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Einsatz von Dialog- und Rollenspielaufgaben in ... - (LTSC) Karlsruhe

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gr<strong>und</strong>sätzlich alle drei Übungsformen im Unterricht flexibel e<strong>in</strong>setzbar, da sie sowohl<br />

sehr eng an e<strong>in</strong>em vorgegebenen Modell als auch weitgehend offen angelegt werden<br />

können <strong>und</strong> im Zuge <strong>von</strong> Methodenvariation <strong>und</strong> Wiederholung immer wieder <strong>in</strong> den<br />

Unterricht e<strong>in</strong>gebaut werden können. 21<br />

Zweitens prädest<strong>in</strong>iert die Variabilität dieser Aufgabentypen selbige geradezu, die<br />

beiden parallel verfolgten Lernziele des Anfangsunterrichts, nämlich die Vermittlung<br />

des Sprachsystems sowie den <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> Sprache als Mittel der Kommunikation,<br />

mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den <strong>und</strong> wechselseitig zu fördern. Speziell die Arbeit mit dem A-<br />

Teil e<strong>in</strong>er jeden Lektion konzentriert sich auf die systematische Sprachvermittlung.<br />

Anstatt dieses Ziel überwiegend mit sehr mechanischen <strong>und</strong> wenig kontextualisierten<br />

Übungen zu verfolgen, 22 eröffnet die Anfertigung <strong>von</strong> <strong>Dialog</strong>en e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltlich<br />

motivierte Anwendung der neuen Strukturen. Gerade die schematischen Satzmuster,<br />

mit denen die Schüler durch den A-Teil <strong>und</strong> grammatische Regeln vertraut gemacht<br />

werden, 23 können gerade für ausdrucksschwächere Schüler als Formulierungshilfe<br />

dienen, wenn z.B. Fragen im present perfect relativ schematisch <strong>in</strong> der oben<br />

vorgestellten Umfrage e<strong>in</strong>gesetzt werden. Diese Ausrichtung an e<strong>in</strong>em klaren Muster<br />

bietet zudem den Vorteil, dass die Schüler im Rahmen überschaubarer<br />

Aufgabenstellungen Fragen <strong>und</strong> Antworten sogar weitgehend spontan ohne vorherige<br />

schriftliche Notizen bilden können.<br />

Dennoch unterliegen <strong>Dialog</strong>übungen drittens der Bed<strong>in</strong>gung, möglichst umfassend<br />

authentischen Sprachgebrauch widerzuspiegeln, ohne <strong>in</strong> unnatürlicher Weise nur<br />

bestimmte grammatische Formen anzuwenden (Vgl. Candl<strong>in</strong> 1978: 23). Daher dürfen<br />

<strong>Dialog</strong>übungen nicht alle<strong>in</strong> zur Anwendung grammatischer Fertigkeiten herangezogen<br />

werden, sondern sollen die Schüler zu <strong>in</strong>haltlichen Äußerungen motivieren. Dabei sollte<br />

ihnen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> gewisser Freiraum zur <strong>in</strong>dividuellen Ausgestaltung des Gesprächs<br />

belassen werden, da dies auch authentische Gespräche kennzeichnet (Edelhoff 1996:<br />

45). E<strong>in</strong>e Vorgehensweise <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>n können zwei Übungen zu Unit 6<br />

verdeutlichen, <strong>in</strong> denen die Schüler aufgefordert werden, Vorhersagen <strong>und</strong><br />

Vermutungen über ihre Zukunft bzw. die Zukunft allgeme<strong>in</strong> anzustellen. Dieser<br />

Austausch kann zunächst im Plenum mittels Bildimpulsen oder den Informationen des<br />

A-Teils über zukünftige Entwicklungen <strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Verwendung des will-<br />

21 Die <strong>in</strong>formation gap kann sich z.B. auf e<strong>in</strong>deutige Sach<strong>in</strong>formationen beziehen oder aber umfassendere<br />

Nachfragen <strong>und</strong> Erklärungen erfordern, wenn z.B. die Informationen <strong>in</strong> note form vorgegeben oder erst<br />

aus e<strong>in</strong>em Bild erschlossen werden müssen. Ebenso können Interviews sich an e<strong>in</strong>em zuvor erarbeiteten<br />

Raster oder <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Rahmens an den Schüler<strong>in</strong>teressen orientieren.<br />

22 E<strong>in</strong> Gros der Aufgaben verlangt die eher mechanische Festigung grammatischer Strukturen verlangt,<br />

z.B. durch deren Anwendung <strong>in</strong> gleichförmigen, weitgehend unverb<strong>und</strong>enen Sätzen (z.B. 6P1, 6P8,<br />

6P13) oder die Vervollständigung <strong>von</strong> Lückentexten (z.B. 6P2, 6P5). E<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerer Zusammenhalt der<br />

Übungen bzw. deren Verknüpfung mit der „Rahmenhandlung“ der Unit ist zwar manchmal (z.B.<br />

beziehen sich 6A4 <strong>und</strong> 6P5 beide auf e<strong>in</strong> Interview mit Chris Clarke), aber bei weitem nicht immer<br />

ersichtlich (z.B. P12 <strong>und</strong> P15 mit e<strong>in</strong>em allenfalls vagen Bezug zu den Leitthemen Umwelt <strong>und</strong> Zukunft).<br />

23 Zum<strong>in</strong>dest bei den Tempora <strong>und</strong> Modalverben kehrt e<strong>in</strong>e Strukturierung der Regeln nach positiven <strong>und</strong><br />

verne<strong>in</strong>ten Aussagesätzen, Fragen mit <strong>und</strong> ohne Fragewort sowie Kurzantworten wieder.<br />

23

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