Leseprobe Oort-Infection Ark 2
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<strong>Leseprobe</strong>
<strong>Oort</strong> – <strong>Infection</strong><br />
Ein dystopischer Roman<br />
von Mathias Warnke<br />
Die Weltwirtschaft liegt brach, Menschen<br />
verschanzen sich und düstere Gestalten<br />
machen die Straßen unsicher. Eine<br />
zerstörerische Flut aus dem All verändert<br />
die Welt, doch auch das ist noch nicht<br />
genug und eine Infektion macht noch einmal<br />
alles anders.<br />
Vic, Thomas, Paul und Karren finden sich<br />
ebenso wie die Freunde Marc, Mathis und<br />
Amber inmitten einer Apokalypse mit einer<br />
Infektion wieder, die alles mehrfach auf den<br />
Kopf stellt.<br />
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Impressum<br />
© 2013 Mathias Warnke<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
https://www.facebook.com/<strong>Oort</strong>.<strong>Infection</strong><br />
ISBN 978-1-300-74327-9<br />
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”Eure Herzen kennen im Stillen die<br />
Geheimnisse der Tage und Nächte.<br />
Aber eure Ohren dürsten nach den<br />
Klängen des Wissens in euren<br />
Herzen. Ihr wollt in Worten wissen,<br />
was ihr in Gedanken immer gewusst<br />
habt.”<br />
Khalil Gibran<br />
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Kapitel 1<br />
⇒ Victoria<br />
Es ist dunkel, mein Kopf tut weh als<br />
spielte jemand damit Basketball. »Uhhh«,<br />
entfährt es mir, als ich versuche mich<br />
aufzurichten. Der Boden unter mir vibriert<br />
und ich bemerke, dass wir fahren. Ich<br />
versuche mich wieder aufzusetzen, doch<br />
mir wird schwindelig und mit einem leisen<br />
»Ohh«, sacke ich wieder hinunter und mein<br />
Geist hüllt sich erneut in Dunkelheit.<br />
Als ich wieder zu mir komme, ist es<br />
abermals stockfinster oder immer noch?<br />
»Verdammt«, stöhne ich leise. »Du bist<br />
wach?», sagt eine Frauenstimme, die<br />
meiner Mutter gehört. Ein gezwungenes<br />
»mhm«, gebe ich zur Antwort. Die Leuchte<br />
geht an und vor lauter Grelligkeit des Lichts<br />
presse ich die Augen zusammen und stoße<br />
schmerzhaft »Ahhh Licht, auu Kopf«,<br />
hervor. Die Frau, die nur meine Mutter sein<br />
kann, setzt sich neben mich und sagt:<br />
»Victoria, Schatz wie geht es Dir?«<br />
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»Mum?, Was …. Was ist passiert?«,<br />
frage ich.<br />
»Du wurdest überrannt mein Schatz,<br />
zum Glück wusste Dein Vater, wo du bist.«<br />
»Was?«, Presste ich hervor.<br />
»Ruh dich erst mal aus, wir erklären dir<br />
später alles!«<br />
»Aber …«<br />
»Nachher! Leg dich erst mal wieder hin.<br />
Du siehst noch nicht wirklich gut aus.«<br />
Also legte ich mich wieder hin, mein<br />
Kopf, ach was mein ganzer Körper fühlte<br />
sich wie gerädert an. Ich brauchte nur die<br />
Augen zu schließen und war schon wieder<br />
weggedämmert. Mein Schlaf war unruhig.<br />
Ich sah ein paar Bilder, die mir zunächst<br />
nichts sagten. Ein Geldautomat, eine<br />
Menschenmenge und unser Finanzminister<br />
auf einem Fernsehbildschirm. Dad weckte<br />
mich nach einer Weile.<br />
Mein Kopf tat noch immer höllisch weh,<br />
wie auch mein Rücken, meine Brust und<br />
meine Beine. Dad setzte sich neben mich.<br />
Ich sah mich etwas um und entdeckte, dass<br />
ich weder zuhause noch im Krankenhaus<br />
war, ich war in der, wie mein Vater und die<br />
Nachbarn es biblisch nannten <strong>Ark</strong> 2.<br />
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»Es ist passiert«, sagte Dad mit<br />
bedrückter Stimme.<br />
»Ja?«, Antwortete ich. Denn wirklich<br />
nachfragen brauchte ich nicht.<br />
Als damals 2022 die meisten Euroländer<br />
