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Familienbewusste Schichtarbeit - Beruf & Familie gGmbH

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Anteil ungewöhnlicher Arbeitszeitformen an allen Beschäftigten<br />

gewöhnlich manchmal insgesamt<br />

Nachtarbeit* 9,5 % 5,7 % 15,2 %<br />

Abendarbeit** 25,8 % 18 % 43,8 %<br />

Samstagsarbeit 24,2 % 20,6 % 44,8 %<br />

Sonntagsarbeit 12,8 % 13 % 25,8 %<br />

* Nachtarbeit: zwischen 23 und 6 Uhr<br />

** Abendarbeit: nach 18 Uhr Quelle: Lehndorff u. a., 2010<br />

Die Branchen, in denen dauerhafte oder gelegentliche <strong>Schichtarbeit</strong><br />

am häufi gsten vertreten ist, sind (vgl. Beermann 2008):<br />

• das produzierende Gewerbe (ohne Bau) (33 %) 1 ,<br />

• der Handel, Gaststätten und Verkehr (34,8 %) und<br />

• öffentliche und private Dienstleistungen (23,8 %)<br />

Eine gesetzliche Defi nition von <strong>Schichtarbeit</strong> existiert nicht. Laut<br />

eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts kann von <strong>Schichtarbeit</strong><br />

gesprochen werden, wenn eine Arbeitsaufgabe über einen längeren<br />

Zeitraum nur von mehreren Beschäftigten in einer geregelten<br />

Reihenfolge – auch außerhalb der allgemein üblichen Arbeitszeit –<br />

geleistet werden kann (BAG-Urteil 20. 06. 1990 4 AZR 5/90).<br />

Folgende Schichtsysteme sind dabei zu unterscheiden:<br />

Vollkontinuierliches Schichtsystem („Vollkonti“): 7 Tage in<br />

der Woche, rund um die Uhr ohne Unterbrechungen. Gängig sind<br />

Drei- oder Mehrschichtsysteme, bei denen der Schichtrhythmus<br />

nach einem bestimmten Muster abläuft. Auch Sonderformen wie<br />

12-Stunden- und 24-Stunden-Schichten (Werkschutz) sind möglich.<br />

Für die Gestaltung der Schichtsysteme sind insbesondere das<br />

Arbeitszeitgesetz und das Arbeitsschutzgesetz grundlegend, das die<br />

Berücksichtigung der neuesten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

vorschreibt.<br />

Diskontinuierliches Schichtsystem: Meist mit zwei oder drei<br />

Schichten ohne Wochenendarbeit. Zwei-Schichtsysteme bestehen in<br />

der Regel aus Früh- und Spätschicht, Drei-Schichtsysteme aus Früh-,<br />

Spät- und Nachtschicht (vgl. Grzech-Sukalo; Hänecke 2010).<br />

Versetzte Arbeitszeiten: Bezeichnet ein System von Mehrfachbesetzungen,<br />

das vorwiegend im Dienstleistungsbereich<br />

Anwendung fi ndet. Einzelne Beschäftigte oder Gruppen arbeiten<br />

z. B. von 8:00 bis 16:00 Uhr, 9:30 bis 17:30 Uhr und 14:00<br />

bis 21:00 Uhr. Von 2001 bis 2007 stieg der Anteil der Beschäftigten<br />

in versetzten Arbeitszeiten in Deutschland von 15 % auf 24,3 %.<br />

Damit sind mehr Beschäftigte in diesen Zeitformen tätig als in<br />

Nacht- und <strong>Schichtarbeit</strong> (vgl. Groß 2010). Die folgende Tabelle<br />

vergleicht die gängigen Schichtsysteme.<br />

1 Die starke Ausbreitung von <strong>Schichtarbeit</strong> im produzierenden Gewerbe zeigt die<br />

weiterhin bestehende Bedeutung des Industriestandorts Deutschland.<br />

3

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