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Familienbewusste Schichtarbeit - Beruf & Familie gGmbH

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Einfl ussfaktoren von <strong>Schichtarbeit</strong><br />

(nach Folkard, 1996; Monk et al., 1996; Wüthrich, 2003)<br />

Individuelle und situationsbezogene Unterschiede<br />

Gestörte<br />

biologische<br />

Rhythmen<br />

Charakteristika der Schichtsysteme<br />

Schlafstörungen<br />

Gestörte familiäre<br />

und soziale<br />

Beziehungen<br />

Akute Wirkungen auf Stimmung und Leistungsvermögen<br />

– Bewältigungsstrategien –<br />

Chronische Beeinflussung der Gesundheit<br />

Sicherheit und Effektivität<br />

Quelle: Arbeitsmedizinische Leitlinien, 2006<br />

Vereinbarkeit<br />

von <strong>Familie</strong> und <strong>Beruf</strong><br />

gestalten<br />

Aufgrund der individuellen Arbeitsfähigkeiten und der besonderen<br />

betrieblichen Bedingungen lassen sich nur wenige allgemeinverbindliche<br />

Kriterien für gesundheitsverträgliche Schichtsysteme<br />

formulieren. In jedem Fall gelten folgende Empfehlungen:<br />

• In der Arbeitswissenschaft ist die Schädlichkeit von Dauernachtschicht<br />

unstrittig. Diese sollte als Vollzeittätigkeit unbedingt<br />

vermieden werden.<br />

• Durch kurze Nachtschichtblöcke oder eingestreute (vereinzelte)<br />

Nachtschichten lassen sich die Folgen der Verschiebung von<br />

Tag- und Nachtrhythmus am Besten reduzieren.<br />

• Auch das vorwärts roulierende System (von Früh- auf<br />

Spätschicht) ist kein Zwang, Beschäftigte mit rückwärtigem<br />

Wechsel haben auch positive Erfahrungen damit gemacht.<br />

Dennoch kommt der Vorwärtswechsel dem biologischen<br />

Rhythmus besser entgegen und sollte bei Neueinführung<br />

beachtet werden.<br />

• Die gesundheitswissenschaftliche Empfehlung für kurze Schichtwechsel<br />

mündet in Modelle, in denen täglich gewechselt wird<br />

(Früh-, Spät-, Nachtschicht, 2 Tage frei). Auch hier sind die<br />

Einschätzungen der Betroffenen sehr kontrovers: Die zunächst<br />

bizarr erscheinenden Modelle haben für viele Beschäftigte<br />

eine starke gesundheitliche Besserung bewirkt. Durch die sehr<br />

kurzen Wechsel hat der Körper keine Möglichkeit sich auf die<br />

Nachtschicht einzustellen. Mit der Folge, dass die Schlafzeiten<br />

sich insgesamt verbesserten. Der Nachteil des Systems ist die<br />

Unübersichtlichkeit durch die schnellen Wechsel. Eine andere<br />

Beschäftigtengruppe lehnte dieses Modell aufgrund seiner<br />

schlechten Vereinbarkeit mit den <strong>Familie</strong>nzeiten ab.<br />

• Daraus lässt sich folgern, dass ein Angebot von verschiedenen<br />

Auswahlmodellen am ehesten den individuellen Gesundheitsinteressen<br />

der Beschäftigten gerecht wird.<br />

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