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Einsatz von Dialog- und Rollenspielaufgaben in ... - (LTSC) Karlsruhe

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Kommunikation zu simulieren. Zum<strong>in</strong>dest bei heiklen Themen – wie z.B. <strong>in</strong> Übung 3<br />

des Anhangs zu Vorurteilen gegenüber Beh<strong>in</strong>derten – bietet dies den Vorteil, dass die<br />

Schüler im Schutz der Rolle ungezwungener agieren <strong>und</strong> kontroverse Positionen e<strong>in</strong>nehmen<br />

können, ohne sich selbst allzu sehr offenbaren zu müssen (Ladousse 1987: 5).<br />

Ebenso kennzeichnet jedoch viele komplexere <strong>Dialog</strong>aufgaben e<strong>in</strong> Moment des<br />

Rollenspiels. So ist es selbst dann, wenn Schüler eigene Ansichten äußern sollen, meist<br />

erforderlich, dass die Schüler sich <strong>in</strong> Situationen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen, die den unmittelbaren<br />

schulischen Zusammenhang verlassen <strong>und</strong> die sie aus eigener Anschauung womöglich<br />

nicht kennen. So sollen die Schüler im Anschluss an 5A1 aus den ihm Lehrwerk<br />

vorgestellten Vorschlägen für e<strong>in</strong>e Projektwoche ihre Favoriten auswählen <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

Partnerarbeit diskutieren (English G 2000 A2 1998: 74). Die Schüler verbalisieren zwar<br />

ihre eigenen Präferenzen, müssen sich dazu jedoch vorstellen, sie wären Schüler an der<br />

K<strong>in</strong>gsway High School. Noch unvermittelter wäre Kommunikation daher dann, wenn<br />

die Schüler reale Entscheidungssituationen, z.B. die Wahl e<strong>in</strong>es Ausflugsziel, <strong>in</strong> der<br />

Fremdsprache diskutierten. Da e<strong>in</strong>e solche Parallelität zwischen Schulalltag <strong>und</strong><br />

Lehrwerk jedoch nur selten auftritt, können ohne mediale Vorgaben allenfalls<br />

allgeme<strong>in</strong>e <strong>und</strong> daher wenig strukturierte <strong>Dialog</strong>e angeregt werden. So könnten sich die<br />

Schüler <strong>in</strong> Unit 6 beispielsweise allgeme<strong>in</strong> über ihre Zukunftsvorstellungen unterhalten,<br />

was ohne genaue Zielsetzung jedoch e<strong>in</strong> weites <strong>und</strong> wenig ansprechendes Feld wäre.<br />

Daher erleichtert e<strong>in</strong>e Kontextualisierung, wie sie im Anhang <strong>in</strong> Übung 4 über das<br />

fortune tell<strong>in</strong>g vorgenommen wird, den Schülern den E<strong>in</strong>stieg <strong>und</strong> verleiht dem<br />

Gespräch <strong>von</strong> vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zweck <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e äußeren Rahmen. So entsteht e<strong>in</strong>e<br />

Mischform, <strong>in</strong> dem die Schüler zwar eigene Ideen ohne Ausrichtung an e<strong>in</strong>er<br />

Textvorlage äußern können, dabei aber an e<strong>in</strong>en fiktiven Rahmen <strong>und</strong> bestimmte<br />

Rollenerwartungen – z.B. an den Wahrsager – geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d.<br />

3.2.2.1 Der Aufgabentyp des Informationsaustauschs<br />

Gr<strong>und</strong>merkmal dieses Aufgabentypus ist, dass die Kommunikation der Schüler<br />

weitgehend durch Fragen <strong>und</strong> darauf bezogene Antworten gekennzeichnet ist <strong>und</strong> damit<br />

e<strong>in</strong>em klar strukturierten Ablauf folgt. Das Gr<strong>und</strong>moment dieser <strong>Dialog</strong>e ist der<br />

Austausch <strong>von</strong> Informationen, wenngleich nicht ausschließlich schematische Frage-<br />

Antwort-Ketten gebildet werden sollten, sondern Schüler diese durch ihre persönlichen<br />

Reaktionen <strong>und</strong> Me<strong>in</strong>ungen anreichern, <strong>in</strong>dem sie z.B. Erstaunen, Zustimmung oder<br />

Ablehnung k<strong>und</strong>tun. Da Fragestrukturen sowie Kurz- <strong>und</strong> Langantworten <strong>in</strong>tegraler<br />

Bestandteil der grammatischen Progression, <strong>in</strong>sbesondere der tenses <strong>und</strong> Modalverben,<br />

s<strong>in</strong>d, eignet sich dieser Aufgabentyp <strong>in</strong>sbesondere dafür, <strong>in</strong> formorientierten Phasen die<br />

neuen grammatischen Strukturen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es situativen Kontexts anzuwenden <strong>und</strong><br />

somit den Zweck jener Formen den Schülern <strong>in</strong> der Umsetzung eigener<br />

Sprechabsichten e<strong>in</strong>sichtig zu gestalten.<br />

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