pleite waren, spalteten sich die 5 stärksten<br />
Euro Länder ab und gründeten die Nord-<br />
Allianz. Die einzelnen Länder fügten sich zu<br />
einem großen Land zusammen und dieses<br />
Land nannten wir United States of North<br />
oder kurz USN. Natürlich hatten wir auch<br />
eine neue Währung erhalten, die dem Dollar<br />
ebenbürtig war. Zur Einfachheit wurde der<br />
Kurs mit dem Dollar gekoppelt, sodass 1 AT<br />
(Alliance Taler) auch 1 Dollar wert war.<br />
In dieser Zeit machte sich mein Vater<br />
allerdings schon Sorgen um die Zukunft.<br />
Denn er befürchtete, dass auch unsere<br />
neue Währung nicht allzu lange halten<br />
würde, gerade da ja die alte Währung, die<br />
sich Euro nannte nur 20 Jahre hielt. Er<br />
sprach immer laut in der Öffentlichkeit vom<br />
»Weltuntergang der Finanzen«. Anfangs<br />
wurde er belächelt, doch er konnte immer<br />
mehr Nachbarn überzeugen.<br />
Meine Eltern sahen damals mit ihren<br />
Nachbarn immer besorgt die Nachrichten<br />
an, die wohl ständig Bilder von raubenden,<br />
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plündernden und mordenden Menschen aus<br />
den Pleite gegangenen Ländern zeigten.<br />
Diese Menschen hatten nichts mehr, auch<br />
heute haben die meisten dort nichts, wovon<br />
sie leben können.<br />
Die USN beschloss kurz darauf die<br />
Grenzen zu verstärken, sodass um die<br />
gesamten äußeren Grenzgebiete der USN<br />
Mauern mit Todesstreifen errichtet wurden.<br />
Dort waren wir sicher vor den wütenden<br />
Menschen draußen. So kam es, dass meine<br />
Eltern mit unseren Nachbarn einen Verein<br />
gründeten und ein großes unbebautes<br />
Grundstück hinter dem Fluss hinter unseren<br />
Häusern erwarben und dort den Bunker und<br />
das obenliegende Gebäude der ARK 2<br />
bauten. Die Grenze war nicht weit weg nur<br />
ungefähr 250m hinter dem Flussgrundstück.<br />
5 Jahre bauten sie alle daran, vom<br />
Bunker unten, habe ich nur die<br />
Gemeinschaftsküche, die Latrine und unser<br />
Abteil gesehen. Ich weiß aber, dass es noch<br />
ein Lazarett, einen Gemeinschaftsraum, ein<br />
Spielzimmer und 14 weitere Familienabteile<br />
gibt. Auch einen Kommunikationsraum<br />
haben wir dort, der aber zugleich auch<br />
Technikraum aller Art ist. Im großen Lager<br />
sind Wasser, Kleidung, Tauschwaren und<br />
Lebensmittel für 6 Jahre enthalten. Über<br />
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dem Bunker ist ein großes Holzhaus gebaut<br />
mit denselben Merkmalen wie im Bunker<br />
außer den Vorräten.<br />
Ich sah meinen Vater in seine<br />
bedrückten aber dennoch fröhlichen Augen<br />
und stammelte.<br />
»Wie bin ich…. Was ist mit mir … Wie<br />
lange schon?«<br />
»Ich habe Dich vor 12 Stunden hierher<br />
gebracht. Vic, draußen ist die Hölle los. Du<br />
wurdest am Geldautomaten von einer<br />
wütenden Menge überrannt. Sie wollten<br />
noch an Bargeld kommen aber alle<br />
Geldhäuser haben gestern früh<br />
geschlossen. Unser Finanzminister hatte<br />
gerade bekannt gegeben, dass die<br />
Chinesen den USN und den USA die<br />
Kredite gekündigt haben und wir nun<br />
bankrott sind.« »Ich habe deinen Standort<br />
sofort nach Bekanntwerden der Nachrichten<br />
geprüft und bin sofort losgefahren um dich<br />
zu holen.«<br />
»Wie konntest du meinen Standort<br />
wissen? Dad?«<br />
»Weißt du noch als du und Karren letztes<br />
Jahr von diesen Jungs bedrängt worden<br />
seid und ihr euch bis spät in die Nacht<br />
hinein versteckt habt? Das war mir als Vater<br />
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eine Lehre und ich habe in deinen Armreif<br />
einen Peilsender einarbeiten lassen.«<br />
»Du hast was?«, starrte ich ihn vor<br />
Schock und Unmut bohrend an.<br />
