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Einsatz von Dialog- und Rollenspielaufgaben in ... - (LTSC) Karlsruhe

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Grammatik erfordert, so dass e<strong>in</strong> isoliertes Üben des Sprechens alle<strong>in</strong> – mit Ausnahme<br />

der Teilkompetenz der Aussprache – nicht denkbar ist. 27<br />

Da bestimmte E<strong>in</strong>sichten aus der Unterrichtspraxis bereits <strong>in</strong> die Diskussion e<strong>in</strong>zelner<br />

Übungsformen im vorangegangenen Kapitel e<strong>in</strong>gegangen s<strong>in</strong>d, werden nun e<strong>in</strong>ige<br />

allgeme<strong>in</strong>e Erkenntnisse zum <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Dialog</strong>- <strong>und</strong> <strong>Rollenspielaufgaben</strong> vorgestellt,<br />

die sich sowohl auf me<strong>in</strong>e Unterrichtsbeobachtungen <strong>und</strong> die der jeweiligen Fachlehrer<br />

als auch auf Befragungen der beteiligten Schüler stützen. 28<br />

In der didaktischen Planung zeigte sich, dass der Erfolg der <strong>Dialog</strong>übungen <strong>in</strong><br />

stärkerem Maße als bei konventionellen Aufgabenformen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er sorgfältigen<br />

E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> das Unterrichtsgeschehen abh<strong>in</strong>g. So mussten sprachliche wie <strong>in</strong>haltliche<br />

Voraussetzungen, z.B. relevante grammatische Strukturen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> f<strong>und</strong>iertes<br />

Textverständnis, vorab so umfassend erarbeitet worden se<strong>in</strong>, dass möglichst alle<br />

Schüler sich primär auf die sprachliche Umsetzung ihrer eigenen Gedanken<br />

konzentrieren konnten. Hierbei erwies sich die Bereitstellung geeigneter Redemittel<br />

(Vgl. z.B. Übung 2 im Anhang) als sehr förderlich, zumal den Schülern so vor Augen<br />

geführt werden konnte, dass für bestimmte Redeabsichten alternative Realisierungen<br />

möglich s<strong>in</strong>d (Vgl. Richtl<strong>in</strong>ien <strong>und</strong> Lehrpläne: Englisch 1993: 72). Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

zeigte sich, dass <strong>Dialog</strong>aufgaben, speziell solche mit der Übernahme <strong>von</strong> Rollen, <strong>in</strong> der<br />

Arbeitsanweisung möglichst e<strong>in</strong>fach gehalten <strong>und</strong> gewissenhaft erklärt werden müssen,<br />

da es sich für Schüler der Klasse 6 noch um neue Übungsformen handelt <strong>und</strong> sie den<br />

vergleichsweise komplexen Arbeitsanweisungen nur schwer folgen können. Ferner<br />

erwies sich als positiv, die Schüler angesichts dieser für sie ungewohnten Übungen mit<br />

Partnern ihrer Wahl zusammenarbeiten zu lassen, obwohl sich gerade für Aufgaben, <strong>in</strong><br />

denen persönliche Informationen vom Gesprächspartner erfragt werden sollen,<br />

längerfristig weniger vertraute Paare eignen. Als schwierig erwies sich e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />

Abr<strong>und</strong>ung der Erarbeitung <strong>und</strong> Präsentation der <strong>Dialog</strong>e über e<strong>in</strong> Schülerfeedback, da<br />

die Schüler zwar gegenseitige sprachliche Korrekturen bereitwillig vornahmen, jedoch<br />

Hemmungen bestanden, trotz entsprechender Bewertungskriterien <strong>und</strong> sprachlicher<br />

Hilfen die <strong>in</strong>haltliche Leistung der Mitschüler zu kommentieren.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Staffelung des Anforderungsniveaus bewahrheitete sich, dass gerade<br />

die kreativen <strong>Dialog</strong>aufgaben über e<strong>in</strong>e solche Offenheit verfügen, dass Schüler sie<br />

jeweils ihrem Sprachniveau entsprechend bewältigen können, obschon die<br />

Leistungsunterschiede <strong>in</strong> der Sprachbeherrschung anhand der Variation <strong>und</strong><br />

Gewandtheit im Ausdruck sehr deutlich zu Tage traten. Während die Schüler <strong>Dialog</strong>e<br />

unter Verwendung grammatischer Sprachmuster ohne schriftliche Vorlage meistern<br />

27 In Unit 6 beispielsweise s<strong>in</strong>d Vermutungen <strong>und</strong> Vorhersagen zum Oberthema Zukunft ohne die<br />

Kenntnis des will-futures nicht möglich <strong>und</strong> erfordern e<strong>in</strong> vielfältiges Vokabular, um z.B. Prognosen über<br />

die eigene oder allgeme<strong>in</strong>e Lebenssituation <strong>in</strong> zehn oder zwanzig Jahren anstellen zu können.<br />

28 Da e<strong>in</strong>e systematische Selbstreflexion <strong>in</strong> Fragebogeform mir h<strong>in</strong>sichtlich des Sprechens für e<strong>in</strong>e 6.<br />

Klasse als nicht geeignet erschien, zog ich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formellere Methodendiskussion im Klassenverband vor.<br />

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