist von Vorteil, den einzelnen Offertanbietern<br />

zu sagen, dass Konkurrenzofferten<br />

eingeholt werden. So wird<br />

der Wettbewerbsdruck erhöht und die<br />

Qualität der Offerten häufig verbessert.<br />

Unbedingt prüfen:<br />

Zusammenarbeit mit anderen<br />

Betrieben, zum Beispiel im<br />

Berei<strong>ch</strong> Heulagerung oder<br />

Hofdüngerwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Für die Aussagekraft und Verglei<strong>ch</strong>barkeit<br />

der Offerten ist au<strong>ch</strong> die Qualität<br />

der Offertanfrage ents<strong>ch</strong>eidend. Oft<br />

wissen Landwirte no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t genau, was<br />

sie wollen, und lassen Offerten ausarbeiten,<br />

um das herauszufinden. Das ist der<br />

fals<strong>ch</strong>e Weg. Kein Anbieter kann sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t<br />

offerieren, ohne das Problem zu<br />

kennen.<br />

Eine Offertanfrage sollte deshalb folgende<br />

Punkte enthalten:<br />

– Bes<strong>ch</strong>reibung, was an Arbeiten erledigt/an<br />

Materialien geliefert werden<br />

soll<br />

– Wie viel Material wird benötigt, wel<strong>ch</strong>e<br />

Flä<strong>ch</strong>en sind in wel<strong>ch</strong>en Te<strong>ch</strong>niken<br />

zu bearbeiten, wel<strong>ch</strong>er Ausbaustandard,<br />

wel<strong>ch</strong>e Ausrüstung/<br />

Einri<strong>ch</strong>tung ist gewüns<strong>ch</strong>t etc.<br />

– Zu wel<strong>ch</strong>em Zeitpunkt soll geliefert/<br />

die Arbeit abges<strong>ch</strong>lossen sein?<br />

– Fragen na<strong>ch</strong> Garantieleistungen und<br />

Ersatzteilbes<strong>ch</strong>affung.<br />

Eine Offerte muss verständli<strong>ch</strong>, ausrei<strong>ch</strong>end<br />

detailliert und vollständig sein.<br />

Die S<strong>ch</strong>nittstellen zu anderen Handwerkern<br />

müssen klar aufgezeigt sein Beispiel<br />

Einbau einer neuen Heizungsanlage:<br />

Da sind mehrere Handwerker nötig,<br />

ni<strong>ch</strong>t nur der Heizinstallateur, sondern<br />

au<strong>ch</strong> der Sanitär, die Elektrikerin, eventuell<br />

ein Maurer. Wenn eine Offerte beim<br />

Heizinstallateur erfragt wird, offeriert er<br />

viellei<strong>ch</strong>t nur seinen Teil, während der<br />

Landwirt denkt, dass es die Gesamtkosten<br />

seien. Die Bemerkung «bauseits»<br />

weist auf sol<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>nittstellen hin.<br />

Die Angabe «na<strong>ch</strong> Aufwand» heisst,<br />

dass Arbeitsstunden aufges<strong>ch</strong>rieben und<br />

entspre<strong>ch</strong>ende Regiekosten verre<strong>ch</strong>net<br />

werden. Hier müssen eine S<strong>ch</strong>ätzung des<br />

Aufwandes und Lohnansätze drin stehen,<br />

sonst ist die Offerte ni<strong>ch</strong>t vollständig.<br />

Lohnansätze können übrigens sehr<br />

stark variieren.<br />

Wer ni<strong>ch</strong>t zu viel bezahlen will,<br />

holt mehrere Offerten ein und<br />

verglei<strong>ch</strong>t sie.<br />

Na<strong>ch</strong> der Offertrunde kann man<br />

mit den Anbietern no<strong>ch</strong> Verhandlungen<br />

führen; Diskussionspunkte zur Abre<strong>ch</strong>nungsart<br />

können beispielsweise sein:<br />

– Paus<strong>ch</strong>albetrag für das ganze Leistungspaket<br />

– Lohnansätze für die Regiestunden<br />

– Regieabre<strong>ch</strong>nung mit Kostenda<strong>ch</strong>:<br />

Der Arbeitsaufwand wird ges<strong>ch</strong>ätzt<br />

und gemäss dieser S<strong>ch</strong>ätzung fest vereinbart.<br />

Fallen mehr Arbeitsstunden<br />

an, gehen sie auf Kosten des Handwerkers<br />

– vorausgesetzt, der Auftrag<br />

wurde ni<strong>ch</strong>t verändert! Fallen weniger<br />

Arbeitsstunden an, bezahlt der<br />

Landwirt nur die effektiv geleisteten<br />

Stunden.<br />

si<strong>ch</strong> dann Mängel zeigen, muss man den<br />

Fehler selber su<strong>ch</strong>en.<br />

Aber i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätze Abwe<strong>ch</strong>slung und<br />

ma<strong>ch</strong>e gerne handwerkli<strong>ch</strong>e Arbeiten.<br />

Und es ist au<strong>ch</strong> ein wenig so: Wenn man<br />

genug eigenes Geld hat, lässt man es eher<br />

ma<strong>ch</strong>en, wenn weniger Geld vorhanden<br />

ist, ma<strong>ch</strong>t man es selber.<br />

Haben Sie aus Ihren Erfahrungen einen<br />

Rat an andere Landwirte?<br />

Die Rats<strong>ch</strong>läge für andere Bauern lauten:<br />

Su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Varianten und holt Rat von<br />

Dritten. Plant so, wie man sollte! Und<br />

holt genügend Offerten ein.<br />

Würden Sie si<strong>ch</strong> als risikofreudig bezei<strong>ch</strong>nen?<br />

Nein, i<strong>ch</strong> bin eher ni<strong>ch</strong>t risikofreudig. Allerdings<br />

war i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> nie in der Situation,<br />

Risiken eingehen zu müssen. Bei der Betriebsübernahme<br />

war i<strong>ch</strong> zuerst au<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>eiden,<br />

i<strong>ch</strong> kaufte keinen neuen Traktor.<br />

«Ja, in finanziellen<br />

bioaktuell: Ihr habt in den letzten Jahren<br />

immer wieder investiert. Was genau habt<br />

ihr gema<strong>ch</strong>t?<br />

Hans Oppikofer: Na<strong>ch</strong> der Betriebsübernahme<br />

haben wir einmal gross investiert.<br />

Einerseits haben wir mit einem Anbau<br />

mehr Platz für das Restaurant ges<strong>ch</strong>affen<br />

und andererseits haben wir eine private<br />

Kü<strong>ch</strong>e gebaut. Bis dahin war die Kü<strong>ch</strong>e<br />

des Restaurants au<strong>ch</strong> die private Kü<strong>ch</strong>e.<br />

Wir wollten da etwas mehr Privatsphäre.<br />

Wie habt ihr das alles finanziert?<br />

Das wurde alles fremdfinanziert. Im Gegensatz<br />

zu Mas<strong>ch</strong>inen, Geräten etc., die<br />

10 bioaktuell 6/09

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