»Seis drum. Ohne ihn hätte ich dich nicht<br />
gefunden.«<br />
Wütend schaute ich ihn an, aber wirklich<br />
böse sein konnte ich jetzt nicht. Mir tat noch<br />
immer alles weh und ich fragte nach meinen<br />
Freunden, die auch gleichzeitig unsere<br />
Nachbarn sind. Tom und Karren sind<br />
genauso alt wie ich und Paul ist mit 19 ein<br />
Jahr älter als wir.<br />
Ich fragte also kurz angebunden, »Wo<br />
sind sie?«, Dad brauchte nicht lange<br />
überlegen wen ich meinen könnte, es war<br />
klar, dass ich nur die Drei meinen konnte,<br />
da wir schon seit wir ganz klein waren<br />
immer zusammen waren, wie eine kleine<br />
Gang.<br />
Dad sah mich an »oben«, und bevor ich<br />
fragen konnte, setzte er hinzu. »ihnen<br />
geht’s gut«<br />
Ich aß etwas Suppe, die Dad mir<br />
mitgebracht hatte, und legte mich dann<br />
wieder hin. Ich grübelte über die Ereignisse<br />
der letzten Tage. Bevor Dad mich<br />
zusammengekauert von der Straße gelesen<br />
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hatte, wollte ich wie alle anderen auch noch<br />
Geld abheben, denn ich wollte so schnell<br />
wie möglich nach Hause kommen und für<br />
unterwegs noch Proviant und Bargeld<br />
mitnehmen, um Autofahrer oder LKW<br />
Fahrer bezahlen zu können. Ich war etwa<br />
250km von zuhause entfernt, bei einem<br />
Praktikum, welches ich für mein Studium<br />
zur Biologin brauchte. Jetzt war ich doch<br />
erleichtert, dass Dad wusste, wo genau ich<br />
war, die Rückreise zu meinen Eltern wäre<br />
sicher nicht einfach geworden.<br />
12
Kapitel 2<br />
⇒ Victoria<br />
Nachdem ich mich ausgeruht hatte und<br />
mir noch etwas Stärkung verschaffte, ging<br />
ich aus dem Bunker in das darüber liegende<br />
Gebäude. Karren kam gleich auf mich zu,<br />
als sie mich entdeckt hat, und fragte mich in<br />
ihrer fürsorglichen Art aus, wie es mir geht,<br />
was mir passiert war und wie es beim<br />
Praktikum war. Als ob es noch wichtig wäre,<br />
wie das Praktikum im SeaWorld Aquarium<br />
war. Ich berichtete ihr, was ich noch wusste.<br />
Stellte aber sogleich auch ein paar Fragen,<br />
da ich mich nie mit der <strong>Ark</strong> 2 befasst habe<br />
bzw. was es bedeuten wird sie zu nutzen.<br />
Karren hingegen war schon fast seit sie<br />
davon gewusst hat Feuer und Flamme.<br />
Deshalb fragte ich sie aus, ob noch jemand<br />
fehlt und wie die Sicherung des Geländes<br />
um die <strong>Ark</strong> 2 aussieht.<br />
Karren erzählte mir rund eine Stunde<br />
lang, wie toll die <strong>Ark</strong> 2 ist und welche<br />
Möglichkeiten sich durch sie boten. Sie<br />
erzählte mir auch, dass noch 1 Familie<br />
fehlen würde, aber dass die vermissten<br />
13
Haiders wohl noch kommen würden. Für die<br />
Sicherung des Geländes sind die<br />
Erwachsenen Männer zuständig, wobei<br />
unser Freund Paul zu ihnen zählte.<br />
Während Karren und ich uns<br />
unterhielten, kam auch Tom dazu und fragte<br />
mich, ob ich noch etwas aus unserem Haus<br />
brauche. Da Paul, sein Vater und er<br />
nachher noch die Wunschlisten der <strong>Ark</strong><br />
Bewohner herbringen möchte, ich zuckte<br />
mit den Schultern und schrieb kurz auf was<br />
ich noch haben wollte, wie ein paar Bücher,<br />
meine Plüsch Ratte, die ich mal von meinen<br />
Eltern bekommen hatte und ein paar<br />
Mädchen Accessoires.<br />
Tom nickte und verabschiedete sich von<br />
uns. Karren und ich unterhielten uns noch<br />
eine Weile über dies und das. Paul trat zu<br />
uns und berichtete, wie schwierig die Lage<br />
sei.<br />
»Die Leute spielen verrückt, aber<br />
verdenken kann man es ihnen nicht«, sagte<br />
Paul, als er uns berichtete, das die ersten<br />
Plünderer in der Nacht versuchten in die<br />
Häuser unserer Siedlung einzudringen.<br />
»Denen haben wir ganz schön die Hölle<br />
heißgemacht«, prustete Paul.<br />
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»Aber lange wird’s nicht dauern, bis die<br />
Nächsten hier aufkreuzen«, sprach er mit<br />
hochgezogenen Augenbrauen. Er sollte<br />
recht behalten.<br />
»Na Vici, bist du froh wieder hier zu<br />
sein?«<br />
Ich antwortete Paul mit einem Nicken<br />
und Lächeln. Wir waren zwar beste Freunde<br />
unsere kleine Gang, trotz allem wurden wir<br />
ja auch alle erwachsen und interessierten<br />
uns für das andere Geschlecht. Das<br />
veränderte unsere Freundschaft schon<br />
etwas. Tom stand eigentlich schon immer<br />
auf mich, Paul wechselte immer zwischen<br />
Karren und mir. Jedoch haben wir uns<br />
geschworen nie mit einem aus unserer<br />
kleinen Gang etwas anzufangen, da es wohl<br />
die Freundschaft zerstören würde, die wir<br />
nun schon solange hatten. Was jedoch kein<br />
Grund war nicht ab und an miteinander zu<br />
flirten. Meine Eltern kamen mit ein paar<br />
Nachbarn zu uns herüber und waren<br />
lauthals in Diskussionen verwickelt. Wir<br />
erfuhren dadurch, dass die USN in unseren<br />
Nachrichten bekannt gegeben hat, dass der<br />
Süden angeblich an die befestigten Mauern<br />
unseres Landes stürmen, um uns noch die<br />
letzten Ressourcen zu nehmen, die unser<br />
Land noch hat. Mein Vater misstraut den<br />
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Meldungen und ein paar Nachbarn machen<br />
sich sorgen, dass es stimmt, was die USN<br />
uns mitteilt. Ich war nie wirklich Politikfest,<br />
daher konnte ich nicht mitreden, zumal mir<br />
der Kopf eh noch vom Vortag wehtat. Was<br />
hätte ich auch ausrichten können, ich bin<br />
Biologiestudentin und nicht wie Karren<br />
Studentin der Politwissenschaften. Karren<br />
hingegen stützte die Meinung meines<br />
Vaters und sprach, aus was viele dachten.<br />
»Die Regierung wird uns nur Nachrichten<br />
übermitteln, wenn sie sich davon etwas<br />
verspricht.«<br />
»Ich glaube kaum, dass die Menschen in<br />
den anderen Ländern noch die nötige Kraft<br />
haben werden uns zu stürmen.« Mein Vater<br />
und die meisten anderen der Nachbarn<br />
nickten über Kares Meinung.<br />
Nach dem gemeinsamen Mittagessen,<br />
wobei die Männer, die draußen Wache<br />
hielten, sich abwechselten, erkundete ich<br />
zum ersten Mal das Außengebäude der <strong>Ark</strong><br />
2 in dem Wissen, dass dieses nun erst mal<br />
mein Zuhause sein wird. Das Bauwerk war<br />
schlicht und einfach, da der Verein meiner<br />
Eltern natürlich die Hauptgelder in den<br />
Bunker darunter investierten, der Anbau<br />
darüber war nur als Tarnung für den Bunker<br />
vorgesehen, jedoch stimmten einige<br />
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Mitglieder dafür auch das Gebäude zu<br />
nutzen, wenn man nicht unbedingt in den<br />
Bunker gehen muss. Daher wurde das<br />
Gebäude einfach aus Holz und vielen<br />
Resten, die ein Nachbar, der bei einem<br />
Abrissunternehmen arbeitete, zusammen<br />
geschustert. Gut jetzt im Frühling konnte<br />
man hier leben und die Räume waren auch<br />
etwas größer als im Bunker unten. Jede<br />
Familie hatte auch hier oben ihre eigenen<br />
Räumlichkeiten und ich sogar ein eigenes<br />
Zimmer. Im Bunker unten teile ich mir den<br />
Raum mit meinen Eltern. Von außen sieht<br />
das <strong>Ark</strong> 2 Gebäude schlicht aus, eher wie<br />
eine sehr große Scheune. Rings rum viele<br />
Ster Feuerholz und eine Mauer mit<br />
Verteidigungsstellungen, auf denen die<br />
Wachen mit schweren Maschinengewehren<br />
unsere kleine Gemeinde beschützen.<br />
Es wurde Nachmittag, als die noch<br />
vermisste Familie Haider eintraf. Der Mann<br />
Sal etwa 45 und seine Frau Susi hatten 2<br />
noch recht kleine Kinder Brad und Anna, die<br />
10 und 8 waren. Das Auto mit denen sie<br />
kamen sah ziemlich verschrammt aus, als<br />
wären sie durch Straßensperren gerauscht.<br />
Für die Haiders Brad und Anna war ich<br />
früher häufiger die Babysitterin, wenn Sal<br />
und Susi mal ausgehen wollten. Anna kam<br />
gleich auf mich zugerannt, als sie mich sah<br />
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und ich schloss sie gleich in die Arme. Sie<br />
sahen alle erschöpft aus und gingen erst<br />
einmal in ihre Quartiere um sich auszuruhen<br />
und sich frisch zu machen. Nun also war die<br />
<strong>Ark</strong> 2 voll besetzt und die Männer zogen um<br />
das gesamte Gelände eine dicke Barriere<br />
mit Stacheldraht.<br />
Zum Abendessen musste ich den Frauen<br />
helfen die frischgebackenen Brote zu<br />
schneiden, das war in unserer Siedlung<br />
ohnehin Tradition, 1x die Woche ein paar<br />
Leibe Brot zu backen, in Scheiben zu<br />
schneiden und im Sommer Stühle und<br />
Bänke auf die Straße zu stellen und eine Art<br />
kleines Straßenfest zu veranstalten. Im<br />
Winter trafen wir uns einfach im<br />
Gemeinschaftsraum des <strong>Ark</strong> Gebäudes. Ich<br />
fand das schon immer schön, weil die<br />
ganze Nachbarschaft so immer fester<br />
zusammenrückte. Natürlich hatte es neben<br />
diesem Grund auch den Zweck, dass<br />
dadurch die Vorräte immer frisch gehalten<br />
wurden.<br />
Die Haiders kamen auch zum Essen und<br />
der kleine Brad stürmte gleich wieder auf<br />
mich zu. Er musste mir natürlich gleich noch<br />
seine neuste ComData Einheit zeigen. Sie<br />
war in einem schönen blassblauen<br />
Armband gefasst und mit dem neuesten<br />
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Holo Display in 7" Projektion ausgestattet.<br />
Die Funktionen waren zwar meiner sehr<br />
ähnlich, meine hatte jedoch nur eine 3«<br />
Projektionseinheit. Lesen konnte man die<br />
Privatmessages, Nachrichten und Videos<br />
dennoch. Aber klar auf seiner 7« Projektion<br />
war das natürlich noch besser. Er wollte<br />
natürlich gleich wieder damit spielen,<br />
deshalb verbanden wir unsere Einheiten um<br />
ein virtuellen Tennisspiel austragen zu<br />
können. Natürlich ließ ich ihn gewinnen.<br />
»Brad war ja klar, dass du gewinnst, du<br />
hast ja auch eine viel größere Projo-<br />
Einheit!«, schimpfte ich lachend.<br />
»Bähhh, bist ja nur neidisch Vic!«, auch<br />
er prustete es spielerisch lachend.<br />
»Ich will eine Revanche!«, rief ich ihm<br />
hinterher.<br />
Strom ist glücklicherweise in unserer <strong>Ark</strong><br />
kein Problem, wir haben auf dem Gebäude<br />
und dahinter einige Solarpanels und zapfen<br />
den Fluss mit ein paar Unterwasserturbinen,<br />
die kontinuierlich Strom erzeugen an. Im<br />
Bunker selbst sind einige Lithium-Halogen-<br />
Akkus verbaut, die mit voller Ladung 1 Jahr<br />
ohne Zuladung Strom für unsere kleinen<br />
Verbraucher, aber auch für Licht, Wärme<br />
und Kochen bereitstellen. Den<br />
19
Stromüberschuss, den wir produzieren,<br />
haben wir bislang immer in unser Stromnetz<br />
der Siedlung eingebunden und damit die<br />
Stromkosten der ganzen Siedlung niedrig<br />
gehalten.<br />
Selbst die <strong>Ark</strong> wurde so gebaut, dass sie<br />
auch ein faradayscher Käfig ist und viel<br />
Elektrogeräte dort unten vor EMP´s<br />
also vor Schäden, die durch einen<br />
elektromagnetischen Puls verursacht<br />
werden können, schützt. So sind immer ein<br />
paar Radios, Akkus und ComData-Einheiten<br />
für unsere Gemeinschaft vorhanden.<br />
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